planet toys 4/19
Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel
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WEITERBILDUNG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Besser geht nicht ohne anders<br />
„Worin unterscheiden wir uns von anderen Unternehmen? Wo sind unsere Entwicklungschancen?<br />
Was können wir tun, um erfolgreicher zu werden? Ein besseres Arbeitsklima zu ermöglichen? Unsere<br />
Kunden zufriedener zu stellen?“ Diese Fragen stellen sich erfolgreiche Unternehmer/-innen.<br />
Welche stellen Sie?<br />
Bis heute betreiben viele Händler in der Spielzeugbranche<br />
eine unübersehbare Hersteller-Orientierung. Sortimentsentscheidungen<br />
werden von etablierten Lieferantenbeziehungen<br />
mit traditioneller Einkaufs- und Konditionenpolitik<br />
geprägt. Sichtbarer Ausdruck für diese erstarrten Strukturen<br />
sind oft hohe Lagerüberhänge, die für niemanden nützlich<br />
sind. Seit Jahren werden damit Zukunftschancen verbaut.<br />
Auf der anderen Seite sehen wir Unternehmen, die sich von<br />
Traditionen lösen und bei ihren Entscheidungen vor allem<br />
ihre Kunden im Blick haben. Kundenorientierung statt Herstellerorientierung<br />
– ein immenser Unterschied. „Was ist unseren<br />
Kunden wichtig?“ ist die entscheidende Frage bei der<br />
Führung eines Geschäftes.<br />
öffnet sich Ihr Blick für neue Produkte und Lieferanten, die<br />
angesagt sind und oftmals gar nicht oder sehr spät bemerkt<br />
werden. Wie können Sie in einen Veränderungs-Modus kommen,<br />
der in unseren schnelllebigen Zeiten überlebenswichtig<br />
geworden ist?<br />
AUSZEIT IST „DENK-ZEIT“<br />
„Wenn etwas nicht (mehr) funktioniert, tue etwas anderes!“<br />
Diese Kernaussage bringt es auf den Punkt. Finden Sie heraus,<br />
was Sie bei Ihrer Unternehmensführung behindert, und<br />
entwickeln Sie alternative Strategien. Ein bewährtes Mittel<br />
dafür nennt sich im Jargon der Experten „Benchmarking“.<br />
Übersetzt: Lernen von den Besten! Wer macht etwas anders<br />
als wir und fährt damit besser? Über wen spricht die Branche,<br />
welche Konzepte sind erfolgreich? Nehmen Sie sich eine<br />
Auszeit, lassen Sie sich inspirieren und überlegen Sie, was<br />
Sie Schritt für Schritt in Ihrem eigenen Unternehmen umsetzen<br />
wollen.<br />
Sie haben keine Zeit, um ein gutes Seminar zu besuchen oder<br />
vor Ort ein anderes Geschäft anzusehen, weil Ihr Geschäft zu<br />
klein ist und Sie es nicht allein lassen können? Wo ein Wille<br />
ist, ist auch ein Weg. In einem kürzlich durchgeführten Inhouse-Seminar<br />
berichtet die Inhaberin, dass Sie das vor zwei<br />
Jahren übernommene Geschäft von 180.000 Euro auf 400.000<br />
Euro Umsatz entwickelt habe. Wie ist ihr das gelungen? Im<br />
Gegensatz zur Vorbesitzerin arbeitet sie vier bis fünf statt<br />
sieben Tage in der Woche, während sie ihren Mitarbeiterinnen<br />
voller Vertrauen den Laden überlässt, statt nahezu alles<br />
allein zu machen. Die daraus resultierende Verantwortlichkeit<br />
führt zu Engagement und Kreativität. Loslassen ist eine<br />
der Qualitäten, die jeder lernen kann, wenn er möchte.<br />
»Statt unübersichtlicher Angebotswüsten<br />
nach Herstellernamen ohne erkennbare<br />
Differenzierung zu anderen Läden könnten<br />
Sie Ihre Sortimentsauswahl (mitunter radikal)<br />
reduzieren.«<br />
JÖRG WINTER<br />
Jörg Training, Geschäftsführer<br />
Statt unübersichtlicher Angebotswüsten nach Herstellernamen<br />
ohne erkennbare Differenzierung zu anderen Läden<br />
könnten Sie Ihre Sortimentsauswahl (mitunter radikal) reduzieren.<br />
Es entsteht mehr Platz, um die Ware bedeutend besser<br />
zu präsentieren. Parallel zu den großen und unverzichtbaren<br />
(?) Marken stehen nun Ihre Zielgruppen, nicht nur die<br />
Herstellermarken im Fokus. Ihre Kunden finden sich besser<br />
zurecht und bekommen eine bessere Orientierung. Zugleich<br />
Was hat die Unternehmerin noch verändert? Sie hat ihre<br />
Kunden in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit gestellt,<br />
nicht die internen Abläufe und Prozesse. „Was stört unseren<br />
Kunden?“ richtet den Blick auf das, was Kunden davon abhält,<br />
gern zu kommen und viel zu kaufen. Schauen Sie bewusst<br />
auf Defizite, geben sie ihnen einen Namen und räumen<br />
Sie sie dann aus dem Weg. Ein Beispiel sind übervolle<br />
Schaufenster, die den Blick ins Innere des Ladens verbauen.<br />
Öffnen Sie die Fenster, reduzieren Sie massiv die Dekoration<br />
und senken Sie die Eintrittsschwelle ins Geschäft. Solche und<br />
viele andere Ideen können schnell umgesetzt werden, kosten<br />
in der Regel so gut wie nichts und machen es Ihren Kunden<br />
leicht, bei Ihnen zu kaufen.<br />
BESSER GEHT NICHT OHNE ANDERS!<br />
Dazu ergeben sich erste Fragen: Was kann oder soll verändert<br />
werden? Wo gibt es überhaupt Handlungsbedarf? Um<br />
auf Antworten zu kommen, die Sie weiterbringen, beziehen<br />
Sie Ihre Kunden in Ihre Überlegungen mit ein. Fragen Sie<br />
ntwickLUNGSchancen<br />
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