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Meine Kita 02/18

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<strong>Meine</strong><br />

<strong>02</strong><br />

<strong>18</strong><br />

Das didacta Magazin für die frühe Bildung<br />

MAI / JUNI / JULI 20<strong>18</strong> 22034 D 2,40 € / AT 2,70 € / CH 4,70 CHF<br />

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der <strong>Kita</strong><br />

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EDITORIAL<br />

KINDER HABEN BESONDERE RECHTE<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Für Kinder gilt genauso wie für Erwachsene<br />

das Grundgesetz. Allerdings benötigen<br />

sie einen ganz besonderen, auf<br />

sie zugeschnittenen Schutz, der sich<br />

von den Rechten Erwachsener abhebt.<br />

Die Kinderrechtskonvention hat diese<br />

Rechte zusammengefasst, darunter<br />

Partizipation, Schutz vor Gewalt und<br />

Misshandlung, Nicht-Diskriminierung oder das Recht auf<br />

Gesundheit.<br />

Förder- und Beteiligungsrechte der Kinder im <strong>Kita</strong>-Alltag zu<br />

verankern? Wie erhalten die Kinder die Möglichkeit, ihre Rechte<br />

unabhängig von den Erwachsenen geltend machen zu dürfen?<br />

Diese und andere Fragen beantwortet Ihnen das Titelthema<br />

dieser Ausgabe von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>.<br />

Erfahren Sie mehr,<br />

herzlichst, Ihr<br />

Die Gesellschaft und besonders die pädagogischen Fachkräfte<br />

tragen dafür Verantwortung, dass diese Rechte der<br />

Kinder gewahrt und gelebt werden. Was heißt es, die Schutz-,<br />

Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis<br />

Chefredakteur<br />

NACHRUF<br />

Fotos: © Frank Roesner<br />

Der Didacta Verband trauert um Bernd<br />

Kortemeyer. Der Ehrenpräsident des<br />

Verbandes verstarb am 19. Februar<br />

20<strong>18</strong> im Alter von 77 Jahren.<br />

Fünf Jahrzehnte lang hatte sich Bernd<br />

Kortemeyer ehrenamtlich in den Dienst<br />

des Didacta Verbandes gestellt. Er hat<br />

die Geschichte des Verbandes und der<br />

Bildungsmesse didacta prägend mitgestaltet.<br />

Seit Beginn der 1970er-Jahre<br />

bekleidete Bernd Kortemeyer wichtige<br />

Positionen in Verbandsausschüssen<br />

und im Vorstand. 1978 wurde er<br />

Schriftführer, später übernahm er<br />

das Amt des Schatzmeisters und Vizepräsidenten.<br />

1988 wählte ihn die<br />

Mitgliederversammlung in Cuxhaven<br />

an die Spitze des Didacta Verbandes.<br />

Bis 1993 war er Präsident. Als Mitglied<br />

Bernd Kortemeyer (†),<br />

Didacta Ehrenpräsident<br />

des Messeausschusses nahm er bis<br />

zuletzt regelmäßig an den Sitzungen<br />

des Vorstandes teil.<br />

„Vieles spricht dafür, eine gute Sache<br />

ordentlich und richtig zu machen“,<br />

sagte Bernd Kortemeyer in seiner<br />

Abschiedsrede als Didacta Präsident<br />

1993. Sich für die gute Sache<br />

Bildung stark zu machen, war stets<br />

seine Maxime.<br />

Wassilios E. Fthenakis, Präsident des<br />

Didacta Verbandes: „Wir verlieren in<br />

Bernd Kortemeyer einen guten Freund<br />

und einen kompetenten Berater, der<br />

sich stets für die Belange des Verbandes<br />

und für eine bessere Bildungsqualität<br />

eingesetzt hat. Mit seiner großen<br />

Erfahrung und Expertise hat er die<br />

Arbeit des Vorstandes begleitet und<br />

bereichert. Seine ausgleichende Art<br />

und seine zukunftsweisenden Gedanken<br />

werden uns fehlen. Der Verband<br />

ist ihm zutiefst dankbar für all das, was<br />

er in den vielen Jahren geleistet hat.“


2 | INHALT<br />

Inhalt<br />

Das didacta Magazin für die frühe Bildung<br />

Titelthema<br />

Kinderrechte<br />

5 „Kinderrechte gehören ins Grundgesetz“<br />

Interview mit dem <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Experten<br />

Jörg Maywald<br />

10 Rote Punkte<br />

Kinderrechte im Alltag umsetzen<br />

Kinder in der<br />

<strong>Kita</strong> beteiligen,<br />

ab Seite<br />

5<br />

12 „Ich bin doch nicht dein Neger“<br />

Demokratieerziehung in der <strong>Kita</strong><br />

Bildung<br />

16 Schon gewusst?<br />

Wissenswertes in Kürze<br />

<strong>18</strong> Mehr als Spielen<br />

Die <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Buchbesprechung<br />

Umgang mit<br />

aggressiven<br />

Kindern, ab Seite<br />

28<br />

20 „Es geht nicht um die perfekte <strong>Kita</strong>“<br />

Was die Finalisten des Deutschen<br />

<strong>Kita</strong>-Preis auszeichnet<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

24 Wischen mit Fiete, Milli und Anna<br />

Apps für die frühe Bildung<br />

28 „Ich hätte da mal was …“<br />

Was tun bei aggressiven Kindern?<br />

Ratgeber<br />

32 Schon gewusst?<br />

Wissenswertes in Kürze<br />

Wie viel Schlaf<br />

Kinder brauchen,<br />

ab Seite<br />

34<br />

34 Schlaf Kindlein, Schlaf<br />

Schlafbedürfnissen von Kindern<br />

gerecht werden<br />

38 Nichts ist umsonst<br />

Rechtliches zur Musiknutzung


www.fruehe-bildung.online | 3<br />

Mein Beruf<br />

42 Fundstücke<br />

Rückblick auf die didacta Bildungsmesse<br />

46 Stellenmarkt<br />

Job-Angebote und Gesuche<br />

Trends bei<br />

Außenspielanlagen<br />

auf der didacta<br />

Messe, ab Seite<br />

42<br />

48 Veranstaltungstipps 20<strong>18</strong><br />

Fort- und Weiterbildungen für die<br />

Frühpädagogik<br />

48 Impressum<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am<br />

9. August 20<strong>18</strong>.<br />

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4 | TITELTHEMA


www.fruehe-bildung.online | 5<br />

„KINDERRECHTE GEHÖREN<br />

INS GRUNDGESETZ“<br />

Fachkräfte sollten Kinderrechte nicht nur kennen, sondern<br />

diese auch im <strong>Kita</strong>-Alltag fest verankern. Denn Kinder sind<br />

keine kleinen Erwachsenen, sie benötigen besonderen Schutz.<br />

Interview Tina Sprung<br />

Prof. Dr. Jörg Maywald<br />

ist Geschäftsführer der<br />

Deutschen Liga für das<br />

Kind und Honorarprofessor<br />

für Internationale<br />

Kinderrechte an der<br />

Fachhochschule Potsdam.<br />

Er kämpft seit<br />

Jahren dafür, Kinderrechte<br />

in das Grundgesetz<br />

aufzunehmen.<br />

eine klare Pfl icht: Sie müssten die Interessen des<br />

Kindes mit Vorrang berücksichtigen und die Kinder<br />

anhören. Das ist heute nicht in jedem Fall<br />

verpfl ichtend und wird in der Praxis häufi g nicht<br />

umgesetzt. Zweitens würde sich die Gesellschaft<br />

der Kinderrechte bewusst werden. Das würde<br />

auch mittelfristig etwas an der Ausbildung der<br />

Fachkräfte und der Einstellung der Eltern ändern.<br />

Fotos: © Rawpixel.com / Shutterstock.com; Bettina Keller<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>: Die neue Bundesregierung möchte<br />

die Kinderrechte in die Verfassung aufnehmen.<br />

Warum ist es das so wichtig?<br />

Jörg Maywald: Das Grundgesetz und die Allgemeinen<br />

Menschenrechte gelten uneingeschränkt<br />

auch für Kinder, aber wir dürfen nicht vergessen,<br />

dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind.<br />

Sie haben spezifi sche Bedürfnisse und brauchen<br />

besonderen Schutz. Beispiel sexueller Missbrauch<br />

durch Erwachsene: Auch wenn das Kind zustimmt,<br />

weil es nicht versteht, was da gerade passiert,<br />

muss es vor Missbrauch geschützt werden. Zwar<br />

ist das bereits im Strafgesetzbuch verankert, aber<br />

das besondere Schutzbedürfnis und der Vorrang<br />

des Kindeswohls müssen ins Grundgesetz. Auch<br />

die Rechte auf altersgerechte Beteiligung und auf<br />

bestmögliche Förderung sollten in die Verfassung<br />

aufgenommen werden.<br />

Was würde sich ändern, wenn wir die Kinderrechte<br />

im Grundgesetz verankern?<br />

Bei Entscheidungen von Gerichten und Jugendämtern<br />

hätten Richter und Behördenmitarbeiter<br />

Das Thema ist also in der Gesellschaft noch<br />

zu wenig angekommen?<br />

Mein Eindruck ist, dass die Kinderrechte nur als<br />

allgemeines Thema angekommen sind. Fachkräfte,<br />

die meisten Eltern und selbst viele Kinder kennen<br />

sie. Rechte zu kennen, heißt aber nicht, diese<br />

auch zu verwirklichen. Davon sind wir in vielen<br />

Bereichen noch weit entfernt. Durch fehlendes<br />

pädagogisches Wissen aufgrund von Defi ziten<br />

in der Ausbildung werden die Kinderrechte im<br />

<strong>Kita</strong>-Alltag oft nicht gelebt.<br />

Und wie können Fachkräfte die Kinderrechte<br />

im Alltag leben?<br />

Das beginnt schon bei der Begrüßung. Wenn<br />

Fachkräfte zu den Kindern sagen: „Schön, dass du<br />

da bist“, sprechen sie das Kind als Persönlichkeit<br />

an. Wichtig ist auch, sich in Kinder hineinversetzen<br />

zu können, Fehlverhalten aus Sicht des Kindes<br />

zu verstehen, die Kinderrechte zu kennen und im<br />

Alltag abzuwägen. Beispiel Zähneputzen. Das Kind<br />

möchte seine Zähne nicht putzen. Die Fachkraft<br />

kann ihm aber nicht die Zahnbürste mit Gewalt<br />

in den Mund stecken, obwohl die Kinder das<br />

Recht auf bestmögliche Gesundheitsfürsorge


6 | TITELTHEMA<br />

haben. Wichtig ist in diesem Fall, mit dem Kind ins<br />

Gespräch zu kommen, dass es schlecht für seine<br />

Gesundheit ist, wenn es seine Zähne nicht putzt.<br />

Ein anderes Beispiel aus der <strong>Kita</strong>: Das Kind will<br />

partout nur Nudeln essen, obwohl es Suppe<br />

zum Mittag gibt. Wie sollen sich pädagogische<br />

Fachkräfte hier verhalten?<br />

Das Kind sollte selbst bestimmen können, ob es<br />

etwas ist und wieviel und was es von dem Angebotenen<br />

es isst. Es darf nicht zum Probieren<br />

gezwungen werden. Aber: Es kann nicht immer nur<br />

das Essen geben, das die Kinder wollen. Hier ist<br />

die Verantwortung der Erwachsenen gefragt, damit<br />

sich Kinder gesund ernähren. Die pädagogischen<br />

Fachkräfte sollten gute Vorbilder sein, gemeinsam<br />

mit den Kindern essen und über ihre eigenen Vorlieben<br />

sprechen. Zudem sollten Kinder in die Planung<br />

des Mittagessens einbezogen werden: „Was esst<br />

ihr gerne?“ „Was mögt ihr gar nicht?“ – natürlich<br />

immer unter der Berücksichtigung einer abwechslungsreichen<br />

Ernährung und finanziellen Aspekten.<br />

Was zeichnet eine kindgerechte Beteiligung aus?<br />

Kinder sollten über die sie betreffenden Vorgänge<br />

informiert werden, sich dazu äußern können und nicht<br />

gezwungen werden, ihre Meinung zu sagen. Kinder<br />

können auch durch Mimik und Gestik ihre Meinung<br />

äußern. Wichtig ist, dass die Erzieher altersgerecht mit<br />

den Kindern sprechen, respektvoll mit ihnen umgehen<br />

und ihre Meinung altersgerecht berücksichtigen.<br />

Im <strong>Kita</strong>-Alltag kann durch personelle Engpässe<br />

oft die Zeit fehlen, Kinderrechte umzusetzen.<br />

Beispiel: Die Kinder gehen raus spielen, aber ein<br />

Kind benötigt besonders lange beim Anziehen,<br />

sodass die ganze Gruppe warten muss. Wie kann<br />

ein Erzieher damit im Stress umgehen?<br />

Wenn die Fachkraft die Erfahrung gemacht hat, dass<br />

ein Kind länger braucht, sollte sie es früher zum<br />

Anziehen schicken und sagen: „Ich habe gestern<br />

bemerkt, dass du länger gebraucht hast, um dich<br />

anzuziehen. Geh‘ doch bitte schon einmal zum Anziehen.“<br />

Wenn das Kind allerdings den Prozess des<br />

Anziehens durch Verweigerung absichtlich blockiert,<br />

wird diese Methode nicht funktionieren.<br />

Und wie sollte die Fachkraft dann reagieren?<br />

Das pädagogische Kunststück besteht dann darin,<br />

das Kind nicht zu bestrafen oder zu beschämen,<br />

sondern sachlich die sich daraus ergebenden Konsequenzen<br />

zu benennen: „Ich sehe, dass du dich<br />

nicht anziehst, dann gehst du in eine andere Gruppe,<br />

solange wir draußen sind“. Nur so werden die Rechte<br />

der Kinder, die rausgehen wollen, und das Recht des<br />

einzelnen Kindes nicht verletzt. Die Herausforderung<br />

für Erzieher besteht darin, unterschiedliche Rechte<br />

gegeneinander abzuwägen und im besten Interesse<br />

aller Kinder zu handeln.<br />

SIEBEN ZENTRALE RECHTE FÜR<br />

EINE KINDGERECHTE KITA<br />

In der UN-Kinderrechtskonvention sind<br />

54 Artikel zum Wohl der Kinder niedergelegt.<br />

Für die <strong>Kita</strong> sind folgende sieben<br />

Rechte besonders wichtig:<br />

➤➤<br />

Recht auf Nicht-Diskriminierung<br />

(Artikel 2)<br />

➤➤<br />

Recht auf Vorrang des Kindeswohls<br />

(Artikel 3)<br />

➤➤<br />

Recht auf Partizipation (Artikel 12)<br />

➤➤<br />

Recht auf Schutz vor Gewalt und<br />

Misshandlung (Artikel 19)<br />

➤➤<br />

Recht auf Gesundheit (Artikel 24)<br />

➤➤<br />

Recht auf Bildung (Artikel 28)<br />

➤ ➤ Recht auf Ruhe, Freizeit, Spiel und<br />

Erholung (Artikel 31)<br />

FALLBEISPIEL:<br />

MAX ISST GERNE ROSINEN<br />

In der <strong>Kita</strong> von Max (4 Jahre) wird großer Wert auf<br />

gesunde Ernährung gelegt. Entsprechend den<br />

Empfehlungen der Initiative „5 am Tag“ sind vor<br />

allem Obst und Gemüse reichlich vorhanden.<br />

Zum Nachtisch gibt es häufig Obstsalat. Als sich<br />

Max wieder einmal gezielt die Rosinen zwischen


www.fruehe-bildung.online | 7<br />

dem Obst herauspickt, fordert ihn die Erzieherin<br />

auf, das Obst doch „wenigstens mal zu kosten“.<br />

Darauf Max entschlossen: „Ich will gar nicht kosten.<br />

Mir schmecken sowieso nur Rosinen“.<br />

In dem Beispiel wird deutlich, dass Max gerne Rosinen<br />

isst. Das Obst schmeckt ihm nicht und so pickt<br />

er sich aus dem Obstsalat gezielt die Rosinen heraus.<br />

Die Erzieherin möchte, dass Max Obst isst. Vermutlich<br />

ist sie davon überzeugt, dass es der Gesundheit gut<br />

tut. Möglicherweise spielt bei ihr auch eine Rolle, dass<br />

sie es nicht fair findet, sich nur die Rosinen aus dem<br />

Salat zu picken. Sie fordert Max auf, das Obst doch<br />

„wenigstens mal zu kosten“. Die unterschiedlichen<br />

Interessen und damit verbundenen Motive von Max<br />

und seiner Erzieherin sind gut nachvollziehbar. Doch<br />

wer setzt sich durch? Und mit welchem Recht?<br />

Verbirgt sich hinter der Aufforderung, „wenigstens“ zu<br />

kosten, mehr als eine freundliche Anregung, Obst zu<br />

essen? Welches sind die Konsequenzen, wenn Max<br />

auf seiner Position besteht? Kinder haben das Recht,<br />

über ihren Körper weitgehend – abgesehen von<br />

Notsituationen – selbst zu bestimmen. Hierzu gehört<br />

auch das Recht des Kindes selbst zu entscheiden,<br />

ob und was es isst und wieviel von den angebotenen<br />

Speisen. Die für das Kind verantwortlichen Erwachsenen<br />

entscheiden über das Speisenangebot, an<br />

dem die Kinder zum Beispiel durch regelmäßige<br />

Kinderbefragungen beteiligt werden sollten. Die pädagogischen<br />

Fachkräfte können versuchen, die Kinder<br />

für die aus ihrer Sicht schmackhafte und gesunde<br />

Speisenauswahl zu motivieren. Druck oder gar Zwang<br />

auszuüben („Keine Rosinen ohne Obst“) ist jedoch<br />

nicht kindgerecht.<br />

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DAS PÄDAGOGISCHE<br />

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Austausch auf Augenhöhe<br />

Illustration: © moham‘ed / Shutterstock.com<br />

In dem Fallbeispiel kommt als ein weiterer Aspekt<br />

die Gerechtigkeit hinzu. Die Vorliebe von Max für<br />

Rosinen kann dazu führen, dass andere Kinder<br />

keine Rosinen mehr im Salat vorfinden, obwohl sie<br />

selbst gerne welche essen würden. Allerdings ist<br />

hier Vorsicht geboten. Denn nicht immer entspricht<br />

eine abstrakte Vorstellung von Gerechtigkeit („Jedes<br />

Kind hat Anspruch auf seinen Anteil an Rosinen“)<br />

den konkreten Bedürfnissen der beteiligten Kinder.<br />

So kann es durchaus andere Kinder geben, die<br />

gerne Obst essen, aber die Rosinen im Salat nicht<br />

ausstehen können und sich insofern Möglichkeiten<br />

des Verhandelns ergeben („Du kannst gerne meine<br />

Rosinen essen, wenn ich dafür mehr Apfelsinen<br />

bekomme“). Aufgabe der pädagogischen Fachkraft<br />

ist es, solche Aushandlungsprozesse bei Bedarf zu<br />

moderieren und darauf zu achten, dass kein Kind<br />

seine Interessen auf Kosten eines anderen Kindes<br />

durchsetzt.<br />

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8 | TITELTHEMA<br />

FALLBEISPIEL:<br />

„DAS GEHT DOCH GAR NICHT!“<br />

Auf einem Elternabend zum Thema Sexualpädagogik<br />

berichtet eine Mutter arabischer Herkunft, sie<br />

habe beobachtet, dass ihre dreijährige Tochter<br />

und ein weiteres Mädchen im Außenspielbereich<br />

der <strong>Kita</strong> unbekleidet gespielt und dabei neugierig ihre<br />

Genitalien angeschaut hätten. Mit den Worten „Das<br />

geht doch gar nicht!“ kommentiert sie ihre Beobachtungen.<br />

Sie habe bereits mit anderen arabischen<br />

Eltern über den Vorfall gesprochen. Wenn die Erzieherinnen<br />

ein solches Verhalten weiterhin zuließen,<br />

würden sie ihre Kinder aus der <strong>Kita</strong> nehmen. Daraufhin<br />

meldet sich ein offensichtlich deutschstämmiger Vater<br />

zu Wort: „Mich beunruhigt etwas ganz anderes. Als<br />

meine Tochter sich kürzlich im Gruppenraum auszog,<br />

um nebenan auf die Toilette zu gehen, hat ein in der<br />

Nähe stehender Junge mit dem Finger auf sie gezeigt<br />

und gerufen: ‚Iiihhh, die zieht sich aus!‘“ Ihm sei<br />

sehr wichtig, dass seine Tochter ein natürliches und<br />

unverkrampftes Verhältnis zu ihrem Körper bekomme.<br />

In diesem Sinne sei die verächtliche Reaktion des<br />

Jungen doch wohl fehl am Platz.<br />

In diesem Fall stehen sich auf einem Elternabend zwei<br />

Elternmeinungen gegenüber. Eine arabischstämmige<br />

Mutter ist in Sorge, da nach ihrer Beobachtung die<br />

pädagogischen Fachkräfte zuließen, dass sich ihre<br />

Tochter und ein anderes Mädchen im Außenbereich<br />

der <strong>Kita</strong> ausgezogen und ihre Genitalien betrachtet<br />

haben. Im Gegensatz dazu ist ein deutschstämmiger<br />

Vater beunruhigt, weil ein Junge das Verhalten seiner<br />

Tochter, als diese unbekleidet vom Gruppenraum in<br />

Richtung Toilette ging, mit einem abfälligen‚ Iiihhh‘<br />

kommentiert hat. Er befürchtet nun, dass dadurch<br />

das positive Verhältnis seiner Tochter zu ihrem Körper<br />

Schaden nehmen könne.<br />

Aber auch die <strong>Kita</strong> muss sich Fragen stellen. Hat sie<br />

bemerkt, dass sich die beiden Mädchen unbekleidet<br />

im Außenspielbereich der <strong>Kita</strong> aufgehalten haben?<br />

Welche Regeln sollten diesbezüglich gelten? Was<br />

genau hat sich zwischen dem Jungen und dem<br />

Mädchen im Gruppenraum ereignet und wie ist dies<br />

zu bewerten? Sind die Befürchtungen des Vaters<br />

berechtigt? Schließlich: Was kann getan werden,<br />

damit der Konflikt auf dem Elternabend nicht eskaliert<br />

und verhindert wird, dass es zu einer Spaltung<br />

zwischen den Eltern oder sogar zu Abmeldungen<br />

aus der <strong>Kita</strong> kommt?<br />

Das Fallbeispiel zeigt, wie wichtig es besonders in<br />

Konfliktsituationen für eine <strong>Kita</strong> ist, über ein sexualpädagogisches<br />

Konzept zu verfügen, das kindgerechte<br />

Regeln enthält und dadurch den beteiligten Fachkräften<br />

ebenso wie Kindern und Eltern Handlungssicherheit<br />

verleiht. Zum Schutzkonzept einer <strong>Kita</strong><br />

gehört in der Regel, dass Kinder im Außenspielbereich<br />

wegen der damit verbundenen Gefahren vor allem<br />

durch Dritte nicht unbekleidet spielen dürfen. In den<br />

Gruppenräumen können die Regeln unterschiedlich<br />

sein. Was die abfällige Äußerung des Jungen betrifft,<br />

so sind unterschiedliche Motive denkbar. Die<br />

Überraschung, ein Mädchen unbekleidet zu sehen,<br />

kann ebenso eine Rolle spielen wie verächtliche Geringschätzung<br />

oder auch, dass der Junge tatsächlich<br />

einen Regelverstoß bemerkt hat – wenn Ausziehen<br />

beispielsweise nur im Toilettenbereich erlaubt ist –<br />

und seine Erkenntnis auf etwas unglückliche Weise<br />

kundtut.<br />

Die in dem Fallbeispiel sich auf dem Elternabend<br />

äußernden unterschiedlichen Beschwerden der Eltern<br />

müssen von der <strong>Kita</strong> sehr ernst genommen<br />

werden. Um die Privatsphäre von Kindern und Eltern<br />

zu wahren, sollten diese detaillierten Beschwerden<br />

allerdings nicht auf dem Elternabend und damit <strong>Kita</strong>öffentlich<br />

besprochen werden. Der geeignete Ort<br />

hierfür ist ein extra anberaumtes Gespräch, zu dem<br />

die jeweils betroffenen Eltern eingeladen werden.<br />

Der Elternabend bietet die passende Gelegenheit,<br />

den Eltern das an den Rechten der Kinder orientierte<br />

sexualpädagogische Konzept der Einrichtung und die<br />

Regeln vorzustellen.<br />

Diese und weitere<br />

Beispiele in:<br />

Jörg Maywald<br />

Kinderrechte in der <strong>Kita</strong>: Kinder<br />

schützen, fördern, beteiligen<br />

Herder, 2016, 160 Seiten, 19,99 Euro


www.fruehe-bildung.online | 9<br />

ROTE PUNKTE<br />

Kinderrechte lassen sich ohne größeren<br />

Aufwand in jeder <strong>Kita</strong> umsetzen.<br />

Diese Tipps helfen dabei.<br />

RECHT AUF GESUNDHEIT<br />

Illustration: © moham‘ed / Shutterstock.com<br />

Eine gezielte und ganzheitliche Gesundheitsförderung<br />

sollte bereits<br />

frühzeitig einsetzen, um das Interesse<br />

für gesund erhaltende Maßnahmen<br />

zu wecken und entsprechende<br />

Verhaltensweisen zu fördern:<br />

➤➤<br />

Statt vereinzelten, unregelmäßigen<br />

Aktionen wie beispielsweise<br />

einem Obsttag im Sommer ist es<br />

häufig sinnvoller, ein nachhaltiges<br />

Konzept anzubieten, an dem alle<br />

pädagogischen Fachkräfte der<br />

Einrichtung beteiligt sind und das<br />

beinhaltet, dass es beispielsweise<br />

regelmäßig gesundes Essen gibt.<br />

Die Maßnahmen sind im pädagogischen<br />

Konzept zu verankern.<br />

➤➤<br />

Starten Sie ein neues Projekt<br />

oder einen neuen Arbeitsschwerpunkt<br />

mit einer gemeinsamen<br />

Fortbildung für das ganze Team<br />

zum Thema Gesundheit.<br />

➤➤<br />

Alle Mitarbeitenden sollten von<br />

den Vorteilen einer intensiven Zusammenarbeit<br />

mit den Familien<br />

überzeugt sein. Wissenschaftliche<br />

Studien wie die „Bestandserhebung<br />

Gesundheitsförderung<br />

in <strong>Kita</strong>s“ der Bundeszentrale für<br />

gesundheitliche Aufklärung konnten<br />

nachweisen, dass Gesundheitsförderprogramme,<br />

die die<br />

Eltern konsequent einbeziehen,<br />

wesentlich wirkungsvoller sind als<br />

Angebote, die sich ausschließlich<br />

an die Kinder richten.<br />

➤➤<br />

Einem ersten Teambeschluss, der<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Einrichtung einbezieht<br />

und es jedem ermöglicht, eigene<br />

Ideen einzubringen, kann dann<br />

die Einrichtung eines Gesundheitsteams<br />

folgen.<br />

➤➤<br />

Krankenkassen stellen vielfältige<br />

unterstützende Angebote bereit,<br />

wie beispielsweise „ TigerKids“.<br />

➤➤<br />

Ebenso können im Rahmen der<br />

Kinder- und Jugendhilfe Angebote<br />

der Familienbildung finanziert<br />

werden.<br />

➤➤<br />

Je stärker man Eltern bei der<br />

Planung von Angeboten beteiligt,<br />

desto eher kann man davon ausgehen,<br />

dass das Angebot ihren<br />

Bedürfnissen entspricht und sie es<br />

auch tatsächlich nutzen werden.<br />

➤➤<br />

Gesundheitsvorsorge sollte<br />

schon beim Aufnahmegespräch<br />

des Kindes beginnen: Die Fachkraft<br />

sollte sich das Untersuchungsheft<br />

des Kindes vorlegen<br />

lassen und mit den Eltern darüber<br />

sprechen.<br />

➤➤<br />

Erzieherinnen und Erzieher sollten<br />

viel für ihr eigenes Wohlbefinden<br />

am Arbeitsplatz tun – so<br />

dienen sie als Vorbild für Eltern<br />

und Kinder und können ihren<br />

Arbeitsalltag körperlich fit<br />

bewältigen.


10 | TITELTHEMA<br />

RECHT AUF PARTIZIPATION<br />

Partizipation meint mehr als Zuhören und Aufnehmen<br />

von Kinderwünschen. Es geht darum festzulegen, wer<br />

das Recht hat, an welchen Entscheidungen mitzuwirken.<br />

Kinder haben das Recht, sich entsprechend<br />

ihres Alters und ihrer Entwicklung in alle Entscheidungen<br />

einzubringen, die ihr eigenes Leben und das<br />

Leben der Gemeinschaft – den geteilten Alltag in der<br />

Kindertageseinrichtung – betreffen. Ein Beispiel aus<br />

einer Kindertageseinrichtung in Nordrhein-Westfalen,<br />

die ein umfassendes Partizipationskonzept eingeführt<br />

hat, soll anregen, dies für die eigene Praxis auszuwerten.<br />

Es ist unerlässlich, dass jede Einrichtung für<br />

sich selbst ein Konzept zur Beteiligung entwickelt.<br />

➤➤<br />

Die Kinder dürfen selbst entscheiden: was sie<br />

im <strong>Kita</strong>-Alltag wo und mit wem machen, welche<br />

Person sie wickeln darf, wie sie sich im Innen- und<br />

Außenbereich der <strong>Kita</strong> kleiden und was und wieviel<br />

sie essen und trinken.<br />

➤➤<br />

Die Kinder dürfen in bestimmten Grenzen mitentscheiden<br />

über: die Auswahl der Speisen und<br />

Getränke, die Gestaltung des Tagesablaufs, die<br />

Regeln des Zusammenlebens in der <strong>Kita</strong>, die<br />

Gestaltung der Innen- und Außenräume, die<br />

Raumtemperatur und die Lüftung der Räume,<br />

Anschaffungen, die Nutzung von Spielmaterial<br />

sowie Einrichtungsgegenständen, die inhaltliche<br />

Gestaltung von Projekten und Angeboten und die<br />

Frage, ob und wie Feste gestaltet werden.<br />

➤➤<br />

Die Kinder dürfen nicht mitentscheiden: ob und<br />

unter welchen Umständen private Gegenstände<br />

mit in die <strong>Kita</strong> gebracht werden dürfen, über Maßnahmen<br />

zur Gesundheitsvorsorge, über die Tischkultur,<br />

über Personalfragen (nur Anhörungsrecht),<br />

über den Dienstplan und die Öffnungszeiten und<br />

bei Gefahr im Verzug aus Sicht der pädagogischen<br />

Fachkräfte.<br />

Gestaltung Gruppenraum<br />

Die Frage, wie ein Gruppenraum verändert werden<br />

soll, beinhaltet verschiedene Fragestellungen: Was<br />

soll so bleiben wie es ist? Was soll anders werden?<br />

Wo soll was hin? Was muss neu angeschafft werden?<br />

Im Gruppenraum können die Kinder überall<br />

dort grüne Klebepunkte anzubringen, wo sie gerne<br />

spielen und rote Punkte dort, wo sie sich gar nicht<br />

gerne aufhalten. Anschließend werden die Kinder<br />

zur Punkteverteilung befragt und die pädagogischen<br />

Fachkräfte erfahren, welche Bereiche entfernt und<br />

verändert werden sollen.<br />

Auch Ausflüge in andere Einrichtungen und Bildmaterial<br />

können helfen, Vorstellungen davon zu entwickeln,<br />

was die Kinder gerne in ihren Gruppenräumen<br />

machen möchten. Die so entstandenen Vorschläge<br />

und Ideen werden gesammelt und auf Bildkarten<br />

visuell veranschaulicht. Die Bildkarten können in<br />

einer weiteren Gruppensitzung mit den Kindern besprochen<br />

und auf dem Fußboden sortiert werden.<br />

Mithilfe von Murmeln oder Aufklebern erhalten die<br />

Kinder die Möglichkeit abzustimmen, für welche<br />

Gestaltungsideen sie sich entscheiden möchten.<br />

Diese und weitere Tipps in:<br />

Broschüre „Mit uns kommen Kinderrechte<br />

in die Kindertagesstätte“, 2015, herausgegeben<br />

vom Deutschen Kinderschutzbund<br />

Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V..<br />

Kostenlos abrufbar auf:<br />

www.kinderschutzbund-nrw.de<br />

Illustration: © moham‘ed / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 11<br />

<strong>Kita</strong>-Organisation<br />

Dokumentation · Organisation · Rechtssicherheit<br />

20<strong>18</strong><br />

2019<br />

RECHT AUF SCHUTZ VOR<br />

GEWALT UND MISSHANDLUNG<br />

Es gehört zu den Aufgaben von pädagogischen<br />

Fachkräften, Kinder grundsätzlich vor Gefahren für<br />

ihr Wohl zu schützen. Wie kann das in der <strong>Kita</strong> verwirklicht<br />

werden?<br />

➤ Gefühle der Kinder thematisieren: Wie fühlst du<br />

dich, wenn du dich über etwas ärgerst? Was<br />

brauchst du, damit du dich richtig wohlfühlst?<br />

Hast du dich schon einmal einsam und allein<br />

gefühlt? Wie ging es dir da? Erzieherinnen und<br />

Erzieher haben oft eine vertrauensvolle Beziehung<br />

zu den Kindern und sie können Veränderungen<br />

im Stimmungsbild des Kindes, in seiner äußerlichen<br />

Erscheinung und seiner Entwicklung sehr<br />

differenziert wahrnehmen.<br />

Handbuch <strong>Kita</strong> leiten<br />

Handbuch<br />

Windelheft<br />

Kehlbreier · Schulz zur Wiesch<br />

<strong>Kita</strong> leiten<br />

Ein Ratgeber und Handbuch für die täglichen<br />

Leitungsaufgaben in der Kindertagesstätte.<br />

Anzeige Gruppentagebuch<br />

1/4 Seite hoch<br />

Elterngespräche<br />

Kalender für ErzieherInnen<br />

Betreuungsnachweise und<br />

Anwesenheitslisten<br />

Hygiene und Gesundheit<br />

www.schulorganisation.com<br />

Fachverlag<br />

Förderplan und Bildungsbericht<br />

Ratgeber Recht und Organisation<br />

➤ Eigene Gefühle ernst nehmen: Was häufi g mit<br />

einem schlechten Gefühl im Bauch einer Erzieherin<br />

oder eines Erziehers beginnt, kann dazu<br />

führen, dass ein Kind zukünftig besser vor Gefahren<br />

geschützt werden kann. Dieses Bauchgefühl<br />

überhaupt wahrzunehmen, ernst zu nehmen und<br />

fachlich fundiert gemeinsam mit Kolleginnen und<br />

Kollegen zu refl ektieren, gibt Kindern, die sich auf<br />

ihre ganz eigene Weise über ihre Erfahrungen<br />

äußern, die Chance auf die Verbesserung ihrer<br />

derzeitigen Lebenssituation.<br />

➤ Eltern als Erziehungspartner wahrnehmen: Eine<br />

gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist die<br />

Grundlage für einen wirksamen Schutz von Kindern.<br />

Wenn pädagogische Fachkräfte Müttern<br />

und Vätern wertschätzend und partnerschaftlich<br />

begegnen, entsteht Vertrauen. Dadurch wächst<br />

die Chance, dass Eltern sich bei Problemen auf<br />

Gespräche und Hilfsangebote einlassen. Sollte das<br />

Wohl eines Kindes beeinträchtigt oder gefährdet<br />

sein, können pädagogische Fachkräfte und die<br />

Familien auf dieser Basis Handlungsstrategien<br />

erarbeiten, die alle mittragen.<br />

Fachwirt/in<br />

Erziehungswesen (KA)<br />

• geeignet für Nachwuchskräfte und LeiterInnen KITA<br />

• berufsbegleitende, einjährige Weiterbildung<br />

• anerkannte, bundesweit einheitliche Prüfung<br />

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Inhalte:<br />

Erwerb von Qualifikationen für Leitungsfunktionen<br />

4 Module:<br />

• Kommunikation und<br />

Persönlichkeit<br />

• Projekte und Prozesse<br />

4 Module<br />

Prüfung je Modul<br />

anerkannter Abschluss<br />

Bundesweit einheitliche<br />

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Management<br />

Start: Oktober 20<strong>18</strong><br />

Detailinfo direkt in den Akademien in:<br />

A – AN – BA – BT – CO – EF – EI – F – FR<br />

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12 | TITELTHEMA<br />

„ICH BIN DOCH NICHT DEIN NEGER“<br />

Kinder erleben – teilweise bei den eigenen Eltern – Fremdenhass und<br />

bringen diese Einstellung mit in die <strong>Kita</strong>. Zwei Fallbespiele, wie Fachkräfte<br />

mit rassistischen Äußerungen umgehen können.<br />

Text Stefan Brückner<br />

hieß es, Rechtsextreme<br />

stiegen oft aus der Szene aus,<br />

wenn sie eine Familie gründeten.<br />

Heute gibt es zunehmend „Früher<br />

Paare, bei denen beide Partner in der<br />

rechtsextremen Szene aktiv sind und<br />

die ihre Kinder entsprechend ideologisch<br />

erziehen“, schreibt die Autorin<br />

Simone Rafael auf der Website „Netz<br />

gegen Nazis“. Ausgrenzung, Fremdenhass<br />

– pädagogische Fachkräfte sind<br />

gefordert, zu reagieren.<br />

Die <strong>Kita</strong> bietet Entwicklungschancen<br />

für alle Beteiligten, von der Vielfalt an<br />

Unterschieden zu profitieren. Ihre Aufgabe<br />

besteht darin, zusammen mit den<br />

Eltern die Kinder in Zeiten der Globalisierung<br />

fit zu machen für ein Leben in<br />

Weltoffenheit und Diversität. Welche<br />

Maßnahmen können hier helfen?<br />

Foto: privat; © Illustration: © Daniela Barreto / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 13<br />

FALLBEISPIEL:<br />

LEA, 5 JAHRE, RUFT IN IHRER<br />

BEGEISTERUNG AUS: „DAS<br />

IST JA COOL!“ DARAUFHIN<br />

ERMAHNT SIE MAX, 6 JAHRE:<br />

„WAS SAGST DU DENN DA! WIR<br />

REDEN HIER DOCH DEUTSCH!“<br />

DER ERZIEHER WEISS ÜBER DIE<br />

ELTERN, DASS SIE SICH ALS<br />

REICHSBÜRGER BEKENNEN.<br />

In Anlehnung an einen pädagogischen Situationsansatz<br />

überlegt sich der Erzieher, wie er auf diese Situation<br />

eingehen kann. Er vermeidet eine Ermahnung und gibt<br />

stattdessen den Kindern Raum zur Beteiligung an einer<br />

Reflexion. Dabei knüpft er an dem kürzlich durchgeführten<br />

Thema „Andere Länder – andere Flaggen“ an und fragt:<br />

„Wer weiß, zu welchem Land das Wort ‚cool‘ gehört? „Die<br />

Kinder überlegen und geben entsprechende Antworten,<br />

auch Lea. Daraufhin kann der Erzieher Lea die Kompetenz<br />

attestieren, dass es ein Wort aus einer anderen Sprache<br />

benutzt. Im Blick auf Max könnte dann das Gespräch fortgesetzt<br />

werden mit der Frage: „Welche Länder kennst du?“<br />

Eventuell kann auf erlebte Länderbegegnungen eingegangen<br />

werden, wie beispielsweise Fußball-Länderspiele oder<br />

Urlaube im Ausland. Ziel ist eine positive Grundhaltung zum<br />

sprachlichen und kulturellen Nationalitäten-übergreifenden<br />

Austausch, ohne dass eines der beiden Kinder bloßgestellt<br />

wird oder das Gesicht verliert.<br />

DER AUTOR<br />

Stefan Brückner<br />

ist Theologe,<br />

Sozialpädagoge<br />

und systemischer<br />

Coach sowie freier<br />

Mitarbeiter beim<br />

Demokratiezentrum<br />

Baden-Württemberg.<br />

Er verfasste<br />

die Broschüre<br />

„<strong>Kita</strong>-Beratung<br />

zur Demokratieförderung<br />

– gegen<br />

Rechtsextremismus“<br />

und bietet Vorträge<br />

und Workshops an.<br />

www.demokratie<br />

zentrum-bw.de<br />

Inspiration und Input für<br />

Ihre Bildungseinrichtung<br />

Spielerisches Lernen im<br />

Kindergarten<br />

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Stefan Brückner<br />

Beratungsnetzwerk<br />

kompetent vor Ort. für Demokratie – gegen Rechtsextremismus<br />

14 | TITELTHEMA<br />

EIN VATER HOLT SEIN KIND IN DER KITA<br />

AB. DIE SCHUHE DES KINDES STEHEN NEBEN<br />

EINER KINDERBANK ETWAS ABSEITS. DAS<br />

KIND SAGT ZUM VATER: „GIB MIR MEINE<br />

SCHUHE!“ DARAUF ANTWORTET DER VATER<br />

SEINEM KIND, SICHTBAR ENTRÜSTET –<br />

AUCH ZUR ERZIEHERIN HINGEWANDT:<br />

„ICH BIN DOCH NICHT DEIN NEGER!“<br />

TIPPS ZUR DEMOKRATIEFÖRDERUNG<br />

➤➤<br />

Zusammen mit den Kindern werden anhand einfacher Bespiele<br />

aus dem Alltag gemeinsame Umgangsregeln entwickelt. Dies<br />

kann beispielsweise mit folgenden Frageimpulsen eingeleitet<br />

werden: „Wenn du gerade etwas erzählst, was wünschst du dir<br />

dann von den anderen Kindern? Was machen wir, wenn ein Kind<br />

ausgelacht wird? Was können wir machen, wenn beim gemeinsamen<br />

Spiel nicht alle Kinder mitmachen wollen oder können?“<br />

Mit diesen oder ähnlichen Impulsen können die Kinder zur gemeinsamen<br />

Verantwortung angeleitet werden, was ein wichtiger<br />

Bestandteil der Demokratieerziehung ist.<br />

Bei der Erzieherin läuten alle Alarmglocken.<br />

Sie kann den Vater nicht mit einer Intervention<br />

vor dem Kind bloßstellen. Am nächsten<br />

Tag geht sie auf den Vater zu und fragt ihn,<br />

was er gestern seinem Kind gegenüber<br />

ausdrücken wollte, als er beim Abholen den<br />

Begriff „Neger“ verwendete. Es kommt zum<br />

Gespräch zwischen der Erzieherin und dem<br />

Vater, wobei sie zu verstehen gibt, dass<br />

die <strong>Kita</strong> ein diskriminierungsfreier Raum<br />

sein soll, in dem diese Äußerung keinen<br />

Platz hat. Solch ein Gespräch zwischen<br />

der Erzieherin und einem Elternteil kann nur<br />

gut gehen, wenn die Erzieherin ihr Team<br />

und den Träger hinter sich weiß und nicht<br />

befürchten muss, dass ihr jemand in den<br />

Rücken fällt.<br />

➤➤<br />

Die verwendeten Spielsachen und Bilderbücher werden auf Diversität<br />

überprüft.<br />

➤➤<br />

Die Leitlinien der <strong>Kita</strong> werden in Absprache mit dem Träger um<br />

folgende Inhalte ergänzt:<br />

Auf der Grundlage von Geborgenheit und Vertrauen erleben die<br />

Kinder die Chancen und Herausforderungen im Umgang mit Vielfalt.<br />

Alle Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung werden vermieden.<br />

Die Kinder werden eingeübt in demokratisches Verhalten und<br />

Minderheitenschutz. Das sichtbare Tragen von extremistischen und<br />

gewaltverherrlichenden Symbolen auf Kleidung oder Haut ist im<br />

Bereich der <strong>Kita</strong> verboten.<br />

➤➤<br />

Im Anmeldegespräch wird mit den Eltern über die Leitlinien der<br />

<strong>Kita</strong> gesprochen und eine Zustimmung der Eltern eingefordert.<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Broschüre „<strong>Kita</strong>-Beratung<br />

zur Demokratieförderung<br />

– gegen Rechtsextremismus“,<br />

2013,<br />

herausgegeben von der<br />

Landeskoordinierungsstelle<br />

Jugendstiftung Baden-<br />

Württemberg;<br />

kostenlos abrufbar auf:<br />

www.demokratiezentrum-bw.de<br />

<strong>Kita</strong>-Beratung zur Demokratieförderung –<br />

gegen Rechtsextremismus<br />

Foto: © Rawpixel.com / Shutterstock.com


Sonnenschutz-Kit für die <strong>Kita</strong>: Früh übt sich<br />

Anzeige<br />

Damit Kinder die Sonne auch sicher genießen können, sollte während des <strong>Kita</strong>-Tages immer für einen ausreichenden<br />

Sonnenschutz gesorgt sein. Das Sonnenschutz-Kit für die <strong>Kita</strong> unterstützt Erzieherinnen und Erzieher dabei, Kindern das<br />

Thema spielerisch näherzubringen.<br />

Kinderhaut reagiert besonders empfindlich auf<br />

die UV-Strahlung der Sonne. Ein effektiver Sonnenschutz<br />

stellt im Kindes- und Jugendalter eine<br />

der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen vor dem<br />

malignen Melanom, auch „schwarzer Hautkrebs“<br />

genannt, dar. Besonders im Baby- und Kleinkindalter<br />

ist ein Schutz der Haut sehr wichtig, denn<br />

mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko, später<br />

an einem Melanom zu erkranken. 1 Bevor es<br />

zum Spielen ins Freie geht, sollte die Kinderhaut<br />

daher ausreichend vor der Sonne geschützt werden.<br />

In der <strong>Kita</strong> ist es dazu hilfreich, konkrete Absprachen<br />

mit allen Beteiligten – der <strong>Kita</strong>-Leitung,<br />

den Erzieherinnen und Erziehern, den Eltern und<br />

natürlich auch den Kindern – zu treffen. 2<br />

Sonnenschutz-Tipps für die <strong>Kita</strong><br />

●●<br />

●●<br />

●●<br />

Die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr meiden<br />

Kleidung ist der effektivste Schutz vor<br />

Sonneneinstrahlung – jedes Kind sollte einen<br />

Sonnenhut in der <strong>Kita</strong> haben<br />

Babys und Kleinkinder nicht der direkten<br />

Sonne aussetzen<br />

●●<br />

●●<br />

Im <strong>Kita</strong>-Außenbereich schattenspendende<br />

Vorkehrungen anbringen<br />

Alle unbedeckten Hautpartien ausreichend<br />

mit Sonnenschutzmittel eincremen 2<br />

Sonnenschutz kindgerecht vermitteln<br />

Kinder sollten möglichst früh mit dem Thema<br />

Sonnenschutz vertraut gemacht werden und<br />

Sonnenschutzmaßnahmen erlernen. Doch wie<br />

erklärt man kindgerecht, was es mit Muttermalen<br />

und Sonnenbrand auf sich hat und<br />

worauf beim Sonnenschutz zu achten ist? Auf<br />

www.melanom-wissen.de steht ein „Sonnenschutz-Kit“<br />

für <strong>Kita</strong>-Fachkräfte zum Herunterladen<br />

bereit, das bei der Aufklärung unterstützen<br />

kann. Ziel ist es, Kinder für die Bedeutung von<br />

Sonnenschutz zu sensibilisieren und ihnen das<br />

Thema spielerisch näherzubringen.<br />

Folgende Unterlagen zum Ausdrucken<br />

sind im Sonnenschutz-Kit enthalten:<br />

●●<br />

●●<br />

●●<br />

●●<br />

●●<br />

●●<br />

●●<br />

Anleitung zur Anwendung der Materialien<br />

Wissenskarten mit Informationen zum<br />

Melanom und zum Sonnenschutz sowie Tipps<br />

für die kindgerechte Vermittlung<br />

Comic-Geschichten zum Vorlesen<br />

und Ausmalen<br />

Poster mit Sonnenschutzregeln zum Aufhängen<br />

Bastelset zum praktischen Einüben<br />

des Gelernten<br />

Malvorlagen für Sonnenmandalas<br />

Vorlage für einen Infobrief an die Eltern<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA,<br />

München<br />

Kontakt<br />

Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA<br />

Arnulfstr. 29 • 80636 München<br />

www.melanom-wissen.de<br />

1<br />

Skin Cancer Foundation. Sun Safety Tips for Infants, Babies and<br />

Toddlers. Verfügbar unter: https://www.skincancer.org/prevention/<br />

sun-protection/children/sun-safety-tips-for-infants-babies-andtoddlers.<br />

Abgerufen am 06.04.20<strong>18</strong>.<br />

2<br />

Bundesamt für Strahlenschutz. Sonne – ich pass auf! Sonnenschutz<br />

für Kinder. Infobroschüre für ErzieherInnen, Erzieher und Eltern. 2010.<br />

IODE<strong>18</strong>01900-01


16 | SCHON GEWUSST?<br />

Zu wenig Engagement<br />

gegen Kinderarmut<br />

Ein Großteil der Bevölkerung in<br />

Deutschland findet, dass sich Staat und<br />

Gesellschaft zu wenig engagieren, um<br />

Kinderarmut zu bekämpfen. Das ist ein<br />

zentrales Ergebnis des Kinderreportes<br />

Deutschland 20<strong>18</strong> des Deutschen Kinderhilfswerkes.<br />

Knapp zwei Drittel der 1001<br />

befragten Erwachsenen sind der Ansicht,<br />

dass „eher wenig“ oder „sehr wenig“ getan<br />

wird, um Kinderarmut in Deutschland<br />

wirkungsvoll entgegenzutreten.<br />

➔➔www.dkhw.de<br />

Generation 50plus stärker<br />

in <strong>Kita</strong>s vertreten<br />

Im Jahr 2017 waren bundesweit knapp 173 000<br />

<strong>Kita</strong>-Beschäftigte 50 Jahre und älter. Dies zeigen<br />

Auswertungen des Fachkräftebarometers Frühe<br />

Bildung. Der Anteil älterer Beschäftigter am pädagogischen<br />

und leitenden Personal ist damit um<br />

10 Prozentpunkte auf 29 Prozent gestiegen. Der<br />

längere Verbleib von Beschäftigten im Beruf sowie<br />

die Gewinnung älteren Arbeitnehmern haben<br />

dazu geführt, dass sich das Altersgefüge in der<br />

frühen Bildung dem des Gesamtarbeitsmarkts<br />

angleicht, so die Auswertung.<br />

➔➔www.weiterbildungsinitiative.de<br />

Pädagogische Fachkräfte fühlen<br />

sich nicht wertgeschätzt<br />

80 Prozent von knapp 2400 befragten <strong>Kita</strong>-Leitungen in<br />

Deutschland beklagen eine mangelnde Wertschätzung<br />

durch die Politik. Dies sind Ergebnisse der DKLK-Studie<br />

20<strong>18</strong>, die durch Wolters Kluwer in Zusammenarbeit mit der<br />

Universität Koblenz durchgeführt wurde. 76 Prozent der<br />

befragten <strong>Kita</strong>-Leitungen haben den Eindruck, die Öffentlichkeit<br />

habe ein vorurteilsbelastetes Bild ihrer Arbeit.<br />

Die Studie gibt es auf:<br />

➔➔www.deutscher-kitaleitungskongress.de<br />

Gleiche Gehälter für<br />

Erziehungs- und Grundschullehrkräfte<br />

gefordert<br />

Franziska Giffey, neue Bundesfamilienministerin,<br />

will sich für bessere Bezahlung von Erziehern<br />

einsetzen. Das sagte die SPD-Politikerin der<br />

Bild am Sonntag. <strong>Kita</strong>s seien Bildungseinrichtungen,<br />

weshalb Erzieher die gleiche Bezahlung<br />

wie Pädagogen an der Grundschule erhalten<br />

sollten. Sie betonte außerdem, dass Kinder<br />

möglichst früh eine gute Förderung erhalten<br />

müssten.<br />

Fotos: © Oksana Kuzmina, Veja / Shutterstock.com


Uns beschäftigt,<br />

was Sie bewegt!<br />

Jetzt zwei Ausgaben Probe lesen!<br />

Ihr Gutschein-Code: <strong>18</strong>04MK23<br />

Gratis-Ausgaben anfordern auf: www.meinekitaclub.de


<strong>18</strong> | BILDUNG<br />

MEHR ALS SPIELEN<br />

Zum Erzieherberuf gehört, seine Arbeit regelmäßig zu<br />

reflektieren und sein Wissen aufzufrischen. Das Lehrbuch<br />

„Beruf Erzieherin/Erzieher – mehr als Spielen und<br />

Basteln“ hilft dabei. Eine Rezension.<br />

Text Gerhard Stranz<br />

Bernd Rudow<br />

Beruf Erzieherin/<br />

Erzieher – mehr als<br />

Spielen und Basteln:<br />

Arbeits- und organisationspsychologische<br />

Aspekte. Ein<br />

Fach- und Lehrbuch<br />

Waxmann Verlag<br />

GmbH, 2017,<br />

38 Euro, 365 Seiten<br />

Werden Erzieher nicht genügend geschätzt?<br />

Damit beschäftigt sich Autor Bernd Rudow<br />

in seinem Buch „Beruf Erzieherin/Erzieher<br />

– mehr als Spielen und Basteln“. Mit einer<br />

arbeitspsychologischen Perspektive macht er<br />

darauf aufmerksam, dass die Tätigkeit von pädagogischen<br />

Fachkräften ganzheitlicher verstanden<br />

werden muss. Er betrachtet ihr Aufgabenfeld vor<br />

allem aus ökonomisch-funktionalen Blickwinkeln,<br />

zumal er dieses den „Humandienstleistungen“<br />

zuordnet und Fragen der Effizienz in den Fokus<br />

nimmt.<br />

In ausführlichen Exkursen wird in den fünf Kapiteln<br />

beschrieben, wodurch sich die Arbeit von pädagogischen<br />

Fachkräften auszeichnet, welche Belastungen<br />

es gibt, welche Arbeits- und Organisationsbedingungen<br />

für eine „gute Arbeit“ förderlich sind, wie es<br />

mit der Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Fachkräfte<br />

aussieht, welche Ressourcen für die „schöne<br />

Arbeit“ bestehen und damit „Kraftspender“ sind.<br />

Im Buch wird deutlich, welchen Anforderungen<br />

Fachkräfte in der täglichen Arbeit genügen sollen<br />

und welche Notwendigkeiten bestehen, die Arbeitsbedingungen<br />

zu verbessern. Die Fachkräfte müssten<br />

sich wohlfühlen, denn entscheidend für gute<br />

Arbeit sei die Zufriedenheit, die Arbeitsfreude, das<br />

Glück, der Stolz und ganzheitliches Glücksgefühl.<br />

DER AUTOR<br />

Gerhard Stranz befasst sich seit<br />

fast 30 Jahren mit der Förderung<br />

von Kindern in <strong>Kita</strong>s. Er arbeitete<br />

als Fachberater und Referatsleiter<br />

in einem Wohlfahrtsverband<br />

und war Geschäftsführer eines<br />

Träger zusammen schlusses.<br />

Ein umfassendes Fach- und Lehrbuch, das den<br />

gesamten Arbeitszusammenhang und damit den<br />

Beruf der pädagogischen Fachkräfte beschreibt,<br />

ist die Publikation nicht. Es fehlen dafür wesentliche<br />

erziehungswissenschafltiche Aspekte. Zudem<br />

stehen einige Grundannahmen in Bezug<br />

auf die unterstellte inhaltliche Aufgabenstellung<br />

im Widerspruch zu bestehenden pädagogischen<br />

Grundverständnissen, die in Bildungsplänen und<br />

Konzeptionen zu finden sind. Wer sich jedoch mit<br />

interessanten Aspekten zu den organisatorischen<br />

Aufgabenzusammenhängen des Arbeitsfeldes<br />

beschäftigt und dazu beitragen will, dieses zu<br />

verbessern, findet viele Anregungen.<br />

Foto: Michael Baker, Illustration: © anthonycz / Shutterstock.com


Jetzt Probe lesen!<br />

Zwei Ausgaben gratis mit Gutschein-Code:<br />

<strong>18</strong>04didacta54<br />

Anfordern auf:<br />

www.didacta-magazin.de


20 | BILDUNG<br />

„ES GEHT NICHT UM<br />

DIE PERFEKTE KITA“<br />

Eine Reise quer durch die Republik: Um herauszufinden, welche<br />

die besten Initiativen für frühe Bildung Deutschlands sind, besuchte<br />

ein Expertenteam des Deutschen <strong>Kita</strong>-Preises die 20 Finalisten.<br />

Interview Silvia Schumacher<br />

Fotos: © wavebreakmedia / Shutterstock.com; DKJS (2)


<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>: Der Deutsche <strong>Kita</strong>-<br />

Preis würdigt Engagement und<br />

Qualität in der frühen Bildung.<br />

Wenn Sie auf die Besuche zurückblicken,<br />

was hat Sie besonders<br />

beeindruckt?<br />

Dr. Barbara Junne: Besonders beeindruckend<br />

war für mich, dass sich<br />

so viele Menschen dafür einsetzen,<br />

für alle Kinder gute Bedingungen zum<br />

Aufwachsen und Lernen zu schaffen.<br />

Unsere Reise hat in mir den Eindruck<br />

hinterlassen, dass es in Deutschland<br />

viel positive Energie gibt. Ob Erzieherinnen<br />

oder Erzieher, Lehrkräfte,<br />

Bürgermeister, Naturschützer, Polizistinnen<br />

und Polizisten oder Feuerwehrleute<br />

– die Menschen, die wir<br />

kennengelernt haben, sehen einen<br />

Bedarf und versuchen, gemeinsam<br />

gute Lösungen zu fi nden.<br />

www.fruehe-bildung.online | 21<br />

Elene Läßle: Wir haben so viel gelacht<br />

und bezaubernde Momente<br />

erleben dürfen. Besonders imponiert<br />

haben mir pädagogische Fachkräfte,<br />

die von und mit Kindern lernen und<br />

den Kindern zeigen, dass sie selbst<br />

auch noch viel dazu lernen. Wir haben<br />

viele hochmotivierte Pädagogen<br />

kennengelernt, die ihrer Arbeit mit<br />

Spaß und Freude nachgehen. Und<br />

natürlich hat uns sehr beeindruckt,<br />

wie toll die Kinder in den <strong>Kita</strong>s mitbestimmen<br />

können. Zum Beispiel<br />

durch <strong>Kita</strong>-Verfassungen mit richtigen<br />

Paragrafen, die von den pädagogischen<br />

Fachkräften und den Kindern<br />

erstellt werden. Diese Regeln gelten<br />

im Übrigen für die Erwachsenen und<br />

die Kinder gleichermaßen.<br />

Welche Aspekte haben Sie bei<br />

den Besuchen besonders unter<br />

die Lupe genommen?<br />

Dr. Barbara Junne: Wir haben danach<br />

geschaut, wie das, was uns<br />

schriftlich bereits vorlag, mit Leben<br />

gefüllt wird. Maßstab für unsere Beurteilung<br />

sind die vier Qualitätsdimensionen<br />

des Deutschen <strong>Kita</strong>-Preises<br />

– Kindorientierung, Sozialraumorientierung,<br />

Partizipation und Lernen im<br />

Prozess. Wir haben also beispielsweise<br />

zum Thema Partizipation beim<br />

Besuch geschaut, ob alle Bündnispartner<br />

einbezogen sind oder ob die<br />

Arbeit im Wesentlichen von einer<br />

starken Person getragen ist.<br />

Elene Läßle: Auch bei den <strong>Kita</strong>s<br />

haben wir geprüft, wie sie das Geschriebene<br />

aus ihren Bewerbungsunterlagen<br />

in ihrem Alltag umsetzen. Es<br />

war uns wichtig, die verschiedenen<br />

Perspektiven der für und in einer <strong>Kita</strong><br />

wichtigen Personen einzusammeln<br />

und miteinander in Verbindung zu<br />

setzen. Es geht uns außerdem nicht<br />

darum, perfekte „fertige“ <strong>Kita</strong>s auszuzeichnen,<br />

sondern Teams, die sich<br />

auf dem Weg befi nden und die stets<br />

Freude an Weiterentwicklung und<br />

Refl exion haben.<br />

SOZIALE KOMPETENZEN<br />

SPIELERISCH LERNEN<br />

Woche für Woche einen neuen Wert<br />

kennenlernen, das können Kinder mit<br />

diesem Buch. Spiele, Rollenspiele,<br />

Gedichte, Geschichten, Sinnsprüche<br />

und Bastelarbeiten helfen dabei,<br />

Wichtiges für das gemeinsame und<br />

harmonische Miteinander zu lernen.<br />

Am Ende sind es 50 soziale Kompetenzen,<br />

die jeder im Leben braucht.<br />

LebensWerte<br />

Blanco, Laura<br />

ISBN: 978-3-934333-67-3<br />

14,95 €<br />

WAS FAMILIEN<br />

ZUKUNFTSFÄHIG MACHT<br />

Die Familie ist Basis und Ausgangspunkt<br />

unseres Daseins. In diesem<br />

Buch zeigt Gabriele Pohl, wie man<br />

Kompromisse schließt und Auseinandersetzungen<br />

klärt, ohne dass die<br />

eigenen Interessen zu kurz kommen,<br />

damit ein heiterer, lebendiger und<br />

gelassener Familienalltag entsteht.<br />

Familie: Basislager<br />

für Gipfelstürmer<br />

Pohl, Gabriele<br />

ISBN: 978-3-934333-75-8<br />

19,95 €<br />

Dr. Barbara Junne leitet<br />

den Deutschen <strong>Kita</strong>-<br />

Preis. Gemeinsam mit<br />

zwei Kollegen reiste<br />

sie zu den zehn Finalisten<br />

in der Kategorie<br />

„Bündnisse für frühe<br />

Bildung“.<br />

Elene Läßle ist Programm-<br />

Mitarbeiterin beim Deutschen<br />

<strong>Kita</strong>-Preis und dort für die<br />

Kategorie „<strong>Kita</strong> das Jahres“<br />

zuständig. Sie besuchte die<br />

zehn Einrichtungen, die es<br />

beim Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis ins<br />

Finale geschafft haben.<br />

Mehr dazu auf<br />

www.oberstebrink.de<br />

Körner Medien –<br />

Burckhardthaus/ObersteBrink


22 | BILDUNG<br />

Wie reagierten die Einrichtungen<br />

auf Ihren Besuch?<br />

Dr. Barbara Junne: Sie empfanden<br />

es als große Wertschätzung, dass<br />

neben dem Schulpreis jetzt auch <strong>Kita</strong>s<br />

in den Blick genommen werden.<br />

Für die Bündnisakteure war es natürlich<br />

bedeutend, dass auch lokale<br />

Bündnisse für frühe Bildung ausgezeichnet<br />

werden. Bündnisarbeit lebt<br />

vom freiwilligen Engagement und der<br />

Motivation einzelner Menschen, die<br />

sich durch den Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis<br />

und die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

gewürdigt fühlen. Außerdem haben<br />

uns die Bündnisvertreter geschildert,<br />

wie durch den Bewerbungsprozess<br />

und die Vor-Ort-Besuche ein intensiver<br />

Reflexionsprozess über die<br />

Frage „Wie können wir noch besser<br />

werden“ angestoßen wurde,<br />

der dem Bündnis einen enormen<br />

Entwicklungsschub gegeben hat.<br />

Elene Läßle: Wir erhielten auch<br />

von den <strong>Kita</strong>-Leitungen die Rückmeldung,<br />

dass schon die Beantwortung<br />

der Fragen im schriftlichen<br />

Bewerbungsprozess ihnen die<br />

Möglichkeit gab, ihre eigene Arbeit<br />

im Team zu reflektieren. Dass ein<br />

Expertenteam vorbeikommt, sich intensiv<br />

mit ihrer Arbeit und dem Team<br />

auseinandersetzt, nahmen viele als<br />

etwas Besonderes und auch als eine<br />

Wertschätzung wahr.<br />

Was können andere Einrichtungen<br />

von den Finalisten lernen?<br />

Dr. Barbara Junne: Dass es fruchtbar<br />

ist hinzuschauen, wo der Schuh<br />

drückt und gemeinsam eine Antwort<br />

darauf zu finden. Diese Antwort kann<br />

sich aber mit der Zeit verändern. Entscheidend<br />

ist deshalb, immer an der<br />

Frage dran zu bleiben: Wie bleiben wir<br />

aktuell? Also: Für wen oder was sind<br />

wir da? Was hält uns zusammen?<br />

Wie organisieren wir uns? Und wie<br />

kommen wir in die ganz praktische<br />

Umsetzung unserer Ideen? Dieser<br />

Prozess braucht bei allen Beteiligten<br />

Offenheit, Veränderungswillen und ein<br />

gutes Stück Selbstkritik.<br />

Elene Läßle: Andere <strong>Kita</strong>s können<br />

lernen, dass es sich immer lohnt, sich<br />

immer wieder an die Gegebenheiten<br />

vor Ort anzupassen. Ganz nach<br />

dem Motto: „Man lernt nie aus“ gibt<br />

es beispielsweise Finalisten, die Bildungsreisen<br />

unternehmen und sich<br />

pädagogische Konzepte in anderen<br />

Ländern anschauen. Bei neuen Herausforderungen<br />

stellen sie sich zuerst<br />

die Frage, wo können wir hospitieren<br />

und gute Lösungen ganz individuell<br />

in unsere Arbeit integrieren. Zudem<br />

ist es sehr beeindruckend, wie ernst<br />

die Finalisten die Kinder nehmen. Sie<br />

ermöglichen ihnen unbeobachtet zu<br />

spielen, mutig zu sein und Risiken<br />

einzugehen, sie dürfen auf Bäume<br />

klettern oder gemeinsam mit den Erziehern<br />

ein Feuer machen. Die Teams<br />

verwirklichen Kinderrechte im Alltag,<br />

beispielsweise wann, was und wie<br />

viel ein Kind essen möchte. Das ist<br />

gelebte Kindorientierung!<br />

Deutscher <strong>Kita</strong>-Preis<br />

Im Mai 20<strong>18</strong> wurde der Deutsche<br />

<strong>Kita</strong>-Preis erstmals auf Initiative des<br />

Bundesministeriums für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ) und der Deutschen<br />

Kinder- und Jugendstiftung verliehen.<br />

Die Auszeichnung in zwei<br />

Kategorien, die mit insgesamt<br />

130.000 Euro dotiert ist, würdigt<br />

beispielhafte <strong>Kita</strong>-Arbeit und das<br />

Engagement lokaler Bündnisse<br />

für frühe Bildung unter besonderer<br />

Berücksichtigung beispielhafter<br />

Prozesse.<br />

Die Gewinner stehen fest!<br />

Zu finden auf:<br />

www.deutscher-kita-preis.de<br />

Auf der Website finden Sie außerdem<br />

Filme zu allen 20 Finalisten.


Das Portal für Bildungsinformation<br />

bildungsklick informiert Sie aktuell und umfassend<br />

mit News, Hintergrundberichten, Dossiers, Interviews und<br />

Videos aus der Welt der Bildung.<br />

Wir machen Bildung zum Thema.<br />

www.bildungsklick.de<br />

www.bildungsklick.de


24 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

WISCHEN MIT FIETE,<br />

MILLI UND ANNA<br />

Bilderbuch-Apps unterstützen literarisches<br />

Lernen. <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> gibt Tipps, wie pädagogische<br />

Fachkräfte aus Hunderten Angeboten die<br />

richtigen Apps für Kinder finden.<br />

Text Julia Knopf<br />

Bilderbuch-Apps sind digitale Erzählungen für<br />

Mobilgeräte. Damit die Apps einen Mehrwert<br />

im Vergleich zum Buch haben, sollten sie keine<br />

Kopien gedruckter Bilderbücher sein, sondern<br />

mit den Möglichkeiten der neuen Medien experimentieren.<br />

Um qualitativ hochwertige Angebote<br />

zu nutzen, helfen klare Kriterien für Bilderbuch-<br />

Apps und Ideen, wie man sie in der <strong>Kita</strong> sinnvoll<br />

einsetzen kann.<br />

Bilderbuch-Apps kann man in den Online Stores<br />

der großen Anbieter wie Google oder Apple suchen.<br />

Die dort nutzbaren Suchfilter sind allerdings<br />

oft wenig differenziert, die Bewertungen der Ergebnisse<br />

unzureichend und nicht objektiv. Eine bessere<br />

Anlaufstelle sind daher spezielle Websites, die<br />

gute Bilderbuch-Apps vorstellen, beispielsweise<br />

ene-mene-mobile.de und bestekinderapps.de.<br />

Hier werden in regelmäßigen Abständen Neuerscheinungen<br />

vorgestellt und bewertet.<br />

Bilderbuch-Apps unterliegen ähnlichen Anforderungen<br />

wie analoge Bilderbücher. Durch neue<br />

technische Möglichkeiten gibt es darüber hinaus<br />

eine Vielzahl an Besonderheiten, die sich positiv<br />

auf das literarische Lernen auswirken können:<br />

SPRACHE<br />

➤➤<br />

Vorlesefunktion<br />

Gute Bilderbuch-Apps haben eine Vorlesefunktion,<br />

die man aktivieren oder deaktivieren<br />

kann. Die Qualität der Vorlesestimme<br />

ist wichtig. Manche Apps ermöglichen<br />

es, den Text selbst einzusprechen. Erwachsene<br />

und Kinder entwickeln so ihre<br />

eigenen Bilderbuchgeschichten.<br />

➤➤<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Viele Bilderbuch-Apps lassen sich in unterschiedlichen<br />

Sprachen rezipieren. Wenn<br />

es die Apps beispielsweise auf Englisch<br />

oder Türkisch gibt, sind sie für das frühe<br />

Fremdsprachenlernen oder für Kinder mit<br />

Deutsch als Zweitsprache geeignet.<br />

➤➤<br />

Variationen<br />

In Bilderbuch-Apps können einzelne<br />

Texte ein- und ausgeblendet werden:<br />

Blendet man den Text aus, lassen sich<br />

einzelne Abbildungen genauer betrachten.<br />

Vergrößert man einzelne Bildelemente,<br />

kann jedes noch so kleine Detail zum<br />

Gesprächsgegenstand werden.<br />

Foto: © Nadezhda1906 / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 25<br />

TECHNISCHE MÖGLICHKEITEN<br />

➤➤<br />

Touchscreen<br />

Tablet-typische Aktivitäten wie Tippen oder Wischen<br />

sollten in einem Zusammenhang mit der<br />

Geschichte stehen. In manchen Apps lassen<br />

sich die Animationen erst nach der Rezeption<br />

des Textes aktivieren. Dies verhindert, dass<br />

die Kinder zu schnell auf die nachfolgende<br />

Seite blättern oder unreflektiert Animationen<br />

auslösen.<br />

➤➤<br />

Kamera- und Mikrofonfunktion<br />

Beide Funktionen können nachhaltiges Lernen<br />

mit der App unterstützen. Durch die Kamera<br />

lassen sich Fotos von Szenen einfügen, die<br />

die Kinder selbst entwickelt haben. Mithilfe<br />

des Mikrofons können Personen den Text<br />

einsprechen. In einzelnen Apps können die<br />

Rezipienten sogar fotografierte oder gemalte<br />

Szenen integrieren.<br />

➤➤<br />

Geräusche und Musik<br />

Nahezu alle Bilderbuch-Apps werden durch Geräusche<br />

und Musik untermalt. Beides kann die<br />

Rezeption fördern, aber auch negativ beeinflussen.<br />

Dies gilt es im Einzelfall zu prüfen. Es gibt<br />

Anwendungen, in denen sich die Geräusche<br />

überlagern, oder in denen die Begleitmusik gar<br />

nicht zur Handlung passt. Idealerweise sollte<br />

alles manuell abstellbar sein.<br />

ANWENDERFREUNDLICHKEIT UND SICHERHEIT<br />

➤➤<br />

Strukturierung<br />

Eine einfache Struktur und eine kindgerechte<br />

Navigation helfen, sich selbstständig in der<br />

Anwendung zu orientieren. In einigen Apps<br />

werden die Kinder dabei durch einen Erzähler<br />

oder eine Figur aus der Geschichte unterstützt.<br />

Wichtig ist auch ein Storyboard, das alle Seiten<br />

des Bilderbuchs im Überblick darstellt. Dadurch<br />

lassen sich einzelne Sequenzen gezielt<br />

ansteuern.<br />

➤➤<br />

Erwachsenen-Bereich<br />

Ein gesonderter Bereich für Erwachsene ist<br />

unerlässlich, wird im Moment allerdings noch zu<br />

wenig angeboten. Sinnvoll wären Informationen<br />

über das Bilderbuch selbst wie Deutungsperspektiven<br />

oder Hinweise zum Umgang mit der<br />

App wie über angemessene Nutzungszeiten<br />

oder Vorlesetipps.<br />

➤ ➤ Werbung und Datenschutz<br />

Bei der Nutzung der Bilderbuch-App dürfen<br />

die Kinder nicht von Werbeanzeigen abgelenkt<br />

werden. Zahlungspflichtige Angebote innerhalb<br />

der App sollten innerhalb der allgemeinen Einstellungen<br />

am Tablet ausgeschalten werden.<br />

Dies gilt auch für die individuellen Daten oder<br />

Ergebnisse der Kinder wie eingesprochene<br />

Texte.


26 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

ILLUSTRATION UND ANIMATION<br />

➤ Künstlerische Gestaltung<br />

Die künstlerische Gestaltung der Bilderbuch-Apps<br />

kann das literarische Lernen<br />

in besonderer Weise fördern und die<br />

Kinder zum genauen Wahrnehmen<br />

motivieren.<br />

BILDERBUCH-APPS FÜR DIE KITA:<br />

FIETE. DAS VERSUNKENE SCHIFF<br />

Fiete fällt eine Schiffsplanke mit der Aufschrift „Botilda“ auf den Kopf. Sie gehört<br />

zu einem versunkenen Schiff. Daraufhin beschließen Fiete und seine Freunde,<br />

sich auf die Suche nach dem Schiff zu machen. Die Kinder helfen dabei.<br />

Ahoiii Entertainment, ab ca. 5 Jahren<br />

➤ Animationsmöglichkeiten<br />

Die Animationsmöglichkeiten reichen<br />

von farblichen Hervorhebungen bis<br />

hin zu interagierenden Figuren. Diese<br />

können beim literarischen Lernen unterstützen.<br />

Man sollte darauf achten, dass<br />

die Kinder nicht durch unstimmige oder<br />

zu viele Animationen von der Handlung<br />

abgelenkt werden.<br />

VORSICHT VOR REIZÜBERFLUTUNG<br />

Technische Möglichkeiten werden in einigen<br />

Bilderbuch-Apps zu stark eingesetzt. Das<br />

führt mitunter dazu, dass sich die Kinder<br />

nicht mehr auf die eigentliche Geschichte<br />

konzentrieren können. Bei der Auswahl<br />

der Bilderbuch-Apps sollte daher auf eine<br />

sinnvolle und harmonische Kombination der<br />

unterschiedlichen Elemente wie Animation<br />

und Text geachtet werden. Oft überlagern<br />

Hintergrundgeräusche oder Animationen die<br />

Vorleserstimme. In manchen Apps lassen<br />

sich Animationen durch die Nutzer bereits<br />

während des Vorlesens auslösen. Die Kinder<br />

sind dann oft nur noch damit beschäftigt,<br />

Animationen auszulösen und von einer Seite<br />

auf die nächste zu wischen.<br />

MILLI<br />

Die kleine Schnecke Milli macht sich auf die Suche nach sich selbst. Dabei<br />

begegnet sie vielen Tieren und erlebt mit ihnen tolle Abenteuer. Die Erzählung<br />

in Reimform wird wohlüberlegt durch Animationen und Interaktionen ergänzt.<br />

Mixtvision, ab ca. 3 Jahren<br />

DIE BRILLE<br />

Max entdeckt an einem Sommertag eine besondere Brille. Sobald er<br />

diese aufsetzt, verwandelt sich seine Umgebung in eine fantasievolle<br />

Abenteuerwelt. In neun Szenen können sich die Kinder die Brille<br />

selbst aufsetzen und werden zum Erzählen angeregt.<br />

Luftlinie Produktion UG, ab ca. 4 Jahren<br />

DIE AUTORIN<br />

Prof. Dr. Julia Knopf leitet<br />

den Lehrstuhl Fachdidaktik<br />

Deutsch Primarstufe und<br />

das Forschungsinstitut Bildung<br />

Digital an der Universität<br />

des Saarlandes. Sie<br />

ist Gründungspartnerin der<br />

Beratungsunternehmen für digitale Medien<br />

KLEE – kreativ lernen und Erfolg erleben und<br />

der Didactic Innovations GmbH.<br />

Foto: © Manuel Schlüter Photographie / Knopf


www.fruehe-bildung.online | 27<br />

AUF AUGENHÖHE<br />

MIT KINDERN<br />

DER KLEINE WOLF<br />

In dieser App machen sich Kinder mit einem Wolf auf<br />

eine Reise. Sie besuchen unterschiedliche Orte und<br />

werden durch interaktive Elemente Teil der hochwertig<br />

illustrierten Geschichte.<br />

ekibu, ab ca. 4 Jahren<br />

Probieren Sie<br />

unseren Web-Konfigurator:<br />

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IM GARTEN DER PUSTEBLUMEN<br />

Schneiderin Anna lebt im Tal der Windmühlen. Perfekte<br />

Maschinen sorgen für ein wunschloses Leben. Kinder<br />

machen sich hier Gedanken über das Glück – auch in Form<br />

einzelner Interaktionen.<br />

Mixtvision, ab ca. 4 Jahren<br />

Berufsintegrierende Bachelor-Fernstudiengänge<br />

für Erzieherinnen und Erzieher<br />

q Bildungs- und Sozialmanagement mit Schwerpunkt frühe<br />

Kindheit (B.A.)<br />

Zielgruppe: Leitungspersonal von <strong>Kita</strong>s und Erzieherinnen / Erzieher,<br />

die eine Leitungsposition mit pädagogischen und betriebswirtschaftlichen<br />

Inhalten anstreben. Optional: Staatl. Anerkennung<br />

zur Sozialpädagogin / zum Sozialpädagogen<br />

q Pädagogik der Frühen Kindheit (B.A.)<br />

Zielgruppe: Erzieherinnen und Erzieher,<br />

die ihr Wissen im Bereich Frühpädagogik<br />

auf wissenschaftlichem Niveau vertiefen möchten.<br />

Optional: Staatl. Anerkennung zur Sozialpädagogin /<br />

zum Sozialpädagogen<br />

Informationen zum Bewerbungsverfahren: www.zfh.de<br />

Informationen zu den Studiengängen: www.kita-studiengang.de<br />

Bewerben bis<br />

15. Juli 20<strong>18</strong> für<br />

Studienbeginn im<br />

September 20<strong>18</strong>!


28 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

„ICH HÄTTE DA MAL WAS …“<br />

Aggressive Kinder belasten Eltern, andere Kinder der Gruppe und<br />

Fachkräfte. Wichtig ist, den Grund dafür herauszufinden.


www.fruehe-bildung.online | 29<br />

Das erzählt die Erzieherin:<br />

Sandra L., Leiterin einer öffentlichen<br />

<strong>Kita</strong> in München<br />

YOUR GATEWAY TO<br />

INTERNATIONAL<br />

EDUCATION MARKETS<br />

„Wir haben enorme Probleme mit einem fünfjährigen<br />

Jungen in der <strong>Kita</strong>, der seit einem Jahr<br />

äußerst aggressiv ist. Wir wissen uns nicht mehr<br />

zu helfen.<br />

Seit über zwei Jahren ist Max* bei uns in der<br />

<strong>Kita</strong>. Am Anfang hat er sich gut in der Gruppe<br />

eingefügt. Wir hatten keine Probleme. Seit Oktober<br />

hat sich aber alles geändert. Max begann,<br />

uns Erzieher zu schlagen. Auch in seiner Familie<br />

ist er aggressiv. Max hat einen kleinen Bruder,<br />

der drei Jahre alt ist. Seine beiden Eltern sind<br />

berufstätig.<br />

Um Max zu helfen und die Situation in der Einrichtung<br />

zu verbessern, begannen wir zu dokumentieren,<br />

wann er aggressives Verhalten an den<br />

Tag legt. Daraufhin erklärten wir ihm, dass sein<br />

Verhalten nicht in Ordnung ist. Zunehmend begann<br />

er auch, andere Kinder zu stören und sich<br />

aggressiv gegen alles zu verhalten – beispielsweise<br />

setzte er sich auf eine Kiste und trommelte<br />

und trat über eine halbe Stunde dagegen. Die<br />

Gespräche mit Max brachten jedoch keine Ergebnisse.<br />

Wir führten Kinderkonferenzen durch,<br />

zeigten ihm klare Regeln und Strukturen auf und<br />

probierten auch die Eins-zu-eins-Betreuung –<br />

ohne Erfolg. Gespräche mit den Eltern zeigten<br />

uns, dass Max auch zu Hause aggressiv ist und<br />

die Mutter bereits die Messer in der Schublade<br />

wegsperren musste, weil Max danach griff. Sie<br />

selbst fühlen sich hilfl os.<br />

<strong>18</strong>. – 21. April 20<strong>18</strong><br />

MIEF – Moscow Inter national<br />

Education Fair<br />

Moscow, VDNH<br />

MIT OFFIZIELLER DEUTSCHER BETEILIGUNG<br />

7. – 8. Juni 20<strong>18</strong><br />

EduTECH Australia<br />

International Convention Centre, Sydney<br />

DEUTSCHE BETEILIGUNG<br />

10. – 12. Oktober 20<strong>18</strong><br />

Worlddidac Asia<br />

Bangkok, Queen Sirikit National Convention Center<br />

MIT OFFIZIELLER DEUTSCHER BETEILIGUNG<br />

Dezember 20<strong>18</strong><br />

Education Technology Iran<br />

Tehran International Permanent Fairground, Iran<br />

MIT OFFIZIELLER DEUTSCHER BETEILIGUNG<br />

Foto: © Dmytro Zinkevych / Shutterstock.com<br />

Nachdem wir keinen Erfolg mit den Maßnahmen<br />

hatten und sich das Verhalten nicht besserte,<br />

holten wir die Frühförderung ins Haus. Das war<br />

ein interdisziplinäres Team aus Heilpädagogen<br />

und Psychologen sowie Ergotherapeuten und<br />

Logopäden. Sie konnten uns nicht helfen. Zur<br />

weiteren Abklärung wurde Max in eine Klinik für<br />

Psychologie gebracht. Das Ergebnis hat uns<br />

überrascht: Er sei nur in einer Phase und zeige<br />

hochbegabte Züge. Aber wer weiß, wie lange<br />

diese Phase noch dauert. Wir wissen nicht mehr,<br />

was wir machen sollen. Als letzte Konsequenz<br />

darf Max nicht mehr in die <strong>Kita</strong> kommen, und<br />

das wollen wir verhindern. Wie können wir weiter<br />

vorgehen?“<br />

* Name von der Redaktion geändert<br />

16. – <strong>18</strong>. Januar 2019<br />

EDUTEC Korea<br />

COEX Hall A, B, Seoul, Korea<br />

DEUTSCHE BETEILIGUNG<br />

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die Teilnahme an den internationalen<br />

Leitmessen der Bildungsbranche!<br />

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22083 Hamburg, Germany // Tel.: +49 40 710070-70<br />

E-Mail: info@gee-group.com // www.gee-group.com


30 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

Wolfgang Bergmann<br />

ist selbstständiger<br />

Familienberater,<br />

Coach und Trainer<br />

für Fachkräfte im<br />

Bildungs bereich. In<br />

Bielefeld führt er die<br />

Beratungspraxis<br />

„Leichtsinn – Leichtigkeit<br />

& Sinn“. Er ist<br />

Autor und Referent.<br />

Das sagt der Experte:<br />

„Ich fi nde es persönlich sehr schade, dass<br />

die Situation, in der Sie und Ihre <strong>Kita</strong> sich<br />

befi ndet, schon so weit fortgeschritten ist<br />

und Sie schon viele Maßnahmen ergriffen<br />

haben, die nicht wirken. Ich kenne Max und<br />

sein Umfeld nicht persönlich und kann Ihnen<br />

daher nur allgemeine Anregungen geben,<br />

wie Sie mit dieser oder ähnlichen Situationen<br />

umgehen können.<br />

Grundsätzlich gilt es zu überprüfen, ob es sich<br />

wirklich um aggressives Verhalten handelt,<br />

oder ob das Kind aus einer Not heraus auf<br />

sich aufmerksam machen möchte. ‚Hallo, ich<br />

bin auch noch da, ich will ernst genommen<br />

werden und gesehen werden. Kann mir bitte<br />

jemand helfen, wie ich mit meiner Situation<br />

klar komme!’ So oder ähnlich könnte man<br />

das in Worte fassen, was Kinder oft durch ihr<br />

Verhalten ausdrücken – Erwachsene nennen<br />

das aggressives Verhalten. Kinder befi nden<br />

sich im Spannungsfeld zwischen Kooperation<br />

und Integrität. Muss ich mich anpassen oder<br />

kann ich meinen Bedürfnissen nachgehen und<br />

werden diese ernst genommen?<br />

Ruhige Momente nutzen<br />

Mein Tipp: Nutzen Sie eine entspannte Atmosphäre,<br />

in der Sie mit Max in Beziehung<br />

treten. Das heißt, wenn er nicht aggressiv<br />

ist. Erforschen Sie dann die Gründe für sein<br />

Verhalten. Zeigen Sie Verständnis für seine<br />

Gefühle, die hinter dem aggressiven Verhalten<br />

liegen. Ein Beispiel: Max sitzt ruhig auf dem<br />

Bauteppich und spielt. Da kann die Erzieherin<br />

hingehen und Max ansprechen: ‚Hey Max,<br />

ich sehe, du spielst hier mit den Bauklötzen.<br />

Heute Morgen habe ich gesehen, dass es dir<br />

nicht gut ging – du warst ziemlich wütend.<br />

Kannst du mir vielleicht sagen, was dich so<br />

wütend macht, weil das interessiert mich<br />

sehr!’ Es ist dann nicht wichtig, dass Max<br />

antwortet. Aber er fühlt sich gesehen und<br />

ernst genommen.<br />

Kinder haben zwei wichtige Grundbedürfnisse.<br />

‚Ich will dazu gehören’ und ‚Ich will<br />

mich autonom entwickeln’. Häufi g reagieren<br />

Erwachsene erst, wenn das Kind auffälliges<br />

Verhalten zeigt, das ist dann meist zu spät.<br />

Wenn Max nicht mehr in die <strong>Kita</strong> kommen<br />

dürfte, verschlimmert sich meines Erachtens<br />

seine Situation nur. Vielleicht gibt es einen<br />

Zusammenhang zwischen Max‘ familiärer Situation<br />

und seinem Verhalten, das er in der <strong>Kita</strong><br />

zeigt. Max ist fünf Jahre alt, seit drei Jahren hat<br />

er einen Bruder. Wenn Geschwisterkinder auf<br />

die Welt kommen, müssen Eltern zwangsläufi g<br />

ihre Aufmerksamkeit den Kindern gegenüber<br />

teilen. Dass beide Elternteile berufstätig sind,<br />

kommt erschwerend hinzu. Nehmen Sie sich<br />

hier ebenfalls Zeit und fragen Max in einem<br />

entspannten Moment, wie es ihm denn eigentlich<br />

geht, seitdem er ein Brüderchen hat. Suchen<br />

Sie das Gespräch mit den Eltern, damit<br />

sie gemeinsam Wege fi nden, um mit Max in<br />

Beziehung zu treten. Die Eltern könnten ehrlich<br />

sagen, dass es ihnen aufgrund der Arbeit und<br />

der Geburt des Bruders leider nicht möglich<br />

ist, sich so wie früher voll und ganz auf Max<br />

einzustellen. Das wäre die Wahrheit – und<br />

Kinder können mit der Wahrheit gut umgehen.<br />

Und besonders wichtig ist: Warten Sie nicht<br />

erst eine halbe Stunde, wenn ein Kind zu<br />

laut trommelt. Gehen Sie auf das Kind zu,<br />

zeigen Sie Verständnis für sein Gefühl und<br />

sagen Sie mit persönlicher Sprache und möglichst<br />

ruhiger Stimme, dass es Ihnen zu laut<br />

ist. Sprechen Sie mit Max, nicht über das<br />

Trommeln: ‚Max, ich sehe, dass du auf die<br />

Kiste trommelst. Wahrscheinlich ärgert dich<br />

irgendwas. Das ist ok, vielleicht magst du mir<br />

verraten, was dich ärgert? Aber das Trommeln<br />

ist mir zu laut.’ So oder ähnlich könnten die<br />

Botschaften lauten, die Max helfen, mit seinen<br />

Gefühlen konstruktiv umzugehen.“<br />

„Häufig reagieren Erwachsene erst,<br />

wenn das Kind auffälliges Verhalten<br />

zeigt, das ist dann meist zu spät.“<br />

Foto: Bergmann


Das Magazin für<br />

Berufsbildungsprofis:<br />

www.bildungspraxis.de


32 | SCHON GEWUSST?<br />

Materialien für<br />

gemeinsames Forschen<br />

Mit dem Aktionspaket zum „Tag der kleinen Forscher“<br />

stellt die Stiftung Haus der kleinen Forscher vielfältiges<br />

Material zum gemeinsamen Forschen für <strong>Kita</strong>s<br />

bereit. Das Material enthält eine bunte Broschüre<br />

voller Forscherideen und Projektvorschläge, ein<br />

Forscherdiplom und einen Forscherpass für die Kinder.<br />

<strong>Kita</strong>s können das Paket herunterladen und bestellen auf:<br />

➔➔www.tag-der-kleinen-forscher.de<br />

Neue Chefredaktion bei<br />

Frühe Bildung online<br />

Prof. Wassilios E. Fthenakis, <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Chefredakteur<br />

und Präsident des Didacta Verbandes,<br />

übernimmt die Chefredaktion des Internetportals<br />

Frühe Bildung Online und löst Prof. Hilde von<br />

Balluseck ab. Auf dem Internet-Portal finden<br />

Erzieherinnen und Erzieher, Grundschullehrkräfte,<br />

Träger von Bildungsinstitutionen, Akteure aus<br />

der Kindertagespflege, Eltern, Pädagogen und<br />

alle Bildungsinteressierten kostenfrei kompetente<br />

Anregungen für ihren Beruf.<br />

➔➔www.fruehe-bildung.online<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> und Beltz verlosen zehn Grüffelo-Pakete mit<br />

Plüschfiguren und Büchern. Senden Sie einfach Ihre vollständigen<br />

Kontaktdaten (Name, Anschrift) per E-Mail mit<br />

dem Stichwort „Grüffelo“ an: meine.kita@avr-verlag.de.<br />

Einsendeschluss ist der 6. Juli 20<strong>18</strong>*<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />

Gewinnspiel<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn<br />

wird nicht bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Mitarbeiter der AVR und Gewinnservices sind von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen.<br />

* Eingang der E-Mail<br />

Gemüsebeete für <strong>Kita</strong>s<br />

Bereits zum 10. Mal ruft die Edeka-Stiftung <strong>Kita</strong>s<br />

auf, sich für die Aktion „Gemüsebeete für Kids“ zu<br />

bewerben. Die Stiftung stattet Kindertagesstätten<br />

mit Hochbeeten, Erde und Saatgut aus. Anmelden<br />

können sich <strong>Kita</strong>s bis 31. August auf:<br />

➔➔www.edeka-stiftung.de<br />

Fotos: © Maksim Kabakou, Rawpixel.com, Romrodphoto / Shutterstock.com


BILDUNG – FÜR UNS ALLE EIN GEWINN.<br />

WIR VERBESSERN BILDUNGSCHANCEN IN EINEM STARKEN NETZWERK.<br />

Didacta lebt Bildung. Wir stellen uns aktuellen Fragen, knüpfen ein starkes Netzwerk<br />

für die Bildung und eröffnen ihr Perspektiven. Mit der Bildungsmesse<br />

didacta fördern wir den Dialog. Mit unseren Online­ und Printmedien bieten<br />

wir Nutzern großen Mehrwert. Informieren Sie sich über unser Angebot.<br />

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34 | RATGEBER<br />

SCHLAF<br />

KINDLEIN, SCHLAF<br />

Wann und wie lange ein Kind in der <strong>Kita</strong><br />

schlafen soll, darüber gibt es zwischen Eltern<br />

und Erziehern oft Diskussionen. Warum das<br />

Kind nicht einfach selbst entscheiden lassen?<br />

Text Friederike von Bredow<br />

Kind muss mittags schlafen, sonst<br />

ist es nachmittags völlig fertig“, erklärt<br />

die Mutter von Lukas. „Mein Kind darf<br />

„Mein<br />

mittags nicht schlafen, sonst bekomme<br />

ich es abends nicht ins Bett“, sagt Leonies Mama.<br />

„Mein Kind soll selbst entscheiden, ob es schlafen<br />

will, oder nicht!“, fi ndet Maximilians Vater.<br />

Die Wünsche und Erwartungen der Eltern an die<br />

Schlafenszeit ihrer Kinder sind unterschiedlich. So<br />

auch die Schlafbedürfnisse der Kinder.<br />

Unterschiedlicher Schlafbedarf<br />

Kinder brauchen viel mehr Schlaf als Erwachsene.<br />

Jedoch ist das Schlafbedürfnis von Kindern unterschiedlich.<br />

Kinder, die ihren Schlafbedarf in<br />

der Nacht vollständig stillen, brauchen kaum bis<br />

keinen Mittagsschlaf mehr. Andere Kinder benötigen<br />

zwei Stunden Mittagsschlaf. Für Kinder unter<br />

drei Jahren ist es am besten, wenn sie insgesamt<br />

12 bis 15 Stunden innerhalb von 24 Stunden<br />

schlafen, davon 1 bis 3 Stunden tagsüber.<br />

Kinder unterscheiden sich auch in ihrer Stressresistenz,<br />

die sich auf ihren Schlafbedarf auswirkt.<br />

So kommen manche Kinder besser mit<br />

der Verarbeitung aller Eindrücke und Reize eines<br />

<strong>Kita</strong>-Tages klar als andere. Rund 25 Prozent der<br />

Kleinkinder geben den Mittagsschlaf vor dem<br />

dritten Geburtstag auf. Etwa jedes zweite Kind<br />

verzichtet im Alter zwischen drei und vier Jahren<br />

auf das Nickerchen am Mittag. Die restlichen<br />

25 Prozent der Kinder behalten den Mittagsschlaf<br />

bei, bis sie fünf Jahre oder sogar noch älter sind.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und<br />

Schlafmedizin empfi ehlt, dass Kinder nur einen<br />

Mittagsschlaf machen sollten, wenn sie das auch<br />

wollen. Ein Kind, dass partout nicht schlafen will,<br />

und dem es auch ohne Mittagsschlaf bis zum<br />

Abend gut geht, sollte nicht gezwungen werden.<br />

Mittags schlafen<br />

fördert die Entwicklung<br />

In einigen <strong>Kita</strong>s haben U3-Kinder noch immer<br />

nicht die Möglichkeit, mittags zu schlafen – selbst,<br />

wenn sie es gerne würden. Dies liegt zum einen<br />

an den oft nicht ausreichend vorhandenen Räumlichkeiten,<br />

an dem zu geringen Personalschlüssel<br />

oder dem Tagesplan, der mit dem kindlichen<br />

Mittagsschlaf nicht vereinbar sei. Zum anderen<br />

Foto: © Evgeny Atamanenko / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 35<br />

liegt es an der Einstellung mancher Träger, dass<br />

Kinder den Mittagsschlaf nicht bräuchten, um<br />

sich gut entwickeln zu können. Die Folge sind<br />

übermüdete Kinder, die nach einem 8-Stunden-<br />

<strong>Kita</strong>-Tag in einen komatösen Schlaf fallen, oder<br />

mit denen nachmittags nach der <strong>Kita</strong> nichts mehr<br />

anzufangen ist, weil das kindliche Gehirn völlig<br />

überfrachtet ist. Andere Eltern haben das gegenteilige<br />

Problem. Sie berichten, dass die Kinder in<br />

der <strong>Kita</strong> mittags solange schlafen dürfen, bis sie<br />

von alleine aufwachen. Die Folge: Die Kinder fi nden<br />

abends nicht in den Schlaf, sind bis nach 22 Uhr<br />

wach und aufgedreht. Am nächsten Tag müssen<br />

sie morgens aus dem Tiefschlaf geweckt werden,<br />

sind unausgeschlafen und gewöhnen sich einen für<br />

die ganze Familie belastenden Schlafrhythmus an.<br />

Das bedeutet für die <strong>Kita</strong>: Bei der Betreuung von<br />

U3-Kindern sollte der Mittagsschlaf grundsätzlich<br />

eine feste Größe sein und in den Betreuungsalltag<br />

mit eingebaut werden. Denn während des Mittagsschlafes<br />

werden Stresshormone abgebaut,<br />

Wachstumshormone ausgeschüttet und Lerninhalte<br />

verarbeitet. Das Gedächtnis wird gestärkt,<br />

das Gewicht langfristig reduziert und das Risiko<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen massiv gesenkt.<br />

So ist ein Kind nach einem Mittagsschlaf wieder<br />

ausgeruht und offen, neue Eindrücke aufzunehmen<br />

und zu verarbeiten.<br />

Schlafmangel dagegen kann schlimme Folgen<br />

haben. Wird das kindliche Schlafbedürfnis nicht<br />

gestillt und keine Pause ermöglicht, kann das<br />

kindliche Gehirn nicht vor Überreizung geschützt<br />

werden. Entwicklungs- und Verhaltensstörungen<br />

können die Folge sein, ebenso wie Stimmungsschwankungen,<br />

Gereiztheit und Konzentrationsstörungen.<br />

Der kindliche Schlaf und damit<br />

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<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />

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07.12.2017 17:09:03


36 | RATGEBER<br />

auch der Mittagsschlaf ist demnach eine wichtige<br />

Voraussetzung für die Ausgeglichenheit und Fröhlichkeit<br />

eines Kindes.<br />

Kind wecken oder nicht?<br />

Damit ein Kind abends beim Einschlafen keine<br />

Schwierigkeiten hat, sollte der Mittagsschlaf bei<br />

einem Kleinkind mit anderthalb Jahren und älter<br />

mindestens 30 Minuten und nicht länger als<br />

eineinhalb bis zwei Stunden dauern. Zwischen dem<br />

Mittagsschlaf und dem Zubettgehen am Abend<br />

sollten mindestens vier Stunden vergangen sein,<br />

damit das Kind Zeit hat, wieder müde zu werden.<br />

Wecken ist erlaubt und manchmal angebracht,<br />

etwa wenn ein Kind nachmittags über zwei<br />

Stunden schläft. Das Wecken des Kindes sollte<br />

möglichst behutsam vonstattengehen, indem der<br />

Erzieher beispielsweise die Tür zum Schlafraum<br />

öffnet und so der „normale Lärm“ ins Zimmer<br />

gelassen wird. Das Kind kann auch beruhigend<br />

angesprochen oder ihm etwas vorgesungen<br />

werden. Sanftes Streicheln hilft ebenso beim<br />

Aufwachen. Wichtig ist, dem Kind Zeit zu lassen,<br />

langsam wach zu werden, indem man sich<br />

nach dem Aufstehen zunächst ruhig mit ihm beschäftigt<br />

und beispielsweise Musik hört, vorliest<br />

und kuschelt. Direkt nach dem Aufwachen kann<br />

das Kind noch keine Aufforderungen befolgen,<br />

Gesprächsinhalte verstehen und verinnerlichen<br />

oder sich „schnell anziehen“.<br />

Gespräche mit den Eltern<br />

Wie so oft ist es gerade in diesem Fall sehr schwer,<br />

allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Konflikte mit<br />

Eltern sind vorprogrammiert. Daher sollten sich die<br />

Fachkräfte intensiv mit den Eltern über die Schlafbedürfnisse<br />

ihres Kindes austauschen. Auch die<br />

Weiterentwicklung von Konzepten und Rückmeldungen<br />

an die politischen Entscheidungsträger sind<br />

wichtig. Denn eines ist klar: Die ersten drei Jahre<br />

sind entscheidend für die körperliche, psychische<br />

und soziale Entwicklung eines Kindes – und dafür<br />

braucht es einen erholsamen Schlaf.<br />

DIE AUTORIN<br />

Friederike von Bredow ist Diplom-Pädagogin<br />

mit Schwerpunkt Erziehungshilfe.<br />

Als Therapeutin und Coach in der Kieler<br />

Praxis für Therapie und Beratung beschäftigt<br />

sie sich mit dem Schlafbedürfnis<br />

von Kindern.<br />

www.neuewege-beratung.com<br />

TIPPS FÜR DEN KINDERSCHLAF<br />

➤➤<br />

Kinder unter drei Jahren brauchen mittags<br />

ein Nickerchen. Er muss ihnen angeboten,<br />

aber nicht erzwungen werden.<br />

➤➤<br />

Kinder, die mittags nicht mehr schlafen<br />

möchten oder können, brauchen zumindest<br />

eine Ruhepause, damit ihr Gehirn<br />

sich erholen kann (beispielsweise auf<br />

dem Sofa ein Buch anschauen, Kassette<br />

hören, puzzeln).<br />

➤➤<br />

Regulierend eingegriffen werden sollte,<br />

wenn ein Kind abends zur Schlafenszeit<br />

nicht müde ist. Das könnte darauf<br />

hindeuten, dass Schlafenszeiten, die eigentlich<br />

in der Nacht stattfinden sollten,<br />

auf den Nachmittag verlagert werden.<br />

Dann sollte der Mittagsschlaf gekürzt<br />

oder langsam ganz abgeschafft werden.<br />

➤➤<br />

Das Wecken aus dem Mittagsschlaf ist<br />

weniger „schlimm“ als das morgendliche<br />

Wecken aus dem Tiefschlaf. Es sollte<br />

aber immer sanft vonstattengehen.<br />

➤➤<br />

Wenn ein Kleinkind plötzlich mittags<br />

nicht mehr schlafen möchte – das<br />

passiert oft ohne Vorwarnung –, lohnt<br />

es sich zu testen, eine längerfristige<br />

Änderung herbeizuführen. Dabei sollte<br />

man sehr behutsam vorgehen und den<br />

Schlafrhythmus des Kindes in Viertelstundenschritten<br />

verändern.<br />

➤➤<br />

Kinder brauchen feste Rhythmen:<br />

Wichtig ist ein geregelter Tagesablauf.<br />

Er erleichtert es Kindern, auch mittags<br />

zur Ruhe zu kommen und die Schlafenszeit<br />

zu akzeptieren. Kinder, die an feste<br />

Zeiten gewöhnt sind, schlafen schneller<br />

ein, sind folgsamer, aufnahmebereiter<br />

und ausgeglichener.<br />

➤➤<br />

Kinder benötigen nicht immer eigene<br />

Schlafräume, es reichen auch Matratzen<br />

und Rückzugsorte.<br />

Foto: von Bredow


DAS PORTAL FÜR ALLE,<br />

DIE MIT KINDERN LEBEN UND ARBEITEN<br />

Frühe Bildung Online führt die verschiedenen<br />

Aspekte der frühkindlichen Bildung zusammen:<br />

kindliche Entwicklung<br />

Bildungsorte<br />

Fachkräfte<br />

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38 | RATGEBER<br />

NICHTS IST UMSONST<br />

Lieder sind urheberechtlich geschützt. In welchen Fällen Erzieher diese trotzdem<br />

unbedenklich nutzen können, erklärt Rechtsexperte Torsten Bornemann.<br />

Text Torsten Bornemann<br />

Vor einigen Jahren ging in den Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

die Angst vor der GEMA<br />

um. Ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit<br />

forderte die Gesellschaft für musikalische<br />

Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte,<br />

<strong>Kita</strong>s dazu auf, konkret mitzuteilen, welches<br />

Lied von welchem Komponisten und von welchem<br />

Musikverlag kopiert und verteilt wurde. Es kam<br />

die Frage auf: Welche Lieder dürfen Einrichtungen<br />

überhaupt vervielfältigen? <strong>Kita</strong>-Leitungen<br />

sollten sich damit genauer beschäftigen – denn<br />

Fehlverhalten kann teuer werden.<br />

Schutz für 70 Jahre<br />

Rechtlicher Ausgangspunkt ist zunächst der Urheberrechtsschutz.<br />

Lieder und deren Noten sind<br />

grundsätzlich schutzfähig. Dieser Schutz ist zeitlich<br />

begrenzt auf die Dauer von 70 Jahren, gerechnet<br />

ab dem Tod des Urhebers. Waren an der Komposition<br />

mehrere Personen beteiligt, etwa Textautor<br />

und Komponist, erlischt das Urheberrecht<br />

70 Jahre nach dem Tod des Längstlebenden. Zu<br />

beachten ist, dass eine erneute Bearbeitung eines<br />

Liedes selbst wieder urheberrechtlich geschützt<br />

ist. Kürzungen oder Variationen eines Werkes<br />

können also die 70 Jahre erneut in Gang setzen.<br />

Anschließend sind die Werke „gemeinfrei“, die<br />

<strong>Kita</strong>s können die Lieder dann unbedenklich nutzen.<br />

Gemeinfreie Lieder dürfen ohne Einschränkung<br />

kopiert werden. Sollte das Rechteregister eines<br />

Liederbuches beziehungsweise die Copyright-<br />

Angaben zum Liedtext und den Noten nicht eindeutig<br />

sein, sollten Einrichtungen im Zweifel beim<br />

Verlag beziehungsweise der GEMA oder der VG<br />

Musikedition anfragen.<br />

Singen ist während eines Anlasses auch bei vorhandenem<br />

Urheberrechtsschutz nicht lizenzpflichtig.<br />

Eine Lizenz wäre nur für eine öffentliche Aufführung<br />

erforderlich, dazu zählen aber keine Gottesdienste,<br />

Martinszüge oder andere internen Feiern. Auch<br />

Auftritte im Altenheim gelten in der Regel nicht als<br />

öffentlicher Auftritt. Öffentlichkeit würde voraussetzen,<br />

dass die Lieder einem größeren Publikum<br />

vorgesungen werden, das nicht mit den Sängern<br />

oder den Zuhörern durch persönliche Beziehung<br />

verbunden ist – beispielsweise auf einem Stadtfest.<br />

Vorsicht beim Kopieren<br />

von Liedern<br />

Etwas differenzierter muss jedoch das Kopieren<br />

von Liedern und Noten für Kindergärten betrachtet<br />

werden. Das liegt daran, dass es – anders als für<br />

Schulen – keine allgemeinen Vereinbarungen beim<br />

Umgang mit urheberrechtlich geschützten Werken<br />

Fotos: © Fh Photo / Shutterstock.com; Goßens Rechtsanwälte


www.fruehe-bildung.online | 39<br />

gibt – wohl, weil man in diesem Bereich davon<br />

ausgeht, dass Kopien bei Kindern dieses Alters, die<br />

noch nicht lesen können, nicht erforderlich seien.<br />

Für den privaten Gebrauch ist das Kopieren der<br />

Liedtexte in den meisten Fällen zulässig. Kommen<br />

bei den Kopien aber Noten hinzu, muss die zuständigen<br />

Verwertungsgesellschaft Musikedition aufgesucht<br />

werden, denn hier ist eine Vervielfältigung nur<br />

mit der Einwilligung des Berechtigten möglich (§ 53<br />

Abs. 4 UrhG). Die VG Musikedition kümmert sich<br />

um die Rechteverwertung für die Urheber. Nur in<br />

einzelnen Regionen hat die VG auch für Kindertagesstätten<br />

Pauschalvereinbarungen geschlossen,<br />

jedoch nicht flächendeckend. Einzelheiten dazu<br />

und Tarife gibt es auf www.vg-musikedition.de in<br />

der Rubrik „Kindergärten“.<br />

Umgang mit CDs<br />

Die Bestimmungen des Urheberrechts gelten auch<br />

für den Umgang mit CDs. Jede CD ist ein urheberrechtlich<br />

geschütztes Werk. Die Verwendung<br />

von Musikträgern, die für die Einrichtung erworben<br />

DER AUTOR<br />

Rechtsanwalt Torsten Bornemann<br />

gibt in jeder Aus gabe von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />

Ant worten auf rechtliche Fragen aus<br />

dem <strong>Kita</strong>-Alltag.<br />

wurden, ist unproblematisch, da der <strong>Kita</strong>-Alltag<br />

innerhalb der Einrichtung als nicht öffentlich einzustufen<br />

ist. Lediglich privat erstellte CD-Kopien, die<br />

in der <strong>Kita</strong> genutzt werden, könnten zu Problemen<br />

führen. Bei größeren Festen, die der Einrichtungsträger<br />

veranstaltet, könnte die Grenze zu einer<br />

öffentlichen Veranstaltung überschritten sein, was<br />

dann die Genehmigung durch die GEMA erfordert.<br />

Ausschlaggebendes Moment ist auch an dieser<br />

Stelle, ob die Besucher sich untereinander kennen<br />

und einen Bezug zueinander haben oder ob das<br />

nicht der Fall ist.<br />

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42 | MEIN BERUF<br />

FUNDSTÜCKE<br />

Ein Rundgang auf der didacta 20<strong>18</strong> in<br />

Hannover mit Erzieherin Sandra zeigt:<br />

Die Fachkräfte können sich dort viele<br />

Anregungen für die tägliche Arbeit<br />

holen und sich weiterbilden.<br />

Text Benigna Daubenmerkl<br />

DIE DIDACTA 20<strong>18</strong><br />

(20. BIS 24. FEBRUAR IN HANNOVER):<br />

➤➤<br />

73 000 Besucher<br />

➤➤<br />

840 Aussteller<br />

➤➤<br />

1400 Vorträge, Seminare und<br />

Diskussionsrunden<br />

➤➤<br />

Rund 3000 Teilnehmer an <strong>Kita</strong>-<br />

Seminaren und den Veranstaltungen<br />

zur frühen Bildung<br />

Geborgenheit schaffen ist eines der Ziele von<br />

superelastischen Erlebnistüchern. Sie vermitteln<br />

das Gefühl eines geschützten Raumes. „Eine gute<br />

Möglichkeit, um den Gruppenzusammenhalt zu<br />

stärken“, sagt Sandra, <strong>Kita</strong>-Leiterin einer Münchner<br />

Einrichtung. „Das lässt sich gut für den Morgenkreis<br />

nutzen, wenn ein Kind neu in die Gruppe gekommen<br />

ist, oder um ausgegrenzte Kinder besser zu<br />

integrieren.“<br />

Interessiert sieht Sandra<br />

sich die knallbunten, sehr<br />

leichten Stapelsteine aus<br />

wasserfestem widerstandsfähigem<br />

Material an. Diese<br />

lassen sich leicht stapeln,<br />

Kinder können auf ihnen<br />

balancieren oder Türme<br />

bauen. Die in Deutschland<br />

produzierten Bausteine eigenen<br />

sich für Kinder aller<br />

Altersstufen.<br />

Fotos: © Daubenmerkl (2), Messe Hannover


www.fruehe-bildung.online | 43<br />

Weiterbildung für Erzieher<br />

Auf der diesjährigen didacta Bildungsmesse<br />

in Hannover fanden insgesamt 1400 Vorträge,<br />

Seminare und Diskussionsrunden statt. Die<br />

Schwerpunkte in der frühen Bildung lagen auf<br />

den Themen <strong>Kita</strong>-Qualität, Didaktik für U3-<br />

Kinder, frühe Mehrsprachigkeit, Kinderrechte,<br />

digitale Kompetenz sowie Inklusion. Dass<br />

diese Fragestellungen den Nerv der pädagogischen<br />

Fachkräfte trafen, zeigte sich an den<br />

Besucherzahlen: Rund 3000 Interessierte nahmen<br />

an den <strong>Kita</strong>-Seminaren und Vorträgen teil.<br />

Die Präsentationen der Seminare fi nden Sie<br />

auf www.didacta.de.<br />

Seilspielgeräte <br />

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Niedrigseilgärten <br />

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Auf Spielplätzen können Kinder ihrem Bewegungsdrang und<br />

ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Mit unseren altersgerechten<br />

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gemeinsamen Spielen zu entwickeln. Sprechen Sie uns an –<br />

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44 | MEIN BERUF<br />

DRAUSSEN SPIELEN<br />

Der Trend bei den Außenspielanlagen<br />

geht zu natürlichen<br />

Materialien. Dazu gesellt sich<br />

immer häufiger auch der Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit. Die Materialien:<br />

Holzsorten, die wenig<br />

bearbeitet sind, eine hohe Haltbarkeit<br />

aufweisen und aus der<br />

Region kommen. Beliebt sind<br />

Schiffe, Baumhäuser und Türme<br />

mit Rutschen. Fantasievolle<br />

Ausführungen, die es zu entdecken<br />

gilt, punkten besonders.<br />

„Die Bausteine finden Kinder gut, sie können zusammen<br />

damit experimentieren und bauen“, sagt Sandra. Die<br />

übergroßen Legobausteine sind aus wetterfestem, sehr<br />

robustem und speziell verarbeitetem Holz. Die Kinder<br />

können damit bei jedem Wetter draußen spielen.<br />

Fotos: © Daubenmerkl


www.fruehe-bildung.online | 45<br />

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- Bewegungs- und Rückzugsbereich<br />

- Kleinkindbereich<br />

- mobil und pflegeleicht<br />

- temporärer oder dauerhafter Einsatz<br />

- Sicherheitsnorm DIN EN 1176<br />

Motorische Förderung schreiben die Hersteller groß.<br />

Angesagt sind große Kletter-Balancieranlagen, Kletterwände<br />

und mobile Kriechtunnel. Zur Bewegung<br />

regen auch die Häuschen aus Korkquader an, bei<br />

dem die Kinder selbst Mauern aufschichten können.<br />

„Es ist wichtig, dass sich Kinder in der <strong>Kita</strong> so viel<br />

wie möglich bewegen“, erklärt die Erzieherin Sandra,<br />

„vor allem Kinder, die von 7 bis <strong>18</strong> Uhr in der <strong>Kita</strong><br />

sind. Ich merke, dass sie motorisch immer ungeschickter<br />

werden, sie können keine Purzelbäume<br />

mehr schlagen, keine Bäume mehr hochklettern.<br />

Das ist in der Stadt oft schwierig.“<br />

Foto:<br />

Rüdiger Ott


46 | MEIN BERUF<br />

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Eine christliche Grundhaltung, Einfühlungsvermögen, Flexibilität,<br />

sowie Team- und Kooperationsfähigkeit erwarten wir.<br />

Eine abgeschlossene pädagogische Ausbildung und Mitgliedschaft in einer<br />

christlichen Kirche (ACK) ist Anstellungsvoraussetzung.<br />

Tarifl iche Eingruppierung nach TVL.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an das Evang.-Luth. Pfarramt Gnadenkirche<br />

Martin-Luther-Str. 1 • 82256 Fürstenfeldbruck.<br />

Für weitere Informationen steht Pfarrerin Ursula Leitz-Zeilinger zur Verfügung<br />

unter Tel: 08141 16583 oder E-Mail: ursula.leitz-zeilinger@elkb.de<br />

Foto: © Oksana Kuzmina / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 47<br />

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Infans, Early Excellence sowie Bildungs- und<br />

Lerngeschichten umsetzen.<br />

Wir suchen:<br />

ErzieherInnen, KinderpflegerInnen, Kindheitspädagogen/-pädagoginnen,<br />

pädagogische Fachkräfte gem. § 7 <strong>Kita</strong>G in Teil- und Vollzeit.<br />

Mit der Fähigkeit zum wertschätzenden, einfühlsamen Umgang mit den<br />

Kindern und ihren Familien aus unterschiedlichen Kulturen. Mit Freude<br />

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• Erstellung und Führung der Portfolios<br />

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Unser Angebot:<br />

• persönliche und fachliche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

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bei Wechsel aus einem TVöD-Arbeitsverhältnis o. ä. Tarifvertrag<br />

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Für Rückfragen stehen Ihnen Frau Lienhardt, Abteilungsleiterin der<br />

Kindertagesstätten, Telefon: 07031/669-2382, oder Frau Zikeli,<br />

Personalabteilung, Telefon: 07031/669-1227, gerne zur Verfügung.<br />

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48 | MEIN BERUF<br />

VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

Fachtagung Sprache<br />

8. und 9. Juni in Heidenheim a. d. Brenz<br />

Anzeige<br />

Unter dem Motto „Themen der Zukunft – Ein best of!“ findet die Fachtagung Sprache der<br />

Peter Sauber Agentur statt. Die Teilnahmegebühr für eine Tageskarte beträgt 160 Euro.<br />

➔➔www.fachtagung-sprache.de<br />

Sprachförderung<br />

21. Juni in Karlsruhe<br />

Der kostenfreie Workshop „SPATZ, DaZ, Sprach <strong>Kita</strong> & Co – Worum geht es eigentlich?“<br />

der GEW thematisiert Sprachförderung bei Kindern.<br />

➔➔www.gew-bw.de/ veranstaltungen<br />

<strong>Kita</strong>leitungskongress<br />

12. und 13. Juni in Stuttgart, 26. und 27. Juni in Augsburg<br />

Der Deutsche <strong>Kita</strong>leitungskongress findet in diesem Jahr unter dem Motto „Leiten.<br />

Stärken. Motivieren.“ statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 199 Euro.<br />

➔➔www.deutscher-kitaleitungs kongress.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Chefredaktion:<br />

Verlag und<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Geschäftsführung:<br />

Gesamtleitung<br />

Bildungsredaktion:<br />

Projektleitung:<br />

Redaktion:<br />

Didacta Ausstellungs- und<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Rheinstraße 94<br />

64295 Darmstadt<br />

Prof. Dr. mult.<br />

Wassilios E. Fthenakis<br />

(verantwortlich)<br />

wassilios@fthenakis.de<br />

AVR Agentur für Werbung<br />

und Produktion GmbH<br />

Weltenburger Straße 4<br />

81677 München<br />

Tel.: +49 89 419694-43<br />

Fax: +49 89 4705364<br />

meine.kita@avr-verlag.de<br />

info@avr-werbeagentur.de<br />

www.avr-werbeagentur.de<br />

www.meinekitaclub.de<br />

Thomas Klocke<br />

Silvia Schumacher<br />

Tina Sprung<br />

Benigna Daubenmerkl<br />

Vincent Hochhausen<br />

Sonja Ritter<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Anzeigenleitung:<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Anzeigenprüfung:<br />

Art Direction<br />

und Bildredaktion:<br />

Grafik Design:<br />

Composing:<br />

Friederike von Bredow<br />

Gerhard Stranz<br />

Minh-Xuan Do<br />

Lukas Liebig<br />

Joshua Jerke<br />

Katja Herrmann<br />

Tel.: +49 89 419694-27<br />

kherrmann@avr-verlag.de<br />

Hans-Peter Wimmer<br />

Tel.: +49 89 419694-31<br />

hpwimmer@avr-verlag.de<br />

Doris Hollenbach<br />

Tel.: +49 89 419694-33<br />

dhollenbach@avr- onlinegmbh.de<br />

Stefan Samabor<br />

Patricia Fuchs<br />

Simone Wilms<br />

Anna Spinnen-Riemath<br />

ISM Satz- und<br />

Reprostudio GmbH<br />

Herzog-Heinrich-Straße 5<br />

80336 München<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH<br />

Georg-Westermann-Allee 66<br />

38104 Braunschweig<br />

Preis des Heftes: Deutschland 2,40 €<br />

inkl. Mwst.<br />

Österreich 2,70 €<br />

Schweiz 4,70 CHF<br />

Abonnement:<br />

Jahresabonnement<br />

(4 Hefte), 9,60 €.<br />

Lieferung frei Haus.<br />

Leser- und<br />

Mo – Do von 14 – 17 Uhr<br />

Abo-Service: Tel.: +49 89 419694-43<br />

meine.kita@avr-verlag.de<br />

Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Verleger zugleich Anschrift aller Verantwortlichen<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München. Nachdruck<br />

oder sonstige Vervielfältigungen – auch auszugsweise –<br />

sind nur mit Genehmigung des Verlages gestattet.<br />

Für unaufgefordert eingesandtes Redaktionsmaterial<br />

übernimmt der Verlag keine Haftung.© AVR GmbH 20<strong>18</strong><br />

Autoren und<br />

Mitwirkende<br />

dieser Ausgabe:<br />

Torsten Bornemann<br />

Wolfgang Bergmann<br />

Stephan Brückner<br />

Prof. Julia Knopf<br />

Titelbild: © Rawpixel.com /<br />

Shutterstock.com<br />

Erscheinungsweise:<br />

4 × jährlich


Sanus<br />

R<br />

-Gesundheitsstuhl<br />

So bestellen Sie unseren<br />

Sanus-Gesundheitsstuhl!<br />

Sanus-Gesundheitsstuhl<br />

Sanus-Sattelsitz<br />

Sanus-Air<br />

Sanus-Balance<br />

Sanus Zubehör<br />

Lehne höhenverstellbar<br />

Lehne fest<br />

Hocker<br />

Sitz neigbar vorn & hinten<br />

Variowip-Sattel<br />

Variowip<br />

Sa<br />

St**<br />

Sr<br />

Sb<br />

zu<br />

Lh<br />

Lf<br />

ho**<br />

hn***<br />

Vs<br />

Va<br />

Sitzhöhe 36cm -43cm 36<br />

Sitzhöhe 42cm -51cm 42<br />

Sitzhöhe 46cm -54cm 46<br />

Sitzlhöhe 50cm -63cm 50*<br />

Sitzhöhe 63cm -89cm 63****<br />

Bezug Stoff (Comfort)<br />

Bezug Kunstleder<br />

Bezug Leder<br />

S<br />

K<br />

L******<br />

Farbe Schwarz/ Schwarz 01<br />

Farbe Pink /Schwarz <strong>02</strong><br />

Farbe Grün/Schwarz 03<br />

Farbe Blau/Schwarz 04<br />

Farbe Orange/Schwarz 05<br />

Farbe Rot/Schwarz 06<br />

Farbe Beige/Schwarz 07<br />

Farbe Grau/Schwarz 08<br />

Farbe Kuhfell 10 *******<br />

Farbe Gelb 12 *****<br />

Farbe Braun 13<br />

Farbe Weiß 14<br />

Rolle mit Rollstopp (Standardausführung) 100<br />

Gleiter (optional) 200<br />

Bürorollen freilaufend (optional) 300<br />

Rollen mit Feststeller (optional) 400<br />

Bestellbeispiel Sanus-Gesundheitsstuhl<br />

Sanus + Lehne höhenverstellbar + Stuhlhöhe + Bezug + Farbe + Rolle mit Rollstopp<br />

Artikel-Nr. Sa<br />

Lh 42 S 05100<br />

* Zusatzkosten 23,53 €/28,00 € (außer Variowip)<br />

** Die Höhen weichen von den Standardhöhen des<br />

Sanus-Gesundheitsstuhls ab<br />

*** nur für Sattelsitz ohne Rückenlehne<br />

**** Ausführung für Sanus-Hochstuhl nur mit<br />

höhenverstellbarer Armlehne, Fußring,<br />

großem Fußkreuz und Gleitern<br />

***** nur Sanus-Balance<br />

****** Ausführung nur mit höhenverstellbarer<br />

Armlehne, ausgewählte Farben in Uni<br />

******* Ausführung nur mit höhenverstellbarer<br />

Armlehne, uni<br />

Sanus Gesundheitsstuhl: Geschützt durch EU-Designregistrierungen, EM 001259980-0001 und -00<strong>02</strong><br />

Protected by EU design registrations, EM 001259980-0001 and -00<strong>02</strong><br />

alle Preise in €, netto / brutto (19% MwSt.), ab Werk zzgl. Fracht 05/20<strong>18</strong><br />

hohe Stabilität durch<br />

feste Verankerung<br />

Rückenlehne<br />

stufenlos höhenverstellbar<br />

mit<br />

praktischem<br />

Feststellknopf<br />

praktischer Rundring für<br />

einfaches & schnelles<br />

Verstellen der Sitzhöhe<br />

Individuelle Wahlmöglichkeiten<br />

sorgen für hohe Flexibilität:<br />

• 5 Chrom-/Alufüße mit<br />

Hartbodenrollen und<br />

Rollstoppautomatik<br />

• Standgleiter<br />

• Rollen mit Feststellbremsen<br />

• Rollen ungebremst<br />

Farben<br />

Blau: 00300904<br />

Rot: 00300906<br />

Grün: 00300905<br />

GmbH<br />

Lehne kantenlos, ergonomisch geformt schmiegt sich<br />

dem Körper optimal in jeder Position an, aus dem Sitzen<br />

heraus vollkommen schwenkbar (360°)<br />

MUSTERSTUHL<br />

ANFORDERN<br />

<strong>02</strong>21-506099-0<br />

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bungarten<br />

Lieferant für Kindergärten • Schulen • Ergotherapie • Logopädie<br />

info@bungarten.com<br />

Rückenlehne<br />

mehrstufig<br />

verstellbar<br />

+ 6 cm<br />

48<br />

LIEFERSERVICE<br />

Stunden<br />

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reg. € 75,40<br />

€ 50,41 / € 59,99<br />

montiert<br />

geliefert<br />

strapazierbare<br />

Bodenunterlage<br />

auch für<br />

den Außenbereich<br />

Bezüge dank Reißverschluss<br />

leicht<br />

austauschbar<br />

Polstersitz mit hochwertigem<br />

Sitzkern<br />

(Ø 38 cm)<br />

Bezüge wechselbar<br />

3 Sitzhöhen von<br />

36 bis 54 cm,<br />

Sonderhöhen möglich,<br />

stufenlos verstellbar<br />

R<br />

Sanus<br />

-Gesundheitsstuhl<br />

360°<br />

ab € 201,60 / € 239,90<br />

R<br />

Sanus<br />

-Gesundheitsstuhl<br />

ab € 252,09 / € 299,99<br />

Funktional & vielseitig<br />

Egal, ob im Kindergarten (perfekt für den U3-Bereich<br />

geeignet), zu Hause, bei Sportveranstaltungen,<br />

Musikfestivals, beim Camping oder im Park – dieser<br />

Stuhl überzeugt im Einsatz drinnen wie draußen.<br />

Maße: 94 x 47 x 8 cm<br />

Wilhelm-Mauser-Straße 45 • 50827 Köln • Tel: <strong>02</strong> 21 - 50 60 99-0 • Fax: <strong>02</strong> 21 - 95 83 00-3 • info@bungarten.com • www.bungarten-shop.de


04<br />

Meerjungfrau<br />

06<br />

Rennwagen<br />

08<br />

Fußballer<br />

01<br />

Prinzessin<br />

05<br />

Elfe<br />

07<br />

Spider<br />

09<br />

Pirat<br />

15<br />

Feuerdrache<br />

68 cm<br />

11<br />

Einhorn<br />

Schultüten Bastelsets, Höhe 68 cm<br />

Unsere abgepackten Bastelsets mit allen<br />

Materialien, die Sie für das gewählte Motiv<br />

be nötigen. Inkl. ausführlicher Anleitung.<br />

MK<strong>18</strong>-01985-??<br />

?? = Motivnummer<br />

9,45 € inkl. MwSt<br />

10<br />

Astronaut<br />

13<br />

Eule<br />

16<br />

Schmetterling<br />

<strong>18</strong><br />

Hund<br />

19<br />

Flugzeug<br />

Die komplette Auswahl finden Sie unter:<br />

20<br />

Girly<br />

25<br />

Dino<br />

30<br />

Traktor<br />

www.jetzt-kommt-kurth.de/schultueten<br />

Einzeln pro Stück<br />

und Farbe bestellbar<br />

Schultüten-Rohling, Fotokarton<br />

300 g/m², H: 68 cm, Ø ca. 20 cm<br />

Schultüten-Rohling aus 3D-Wellpappe<br />

Mit Steckverschluss. H: 68 cm, Ø ca. 20 cm<br />

MK<strong>18</strong>-0131-?? 1,75 € inkl. MwSt MK<strong>18</strong>-0133-?? 1,99 € inkl. MwSt<br />

?? = Farbnummer<br />

?? = Farbnummer<br />

10<br />

gelb<br />

20<br />

rot<br />

23<br />

pink<br />

30<br />

blau<br />

50<br />

grün<br />

weiß<br />

00<br />

gelb<br />

10<br />

rot<br />

20<br />

pink<br />

23<br />

Große Plakat-Aktion 20<strong>18</strong><br />

Fordern Sie jetzt unverbindlich unseren<br />

Hauptkatalog 20<strong>18</strong> an und erhalten Sie das<br />

Schultüten-Plakat gleich mit dazu. Platzieren<br />

Sie dieses Plakat gut sichtbar, damit alle Ihre<br />

Vorschulkinder ihr Wunschmotiv aussuchen<br />

können. Katalog inklusive Plakat nur so lange<br />

der Vorrat reicht.<br />

Geschwister-<br />

Schultüten-Rohling<br />

3D-Wellpappe<br />

Mit Steckverschluss.<br />

H: 41 cm, Ø ca. 14,5 cm<br />

MK<strong>18</strong>-0119-??<br />

?? = Farbnummer<br />

10<br />

gelb<br />

20<br />

rot<br />

Schultüten-Rohling Regenbogenfarben<br />

Aus 3D-Wellpappe mit Steckverschluss. H: 68 cm<br />

MK<strong>18</strong>-013398<br />

2,59 € inkl. MwSt<br />

Jetzt kostenlosen Katalog anfordern: <strong>02</strong>164-9505100<br />

23<br />

pink<br />

1,35 € inkl. MwSt<br />

30<br />

blau<br />

50<br />

grün<br />

rosa<br />

orange<br />

26<br />

40<br />

lila<br />

grün<br />

28<br />

50<br />

33<br />

himmelblau<br />

grau<br />

84<br />

blau<br />

36

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