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Unser Hiddesen 2019-02

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Genuss-Seiten<br />

Liebe Leser,<br />

in dieser Ausgabe<br />

möchte ich wieder ein<br />

paar Irrtümer aufklären.<br />

Somit setze ich die<br />

Irrtumsliste der letzten<br />

Ausgabe fort.<br />

Irrtum Nr. 3:<br />

Barolo, Valpolicella und Chianti sind Rebsorten!<br />

Diese Liste von Namen kann man sehr lange fortsetzen.<br />

In der breiten Öffentlichkeit herrscht in vielen Fällen<br />

der Irrglaube, diese Namen stünden für Rebsorten.<br />

Dem ist aber nicht so. In der Weinwelt gibt es zwei verschiedene<br />

Denkschulen. Die einen konzentrieren sich<br />

auf den Inhalt einer Flasche und die anderen auf die<br />

Herkunft des Inhalts. Vor allem in Deutschland, Österreich<br />

und in der Neuen Welt bevorzugt man die erste<br />

Denkart und trinkt größtenteils rebsortenspezifisch -<br />

also einen Riesling, einen Grünen Veltliner oder einen<br />

Zinfandel. Die zweite Denkweise arbeitet nach den<br />

Herkunftsbezeichnungen. Hier steht die Herkunft im<br />

Vordergrund. Welche Trauben für den Wein zugelassen<br />

werden, ist nach strengen Regeln definiert.<br />

Je strenger die Regeln und je spezifischer, genauer<br />

und ortsbezogener die Herkunftsbezeichnung, desto<br />

qualitativ hochwertiger und teurer sind die Weine.<br />

Vor allem in Frankreich, Spanien und Italien wird Wein<br />

so gekeltert. Leider ist es für den Laien somit schwierig<br />

anhand des Etiketts zu erkennen, welche Traube<br />

hinter welcher Herkunft steckt. Aber diejenigen die<br />

die Herkunft kennen, die wissen exakt welche Traube<br />

und welche Stilistik Sie erwartet. Ein Barolo ist zum<br />

Beispiel immer zu 100% von der Nebbiolo Traube gekeltert.<br />

Ein Winzer, der im Barologebiet die Primitivo<br />

Traube anpflanzt, darf diesen nicht Barolo nennen,<br />

denn dies würde gegen die klar definierten Regeln<br />

verstoßen.<br />

Irrtum Nr. 4:<br />

Weine mit Schraubverschluss muss man nicht vorkosten!<br />

Das Vorkosten einer Flasche gehört beim Restaurantbesuch<br />

dazu, wie das Amen in der Kirche. Dieses Ritual<br />

soll dem Gast die Möglichkeit geben, einen fehlerhaften<br />

Wein zurückzugeben. Da nun im Laufe des letzten<br />

Jahrzehnts der Einsatz von alternativen Verschluss-<br />

Methoden um ein vielfaches zugenommen hat, ist der<br />

Irrglaube entstanden die Weine könnten keine Korkfehler<br />

mehr haben. Dies ist leider aus zwei Gründen<br />

falsch:<br />

Zum einen gibt es weitaus mehr Weinfehler als nur<br />

den Korkfehler. Da wäre zum Beispiel der Fall eines<br />

undichten Verschlusses, welcher zur Oxidation des<br />

Weines führen kann. Außerdem kann der Wein auch<br />

nicht stabil ausgebaut worden sein, was zu einer<br />

Nachgärung und somit zu einem weiteren Fehler<br />

führen kann.<br />

Zum anderen ist ein weiterer Grund, dass der Korkschmecker<br />

nicht nur vom Korken kommen kann. Ein<br />

Korkschmecker ist eine chemische Verbindung die<br />

durch mikrobiologische Organismen und Chlor entsteht.<br />

Wird also bei der Weinbereitung nicht gründlich<br />

und ordentlich gearbeitet, dann können diese mikrobiologischen<br />

Organismen, die in Europaletten, Holzfässern<br />

und Jutesäcken stecken, in Verbindung mit<br />

Chlor einen Korkschmecker hervorrufen.<br />

Also gilt: Erst vorkosten und dann trinken!<br />

Ich hoffe, bei diesen zwei Irrtümern etwas Aufklärung<br />

geschaffen zu haben und freue mich auf die nächste<br />

Ausgabe. Bis zum nächsten Mal, Ihr Rocco Maiolo!<br />

Öffnungszeiten:<br />

Täglich von 12:00 Uhr - 14:30 Uhr<br />

und 18:00 Uhr - 23:00 Uhr<br />

Hinter der Denkschule der Herkunftsbezeichnung<br />

steckt somit der Gedanke, dass nicht nur die Rebsorte<br />

wichtig für den Wein ist, sondern auch der Boden, das<br />

Klima und die Weinbautradition der Region.<br />

La Grappa | Bielefelder Str. 259<br />

32758 Detmold - Heidenoldendorf<br />

Tischreservierung: 05231-63966<br />

maiolo@lagrappa-detmold.de<br />

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