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TATSCH AugSept19

Erscheint seit über 20 Jahren alle 2 Monate in einer Auflage von über 35‘000. Schwerpunkt unserer Berichte sind kulturelle Veranstaltungen (mit einem umfassenden Veranstaltungskalender) und Themen um Gesundheit und Freizeit. Zudem stellen wir mit unseren viel beachteten PR-Berichten (die von den Kunden bezahlt werden) Unternehmungen und Ihre Dienstleistungen vor. Im Mittelpunkt stehen bei uns immer die Menschen – in Bild und Text. Das kommt bei den rund 60'000 Leserinnen und Lesern (bei einer offiziellen Auflage von 37'500) hervorragend an. Ein weiterer Pluspunkt ist neben der einladenden Grafik die Papierqualität, welche TATSCH von allen anderen Mitbewerbern deutlich abheben lässt. Daher liegt das Heft in Praxen, Restaurants, Sportcentern sehr lange auf und hat enorm viele Leserkontakte.

Erscheint seit über 20 Jahren alle 2 Monate in einer Auflage von über 35‘000. Schwerpunkt unserer Berichte sind kulturelle Veranstaltungen (mit einem umfassenden Veranstaltungskalender) und Themen um Gesundheit und Freizeit. Zudem stellen wir mit unseren viel beachteten PR-Berichten (die von den Kunden bezahlt werden) Unternehmungen und Ihre Dienstleistungen vor. Im Mittelpunkt stehen bei uns immer die Menschen – in Bild und Text. Das kommt bei den rund 60'000 Leserinnen und Lesern (bei einer offiziellen Auflage von 37'500) hervorragend an. Ein weiterer Pluspunkt ist neben der einladenden Grafik die Papierqualität, welche TATSCH von allen anderen Mitbewerbern deutlich abheben lässt. Daher liegt das Heft in Praxen, Restaurants, Sportcentern sehr lange auf und hat enorm viele Leserkontakte.

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BIJOUTERIE MAEGLI<br />

Die mechanische Uhr im Höhenflug<br />

– das (Zahn) Rad der Zeit<br />

Jedes Mobiltelefon, jeder Computer, jedes Tablet zeigt die Zeit an. Smartwatches<br />

können noch mehr: sie messen unter anderem den Puls, kennen die Wetterprognosen<br />

und empfangen Nachrichten – alles in unserer hochdigitalisierten Welt ist<br />

elektronisch, automatisch, virtuell. Die Armbanduhr muss sich also einer harten<br />

Bewährungsprobe stellen.<br />

Bereits vor rund 40 Jahren sah es danach aus,<br />

als ob die klassische mechanische Uhr das<br />

Zeitliche segnen würde. Dominik Maegli erklärt<br />

in einem persönlichen Gespräch, warum gerade<br />

das Gegenteil passiert ist.<br />

«… Materialien, neue Fertigungsmöglichkeiten<br />

und Rechenpower befinden sich in einem so<br />

fortgeschrittenen Stadium, dass dadurch Quantensprünge<br />

möglich sind, die die Welt der<br />

mechanischen Uhren in den kommenden 10<br />

Jahren neu definieren werden.» So fasst der<br />

Uhren-Blogger Samuel von Zeitgeist die Branchentrends<br />

2019 zusammen. Woher kommt<br />

diese scheinbar unerschütterliche Überzeugung?<br />

Warum sind alte Uhren – Entschuldigung: Vintage-Uhren<br />

– derzeit so hoch im Trend?<br />

Der Schüler als Markenverantwortlicher<br />

Einer, der die Entwicklung der Zeitmessung berufsbedingt<br />

und aus Leidenschaft mitverfolgt,<br />

ist Dominik Maegli. Er führt das gleichnamige<br />

Uhren- und Bijouteriegeschäft Maegli bereits<br />

in vierter Generation, den 1910 gegründeten<br />

und damit wohl ältesten noch existierenden<br />

Oltner Gewerbebetrieb. Dominik, der in den<br />

90er-Jahren als Kantischüler schon die Schaufenster<br />

dekorierte und für den Einkauf der Uhren<br />

und Accessoires des einstigen Ethno-Papstes<br />

Michel Jordi verantwortlich war; der im Mövenpick<br />

in Egerkingen mit dem Segen seines Vaters<br />

Rudolf seinen ersten «eigenen» Shop einrichtete.<br />

«Drückt noch die Schulbank und verhandelt<br />

schon wie ein Grosser», soll der Hoteldirektor gestaunt<br />

haben.<br />

Sand im Getriebe<br />

Kein Wunder, bleibt da etwas hängen. Die Begeisterung<br />

– oder vielmehr die Faszination – für<br />

Uhren und deren innerstes Wesen. Aber eigentlich<br />

zur falschen Zeit, denn die mechanische Uhr<br />

und mit ihr die ganze Uhrenindustrie schliefen<br />

seit ihrem selbstverschuldeten Nahtoderlebnis<br />

in den 80er-Jahren einen Dornröschenschlaf. Es<br />

fehlte an Innovationskraft; der Glaube an die eigenen<br />

Stärken und diejenigen der Schweizer<br />

Uhrenindustrie war kaum mehr vorhanden.<br />

In der Folge brachen die Umsätze komplett<br />

ein, es ging ums nackte Überleben. Stattdessen<br />

boomten batteriebetriebene Quarzuhren, die<br />

Japaner verkauften sie günstiger als die günstigste<br />

mechanische Uhr. Dominik Maegli zu den<br />

Spätfolgen: «In den Uhrenateliers von heute arbeiten<br />

vorwiegend Uhrmacher im Pensionsalter<br />

neben sehr jungen. Es fehlt eine ganze Generation<br />

von Berufsleuten.»<br />

Das hinderte ihn selber nicht daran, nach der<br />

Wirtschaftsmatur, und wie die drei Generationen<br />

vor ihm, eine Uhrmacherlehre zu absolvieren; ein<br />

Metier, das damals nicht gerade die Berufshitparade<br />

anführte. Aber ein Maegli denkt langfristig.<br />

Diese Eigenschaft gehört zur Familien-DNA, seit<br />

Firmengründer Meinrad Maegli 1910 das kleine<br />

Bauerndorf Welschenrohr verliess, um in der<br />

«Grossstadt» Olten ein Ladengeschäft zu eröffnen.<br />

Und sie zahlte sich aus: Die Firma konnte<br />

gesund wachsen und umfasst heute vier Geschäfte<br />

an den Standorten Olten, Solothurn<br />

und Bern. Das Familienunternehmen beschäftigt<br />

heute selber vier Uhrmacher.<br />

Dominik Maegli: «Die Leute suchen wieder vermehrt von Hand hergestellte,<br />

wertige Produkte mit klarer Herkunft.»<br />

Das Pendel schlägt zurück<br />

Aber zurück zur Rückkehr der mechanischen<br />

Uhr. Mit Hilfe von Bankkrediten rappelte sich die<br />

Industrie langsam wieder auf. Weitsichtige und<br />

mutige Unternehmer – von denen Nicolas G.<br />

Hayek heute wohl der bekannteste ist – kamen<br />

auf den Plan und bauten aus den Trümmern der<br />

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