DECO Home 03/2019

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LINKE SEITE:
Volle Dosis: Die
Zitrusfrüchte auf
Tapete „Arance“
entspringen
einem Fornasetti-
Design aus den
50er-Jahren,
246 Euro/Rolle
(www.coleand-son.com).
RECHTS: Apfelmotiv
aus Tapetendessin
„Suno“,
114 Euro/Rolle
(www.anthropo
logie.com)
V IT
A
M IN
kick
Frisches Obst hat
Hochsaison,
auch im Interieur.
Unser Experte
für Wohnpsychologie
erklärt, warum der
Trend so gesund ist
„Du bist mir ein ganz schönes Früchtchen“,
sagen wir, wenn jemand jugendlich-frech und
leicht respektlos daherkommt. Doch der aktuelle
Trend zum Fruchtdekor ist eigentlich ein philosophisch
angeregter oder sogar provokativer – mit schwindenden
Insekten und Vögeln fällt das Obst nämlich nicht mehr nur, wie es
sprichwörtlich heißt, nicht weit vom Stamm, sondern bleibt sogar
völlig aus. Die Gesundheit der Umwelt bringt erst unsere eigene
Gesundheit mit sich – wie auch die Fruchtbarkeit.
Der wohl berühmteste seiner Gattung ist der paradiesische Apfel
aus dem Alten Testament. So möchte man glauben und schaut zur
Sicherheit aufs Mobiltelefon, dessen Rückseite oft eben dieses Motiv
trägt, um sich zu bestätigen. Die Liebesfrucht wird erwähnt, aber
nicht explizit der Apfel, vielmehr die süße Frucht als Sinnbild verführerischer
Nahrhaftigkeit und Verlockung. Ob Feigen oder Granatäpfel
gemeint waren oder gar köstliche Birnen, ist fast gleichgültig:
Allen gemeinsam ist, dass sie Säure und Süße enthalten. Wer gerne
kocht oder einkocht, weiß, dass die perfekte Balance meist durch
diese beiden Geschmackskomponenten erreicht wird. Und der für
Bilder aufgeschlossene Therapeut wird bestätigen, dass persönliche
Reife durch beide Zutaten entsteht. Nur süß macht eben nicht lustig,
manchmal muss das Leben auch Herausforderungen stellen, an denen
wir hart zu beißen haben und wachsen. Doch genug davon.
Wussten Sie, dass der Termin für das Tennisturnier im englischen
Wimbledon ursprünglich mit der Reife der Erdbeeren in England
festgelegt wurde? Mehr als 25 Tonnen jährlich fallen allein beim
Tennis unserer Sucht nach den roten Sammelnussfrüchtchen, die
fälschlicherweise als Beeren bezeichnet werden, zum Opfer.
Tatsächlich ist es möglich, sich nur von Früchten zu ernähren,
enthalten sie doch die meisten Vitamine, also Bausteine des Lebens,
die wir brauchen, um gesund zu bleiben. Sprachlich bildhaft ernten
wir die Früchte unserer Saat oder gar des Lebens und unsere Ideen
erweisen sich als fruchtbar.
Zu Hause können Sie den Obst-Look ganz hemmungslos und mit
vollem Körbchen einsetzen: Ob Stoffe, Kissen oder Tapeten – das
Beste dabei ist, dass die Frische und die kräftigen Farben ohne Verfallsdatum
erhalten bleiben. Selbst exotische Exemplare haben mit
geringem ökologischem Fußabdruck das ganze Jahr über Saison.
Esst mehr Früchte, hieß es in den 1950er-Jahren – auf heute adaptiert,
plädiere ich für: Genießt mehr Fruit-Prints! Endlich mal etwas,
das man ausschweifend tun kann und darf. Ohne Nebenwirkungen,
erfrischend fürs Auge und eine Wohltat für die Seele.
ÜBER UWE LINKE
Uwe Linke ist Experte für Raumpsychologie, Autor und Paartherapeut. Er analysiert
emotionale Bedürfnisse und schafft Wohlfühlatmosphären für Privatkunden,
Handel, Gastronomie und Hotellerie. „Dekorieren müssen andere – ich erarbeite
Persönlichkeitskonzepte und übersetze sie kreativ in den Lebensbereich mit
Raum, Licht und Farbe.“ Er profitiert von 30 Jahren Erfahrung. www.uwelinke.de
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