DECO Home 03/2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Spezial Möbel<br />
„Hier tut<br />
Mut gut!“<br />
Contur-Kollektionsmanager<br />
Philipp Goreth über Gegenwart und<br />
Zukunft der Möbelbranche<br />
Bester Laune empfängt uns Philipp Goreth,<br />
als wir ihn an einem Montagmorgen<br />
zum Interview in München treffen. Bevor<br />
er 2015 als Kollektionsmanager zu Contur – einer<br />
Marke des Europa Möbel-Verbunds – wechselte,<br />
arbeitete der gelernte Schreiner<br />
und studierte Innenarchitekt<br />
bereits bei namhaften Möbelherstellern<br />
in Kanada und Deutschland.<br />
Wir wollten von ihm wissen,<br />
was die Branche bewegt.<br />
Kollektionsmanager – was<br />
genau machen Sie?<br />
Ich bin zum einen für die Produktentwicklung<br />
zuständig, arbeite mit<br />
meinem Team aber auch das passende<br />
Marketingkonzept aus. Ein bisschen<br />
romantisch formuliert, geht es<br />
darum, eine Welt zu schaffen, mit<br />
der wir Geschichten erzählen. Ungewöhnlich<br />
und großartig ist, dass<br />
wir die Contur-Kollektion nicht autonom, sondern<br />
mit einem gewählten Komitee aus drei Händlern<br />
der Europa Möbel-Verbund-Anschlusshäuser<br />
entwickeln. So fließt neben eigenen Ideen auch die<br />
Marktresonanz mit in die Entwicklung ein.<br />
In welchem Verhältnis steht die Bedeutung<br />
von Marke und Produkt beim Möbelkauf?<br />
Ich würde sagen, man kann das eine nicht ohne<br />
das andere betrachten. Für die Reichweite spielt<br />
die Marke natürlich eine Rolle, weil sie Ganzheitlichkeit<br />
vermittelt. Bei unseren Endkunden<br />
liegt der Fokus mehr auf dem Produkt und<br />
dem Kauferlebnis. Aber am Ende muss beides<br />
Begehrlichkeit wecken. Die Herausforderung<br />
besteht darin, die Marke weiterzuentwickeln und<br />
die Kollektion entsprechend anzupassen.<br />
Was macht einen Bestseller aus?<br />
Eine gewisse Zeitlosigkeit mit Klassikerpotenzial.<br />
Bestseller sind elegant und passen sich dennoch an<br />
verschiedene Stile und Wohnsituationen an.<br />
OBEN: Designer<br />
und Möbelexperte<br />
Philipp Goreth.<br />
OBEN RECHTS<br />
UND UNTEN:<br />
Barelement<br />
„Contur Pistoia“<br />
und Zweisitzer-<br />
Sofa „Contur<br />
Cuneo“ vereint<br />
ihre schlichte<br />
Eleganz<br />
Worin sehen Sie aktuell die größte Herausforderung<br />
für die Möbelbranche?<br />
Erreichbar für den Kunden zu sein. Gerade digital.<br />
Viele Händler sind im Vergleich zu großen Onlineunternehmen<br />
nicht präsent. Die Aufgabe besteht<br />
darin, den Kunden auf die Möbelhäuser aufmerksam<br />
zu machen. Sowohl im Internet als auch in den<br />
sozialen Medien. Das ist auch für uns die größte<br />
Herausforderung. Unsere Stärke ist die individuelle<br />
Beratung, das können Onlineshops nur in einem<br />
gewissen Maß oder oft gar nicht leisten. Und das<br />
müssen wir auch Kunden, die sich viel im Netz<br />
bewegen, vermitteln.<br />
Was heißt das für die Zukunft?<br />
Der Schlüssel sind Authentizität, Qualität und<br />
gute Beratung. Und diese Eigenschaften sehe ich<br />
nahezu ausschließlich im stationären Handel.<br />
Wichtig ist, die Impulse des Marktes zu spüren,<br />
echt zu sein und mit der Zeit zu gehen. Aufgaben<br />
erkennen und annehmen. Hier tut Mut gut – und<br />
den haben wir! | Info: www.contur-einrichtung.de<br />
Interview: Katharina Volkwein. Fotos: Jan Schmiedel (1)<br />
64 <strong>DECO</strong> 3/19