additive 03.2019
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Aus der Branche<br />
On-Demand-Fertigung kundenspezifischer Teile und Kleinserien<br />
Bosch investiert in<br />
Online-Marktplatz<br />
Jedes dritte Unternehmen nutzt <strong>additive</strong> Fertigung<br />
Deutsche Industrie<br />
setzt auf 3D-Druck<br />
Der Markt für kundenspezifische Auftrags -<br />
fertigung wird Prognosen zufolge weiter<br />
wachsen. Bild: Bosch<br />
■■■■■■ Über die konzerneigene<br />
Venture-Capital-Gesellschaft Robert<br />
Bosch Venture Capital GmbH<br />
(RBVC) investiert Bosch in das US-<br />
Start-up Xometry, einen Online-<br />
Marktplatz für On-Demand-Fertigung<br />
kundenspezifischer Teile und<br />
Kleinserien. Xometry liefert mittels<br />
künstlicher Intelligenz (KI) sofortige<br />
Informationen zu Preisen, Durchlaufzeiten<br />
sowie Herstellbarkeit und stellt<br />
die Verbindung zwischen Kunden und<br />
den für sie optimalen Fertigungslösungen<br />
her. Das Volumen der jüngsten<br />
Finanzierungsrunde, an der sich neben<br />
Bosch auch Greenspring Associates,<br />
Dell Technologies Capital, BMW<br />
iVentures, Foundry Group und Highland<br />
Capital Partners beteiligen, beläuft<br />
sich auf 55 Millionen US-Dollar.<br />
Xometry bietet On-Demand-Fertigung<br />
und Industriebedarfsgüter für einen<br />
vielfältig zusammengesetzten<br />
Kundenstamm. Ein Netz von über<br />
3000 Fertigungspartnern in den USA<br />
sorgt für kurze Lieferzeiten. Zu den<br />
Kunden von Xometry zählen BMW,<br />
Bosch, Dell Technologies, General<br />
Electric und die NASA.<br />
■<br />
■■■■■■ Werkzeuge, Ersatzteile und Modelle kommen<br />
heute bereits in vielen deutschen Industrieunternehmen<br />
aus dem 3D-Drucker. Schon jedes dritte Unternehmen<br />
(32 %) nutzt diese Technologie. Im Jahr 2018<br />
waren es noch 28 %, im Jahr 2016 lediglich 20 %. Das<br />
ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von<br />
555 Industrieunternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern<br />
im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom. „Die<br />
deutsche Industrie hat das große Potenzial der<br />
3D-Drucktechnologie erkannt“, sagt Bitkom-Präsident<br />
Achim Berg. „Die Unternehmen werden dadurch nicht<br />
nur flexibler in ihrer Produktion, sie können auch Kosten<br />
sparen, den Materialeinsatz reduzieren und Ressourcen<br />
schonen.“<br />
3D-Druck gilt für einen Großteil längst als Schlüsseltechnologie:<br />
78 % der befragten Unternehmen halten es<br />
für wahrscheinlich, dass er Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten<br />
tiefgreifend verändern wird – 8 Prozentpunkte<br />
mehr als 2018. „Traditionelle Fertigungsverfahren<br />
werden bislang zwar noch nicht vollständig<br />
vom 3D-Druck verdrängt“, so Berg, „dennoch hat er<br />
großes Potenzial, sich in vielen Bereichen zum bevorzugten<br />
Produktionsverfahren zu entwickeln.“ ■<br />
30 Jahre <strong>additive</strong> Qualität<br />
Kegelmann Technik feiert Jubiläum<br />
Chuck Hull (li.), Erfinder des 3D-Drucks,<br />
und Stephan Kegelmann, Geschäftsführer Kegelmann<br />
Technik GmbH. Bild: Kegelmann<br />
■■■■■■ Sein 30-jähriges Firmenjubiläum<br />
feiert in diesem Jahr der hessische<br />
3D-Druck-Pionier Kegelmann Technik. Am<br />
1. August 1989 gründete Stephan Kegelmann<br />
in Hanau am Main das Unternehmen<br />
und kaufte von Chuck Hull, dem Erfinder<br />
des 3D-Drucks, die Stereolithografiemaschine<br />
Nr. 5 – ganze drei Jahre, nachdem Hull<br />
sein betreffendes Patent eingereicht hatte.<br />
Auch heute gehören Stephan Kegelmann<br />
und Kegelmann Technik zu den „Stars“ der<br />
<strong>additive</strong>n Fertigung von Modellen, Prototypen,<br />
Werkzeugen und Endprodukten aus<br />
Kunststoff und Metall. Bei vielen Kunden ist<br />
Kegelmann Technik in den Wertschöpfungs-<br />
prozess voll integriert. Während der gesamten<br />
Prozesskette von Konstruktion und Design<br />
zum Modell und bis zu seriennahen<br />
Prototypen legen die aktuell über 120 Mitarbeiter<br />
der Kegelmann Technik den Fokus<br />
auf 100 % Prozessqualität, Flexibilität und<br />
Geschwindigkeit.<br />
„Im Laufe der letzten dreißig Jahre habe<br />
ich schon viele 3D-Druck-Technologien<br />
kommen und gehen sehen, in einige davon<br />
hatten auch wir investiert“, resümiert Stephan<br />
Kegelmann. „Nur diejenigen, die den<br />
Kundennutzen im Fokus hatten und nicht in<br />
die eigene Technologie verliebt waren, haben<br />
sich allerdings bis heute bewährt.“ ■<br />
16 <strong>additive</strong> August 2019