additive 03.2019
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Ralf Domider, Konstruk -<br />
tion und Simulation Metall-<br />
Laserschmelzen bei Toolcraft.<br />
Bild: Toolcraft<br />
konturnaher Kühlkanal mit optimierter Querschnittsfläche,<br />
in das Rohteil integriert. Eine weitere Herausforderung<br />
stellt der Bauteilverzug beim 3D-Druck in Metall<br />
dar. Die optimale Bauteilausrichtung und die jeweilige<br />
Supporterstellung setzen ein tiefes Prozessverständnis<br />
und Erfahrung im Aufbereiten von Daten für die Additive<br />
Fertigung voraus und haben einen starken Einfluss<br />
auf den Bauteilverzug.<br />
Mithilfe der integrierten Prozesssimulation lassen<br />
sich diese Verzüge schnell berechnen. Somit werden unerwünschte<br />
Ausschussbauteile oder Störungen im Bauprozess<br />
bereits im Vorfeld vermieden. Das „first time<br />
right“-Prinzip ist ein wichtiges Indiz für die technologische<br />
Reife der <strong>additive</strong>n Fertigung und ist vor allem für<br />
industrielle Anwendungen von hoher Bedeutung.<br />
End-to-end-Prozess mit Siemens NX<br />
Nach der konstruktiven Neuauslegung der Form extrahiert<br />
der Konstrukteur Funktionsflächen und legt die<br />
Randbedingungen fest. Auch das Material wird zu diesem<br />
Zeitpunkt ausgewählt. Danach folgen die Integration<br />
der konturnahen Kühlung, Topologieoptimierung<br />
sowie Verifizierung mittels FEM-Berechnung und Kühlsimulation.<br />
Anschließend werden die Daten für den<br />
Druck aufbereitet. Nach der Simulation des Druckprozesses<br />
folgt die Fertigung sowie das Finishing, von der<br />
Wärmebehandlung, Stützstrukturentfernung, Oberflächenbehandlung<br />
bis zur zerspanenden Nacharbeit sowie<br />
optischen und taktilen Qualitätskontrolle.<br />
Ein erster Schritt zum Formenbau der Zukunft<br />
Das neue und optimierte 3D-gedruckte Werkzeug hat<br />
stark verkleinerte Bauteilabmessungen. „Die ursprüngliche<br />
Baugruppe aus mehreren Einzelteilen wurde auf jeweils<br />
eine Werkzeughälfte reduziert. Die Masse des optimierten<br />
Werkzeuges ist somit um fast 50 % geringer“,<br />
resümiert Domider. Das niedrige Gewicht erfordert kleinere<br />
Maschinenkräfte und erleichtert die Montage in<br />
der Spritzgussmaschine. Gleichzeitig wurde die Performance<br />
des Werkzeuges, trotz einer kürzeren Entwicklungszeit,<br />
deutlich gesteigert. Die geringere Masse und<br />
die konturnahe Kühlung ermöglichen eine Reduzierung<br />
der Zykluszeit um 30 Prozent bei identischer Bauteilqualität.<br />
■<br />
MBFZ toolcraft GmbH<br />
www.toolcraft.de<br />
Toolcraft profitiert von der<br />
langjährigen Expertise im<br />
Bereich der <strong>additive</strong>n Fertigung.<br />
Bild: Toolcraft<br />
<strong>additive</strong> August 2019 25