27.08.2019 Aufrufe

additive 03.2019

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

03 Qualitätssicherung<br />

Neue Norm dient als Richtschnur<br />

Serienreife Fertigungsqualität<br />

sicherstellen<br />

Großserien fordern Anwender <strong>additive</strong>r Fertigungsverfahren<br />

wie dem pulverbettbasierten Laserstrahlschmelzen<br />

immer wieder heraus. Fehlende Erfahrungswerte, unausgereifte<br />

Prozesse oder nicht standardisierte Werkstoffe<br />

sind dafür die Gründe. TÜV SÜD Product Service zeigt,<br />

wie Zertifizierungen und eine neue Norm weiterhelfen.<br />

■■■■■■ Mit höheren Stückzahlen wachsen meist die<br />

sicherheitstechnischen, rechtlichen und wirtschaftlichen<br />

Produktrisiken. Aus Qualitätsmängeln können kostenintensive<br />

Nacharbeit oder Rückrufe resultieren. Um<br />

dem entgegenzuwirken, ist die Reproduzierbarkeit und<br />

Rückverfolgbarkeit der Produktqualität entscheidend.<br />

Auch sollte der Herstellungsprozess exakt definiert sein.<br />

Die Qualifizierung der Mitarbeiter, wie Bediener, Ingenieure,<br />

QM-Manager, Vertriebsmitarbeiter und Projektleiter,<br />

zählt ebenfalls dazu.<br />

Zu qualifizieren sind der Betrieb der Anlage, das<br />

Ausgangsmaterial und dessen Management sowie der<br />

Fertigungsprozess selbst. Die Dokumentation sollte, neben<br />

der Wartung und der Kalibrierung der Anlagen und<br />

Prozesse, die Historie zu den Werkstoffen und Bauteilen<br />

sowie CAD-Prozesse und ein reproduzierbares Datenhandling<br />

beinhalten. Unabdingbar sind Prozessbeschreibungen<br />

beispielsweise in Form von Arbeitsanweisungen<br />

und Laufkarten – samt der zugehörigen Qualitätskenngrenzen<br />

(Mindestanforderungen). Die Fertigung ist mittels<br />

Stichproben und Materialanalysen kontinuierlich<br />

zu überwachen.<br />

DIN SPEC 17071 hilft<br />

Eine DIN SPEC als Vorläufer für eine spätere DIN-<br />

Norm hilft dabei, frühzeitig die Qualitätsanforderungen<br />

an neue Technologien und Verfahren zu definieren. Die<br />

technologisch und operativ nötige Qualitätskontrolle<br />

anhand DIN SPEC 17071 („Anforderungen an die Herstellung<br />

von Bauteilen mittels <strong>additive</strong>r Fertigung – Leitfaden<br />

für qualitätsgesicherte Prozesse“) ermöglicht<br />

selbst kleinen und mittleren Unternehmen, eine Fertigungsreife<br />

für höhere Stückzahlen aufzubauen. Die Publikation<br />

erfolgt im dritten Quartal 2019.<br />

Mit ihr minimieren Unternehmen Risiken und machen<br />

Investitionen in neue Produktionslinien transparent,<br />

anstatt versuchsweise oder intuitiv vorzugehen.<br />

Das erleichtert die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle<br />

– wie zum Beispiel dezentrale Fertigungsstätten mit verkürzten<br />

Lieferzeiten. Die DIN SPEC 17071 wird derzeit<br />

in einem Konsortium mit den Unternehmen Deutsche<br />

44 <strong>additive</strong> August 2019

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!