200 Jahre Majolika
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Nummer 249 SONDERVERÖFFENTLICHUNG MAJOLIKA<br />
Samstag, 26. Oktober 2019<br />
n Grußwort<br />
»Im kommenden Jahr<br />
feiert die Schramberger<br />
<strong>Majolika</strong> <strong>200</strong>-jähriges Bestehen.<br />
Hierzu gratuliere<br />
ich ganz herzlich! In der<br />
ältesten Industrieanlage<br />
Württembergs hat man<br />
den Wandel stets als<br />
Chance begriffen. Eines<br />
hat sich aber bis heute<br />
nicht geändert: Unternehmergeist<br />
wird hier<br />
großgeschrieben – ob<br />
einst in der <strong>Majolika</strong>fabrik,<br />
in der von 1883 bis<br />
1912 Villeroy & Boch-Keramik<br />
produziert wurde,<br />
oder heute im Firmenpark,<br />
der mit seinem ganz<br />
besonderen historischen<br />
Charme Unternehmen<br />
und deren Kunden gleichermaßen<br />
anspricht.«<br />
Wendelin von Boch-Galhau,<br />
Gesellschafter von<br />
Villeroy & Boch<br />
Absolute Lieblingsstücke<br />
Fundstücke | Unsere Leser und ihr <strong>Majolika</strong>-Geschirr<br />
Welche Erinnerungen verbinden<br />
Sie mit <strong>Majolika</strong>-<br />
Geschirr? Dies wollten wir<br />
von unseren Lesern wissen.<br />
Erreicht haben uns<br />
zahlreiche Fotos und<br />
Schreiben. Hier eine Auswahl.<br />
Schramberg (zeg). Rosemarie<br />
Weinhold aus Waldmössingen<br />
berichtet: »Als wir im<br />
Jahr 1969 geheiratet haben,<br />
bekamen wir von der Schwester<br />
meines Mannes, die in Kiel<br />
wohnte, als Geschenk zwei<br />
knallgelbe riesige Tassen geschenkt.<br />
Die Signatur auf der<br />
Rückseite<br />
von Tasse und Teller<br />
haben wir damals<br />
nicht weiter beachtet.<br />
Das war Nebensache.<br />
Der Gebrauch war<br />
wichtiger. Die Tassen<br />
waren praktisch und<br />
hübsch und wir haben<br />
sie viel benutzt.<br />
Wir wohnten zu<br />
der Zeit in Seesen<br />
(Niedersachsen).<br />
Vier <strong>Jahre</strong> später haben<br />
wir uns dann<br />
entschlossen, unsere<br />
weitere Zukunft<br />
durch einen<br />
Arbeits- und Wohnungswechsel<br />
zu<br />
verändern.<br />
»Diese wunderschöne<br />
<strong>Majolika</strong>-Teekanne (Bild<br />
oben) hat mich während<br />
meiner ganzen Kindheit begleitet<br />
und steht heute in<br />
meinem Esszimmer als<br />
vielbewundertes Dekostück«,<br />
berichtet Heide<br />
Regier aus St. Georgen.<br />
Die gelben Tassen »im<br />
Ruhestand« (links) gehören<br />
Rosemarie<br />
Weinhold aus Waldmössingen.Fotos:<br />
Privat<br />
<br />
<br />
MAJOLIKA<br />
IN<br />
SCHRAMBERG<br />
So kam es, dass mein<br />
Mann in Oberndorf<br />
und ich in Schramberg<br />
eine neue Arbeitsstelle<br />
fanden und wir unseren<br />
Wohnsitz nach<br />
Waldmössingen verlegten.<br />
Erst in dieser Zeit<br />
wurden wir auf die<br />
Schramberger <strong>Majolika</strong><br />
aufmerksam und wir<br />
stellten damals fest,<br />
dass wir nun dort wohnten,<br />
wo unsere schönen<br />
gelben Tassen vor längerer<br />
Zeit einmal produziert<br />
worden sind und<br />
wir sie mit unserem Umzug<br />
zurück in die Heimat<br />
gebracht hatten.<br />
So schließt sich der<br />
Kreis. Wir sind inzwischen<br />
im Ruhestand und<br />
wohnen noch immer in<br />
Waldmössingen.<br />
Die Tassen (ebenfalls<br />
im ›Ruhestand‹) gibt es<br />
noch. Nur sind sie, genau<br />
wie wir, ein wenig in<br />
die <strong>Jahre</strong> gekommen.«<br />
u Die nächsten<br />
<strong>Majolika</strong>-Sonderseiten<br />
erscheinen am<br />
Samstag,<br />
30. November.<br />
Anzeige<br />
Firmenpark<br />
aktuell:<br />
Bettenland Alesi<br />
Schramberg. Das Bettenland<br />
Alesi in Schramberg wurde<br />
1992 in der Göttelbachstraße<br />
(heute Automobilmuseum)<br />
eröffnet und steht seit nunmehr<br />
knapp 30 <strong>Jahre</strong>n für<br />
hochwertige Produktqualität<br />
rund ums Bett, kompetente<br />
Beratung und für ein umfangreiches<br />
Servicekonzept – im<br />
Jahr <strong>200</strong>5 erfolgte der Umzug<br />
an den heutigen Standort in<br />
der Bahnhofstraße, in den<br />
ehemaligen Fabrikverkauf der<br />
<strong>Majolika</strong>.<br />
2012 und 2016 wurde das<br />
Unternehmen zu Deutschlands<br />
Bettenfachhändler des<br />
<strong>Jahre</strong>s ausgezeichnet. Zudem<br />
erhielt Familie Alesi für ihr<br />
Konzept, 2017 den »Zukunftspreis<br />
Handel« aus den Händen<br />
der baden-württembergischen<br />
Wirtschaftsministerin<br />
Nicole Hoffmeister-Kraut<br />
überreicht. 2018 wurde nach<br />
umfangreichen Umbaumaßnahmen<br />
die Weiterentwicklung<br />
zum ganzheitlichen<br />
Schlafraumeinrichter vollzogen.<br />
»Unsere Aufgabe ist es, den<br />
Kunden persönlich und ehrlich,<br />
sowie auf höchstem<br />
Niveau bei der Suche nach<br />
dem führ Ihn passenden<br />
Schlafsystem zu unterstützen«,<br />
beschreibt André Alesi<br />
sein Unternehmen.<br />
»Aus einer schwarzen Tasse schmeckt der Kaffee nicht«<br />
Zeitzeugen | Georg Scholz hat mehr als vier Jahrzehnte bei der SMF gearbeitet / Tochter erinnert sich<br />
n Von Karin Zeger<br />
Schramberg. »Schramberger<br />
<strong>Majolika</strong> in Hannover gut besucht«,<br />
»Ich war ein <strong>Majolika</strong>ner«<br />
und »Fünftälerstadt ehrte<br />
Fabrikant Moritz Meyer« – die<br />
Zeitungsausschnitte aus den<br />
1950er-, 60er- und 70er-<strong>Jahre</strong><br />
liegen sorgfältig gefaltet zusammen<br />
mit alten Schwarz-<br />
Weiß-Fotos auf dem Tisch.<br />
In den Unterlagen von Georg<br />
Scholz hat sich auch dieser Zeitungsausschnitt<br />
befunden, der für die Schramberger Barttasse<br />
wirbt – ein Modell, das sich das Unternehmen<br />
übrigens patentieren ließ.<br />
Es sind Erinnerungen an die<br />
Schramberger <strong>Majolika</strong>fabrik<br />
(SMF). Doch vor allem sind es<br />
ganz persönliche Dinge, die<br />
Ingeborg King an ihren Vater<br />
Georg Scholz erinnern.<br />
Dieser hat von 1931 bis zu<br />
seinem Tod im Jahr 1975 in<br />
der Steingutfabrik gearbeitet.<br />
Der Prokurist kam Ende der<br />
1920er-<strong>Jahre</strong> von Hamburg<br />
nach Schramberg.<br />
Er kannte<br />
die Stadt bereits,<br />
da seine<br />
Schwester hier<br />
im Schwarzwald<br />
wohnte.<br />
1932 heiratete<br />
Georg Scholz,<br />
1936 kam seine<br />
Tochter Ingeborg<br />
auf die<br />
Welt.<br />
Ihrem Vater<br />
habe die<br />
Arbeit in der<br />
<strong>Majolika</strong> sehr<br />
gefallen, erinnert<br />
sich Ingeborg<br />
King. So sehr, dass er<br />
auch nach seiner Pensionierung<br />
noch beinahe täglich für<br />
ein paar Stunden in der Fabrik<br />
»nach dem Rechten<br />
schaute«.<br />
Sie selbst kam bereits<br />
als Kind persönlich mit<br />
der <strong>Majolika</strong> in Berührung:<br />
In der Nachkriegszeit<br />
organisierte<br />
der Unternehmer<br />
Moritz Meyer für den<br />
Nachwuchs seiner<br />
Arbeiter eine Weihnachtsfeier.<br />
»Es gab<br />
für jeden ein kleines<br />
Geschenk und die<br />
Stimmung war gut«,<br />
so Ingeborg King.<br />
Apropos Geschenk:<br />
Zu einem Arbeitsjubiläum<br />
erhielt Georg<br />
Scholz ein ganz besonderes.<br />
Die <strong>Majolika</strong><br />
stellte damals ein<br />
dekoratives Kaffeeservice<br />
in einem satten Rot<br />
her. Das Tasseninnere<br />
war schwarz. »Aus einer<br />
schwarzen Tasse schmeckt der<br />
Kaffee nicht«, habe damals<br />
Georg Scholz festgestellt und<br />
bekam ein rotes Geschirr geschenkt,<br />
dass Innen weiß war.<br />
Diese Einzelanfertigung<br />
steht heute übrigens im Regal<br />
der Enkelin in Tennenbronn<br />
und erinnert dort an Georg<br />
Scholz.<br />
Georg Scholz (Zweiter<br />
von rechts) bei der Feier zum 25. Arbeitsjubiläum umrahmt<br />
von Frau und Tochter sowie Arbeitskollegen. Foto: King<br />
Ein erfolgreiches Paar: Jessica<br />
und André Alesi<br />
1 <br />
N<br />
UND I<br />
ININ<br />
Bettenland Alesi<br />
Tel: 0 74 22- 21080<br />
www.bettenland.com<br />
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Ihre Nahversorgungsbäckerei<br />
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