02.09.2019 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 9-2019

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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Küchenplanung<br />

Jan Kratzin: „Bei uns bekommen Sie keine Kopie einer Küche,<br />

die Sie anderswo gesehen haben.“<br />

Foto: Martina van Kann<br />

Denn wir haben bei UK4 einen gemütlichen Kamin.<br />

In diesem Umfeld ist man sofort in einem anderen Fokus,<br />

also wenn man Bilder in Hochglanzzeitschriften<br />

von anderen Küchen in eher nüchterner, architektonischer<br />

Atmosphäre vor sich hat und die Impressionen<br />

auseinanderdividiert. Nach der Devise „das will ich<br />

auch“, „das nicht“. Bei uns, vor dem Kamin, sind wir<br />

in einem viel persönlicheren Rahmen zusammen und<br />

hier entstehen von Beginn an ganz andere Gespräche.<br />

Ich kann mir schwer vorstellen, dass man im Küchenstudio<br />

Gespräche dieser Art entwickelt. Es geht nicht<br />

darum, ob ich einen Gas- oder Elektroherd mit so oder<br />

so vielen Platten brauche, sondern erstmal: Wer ist das<br />

eigentlich, der da vor mir sitzt. Wir reden über Dinge,<br />

die sich noch gar nicht um die Küche selbst drehen. Die<br />

Küche soll ja letztlich die Persönlichkeit des Kunden in<br />

gebauter Form darstellen, wir bauen praktisch um den<br />

Kunden herum. Damit er am Ende sagt, er kommt nach<br />

Hause und fühlt sich wohl in seiner Küche. Das hat<br />

viel mit Kindheitserinnerungen zu tun. Das nach Hause<br />

kommen, sich geborgen fühlen, von schönen Erinnerungen<br />

begleitet. Das steht für uns im Vordergrund.<br />

„Ich glaube, dass sich viele Menschen sehr individualisierte<br />

Küchen wünschen, aber ein großer Mangel<br />

an Angeboten am Markt herrscht“, sagt Ulrike Krages<br />

im Gespräch mit <strong>KÜCHENPLANER</strong>-Autorin Jacqueline<br />

Koch. Um diese Lücke zu füllen, plant sie nicht nur<br />

Küchen, gemeinsam mit einem versierten Team, sondern<br />

ist mit ihrem Unternehmen auch als exklusiver<br />

Küchen her steller aktiv. 30 Küchen baut UK4 im Jahr.<br />

Das hört sich übersichtlich an, ist jedoch angesichts<br />

des extrem weitreichenden Anspruchs an kundenindividuelle<br />

Lösungen beeindruckend hoch. Die Philosophie,<br />

die den Planungs- und Herstellungsprozess prägt,<br />

beschreibt sie bodenständig: „UK4 steht für das sinnliche<br />

Erleben von Wärme und Geborgenheit. Und für<br />

den Anspruch, Küchen zu bauen, in denen sich Familie,<br />

Gäste und Freunde vom ersten Moment an zu Hause<br />

fühlen.“ Im Gespräch berichten Ulrike Krages und Jan<br />

Kratzin, geschäftsführender Gesellschafter bei UK4,<br />

viele weitere spannende Details zu diesem Ansatz.<br />

Herr Kratzin, Sie tragen diese Philosophie seit 2011<br />

als geschäftsführender Gesellschafter bei UK4 in den<br />

Markt. Wie erleben Sie diese eher ungewöhnlichen<br />

Kundengespräche?<br />

Absolut positiv und sehr bereichernd – für mich, unser<br />

Team und unsere Kunden. Am Anfang, wenn Kunden<br />

über Empfehlungen oder das Internet zu uns kommen,<br />

und ein Bild von einer Küche dabeihaben und uns<br />

dieses mit den Worten „die finde ich schön, die hätte<br />

ich auch gerne“ präsentieren, lautet unsere Antwort<br />

„das bekommen sie bei uns aber nicht“. Dann herrscht<br />

erstmal ziemliche Irritation. Aber nur kurz. Wir erklären,<br />

dass sie natürlich eine Küche bei uns erhalten,<br />

auch mit der Atmosphäre, die das Bild ausstrahlt, aber<br />

keine Kopie davon. Und wir versichern, dass bereits<br />

nach dem ersten intensiven Austausch viele, ganz neue<br />

Ideen dazukommen und das Ergebnis sie sicher überraschen<br />

wird. Sie müssen nur offen dafür sein.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Frau Krages, Ihre Büros der UK-Group<br />

gehören seit mehr als 20 Jahren zu den bekanntesten<br />

Marken Hamburgs, wenn es um Architektur und Design<br />

geht. Seit 2002 auch bei Ihrem Label UK4 und damit<br />

beim Thema Küche. Worauf beruht dieses Image?<br />

Ulrike Krages: Wir sind an der Persönlichkeit der<br />

Nutzer interessiert und deshalb entstehen bei uns absolute<br />

Unikate. Das ist ein Versprechen, das wir unseren<br />

Kunden geben. Wenn sie mit uns auf diese Reise<br />

gehen und sich darauf einlassen, dann wird das Ergebnis<br />

absolut persönlich und es wird niemanden geben,<br />

der auch so eine Küche hat.<br />

Was verstehen Sie unter einer „Reise“?<br />

Um die Persönlichkeit eines Kunden und seinen<br />

wahren Küchentraum zu erkennen, muss man ihn kennen.<br />

Deshalb beginnt jede „Reise“ bei uns mit einem<br />

Kamingespräch – und das ist wörtlich zu verstehen.<br />

Frau Krages, was waren die Beweggründe,<br />

UK4 für Küchen zu etablieren?<br />

Ich persönlich halte Küchen für besonders schön,<br />

die sich vom klassischen Design verabschieden. Unsere<br />

Küchen haben sich natürlich auch aus einem architektonischen<br />

Gedanken heraus entwickelt, aber<br />

gleichzeitig spiegeln sie so wenig wie möglich Design<br />

wider, vor allem im Vergleich zu anderen großen Herstellern.<br />

Wir wissen, dass wir viele Mitbewerber in unserer<br />

Branche haben, die sehr designte, sehr klare und<br />

strikte Akzente in Küchen setzen. Ich persönlich gehe<br />

gezielt davon weg und dafür haben wir eine Nische geschaffen,<br />

die sich frei macht vom Design.<br />

Absolute Unikat weit weg vom Mainstream also?<br />

Genau. Wir stellen keine Küche vor, die einen Namen<br />

trägt, den jeder kennt, sondern eine Küche als<br />

ein Teil von mir. Es ist keine Küche, mit der ich nichts<br />

12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2019</strong>

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