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Radreisen<br />
ERLEBNISREISE<br />
TOUR DE FRANCE<br />
© Christian Engelhaupt<br />
Wir sind drei Eilenburger um die 40<br />
Jahre, die seit einigen Jahren zur Tour<br />
de France in den Urlaub fahren. Dazu<br />
hat uns unser Kumpel Malte aus Berlin<br />
noch begleitet. Wir haben dies schon<br />
mit dem Zelt, Wohnwagen und dieses<br />
Jahr mit einem gemieteten Wohnmobil<br />
gemacht. Hinzu kommen natürlich<br />
unsere Fahrräder.<br />
Keinesfalls sind wir, ausgenommen von<br />
Basti, durchtrainierte Hobbysportler,<br />
die ein Berg nach dem anderen befahren,<br />
sondern es steht auch Erholung<br />
auf dem Programm. Viel mehr genießen<br />
wir auch den malerischen Anblick<br />
der französischen Landschaft, vor allem<br />
den der Alpen. Deshalb ist das Ziel<br />
zumeist die Region Rhône-Alpes, speziell<br />
die Gegend um Gap und Briançon.<br />
In dieser Region finden meistens die<br />
Alpenetappen auf der Route der Tour<br />
de France statt und sie verfügt über<br />
eine gute Anbindung.<br />
Als Sahnebonbon gibt es dazu beein-<br />
druckende Gebirgsmassive, türkisblaue<br />
Gebirgsseen und malerische Täler. Für<br />
uns kommt der Riesenspaß hinzu, auf<br />
Sportbegeisterte aus aller Welt zu treffen<br />
und mit den Fans die Tour zu brieren.<br />
Dieses Jahr haben wir uns für einen<br />
Aufenthalt im Hochgebirge entschieden.<br />
Aus diesem Grund sind wir zum<br />
Hochplateau am Col du Lautaret am<br />
Fuße des Col du Galibier gefahren. Dort<br />
wussten wir aus Erfahrungen der vorangegangenen<br />
Jahre, dass es genug<br />
Parkmöglichkeiten, eine funktionierende<br />
Infrastruktur durch die Skistation<br />
mit Gastronomie und eine Anbindung<br />
über drei Alpenpässe gibt. Dies kam<br />
uns später noch zugute da unsere eigentliche<br />
Abreiseroute durch eine Gerölllawine<br />
gesperrt war. Außerdem ist<br />
es ein Hotspot für jede Menge Fans –<br />
zele-<br />
Tour pur garantiert.<br />
Dafür haben wir drei Tage Anreise eingeplant<br />
mit einem Zwischenstopp in<br />
der Nähe von Gap am wunderschönen<br />
Lac de Serre-Ponçon. Insgesamt verbrachten<br />
wir dann drei Tage am Col du<br />
Lautaret. Danach ging es weiter in die<br />
Nähe von Albertville, um ein letztes<br />
Mal an die Strecke zu gehen. Heim fuhren<br />
wir dann einfach über die Schweiz,<br />
was sich auch in der Brieftasche bemerkbar<br />
machte, da die Mautgebühren<br />
in Frankreich sehr hoch sind.<br />
Sollte man sich nun entscheiden, in<br />
diese Region oder ganz allgemein zur<br />
Tour zu fahren, sollte man auf keinen<br />
Fall ohne Vorbereitung losziehen. Jeder<br />
sollte sich im Klaren sein, dass die<br />
Tour de France – rein gemessen an<br />
den Zuschauerzahlen – eine der größten<br />
Sportevents der Welt ist. Zum Teil<br />
stehen an den legendären Anstiegen<br />
auf 10 Kilometer Strecke über eine halbe<br />
Million Zuschauer und alle wollen<br />
dort hoch und wieder runter. Nicht zu<br />
vergessen der komplette Tour-Tross,<br />
bestehend aus Begleitfahrzeugen,<br />
Mannschaftsbussen, Werbekolonne,<br />
sämtlicher Übertragungstechnik für<br />
die Presse, sonstige Offizielle und natürlich<br />
Gendarmerie. Nicht selten sind<br />
die Gebirgspässe dann für mehrere<br />
Stunden, wenn nicht sogar einen Tag<br />
gesperrt. Deshalb ist es ratsam, sich<br />
als Ziel Orte zu suchen, an denen mindestens<br />
drei Nationalstraßen zusammentreffen<br />
oder die nicht direkt an<br />
der Strecke sind. Dies erhöht erheblich<br />
die Flexibilität bei An- und Abreise<br />
sowie bei Verlegung zur nächsten<br />
Etappe.<br />
Jeden Tag an der Strecke zu stehen, ist<br />
mit erheblichen Stress verbunden und<br />
meiner Meinung nach nicht zu empfehlen.<br />
Kleiner Tipp: Im Vorfeld einfach online<br />
das offizielle Tourmagazin bestellen,<br />
so kann man seine Route perfekt<br />
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