28.09.2019 Aufrufe

ZeitBlatt Magazin "80 Jahre Romy"

Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ein deutscher Star in Amerika<br />

Vor ihrem Abflug nach Amerika gab Romy der<br />

Redakteurin Louella Parsons ein Interview, in<br />

ihrem schönen Haus in Mariengrund, mit<br />

Magda Schneider.<br />

„Ich bin weder schön noch sexy“ sagte sie zur<br />

Parsons, weil es ihr peinlich war, als schönste<br />

Schauspielerin Europas betitelt zu werden.<br />

Louella Parsons bestätigte: „Sie sei nicht schön<br />

und auch nicht sexy, sie sei mehr: nämlich<br />

reizend hoch drei!“<br />

Romy wirkt wie ein Schulmädchen, nicht wie<br />

der größte Star Europas, befanden die Interna<br />

der Weltstars. Romy vertraute Louella Parsons<br />

an, sie bekomme nicht, wie in den Medien<br />

behauptet, 3000 Liebesbriefe wöchentlich, es<br />

seien „nur“ 600. Sie sagte ihr auch, sie hasse das<br />

Wort „Glamour“, sie wolle als ernsthafte<br />

Schauspielerin akzeptiert werden und nicht auf<br />

Beine zeigen und Nacktkunst zurückgreifen.<br />

Mit einem weißen Bären im Arm, begleitet von<br />

Mutter Magda, startete Romy von München aus<br />

nach New York. Die mit einer Luxuskabine für<br />

Mutter und Tochter ausgestattete planmäßige<br />

Maschine von Düsseldorf nach New York war<br />

eigens über München umgeleitet worden.<br />

Gleichzeitig in 400 amerikanischen Städten lief<br />

deren gemeinsamer Film „Mädchenjahre einer<br />

Königin“ erstmals vor amerikanischem<br />

Publikum.<br />

Der größte Filmmanager der Welt, der Micky<br />

Maus Schöpfer Walt Disney hatte Romy und<br />

Magda Schneider eingeladen. Mit Hilfe eines<br />

täglichen, zwölfstündigen Pensums sollte Romy<br />

in New York und dann in Hollywood, mit allen<br />

Mitteln der amerikanischen Publicity Maschine,<br />

für die Kinobesucher populär gemacht werden<br />

„So gewaltig habe ich mir die Wolkenkratzer<br />

nicht vorgestellt“ gestand Romy, die gleich<br />

nach ihrer Ankunft einen Stadtrundgang<br />

durch New York machte. Zusammen mit ihrer<br />

Mutter, Magda Schneider, stellte sie sich vor<br />

einem New Yorker Revue Theater den<br />

Fotografen. Wenige Stunden später hatte ihr<br />

gemeinsamer Film „Mädchenjahre einer<br />

Königin“ Premiere. Die dreiwöchige<br />

Amerikareise sollte sie quer durchs Land und<br />

durch Hollywood, der Traumstadt aller Stars<br />

führen. Natürlich stand auch ein Besuch des<br />

Trickfilm-Ateliers von Walt Disney auf dem<br />

Plan.<br />

In New York saß Romy dem berühmten Maler<br />

Pietro Annigoni Modell. Pietro Annigoni hatte<br />

sie in sein feudales New Yorker Atelier<br />

eingeladen, um sie dort für die Ewigkeit in Öl<br />

festzuhalten. Wenige Tage vorher erregte<br />

Pietro Annigoni großes Aufsehen mit seinem<br />

Portrait von der englischen Prinzessin<br />

Margret. Annigoni malte Romy in dem Kostüm<br />

der jungen Queen Viktoria von England aus<br />

ihrem Film: „Mädchenjahre einer Königin“.<br />

Auch danach hatte Romy kaum Zeit zum<br />

verschnaufen.<br />

Ein Termin folgte dem Nächsten, Romys<br />

Terminkalender war prall gefüllt. Auf dem<br />

Plan standen Empfänge beim österreichischen<br />

Generalkonsul, bei den verschiedensten<br />

Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehstationen.<br />

Trotz der ganzen Flut an Terminen war es<br />

Romy gelungen, sich einen ganz persönlichen<br />

Herzenswunsch zu erfüllen: Den Ausverkauf<br />

in Macys Warenhaus zu besuchen, das gerade<br />

sein 100 jähriges Jubiläum feierte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!