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ZeitBlatt Magazin "80 Jahre Romy"

Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

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Mein Kind ist tot<br />

So war es nur eine Frage der Zeit, das ihre<br />

Nieren eines Tages nicht mehr fähig waren, die<br />

Giftstoffe, die Romy ihrem Körper permanent<br />

zufügte, zu verarbeiten. Die Ärzte hatten Romy<br />

verboten, nach ihrer Nieren-Operation Alkohol<br />

zu trinken. Doch Romy hielt sich nicht im<br />

Geringsten daran und trank weiter, sie<br />

konsumierte in großen Mengen Rotwein, meist<br />

mehr als eine Flasche am Tag.Hildegard Knef,<br />

die um die Umstände der Nieren-Operation<br />

Bescheid wusste und Romy bei einem Treffen<br />

prüfend betrachtete, während sie eine zweite<br />

Karaffe Wein bestellte: „Ja, die Ärzte haben es<br />

mir verboten! Seit der Operation! Ich dürfte<br />

eigentlich nicht trinken. Ich tue es auch sonst<br />

nicht, aber heute bin ich eben sehr mit den<br />

Nerven runter.“<br />

Romy war nervlich am Ende. Nach dem Tod<br />

Harrys und nach dem Tod Davids lagen ihre<br />

Nerven blank – und Romy war sehr reizbar.<br />

Ihr war es nicht möglich einen einzigen klaren<br />

Gedanken zu fassen. Nach der Operation<br />

verordneten die Ärzte ihr Tabletten, zur<br />

Linderung der Schmerzen. Romy nahm die<br />

Tabletten auch über den Zeitraum der<br />

Verordnung des Arztes heraus ein und<br />

ignorierte die Anweisungen ihrer Ärzte<br />

vollends.<br />

Hildegard Knef schreibt in ihrem Buch „Romy<br />

– Betrachtung eines Lebenswegs“: „Zum ersten<br />

Mal kam mir die Idee, das Romy eine Art von<br />

Selbstzerstörung betrieb, und zwar sicher nicht<br />

eine unbewusste Selbstzerstörung, das sie<br />

bewusst lebensgefährlich lebte und das ihr das<br />

letztlich gleichgültig war.“<br />

Leicht konnte man den Eindruck gewinnen, das<br />

Romy das Leben wie ein Spiel betrachtete.<br />

Ein Spiel, in dem sie bereit ist zu gewinnen und<br />

zu verlieren, unter dem vollen Einsatz ihres<br />

Lebens. Romy betrieb Raubbau mit ihrem<br />

Körper, dessen war sie sich bewusst.<br />

Gedanken an Folgeschäden, die bedingt durch<br />

den Raubbau eines Tages auf sie zu kommen<br />

mussten blendete sie aus. „Ich lebe nur einmal,<br />

und ich lebe jetzt. Ich weiß was ich tue, und ich<br />

weiß auch das ich mit den Konsequenzen leben<br />

kann.“<br />

Über das Leben und Dauer des Lebens sagte<br />

Romy: „Besser kurz und gut - intensiv - als lang<br />

und in Maßen.“<br />

Romy wollte leben, sie lebte impulsiv und<br />

intensiv. Sie musste leiden um sich selbst zu<br />

spüren, um zu spüren, das sie noch am Leben<br />

war. „Wenn ich eines Tages aufhöre zu leiden,<br />

dann weiß ich, dass ich schon tot bin.“<br />

Tara erinnert sich an einen Anruf Romys kurz<br />

nach dem Tot ihres Sohnes. Tara war es kaum<br />

möglich die Worte zu verstehen. Romy<br />

schluchzte und weinte in den ersten drei<br />

Minuten ihres Telefonats von einer so starken<br />

Intensität, das Tara sofort wusste – etwas<br />

Grausames ist passiert. „Neiiin --- Tara --- David<br />

--- mein Kind --- mein Kind ist tot. Das Leben hat<br />

mir das Wertvollste genommen --- was ich habe“<br />

Lange Stille – Romy weinte und konnte ihre<br />

Trauer nur schwer in Worte fassen. Dieser Worte<br />

bedurfte es auch nicht, Tara konnte nur ahnen<br />

wie Romy sich in diesem Moment fühlen musste.<br />

„Ich kann das nicht fassen, ich gehe zu Grunde –<br />

ohne mein Kind.“

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