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ZeitBlatt Magazin "80 Jahre Romy"

Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

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Mein Kind ist tot<br />

„Ich habe den Vater begraben, ich habe den<br />

Sohn begraben, ich habe sie beide nie<br />

verlassen und sie mich auch nicht. Ich will<br />

lernen mit der unendlichen Leere zu leben.“<br />

Der Trümmerhaufen um Romy herum<br />

erreichte am 5. Juli des <strong>Jahre</strong>s 1981 seinen<br />

Zenit. Das Leben hatte Romy alles genommen.<br />

Alles was sie liebte und wofür es sich zu<br />

kämpfen lohnte. Romy war haltlos, das Leben<br />

schien ihr bedeutungslos. Die Narben und der<br />

Schmerz über den Verlust ihres Kindes<br />

werden zeitlebens bleiben. Harry und David<br />

waren ihre Familie. David war der Halt in<br />

ihrem Leben und gleichzeitig ihre größte<br />

Liebe. Das Schönste und zugleich das<br />

tragischste Geschenk in Romys Leben war<br />

David.<br />

Romy konnte nicht fassen was passiert war,<br />

sie konnte es nicht glauben, konnte das<br />

Unfassbare nicht begreifen. David wurde aus<br />

ihrem Leben gerissen, so sinnlos aus dem<br />

Leben gerissen, noch bevor sein Leben<br />

wirklich begonnen hatte.<br />

Die Ereignisse die Romys letzte Lebensjahre<br />

überschatten, könnten der Stoff einer<br />

griechischen Tragödie sein. David<br />

verunglückt tödlich bei dem Versuch die<br />

Speerspitzengitter des Hauses seiner<br />

Großeltern zu überwinden. David konnte<br />

sofort in ein Krankenhaus gebracht werden.<br />

Es war jenes Krankenhaus, in dem Romy einst<br />

das Ende ihres Films „Die Dinge des Lebens“<br />

drehte. Romy hegte Zeit ihres Lebens eine<br />

Aversion gegen Krankenhäuser. Allein schon<br />

der Geruch den ein Krankenhaus umgibt und<br />

das kalte und sterile weiß. Sie hasste das alles.<br />

Und nun betrat sie den einstigen Drehort, das<br />

Krankenhaus im realen Leben und erhält die<br />

Nachricht das die Ärzte für David nichts mehr<br />

tun können – sie ihn verloren haben.<br />

Nächtelang irrte Romy gedankenverloren und<br />

fassungslos durch die Rue de Paris und konnte<br />

keine Ruhe finden, Ihr Leben war plötzlich wie<br />

„zu Ende“!<br />

Auch der Selbstmord von Harry hinterließ in<br />

Romy eine unsagbare Leere. Romy, seit ihrer<br />

Kindheit unglaublich sensibel, leidet psychisch<br />

und physisch unter dem Verlust ihres Kindes<br />

und dem Verlust ihres Mannes. „Wohin ist die<br />

Zeit die unsere war? Die faulen <strong>Jahre</strong>, mit zu viel<br />

Kartoffelsalat und zu viele Glücksmomente sind<br />

dahin geflogen. Was würde ich nicht alles tun um<br />

sie noch einmal zu erleben... mit David... und<br />

auch mit Harry.“<br />

Kurze Zeit nach dem Tot von Harry Meyen<br />

brachte ihr neuer Lebenspartner Laurent Pétin<br />

auch Romy in ein Krankenhaus. Sie litt unter<br />

unerträglichen Schmerzen, die sich von Tag zu<br />

Tag intensivierten. Als der Punkt erreicht war<br />

und Romy die Schmerzen nicht mehr ertragen<br />

konnte, musste sie unweigerlich ins<br />

Krankenhaus. Dort entnahm man ihr sofort ihre<br />

entzündete Niere. Ihr Nierenleiden, und die<br />

daraus folgende Entzündung war das<br />

Endresultat eines jahrelangen Fehlverhaltens<br />

mit Tabletten und Alkoholkonsums.<br />

Mediziner raten an, das Frauen am Tag nicht<br />

mehr als 20 Gramm Alkohol zu sich nehmen<br />

sollen. Das wäre etwa ein Glas Wein pro Tag,<br />

unter der Berücksichtigung der Tatsache, das ein<br />

Glas Wein 20 Gramm reinen Alkohol enthält.<br />

Dieses empfohlene Limit, höchstens 20g Alkohol<br />

am Tag überschritt Romy um ein Vielfaches. Sie<br />

trank täglich bis zu drei Flaschen Wein,<br />

bevorzugt Rotwein. Die Mengenwerte reinen<br />

Alkohols, die in einer Flasche Wein enthalten<br />

sind betragen 85-100g.<br />

Erschwerend hinzu kommt ihr jahrelanger<br />

Tablettenkonsum.

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