30.09.2019 Aufrufe

RCKSTR Mag. #170

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BALLERN MIT BALLAST<br />

WOLFENSTEIN: YOUNGBLOOD<br />

VON MACHINE GAMES/ARKANE/BETHESDA • FÜR PS4, X1, SWITCH, PC<br />

Nazis aus den Kampfstiefeln ballern wird nie alt. Der<br />

neuste «Wolfenstein»-Ableger setzt das Ur-Prinzip<br />

des Ego-Shooter-Genres aber zäher um als nötig.<br />

(shy)<br />

Rollenspiel-Features! Open-World-Elemente! Koop-Kampagne! Das<br />

«Youngblood»-Spin-off reichert die Formel der erfolgreichen Quasi-Reboot-Reihe<br />

mit interessanten Neuerungen an, die allerdings nur teilweise<br />

zünden. Von einem «Spin-off» ist die Rede, weil du nicht wie sonst in die<br />

Lederjacke von Franchise-Stiernacken B.J. Blazkowicz schlüpfst, sondern<br />

in die Power Suits dessen gerade volljährig gewordenen Zwillingstöchter<br />

Jess und Soph und im von Nazis besetzten Paris Anfang der 1980er nach<br />

dem verschwundenen Papa suchst.<br />

KOOP ALS KÜR<br />

Die beiden spielen sich identisch, halten beim Story-Start<br />

einfach unterschiedliche Knarren in der Hand. Offline<br />

übernimmt die KI die Schwester, die du nicht gewählt<br />

hast ‒ online entscheidest du, ob jemand aus deiner<br />

Freundesliste oder jemand Wildfremdes per Drop-in bei<br />

dir mitmischt. Das funktioniert intuitiv, flüssig und die Koop-Elemente,<br />

die mit solchen Spielkonzepten einhergehen,<br />

beschränken sich zum Glück aufs gelegentliche gemeinsame<br />

Öffnen von Türen und Drücken von Schaltern.<br />

Die Blazkowicz-Sisters sind gar grossmäulig und lassen<br />

‒ wie alle anderen Figuren sowie die Story ‒ Tiefe vermissen,<br />

sorgen aber zusammen mit Hacker-Sidekick Abby für<br />

feminin-frischen Wind im sonst durch männliche Protagonisten<br />

geprägten Ego-Shooter-Genre.<br />

<strong>#170</strong> | SEPT. 2019<br />

27<br />

KILLEN ALS KERNKOMPETENZ<br />

Apropos frischer Wind: Das Alternate-Reality-Paris besteht aus einer Handvoll offen gestalteter Stadtgebiete,<br />

die durch enge Gassen (damit das Game zum Laden kommt) miteinander verbunden sind und vor geheimen<br />

Locations strotzen. Das Erkunden macht ‒ auch dank Doppelsprung-Fertigkeit ‒ richtig Laune, wird aber bald<br />

zum notwenigen Übel, wenn dich Sidequests immer und immer wieder in dieselben Bereiche schicken. Wo du<br />

dann zudem nichts weiter machst, als stets alles niederzumähen. Die Haupt-Missionen aber fallen sehr solide<br />

aus und die neuen Skilltrees und upgradebaren Waffen sorgen für Abwechslung. Das Beste daran: Wenn du<br />

nicht jede Location zwanzigmal absuchst und optionale Quests optional bleiben lässt, hast du niemals genügend<br />

Skillpunkte und Silbermünzen im Gepäck, um alles freizuschalten und musst darum Prioritäten setzen.<br />

Und noch besser als die Upgrades: das Ballern. Das steht nämlich auch bei diesem «Wolfenstein» im Zentrum<br />

und drängt den teils unnötigen Ballast mit jeder in Nazi-Birnen versenkten Kugel ein bisschen mehr in den<br />

Hintergrund.<br />

wwwvv

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