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Menschen in der Region halten<br />
Auswirkungen des Förderprogramms fürs Obergricht am Beispiel Autohaus Toni Heiß in Prutz<br />
Nach fast fünf Jahren, also<br />
etwa zur Halbzeit des Regionalwirtschaftlichen<br />
Förderpogramms<br />
Oberes und Oberstes<br />
Gericht kann positive Zwischenbilanz<br />
gezogen werden.<br />
113 Projekte wurden gefördert,<br />
die – wie zwei Vorhaben von<br />
Toni Heiß in Prutz – letztendlich<br />
dazu beitragen, Menschen<br />
in der Region zu halten.<br />
Von Daniel Haueis<br />
Das Land Tirol hat das Gebiet<br />
des Planungsverbandes Oberes und<br />
Oberstes Gericht (das Obergricht<br />
ohne Sonnenplateau) im Jahr 2014<br />
als Regionalfördergebiet ausgewiesen,<br />
2015 wurde dann ein Regionalwirtschaftliches<br />
Förderprogramm<br />
gestartet: 10 Millionen Euro der<br />
Wirtschaftsförderung des Landes<br />
fließen bis 2024 in die Region mit<br />
rund 10.000 Einwohnern. „Das Land<br />
Tirol schnürt ein Zukunftspaket, das<br />
den Menschen in der gesamten Region<br />
zugute kommen soll. Knapp<br />
vor Halbzeit der Förderperiode<br />
kann man festhalten, dass man voll<br />
im Plan liegt“, sagt BH Dr. Markus<br />
Maaß. Regionalmanagement-Geschäftsführer<br />
Mag. Gerald Jochum<br />
freut besonders, dass das Geld sehr<br />
gut angelegt ist: „Durch die Kombinationsmöglichkeit<br />
mit anderen Förderschwerpunkten<br />
des Landes und<br />
des Bundes gelingt es, mit einem<br />
Euro Förderung aus dem Sonderförderprogramm<br />
somit an die 10 Euro<br />
an Investitionen auszulösen.“ Ziel<br />
ist es, Arbeitsplätze zu schaffen oder<br />
Toni Heiß in der neuen Karosseriewerkstatt und Lackiererei, die großteils mit heimischen Unternehmen errichtet wurde.<br />
zu erhalten. Einer der Schwerpunkte<br />
ist der Tourismus – zuletzt wurden<br />
z.B. sieben Projekte im Rahmen der<br />
Privatzimmervermieterförderung in<br />
Nauders, Pfunds, Kaunerberg, Prutz<br />
und Ried unterstützt. Ein Betrieb in<br />
Ried wurde erweitert, und in Sachen<br />
Ortskernrevitalisierung wurden zwei<br />
Projekte aus Pfunds gefördert.<br />
ERNEUERBARE ENERGIE.<br />
Erneuerbare Energie ist ein wichtiges<br />
Themenfeld im Sonderförderprogramm.<br />
In diesem Bereich<br />
hat Toni Heiß in Prutz ein Vorzeigeprojekt<br />
verwirklicht: eine Photovoltaikanlage<br />
mit innovativer<br />
Salzwasser-Stromspeicherung. Hinzu<br />
kommt eine arbeitsplatzschaffende<br />
Erweiterung von Lackiererei<br />
und Karosseriewerkstätte. „Eine<br />
gute Investition in die Zukunft“,<br />
sagt Toni Heiß, der den Betrieb im<br />
Prutzer Gewerbegebiet im Jahr 2001<br />
gegründet und von vier auf mittlerweile<br />
18 Mitarbeiter erweitert hat.<br />
BH Markus Maaß lobte die Photovoltaikanlage gegenüber Toni und Maria Heiß als<br />
Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.<br />
RS-Fotos: Haueis<br />
„Ein Leuchtturmprojekt“, lobt auch<br />
Bgm. Heinz Kofler (der mit dem<br />
Sonderförderprogramm auch als<br />
Dorfchef besondere Freude hat: Sieben<br />
Dorferneuerungsprojekte seien<br />
bisher über regioL abgewickelt worden).<br />
Toni und Maria Heiß und ihre<br />
Söhne Stefan und Lukas sind nun<br />
stolze Besitzer des ersten gewerblichen<br />
Salzwasserbatteriespeichers<br />
im Oberland, der auch der erste<br />
im Rahmen des Regionalförderprogramms<br />
geförderte ist, wie Elisabeth<br />
Steinlechner erklärt. Geplant wurde<br />
er von der Wucherer Energietechnik<br />
GmbH in Landeck. 67 Photovoltaikmodule<br />
und der Speicher erzeugen<br />
rund <strong>40</strong> Prozent der benötigten Energie<br />
und helfen Toni Heiß so rund<br />
3.000 Euro jährlich an Energiekosten<br />
einzusparen, weiß Ingo Wucherer.<br />
Rund 21.000 Euro betrugen die<br />
Förderprogramm<br />
Im Gremium des Regionalwirtschaftlichen<br />
Förderprogramms mit<br />
Vertretern aus der Region und des<br />
Landes wurden seit 2015 131 Projekte<br />
positiv behandelt, 58,67 Millionen<br />
Euro betrug das Investitionsvolumen<br />
in Summe. Damit wurden 13 neue<br />
Produkte bzw. Dienstleistungen geschaffen<br />
und laut regioL-Berechnung<br />
113 Arbeitsplätze geschaffen und<br />
870 erhalten. An Kommunalsteuer<br />
sind dies 843.000 Euro jährlich.<br />
Zudem konnten 970 Quadratmeter<br />
Wohnraum und 989 Quadratmeter<br />
Geschäftsfläche lukriert werden.<br />
308 000 kWh Strom und damit<br />
knapp 50.000 Euro an Stromkosten<br />
werden pro Jahr eingespart. Auch 128<br />
Tonnen CO 2<br />
wurden vermieden.<br />
RUNDSCHAU Seite 14 2./3. Oktober 2019