05.10.2019 Lindauer Bürgerzeitung
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10 5. Oktober 2019 · BZ Ausgabe KW 40/19<br />
KUNST UND KULTUR<br />
Legendäre Modeschöpferin trifft Hexenmeister der Blockflöte<br />
Theater Lindau Besucher dürfen eine große Programmvielfalt genießen<br />
Das Theater Lindau startet in die<br />
neue Saison und hat eine große<br />
Programmvielfalt zu bieten.<br />
So lernen die Besucher am Mittwoch,<br />
9. Oktober, um 19.30 Uhr<br />
Ernst Konarek als Autor und<br />
Regisseur kennen: Mit einem<br />
neu von ihm verfassten Monolog<br />
erweckt er in „La vie de<br />
Coco Chanel“ die legendäre<br />
Modeschöpferin Coco Chanel<br />
wieder zum Leben – eine Hommage<br />
an eine herausragende<br />
Frauengestalt des 20. Jahrhunderts.<br />
Coco Chanel ist schon zu<br />
Lebzeiten eine Legende: Sie<br />
erfindet nicht nur Klassiker<br />
wie das „Kleine Schwarze“ oder<br />
„Chanel No. 5“, sie schafft<br />
auch das Korsett ab und schenkt<br />
dem weiblichen Körper mit<br />
ihrer Mode Bewegungsfreiheit.<br />
Die Französin hat das Selbstbild<br />
der Frau im 20. Jahrhundert<br />
von Grund auf verändert<br />
und ein völlig neues Stilempfinden<br />
geprägt. Dabei wurde<br />
Coco Chanel von den einflussreichen<br />
Männern ihrer Zeit<br />
„Vincent will Meer“ am 12. Oktober in Lindau.<br />
nicht nur begehrt, sondern<br />
auch respektiert.<br />
Sie ging als Modeschöpferin<br />
auf die Bühne, entwarf Kostüme<br />
etwa für Theaterstücke von<br />
Jean Cocteau, war mit bedeutenden<br />
Künstlern ihrer Zeit befreundet.<br />
Mit dem russischen<br />
Komponisten Stravinsky verband<br />
sie eine von vielen leidenschaftlichen<br />
Affären. Coco<br />
Chanel hat als unverheiratete<br />
Frau ein weltweit renommiertes<br />
Modehaus aufgebaut und<br />
war damit eine der großen Unternehmerinnen<br />
des 20. Jahrhunderts.<br />
Konarek und seine<br />
Darstellerin Julia Jaschke zeichnen<br />
das facettenreiche Bild<br />
einer schillernden Persönlichkeit:<br />
Strenge, Disziplin und kühle<br />
Distanz einerseits, auf der anderen<br />
Seite ein Liebesleben<br />
zwischen Operette und „Vom<br />
Winde verweht“.<br />
Am Samstag, 12. Oktober,<br />
steht um 19.30 Uhr „Vincent<br />
will Meer! auf dem Programm.<br />
Das Theaterstück nach dem<br />
gleichnamigen Film von Florian<br />
BZ-Foto: Anatol Kotte<br />
Julia Jaschke in „La vie de Coco<br />
Chanel“. BZ-Foto: Birgitta Weizenegger<br />
David Fitz balanciert sicher<br />
zwischen leichter Komödie,<br />
anrührender Tragik und lockeren<br />
Sprüchen – ein witziges<br />
Roadmovie für die Bühne.<br />
Es war der letzte Wunsch<br />
seiner Mutter: noch einmal<br />
ans Meer. Deshalb ist Vincent<br />
jetzt fest entschlossen, zumindest<br />
ihre Asche an die italienische<br />
Küste zu bringen. Doch<br />
zuerst muss er aus der psychiatrischen<br />
Klinik ausbrechen, in<br />
die ihn sein Vater eingewiesen<br />
hat. Dieser steckt als aufstrebender<br />
Lokalpolitiker mitten<br />
im Wahlkampf und ein erwachsener<br />
Sohn mit Tourette-<br />
Syndrom passt nicht zum Bild<br />
des erfolgreichen Machers. Zusammen<br />
mit der magersüchtigen<br />
Marie und dem zwangsneurotischen<br />
Alex klaut er das<br />
Auto der Ärztin und macht<br />
sich auf die Reise nach Italien.<br />
„Hexenmeister der Blockflöte“,<br />
Maurice Steger. BZ-Foto: M. Borggreve<br />
Er wird als „Paganini der<br />
Blockflöte“ und „The world’s<br />
leading recorder player“ gepriesen:<br />
Maurice Steger gehört<br />
zu den faszinierendsten Blockflötisten,<br />
Dirigenten und Musikpädagogen<br />
auf dem Gebiet der<br />
Alten Musik. In diesen Funktionen<br />
begeistert er sein Publikum<br />
in verschiedenen Konzertformaten<br />
auf der ganzen Welt.<br />
Am Montag, 14. Oktober, ist er<br />
ab 19.30 Uhr im Theater Lindau<br />
zu erleben. Für das Programm<br />
„Voyage de l’Europe“ unternimmt<br />
er zusammen mit den agilen Musikern<br />
von „Chaarts“ einen Trip<br />
quer durch die Welt der Virtuosen<br />
des 18. Jahrhunderts in<br />
Europa. Das Beste, was die reisenden<br />
Komponisten damals<br />
im Wettstreit miteinander ihren<br />
meist höfischen Auftraggebern<br />
offerierten, wird hier aufgespürt<br />
und frisch wie am ersten<br />
Komisches Theater mit Gardi<br />
Hutter.<br />
BZ-Foto: Hajo Schüler<br />
Tag zum Besten gegeben.<br />
Komisches Theater – ohne<br />
Worte, mit Musik – wird am<br />
Mittwoch, 16. Oktober, um<br />
19.30 Uhr geboten. Gardi Hutter,<br />
alias Hanna, hat Übung im<br />
Sterben. In bisher acht Stükken<br />
war sie am Schluss siebenmal<br />
tot. In „Gaia Gaudi“ ist sie<br />
gleich von Anfang an tot. Das<br />
Publikum versteht das sofort,<br />
nur Hanna nicht. Von so etwas<br />
Unwichtigem lässt sie sich<br />
nicht aufhalten. Man sagt, dass<br />
die Seele eines Verstorbenen noch<br />
eine Weile im Raum bleibt.<br />
Hannas Seele flattert so unbeschwert<br />
und unbeeindruckt, dass<br />
der Körper sie genervt packt und<br />
hinüber bugsiert: für Gläubige<br />
in eine andere Welt, für Wissenschaftler<br />
in einen anderen Zustand<br />
und für Theaterleute in<br />
eine andere Fantasie. BZ<br />
Das <strong>Lindauer</strong> Zeughaus präsentiert:<br />
Unter seinem Pseudonym<br />
„Spaceman Spiff“ hat Hannes<br />
Wittmer schon vor Jahren das<br />
Publikum im Kleinen Zeughaus<br />
begeistert. Nun spielt er unter<br />
seinem Klarnamen zusammen<br />
mit Cellistin Clara Jochum am<br />
Sonntag, 13. Oktober, um 20<br />
Uhr wieder in Lindau, diesmal<br />
im Großen Zeughaus. Sein<br />
aktuelles Album „Das große<br />
Spektakel“ steht ausschließlich<br />
zum freien Download und<br />
Streaming auf seiner Homepage.<br />
Kartenvorverkauf in „Die<br />
Handlung“ in der Fischergasse<br />
4 zu einem Preis „nach eigenem<br />
Ermessen“.<br />
Der Jazzclub Lindau und der<br />
Zeughausverein präsentieren<br />
am Freitag, 18. Oktober, um 20<br />
Uhr die Vorarlberger Formation<br />
„Lintu“ (unten im Bild) auf der<br />
Bühne des Zeughauses.<br />
Nach den erfolgreichen Aufführungen<br />
im Mai präsentiert<br />
die <strong>Lindauer</strong> Theatergruppe<br />
Podium 84 unter der Regie<br />
von Michael Hangel das über<br />
20 Jahre alte, aber topaktuelle<br />
Stück „Top Dogs“ des preisgekrönten<br />
Autors Urs Widmer<br />
zwei weitere Male im <strong>Lindauer</strong><br />
Zeughaus am Unteren Schrannenplatz:<br />
am Samstag, 19.10.,<br />
und Sonntag, 20.10., jeweils<br />
um 20 Uhr.<br />
BZ-Foto: Artists<br />
Jazzhuus Lustenau<br />
Connection<br />
Seit Jahrzehnten gibt es eine<br />
musikalische und freundschaftliche<br />
Verbindung zwischen<br />
den beiden Jazzclubs<br />
Lustenau und Lindau. Darauf<br />
aufbauend kommt es zu<br />
einer Neuauflage der Benefizkonzerte<br />
(Jupp Zeltinger)<br />
für die Clubkasse. Der<br />
<strong>Lindauer</strong> „Präsident“ Wolfgang<br />
Fauser am Klavier und<br />
die Lustenauer Jazzfreunde<br />
spielen gemeinsam ihr<br />
neues Programm, bestehend<br />
aus weniger bekannten Jazz-<br />
Standards und Eigenkompositionen<br />
von Hubert Storf<br />
und Wolfgang Fauser.<br />
Zu erleben sind am Samstag,<br />
12. Oktober, ab 20 Uhr<br />
(Einlass ab 19 Uhr) im<br />
Jazzkeller im Zecher in der<br />
Bregenzerstraße 146 in<br />
Lindau<br />
Hubert Storf am Tenorsaxophon,<br />
Wolfgang Fauser<br />
am Klavier, Kurt Nachbaur<br />
zupft die Gitarre und Walter<br />
Weber den Kontrabass,<br />
während Helmut Gassner der<br />
Mann am Schlagzeug ist.<br />
BZ<br />
Langenargener Schlosskonzerte<br />
Geigerin Cosima Soulez<br />
Larivière (rechts im Bild) und<br />
Pianist Rául da Costa treten<br />
im Rahmen der Langenargener<br />
Schlosskonzerte auf:<br />
Am Donnerstag, 17. Oktober,<br />
präsentieren sie um 19.30 Uhr<br />
ein höchst abwechslungsreiches<br />
Programm mit Werken<br />
von Biber, Bartók, Mozart und<br />
Franck.<br />
Die junge Geigerin Cosima<br />
Soulez Larivière hat schon im<br />
vergangenen Jahr Publikum<br />
und Kritik in Langenargen<br />
begeistert und vorher beim<br />
Festival junger Meister mit<br />
Beethovens Violinkonzert<br />
überzeugt. Sie wurde 1996 in<br />
Paris geboren, begann mit drei<br />
Jahren Geige zu spielen und<br />
erhielt mit acht Jahren ein Stipendium<br />
der Yehudi Menuhin<br />
School im britischen Cobham.<br />
Ihr Klavierpartner Raúl da<br />
Costa gewann 2016 den Int.<br />
Klavierwettbewerb um den<br />
ZF-Musikpreis. Auch ist er<br />
erster Preisträger angesehener<br />
Wettbewerbe. 1993 in Portugal<br />
geboren, begann er im Alter<br />
von sieben Jahren mit dem<br />
Klavierspiel.<br />
BZ-Fotos: Jörg Reichardt; Artist