2019/41 - Fachkräftetag 08.10. - 13.10.2019
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56 BENEFITS<br />
Geld ist<br />
nicht alles …<br />
Benefits Wer gute Leute will, muss sie gut bezahlen. Diese<br />
Weisheit gilt auch heute noch – nur die Form der Entlohnung<br />
ist dabei, sich zu ändern. Von Kerstin Auernhammer<br />
Was macht die Menschen<br />
heutzutage<br />
glücklich im Job?<br />
Diese Frage stellen<br />
sich Forscher immer wieder. Natürlich<br />
lässt sie sich nicht pauschal<br />
beantworten – zwischen<br />
selbstlosem Einsatz, Selbstverwirklichung<br />
und „Ich sitze hier<br />
eh nur meine Zeit ab“ gibt es eine<br />
große Bandbreite an Möglichkeiten.<br />
Doch auch die Vergütung<br />
von Angestellten ist Trends unterworfen,<br />
schließlich ist der<br />
Mensch ein soziales Wesen und<br />
vergleicht sich gern mit anderen.<br />
Individuelle Sonderzahlungen<br />
Lange Zeit funktionierte dieses<br />
Sich-Vergleichen über reine Zahlen<br />
auf dem Lohnzettel. Doch die<br />
Formel „Je mehr Gehalt, desto<br />
glücklicher der Mitarbeiter“ geht<br />
immer seltener auf. Deshalb<br />
schnüren viele Firmen individuelle<br />
Bonuspakete – primär in finanzieller<br />
Form. Oft schaffen es<br />
Autobauer in die Schlagzeilen,<br />
weil sie ihren Mitarbeitern hohe<br />
Sonderzahlungen aufs Gehalt<br />
drauflegen. Porsche etwa kündigte<br />
im März dieses Jahres an, 9.700<br />
Euro freiwillige Prämie zu zahlen.<br />
Andere Firmen bieten ihren<br />
Mitarbeitern Aktienpakete oder<br />
andere Möglichkeiten der Firmenbeteiligung<br />
an. Zuschüsse<br />
zur Altersvorsorge sind gang und<br />
gebe.<br />
Mobilität<br />
Einer der bekanntesten und beliebtesten<br />
Benefits ist der Firmenwagen,<br />
der jedoch wegen der<br />
hohen Kosten meist eher leitenden<br />
Angestellten vorbehalten ist.<br />
Interessant ist allerdings für so<br />
manche Firma – und auch für Arbeitnehmer<br />
– das Jobrad. Der<br />
Mitarbeiter kann über die Firma<br />
zu günstigen Konditionen ein<br />
Fahrrad leasen, für Arbeitgeber<br />
ist es ein Mittel zur Gesundheitsförderung<br />
und zum Steuernsparen.<br />
Essen und Trinken<br />
Einige Arbeitgeber stellen ihren<br />
Mitarbeitern kostenlos Getränke,<br />
teilweise auch Obst, zur Verfügung.<br />
Auch bei der Kantine finanzieren<br />
die Firmen oft mit –<br />
sonst wären die teils sehr günstigen<br />
Essen dort wirtschaftlich<br />
gar nicht machbar. Wer keine<br />
Kantine vorhalten kann, kann als<br />
Arbeitgeber seine Angestellten<br />
mit Essensgutscheinen unterstützen,<br />
in vielen Städten gibt es<br />
dazu regionale Netzwerke.<br />
Gesundheit<br />
Krankheitsbedingte Ausfälle<br />
sind ein großes Ärgernis für<br />
Arbeitgeber – indem sie die<br />
Gesundheit ihrer Mitarbeiter<br />
stärken, nutzen sie also<br />
auch sich selbst. Ein Zuschuss<br />
fürs Fitnessstudio<br />
oder Sportprogramme<br />
im Betrieb, präventive<br />
Gesundheitschecks,<br />
Rauchentwöhnungen<br />
– all das ist mittlerweile<br />
fester Bestandteil<br />
des betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement.<br />
Der Haken an Benefits<br />
Wird die Arbeitsleistung nun<br />
nach und nach zum Tauschgeschäft?<br />
Wer braucht schon Geld,<br />
wenn der Arbeitgeber fürs Mittagessen<br />
aufkommt? Ganz so einfach<br />
ist es dann nun doch nicht.<br />
Denn Benefits werden, anders<br />
das Gehalt, nicht versteuert und<br />
sie sind jederzeit kündbar. Geht<br />
es der Firma schlecht, kann der<br />
Chef sie ohne Vorwarnung streichen.<br />
Dann ist es gut, wenn man<br />
sich sein Mittagessen über das<br />
Gehalt auf dem Konto selbst kaufen<br />
kann.<br />
ILLU: © DIM TIK/SHUTTERSTOCK.COM