2019/41 - Fachkräftetag 08.10. - 13.10.2019

52 QUALIFIKATION
So geht Weiterbildung
Qualifikation Alle sprechen davon, dass Fachkräfte gesucht werden. Doch wie wird man
eigentlich zur Fachkraft? Ganz klar: durch Weiterbildung. Von Anne Meßmer
Gelernt wird nur in der
Schule? Oh nein. Auch
wer die Schulzeit schon
lange hinter sich hat,
kann mit verschiedenen Weiterbildungsmaßnahmen
viel für
seinen Erfolg tun. Denn durch
Digitalisierung und Globalisierung
ist die Arbeitswelt einen
stetigen Wandel unterworfen.
Wie wichtig Weiterbildung ist,
hat auch der Gesetzgeber erkannt
und das Qualifizierungschancengesetz
auf den Weg gebracht.
Doch was steckt dahinter?
Das neue Gesetz gilt seit 1.
Januar 2019 und soll dafür sorgen,
dass Arbeitgeber ihren Angestellten
mehr Möglichkeiten
einräumen, sich in oder auch außerhalb
ihres Berufes weiterzubilden.
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Geld vom Staat
für Schulungen
Gefördert werden sollen diese
Möglichkeiten durch die Bundesagentur
für Arbeit (BA) und zwar
auf zwei Wegen: Durch ein vergrößertes
Weiterbildungsangebot
und durch mehr finanzielle
Mittel, die sie Mitarbeitern in
Weiterbildung zur Verfügung
stellen kann. Damit die BA eine
Weiterbildungsmaßnahme fördert,
müssen bestimmte Kriterien
erfüllt sein. Zum Beispiel
muss eine abgeschlossene Berufsausbildung
mindestens vier
Jahre zurückliegen, die Maßnahme
darf nicht vom aktuellen Arbeitgeber
selbst durchgeführt
werden und sie darf nicht auf
den aktuellen Arbeitsplatz bezogen
sein.
Berufliche und
persönliche Chance
Wer für sich die Entscheidung
getroffen hat, sich für ein Seminar
oder eine fachspezifische
Weiterbildung anmelden zu wollen,
sollte auf jeden Fall mit seinem
Arbeitgeber sprechen. Manche
Unternehmen bieten ihren
Angestellten auch vielfältige interne
Fortbildungsmöglichkeiten,
deren Kosten sie dann in der
Regel auch tragen. Fällt die Entscheidung
zugunsten einer externen
Fortbildung, sollte man nach
einer finanziellen Unterstützung
durch den Arbeitgeber fragen.
Hohe Hürden
Um eine Förderung nach dem
Qualifizierungschancen gesetz zu
erhalten, müssen bestimmte
Voraussetzungen erfüllt sein.
So muss die Weiterbildung außerhalb
des Betriebs stattfinden
und sie muss mehr als vier
Denn dieser profitiert ja ebenso
davon. Selbst ein beruflicher
Neustart oder ein nachgeholtes
Studium mithilfe des Arbeitgebers
sind heute keine Seltenheit
mehr. Wer gegenüber seinem
Vorgesetzten überzeugend argumentieren
kann, kann auch hier
Unterstützung erfahren.
Der Besuch eines Seminars
oder einer Weiterbildung trägt
natürlich auch zur persönlichen
Entwicklung eines Menschen
bei. Da wären zum Beispiel Angebote,
die einem das freie Sprechen,
die Konfliktbewältigung
oder das Führen von Personal näher
bringen. Eine solche Schulung
der sozialen Fähigkeiten
wirkt sich oft auch positiv auf
den das Leben außerhalb der Firma
aus.
Wochen dauern. Kritiker meinen,
dass damit ein Teil des
Lerneffekts verloren geht, weil
das neue Wissen nicht gleich im
Betrieb angewendet werden
kann. Außerdem gilt das Gesetz
nur für Angestellte.