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Begrünte Gebäude 10-2019

Liebe Leserinnen und Leser, was ist unter einem begrünten Umkehrdach auf einem 4-Sterne-Hotel zu verstehen? Nicht minder interessant ist die Frage, wie ein grünes Dach auf einen Testturm für Hochgeschwindigkeitsaufzüge kommt – und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Wenn Sie mehr über diese Projekte wissen möchten, sind Sie in der neuen Ausgabe von Begrünte Dächer genau richtig.

Liebe Leserinnen und Leser,
was ist unter einem begrünten Umkehrdach auf
einem 4-Sterne-Hotel zu verstehen? Nicht minder
interessant ist die Frage, wie ein grünes Dach auf
einen Testturm für Hochgeschwindigkeitsaufzüge
kommt – und welche Herausforderungen damit
verbunden sind. Wenn Sie mehr über diese Projekte
wissen möchten, sind Sie in der neuen Ausgabe von
Begrünte Dächer genau richtig.

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<strong>10</strong> | <strong>2019</strong><br />

Das digitale Journal für Dach-und Fassadenbegrünung<br />

Dachgarten der<br />

besonderen Art<br />

SEITE 8<br />

2. Innenraumbegrünungs-<br />

Symposium<br />

BuGG e. V.<br />

SEITE 6<br />

Grünes Dach am<br />

Fuße des Turms<br />

SEITE 16<br />

Dachabdichtung<br />

und RCS-<br />

Leckageortung<br />

SEITE 30<br />

Hinweise zum<br />

Urban-Farming-<br />

Dach<br />

SEITE 22


2<br />

➔ INHALT<br />

Grüne Dächer<br />

sind lila!<br />

Plus: beste<br />

Wärmedämmumg fürs Gründach!<br />

Alles Gute für ganz oben.<br />

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BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03 3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

was ist unter einem begrünten Umkehrdach auf<br />

einem 4-Sterne-Hotel zu verstehen? Nicht minder<br />

interessant ist die Frage, wie ein grünes Dach auf<br />

einen Testturm für Hochgeschwindigkeitsaufzüge<br />

kommt – und welche Herausforderungen damit<br />

verbunden sind. Wenn Sie mehr über diese Projekte<br />

wissen möchten, sind Sie in der neuen Ausgabe von<br />

<strong>Begrünte</strong> Dächer genau richtig.<br />

Was sich darüber hinaus in der Branche tut, können<br />

Sie hier ebenfalls nachlesen – und dabei zum Beispiel<br />

einen Blick auf die kommenden Termine des Bundesverbandes<br />

<strong>Gebäude</strong>Grün e. V. werfen.<br />

Aber stöbern Sie selbst in der Herbstausgabe – es gibt<br />

wie immer viel Interessantes zu entdecken.<br />

Alle Ausgaben seit 2011 finden Sie mit folgendem Link<br />

www.begrünte-gebäude.de<br />

Mit einem Klick auf den Titel des gewünschten<br />

Berichts im Inhaltsverzeichnis gelangen Sie direkt<br />

zum jeweiligen Artikel.<br />

Und wie immer gilt: Wer mehr Infos möchte, lässt sich<br />

über den blauen Button<br />

am Ende des Textes zum Hersteller weiterleiten.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen<br />

Michael Elison<br />

und das GALABAU PRAXIS-TEAM<br />

GALABAU PRAXIS<br />

kostenlos abonnieren - nur<br />

E-Mailadresse eintragen und<br />

bestätigen - hier klicken<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


4<br />

➔ INHALT<br />

INHALT<br />

6 BuGG e. V.<br />

2. Innenraumbegrünungs-Symposium<br />

im Frankfurter Palmengarten<br />

11 BuGG e. V.<br />

11. Fassadenbegrünungs-Symposium in<br />

Düsseldorf<br />

www.bauder.de<br />

Sicher heißt:<br />

vorausdenken.<br />

12 Jackon<br />

4-Sterne-Superior-Hotel setzt auf<br />

hochwertige Wärmedämmung<br />

für begrüntes Umkehrdach<br />

Flächenversiegelung und Starkregen führen immer öfter<br />

zu Überflutung. Dagegen helfen Dachbegrünungen.<br />

Diese saugen sich, einem Schwamm gleich, mit Wasser<br />

voll und verzögern so den Abfluss. Dieser Effekt lässt<br />

sich noch verstärken – mit dem neuen Bauder<br />

Retentionselement RE 40, das die Abflussverzögerung<br />

zusätzlich optimiert. Bei <strong>10</strong> cm Substratschichtdicke<br />

liegt der Abflussbeiwert C bei 0,11.<br />

• Abflussbeiwert C 0,11<br />

• Substrathöhe <strong>10</strong>0 mm<br />

• für Dächer ab 0 % Gefälle<br />

8<br />

ZINCO<br />

Ein Dachgarten der besonderen Art<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


Systemaufbau<br />

Bienenweide<br />

03 5<br />

Tel: 07022 9060-600<br />

16 Optigrün<br />

Grünes Dach am Fuße des Turms<br />

22 BuGG e. V.<br />

Hinweise zum Urban-Farming-Dach<br />

26 BuGG e. V.<br />

Forschungslandschaft zur<br />

<strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

Damit den Bienen Nektar und Pollen<br />

als Nahrung nicht ausgeht ...<br />

... erschließt dieser Systemaufbau das Dach als pestizidfreien<br />

Lebens- und vor allem Nahrungsraum für Bienen. Die speziell<br />

auf deren Bedarf abgestimmte Pflanzenmischung bietet von<br />

März bis September ein blühendes „Anfluggebiet“.<br />

www.zinco.de/bienenweide<br />

34 Impressum<br />

Bienenweide Galabaupraxis 4c.indd 1 18.09.<strong>2019</strong> 15:<br />

30<br />

Sika<br />

Dachabdichtung und RCS-Leckageortung<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


6 ➔ INHALT<br />

2. BuGG-Innenraumbegrünungssymposium<br />

im Frankfurter Palmengarten<br />

Am 7. November findet in den Räumlichkeiten<br />

des Palmengartens Frankfurt a. M. das<br />

2. BuGG-Fassadenbegrünungssymposium<br />

statt. Der Bundesverband <strong>Gebäude</strong>Grün<br />

e.V. (BuGG), der das Symposium organisiert,<br />

und der Fachverband für Raumbegrünung<br />

und Hydrokultur e.V. (FvRH) freuen sich auf<br />

zahlreiche Teilnehmer.<br />

Das Innenraumbegrünungssymposium wird<br />

ausgerichtet in Kooperation mit dem Bundesverband<br />

Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />

e.V. (BGL), dem Bund Deutscher<br />

Landschaftsarchitekten e.V. (BDLA) und der<br />

Schweizerischen Fachvereinigung <strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

e.V. (SFG).<br />

Das ganztägige Seminar, das sich an Planer/<br />

innen, Investoren, Bauende und Ausführende<br />

richtet, vermittelt sowohl bau- als auch vegetationstechnische<br />

Grundlagen, aktuelles und<br />

innovatives zur Innenraumbegrünung. Das<br />

BuGG-Innenraumbegrünungssymposium<br />

versteht sich als Informations-Plattform für<br />

aktuelle Forschungsergebnisse, neue Richtlinien<br />

und Normen und besondere Entwicklungen.<br />

Es ist wieder in bewährter Manier<br />

in verschiedene Themenblöcke unterteilt,<br />

geplant sind unter anderem:<br />

beachtenswerte Planungsgrundlagen zu<br />

nachhaltigen Innenraumbegrünungen<br />

nachhaltige Innenraumbegrünung mit dem<br />

richtigen Licht<br />

Vorstellung der neuen FLL-Richtlinie zur<br />

Innenraumbegrünung<br />

Bildquelle: BuGG<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

7<br />

Stellenwert der Innenraumbegrünung in<br />

der Architektur<br />

geeignete Pflanzen zur Innenraumbegrünungen<br />

Palmenarten. Innenraumbegrünung im<br />

XXL-Format<br />

Mit Spannung werden zudem die praxisnahen<br />

Kurzvorträge von BuGG-Mitgliedern zu<br />

Systemlösungen und besonderen Indoor-<br />

Projekten erwartet.<br />

Die Teilnahmegebühr für das ganztägige<br />

Symposium beträgt 1<strong>10</strong> Euro und 79 Euro für<br />

Mitglieder der teilnehmenden Verbände.<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite <strong>Gebäude</strong>grün e.V.<br />

➔ Seminare - Veranstaltungen - Messen<br />

➔ Infos und Anmeldung<br />

Wandbegrünungen zur Gestaltung von Innenräumen<br />

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Als Multifunktionsbahn übernimmt DELTA®-TERRAXX gleich drei Aufgaben: Schutz der Abdichtung, Ableitung von eingedrungenem Wasser zur<br />

Entwässerungsebene hin und Entkopplung von Trittschall. Als horizontale Dränschicht bietet die Bahn eine sehr gute Dränagekapazität. Besonders<br />

schnell von der Rolle auf der Abdichtung verlegt, schützt sie diese sofort gegen mechanische Belastungen. Die dauerhafte Filterstabilität der<br />

Dränschicht und die hohe Druckbelastbarkeit des Materials von 400 kN/m 2 ermöglichen dabei eine sichere und langlebige Schutz- und Dränwirkung.<br />

bvf@doerken.de · www.doerken.de/de<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


8<br />

➔ INHALT<br />

Ein Dachgarten der<br />

besonderen Art<br />

Der Hauptweg schlängelt sich in leichten Bögen über das Dach<br />

Im Auftrag der israelischen Altertumsbehörde<br />

IAA plante das Architekturbüro<br />

Moshe Safdie Architects LLC den Museumskomplex<br />

des National Campus for the<br />

Archaeology of Israel.<br />

Der Komplex mit seinem beeindruckenden<br />

Dachgarten entstand auf einem Gelände von<br />

rund 20.000 m² auf dem Museums Hill, eingebettet<br />

in die topographischen Gegebenheiten.<br />

Er ist in insgesamt drei Ebenen angelegt,<br />

welche gleichsam wie Ausgrabungsschichten<br />

abfallen.<br />

DACHABDICHTUNG UND DRÄNSCHICHT<br />

Den ca. 1.600 m² großen und U-förmigen<br />

Dachgarten in luftiger Höhe planten die Landschaftsarchitekten<br />

Shlomo Aronson Architects<br />

Ltd. mit dem ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“.<br />

Dieser startete auf Basis der wurzelfesten<br />

Dachabdichtung mit der Speicherschutzmatte<br />

und den Drän- und Wasserspeicherelementen<br />

Bildquelle: Shlomo Aronson Architects Ltd.<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03 9<br />

Planer: das Architekturbüro<br />

Moshe Safdie Architects LLC.<br />

Floradrain®. Dank der vollflächigen Verlegung ist die Dränage<br />

sowohl unter der Begrünung als auch unter den Gehbelägen<br />

durchgängig gesichert. Floradrain® weist außerdem hohe<br />

Druckstabilität auf - wichtig für sämtliche Beanspruchungen<br />

während der Ausführung sowie für die geplanten Beläge und<br />

das Gewicht der Intensivbegrünung.<br />

SYSTEMFILTER UND SUBSTRAT<br />

Auf die Dränschicht folgten schließlich Systemfilter und das<br />

Substrat Perlit in unterschiedlichen Schütthöhen – von 25 cm<br />

bis zu 80 cm im Bereich der Bäume. Eine regelmäßige Fertigation,<br />

also eine flüssige Düngung über die Bewässerung, lässt<br />

die Vegetation auf dem Dach üppig wachsen. Es sind vor allem<br />

trockenverträgliche und dem Standort angepasste Gräser und<br />

Stauden, die hier gedeihen. Zwischen der bodendeckend bis<br />

hüfthoch wachsenden Vegetation setzen schlank aufragende,<br />

säulenförmige Zypressen im Zusammenspiel mit schirmför-<br />

Das Museum The National Campus for the<br />

Archaeology of Israel beherbergt die wertvollste<br />

Sammlung der archäologischen Schätze Israels<br />

und gibt lebendige Einblicke in die Archäologie,<br />

Ethnografie und Geschichte des Landes.<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


<strong>10</strong><br />

➔ INHALT<br />

BAUTAFEL<br />

Bauprojekt: The National Campus for the Archaeology<br />

of Israel, Jerusalem, Israel<br />

Bauherr: Israel Antiquities Authority, Jerusalem, Israel<br />

Bauzeit: 2017<br />

Dachfläche: ca. 1.600 m²<br />

Begrünungsaufbau: ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“<br />

mit Floradrain®<br />

Architekt: Moshe Safdie Architects LLC., Jerusalem<br />

94182, Israel<br />

Landschaftsarchitekt: Shlomo Aronson Architects Ltd.,<br />

Jerusalem 9<strong>10</strong>36, Israel<br />

Systemlieferant: ZinCo Israel Green Roofs Ltd.,<br />

70795 Moshav Kidron, Israel<br />

migen Laubgehölzen immer<br />

wieder Akzente. Und mittendurch<br />

schlängelt sich der<br />

Hauptweg in leichten Bögen<br />

über das Dach.<br />

So lädt ein wundervoller, für<br />

die Öffentlichkeit zugänglicher<br />

Dachgarten zu gemütlichen<br />

Spaziergängen ein, zur<br />

Begegnung und Verschnaufpause<br />

oder auch zum Lesevergnügen<br />

im Freien – stets<br />

inklusive prachtvoller 360°<br />

Rundumsicht.<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite Zinco ➔ Dachgarten ➔ Floradrain® Dränage-Elemente<br />

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Tel. 07022/96320-0<br />

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BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

11<br />

11. BuGG-Fassadenbegrünungs-<br />

Symposium in Düsseldorf<br />

Am 21. November findet in Düsseldorf das 11. BuGG-Fassadenbegrünungssymposium<br />

statt, zu dem der Bundesverband <strong>Gebäude</strong>Grün e.V. (BuGG) herzlich einlädt.<br />

Das Fassadenbegrünungssymposium wird<br />

ausgerichtet in Kooperation mit dem Bundesverband<br />

Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />

e.V. (BGL), dem Bund Deutscher<br />

Landschaftsarchitekten e.V. (BDLA) und der<br />

Schweizerischen Fachvereinigung <strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

e.V. (SFG).<br />

Das ganztägige Seminar, das sich an Architekten/innen,<br />

Landschaftsarchitekten/innen,<br />

Stadtplaner/innen, Kommunale Fachbehörden,<br />

Ausführungsbetriebe und Baubeteiligte<br />

richtet, vermittelt durch Fachreferenten<br />

sowohl bau- als auch vegetationstechnische<br />

Grundlagen und aktuelles rund um die Fassadenbegrünung.<br />

Unter anderen, sind folgende<br />

Themen geplant:<br />

Die Rolle von Fassadenbegrünungen in<br />

Düsseldorf<br />

Ergebnisse der aktuellen Städteumfrage<br />

zur Förderung von Fassadenbegrünungen<br />

Architektur und Fassadenbegrünung -<br />

Baukonstruktion<br />

Grundlagen zum Thema Moos<br />

Die „Moosmaschine“ aus Hannover<br />

Brandverhalten begrünter Fassaden -<br />

Ergebnisse aktueller Untersuchungen<br />

Klimastation Würzburg: Untersuchungsergebnisse<br />

zur Fassadenbegrünung<br />

Vielfältige Wirkungen durch Efeu & Co.:<br />

Feinstaubbindung und mehr<br />

Die Teilnahmegebühr für das ganztägige<br />

Symposium beträgt 1<strong>10</strong> Euro und 79 Euro für<br />

Mitglieder der teilnehmenden Verbände.<br />

Bildquelle: BuGG<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite <strong>Gebäude</strong>grün e.V.<br />

➔ Seminare - Veranstaltungen - Messen<br />

➔ Infos und Anmeldung - Fassadenbegrünung<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


12<br />

➔ INHALT<br />

4-Sterne-Superior-Hotel setzt auf<br />

hochwertige Jackodur ® Wärmedämmung<br />

für begrüntes Umkehrdach<br />

Gastlichkeit in gepflegter 4-Sterne-Plus-Qualität, dazu ein reizvoller Panoramablick auf<br />

die fränkische Residenz- und Domstadt Würzburg: Das Ende 2017 neu eröffnete Hotel<br />

Melchior Park hat sich in kürzester Zeit einen sehr guten Namen gemacht. Schon in der<br />

Bauausführung waren höchste Qualität und Energieeffizienz gefragt – von der Versorgung<br />

der Hotelanlage mit Fernwärme, über die raumlufttechnischen Anlagen für konditionierte<br />

Frischluft mit hocheffektiver Wärmerückgewinnung bis hin zur hochwertigen<br />

Wärmedämmung des extensiv begrünten Umkehrdachs mit Jackodur® aus extrudiertem<br />

Polystyrol-Hartschaum (XPS).<br />

Bildquelle: Werkfotos Jackon<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

13<br />

KÜHLE TEMPERATUREN DURCH<br />

BEGRÜNTES UMKEHRDACH<br />

Ein begrüntes Umkehrdach kann neben vielen<br />

weiteren Vorteilen Wasser speichern und gibt<br />

dieses durch langsame Verdunstung wieder<br />

an seine Umgebung ab. Ein Luft befeuchtender<br />

und angenehm kühlender Effekt tritt ein,<br />

der das Mikroklima deutlich verbessert. In<br />

Zeiten eines extremer werdenden Klimas mit<br />

langanhaltenden Hitzeperioden einerseits<br />

und Starkregenereignissen andererseits, sind<br />

solche Begrünungen daher besonders wichtig.<br />

Neben der Regenwasserabsorption helfen<br />

sie dabei, die Luftqualität zu verbessern und<br />

beugen Überhitzungen vor, denn begrünte<br />

Flächen verhindern eine übermäßige Hitzeabstrahlung<br />

auf die Umgebung. Für die Gäste des<br />

Hotels bedeutet das begrünte Umkehrdach<br />

somit eine deutlich verbesserte Qualität ihres<br />

Aufenthalts. Die Nutzung der Terrassenbereiche<br />

ist auch an sehr warmen Tagen möglich<br />

und wird als viel angenehmer empfunden.<br />

CLEVERES FLACHDACH MIT LANGER<br />

LEBENSDAUER<br />

Insgesamt über 2.300 Quadratmeter des hochwertigen<br />

Materials JACKODUR® KF 300 Standard<br />

(in einer Dicke von 200 mm) wurden auf<br />

dem begrünten Flachdach der Hotelanlage<br />

verlegt. Als Untergrund dient eine Stahlbetondecke<br />

mit einem zweiprozentigen Gefälle.<br />

Die Tragkonstruktion besteht aus tragenden<br />

Helfen die Luftqualität zu verbessern und beugen Überhitzungen vor<br />

Die Verlegung des Materials geht zügig voran. Die JACKODUR Wärmedämmplatten<br />

sind ideal für die Anwendung im Umkehrdach geeignet – sie sind extrem<br />

unempfindlich gegen Feuchtigkeit, sehr druckbeständig und formstabil.<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


14<br />

➔ INHALT<br />

Für die Dämmung des Umkehrdachs mit über 2.300<br />

Quadratmetern kommt das bewährte Material JACKODUR KF 300<br />

Standard zum Einsatz. Ein nachhaltiger und effizienter<br />

Wärmeschutz ist damit sichergestellt.<br />

Umkehrdächer punkten mit einem großen Vorzug:<br />

Ihre Abdichtung ist dauerhaft geschützt.<br />

Stahlbetonelementen. Bei diesem herausfordernden<br />

Projekt konnten die Vorteile<br />

des Umkehrdachs mit Jackodur® auf ganzer<br />

Linie überzeugen: Die schnelle, effiziente und<br />

einfache Bauweise geht einher mit hoher<br />

Solidität und Langlebigkeit der Dachkonstruktion.<br />

Denn im Gegensatz zu konventionellen<br />

Warmdächern punkten Umkehrdächer<br />

mit einem großen Vorzug: Ihre Abdichtung ist<br />

dauerhaft geschützt. Die Wärmedämmung<br />

liegt hier nämlich stets über der Abdichtung<br />

und schützt diese so effektiv vor schädlichen<br />

Witterungseinflüssen und einer dadurch verursachten<br />

Materialermüdung sowie mechanischen<br />

Beschädigungen.<br />

Aufgrund ihrer hervorragenden Materialeigenschaften,<br />

ihrer Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Feuchtigkeit und ihrer hohen Druckfestigkeit,<br />

sind die Jackodur® Wärmedämmplatten<br />

bestens für den Einsatz im Umkehrdach geeignet<br />

und können bei jeder Witterung verlegt<br />

werden. Ein echter Pluspunkt für einen zügigen<br />

Arbeitsfortschritt auf der Baustelle. Die<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

15<br />

fachgerechte Ausführung lag in den Händen<br />

des regionalen Unternehmens Rüttger Bedachungen<br />

GmbH aus Gerbrunn, dabei wurden<br />

die Profis vor Ort durch den erfahrenen Jackon<br />

Planer- und Objektservice jederzeit beraten<br />

und begleitet.<br />

Das Hotel mit seinen 118 Zimmern und Suiten<br />

erfüllt höchste Ansprüche von Geschäftsreisenden,<br />

Tagungsteilnehmern und Touristen.<br />

Mit seinem charmanten Ambiente sowie<br />

angrenzend an das Landesgartenschaugelände<br />

2018 ist der Melchior Park ein beliebter<br />

Ausgangspunkt, um die Universitätsstadt<br />

Würzburg sowie die gesamte Region Franken<br />

zu erkunden. Das begrünte Umkehrdach fügt<br />

sich in diese entspannende und gleichzeitig<br />

inspirierende Umgebung mit parkähnlichem<br />

Garten ideal ein. Es sorgt für eine angenehme<br />

Kühle an heißen Tagen und die erhöhte Luftfeuchtigkeit<br />

trägt zu mehr Behaglichkeit bei.<br />

INFOKASTEN MULTILAYERTECHNIK –<br />

EINLAGIGKEIT BIS 320 MM:<br />

Die von Jackon Insulation entwickelte<br />

und patentierte Multilayertechnik<br />

ermöglicht eine einlagige und diffusionsoffene<br />

Verlegung der Dämmung. Die von<br />

der DIN 4<strong>10</strong>8-2 geforderte Einlagigkeit im<br />

Umkehrdach lässt sich daher mit Jackodur®<br />

Wärmedämmung umsetzen. Jackodur®<br />

KF (Klimafreundlich) besitzt eine<br />

allgemeine Bauartgenehmigung für die<br />

einlagige Verlegung bis 320 mm.<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite Jackon Insulation<br />

➔ Umkehrdach begrünt - Produkte<br />

➔ Umkehrdach begrünt - pdf-Verarbeitungshinweise<br />

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BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


16<br />

➔ INHALT<br />

Grünes Dach<br />

am Fuße des Turms<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

17<br />

Müssen Dächer eigentlich immer oben sein?<br />

Nein, nicht unbedingt. Das beste Beispiel dafür<br />

ist ein begrüntes Dach am Fuße des Thyssen-<br />

Krupp Testturms in Rottweil. Der 246 Meter<br />

hohe Turm ist als Forschungseinrichtung zum<br />

Testen und zur Zertifizierung von Aufzugsinnovationen<br />

errichtet worden. Es ist weltweit die<br />

einzige Aufzugtesteinrichtung dieser Art und<br />

zählt neben dem Berliner Fernsehturm zu den<br />

höchsten <strong>Gebäude</strong>n Deutschlands. Die Rottweiler<br />

Bürger haben sich dafür eingesetzt, den<br />

Turm der Öffentlichkeit zugänglich und somit<br />

die Region mit diesem neuen Ausflugsziel<br />

attraktiver zu machen.<br />

Inzwischen entpuppt sich der Rottweiler<br />

Riesenturm als wahrer Publikumsmagnet. Gut<br />

zwei Jahre nach seiner Eröffnung haben rund<br />

300.000 Besucher die Möglichkeit genutzt,<br />

auf der 232 Meter hohen Aussichtsplattform<br />

den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Die<br />

Plattform ist rund 30 Meter höher als die des<br />

Berliner Fernsehturms und damit die höchste<br />

öffentliche Besucherplattform in Deutschland.<br />

Dank bodentiefer Rundumverglasung haben<br />

die Besucher eine beeindruckende Aussicht<br />

auf den Schwarzwald und die Schwäbische<br />

Alb – bei idealen Wetterbedingungen sogar bis<br />

hin zu den Alpen. Der Panorama-Aufzug mit<br />

Glaswänden macht bereits den Weg hinauf zu<br />

einem besonderen Erlebnis.<br />

BEEINDRUCKENDE KONSTRUKTION MIT<br />

FILIGRANER ANMUTUNG<br />

Aber nicht nur die Aussicht ist beeindruckend,<br />

sondern auch die Konstruktion des <strong>Gebäude</strong>s.<br />

Der Turm besteht aus einer 276 Meter hohen<br />

Stahlbetonröhre, deren untere 30 Meter in den<br />

Baugrund eingelassen sind. Der Betonschaft<br />

ist von einer Hülle aus 17.000 Quadratmetern<br />

beschichtetem Glasfasergewebe umgeben.<br />

Der Testturm in Rottweil – ein Highlight für Himmelsstürmer,<br />

Panorama-Liebhaber und Gründachspezialisten.<br />

Um ein Abrutschen der Vegetation von<br />

der 30 Grad schrägen Fläche zu vermeiden,<br />

wurde das Optigrün Schubsicherungssystem S eingesetzt.<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


18<br />

➔ INHALT<br />

Bevor der „schräge Fuß“ bepflanzt werden konnte, wurde<br />

eine 20 cm hohe Schicht Optigrün Intensivsubstrat i aufgebracht.<br />

Schon bei der Planung eine spannende Herausforderung<br />

Diese textile Fassade in Form in einer aufsteigenden<br />

Spirale verleiht dem Turm ein leichtes<br />

und filigranes Erscheinungsbild und reflektiert<br />

das Licht je nach Tages- und Jahreszeit unterschiedlich.<br />

Im Inneren des Testturms befinden sich insgesamt<br />

zwölf Aufzugsschächte für unterschiedliche<br />

Versuche. Unter anderem werden hier<br />

Hochgeschwindigkeitsaufzüge getestet, die<br />

auf bis zu 18 Meter pro Sekunde beschleunigen<br />

können. Sechs Aufzugsschächte enden<br />

auf einer Höhe von rund 1<strong>10</strong> Metern, die anderen<br />

auf ca. 230 Metern. Ein Betonpendel auf<br />

ca. 200 Metern Höhe soll in erster Linie passiv<br />

auf Windschwingungen reagieren. Allerdings<br />

kann der Turm auch mit Hilfe des Pendels<br />

gezielt in Schwingung versetzt werden, sodass<br />

die Entwicklungsingenieure reale Wind- oder<br />

Erdbebenbelastungen simulieren können.<br />

SCHRÄG, RUND UND BEGRÜNT –<br />

EINE ECHTE HERAUSFORDERUNG!<br />

In dem zweigeschossigen Sockel befindet sich<br />

der Eingangsbereich, in dem neben der Besucher-<br />

und Kundenlobby auch verschiedene<br />

Verwaltungs- und Lagerräume untergebracht<br />

sind. Mit einer Dachneigung von 30 Grad<br />

und einer Fließlänge bis zu 15 Meter stellte<br />

die Begrünung dieses steilen kreisförmigen<br />

Sockels schon bei der Planung für die Optigrün<br />

international AG eine spannende Herausforderung<br />

dar.<br />

Nach ausführlicher Berechnung und Beratung<br />

durch Optigrün stand fest, dass dieses<br />

Steildach nur mit dem Schubsicherungssystem<br />

S (Schwelle und Seil) realisiert werden konnte.<br />

Als Schutzlage mit Wasserspeicher- und<br />

Dränfunktion ist wie bei jeder Schrägdachbegrünung<br />

von Optigrün das Vlies SSV800 einge-<br />

Bildquelle: Optigrün international AG<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

19<br />

setzt worden. Beim Schubsicherungssystem S<br />

als Schublast aufnehmendes Bauteil werden<br />

kräftige Edelstahlseile am Hochpunkt der<br />

Dachfläche an festinstallierten Haltepunkten<br />

befestigt. Diese Haltepunkte werden individuell<br />

auf das Bauwerk abgestimmt. Normalerweise<br />

verlaufen die Seile gerade nach unten,<br />

sodass die gleichgroßen Schubschwellen in<br />

bestimmten Abständen montiert werden<br />

können. Doch bei dem Sockel des Testturms<br />

handelt es sich um ein kreisrundes Steildach,<br />

das unten um ein Vielfaches breiter ist als<br />

oben. So haben die Seile an den Haltepunkten<br />

einen Abstand von 24 cm und verlaufen von<br />

dort aus strahlenförmig bis zu einem Abstand<br />

von 120 cm auseinander. Das hat dazu geführt,<br />

dass keine Schubschwellen mit Standardmaßen<br />

eingesetzt werden konnten. Nahezu jede<br />

einzelne Schwelle ist als Sondermaß individuell<br />

angefertigt worden. Insgesamt sind rund<br />

2.000 Schwellen in den unterschiedlichsten<br />

Breiten von 40 cm bis 140 cm zum Einsatz<br />

gekommen. Damit jede Schwelle auch an dem<br />

ihr vorbestimmten Platz eingebaut werden<br />

konnte, bedurfte es neben der planerischen<br />

auch einer logistischen Meisterleistung. Dazu<br />

ist der Sockel des Testturms in insgesamt 9<br />

Flächen eingeteilt worden. Jede Teilfläche ist<br />

Rund 2.000 Schwellen in unterschiedlichsten<br />

Breiten sind zum Einsatz gekommen<br />

Am Fuße des Testturms Rottweil wurde eine Schrägdachbegrünung aufgebracht.<br />

Verschiedene Gräser- und Staudenarten wurden ausgesäht bzw. gepflanzt und<br />

ergeben zusammen eine schöne, dichte Begrünung.<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


20<br />

➔ INHALT<br />

Beim Schubsicherungssystem S werden die<br />

Schubschwellen zwischen den Seilen befestigt.<br />

Die einzelnen Schubschwellen sind individuell<br />

angepasst und montiert worden.<br />

Besonderheit: ein rundes Dach<br />

mit Begrünung in alle vier<br />

Himmelsrichtungen<br />

individuell vermessen, berechnet, geplant<br />

und mit dem entsprechenden Materialpaketen<br />

versorgt worden, sodass auch beim Verlegen<br />

alles schnell und reibungslos verlaufen<br />

konnte. Nachdem das Schubsicherungssystem<br />

komplett verlegt worden ist, konnte das<br />

Substrat aufgebracht werden. Bei der Planung<br />

der Substratschicht für diese <strong>10</strong>00 m² große<br />

Fläche mussten Auflast und Zugkräfte genau<br />

berechnet werden. Mit einer Höhe von 20 cm<br />

wurde aufgrund seiner guten wasserspeichernden<br />

und nährstoffreichen Eigenschaften<br />

das Optigrün Intensivsubstrat i aufgebracht.<br />

Das „Herzstück“ der Begrünung – die Vegetationsschicht<br />

– folgte als letztes. Da Steildächer<br />

besonders erosionsanfällig sind, sollten<br />

Pflanzen eingesetzt werden, die schnell eine<br />

geschlossene Vegetationsdecke bilden. Die<br />

Besonderheit bei dem Testturm ist zudem,<br />

dass es sich um ein rundes Dach mit einer<br />

Begrünung in alle vier Himmelsrichtungen<br />

handelt. Das bedeutet, es mussten für Sonne,<br />

Schatten und Halbschatten geeignete Pflanzen<br />

ausgewählt werden. Der Wunsch der Architekten<br />

war zunächst eine einheitliche Begrünung<br />

mit Stauden und bodendeckenden Gehölzen.<br />

Bodendeckende Gehölze haben jedoch ein<br />

langsameres Wurzelwachstum und brauchen<br />

länger, bis die Fläche geschlossen durchwurzelt<br />

und von Blattwerk überwachsen ist. Damit<br />

die Pflanzen nicht vertrocknen, benötigen<br />

sie zudem ausreichend Wurzelraum – sowohl<br />

in der Substrathöhe als auch zwischen den<br />

Schubschwellen. Zudem könnte das Gewicht<br />

der sich über die Jahre immer weiter entwickelnden<br />

Gehölzvegetation die ursprünglich<br />

angenommenen Schublasten in einem nicht<br />

mehr einzuschätzendem Maß übersteigen.<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

21<br />

Da das runde Dach des Sockels in alle vier Himmelsrichtungen ausgerichtet ist, mussten<br />

für Sonne, Schatten und Halbschatten geeignet Pflanzen ausgewählt werden.<br />

Stauden und Gräser wachsen schnell und führen<br />

rasch zu dem gewünschten Begrünungserfolg<br />

Die Empfehlung von Optigrün bei diesem<br />

speziellen Fall war daher, eine Vegetation zu<br />

wählen, die robust ist und die unterschiedlichen<br />

klimatischen Anforderungen erfüllt.<br />

Sie sollte leicht aufzubringen sein, mit einer<br />

niedrigen Substrathöhe auskommen, schnell<br />

wachsen und später einfach zu pflegen sein.<br />

Eine Mischung aus Gräsern und Stauden war<br />

die optimale Lösung. Das Aufbringen der<br />

Gräser erfolgte durch Ansaat, und die Stauden<br />

mit ihren kleinen Wurzelballen kommen auch<br />

mit wenig Substrat aus. Stauden und Gräser<br />

wachsen schnell und führen rasch zu dem<br />

gewünschten Begrünungserfolg. Gleichzeitig<br />

wuchern sie nicht stark, sodass der Aufwand<br />

in der Pflege relativ gering ausfällt.<br />

All diese Faktoren konnten letztendlich den<br />

Bauherrn überzeugen, der Empfehlung von<br />

Optigrün zu folgen. Und das Ergebnis kann<br />

sich sehenlassen: Der Testturm in Rottweil<br />

ist nach wie vor für Himmelsstürmer, Panorama-Liebhaber<br />

und Gründachspezialisten ein<br />

echtes Highlight.<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite Optigrün<br />

➔ Systemlösungen<br />

➔ ThyssenKrupp Testturms in Rottweil<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


22<br />

➔ INHALT<br />

Hinweise zum<br />

Urban-Farming-Dach<br />

Von Jahr zu Jahr nehmen die Gründachflächen<br />

in Deutschland zu. Vor allem die<br />

doppelte Nutzung der Dachfläche mit<br />

Intensivbegrünungen rückt immer mehr in<br />

den Blickpunkt der Städteplaner. Je nach<br />

Anwendung, können intensiv genutzte<br />

Gründächer zur Steigerung der Biodiversität,<br />

zum Rückhalt von Regenwasser, als<br />

Rückzugsraum oder sogar zur Lebensmittelproduktion<br />

dienen.<br />

Insbesondere letzteres, das Urban-Farming-<br />

Dach, nimmt eine immer wichtigere Rolle in der<br />

nachhaltigen Stadtplanung ein, da dadurch<br />

der Bezug zu lokalen Lebensmitteln gesichert<br />

wird. Durch ein Umdenken in der Bevölkerung<br />

zu einer nachhaltigeren Lebensweise versucht<br />

ein immer größer werdender Teil der städtischen<br />

Bevölkerung seine Lebensmittel aus<br />

der Region zu beziehen. In der Stadt sind die<br />

Räume aufgrund der hohen Flächenversiegelung<br />

für die Bewirtschaftung aber begrenzt. Die<br />

Dächer sind aber oftmals ungenutzt. Durch die<br />

Verwendung des Daches als Anbaufläche für<br />

Nutzpflanzen kann so die verloren gegangene<br />

Fläche nutzbar gemacht werden und gleichzeitig<br />

der kurzer Transportweg vom Lebensmitteln<br />

zum Verbraucher geschaffen werden.<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

23<br />

Neben der Produktion von Lebensmitteln<br />

bieten Gründächer mit landwirtschaftlicher<br />

Nutzung aber noch weitere wichtige Vorteile.<br />

Indem die Menschen zusammenarbeiten,<br />

entsteht eine soziale Atmosphäre, die der eines<br />

Gemeinschaftsgartens ähnelt. Es schafft einen<br />

Ort sozialer Interaktion, erhöht das Gefühl der<br />

Eigenverantwortung und der Verantwortung<br />

für die Gemeinschaft. Die Pflanzenpflege kann<br />

von jedem durchgeführt werden, egal welches<br />

Alter oder welchen sozialen Hintergrund diese<br />

Person hat. Dadurch wird gleichzeitig Umweltbildung<br />

geschaffen, welche in der Stadt vor<br />

allem bei der jüngeren Bevölkerung immer<br />

geringer wird.<br />

Urban-Farming-Dächer gibt es in verschiedenen<br />

Formen. Angefangen bei einfachen<br />

Gründächern mit ein paar Bienenkästen zur<br />

Honigproduktion, über die Privatnutzung,<br />

ähnlich des ebenerdigen Strebergärten, bis<br />

hin zu großflächiger Gewerbenutzung für die<br />

regionalen Märkte sind praktisch keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

Natürlich gilt es wie bei jedem Gründach<br />

zunächst einige Kriterien zu klären. Ist die<br />

Statik für die intensive Nutzung ausreichend?<br />

Es fallen nicht nur die Lasten für das Gründach<br />

selbst an, sondern ebenso Lasten für die Begehung<br />

und eventuelle Punktlasten für Geräte,<br />

Gefäße, Unterstände oder Gewächshäuser.<br />

Wie schaut die Absturzsicherung aus? Eine<br />

ausreichend hohe Attika oder besser noch ein<br />

Geländer ist für ein intensiv genutztes Dach<br />

zwingend notwendig!<br />

Diese und weitere Fragen müssen vor der<br />

Anlage des Gründaches geklärt sein. Bei<br />

Bei Urban-Farming-Dächer sind praktisch keine Grenzen gesetzt.<br />

Die höchste Stufes eines Urban-Farming-Dachs: mit Schaf-Besatz<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


24<br />

➔ INHALT<br />

Erhöhte Anforderungen bei Gewächshäusern auf dem Dach<br />

PLANUNGS-CHECKLISTE „URBAN-FARMING-GRÜNDACH“<br />

Dachabdichtung nach DIN EN 18531 und Wurzelschutz nach FLL bzw. DIN EN 13948<br />

Ausreichende Statik (Schnee- und Verkehrslast, Gründachaufbau, ggf. Punkt-Lasten)<br />

Kein bis geringes Gefälle für mögliche Anstaubewässerung<br />

Absturzsicherung (Geländer als kollektive Schutzmaßnahmen)<br />

Wasseranschluss (auf die Bewässerungsstrategie angepasst)<br />

Maßnahmen zur Verwehsicherheit und Schattierung<br />

Zugänge an die Nutzung angepasst und befestigte Wirtschaftswege<br />

Bei Bedarf barrierefreier Zugang (z.B. bei Krankenhäusern mit Therapiegärten)<br />

Gründachaufbau in Abhängigkeit der geplanten Nutzung/Pflanzen und Lastreserven<br />

Nutzpflanzenauswahl in Abhängigkeit des <strong>Gebäude</strong>standorts (Klima, Verschattung, Wind)<br />

Gerade die Substratstärke spielt für die Pflanzenauswahl<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Bildquelle: BuGG<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

25<br />

Urban-Farming-Dächern sind des Weiteren ein<br />

ordentlicher Zugang zum Dach, der entsprechende<br />

Gründachaufbau und natürlich die<br />

richtige Nutzpflanzenauswahl in Abhängigkeit<br />

des <strong>Gebäude</strong>standortes zu klären. Dabei gilt<br />

es besonders auf Verschattungen, die Windverhältnisse<br />

und die Temperaturen auf dem<br />

Dach zu achten. Gerade die Substratstärke<br />

spielt für die Pflanzenauswahl eine wichtige<br />

Rolle. Beispielsweise benötigen Kräuter und<br />

Walderdbeeren nur <strong>10</strong> bis 15 cm Substrat, Feldsalat,<br />

Zwiebeln, Zucchini und Melonen schon<br />

20 bis 25 cm Substrat und Tomaten, Bohnen<br />

oder Brom- und Johannisbeeren circa 40 cm<br />

Substrat. Sollen Obstbäume angepflanzt<br />

werden, ist die Substratschicht dementsprechend<br />

bis zu <strong>10</strong>0 cm zu erhöhen.<br />

Werden diese Bedingungen erfüllt, steht dem<br />

Nutzpflanzenanbau auf dem Dach, inmitten<br />

der Stadt, nichts mehr entgegen. So wird der<br />

Obst- und Gemüseanbau erlebbar und fördert<br />

neben der gesunden und bewussten Ernährung<br />

auch das Miteinander und schafft soziale<br />

Netzwerke.<br />

Autor M.Sc. Felix Mollenhauer,<br />

Bundesverband <strong>Gebäude</strong>Grün e.V.<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite <strong>Gebäude</strong>grün e.V.<br />

Urban farming auf kleinem Niveau:<br />

Walderdbeeren bei einer Extensivbegrünung<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


26<br />

➔ INHALT<br />

Forschungslandschaft zur<br />

<strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

Die <strong>Gebäude</strong>begrünung ist eine Querschnittsthematik, die viele Berufsfelder tangiert.<br />

Dies zeigt sich besonders an der Mitgliederzusammensetzung des Bundesverbands<br />

<strong>Gebäude</strong>Grün e.V. (BuGG): Stadtplaner, Bauingenieure, Architekten und Landschaftsarchitekten<br />

nutzen den Verband genauso wie Garten- und Landschaftsbauer,<br />

Bewässerungstechniker, Dachdecker, verschiedene Produkt- und Systemhersteller.<br />

Dementsprechend weit gestreut ist die Hochschullandschaft in Deutschland, die sich mit<br />

der <strong>Gebäude</strong>begrünung beschäftigt. Doch wie wird das Thema <strong>Gebäude</strong>begrünung an<br />

den verschiedenen Hochschulen behandelt? An welchen Hochschulen wird zur <strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

geforscht und wie wird <strong>Gebäude</strong>begrünung gelehrt?<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

27<br />

Um diese und weitere Fragen zu beantworten<br />

hat der BuGG in diesem Jahr zum ersten Mal den<br />

„BuGG-Tag der Forschung und Lehre <strong>Gebäude</strong>grün“<br />

durchgeführt. Über 40 Professoren,<br />

Wissenschaftler und Forschende aus unterschiedlichen<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

nahmen an der Veranstaltung am<br />

18.09.<strong>2019</strong> bei unserem Kooperationspartner<br />

ZAE Bayern in Würzburg teil. Ziel der Veranstaltung<br />

war zum einen ein erstes Kennenlernen<br />

sowie der Austausch von Erfahrungen<br />

zwischen den Teilnehmenden. Zum anderen<br />

wurden aktuelle Forschungsprojekte vorgestellt<br />

und in Workshops der Forschungsbedarf<br />

ermittelt. Neben der Forschung wurde auch<br />

über die Lehre diskutiert und Fördermöglichkeiten<br />

der <strong>Gebäude</strong>begrünung in den unterschiedlichen<br />

Studiengängen festgehalten.<br />

Nach dem erfolgreichen Start der Veranstaltung<br />

soll der „BuGG-Tag der Forschung und<br />

Lehre <strong>Gebäude</strong>grün“ nun jährlich in verschiedenen<br />

Städten fortgeführt werden.<br />

Um einen ersten Überblick über aktuell<br />

laufende Forschungsprojekte zu erhalten,<br />

hatte der BuGG Anfang dieses Jahres eine<br />

Recherche zur deutschen Forschungslandschaft<br />

im Bereich Landschaftsarchitektur<br />

durchgeführt, die jedoch keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit erhebt. An deutschlandweit 14<br />

Hochschulen ist ein Studium der Landschaftsarchitektur<br />

o. Ä. in insgesamt 24 Bachelor- und<br />

20 Master-Studiengängen möglich. Im BuGG<br />

sind bereits einige Hochschulen als Mitglieder<br />

vertreten. Eine Auswahl an Forschungsprojekten<br />

unsere BuGG-Hochschulen wird im Folgenden<br />

vorgestellt:<br />

Zunächst ist die Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU)<br />

mit Prof. Dr. Nicole Pfoser zu nennen. Im<br />

Forschungsprojekt „Grün statt Grau – Gewerbegebiete<br />

im Wandel“ entwickelt sie zusammen<br />

mit weiteren Projektpartnern Konzepte<br />

und Maßnahmen, um bestehende Gewerbe-<br />

Auch die Gespräche in kleinen Kreisen kamen nicht zu kurz<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


28<br />

Teilnehmer des BuGG-Tag der Forschung und<br />

Lehre <strong>Gebäude</strong>grün <strong>2019</strong> in Würzburg<br />

Aktuell läuft an der HfWU eine Promotion in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Hohenheim<br />

gebiete nachhaltig aufzuwerten. Aktuell läuft<br />

an der HfWU eine Promotion in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Hohenheim zum Thema<br />

„Reduktion von Feinstaub und Stickstoffdioxid<br />

- können begrünte Dächer zur Verbesserung<br />

der Luftqualität beitragen? Untersuchung und<br />

Vergleich verschiedener Pflanzenarten und<br />

Dachflächen im urbanen Raum“.<br />

Prof. Dr. Ferdinand Ludwig von der Technischen<br />

Universität München (TUM) betreut<br />

das Projekt „Agricultural Lighting Facade“,<br />

dessen Ziel der Entwurf einer <strong>Gebäude</strong>fassade<br />

ist, die eine ästhetische Beleuchtung mit<br />

der Nahrungsmittelproduktion durch Vertical<br />

Farming kombiniert. Zudem arbeitet er am<br />

Forschungsprojekt „INTERESS-I“ mit, bei dem<br />

„Konzepte und Maßnahmen zur Optimierung<br />

der Siedlungs- und Bauwerksstrukturen auf<br />

der Basis der stadtklimatischen Anforderungen,<br />

der Wasserverfügbarkeit und -qualität<br />

und der Belange der Freiraumversorgung“<br />

erarbeitet werden. In einer Promotion an der<br />

TUM werden aktuell „Vertikale Freiräume“ als<br />

eine neue freiräumliche Typologie des Urbanen<br />

untersucht.<br />

Prof. Dr. Manfred Köhler ist mit der Hochschule<br />

Neubrandenburg (HSNB) ebenfalls langjähriges<br />

Mitglied. Das Projekt „Bewässerte Gründächer“<br />

der Forschungsinitiative ZukunftBAU<br />

endete im Oktober 2018 unter seiner Leitung<br />

an der HSNB. Hauptziel war die Untersuchung<br />

der Verdunstungsleistung und des<br />

Kühlpotentials von bewässerten Gründachaufbauten.<br />

Darüber hinaus führt die HSNB<br />

Daueruntersuchungen zu Gründächern in<br />

Berlin und Neubrandenburg durch und testet<br />

unterschiedliche Living-Wall-Aufbauten.<br />

Zudem leitet Prof. Dr. Swantje Duthweiler<br />

von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />

(HSWT) das Forschungsprojekt „Grünes<br />

Hochhaus Arabella 26 im Wandel der Jahreszeiten“<br />

mit dem Ziel, die mikroklimatische<br />

Wirkung von Kletterpflanzen auf <strong>Gebäude</strong> und<br />

Umgebung darzustellen. Außerdem ist das<br />

Forschungsprojekt „Adaptive und sensorgestützte<br />

Bewässerung extensiver Gründächer<br />

zur Optimierung des urbanen Wassermanagements<br />

im Hinblick auf Niederschlagsrückhalt<br />

und Verdunstungskühlung“ unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Elke Meinken zu nennen.<br />

Bildquelle: BuGG<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


➔ INHALT<br />

Das Institut für urbanen Gartenbau und Pflanzenverwendung<br />

der Hochschule Geisenheim<br />

University (HGU) untersucht mit dem Projekt<br />

„<strong>Begrünte</strong> Fassadenkacheln“ die Entwicklung<br />

einer textilbasierten Vorhangfassade<br />

zur Fassadenbegrünung. Dabei steht das<br />

Ziel im Vordergrund, durch die Dokumentation<br />

der Pflanzenentwicklung eine höhere<br />

Auswahl geeigneter Pflanzen herauszustellen.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch Prof. Dr.<br />

Henning Günther von der Hochschule für Technik<br />

und Wirtschaft Dresden (HTW) zu nennen.<br />

Vor seiner Berufung war er Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der HGU und forschte im oben<br />

genannten Projekt zur Fassadenbegrünung.<br />

03<br />

29<br />

Der BuGG strebt an, die Liste der aktuellen<br />

Forschungsprojekte stetig weiterzuführen und<br />

ebenfalls Recherchen zur <strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

in den Bereichen Bauingenieurswesen, Stadtplanung<br />

sowie Architektur durchzuführen.<br />

Autorin: B.eng. Rebecca Gohlke,<br />

Bundesverband <strong>Gebäude</strong>Grün e.V.<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite <strong>Gebäude</strong>grün e.V.<br />

➔ Hochschulen/Forschungseinrichtungen<br />

➔ Video - Tagung der <strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

Als weitere forschende Hochschulen<br />

im Bereich der Landschaftsarchitektur<br />

sind die Beuth Hochschule<br />

für Technik Berlin sowie die Technische<br />

Universität Berlin (TUB)<br />

aufzulisten. Aktuell laufen an der<br />

TUB einige Masterarbeiten sowie<br />

das Forschungsprojekt „Vertical<br />

Green 2.0 – Vertical greening for<br />

liveable cities“ zusammen mit Partnern<br />

aus Österreich, Slowenien<br />

und Taiwan. In diesem Jahr begann<br />

das Forschungsprojekt „Blue-<br />

GreenStreets“, bei dem das Fachgebiet<br />

Ökohydrologie der TUB als<br />

Verbundpartner beteiligt ist.<br />

Übersicht der Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen zur <strong>Gebäude</strong>begrünung<br />

Neben den BuGG-Hochschulen sind<br />

deutschlandweit weitere Hochschulen<br />

im Bereich Landschaftsarchitektur<br />

in der Forschung zur<br />

<strong>Gebäude</strong>begrünung aktiv. Hinzu<br />

kommen Forschungseinrichtungen,<br />

die ebenfalls einen wissenschaftlichen<br />

Beitrag zur Dach-, Fassaden-<br />

und Innenraumbegrünung<br />

leisten. Einen Überblick über alle<br />

recherchierten Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen bietet<br />

folgende Karte:<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


30<br />

➔ INHALT<br />

Sarnafil-Dachabdichtung<br />

und RCS-Leckageortung<br />

Stifter der ESO Supernova: Klaus Tschira<br />

<strong>Gebäude</strong> erfordern eine zuverlässig schützende<br />

<strong>Gebäude</strong>hülle. Besonders hohe<br />

Anforderungen sind zu erfüllen, wenn, wie<br />

im Fall des ESO-Supernova-Planetariums<br />

und -Besucherzentrums in Garching, das<br />

Flachdach als Gründach mit begehbaren<br />

Flächen ausgeführt wird. Sika Deutschland<br />

lieferte hierfür das nachhaltige Abdichtungskonzept.<br />

Auf dem Campus der Europäischen Südsternwarte<br />

ESO in Garching bei München steht die<br />

ESO Supernova. In dem Besucherzentrum<br />

befinden sich ein hochmodernes digitales<br />

Planetarium und eine interaktive astronomische<br />

Ausstellung. Nach der Idee des Stifters<br />

Klaus Tschira wurde das <strong>Gebäude</strong> von den<br />

Architekten Bernhardt + Partner als Darstellung<br />

einer Supernova geplant: Der Baukörper<br />

stellt die zwei umeinander tanzenden Sterne<br />

dar, kurz bevor der schwerere der beiden<br />

explodiert.<br />

DAUERHAFTE FUNKTIONSFÄHIGKEIT<br />

DES GEBÄUDES IM FOKUS<br />

Die Langlebigkeit der Sarnafil Kunststoffdach-<br />

Bildquelle: ESO/P. Horálek<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

31<br />

BAUTAFEL:<br />

Objekt: ESO Supernova Planetarium und Besucherzentrum,<br />

Karl-Schwarzschild-Straße 2, 85748 Garching<br />

Bauzeit: 2015-2017<br />

Stifter: Klaus Tschira Stiftung gGmbH, Heidelberg<br />

Bauherr: European Southern Observatory, Karl-Schwarzschild-Straße 2, 85748 Garching<br />

Architekt: Architekten Bernhardt + Partner, Birkenweg 13 F, 64295 Darmstadt<br />

Ausführer: Tectus Flachdachabdichtungen GmbH, Olschewskibogen 4, 80935 München<br />

Hersteller Flachdachabdichtungs- und Leckageortungssystem: Sika Deutschland GmbH<br />

Produkte: Sarnafil TS 77-20, Sarnafil TG 76-20 Felt PS, Sika Roof Control System<br />

abdichtungsbahnen von Sika,<br />

deren Materialgarantie von<br />

20 Jahren sowie die zusätzliche<br />

Installation des Sika Roof<br />

Control Systems (RCS) zur<br />

Dichtheitsüberprüfung der<br />

Dachfläche überzeugten den<br />

Bauherren. Dessen Ziel war<br />

es, mit einem nachhaltigen<br />

Konzept die Funktionsfähigkeit<br />

des <strong>Gebäude</strong>s zu erhalten<br />

und das hochwertige technische<br />

Inventar zu schützen.<br />

Für Detailarbeiten mit Sarnafil-Dachabdichtungen hat<br />

Sika eine vollständige Palette an Formteilen im Portfolio.<br />

Auf das Betondach wurden<br />

zunächst eine Dampfsperre<br />

und eine Wärmedämmung<br />

aufgebracht. Dann folgte<br />

das elektroleitfähige Glasvlies<br />

des Sika Roof Control<br />

Systems sowie der Einbau<br />

der RCS-Kontaktplatten und<br />

-Kontrollrohre. Anschließend<br />

dichteten die Verarbeiter das<br />

Dach mit den Sarnafil TS 77-20<br />

Kunststoffbahnen ab. Für die<br />

Ausführung der Übergänge<br />

in den Ecken und an Einfassungen<br />

konnten sie auf die<br />

passenden Formteile zurückgreifen,<br />

die Sika im Portfolio<br />

hat. Für das auf Flachdach-<br />

Bildquelle: Sika Deutschland<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


32<br />

➔ INHALT<br />

abdichtungen spezialisierte<br />

Unternehmen Tectus waren<br />

dies Routinearbeiten. „Alleine<br />

die vielen Rundungen der<br />

Dachfläche könnte man als<br />

Herausforderung bezeichnen“,<br />

so Peter Ruppert, Geschäftsführer.<br />

MIT RCS MÄNGEL DER<br />

DACHABDICHTUNG VOR<br />

BAUABNAHME UND IM<br />

BESTAND AUSSCHLIESSEN<br />

Durch das installierte RCS<br />

konnte die Sarnafil Dachabdichtung<br />

nach Fertigstellung<br />

auf Dichtheit überprüft<br />

werden. Das Kontrollsystem<br />

wurde nach Abschluss der<br />

Ausführung des Gründachs<br />

und der Dachterrasse aktiviert.<br />

Damit konnten bei der<br />

Bauabnahme eventuelle<br />

Mängel und Beschädigungen<br />

der Dachabdichtung durch<br />

die nachfolgenden Gewerke<br />

ausgeschlossen werden. Im<br />

Verlauf der weiteren <strong>Gebäude</strong>nutzung<br />

dient das Sika Roof<br />

Control System zur Ortung<br />

von Leckagen in der Abdichtung.<br />

Die Dichtheitsüberprüfung<br />

erfolgt dann jeweils auf<br />

individuelle Veranlassung<br />

durch den <strong>Gebäude</strong>eigentümer.<br />

Eine besondere Herausforderung bei der Verarbeitung<br />

der Dachabdichtungsbahnen auf der ESO Supernova<br />

waren die vielen Rundungen des <strong>Gebäude</strong>s.<br />

Die neuen aktiven Sika-Monitoringsysteme zur Dichtheitsüberwac hung<br />

von Flachdächern lassen sich ohne großen Aufwand auch in<br />

bereits bestehende Sika RCS Systeme integrieren.<br />

NEUE MONITORINGSYSTE-<br />

ME VERFÜGBAR<br />

Aufgrund der steigenden<br />

Nachfrage hat Sika <strong>2019</strong> die<br />

beiden neuen Monitoring-<br />

20 Jahre Materialgarantie auf Sarnafil<br />

Kunststoffdachabdichtungsbahnen<br />

Bildquelle: Sika Deutschland<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


03<br />

33<br />

Außenansicht des ESO-Supernova-Planetariums<br />

und -Besucherzentrums in Garching.<br />

Bildquelle: ESO/P. Horálek<br />

DGNB-Zertifikat in Gold für das ESO Supernova<br />

Planetarium und Besucherzentrum<br />

systeme Sika RCS active und Sika RCS active+<br />

auf den Markt gebracht. Mit diesen Systemen<br />

werden Dachflächen dauerhaft automatisch<br />

überwacht, und die eingebaute Sensorik<br />

meldet Störungen der Funktion per E-Mail.<br />

Bestehende Sika RCS-Systeme lassen sich<br />

mit den neuen aktiven Monitoringsystemen<br />

einfach nachrüsten und so kostengünstig auf<br />

den modernsten Stand bringen.<br />

DGNB-ZERTIFIKAT IN GOLD<br />

2018 wurde ausgezeichnet: Neben der<br />

Sarnafil Dachabdichtung und dem Sika Roof<br />

Control System zur Leckageortung haben<br />

auch Brand- und Korrosionsschutzprodukte<br />

von Sika zur Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien<br />

beigetragen.<br />

Mehr Infos unter<br />

➔ Startseite Sika ➔ Sika Roof Control System ➔ Sarnafil TG 76-20 Felt<br />

BEGRÜNTE GEBÄUDE OKTOBER <strong>2019</strong>


34<br />

➔ INHALT<br />

AUCH<br />

FÜRS<br />

TABLET!<br />

www.galabau-praxis.de/tablet<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag / Herausgeber:<br />

Elison-Medien.de<br />

Michael Elison (v.i.s.d.P.)<br />

Pfarrer-Niederhuber-Str. 11<br />

D-85258 Weichs<br />

Tel. +49 8136 – 3048 212<br />

Elison@Elison-Medien.de<br />

www.GalabauPraxis.com<br />

UST-ID: DE 12 96 96 882<br />

Redaktion:<br />

Engelbert Kötter<br />

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