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FH KarriereGuide 2018

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Im Studium<br />

vorzutragen. Spätestens nach 45 Minuten solltest<br />

Du die erste Pause machen – fünf Minuten<br />

sind ausreichend. Entscheidend ist, dass Du<br />

in dieser Zeit keine neuen Informationen, zum<br />

Beispiel via Smartphone oder Telefongespräche,<br />

aufnimmst. In der Pause kannst Du auch<br />

mal einen Power Nap machen: Studien haben<br />

gezeigt, dass dieser leistungssteigernd wirken<br />

kann und die Kreativität fördert (http://bit.<br />

ly/28Ksh6i).<br />

6. Der idealtypische Lernprozess<br />

Du fragst Dich vielleicht, wieso Du Dir Gedanken<br />

über einen Lernprozess machen solltest,<br />

wenn Du ohnehin nicht mehr viel Zeit hast.<br />

Bedenke aber, dass Du gerade dann eine Lernstrategie<br />

brauchst, um die wenige verbleibende<br />

Zeit effizient nutzen zu können. Alle Folien<br />

von vorne bis hinten durchzupauken, bringt<br />

Dich nicht weiter.<br />

Hier ein Überblick über die Lernphasen, so<br />

wie Dr. Martin Krengel sie definiert:<br />

1. Strategie bestimmen<br />

Verschaff Dir einen Überblick über die Inhalte<br />

der Kurse (Dauer: 1–2 Stunden). Definiere<br />

Deine persönlichen Lernziele. Wer zum Beispiel<br />

sehr spät zu lernen begonnen hat, möchte<br />

oft nur irgendwie durchkommen. Bei dieser<br />

Mini-Max-Strategie ist es besonders wichtig,<br />

sich an Erfolgsfaktoren zu orientieren und auf<br />

das Wesentliche zu konzentrieren. In jedem<br />

Fall bist Du erfolgreicher, wenn Du zielbezogen<br />

und nicht datengetrieben lernst. Im Klartext:<br />

Überlege Dir, was die wichtigsten Inhalte der<br />

Kurse sind und setze Schwerpunkte.<br />

2. In den Lernmodus schalten<br />

Motiviere Dich und plane Deine restliche Zeit.<br />

Lerne Ablenkungen zu reduzieren und entwickle<br />

Spaß am Lernen. Stell Dir zum Beispiel<br />

vor, was Du später mit dem Wissen anfangen<br />

kannst, stelle Beziehungen zu Jobs her, in<br />

denen du später das erlernte Wissen anwenden<br />

kannst. So kannst Du Dich auch besser<br />

dazu motivieren, Dir sehr theoretische Inhalte<br />

anzueignen. Formuliere komplizierte Inhalte in<br />

eigenen Worten und frag Deine DozentInnen<br />

oder StudienkollegInnen, ob Du das Thema<br />

richtig verstanden hast.<br />

3. Das Global Picture suchen<br />

Suche Kernthemen und Zusammenhänge zwischen<br />

den einzelnen Lehrinhalten eines Kurses.<br />

Streiche Details, wenn sie nicht zwingend relevant<br />

sind und Du zu wenig Zeit hast, Dir dieses<br />

Wissen kurz vor der Klausur noch anzueignen.<br />

Speziell deutschsprachige Lehrbücher sind leider<br />

gespickt mit teilweise unverständlichem<br />

Fachvokabular oder ewig langen und sehr<br />

verschachtelten Sätzen. Mache Dir also nicht<br />

die Mühe, jedes einzelne Wort zu verstehen.<br />

Wenn Du die Kernaussage eines Arguments<br />

verstehst und diese in Stichpunkten notieren<br />

kannst, ist das schon Gold wert. Manchmal ist<br />

es auch sinnvoll, sich nicht auf die Unterlagen<br />

der DozentInnen zu verlassen, sondern selbst<br />

in der Sekundärliteratur oder im Internet zu<br />

recherchieren.<br />

4. Strukturieren<br />

Verwende beispielsweise Mind-Maps, um<br />

Inhalte zu strukturieren und Zusammenhänge<br />

herzustellen. Tools wie mindmeister.de oder<br />

mindmapfree.com unterstützen Dich dabei.<br />

5. Verbalisieren<br />

Bilde Lerngruppen und tausche Dich mit<br />

Deinen KommilitonInnen aus. So machst Du<br />

schneller Lernfortschritte und kannst Dich besser<br />

motivieren.<br />

6. Kodieren<br />

In seinem Buch „Bestnote“ gibt Dr. Martin<br />

Krengel auch Tipps, wie man sich Faktenwissen<br />

schneller merken kann, zum Beispiel durch<br />

Visual Codes, das sind Assoziationen und innere<br />

Bilder.<br />

7. Reduzieren<br />

Versuche den Stoff noch einmal so kompakt zu<br />

kürzen, dass alles Wesentliche vorkommt aber<br />

Unnötiges weggelassen wird.<br />

8. Trainieren<br />

Und dann heißt es schließlich: Üben, üben,<br />

üben – schreiben, reden, rechnen...je nachdem.<br />

Und ganz wichtig: Immer wieder wiederholen.<br />

9. Taktieren<br />

In Klausuren zeigt es sich, ob sich der Mut<br />

zur Lücke ausgezahlt hat. Versuche in dieser<br />

Stresssituation nicht unbedingt auf toll formulierte<br />

Texte oder Rechtschreibfehler zu achten.<br />

Klar, der Text sollte verständlich und lesbar<br />

sein. Aber bedenke, dass es hier primär auf den<br />

Inhalt ankommt.<br />

10. Reflexion & Perfektion<br />

Analysiere Deine Lernstrategie nach der Prüfung<br />

und überlege Dir, was Du nächstes Mal<br />

noch optimieren könntest. Und wer weiß: Vielleicht<br />

fängst Du ja nächstes Semester tatsächlich<br />

früher mit der Lernerei an. ;-)<br />

7. Und so sieht ein Power-<br />

Lerntag aus<br />

Ein anstrengender aber produktiver Lerntag<br />

steht Dir bevor. Wenn Du Dir im Vorhinein<br />

überlegst, wie Du diesen am besten gestaltest,<br />

bleibt am Ende des Tages am meisten hängen.<br />

Acht bis neun Stunden kannst Du problemlos<br />

schaffen. Voraussetzung: Du hältst die zuvor<br />

angesprochenen Pausen ein und lässt Dich<br />

nicht ablenken. Generell ist es wichtig, für<br />

Abwechslung zu sorgen. Den ganzen Tag nur<br />

monoton zu lesen oder auswendig zu lernen,<br />

kann demotivierend sein. Überlege Dir daher,<br />

wann und wie lange Du Texte liest, markierst,<br />

zusammenfasst bzw. auswendig lernst. Konzentriere<br />

Dich auf das Wesentliche, skizziere<br />

eine Mind-Map und verwende Bilder. Diese<br />

bleiben besser in Erinnerung als Texte.<br />

Wenn Du nur mehr wenige Tage bis zur Klausur<br />

hast, hilft Dir eine Methode womöglich<br />

besonders weiter: Speed-Reading. 200 Seiten<br />

wirst Du zwar auch dann nicht in fünf Minuten<br />

schaffen, aber in jedem Fall bist Du deutlich<br />

schneller – es sei denn es handelt sich um<br />

einen fachfremden Text, den Du nicht gewohnt<br />

bist. Speed-Reading in Perfektion lernst Du<br />

gewiss nicht von heute auf morgen. Folgende<br />

Tipps könnten aber hilfreich sein, um die Lesegeschwindigkeit<br />

zu erhöhen (http://speedreading-lernen.com/).<br />

• Lass Dich nicht von Fachwörtern ablenken<br />

• Bleib nicht bei Sätzen hängen, die Du nicht<br />

gleich verstehst<br />

• Springe im Text nicht zurück<br />

8. Der größte Fehler: Sofort den<br />

Marker benutzen<br />

Laut Anne Murphy Paul gibt es keine schlechtere<br />

Lernmethode, als beim ersten Lesen eines<br />

Textes bereits Wörter zu markieren oder zu<br />

unterstreichen (http://ti.me/1h33pJG). Besser:<br />

Den Text einmal schnell lesen und nicht auf<br />

unverständliche Details achten, dann diesen<br />

ein zweites und drittes Mal gründlicher durchlesen<br />

und zwischendurch immer wieder Lerntests<br />

machen (http://bit.ly/2vkmxAi). Wichtige<br />

Punkte sollen dann mit Randnotizen festgehalten<br />

werden. Später kannst Du gerne einen<br />

Textmarker verwenden, aber nie beim ersten<br />

Mal; und vor allem nicht bei schwer verständlichen<br />

Texten.<br />

Im Jahr 2013 veröffentlichten auch Professoren<br />

der Kent State University eine Studie zum<br />

Thema Lerntechniken (http://bit.ly/1f0L8cR).<br />

Das Ergebnis: Der neue Lernstoff bleibt am<br />

besten hängen, wenn man Problemaufgaben<br />

bearbeitet.<br />

Im Studium<br />

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