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möbel kultur 11/19

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Fotos: Kenno Soo; Anneli Hermanson<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Herr Sjöholm, Sie sind mehr<br />

als 30 Jahre in der Möbelbranche – insbesondere<br />

dem Schlafen-Segment – aktiv<br />

und haben ein großes Unternehmen aufgebaut.<br />

Mit welchen ihrer Marken sind Sie<br />

in Deutschland aktiv?<br />

Göran Sjöholm: Unsere Premium-Betten-Marke<br />

ist Sjöholm. Sie wächst<br />

Schritt für Schritt, insbesondere in<br />

Finnland und in der Schweiz. Auch<br />

in Deutschland ist Sjöholm seit kurzem<br />

präsent – noch im kleinen Rahmen,<br />

aber wir hoffen auch dort zu<br />

wachsen. Unser Zugpferd ist Delux.<br />

Unter dem Label fertigen wir konventionelle<br />

Boxspringbetten. Und<br />

die dazu passenden Kasten<strong>möbel</strong><br />

für das Schlafzimmer ebenso wie<br />

für andere Räume bieten wir mit<br />

Gomab an. Unser Ziel ist es, das<br />

Schlafzimmer aus einer Hand anzubieten.<br />

Gomab und Delux machen<br />

unser Hauptgeschäft in Deutschland<br />

aus.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Wer ist die Zielgruppe Ihrer<br />

einzelnen Marken?<br />

Göran Sjöholm: Für Sjöholm ganz klar<br />

Premium-Einrichter, die höchste<br />

Qualität und einen perfekten Komfort<br />

schätzen. Unsere Delux- und<br />

Gomab-Möbel richten sich insbesondere<br />

an Einrichter ab 30 Jahren<br />

aus jeder Einkommensschicht, die<br />

ebenfalls Wert auf gute Qualität und<br />

Komfort legen.<br />

Lars Pierau: Wir haben für jeden<br />

Menschen in jeder Lebenssituation<br />

Betten im Angebot. Vom Single bis zu<br />

Familien mit unserem 2,40 Meter<br />

breiten Familienbett. Dank integrierter<br />

Lift-Funktion eignen sich<br />

unsere Produkte sogar für Senioren.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Welche Marken erbringen<br />

für Sie den meisten Umsatz in<br />

Deutschland?<br />

Göran Sjöholm: Unser Top-Label ist<br />

Delux mit 30 Mio. Euro. Mit Gomab<br />

setzen wir zusätzlich rund 10 Mio.<br />

Euro im Jahr um. Die Fertigung<br />

der Möbel ist handwerklich sehr<br />

anspruchsvoll und aufwendig. Von<br />

den deutschen Verbrauchern wird<br />

das entsprechend honoriert.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Gomab ist auf dem deutschen<br />

Markt mit klassischen Landhaus<strong>möbel</strong>n<br />

sehr erfolgreich. Auf der M.O.W.<br />

haben Sie auch sehr moderne Möbel der<br />

Marke Askala vorgestellt, die in Deutschland<br />

bislang nicht bekannt war. Welche<br />

Reaktionen gab es?<br />

Göran Sjöholm: Askala gehört zu<br />

Gomab und bietet zerlegte Möbel<br />

Wir haben für jeden Menschen in jeder<br />

Lebenssituation Betten im Angebot.<br />

Lars Pierau<br />

für preisbewusste, junge Menschen<br />

an. Also ganz anders als bei Gomab.<br />

Wir denken, dass Askala und Gomab<br />

auch in Deutschland gut nebeneinander<br />

bestehen können. Die<br />

Reaktion der Fachbesucher auf der<br />

M.O.W. hat uns das bestätigt. Der<br />

Handel will beides. Zukünftig werden<br />

Askala-Produkte deshalb auch<br />

in Deutschland vertrieben.<br />

Lars Pierau: Der Trend geht hin zum<br />

moderneren Landhaus. Deshalb<br />

haben wir für beide Marken frische<br />

neue Kollektionen entwickelt. Mit<br />

dem Landhaus- oder, wie wir ihn<br />

nennen, dem Hampton-Stil, bedienen<br />

wir eine Nische. Natürlich gibt<br />

es auch einige Mitbewerber, aber<br />

wir sind sehr gut in dem, was wir<br />

fertigen und können uns entsprechend<br />

erfolgreich behaupten.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Sowohl Wohn- als auch<br />

Schlaf<strong>möbel</strong> haben es auf dem deutschen<br />

Markt nicht leicht. Seit wann sind Sie hier<br />

vertreten und wie sieht Ihre geschäftliche<br />

Entwicklung hierzulande aus? Wie viele<br />

Handelspartner haben Sie und welchen<br />

Umsatz erzielen Sie in Deutschland?<br />

Göran Sjöholm: Ich will nicht sagen,<br />

dass der deutsche Markt einfach<br />

ist, aber wir sind dort erfolgreich.<br />

Lars Pierau, ist<br />

als Verkaufsleiter<br />

für Deutschland<br />

und Österreich<br />

verantwortlich.<br />

2012 waren wir mit Delux erstmals<br />

mit einem eigenen Stand auf der<br />

„imm cologne“ vertreten. Wobei<br />

Delux schon seit rund 15 Jahren<br />

in Deutschland vertrieben wird –<br />

Gomab etwa 25 Jahre. Mittlerweile<br />

haben wir insgesamt 1.000 Verkaufspunkte<br />

in Deutschland.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Zählt Deutschland zu ihren<br />

Hauptmärkten?<br />

Jenny Sjöholm: Ja, neben Skandinavien.<br />

Beide liegen in etwa gleich auf. In der<br />

Schweiz legt daneben unsere Marke<br />

Sjöholm gerade gut zu. Auch Benelux<br />

wächst sehr stark, ebenso wie Österreich.<br />

Außerdem haben wir noch Verkaufspunkte<br />

in Spanien, Italien und<br />

Marokko. Nach Übersee zieht es uns<br />

nicht. Wir wollen in Europa bleiben.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Wo werden Ihre Produkte<br />

in Deutschland vertrieben?<br />

Lars Pierau: Der Großteil macht mit<br />

rund 85 Prozent der stationäre Handel<br />

aus. Ein kleiner Teil wird auch<br />

online umgesetzt – entweder über<br />

die Webshops unserer stationären<br />

Partner oder großer Anbieter wie<br />

Otto oder Wayfair. Allerdings muss<br />

dazu gesagt werden, dass unsere<br />

Betten ausprobiert werden müssen.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Welchen Service bieten Sie<br />

deutschen Handelspartnern?<br />

Lars Pierau: Einen 3D-Konfigurator<br />

in HD-Qualität haben wir schon im<br />

Einsatz. Furnplan und die Möglichkeit,<br />

die Bestellungen elektronisch<br />

zu verarbeiten, ist derzeit in Realisierung.<br />

Zudem sind wir sehr stolz,<br />

das DGM-Zeichen zu führen und<br />

wir haben den breitesten Typenplan<br />

im Boxspring Bereich. Unsere Reklamationsquote<br />

liegt bei gerade mal<br />

einem Prozent – bei einer Zuverlässigkeit<br />

von Lieferzeiten ab zehn<br />

Arbeitstagen ist das sensationell.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Das Thema Nachhaltigkeit<br />

steht besonders bei deutschen Verbrauchern<br />

hoch im Kurs. Inwiefern können Sie<br />

diese Ansprüche bedienen?<br />

Göran Sjöholm: Die Gesundheit unserer<br />

Kunden ist uns sehr wichtig. Deshalb<br />

werden wir bereits Ende dieses<br />

Jahres die neuesten Anforderungen<br />

an Formaldehyd erfüllen. Das bedeutet,<br />

dass selbst in den Kopfteilen<br />

unserer Betten nur Massivholz und<br />

keine Spanplatten eingesetzt werden.<br />

Das Holz, das wir verarbeiten,<br />

stammt zudem aus FSC-zertifizierter<br />

Forstwirtschaft. Da die Qualität der<br />

Möbel schon bei der Auswahl des<br />

Holzes beginnt, verwenden wir nur<br />

Holz aus dem äußersten Norden<br />

Finnlands. Durch die dort vorherrschende<br />

Kälte ist es besonders stark.<br />

Nicht zuletzt setzen wir auch nur<br />

Farben auf Wasserbasis ein. Die hohe<br />

Qualität unserer Materialien machen<br />

wir für die Verbraucher auch sichtbar.<br />

Wir ziehen keinen Stoff unter<br />

das Bettgestell oder das Lattenrost.<br />

Damit kann jeder sehen, dass wir<br />

wirklich nur wertiges Massivholz<br />

einsetzen.<br />

Jenny Sjöholm: Für die gute Qualität<br />

unserer Produkte haben wir auch<br />

das „goldene M“ als Gütesiegel<br />

erhalten. Und wen das noch nicht<br />

überzeugt: Auf unsere Gestelle und<br />

Federn geben wir 25 Jahre Garantie.<br />

Um am POS auf die Vorteile unserer<br />

Möbel hinzuweisen, haben wir nun<br />

damit begonnen, ein kleines Booklet<br />

zu entwickeln, das an jedes Bett<br />

geheftet wird. Außerdem machen<br />

wir dort unser Gütesiegel und das<br />

Garantieversprechen sichtbar. Im<br />

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