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lebenslust goettingen winter 2019-2020

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46 VERANSTALTUNGEN lebenslust:gö

❜❜

Wir bedienen viele Geschmäcker❛❛

Das Göttinger

Symponie Orchester

macht aus der Not

eine Tugend

Umjubelte Solistin im ersten „Lokhalle

Showcase“-Konzert: die kalifornische

Sängerin Brenda Boykin.

Foto: Hansmann

Kein Grund zum Jammern, wenn die Stadthalle fehlt: Das Göttinger

Symphonie Orchester nimmt diese Situation stattdessen

zum Anlass, dem Publikum neue Formate zu präsentieren. Dazu

hat Chefdirigent Nicholas Milton im Tageblatt geäußert: „Manche

Leute lieben die Aula, manche lieben die Lokhalle und manche lieben

das Deutsche Theater. Wir sind ein Orchester, das viele Geschmäcker

bedienen kann.“ Anfang September startete die neue Reihe „DT Matinee“,

von Milton so beschrieben: „Die Konzerte dauern eindreiviertel

Stunden, man ist vor dem Mittagessen fertig. Darin bieten wir ein Repertoire,

das man zu dieser Zeit im Theatersaal sehr schön genießen

kann: Sibelius, Schumann, Beethoven, Grieg, Elgar. Es ist ein breites

Repertoire.“

Die Reihe hat sich prima entwickelt. Gab es bei der Premiere am 8.

September noch ein paar freie Plätze im Publikum, glänzte gleich die

zweite „DT Matinee“ mit ausverkauftem Haus. GSO-Geschäftsführer

Klaus Hoffmann war sichtbar glücklich. Dirigent Nicholas Milton

konnte das Konzert mit Familiennachrichten eröffnen. Zwei Tage

zuvor habe das GSO „zwei neue Abonnenten“ gewonnen, wie er

schmunzelnd dem Publikum mitteilte: Konzertmeisterin Natalia

Scholz habe eine kleine Anna geboren und ihrem Mann Thomas

Scholz für diesen Vormittag freigegeben, sodass er an seinem Pult in

der ersten Violine sitzen konnte und dafür gleich einen Extraapplaus

erhielt. Der zweite Jung-Abonnent heißt Daniel Steinkopf, Sohn des

Orchesterinspektors Frank Steinkopf, der ebenfalls als frischgebackener

Vater beklatscht wurde.

Spritzig und temperamentvoll startete das GSO mit Prokofjews „Symphonie

classique“ in den Vormittag. Das Finale lief im ICE-Tempo, bei

dem die Holzbläser mit ihren rasend schnell gestoßenen Tönen wohl

einige Rekorde brachen. Zentraler Programmpunkt war Schostakowitschs

erstes Cellokonzert mit der Solistin Nuala McKenna. Anspruchsvoll

ist das Werk nicht nur der Virtuosität wegen, sondern auch

angesichts seiner hohen Emotionalität. Für beides brachte Nuala

McKenna die besten Voraussetzungen mit, sie war ganz in der Musik

versunken, sie lebte förmlich jeden Takt Schostakowitschs. Ein solches

Gefühl teilt sich dem Publikum unmittelbar mit, fesselt, lässt stellenweise

den Atem stocken. Die Ovationen der Zuhörer für Solistin, Orchester

und den souveränen Dirigenten Nicholas Milton wollten kaum

enden. Der inspirierende Vormittag endete schwungvoll und aus-

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