HANSEstyle 03 | 2019
Hamburger Leidenschaft – leidenschaftliche Hamburger/-innen
Hamburger Leidenschaft – leidenschaftliche Hamburger/-innen
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Wenn man der Kammer bestimmte Aufgaben überträgt,<br />
dann muss das für alle gelten. Sie ist schließlich<br />
die Vertretung unterschiedlichster Branchen.<br />
Welche sind die wichtigsten Aufgaben der Kammer?<br />
Dazu gehört definitiv die Berufsausbildung: Die Welt<br />
beneidet uns um unser duales Ausbildungssystem.<br />
Doch auch das funktioniert nur, wenn die Kammer<br />
als Pflichtorganisation existiert. Sie trägt die Berufsausbildungsverantwortung<br />
auch für neue Berufe,<br />
nimmt die Abnahme von Prüfungen wahr und ist die<br />
Gesamtinteressenvertretung im wirtschaftlichen Bereich.<br />
Eine wichtige Aufgabe wird außerdem sein,<br />
die persönliche Wertschätzung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Kammer wieder herzustellen. Ich<br />
wünsche mir auch eine viel stärkere norddeutsche<br />
Verankerung: Hamburg und die Metropolregion und<br />
darüber hinaus! Eine aktuelle Studie besagt, dass<br />
die wirtschaftliche Entwicklung unserer Metropolregion<br />
im Vergleich zu anderen nicht gut ist. Insgesamt<br />
möchte ich, dass die Kammer wieder eine Organisation<br />
für alle wird!<br />
Wie werden Sie die Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
vom Nutzen der Kammer und deren Mitgliedschaft<br />
überzeugen?<br />
Um für mehr Effektivität und damit auch für mehr<br />
Transparenz zu sorgen, benötigt die Kammer zunächst<br />
einmal eine neue Führungs- und Leitungsstruktur. Sie<br />
ist noch so aufgestellt wie zu Gründungszeiten. Das<br />
ist nicht mehr zeitgemäß. Moderne Gesellschaften<br />
haben einen hauptamtlichen Vorstand und einen<br />
Aufsichtsrat, der die Richtung vorgibt, die Geschäftsführung<br />
berät und kontrolliert. Eine solche Struktur ist<br />
auch für die Kammer sinnvoll. Es muss wieder möglich<br />
sein, sich stärker im Ehrenamt zu engagieren,<br />
ohne dort Vollzeit arbeiten zu müssen. Die letzten Präsides<br />
waren weitgehend von ihren Unternehmen freigestellt,<br />
das geht eigentlich nicht. Deshalb schlagen<br />
wir von „Starke Wirtschaft“ auch eine Doppelspitze<br />
mit Astrid Nissen-Schmidt vor. Auch die Geschäftsführung<br />
muss im Team arbeiten. Wir brauchen keine<br />
alleinigen Hauptgeschäftsführer, sondern eine Hauptgeschäftsführung.<br />
WIRTSCHAFT & POLITIK<br />
Ich wünsche mir auch eine viel<br />
stärkere norddeutsche<br />
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MIQUEL ALZUETA / YOUNG PROJECTS ©Bruno Ollé<br />
Die Bezahlung eines Hauptgeschäftsführers löste<br />
hitzige Diskussionen aus – das damalige Gehalt von<br />
Hans-Jörg Schmidt-Trenz galt als zu hoch, nun wurde<br />
es gedeckelt. Wie stehen Sie dazu?<br />
Zu früheren Gehaltsentscheidungen will ich mich<br />
nicht äußern. Zum sorgsamen Umgang mit Pflichtbeiträgen<br />
gehört aber auch, dass man bei den Gehältern<br />
nicht vergisst, dass sie nicht unternehmerisch erwirtschaftet<br />
werden, sondern aus den Pflichtbeiträgen<br />
Verankerung: Hamburg und die<br />
Metropolregion und darüber hinaus!<br />
Prof. Norbert Aust<br />
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