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Schule? Ja bitte! - Schulpsychologie

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7. Angst ist nicht gleich Angst<br />

Wenn von Angst und <strong>Schule</strong> gesprochen wird, dann muss berücksichtigt<br />

werden, dass es verschiedene Formen von Angst gibt. Man kann unterscheiden:<br />

> 1 Die (reale) Schulangst:<br />

Diese ergibt sich bei Überforderung, bei einem schlechten Klassenklima,<br />

bei Spannungen mit einem Lehrer, bei Isolation und Außenseiterproblematik<br />

in der Klasse, beim Wechsel von einem vertrauten Schulmilieu in<br />

eine neue Schulart oder Schulklasse usw.<br />

> 2 Die Schulverweigerung:<br />

Hier handelt es sich um ein Problem der persönlichen Haltung zur Arbeit<br />

bzw. Leistung. Diese Kinder wirken auch nicht ängstlich, sondern eher<br />

desinteressiert, sie lehnen die Belastung durch die <strong>Schule</strong> ab und versuchen,<br />

ihr aus dem Weg zu gehen (entweder durch unerlaubtes Fernbleiben<br />

von der <strong>Schule</strong> = Schulschwänzen, oder durch minimalen Einsatz<br />

in der <strong>Schule</strong> = „auf Tauchstation gehen“). Diese Verweigerung zeigt<br />

sich besonders bei Kindern, die entweder durch eine verwöhnende oder<br />

durch vernachlässigende Erziehung nicht den Übergang gefunden haben<br />

von ausschließlich spiel- und lustbetonten Beschäftigungen zu pflichtund<br />

aufgabenbezogenem Handeln.<br />

> 3 Die Schulphobie:<br />

Hier wird nicht die <strong>Schule</strong> gefürchtet, sondern die Trennung von der<br />

Mutter bzw. nächsten Bezugsperson. Vor allem kleinere Kinder trennen<br />

sich nur sehr schwer von zu Hause, aber auch bei älteren Schülerinnen<br />

und Schülern kann es vorübergehend zu ähnlichen Erscheinungen kommen:<br />

Entweder muss ein Elternteil das Kind bis zur <strong>Schule</strong> begleiten,<br />

oder es wird überhaupt mit allen Mitteln (oft auch mit körperlichen<br />

Beschwerden) demonstriert, wie unangenehm der Gang zur <strong>Schule</strong><br />

empfunden wird. Dahinter steckt oft auch eine tiefe Unsicherheit in<br />

Bezug auf die eigene Person, eine Angst vor der eigenen Individualität,<br />

einem „Flüggewerden“ aus dem familiären „Nest“.<br />

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