Schule? Ja bitte! - Schulpsychologie
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> Aber es gibt verschiedene Arten des Lernens:<br />
■ Man muss lernen, seine Nahrung zu finden und den Hunger und<br />
Durst zu stillen, das heißt, die körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen.<br />
■ Man muss lernen, sich vor Verletzungen zu sichern, bestimmte<br />
Gefahrensituationen zu vermeiden.<br />
■ Man muss lernen, sich wirtschaftlich über Wasser zu halten,<br />
einem Beruf nachzugehen und sein Brot zu verdienen.<br />
■ Man muss lernen, Anerkennung zu finden, Freunde zu erwerben und<br />
Freundschaften zu fördern.<br />
■ Man muss lernen, sich weiterzuentwickeln, sich selbst zu fördern und<br />
zu entfalten.<br />
In dieser Reihenfolge muss das Lernen immer gesehen werden. Nach<br />
Selbstentfaltung oder Anerkennung kann nur der streben, der in seinen<br />
grundlegenden Lebensbedürfnissen nicht bedroht ist. Wenn wir vom<br />
schulischen Lernen sprechen, dann reden wir über einen sehr schmalen<br />
Bereich. Es muss uns klar sein, dass bei einem hungrigen Magen oder bei<br />
einem Streit mit Eltern oder Freunden oder bei Angst vor Misserfolgen<br />
und Versagen nicht gut gelernt werden kann. Nahrung, Sicherheit, Anerkennung<br />
und Erfolgserlebnisse müssen gegeben sein, dann kann gelernt<br />
werden. Deshalb ist es auch so notwendig, dass Konflikte geregelt werden,<br />
wenn ihre Lösung einem tieferen Bedürfnis entspricht als das Lernen<br />
eines bestimmten Schulstoffes.<br />
> Es gibt verschiedene Einstellungen zum Lernen<br />
Es gibt Lernsklaven, Lernsöldner und Lernprofis.<br />
Lernsklaven lernen nur aus Furcht vor Strafen oder unangenehmen<br />
Folgen. Darunter sind diese Kinder zu zählen, die etwa nach einer<br />
schlechten Schularbeitsnote wie wild – und meist unsystematisch –<br />
zu lernen anfangen.<br />
Lernsöldner lernen, weil ihnen irgendeine Belohnung versprochen wurde.<br />
Dazu sind die meisten jüngeren Kinder zu zählen, sozusagen die Lernanfänger.<br />
Sie lernen, was sie lernen sollen, nicht aus Interesse an dem<br />
Stoff, sondern weil sie dafür irgend etwas bekommen.