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Schule? Ja bitte! - Schulpsychologie

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trumpfen. In ganz kurzen Worten formuliert: Wer besser sein muss als<br />

die anderen, weil er sich schlechter fühlt als die anderen, kommt nur<br />

halb so weit in der Entwicklung vom Ich zum Wir! Eltern sollten in der<br />

Erziehung, gerade was die Leistungen eines Kindes anbelangt, an dieses<br />

Modell denken, sie sollten jede Art der Überforderung vermeiden; sie<br />

sollten danach trachten, dass aus einzelnen Misserfolgserlebnissen des<br />

Kindes keine negative Grundeinstellung zu sich selbst entsteht, die dann<br />

immer wieder ein Geltungsstreben nach sich zieht. Jeder ungesunde<br />

Ehrgeiz, jedes krankhafte Besser-sein-Müssen als andere sollte von den<br />

Eltern her entkräftet werden (und nicht durch einseitiges Lob bestärkt<br />

werden). Eltern sollten immer wieder darauf hinweisen, dass zwar jeder<br />

von uns sein Bestes geben muss, aber niemand von uns existieren kann<br />

ohne die Gemeinschaft der anderen. Jede Entwicklung, die auf Kosten<br />

anderer geht, schadet einem selbst.<br />

> 3. Modell: Wenn A, dann B –<br />

Wie man die richtigen Folgen setzt!<br />

Schon vom ersten Lebenstag an lernt der Mensch unaufhörlich. Sehr<br />

vieles an Gefühlen und an „reflexhaftem“ Verhalten baut sich nahezu<br />

„von selbst“ auf, dies verdankt der Mensch seiner Fähigkeit, Verknüpfungen<br />

und Verbindungen zwischen Ereignissen und Erlebnissen vorzunehmen.<br />

Sehr rasch lernt das Kind z. B., dass die Babyflasche etwas<br />

Gutes enthält, und wendet sich „instinkthaft“ dem Schnuller zu, wenn<br />

die Flasche ihm geboten wird. Sehr viele Verhaltensweisen werden aber<br />

nicht so „automatisch“ gelernt. Besonders bei den Kulturtechniken<br />

(Lesen, Schreiben, Rechnen, überhaupt alle Schulleistungen) hängt es<br />

vom Verhalten der Umwelt, insbesondere der Erzieher ab, welche Verknüpfungen<br />

hergestellt werden können. Wenn z. B. ein Kind in der<br />

Klasse durch Störverhalten auffällt, dadurch aber plötzlich viel „Applaus“<br />

von den Klassenkameraden erhält und besonders intensive Zuwendung<br />

von der Lehrkraft und somit im Mittelpunkt steht, dann verknüpft es mit<br />

seinem negativen Verhalten positive Folgen und lernt: Ein Klassenclown<br />

hat es besser. Wenn ein Kind etwas sehr brav und ordentlich gemacht<br />

hat und die Eltern oder Lehrer darauf folgendermaßen reagieren:<br />

„Ich weiß, dass du das am ordentlichsten machst, daher machst du das<br />

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