TRENDYone | Das Magazin - Ulm - Januar 2017
1 Jahr TRENDYone-Fitness Ulm, Regio TV Jahresrückblick, Mona Schafnitzl (Miss Neu-Ulm) auf Schärpen-Jagd, 2017: Wohntrends, Jahreshoroskop, Kindermodentrends
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Freizeit<br />
Der Traum vom Urlaub im All<br />
Einmal Astronaut sein<br />
Haben Sie auch schon mal auf dem Mond Ferien gemacht? Noch<br />
nicht? Vielleicht können Sie in einigen Jahren diese Frage bejahen.<br />
Denn der Traum vom Urlaub im All könnte für einige von uns bald<br />
Wirklichkeit werden. Momentan sind Flüge in den Weltraum noch einem elitären<br />
Kreis vorbehalten. Rund 20 Millionen US-Dollar pro Person zahlten die<br />
bisher insgesamt sieben Weltraumtouristen, die seit 2001 die internationale<br />
Raumstation (ISS) besuchten. Dennis Tito war der erste, private Reisende,<br />
der vor 15 Jahre zur ISS flog. Doch was kommt dabei auf die Touris zu?<br />
Ausbildung im<br />
Trainingscenter für Astronauten<br />
Durchgeführt wurden die Flüge von der<br />
amerikanischen und russischen Raumfahrtbehörde.<br />
Anbieter in allen Fällen<br />
war und ist das US-amerikanische<br />
Unternehmen „Space Adventures“ mit<br />
Sitz in Virginia, immer noch das einzige,<br />
das bisher mehrere Touristen in den<br />
Weltraum befördert hat. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
hat keine eigene Infrastruktur,<br />
sondern vermittelt Plätze in den russischen<br />
Soyuz-Raumfähren. Ein Konzept,<br />
das sehr teuer für die Weltraumtouristen<br />
ist: Sie werden im offiziellen<br />
Astronauten-Trainingscenter ausgebildet<br />
und dürfen Teil einer richtigen Weltraum-Mission<br />
sein.<br />
Ein Weltraumbahnhof mitten<br />
in der Wüste<br />
In mitten der Wüste des US-Bundesstaats<br />
New Mexico gibt es mit dem<br />
Spaceport America den weltweit ersten<br />
kommerziellen, von Stararchitekt Norman<br />
Foster entworfenen, Weltraumhafen.<br />
2011 wurde der Hafen eröffnet,<br />
bislang ist der Flugbetrieb auf unbestimmte<br />
Zeit verschoben. Virgin Galactic,<br />
das Raumfahrtunternehmen des<br />
britischen Milliardärs Richard Branson,<br />
hat bereits einen Mietvertrag über 20<br />
Jahre abgeschlossen. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
zählt rund 7.000 Interessenten für<br />
einen Flug zum Preis von rund 200.000<br />
US-Dollar.<br />
Eine weitere, jedoch auch nicht viel<br />
günstigere Möglichkeit ins All zu gelangen,<br />
sind die sogenannten suborbitalen<br />
Flüge. Dabei erreicht man eine<br />
große Flughöhe von etwa 100 Kilometern<br />
(d.h. über zehnmal höher als<br />
eine gewöhnliche Passagiermaschine),<br />
bei der man von der Grenze zum<br />
Weltall sprechen kann, man erreicht<br />
allerdings nicht die Umlaufbahn. <strong>Das</strong><br />
Flugzeug kann noch vor Erreichen der<br />
maximalen Flughöhe seine Triebwerke<br />
ausschalten, während des antriebslosen<br />
Sinkflugs herrscht in der Kabine<br />
Schwerelosigkeit. Auch diese Art von<br />
Flügen soll schon rund 200.000 Dollar<br />
kosten. Schätzungen von Experten zufolge<br />
beträgt das potentielle Marktvolumen<br />
des Suborbital-Tourismus 200<br />
Mio. Dollar pro Jahr.<br />
Die Vorbereitungsphase für Weltraumtouristen<br />
ist aufwendig. Wer mit einer<br />
Raumfähre zur ISS will, muss vorher<br />
eine lange und harte Übungsphase<br />
durchlaufen. Trainiert wird in Star City<br />
bei Moskau, dem offiziellen Trainingscenter<br />
für russische Astronauten. In<br />
einer Zentrifuge werden die Weltraumtouristen<br />
beispielsweise auf den körperlich<br />
anstrengenden Start vorbereitet.<br />
„In dieser Simulation der Start- und<br />
Landephase an Bord der Soyuz-Raumfähre<br />
wird man Kräften von bis zu 4G<br />
ausgesetzt“, erklärt Space Adventures.<br />
Persönliche Gesundheit<br />
spielt große Rolle<br />
Neben den generellen Gefahren bei<br />
Start und Landung sowie möglichen<br />
technischen Pannen, spielt vor allem<br />
auch die Gesundheit eine große Rolle.<br />
So untersuchen Wissenschaftler des<br />
Deutschen Zentrums für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) derzeit die möglichen<br />
Risiken eines Weltraumfluges. „Denn<br />
die Passagiere werden keine trainierten<br />
und körperlich durchweg gesunden<br />
Astronauten sein, sondern oftmals<br />
Menschen mit sehr unterschiedlichen<br />
gesundheitlichen Voraussetzungen“,<br />
so das DLR. Bisherige Erkenntnisse:<br />
Die unterschiedliche Schwerkraft hat<br />
offenbar Auswirkungen auf die Blutgerinnung,<br />
was vor allem für Menschen<br />
mit erhöhtem Schlaganfall-Risiko gefährlich<br />
werden kann. Auch Kreislaufprobleme<br />
können vor allem während<br />
der Start- und Landephasen auftreten.“<br />
Noch steckt der Weltraumtourismus<br />
für Jedermann in den Kinderschuhen,<br />
aber – wer weiß – vielleicht buchen wir<br />
in ein paar Jahrzehnten schon unseren<br />
Urlaub im All.<br />
„MAN WIRD<br />
KRÄFTEN VON<br />
BIS ZU 4 G<br />
AUSGESETZT“