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WOLL Magazin für Arnsberg, Sundern und Ense // Winter 2019

Zauberhafter Winter im Sauerland!

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Sauerland<br />

<strong>Winter</strong> <strong>2019</strong><br />

28<br />

Worte, Orte, Land <strong>und</strong> Leute.<br />

Ausgabe <strong>für</strong><br />

<strong>Arnsberg</strong><br />

<strong>S<strong>und</strong>ern</strong><br />

<strong>Ense</strong><br />

Zauberhafter <strong>Winter</strong><br />

im Sauerland<br />

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Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

auch in den letzten drei Monaten haben wir uns <strong>für</strong> Sie wieder auf die<br />

Suche nach spannenden Themen gemacht.<br />

Interessant war <strong>für</strong> uns festzustellen, mit welchen interessanten Hobbies<br />

die Menschen in unserer Heimat ihre Freizeit verbringen. Hochinteressant<br />

das Hobby von Guiseppe Mazza. Der Hachener ist mit seinem Metalldetektor<br />

auf der Suche nach Metallgegenständen mit geschichtlicher<br />

Bedeutung. Vor über 70 Jahren hat der Skispringer Erich Roscher sein<br />

Hobby zum Beruf gemacht. Für uns blickt er zurück auf viele schöne<br />

<strong>und</strong> erfolgreiche Jahre. Ebenfalls seit über 70 Jahren gibt es die Heimatliebe<br />

Neheim, einen Brieftaubenzüchter-Verein.<br />

Besondere Beachtung verdient auch die „Freizeitbeschäftigung“ der<br />

Jugendcaritas, die sich im Hospiz in <strong>Arnsberg</strong> ehrenamtlich engagiert.<br />

Viel Herzblut steckt auch im Café Inka in <strong>Arnsberg</strong>, wo der soziale Status<br />

absolut keine Rolle spielt. Seit Kurzem gibt es hier auch den „Fair-<br />

Teiler“, der Menschen in Not zugute kommt. Ehrenamtlich engagiert<br />

sind auch die Eichholzfre<strong>und</strong>e, die da<strong>für</strong> sorgen, dass ihre Umgebung<br />

Anne von Heydebrand<br />

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Paul Senske<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 3


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23<br />

52<br />

36<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> die Sauerländer Lebensart<br />

<strong>WOLL</strong><br />

Worte, Orte, Land <strong>und</strong> Leute<br />

06 <strong>Winter</strong>-Schokolade<br />

08 Perspektive<br />

10 „Machen ist wie wollen, nur krasser“<br />

12 Europa stressfrei entdecken<br />

14 Die Kerze hinter der Eingangstür<br />

18 Der „Sondierer“ Giuseppe M.<br />

21 Gegen kalte Füße hilft Wärme<br />

22 Hasse chehört…?<br />

23 Kloster Wedinghausen<br />

27 Die Rauhnächte<br />

28 „Die (fliegenden) Steine“<br />

30 Der Jakobsweg unterm Weihnachtsbaum<br />

31 <strong>Winter</strong>-Waffeln<br />

32 Früher das Zuhause von Adelsgeschlechtern,<br />

heute das eines Reitvereins<br />

34 Ein Leben <strong>für</strong> die Kunst, Malerei & Grafik<br />

36 Ortsportrait Allendorf<br />

39 „Heute will Frau Müller eine Glatze“<br />

40 Die geheime Rezeptur eines Lebenswerks…<br />

42 „Das ist unser Friedhof“<br />

45 A.L.S. im Jubiläumsjahr<br />

46 Wie Maria den Rudolf zur Krippe gebracht hat…<br />

48 Der Schnee in der Badewanne<br />

51 Schöner wohnen im Sauerland<br />

52 Viel mehr als „nur“ Möbel<br />

54 Wer ist der Mann auf dem Tuch?<br />

57 Fern-<strong>WOLL</strong><br />

58 Matilda schwärmt <strong>für</strong> Bienen<br />

60 Schwungvoller Swing im Sauerland<br />

62 Pfeilschnell <strong>und</strong> über 60 Jahre jung<br />

64 „Kunststoff ist die Zukunft“<br />

67 Was hat ein Gullideckel mit Kunststoff zu tun?<br />

68 Biofilm im Brauseschlauch?<br />

70 Der Herzschlag unter dem Sattel<br />

74 Seit 30 Jahren völlig abgehoben<br />

76 Kameraüberwachung auf dem eigenen<br />

Gr<strong>und</strong>stück<br />

78 Der Verein der Eichholzfre<strong>und</strong>e<br />

81 Mokka-Zimtsterne<br />

82 Die letzten Mohikaner<br />

84 Aus dem Leben eines Rechtsanwaltes<br />

86 Der Christstollen<br />

87 Christstollen-Strudel mit Glühweinbirne<br />

88 Thankgrim & Hustene<br />

90 Impressum<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 5


<strong>Winter</strong>-Schokolade<br />

Die Tage sind kurz, die Nächte sind lang<br />

in den <strong>Winter</strong>monaten. Schnell könnte<br />

man einer <strong>Winter</strong>depression verfallen<br />

…. wenn es keine Schokolade gäbe.<br />

Denn dieses „Soulfood“ hat es wirklich in<br />

sich. Die dunkle Schokolade enthält Vitamin<br />

D, eben das Vitamin, das uns gerade in der<br />

dunklen Jahreszeit fehlt. Außerdem fanden<br />

Wissenschaftlicher heraus, dass die pflanzlichen<br />

Stoffe in der Schokolade schädliche<br />

freie Radikale neutralisieren. Dadurch träten<br />

Infektionen seltener auf. Außerdem würde sie<br />

das Risiko von Thrombosen, Herzinfarkt <strong>und</strong><br />

Schlaganfall senken <strong>und</strong> unser Gehirn mit der<br />

zum Denken nötigen Energie versorgen.<br />

Haben wir doch irgendwie alles schon geahnt.<br />

Und dass Schokolade glücklich macht, wissen<br />

wir ja schon seit unserer Kindheit. ■<br />

Rezept <strong>für</strong> vier Tassen Schokolade:<br />

· 150 g dunkle Schokolade (Kalorienbewusste<br />

nehmen die mit 60 % Kakaoanteil)<br />

· 1 Liter Vollmilch<br />

· Eine Prise Salz<br />

Zunächst die Schokolade zu kleinen Stückchen hacken<br />

<strong>und</strong> mit der Milch <strong>und</strong> dem Salz vermischen. Das<br />

Ganze in einem Topf kurz aufkochen <strong>und</strong> dann drei<br />

Minuten bei schwacher Hitze kochen lassen. Dabei<br />

ständig mit einem Löffel rühren. Wer es gern etwas<br />

dickflüssiger mag, lässt die Trinkschokolade zwei Minuten<br />

länger kochen. Dann etwas abkühlen lassen <strong>und</strong><br />

mit einem Klecks geschlagener Sahne servieren.<br />

Wenn Sie jetzt die Schokolade bei einem romantischen<br />

Film oder guter Musik genießen, sind <strong>Winter</strong>tage<br />

auch bei Schmuddelwetter schön. (CZ)<br />

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6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong><br />

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Kinder lieben Schneeflocken<br />

<strong>und</strong> lassen sie gern auch mal<br />

“auf der Zunge zergehen”.<br />

Die filigranen Gebilde entstehen,<br />

wenn kleine, unterkühlte Wassertropfen<br />

gefrieren oder sich Wasserdampf<br />

direkt an umherschwebende Partikel<br />

anlagert <strong>und</strong> gefriert.<br />

Unterm Mikroskop betrachtet ist<br />

die Schönheit der Eiskristalle so<br />

atem beraubend, dass selbst die sonst<br />

so nüchternen Mathematiker ins<br />

Schwärmen geraten.<br />

Die drei Spatzen<br />

In einem leeren Haselstrauch,<br />

da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.<br />

Verwirrende<br />

Weihnachtsbäume<br />

Ist es in Ihrer Familie auch noch<br />

üblich, das schöne alte Lied „O<br />

Tannenbaum“ anzustimmen? Eine<br />

schöne Tradition.<br />

Aber wissen Sie eigentlich auch<br />

genau, ob es sich bei Ihrem<br />

Weihnachtsbaum um einen echten<br />

Tannenbaum handelt? Oder ist es<br />

gar eine Fichte?<br />

Der Unterschied zwischen einer<br />

Tanne <strong>und</strong> einer Fichte ist ganz<br />

leicht zu erklären: Die Fichte sticht,<br />

die Tanne nicht. Auch von weitem<br />

ist der Unterschied leicht auszumachen:<br />

Während die Fichtenzapfen<br />

nach unten hängen, zeigen die<br />

der Tanne nach oben – wie Kerzen<br />

an einem Weihnachtsbaum. Das<br />

Wissen reicht aus, wenn sie einen<br />

<strong>Winter</strong>spaziergang machen <strong>und</strong> mit<br />

ihrem Wissen glänzen möchten.<br />

Auf dem Weihnachtsmarkt werden<br />

bei uns meist Nordmann-Tannen<br />

verkauft. Die sind oftmals etwas<br />

teuer. Und deren<br />

Nadeln stechen<br />

nicht...<br />

(cz)<br />

Der Erich rechts <strong>und</strong> links der Franz<br />

<strong>und</strong> mittendrin der freche Hans.<br />

Sie haben die Augen zu, ganz zu,<br />

<strong>und</strong> obendrüber, da schneit es, hu!<br />

Sie rücken zusammen dicht an dicht,<br />

so warm wie Hans hat’s niemand nicht.<br />

Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.<br />

Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.<br />

(Christian Morgenstern)<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> Herbst <strong>2019</strong> - 7


Perspektive Nr. 10<br />

Luftaufnahme des Freienohler Höhenweges<br />

S. Droste<br />

8 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 9


„Machen ist wie wollen, nur krasser“<br />

W<br />

as vor zwei Jahren als Kegelclub begann,<br />

ist inzwischen ein Service-Club geworden.<br />

„Ro<strong>und</strong>-Table“ nennt sich die Gruppe von<br />

Männern im Alter von 18 bis 40 Jahren, die sich zum<br />

Ziel gesetzt hat, Gutes zu tun <strong>und</strong> das in erster Linie<br />

<strong>für</strong> unsere Region.<br />

Mit einem Service-Verein verbindet man zunächst Lions,<br />

Rotarier oder auch – das weibliche Pendant - den Zonta -<br />

Club. Aber Ro<strong>und</strong>-Tabler sind weitestgehend unbekannt.<br />

Noch, möchte man sagen, wenn man sich deren Aktivitäten<br />

ansieht.<br />

Christian Hengesbach ist zurzeit Präsident der Vereinigung,<br />

in der sich junge Männer aus Meschede <strong>und</strong><br />

<strong>Arnsberg</strong> zusammengeschlossen haben. 2018 hatten sie<br />

die Voraussetzungen erfüllt, um einen „Tisch“ gründen<br />

zu können, von denen es in Deutschland über 200 gibt.<br />

17 Herren mit unterschiedlichen Berufen treffen sich seitdem<br />

alle zwei Wochen einmal in Meschede, ein anderes<br />

Mal in <strong>Arnsberg</strong>. Für viele der Teilnehmer bedeuten die<br />

Zusammenkünfte einen willkommenen Ausgleich zum<br />

Alltagsgeschäft, alle stehen aufgr<strong>und</strong> ihres Alters beruflich<br />

<strong>und</strong> familiär in Startpositionen. Jeder weiß, bzw. kann<br />

sich noch erinnern, dass diese Phase sehr viel Zeit <strong>und</strong><br />

Energie in Anspruch nimmt. Umso erstaunlicher ist es da,<br />

dass sich ein junger Unternehmer wie Christian Hengesbach<br />

so engagiert.<br />

Bodenständige Sauerländer<br />

Jungs packen an<br />

Gisela Wilms<br />

Philipp Nolte<br />

Wir wissen, wo der Schuh drückt<br />

Was sind seine Beweggründe? „Es ist die Euphorie, die<br />

sich bei uns mit dem Gedanken breitmacht, etwas Sinnvolles<br />

<strong>für</strong> die Menschen in Meschede <strong>und</strong> <strong>Arnsberg</strong> zu<br />

tun. Viele Unternehmungen, die wir durchgeführt haben<br />

oder die noch in Planung sind, haben eng mit unserem<br />

persönlichen Umfeld zu tun. Wir sitzen an der Basis <strong>und</strong><br />

wissen, wo der Schuh drückt. Wie bei der Aktion „Raus<br />

aus dem toten Winkel“, die wir mit Schulkindern geprobt<br />

haben. Sie durften in einem Lastwagen sitzen <strong>und</strong><br />

merkten beim Blick in Rück- <strong>und</strong> Seitenspiegel, dass<br />

man manchmal Fußgänger oder Radfahrer übersehen<br />

kann. Aufgr<strong>und</strong> des Erfolges werden wir die Maßnahme<br />

bestimmt noch einmal machen.“ Das Zusammenwachsen<br />

der altersmäßig homogenen Gruppe tut ein Übriges dazu,<br />

dass jedes Mitglied gerne zu den Treffen kommt <strong>und</strong> sich<br />

einbringt. Aber auch die Erfahrungen, die man ohne<br />

den Club nicht hätte machen können, motivieren den<br />

10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Einzelnen. „Durch Besuche der anderen Vereinigungen<br />

in Deutschland <strong>und</strong> weltweit (Stichwort Networking)<br />

bekommen wir viele Anregungen. Darüber hinaus sind<br />

Fre<strong>und</strong>schaften entstanden oder wurden neu belebt,<br />

sodass es auch ein persönlicher Gewinn ist“, weiß der<br />

Präsident zu berichten.<br />

Weihnachtspäckchenkonvoi<br />

Derzeit läuft der „Weihnachtspäckchenkonvoi“. Es<br />

wurden 25 Kindergärten <strong>und</strong> Schulen gefragt, ob sie bei<br />

der Aktion mitmachen möchten. Die Kinder werden<br />

dabei gebeten, gut erhaltenes Spielzeug in kleine Kartons<br />

zu verpacken, die von den Ro<strong>und</strong>-Tablern abgeholt<br />

werden. In Lebensmittelgeschäften <strong>und</strong> Betrieben<br />

liegen Flyer aus. Auch hier werden die Spenden abgeholt<br />

<strong>und</strong> anschließend nach Gütersloh, eine der zentralen<br />

Sammelstellen, gebracht. Von dort geht es dann weiter<br />

nach Rumänien, Moldawien, in die Ukraine <strong>und</strong> andere<br />

osteuropäische Länder. Teilweise begleitet einer der knapp<br />

4000 Ro<strong>und</strong>-Tabler die Transporte, womit er sicherstellt,<br />

dass die Päckchen dort ankommen, wo sie hingehören.<br />

Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass das Ganze mit<br />

sehr viel Aufwand verb<strong>und</strong>en ist. Dennoch sind die<br />

Mitglieder in diesem Fall mit der gleichen Begeisterung<br />

dabei wie bei den anderen Projekten. „Es macht einfach<br />

Spaß, tatkräftig zu unterstützen, Hilfe anzubieten, wo sie<br />

benötigt wird, <strong>und</strong> Erfolge zu sehen. So waren es anfangs<br />

200 Päckchen, die wir verschickt haben, letztes Jahr schon<br />

777“, berichtet Hengesbach stolz. Und was unterscheidet<br />

die Ro<strong>und</strong>-Tabler von anderen, wie den Lions oder<br />

Rotariern? „Bei uns ist durch die Begrenzung des Alters<br />

auf 40 Jahre gewährleistet, dass immer wieder neue Ideen<br />

durch junge Personen eingebracht werden, es ist also<br />

ein ständiger Erneuerungsprozess. Außerdem können<br />

wir anpacken, wir haben einige Handwerker in unserer<br />

Gruppe, mit denen wir zum Beispiel auch mal einen<br />

Haushalt aufgelöst haben. Wir wollen also nicht nur, wir<br />

machen auch. Nicht alle Aktionen sind unentgeltlich.<br />

Was wir einnehmen, fließt unserer Kasse zu, mit der wir<br />

dann weitere Projekte ermöglichen. Aus dem Gr<strong>und</strong> sind<br />

wir gerade dabei, einen Förderverein ins Leben zu rufen,<br />

denn nur mit den Mitgliederbeiträgen können wir unsere<br />

Ideen nicht verwirklichen.“<br />

Englische Clubs als Vorbild<br />

Bleibt noch die Frage, warum ausschließlich Männer<br />

Mitglied werden können. Zur Erklärung muss man an den<br />

Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts zurückgehen. 1927 wurde<br />

der erste Ro<strong>und</strong>-Table nach Vorbild der engli schen Clubs<br />

gegründet, zu denen keine Frau Zutritt hatte. Mittlerweile<br />

ist das Prinzip jedoch insofern aufgeweicht, als dass es<br />

die „Ladies Circles“ gibt, die sich als Ergänzung zu den<br />

Ro<strong>und</strong>-Tablers sehen. Meist laufen deren Aktionen parallel,<br />

aber auch zunehmend kooperativ, wie beim RT Rheine.<br />

Hengesbach: „Bei vielen unserer Veranstaltungen, wie<br />

z. B. den Betriebsbesichtigungen, sind unsere Partnerinnen<br />

dabei, bei den von uns organisierten Familienfesten sowieso.<br />

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich unsere<br />

Damen zu einem Ladies Circle zusammenschließen, mit<br />

dem wir dann gemeinsam <strong>für</strong> die gute Sache arbei ten.“<br />

Es läuft r<strong>und</strong> bei dem Ro<strong>und</strong> Table 234. Ihm <strong>und</strong> uns<br />

Sauerländern ist es zu wünschen, dass sich auch in der<br />

nächsten Zeit immer wieder junge Leute finden, die<br />

sowohl Spaß an Geselligkeit <strong>und</strong> Charity als auch an<br />

Reisen haben <strong>und</strong> bereit sind, über den eigenen Tellerrand<br />

hinauszuschauen. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 11


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Europa stressfrei<br />

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Die Fahrer der Zacharias Reisen<br />

rollen mit ihren Bussen durch<br />

ganz Europa – mit viel Spaß<br />

<strong>und</strong> meist ohne Navi<br />

Inga Bremenkamp<br />

Inga Bremenkamp & Istock/ firina<br />

„I Die Reiseleitung war perfekt. Und selbst das englische Wetter war perfekt.<br />

ch hab viele tolle Reisen als Fahrer begleiten dürfen. Aber diese eine nach<br />

Cornwall ist eine Fahrt, die ich nie vergessen werde. Die Gruppe war perfekt.<br />

Wir sind durchs ganze Cornwall gefahren, in jede Ecke hinein <strong>und</strong> hatten unglaublich<br />

schöne sieben Tage“, schwärmt Christos Vasdragiannis, der seit 2011 die Reise- <strong>und</strong><br />

Linienbusse von <strong>und</strong> <strong>für</strong> Zacharias fährt.<br />

Video mit Firmenchef<br />

Gustav Zacharias hier mit<br />

der AXAR APP ansehen.<br />

Wenn das Fernweh anklopft<br />

„Wenn die Sommersaison mit all unseren Reisen zu Ende ist, atmen alle erst einmal ganz<br />

tief durch <strong>und</strong> freuen sich auf die Ruhe. Nach drei Wochen allerdings, fängt es schon wieder<br />

an zu kribbeln <strong>und</strong> alle wollen wieder los“, erzählt Gustav Zacharias, der Geschäftsführer<br />

des Omnibusbetriebes aus Freienohl, der von einem seiner 61 Mitarbeitern schmunzelnd,<br />

aber energisch korrigiert wird: „Nach drei Wochen? Nach zwei Tagen juckt es schon wieder.<br />

Das ist wirklich so“, versichert Christos Vasdragiannis. Der Betrieb umfasst einen Fuhrpark<br />

von 38 Bussen, von denen die Reisebusse alle vier bis fünf Jahre ausgetauscht werden.<br />

„Wir sind von Norwegen bis in die Spitze<br />

des italienischen Stiefels unterwegs, reisen<br />

durch ganz Europa <strong>und</strong> kommen monatlich<br />

mit unserem 44.000 Litertank nicht<br />

hin. Unser Familienbetrieb ist langsam<br />

gewachsen. Ich habe mich schon als Kind<br />

<strong>für</strong> das Geschäft interessiert <strong>und</strong> bin<br />

12 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Moderner Arbeitsplatz, bestes Betriebsklima:<br />

Kamal Shaheen am Steuer eines Zacharias Fernbusses<br />

Stress als LKW-Fahrer?<br />

Quereinstieg möglich!<br />

Neue Kollegen (m/w/d)<br />

sind immer herzlich<br />

willkommen!<br />

mit 17 aufgr<strong>und</strong> meines schwerkranken Vaters schnell<br />

hineingerutscht“, berichtet Gustav Zacharias, der seine<br />

Kaufmannslehre im eigenen Betrieb absolviert hat.<br />

Die familiäre<br />

Atmosphäre<br />

„Wir helfen uns alle immer gegenseitig. Die Stimmung<br />

ist perfekt <strong>und</strong> wir haben ständig viel Spaß. Manchmal<br />

lachen wir uns richtig kaputt“, erzählt Christos Vasdragiannis,<br />

der neue Kollegen gerne unterstützt. „Für<br />

mich war es anfangs nicht ganz leicht. Ich wusste nicht,<br />

wo <strong>S<strong>und</strong>ern</strong> ist, wo Linnepe ist <strong>und</strong> wie ich nach Balve<br />

fahre“, berichtet Kamal Shaheen, der aus Syrien stammt<br />

<strong>und</strong> seit August Teil des Zacharias-Teams ist. „Meine<br />

neuen Kollegen haben mir sehr geholfen. Nicht nur<br />

Gustav Zacharias (m) mit seinen zufriedenen Mitarbeitern<br />

Christos Vasdragiannis (links) <strong>und</strong> Kamal Shaheen<br />

beim Kennenlernen der Strecken, sondern auch mit<br />

der allgemeinen Kommunikation oder dem System<br />

des Fahrkartenverkaufs“, führt der Neuling des Omnibusbetriebes<br />

fort. „Wir leiten Kamal step by step an<br />

<strong>und</strong> versuchen es, ihm möglichst leicht zu machen. Es<br />

sind viele Faktoren, die neu sind <strong>für</strong> ihn <strong>und</strong> an die er<br />

sich wie jeder Fahrer erst einmal gewöhnen muss. Aber<br />

er macht das unheimlich gut <strong>und</strong> bemüht sich“, sagt<br />

Gustav Zacha rias, der ständig auf der Suche nach neuen<br />

Gesichtern am Steuer seiner Busse ist. „Im Sommer 2020<br />

möchte ich einen neuen Auszubildenden einstellen <strong>und</strong><br />

heiße jeden Interessenten herzlich willkommen“, verspricht<br />

der Unternehmer aus Freienohl.<br />

Arbeiten wo andere Urlaub machen<br />

Christos Vasdragiannis strahlt, als er auf dem Sitz seines<br />

Lieblingsbusses Platz nimmt <strong>und</strong> erzählt, dass er privat<br />

am liebsten in sein Heimatland Griechenland reist – via<br />

Auto <strong>und</strong> immer ohne Navi. „Ich weiß auf den Strecken<br />

immer ganz genau, wo man am besten tanken oder eine<br />

hübsche Pause machen kann. Wir Fahrer kennen viele<br />

schöne Ecken in ganz Europa, lernen ständig interessante<br />

Gäste <strong>und</strong> andere Kulturen kennen. Das ist toll“, führt<br />

Christos Vasdragiannis fort <strong>und</strong> spricht damit <strong>für</strong> das ganze<br />

Zacharias-Team, das im Linienverkehr von Brilon bis Holzwickede<br />

<strong>und</strong> auch auf seinen Reisen quer durch Europa<br />

stets mit ganz viel Spaß im Gepäck unterwegs ist. ■<br />

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DIE KERZE HINTER DER EINGANGSTÜR<br />

Im Hospiz in <strong>Arnsberg</strong> engagieren sich Jugendliche ehrenamtlich,<br />

regelmäßig <strong>und</strong> mit viel Herz<br />

Inga Bremenkamp<br />

am Eingang steht eine Kerze, die nur<br />

dann brennt, wenn an dem Tag oder in der<br />

„Direkt<br />

Nacht ein Gast gestorben ist. Mein Blick<br />

geht immer direkt Richtung Kerze, sobald ich hereinkomme.<br />

Natürlich habe ich dann sofort ein mulmiges Gefühl<br />

im Bauch. Aber ich weiß, dass ich im Hospiz nie alleingelassen<br />

werde, die Schwestern mich auffangen <strong>und</strong> mir<br />

ganz in Ruhe erzählen, was passiert“, sagt Simone Gerdes,<br />

die die Gruppe der ehrenamtlichen Jugendlichen leitet <strong>und</strong><br />

koordiniert.<br />

14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Der beste Vanillepuddung<br />

Ihres Lebens<br />

Es gehört viel Mut dazu, wenn man sich mit dem Tod beschäftigt.<br />

Wenn man ihm ins Auge blickt oder einen Menschen<br />

begleitet, der weiß, dass er sterben wird. 24 Jugendliche<br />

tun genau das regelmäßig <strong>und</strong> freiwilllig <strong>und</strong> strahlen über<br />

das ganze Gesicht, wenn sie von ihrer Arbeit mit sterbenskranken<br />

Menschen erzählen. „Ich mache das hier definitiv richtig<br />

gerne. Ich gehe immer mit einem sehr guten Gefühl raus, weil<br />

ich weiß, dass ich Menschen, die im Sterben liegen, etwas<br />

Gutes getan habe“, erklärt Simone Gerdes <strong>und</strong> lächelt. „Im<br />

Hospiz ist keine traurige Stimmung. Natürlich gibt es traurige<br />

Momente. Aber es gibt auch richtig lustige <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschöne<br />

Momente. Wir spielen mit den Gästen ‘Mensch ärger Dich<br />

nicht’, lesen ihnen etwas vor oder tauschen uns mit ihnen <strong>und</strong><br />

über den Alltag – <strong>und</strong> über die besten Kochrezepte – aus“, sagt<br />

die 22-Jährige, die seit 2011 im St. Raphael Hospiz mithilft.<br />

Simone Gerdes weiß, wie dankbar die Hospizgäste <strong>für</strong> ihr Engagement<br />

– <strong>und</strong> <strong>für</strong> ihre Kochkünste- sind. „Einer Dame habe<br />

ich einmal einen Vanillepudding gekocht. Dieser sei, so sagte<br />

sie, der beste Vanillepudding, den sie je in ihrem ganzen Leben<br />

gegessen habe. Da war ich schon berührt“, gibt die <strong>Arnsberg</strong>erin<br />

zu. Eine hübsch gefaltete Serviette, ein nettes Gespräch<br />

beim gemeinsamen Mittagessen oder eben ein leckerer Vanillepudding<br />

ist das, was manchmal den Menschen in der letzten<br />

Lebensphase hilft.<br />

Die wichtige Rolle<br />

der Schwestern<br />

Die Jugendlichen engagieren sich an einem Ort, an dem<br />

schwierige Situationen erwartbar sind. An einem Ort, an dem<br />

Menschen sterben. An einem Ort, an dem Menschen trauern.<br />

„Ich bin froh, dass wir hier tolle Schwestern haben, deren<br />

Wärme <strong>und</strong> Zuwendung wir immer spüren. Ich weiß, dass da<br />

immer jemand ist, mit dem ich über alles reden kann. Sobald<br />

mich etwas bedrückt, atme ich tief durch <strong>und</strong> spreche dann<br />

mit den Schwestern – oder mit meiner Mama zu Hause“, sagt<br />

Simone Gerdes, die es liebt, wenn die Gäste anfangen, aus ihrem<br />

Leben <strong>und</strong> von ihrer Kindheit zu erzählen. „Es ist einfach<br />

toll, wie sich die Jugendlichen bei uns engagieren. In der Welt<br />

da draußen ist so viel Chaos, da muss man ihnen ihr Engagement<br />

schon echt hoch anrechnen“, lobt Schwester Maria, die<br />

stets einen sorgsamen Blick auf die jungen Helferinnen hat.<br />

„Natürlich gibt es traurige Mo mente.<br />

Aber es gibt auch richtig lustige <strong>und</strong><br />

w<strong>und</strong>erschöne Momente.“<br />

Simone Gerdes<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 15


Bitte keine<br />

Spezialbehandlung<br />

In der Unterkunft aufgenommen werden nur Gäste, die eine<br />

weit fortgeschrittene <strong>und</strong> unheilbare Erkrankung in der letzten<br />

Phase ihres Lebens haben. „Für mich ist immer wichtig, dass<br />

das zwar hier der Ort ist, an dem Leute sterben, wir uns aber<br />

Ein gemeinsames Schnäpschen<br />

zum Schluss<br />

Allen Beteiligten ist wichtig, dass sich die Hospizgäste nie<br />

alleine fühlen <strong>und</strong> alle offen <strong>und</strong> ehrlich miteinander umgehen.<br />

„Der Tod wirkt hier einfach wie ein ganz normaler Teil<br />

des Lebens. Alle gehen offen mit ihm um <strong>und</strong> wir versuchen,<br />

diesen letzten Teil des Lebens <strong>für</strong> die Gäste ganz aktiv <strong>und</strong> so<br />

erträglich <strong>und</strong> schön wie möglich zu gestalten. Ich bemühe<br />

mich immer, dass die Gäste ihre letzten Momente genießen<br />

können“, sagt Simone Gerdes, die in Köln Sonderpädagogik<br />

studiert. Damit das gelingt, erfüllen die Schwestern <strong>und</strong> die<br />

Jugendlichen den Gästen möglichst jeden Wunsch.<br />

„Einmal wollte eine Dame noch einmal in einer größeren<br />

R<strong>und</strong>e ein kleines Schnäpschen trinken. Das haben wir<br />

natürlich gemacht“, berichtet Simone Gerdes von einem der<br />

sehr individuellen Wünsche.<br />

… <strong>und</strong> plötzlich sang sie mit –<br />

<strong>und</strong> das richtig laut<br />

tatsächlich mit den lebendigen Menschen beschäftigen. Die<br />

wollen nicht speziell behandelt werden <strong>und</strong> das tun wir auch<br />

nicht“, erklärt Viola Hartmann, <strong>für</strong> die die besondere Aufgabe<br />

eine Pause vom Alltag ist. „Die Arbeit im Hospiz entschleunigt<br />

unglaublich stark <strong>und</strong> bringt eine andere Sichtweise aufs<br />

Leben mit“, führt die 18-Jährige fort.<br />

„Andere Gäste wünschen sich noch ein allerletztes Mal ihr<br />

Lieblingsessen, andere möchten noch einmal mit dem Rollstuhl<br />

in die Kirche gefahren werden <strong>und</strong> wieder andere wünschen<br />

sich andere Hausschuhe als die, die es standardmäßig in<br />

der Unterkunft gibt“, erzählen die beiden Mitgliederinnen der<br />

Jugendcaritas, die sich beim Berichten von wertvollen Erinnerungen<br />

fast überschlagen: „Am Nikolaustag singen wir immer<br />

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viel mit den Gästen. Eine der Besucherinnen war gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

sehr wortkarg <strong>und</strong> sprach kaum ein Wort. Als wir dann<br />

aber gesungen haben, blühte sie richtig auf. Sie hat mitgesungen<br />

<strong>und</strong> wie! Richtig laut“, erzählt Simone Gerdes von<br />

einem besonderen Moment im Hospiz, in dem acht Gäste<br />

gleichzeitig aufgenommen werden können.<br />

Der einsame Mann mit den<br />

grünen Augen<br />

So wie der singenden Dame geht es aber natürlich nicht<br />

allen Gästen, die im St. Raphael wohnen. Manche können<br />

die Hilfe nur schwer annehmen <strong>und</strong> müssen ganz sensibel<br />

abgeholt werden: „Irgendwann blieb nach dem Frühstück<br />

ein Mann ganz alleine im Wohnzimmer sitzen. Ich setzte<br />

mich zu ihm. Aber er forderte mich auf zu gehen, weil er<br />

wisse, dass ich etwas anderes zu tun hätte, <strong>und</strong> er es gewohnt<br />

sei, allein zu sein. In dem Moment wusste ich mir<br />

nicht anders zu helfen <strong>und</strong> sprach das Offensichtlichste an,<br />

was mir einfiel. Ich sagte, dass er ja genauso grüne Augen<br />

habe wie ich <strong>und</strong> dass ich fände, dass das etwas ganz Besonderes<br />

sei – <strong>und</strong> das finde ich wirklich“, erzählt Sophie Pieper<br />

von einem sehr berührenden Augenblick im Hospiz. Die<br />

Jugendlichen erleben unglaublich viele solch berührender<br />

Augenblicke im Hospiz. Weil sie sich Zeit nehmen, ohne es<br />

zu wissen, den weltbesten Vanillepudding kochen <strong>und</strong> den<br />

schwierigen Situationen, die zum Leben nun einmal dazugehören,<br />

nicht aus dem Weg gehen, sobald die Kerze hinter<br />

der Eingangstür brennt. ■<br />

Darum kümmert sich mein Vertrauensmann!<br />

Die Schnelle-Hilfe-Versicherung der LVM.<br />

Sebastian Fothen<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 17


Der „Sondierer“<br />

Giuseppe M.<br />

Ein moderner Wünschelrutengänger<br />

Markus Weber<br />

Tom Linke<br />

Giuseppe Mazza, in Italien<br />

geboren, aber seit 36<br />

Jahren, wie er selber sagt,<br />

„überzeug ter Hachener“, sucht<br />

<strong>und</strong> findet mit seinem Detektor im<br />

Sauerland Eisen- <strong>und</strong> Metallteile<br />

von teils besonderer, geschichtlicher<br />

Bedeutung. <strong>WOLL</strong> sprach mit<br />

Guiseppe Mazza über seine Passion,<br />

die ihn unter die Erde <strong>und</strong><br />

tief in die Vergangenheit führt.<br />

<strong>WOLL</strong>: Herr Mazza, wann waren Sie<br />

zuletzt mit dem Detektor unterwegs?<br />

Vor zwei Tagen. Die Saison geht langsam<br />

zu Ende, <strong>und</strong> ich bin froh, noch<br />

einmal eine Erlaubnis von einem<br />

Landwirt <strong>für</strong> ein freies Feld bekommen<br />

zu haben. Sobald eingesät wird,<br />

ist es eigentlich nicht mehr möglich,<br />

die Felder zu betreten. Allerdings<br />

sind „meine“ Landwirte bzw. Gr<strong>und</strong>stückspächter<br />

großzügig. Wenn nur<br />

eine Zwischensaat, die untergegraben<br />

wird, ausgebracht ist, bzw.<br />

die Frucht bereits hochgewachsen<br />

ist, darf ich die Felder betreten.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie sind Sie eigentlich zu diesem<br />

spannenden Hobby gekommen?<br />

Ich durfte als kleines Kind einen<br />

Bekannten in <strong>Arnsberg</strong> mit seinem<br />

Detektor begleiten <strong>und</strong> war da schon<br />

begeistert. Endgültig infiziert hat<br />

mich aber ein Beitrag des Fernsehsenders<br />

„dmax“ im Jahr 2014 über<br />

Goldsucher im australischen Outback.<br />

Ich habe dann einfach - zu<br />

Beginn natürlich komplett unwissend<br />

- einen ersten Metalldetektor<br />

gekauft <strong>und</strong> im Internet recherchiert.<br />

Meine erste Reise führte mich in die<br />

Eifel, an einen Ort, wo im 2.Weltkrieg<br />

mehrere zehntausend Soldaten<br />

gefallen sind. Allerdings muss man<br />

wissen, dass eine Suche an Orten,<br />

wo sehr viel Munition <strong>und</strong> andere<br />

Kampfmittel im Boden sind, gefährlich<br />

ist <strong>und</strong> - ohne Genehmigung<br />

auch illegal sein kann. Mit meinem<br />

heutigen Wissen würde ich nicht<br />

mehr aufs Geratewohl lossuchen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie wichtig ist in diesem<br />

Zusammenhang Ihre Ausrüstung,<br />

insbesondere natürlich<br />

der Detektor selbst?<br />

Außerordentlich wichtig. Inzwischen<br />

besitze ich das wohl führende Gerät<br />

am Markt mit einem LCD-Display<br />

zur Programmierbarkeit der Suchtiefe,<br />

wobei die unterschiedlichen<br />

Bodenbeschaffenheiten berücksichtigt<br />

werden können. Ganz wichtig ist die<br />

sogenannte Kleinteilempfindlichkeit,<br />

mit der auch Objekte im Zentimeter-Längen-Bereich<br />

entdeckt werden.<br />

Außerdem kann ein gutes Gerät wie das<br />

meine auch eine „Metallunterscheidung“<br />

vornehmen: So werden Objekte<br />

aus Eisen bzw. Eisenschrott (welche<br />

regelmäßig nicht interessant sind)<br />

gegenüber interessanten Objekten aus<br />

Kupfer - wie beispielsweise Münzen -<br />

unterschieden <strong>und</strong> durch einen höheren<br />

oder dumpfe ren Ton am Gerät angezeigt.<br />

Die gleiche Funktion erfüllt<br />

eine optische Anzeige am Display:<br />

„Minus“ bedeutet Eisen oder Eisenschrott,<br />

bei Plus wird es interessant…<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie kann man<br />

sich die Recherche vor einem<br />

Suchgang vorstellen?<br />

Wir haben im Sauerland das große<br />

Glück, dass es eine Vielzahl von<br />

sehr alten Dörfern <strong>und</strong> Gehöften<br />

gibt. So alt, dass ich dort tatsächlich<br />

schon Münzen aus dem 16.<br />

-18. Jahrh<strong>und</strong>ert entdecken konnte.<br />

Natürlich spielt bei der Suche heutzutage<br />

auch das Internet eine Rolle;<br />

ich arbeite mit diversen Programmen,<br />

bei dem man einfach einen Filter über<br />

dort abgebildete heutige Landkarten<br />

zieht <strong>und</strong> so einen Einblick auf die<br />

entsprechenden historischen Karten<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert erhält. Zudem<br />

nutze ich ein vom Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe (LWL)<br />

vorgegebenes Programm, welches es<br />

ermöglicht, meine F<strong>und</strong>e zu kartieren.<br />

Jeder meiner F<strong>und</strong>e wird mit einem<br />

Punkt auf der Karte versehen,<br />

18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 19


<strong>und</strong> diese Karte leite ich dann an<br />

die Mitarbei ter des Institutes <strong>für</strong><br />

Archäo logie zur Auswertung weiter.<br />

<strong>WOLL</strong>: Das hört sich nicht so<br />

an, als ob jeder Interessierte einfach<br />

loslaufen <strong>und</strong> suchen kann…<br />

Nein, ich habe hier<strong>für</strong> eine offizielle<br />

Genehmigung des LWL, genauer des<br />

Amtes <strong>für</strong> Bodendenk malpflege. Zunächst<br />

war diese beschränkt auf den<br />

Raum <strong>S<strong>und</strong>ern</strong>. Seit Neuestem habe<br />

ich aber eine erweiterte Genehmigung<br />

<strong>für</strong> den ganzen Hochsauerlandkreis.<br />

<strong>WOLL</strong>: Was passiert eigentlich<br />

mit den F<strong>und</strong>en, dürfen<br />

Sie alles selbst behalten?<br />

Ich gebe eine Liste meiner F<strong>und</strong>e mit<br />

genauer Bezeichnung <strong>und</strong> Fotografien<br />

an den Archäologen des Landschaftsverbandes<br />

weiter. Dieser prüft die<br />

F<strong>und</strong>e in Bezug auf ihre historische<br />

Bedeutung. Sobald die F<strong>und</strong>e bis in<br />

das Mittelalter, das römische oder<br />

kel tische Zeitalter zurückreichen,<br />

erhebt die Behörde gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

Anspruch auf die F<strong>und</strong>e.<br />

Neulich habe ich einen sogenann ten<br />

„Grapenfuß“* gef<strong>und</strong>en. Allerdings<br />

sind diese Füße tatsächlich häufig abgebrochen.<br />

Der F<strong>und</strong> ist somit nicht<br />

so außergewöhn lich, dass ich ihn<br />

hätte abgeben müssen - zum Glück!<br />

Außerdem zeige ich jeden mei ner<br />

F<strong>und</strong>e auch den Gr<strong>und</strong>stückseigentümern.<br />

Zuletzt habe ich eine<br />

etwa 100 Jahre alte Münze, in die<br />

eine Ähre <strong>und</strong> der Sinnspruch „Sich<br />

regen bringt Segen“ eingeprägt sind,<br />

dem Landwirt, dem das Feld gehörte,<br />

als Glücksbringer geschenkt.<br />

In der Regel erheben die Eigentümer<br />

der Gr<strong>und</strong>stücke aber<br />

keinen Anspruch auf die F<strong>und</strong>e.<br />

<strong>WOLL</strong>: Zum Schluss: Ihr interessantester<br />

F<strong>und</strong> in der letzten Zeit ?<br />

Ich habe auf einem Gehöft im S<strong>und</strong>eraner<br />

Raum ein altes Abzeichen<br />

gef<strong>und</strong>en. Beim Gespräch mit dem<br />

ansässigen Landwirt stellte sich heraus,<br />

dass die Fami lie im 2. Weltkrieg einen<br />

Philosophen beherbergt hat. Dieser<br />

hatte - was in der Familie noch gut<br />

in Erinnerung war - das Abzeichen<br />

auf dem Feld verloren. Die Freude<br />

über den F<strong>und</strong> war natürlich riesengroß!<br />

Ich habe dann das Abzeichen<br />

versie gelt <strong>und</strong> der Familie überreicht.<br />

<strong>WOLL</strong>: Herr Mazza, vielen Dank<br />

<strong>für</strong> den ausführlichen Einblick in Ihr<br />

interessantes Hobby! ■<br />

Anmerkungen:<br />

* Bronzener Fuß eines Kochtopfes aus<br />

Mittelalter oder früher Neuzeit.<br />

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20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Gegen kalte Füße<br />

hilft Wärme von<br />

innen <strong>und</strong> außen.<br />

W<br />

ie schön wäre es jetzt, die kalten Füße dem<br />

prasselnden, wärmenden Kaminfeuer ein wenig<br />

entgegen zu strecken. Denn besonders wir<br />

Frauen leider ja oft unter Eisfüßen. Warum das so ist,<br />

lässt sich ganz einfach erklären: 4/5 der Körperwärme<br />

kommt von den Muskeln. Männer, die ja – meist – mehr<br />

Muskelmasse besitzen, leiden seltener daran.<br />

Aber gegen frostige Füße lässt sich einiges unternehmen.<br />

Sie können zum Beispiel Ihre Füße mit einem Igelball massieren.<br />

Auch hilft Kaltes Wassertreten in der Badewanne.<br />

Das hört sich erst mal paradox an, hilft aber ungemein.<br />

Angenehmer ist aber erst mal ein Holzasche-Fußbad. Dazu<br />

zwei Handvoll Holzasche (gibt’s auch in der Apotheke oder<br />

Drogerie) in eine Fußwanne mit 40 Grad heißem Wasser<br />

geben, umrühren <strong>und</strong> die Füße darin baden. Auch mit<br />

einem Zitronen-Salz-Senfmehl-Fußbad wird die Durchblutung<br />

angeregt. Da<strong>für</strong> brauchen Sie zwei Zitronen, zwei<br />

Esslöffel Meersalz, 20 g Senfmehl <strong>und</strong> drei Tropfen Zimtöl.<br />

Und wenn Sie von innen etwas gegen die Kälte tun<br />

möchten, schneiden sie von frischem Ingwer sechs dünne<br />

Scheiben, dazu eine kleine aufgeschnittene Chilischote<br />

geben. Das Ganze mit 250 ml kochendem Wasser übergießen,<br />

gut zehn Minuten ziehen lassen, abseihen <strong>und</strong> heiß<br />

trinken. (cz) ■<br />

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Elisabeth Schulte<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 21


Hasse chehört…?<br />

Anke Kemper<br />

Lisbett, wat macht denn dein Friedel da<br />

mit dieser Gerätschaft bei euch im Chatten?“<br />

„Sachma<br />

„Dat is seine neueste Errungenschaft, ein<br />

Metalldetektor.“<br />

„Sach nur. Und wat macht er damit ausgerechnet im<br />

<strong>Winter</strong>?“<br />

„Er sucht den Boden ab nach Metall.“<br />

„Glaubt er, bei euch is ein Schatz vergraben oder wat?“<br />

„Kann doch sein? Hat es doch schon oft chegeben, dat<br />

jemand alte Münzen jef<strong>und</strong>en hat. Dat wär doch wat.<br />

Der Fridel hat sich da chenau informiert, wo hier früher<br />

mal alte Jehöfte waren. Da findet man schon mal Münzen<br />

oder nen anderen Metalljedöns.“<br />

„Und bei euch im Chatten war so ein Jehöft?“<br />

„Jau Fine, so iset.“<br />

„Und hat er denn schon wat Interessantes jef<strong>und</strong>en?“<br />

„Erst gestern. Ein altes Nummernschild.“<br />

„Ja wie jetzt? Wat denn <strong>für</strong> ein Nummernschild?“<br />

„Na weißte doch, eines wo noch AR <strong>für</strong> <strong>Arnsberg</strong> draufsteht.<br />

Dat chibt es doch schon seit den 70ern nich mehr.<br />

Dat ist doch wohl ein Ereignis!“<br />

„Es haut mich ausse Schuhe! Wat wollt ihr denn damit?“<br />

„Weißichnich. Vielleicht kann man dat ja chut verkaufen.<br />

Und wenn nich, dann hängen wa uns dat inne Küche auf<br />

zur Deko, woll?“<br />

„Schick. Und sonst hat er noch nichts jef<strong>und</strong>en? Ich<br />

meine jetzt sowat richtig Wertvolles?“<br />

„Doch! Meine Lieblingsrosenschere. Die hatte ich letztes<br />

Jahr im Chatten verloren <strong>und</strong> nich wiederjef<strong>und</strong>en. Da<br />

hab ich mich abba jefreut, als er mir die jezeigt hat.“<br />

„Dat wird ja imma besser! Die is doch sicha total verrostet.“<br />

„Macht doch nix. Dat kriejen wa widda hin, hat der<br />

Friedel jesacht. Wenn de willst, Fine, kann der Friedel<br />

auch mal bei euch im Chatten suchen chehen.“<br />

„Ne, lass ma. Wenn es nen Cherät chibt, wo de de<br />

Wühlmäuse mit findest, dann kannste mir Bescheid<br />

cheben, woll?“ ■<br />

22 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Die Geschichte<br />

schreibt sich fort in<br />

der „Stadt des<br />

schlafenden Riesen“<br />

Was wäre geschehen, wenn...<br />

Christel Zidi<br />

Manfred Haupthoff<br />

Im<br />

Kloster Wedinghausen<br />

wird Geschichte nicht<br />

konserviert, sondern<br />

fortgeschrieben. Auf uralten Gr<strong>und</strong>mauern<br />

werden Räume wieder<br />

zum Leben erweckt. Räume, die zu<br />

neuen Begegnungsstätten werden<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig die Schätze aus der<br />

Vergangenheit bewahren. Propst Hubertus<br />

Böttcher zeigte uns auf einem<br />

R<strong>und</strong>gang Geschichte <strong>und</strong> Zukunft<br />

des Klosters Wedinghausen.<br />

Man kann die Geschichte auch aus der<br />

Gegenwart interpretieren: Wenn der<br />

<strong>Arnsberg</strong>er Graf Heinrich I.<br />

(* um 1128; † 1200) nicht das Sakrileg<br />

begangen hätte, seinen Bruder während<br />

einer Messe verhaften zu lassen <strong>und</strong><br />

dieser Bruder nicht in der Haft verstorben<br />

wäre, gäbe es heute wahrscheinlich<br />

kein Kloster Wedinghausen. Und<br />

die Geschichte <strong>Arnsberg</strong>s wäre völlig<br />

anders verlaufen. Man kann sogar<br />

noch weiter gehen: Hätte Heinrich den<br />

Bruder nach der Messe verhaften lassen,<br />

sagen wir, irgendwo außerhalb des Kirchenumfelds,<br />

wäre die Nachricht heute<br />

allenfalls eine kleine Randnotiz in der<br />

Geschichte <strong>Arnsberg</strong>s wert.<br />

Der Erzbischof von Köln, Heinrich<br />

der Löwe (Herzog von Sachsen) <strong>und</strong><br />

weitere Bischöfe Westfalens sannen auf<br />

Rache, eroberten <strong>und</strong> zerstörten 1166<br />

die Burg <strong>Arnsberg</strong>.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 23


Heinrich musste fliehen. Durch die Fürsprache Kaiser Barbarossas<br />

<strong>und</strong> der Selbstdemütigung vor dem Kölner Erzbischof<br />

konnte Heinrich I. seine Herrschaft retten. Zur Sühne gründete<br />

er 1170 das Prämonstratenserstift Wedinghausen, das als<br />

„Kloster Wedinghausen“ in der Gegenwart mit überraschenden<br />

archäologischen F<strong>und</strong>en aufwartet: Hubertus Böttcher,<br />

Propst von St. Laurentius <strong>und</strong> Leiter des Pastoralen Raumes<br />

<strong>Arnsberg</strong>, ist begeisterter <strong>und</strong> begeisternder Experte, wenn es<br />

um die sensationellen Schätze seines Klosters Wedinghausen<br />

geht. Seine Führung beginnt mit der Tumba (Hochgrab), in<br />

welcher die Grafen Heinrich I. <strong>und</strong> sein Sohn, Heinrich der<br />

II. plus dessen Gemahlin Ermengard im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert beigesetzt<br />

wurden. Die Gruft befand sich ursprünglich mit dem<br />

darüber liegenden Hochgrab im Kapitelsaal des Klosters.<br />

Spätestens ab 1864 finden wir die Tumba in der nordöstlichen<br />

Ecke der Propsteikirche. Tumba <strong>und</strong> Gruft wurden seit<br />

2018 zum vielleicht letzten Mal geöffnet <strong>und</strong> bieten einige<br />

große Überraschungen: In der Tumba fanden sich tatsächlich<br />

Knochen, die derzeit in Kiel einer DNA-Untersuchung<br />

unterzogen werden, um den endgültigen Beweis da<strong>für</strong> zu<br />

liefern, dass es sich tatsächlich um die Gebeine von Heinrich<br />

I., seinem Sohn <strong>und</strong> seiner Schwiegertochter handelt. Auf dem<br />

Hochgrab befinden sich die Liegefiguren Heinrichs II. <strong>und</strong><br />

seiner Ehefrau Ermengard. Propst<br />

Böttcher weist auf ein winzig<br />

kleines, eingeritztes Zeichen<br />

in der Figur Heinrichs II.<br />

hin: „Sozusagen ein Vorläufer-Graffiti,<br />

dessen Entzifferung<br />

noch nicht gelungen ist.“<br />

Dann schließt er den abgetrennten Raum, führt uns durch<br />

die w<strong>und</strong>erschöne Pfarrkirche. Hier steht eine Truhe, deren<br />

besonderer Bedeutung der Propst hervorhebt. Die Verbindung<br />

zwischen <strong>Arnsberg</strong> <strong>und</strong> dem Kölner Erzbischof war im<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert sehr eng. Als die französischen Revolutionstruppen<br />

1796 in Köln einmarschierten, floh das Domkapitel<br />

– mit insgesamt 32 Kutschen – ins Sauerland. In einer der<br />

mitgenommenen Truhen, die noch heute in der Pfarrkirche<br />

steht, befand sich der Domschatz. Bis 1803 wurden die<br />

Geschicke des Kölner Erzbistums von <strong>Arnsberg</strong> aus gelenkt.<br />

Später brachte man die Wertsachen zurück nach Köln. Erst<br />

danach wurde am Bau des Kölner Doms weitergearbeitet.<br />

Wer weiß, was geschehen wäre, wenn der Domschatz im<br />

Sauerland geblieben wäre …Noch heute steht der älteste,<br />

nicht steinerne Kölner Bischofsstuhl vor dem Hochaltar. Ein<br />

Scherenstuhl, gut gepolstert <strong>und</strong> <strong>für</strong> „gewichti g e “ Männer<br />

bestens geeignet. Selbstverständlich hatte der Bischof auch<br />

einen Bediensteten, der ihm selbigen auch stets hinterhertragen<br />

musste. In der St. Laurentius-Kirche gibt es viele<br />

Schätze zu bestaunen: Das Taufbecken, die Kanzel, die<br />

Altäre – das Fenster hinter dem Hochaltar, das aus dem Jahr<br />

1250 stammt, die besondere Muttergottes nahe der Schreine,<br />

das 900 Jahre alte romanische Kreuz, eines der ältesten im<br />

norddeutschen Raum … Die Geschichten,<br />

die uns Hubertus Böttcher dazu<br />

erzählt, sind beeindruckend <strong>und</strong><br />

könnten gut einen weiteren Bericht<br />

füllen... Nach der Besichtigung der<br />

Sakristei betreten wir den freigelegten<br />

Kreuzgang aus dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

24 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Einige der schönen Rötelzeichnungen sind noch zu erkennen<br />

<strong>und</strong> geben eine Vorstellung davon, wie prächtig es hier einst<br />

ausgesehen hat. Derzeit sind die Renovierungs- <strong>und</strong> Restaurierungsarbeiten<br />

in vollem Gange. Propst Böttcher erklärt,<br />

was hier gerade installiert wird: „Wir versuchen mit digitalen<br />

Medien zukünftigen Besuchern den Blick in die Vergangenheit<br />

zu ermöglichen.“ Durch ein Fenster können wir vom<br />

Kreuzgang in den Kapitelsaal blicken. Diesen Raum durften<br />

Frauen früher nicht betreten „Das Frauenfenster bot die Gelegenheit,<br />

ein wenig vom Geschehen mitzubekommen.“<br />

In der Mitte des Kapitelsaals stand<br />

das Hochgrab, als Erinnerung daran,<br />

wer Gründer dieses Klosters war.<br />

R<strong>und</strong> um die 2,10 Meter lange<br />

<strong>und</strong> 80 Zentimeter breite<br />

Gruft versammelten sich die<br />

Klosterbrüder, fanden hier<br />

ihre Identität. Die inzwischen<br />

archäologisch erforschte Gruft<br />

ist mit wertvoller Freskenmalerei<br />

verziert. „Eine in Flandern<br />

angesiedelte Grabgestaltung, die aus<br />

Westfalen bislang nicht bekannt war.“<br />

Hier wird deutlich, dass <strong>Arnsberg</strong> schon im<br />

Mittelalter innerhalb eines überregionalen Raumes<br />

kulturellen Austausch betrieb. Die Gruft soll mit Glas abgedeckt<br />

werden, damit sie weiterhin zu besichtigen ist. Es gibt<br />

noch mehr zu bestaunen, gleich neben dem Kapitelsaal befand<br />

sich das Scriptorium (Schreibsaal), ausgestattet mit der<br />

ältesten Luftheizung des Mittelalters. „Sie stammt aus dem<br />

13. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> konnte einen circa 70 qm großen Raum<br />

auf 20 Grad erwärmen. Derzeit wird hier noch gegraben <strong>und</strong><br />

archäologisch geforscht.“<br />

Die Bedeutung Wedinghausens war in alter Zeit enorm<br />

hoch: „Hier war die intelligente Potenz der Grafschaft vertreten“,<br />

erzählt uns der Propst. Die Klosterbibliothek war<br />

eine der umfangreichsten im Westen, auch der Gero-Codex<br />

befand sich lange in deren Besitz. Das Scriptorium war<br />

überregional bekannt. Unter anderen arbeitete hier der<br />

aus London stam mende Richard von <strong>Arnsberg</strong>,<br />

der später seliggesprochen wurde. Kapitel<strong>und</strong><br />

Schreibsaal gehen heute ineinander<br />

über. Wir gelangen von dort auf eine<br />

Art Terrasse mit einem w<strong>und</strong>erschönen<br />

Blick auf die gesamte Stadt.<br />

Die Archäologen fanden Hinweise<br />

darauf, dass sich die Vorgängerkirche<br />

hier befand.<br />

Demnächst entsteht hier der Klostergarten<br />

als Ort der Begegnung. Mit<br />

dem Gang in die obere Etage geht es<br />

auch hinein in die heutige Zeit. Hier entstehen<br />

Räume, die <strong>für</strong> die derzeit 15 Mitglieder<br />

der katholischen Glaubensgemeinschaft Schalom<br />

hergerichtet werden. „Sie möchten jungen Menschen eine<br />

Lebensperspektive vermitteln <strong>und</strong> auf kreative Art <strong>und</strong> Weise<br />

<strong>für</strong> die Frohe Botschaft Christi begeistern.“, erklärt uns<br />

Probst Böttcher, der diese Begeisterung teilt <strong>und</strong> lebt. Die<br />

Pfarrkirche <strong>und</strong> das Kloster sind von vielen Schulen um<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 25


“In Wedinghausen war<br />

die intelligente Potenz der<br />

Grafschaft vertreten”<br />

geben, insgesamt r<strong>und</strong> 3000 Schüler gibt es hier in nächster<br />

Nähe. „Kann es sein, dass Geschichte – umgeben von all<br />

diesen Schulen – tot ist?“ fragte sich der Propst vor einigen<br />

Jahren. Nein, das kann <strong>und</strong> darf natürlich nicht sein. Mit<br />

seiner Begeisterungsfähigkeit <strong>und</strong> klaren Zielen konnte er erreichen,<br />

dass Kloster Wedinghausen zum größten Bauprojekt<br />

im Erzbistum Paderborn geworden ist. Die zwei St<strong>und</strong>en mit<br />

dem Propst sind wie im Fluge vergangen.<br />

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Beim nächsten Gang durch die Stadt werden wir sie mit<br />

anderen Augen sehen. Propst Hubertus Böttcher bezeichnet<br />

<strong>Arnsberg</strong> als „schlafenden Riesen“. Eine treffende Bezeichnung<br />

angesichts dessen, was hier noch alles schlummert.<br />

<strong>Arnsberg</strong> hatte eine großartige Vergangenheit. Wer sich<br />

dessen bewusst ist, kann diesen Riesen auch wieder aus dem<br />

Schlaf wecken, die Zukunft bewusster gestalten. Ein Anfang<br />

ist im Kloster Wedinghausen gemacht. ■<br />

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Die Rauhnächte<br />

Christel Zidi<br />

Wenn es in der Zeit zwischen dem 25. Dezember<br />

<strong>und</strong> 6. Januar mal besonders stürmisch wird,<br />

w<strong>und</strong>ern Sie sich nicht. Die Wilde Jagd hat begonnen.<br />

Auch über die Berge des Sauerlandes saust das Wilde<br />

Heer im Sturmwind hinweg. Angeführt werden die wilden<br />

Gesellen von Wotan <strong>und</strong> Frau Holle.<br />

Kommt das Wilde Heer dann auf die <strong>Arnsberg</strong>er Höhe, so<br />

lässt Wotan seinen H<strong>und</strong> zurück, damit er den Schatz bei der<br />

Wodanseiche bewacht. Der H<strong>und</strong> hat feurig glühende Augen<br />

<strong>und</strong> an seinem Hals klappert ein Knüppel. Ohne Ruhe läuft<br />

der H<strong>und</strong> auf <strong>und</strong> ab. Wenn dann in der letzten Nacht das<br />

Wilde Heer zurückkommt, ruft Wotan hinunter durch Wind<br />

<strong>und</strong> Wetter: „Aeulke, willste met?“ Auf diesen Ruf seines<br />

Herrn hat der Knüppelh<strong>und</strong> nur gewartet. Augenblicklich<br />

schwingt er sich in die Luft <strong>und</strong> jagt mit dem Wilden Heer<br />

davon.<br />

Und das jedes Jahr aufs Neue. So steht es zumindest in dem<br />

Buch „Sagen des Sauerlandes“ von Fritz Kühn.<br />

Der germanische Mondkalender hatte nur 354 Tage, 12<br />

Monden entsprechend, nicht 12 Monaten wie unser heutiger<br />

Kalender. Der Unterschied betrug also elf Tage – oder eben<br />

12 Nächte. Und diese Tage wurden als „tote Tage“ zwischen<br />

den Jahren eingeschoben, als Zeit, in der nach alten Volksglauben<br />

das Geisterreich offen steht.<br />

Noch unsere Mütter <strong>und</strong> Großmütter mahnten, „zwischen<br />

den Jahren“ keine Wäsche aufzuhängen. Denn wer zu dieser<br />

Zeit Wäsche draußen aufhängt, läuft Gefahr, dass sich die<br />

Wilde Jagd darin verfängt. Oder dass Wotan ein Wäschestück<br />

mitnimmt <strong>und</strong> als zukünftiges Leichentuch <strong>für</strong> den<br />

Besitzer verwendet.<br />

Am besten also, wenn man es sich in diesen Nächten drinnen<br />

so richtig gemütlich hat <strong>und</strong> das Wilde Heer einfach vorbeifliegen<br />

lässt … ■<br />

Rauhnacht<br />

Das Wort Rauhnacht leitet sich vom mittelhochdeutschen<br />

„rûch“ ab. Das bedeutet so viel wie<br />

haarig oder wild. Andere Quellen leiten Rauh von<br />

dem Wort Rauch ab.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 27


„Die (fliegenden)<br />

Steine“<br />

Punkrockband aus <strong>S<strong>und</strong>ern</strong> mit Geschichte<br />

Markus Weber<br />

Philipp Nolte<br />

Schon der Probenraum ist<br />

außergewöhnlich: Wir treffen<br />

uns im ersten Stock des Lagerhauses<br />

eines bekannten Freienohler<br />

Bootsbauers. Sobald man den<br />

Fenstervorhang hinter dem etwas<br />

erhöht aufgebauten Schlagzeug beiseite<br />

zieht, blickt man auf diverse<br />

Yachten, die im Erdgeschoss gelagert<br />

sind.<br />

Ebenso außergewöhnlich wie dieser<br />

Anblick ist auch die Band mit ihrer<br />

Geschichte: Am 23.09.1991 gegründet,<br />

besteht sie heute aus vier Musikern,<br />

die - bei aller offensichtlicher<br />

Unterschiedlichkeit - vereint sind<br />

durch die unbedingte Begeisterung<br />

<strong>für</strong> ihre Musik. Musik, die neben<br />

dem erwähnten Punk/Rock auch<br />

immer <strong>für</strong> Elemente des Blues, des<br />

Deutschrock oder des Jazzrock offen<br />

ist.<br />

Mike, der Gitarrist, ist nach eigenem<br />

Bek<strong>und</strong>en seit 2006 ein „Mosaikstein<br />

der Steine“, damit dienstältestes Mitglied<br />

der Band <strong>und</strong> ihr Wortführer<br />

(„Der kann am besten reden!“)<br />

„Huster“, eigentlich Jens, Bassist,<br />

seit 2011 dabei, braucht hingegen<br />

wie viele seiner prominenten<br />

Bass-Kollegen nicht viele Worte, um<br />

sich auszudrücken.<br />

Max, Jahrgang 1996 <strong>und</strong> damit der<br />

Junior, besticht laut Aussagen seiner<br />

Kollegen durch „überragende Bühnenpräsenz“.<br />

Und schließlich Felix, der seit<br />

seinem Eintritt 2018 die Gruppe<br />

<strong>und</strong> das Publikum durch modernes<br />

<strong>und</strong> teilweise vom Jazzrock geprägtes<br />

Schlagzeugspiel begeistert.<br />

Aus der Reihe der vielen früheren<br />

Bandmitglieder sind zumindest zwei<br />

zu nennen: „Öpfi“, aus <strong>S<strong>und</strong>ern</strong>,<br />

Sänger <strong>und</strong> Gründungsmitglied<br />

der Band, <strong>und</strong> „Sunny“, ebenfalls<br />

aus dem Raum <strong>S<strong>und</strong>ern</strong>, der die<br />

Gruppierung in den Anfangs zeiten<br />

musikalisch geprägt hat.<br />

In den vie len Jahren gab es - auch<br />

bedingt durch die vielen personellen<br />

Veränderungen - Pausen <strong>und</strong><br />

Gedanken ans Aufhören - aber Mike<br />

fasst hierzu in schönen Worten<br />

zusammen: „Für die Steine heißt<br />

es durchhalten, denn es ist zu viel<br />

Gutes dabei herausgekommen, um es<br />

komplett fallen zu lassen.“<br />

Aus den „Fliegenden<br />

Steinen“ wurden<br />

„Die Steine“<br />

Was hat es nun eigentlich mit dem<br />

interessanten Bandnamen „Fliegende<br />

Steine“ auf sich?<br />

Die Assoziation zu den „rollenden<br />

Steinen“, den Rolling Stones, liegt ja<br />

auf der Hand. Überraschung: „Nein,<br />

der Bandname entstand einfach so in<br />

den 90ern, ohne Bezug zu den weltberühmten<br />

Vorbildern. Wir hatten<br />

1992 auch einen ersten „Longplayer“<br />

mit dem Namen „Steinschlag“ …<br />

<strong>und</strong> seit Max´ Zugang 2017 nennen<br />

28 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


wir uns tatsächlich nur<br />

noch „Die Steine“. Das<br />

wird auch vom Publikum<br />

gut angenommen.“<br />

Laut Facebook-Eintrag steht die<br />

Gruppe <strong>für</strong> „rohe, eigenständige<br />

Rockmusik mit einem unordentlichen<br />

Schuss Punk“. Allerdings meint<br />

Max hierzu, dass die Musiker heute mit<br />

dem Wort Punk nicht vorrangig den Musikstil<br />

verbinden, sondern vielmehr „die Freiheit, das<br />

Lebensgefühl, welches das Wort Punk beinhaltet.“<br />

Überhaupt ist es der Band ganz wichtig, musikalische<br />

Grenzen nicht als starr wahrzunehmen, sondern sie zu<br />

überschreiten, Einflüsse anderer Stilrichtungen zuzulassen,<br />

auch wenn das nicht immer allen gefällt. Vielleicht<br />

liegt hierin sogar das Geheimnis der „Steine“, <strong>und</strong> ihr<br />

„Durchhalten“ bis heute. Diese Begeisterung, sich zwischen<br />

den Genres zu tummeln <strong>und</strong> sich immer wieder<br />

neu zu erfinden. „Die Zuhörer dürfen also ruhig rätseln,<br />

welches halbe Dutzend Stilarten wir hier zusammengeworfen<br />

haben - <strong>und</strong> sich am Ergebnis erfreuen.“ Aktuell<br />

finden häufig Jazz- <strong>und</strong> Blues-Elemente Eingang in die<br />

Stücke der Band.<br />

Verbindendes Element bei all dem scheinbaren Durcheinander<br />

sind allerdings die feinfühligen deutschen Texte,<br />

welche früher wie heute mindestens gleichwertig zur<br />

Musik sind, manchmal sogar im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Der vielbeschriebene „kreative Prozess“ beim Komponieren<br />

neuer Songs läuft, der entspannten Gr<strong>und</strong>haltung<br />

der Band entsprechend, sehr spielerisch ab: „Wir fangen<br />

zu zweit an, probieren etwas „sessionmäßig“ aus. Die<br />

anderen finden sich dazu. Und irgendwann schaffen wir<br />

es, die einzelnen Versatzstücke zu etwas Neuem zusammenzubinden.“<br />

(Mike)<br />

Die Verbindung zur Heimat <strong>und</strong> das sauerländische<br />

Lebensgefühl finden sich in Songs wie „2,5 - ich fahr um<br />

den See“ (2009), einer Liebeserklärung an den Sorpesee,<br />

wieder. Andererseits ist auch Raum <strong>für</strong> musikalischpoetische<br />

Kritik, etwa an bisweilen doch arg engstirnige<br />

<strong>und</strong> kleinbürgerliche Mitmenschen („Auf´m Land“, 2012).<br />

Neue CD <strong>2019</strong>/2020<br />

Das Warten der Fans, welche nach der CD „Marsyas“<br />

(2012) auf einen Nachfolger hoffen, hat übrigens bald<br />

ein Ende - noch im Jahr <strong>2019</strong>, spätestens zu Beginn des<br />

Jahres 2020, wird ein neues Opus der Rockband erscheinen.<br />

Die Vorbereitungen sind im vollen Gange.<br />

Zum Schluss noch eine Frage an jedes Bandmitglied:<br />

„Stellt euch vor, Ihr dürftet auftreten als Band eurer Wahl,<br />

mit einem Song eurer Wahl, am Ort eurer Wahl - was<br />

käme dabei heraus?“ Mike antwortet, wie aus der Pistole<br />

geschossen: „Coole Frage, ich wäre ACDC, <strong>und</strong> würde<br />

„Highway to Hell“ vor 30.000 Zuschauern im Madisons<br />

Square Garden in New York singen.“ Huster dazu, unnachahmlich<br />

trocken: „Ok, dann wäre ich dein Bassist.“<br />

Felix würde eine intimere Atmosphäre wählen, einen<br />

„richtig geilen“ Jazz-Club in Aschaffenburg, 500 Leute,<br />

<strong>und</strong> „Indian Summer“ von Simon Phillips performen.<br />

Max muss auch nicht lange überlegen: „Ich wäre bei<br />

„Green Day“ <strong>und</strong> würde in Milton Keynes in England<br />

vor 150.000 Leuten „American Idiot“ singen.“ ■<br />

Wichtig ist, musikalische Grenzen<br />

nicht als starr wahrzunehmen<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 29


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Gerade zu Weihnachten, wenn man es sich<br />

zuhause <strong>und</strong> in der Familie oder mit Fre<strong>und</strong>en<br />

so richtig gemütlich gemacht hat, schweifen<br />

die Gedanken manchmal ab - zum nächsten Urlaub.<br />

Der ein oder andere träumt vielleicht davon, auf den<br />

Jakobsweg zu gehen, den Camino zu pilgern …<br />

Aus unserer langjährigen Erfahrung können wir Ihnen<br />

sagen, dass dieser Weg einem ganz viel <strong>für</strong>s Leben mitgibt.<br />

Die Landschaften <strong>und</strong> die Orte auf dem Pilgerweg<br />

nehmen einen gefangen. Die Begegnungen vor Ort mit<br />

Gleichgesinnten sind einzigartig <strong>und</strong> unbeschreiblich. Es<br />

sind nicht wenige Pilger, die sagen: Nach dem Weg, ist vor<br />

dem Weg. Es ist nichts mehr so, wie es mal war - <strong>und</strong> das<br />

ist gut so.<br />

Der Weg ist das Ziel <strong>und</strong> jeder sollte seine Erfahrungen<br />

sammeln <strong>und</strong> mitnehmen – das ist nach wie vor unser<br />

Motto. Aber wir wissen auch, dass einige Menschen sich<br />

den Wunsch, auf dem Camino zu wandern, aus Angst<br />

<strong>und</strong> Unentschlossenheit heraus nicht erfüllen. Das muss<br />

nicht sein. Denn wir von Infopoint.help können Ihnen<br />

helfen, den Weg kalkulierbarer <strong>und</strong> sicherer zu machen.<br />

Deshalb bieten wir Ihnen die Pilgercard Klassik an.<br />

Darin enthalten ist die Auslandskrankenversicherung <strong>für</strong><br />

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haben Sie den Medizinischen Begleitschutz ins Krankenhaus,<br />

das heißt, unser Service-Mitarbeiter vor Ort geht mit<br />

zur Aufnahme, erklärt in der Landessprache Ihr Problem<br />

<strong>und</strong> teilt Ihnen das weitere Vorgehen vor Ort mit. Auch<br />

wenn Sie sich auf dem Camino einmal verschätzt<br />

haben <strong>und</strong> dadurch zu spät zu einer Unterkunft<br />

gelangen - die bereits voll belegt ist - brauchen Sie<br />

nur die Nummer auf der Pilgercard Klassik anzurufen<br />

<strong>und</strong> wir von Infopoint.help helfen weiter. Auf<br />

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<strong>und</strong> an die gewünschte Adresse schicken. Ein kleines<br />

Paket, das nicht lange ausgepackt werden muss, den<br />

Beschenkten aber die Fre<strong>und</strong>e ins Gesicht zaubert. Melden<br />

Sie sich bei uns, wenn Sie Ihren Lieben einen solchen Begleitschutz<br />

mit auf den Weg geben möchten.<br />

Wir vom Team Infopoint.help wünschen Ihnen eine<br />

ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> frohe Weihnachtszeit.<br />

*Infopoint.help wird hier unterstützt von<br />

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30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


<strong>Winter</strong>-Waffeln<br />

Was gibt es Schöneres an<br />

einem <strong>Winter</strong>tag, als<br />

wenn man nach einem<br />

ausgiebigen Waldspaziergang in<br />

klarer Luft nach Hause kommt <strong>und</strong><br />

es duftet nach frisch gebackenen<br />

Waffeln, nach „Haselnuss <strong>und</strong><br />

Mandelkern“, wie es in dem alten<br />

Kinderlied heißt. ■<br />

Damit Sie nicht lange suchen müssen,<br />

haben wir mal das passende Rezept<br />

rausgesucht:<br />

Feine Waffeln:<br />

250 Butter, 125 Zucker, ½ TL Zimt, 4 Eier, 150 g<br />

Mehl, 150 g Speisestärke, ½ TL Backpulver, 60 g<br />

geriebene Mandeln oder Haselnüsse.<br />

Butter, Zucker <strong>und</strong> Zimt schaumig rühren. Die<br />

Eier aufschlagen <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach dazugeben.<br />

Kräftig schlagen. Mehl, Speisestärke, Backpulver<br />

<strong>und</strong> Mandeln/Haselnüsse mischen <strong>und</strong> zur<br />

Schaummasse geben. Den Teig 30 Minuten<br />

quellen lasen. Das Waffeleisen fetten<br />

<strong>und</strong> erhitzen <strong>und</strong> die Waffeln goldgelb<br />

backen. (cz)<br />

Dreihausen<br />

... unweit von Sorpe- <strong>und</strong><br />

Möhnesee, nähe Ruhrradweg<br />

• Hausgemachte Kuchen<br />

<strong>und</strong> Torten, Kaffeespezialitäten<br />

• Biergarten<br />

• Deftige <strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />

internationale Küche<br />

• Außergewöhnliche Wünsche<br />

auf Vorbestellung<br />

Dreihausen 2<br />

59757 <strong>Arnsberg</strong><br />

☎ 029 32 / 21 586<br />

almhuette-dreihausen.de<br />

Die Trauerbegleiterin<br />

Christina Schulte-Huermann<br />

hilft Menschen, mit dem Verlust<br />

eines Angehörigen umzugehen<br />

Mit dem Tod leben<br />

Trauerbegleiterin<br />

Christina Schulte-Huermann<br />

Tannenweg 13 · 59821 <strong>Arnsberg</strong><br />

0151 - 58 75 48 17<br />

trauerbegleitung@lebewohl.eu<br />

www.lebewohl.eu<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 31


Früher das Zuhause von<br />

Adelsgeschlechtern, heute das<br />

eines Reitvereins<br />

Wicheln bald 150 Jahre im Familienbesitz<br />

Carla Wengeler<br />

Tom Linke & Carla Wengeler<br />

Am sehr weit zurück. Aber auch das heutige Geschehen auf der Anlage ist ausreichend interessant, um<br />

4. April des nächsten Jahres hat man auf Wicheln einen Anlass anzustoßen: Das Gut feiert 150-jähriges<br />

Jubiläum. Gr<strong>und</strong> genug, einmal in der Geschichte zu wühlen! Und die reicht in diesem Fall<br />

einmal bei Familie Henne, dem Geschäftsführer des Reitvereins <strong>Arnsberg</strong> Stefan Stakemeier <strong>und</strong> Pressewart Oliver<br />

Henker nachzufragen, was auf Gut Wicheln alles so passiert ist.<br />

Wichelns Geschichte<br />

„Generell gilt Wicheln als eine der<br />

ältesten Siedlungen im Kurkölnischen<br />

Sauerland“, berichtet Hubertus Henne.<br />

Denn die Wichelner Geschichte reicht<br />

bis ins Jahr 780 zurück. Damals kannte<br />

man es noch als „Wallburg Wicheln“.<br />

Die Ezzonen, die lothringischen Pfalzgrafen,<br />

hatten den Haupthof im Jahr<br />

1000 erworben. Danach ging das Anwesen<br />

durch viele Hände. Das Adelsgeschlecht<br />

der Rüdenberger, die Edelherren<br />

von Ardey <strong>und</strong> die niederadelige<br />

Familie von Wicheln bewohnten das<br />

Anwesen bis 1310, dann verkauften<br />

die Edelherren von Ardey Wicheln<br />

an den Erzbischof von Köln. Und die<br />

Geschichtsreise geht weiter: Von der<br />

Familie von Thülen gelangt Wicheln<br />

nach einem Gerichtsprozess im Jahr<br />

1626 in die Hände von Johan Wilhelm<br />

von Ledebur zu Wicheln. Die Familie<br />

wanderte später nach Kanada aus<br />

<strong>und</strong> somit gelangte das Gut 1726 an<br />

Clemens August I. von Bayern. Dann<br />

erwarb die hessische Regierung das<br />

Gut. Unterschiedliche Privatpersonen<br />

wurden weitere Besitzer des Gutes.<br />

Im Besitz der Familie Henne<br />

Familie Henne, genauer gesagt Caspar<br />

Henne, übernahm das Gut im<br />

Jahr 1870. Nächstes Jahr im April<br />

ist Wicheln dann schon 150 Jahr im<br />

Familienbesitz. Das Hauptgebäude<br />

von Gut Wicheln stürzte 1983 - während<br />

eines Sanierungsversuchs - zusammen.<br />

Das erhaltene Hauptportal<br />

steht heute unter Denkmalschutz <strong>und</strong><br />

ziert die Müscheder Schützenhalle.<br />

Mit Friedrich Henne erhielt dann auch<br />

die Pferdezucht Einzug auf Wicheln.<br />

Nach der Abschaffung des Milchviehs<br />

kamen auch die ersten Pensionspferde.<br />

Hubertus Henne war es dann, der sich<br />

später <strong>für</strong> die Pensionspferde <strong>und</strong> gegen<br />

die eigene Zucht entschied.<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Reitverein<br />

Von vielen anderen Reitvereinen unterscheidet<br />

sich Gut Wicheln dadurch,<br />

32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Hubertus Henne<br />

Oliver Henker<br />

dass es ein landwirtschaftlicher<br />

Betrieb ist, mit an die 35 Hektar<br />

Grünland. Auf dem Hof<br />

stehen neben Schulpferden <strong>und</strong><br />

Rindvieh r<strong>und</strong> 50 Pensionspferde.<br />

Zur Anlage gehören neben<br />

Wald, Wiesen <strong>und</strong> Stallungen<br />

auch zwei Reithallen(20 x 40 <strong>und</strong><br />

20 x 60 m) <strong>und</strong> zwei Reitplätze<br />

(46 x 85 m <strong>und</strong> 20 x 60 m). Im<br />

Reitverein <strong>Arnsberg</strong>, der im Jahr<br />

1972 gegründet wurde, gibt es<br />

aktuell 267 aktive Mitglieder, in<br />

sämtlichen Sparten des Reitsports.<br />

Dressur, Springen, Kutsche fahren<br />

<strong>und</strong> auch Voltigieren wird angeboten,<br />

so dass <strong>für</strong> wirklich jeden<br />

das Passende dabei ist. Eine Zeit<br />

lang konnte sogar Therapeu tisches<br />

Reiten angeboten werden. Reiten<br />

lernen kann man im Reitverein<br />

ab acht Jahren, begleiten wird es<br />

einen von da an vermutlich bis ins<br />

hohe Alter. Erst kürzlich konnte<br />

der <strong>Arnsberg</strong>er Reitverein einen<br />

erfolgreichen Turniertag voller<br />

WBO Prüfungen verbuchen. „Am<br />

27.10. starteten um die 160 Reiterrinnen<br />

<strong>und</strong> Reiter in insgesamt<br />

zwölf Prüfungen“, berichtet Stefan<br />

Stakemeier. Das jährliche Highlight<br />

ist das große Sommerturnier<br />

im Juni, mit ungefähr 1.000<br />

Starts. Hier freute sich der Verein<br />

über den Sieg in der kombinierten<br />

Prüfung der Klasse A* <strong>für</strong> die<br />

„Wanderstandarte des Pferdesports<br />

im Sauerland e.V.“ ■<br />

Stefan Stakemeier<br />

Silvia Henne<br />

Bernhard Henne<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 33


Ein Leben <strong>für</strong> die<br />

Kunst, Malerei & Grafik<br />

Der Dipl. Designer Wolfgang<br />

Wagner <strong>und</strong> seine sehr spezielle,<br />

künstlerische Sicht der Dinge<br />

Manfred Haupthoff<br />

„In seinem<br />

Garten findet der<br />

Künstler Ruhe<br />

<strong>und</strong> Inspiration“<br />

glaube, dass die Leute manchmal denken, allein die Tatsache,<br />

dass man eine Fotografie benutzt, um zu malen, produziere unvermeidlich<br />

ein bestimmtes Gemälde. Aber man kann nach einem Foto<br />

“Ich<br />

ebenso unterschiedliche Bilder malen wie nach der Natur.”<br />

(Chuck Close)<br />

Kunst <strong>und</strong> Garten<br />

Ich bin mit dem <strong>Arnsberg</strong>er Künstler<br />

Wolfgang Wagner verabredet. Nicht<br />

ohne Gr<strong>und</strong> findet das Gespräch<br />

in seinem Garten statt. Aber davon<br />

später mehr.<br />

Ein Meister von Licht <strong>und</strong><br />

Schatten<br />

Wolfgang Wagner ist, was ich sehr<br />

schnell an ihm bemerke, ein äußerst<br />

bescheidener Mensch. Müsste er<br />

eigentlich gar nicht sein, denn was ich<br />

da so sehe von seiner Kunst, ist schon<br />

wirklich beachtlich <strong>und</strong> sehenswert.<br />

Subtile Darstellungen von Landschaften,<br />

eigenwillige Portraits von Menschen<br />

<strong>und</strong> immer wieder Einflüsse<br />

aus der ihn umgebenden Natur sind<br />

da zu sehen. Und dies stets perfekt<br />

ausgeführt. In Nuancen von Licht<br />

<strong>und</strong> Schatten, feinfühlig austariert.<br />

Meisterhaft eben. Inspirieren lässt er<br />

sich dabei von Fotografien <strong>und</strong> seiner<br />

Umwelt.<br />

Eine f<strong>und</strong>ierte, künstlerische<br />

Ausbildung ist sehr hilfreich<br />

Der Absolvent der Fachhochschule<br />

Münster studierte von 1984 bis<br />

1990 visuelle Kommunikation mit<br />

dem Schwerpunkt Illustration. Das<br />

Studium hat Wolfgang Wagner dann<br />

als diplomierter Designer abgeschlossen.<br />

Es war eine Ausbildung „von<br />

der Pike auf“, die es Wagner später<br />

ermög lichte, in einem breiten Betätigungsfeld<br />

aktiv zu sein. Beruflich<br />

arbeitete der Künstler nach dem<br />

Studium mehrere Jahre in einer Werbeagentur.<br />

Durch die Mitgliedschaft<br />

in der <strong>Arnsberg</strong>er Künstlergruppe<br />

SEPIA ergaben sich erste Kontakte<br />

zum <strong>Arnsberg</strong>er Kulturbüro. Auch<br />

heute noch profitiert mancher Flyer,<br />

der vom Kulturbüro aufgelegt wird,<br />

von eben dieser Partnerschaft. Insbesondere<br />

an Flyern <strong>für</strong> den <strong>Arnsberg</strong>er<br />

Kunstsommer oder die Phantasiewerkstatt<br />

hat Wolfgang Wagner hier<br />

bei Illustration <strong>und</strong> Layout maßgeblich<br />

mitgewirkt.<br />

Ein zweites Betätigungsfeld<br />

Aus ersten Anfängen entwickelte<br />

sich ein zweites großes Betätigungsfeld.<br />

Die Lehrtätigkeit als freier<br />

Kunstlehrer an <strong>Arnsberg</strong>er Schulen<br />

wurde von den Schulen, aber auch<br />

insbesonders von den begeisterten<br />

Schülern gern angenommen <strong>und</strong><br />

weitete sich im Laufe der Zeit immer<br />

mehr aus. Workshops im <strong>Arnsberg</strong>er<br />

Kunstsommer <strong>und</strong> Zeichenkurse <strong>für</strong><br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche z. B. <strong>für</strong> die<br />

Phantasie werkstatt, kamen hinzu.<br />

34 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Die künstlerische Freiheit<br />

ist ein hohes Gut<br />

Aller guten Dinge sind natürlich drei. Am Herzen liegen Wolfgang Wagner<br />

besonders seine freien, künstlerischen Arbeiten, die sich allesamt durch<br />

eine sehr speziell dichte Atmosphäre sowie eine eigenwillige <strong>und</strong> unverwechselbare<br />

Interpretation von naturalistischer Sichtweise auszeichnen.<br />

Wagner malt bevorzugt in Öl <strong>und</strong> Acryl, aber auch mit Wachsmalkreiden<br />

<strong>und</strong> in Mischtechnik. Die große künstlerische Freiheit dieses Künstlers<br />

besteht aber auch darin, nichts verkaufen zu müssen. So kann er malen<br />

<strong>und</strong> machen was er will, ohne den Zwang zu produzieren. Das führt zu<br />

einer großen Entspanntheit beim Erschaffen eines Werkes <strong>und</strong> kommt<br />

dadurch bestimmt auch der Qualität zugute. Auch bei Ausstellungen,<br />

Galerien <strong>und</strong> Museen hält sich Wolfgang Wagner bewusst sehr zurück.<br />

Er präsentiert sich auch nicht im Internet <strong>und</strong> den sozialen Medien wie<br />

Facebook <strong>und</strong> Co.<br />

Vielseitige Interessen<br />

Ein ganz großes Interessenfeld findet der Künstler in der ihn umgebenden<br />

Natur. Große Teile seiner freien Zeit verbringt Wolfgang Wagner im<br />

nahegelegenen <strong>Arnsberg</strong>er Wald <strong>und</strong> in seinem Garten. Hier findet er<br />

Ruhe <strong>und</strong> Inspiration <strong>für</strong> seine künstlerische Arbeit. Zeit <strong>für</strong> Muße <strong>und</strong><br />

Meditation. Zeit zum Nachdenken. Hier rei fen auch die meisten seiner<br />

künstle rischen Ideen. Tief beindruckt mache ich mich wieder auf den<br />

Heimweg <strong>und</strong> denke: Ein Leben <strong>für</strong> die Kunst, aber auch die Kunst zu<br />

leben, habe ich hier vorbildhaft vorgef<strong>und</strong>en. ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 35


50 von 1500 Allendorfern sorgen <strong>für</strong><br />

150 Arbeitsplätze!<br />

Carla Wengeler<br />

S. Droste<br />

Die Vereine sorgen <strong>für</strong> ein<br />

gutes Miteinander<br />

Allendorf, das zwischen den S<strong>und</strong>eraner Stadteilen<br />

Hagen <strong>und</strong> Stockum liegt, bekam bereits im Jahr<br />

1407 die Stadtrechte zugesprochen - die jedoch<br />

nie ausgeübt wurden. Deswegen wird der Ort auch als<br />

Titularstadt bezeichnet. „Im Jahr 1795 hat der Fuhrmann<br />

Friedrich Clute-Simon den Kölner Domschatz ins Kloster<br />

Wedinghausen gebracht“, berichtet Ortsvorsteher Anton<br />

Lübke über die Geschehnisse der Allendorfer Vergangenheit.<br />

Acht Jahre später wurden die Relikte dann wieder<br />

nach Köln gebracht. Erst im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert gab es erneut<br />

Schlagzeilen aus dem Ort – leider tragische: Im Juni 1940<br />

starben fünf Schulkinder bei einer Explosion <strong>und</strong> waren<br />

somit die ersten Ziviltoten des Zweiten Weltkrieges. Am<br />

11.04.1942, während sich die Wehrmacht im Ort versteckt<br />

hielt, starben nach einer Bombardierung Allendorfs<br />

42 Menschen.<br />

Söhne des Ortes<br />

Berühmte Persönlichkeiten sind in Allendorf aufgewachsen.<br />

Zum Beispiel Norbert Peters, ein katholischer<br />

Priester <strong>und</strong> Hochschullehrer. Auch Josef Droste stand<br />

im Dienst der Kirche; er war Zeit seines Lebens General-<br />

36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


vikar im Erzbistum Paderborn. Kein Kirchenmann, aber<br />

trotzdem weit über Allendorfs Grenzen hinaus bekannt, war<br />

Hubert Clute-Simon, ein Profifußballer, der unter anderem<br />

bei Schalke 04 <strong>und</strong> Hertha BSC gespielt hat. Heute leben<br />

r<strong>und</strong> 1500 Einwohner in Allendorf, ungefähr 50 von ihnen<br />

sind selbstständig <strong>und</strong> sorgen <strong>für</strong> circa 150 Arbeitsplätze im<br />

Dorf. Ziemlich beeindruckend! Ohne Gewerbegebiet kann<br />

Allendorf eine hervorragende Infrastruktur bieten, bei der<br />

alles vorzufinden ist: Apotheke, Tankstelle <strong>und</strong> Blumengeschäft,<br />

um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Auch eine Gr<strong>und</strong>schule mit Ganztagsbetreuung findet man<br />

im Ort. Ein Altenheim befindet sich derzeit noch im Aufbau<br />

<strong>und</strong> wird später 80 Senioren ein Zuhause bieten.<br />

Die „Alte Molke“ <strong>und</strong> andere Highlights<br />

Beliebt ist in Allendorf auch der Park mit Spielplatz.<br />

Übrigens der größte Spielplatz der Stadt <strong>S<strong>und</strong>ern</strong>. Ein<br />

bekannter Veranstaltungsort ist die „Alte Molke“, eine<br />

umgebaute Molkerei, die nun als Theaterbühne, <strong>für</strong><br />

Konzerte <strong>und</strong> Comedy-Auftritte genutzt wird. Zirka zwölf<br />

überaus aktive Vereine gibt es in Allendorf: darunter der<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 37


Park mit Spielplatz<br />

Der Fickeltünnes<br />

Schützenverein, der Sportverein mit fünf Jugendmannschaften<br />

<strong>und</strong> öffentlich zugänglichem Kunstrasenplatz,<br />

SGV, Kolping. Sie alle sorgen <strong>für</strong> ein gutes Miteinander. So<br />

kann auch der Musikverein im nächsten Jahr sein 100-jähriges<br />

Jubiläum feiern.<br />

„Allein der Heimatverein hat schon 400 Mitglieder. Das<br />

sagt schon was aus!“, findet auch Anton Lübke. Der Heimatverein<br />

„Fickeltünnes e.V.“ leitet seinen Namen vom<br />

Patron der Kirche ab, Sankt Antonius dem Einsiedler, der<br />

oftmals mit einem Schwein unterm Arm dargestellt wird.<br />

In unseren Breiten wird daraus umgangssprachlich eben<br />

der „Fickeltünnes“.<br />

Für die Zukunft hat sich Allendorf vorgenommen, die<br />

Parkanlage weiterhin aktiv zu halten <strong>und</strong> die Wandermöglichkeiten<br />

zu verbessern <strong>und</strong> bekannter zu machen.<br />

Unterstützend ist da die Tatsache, dass der 18 Kilometer<br />

lange Geschichtswanderweg mit 16 Stationen vom SGV<br />

2014 bis 2016 zum Weg des Jahres gekürt wurde. Darüber<br />

hinaus wurde er an die „Sauerland Höhenflug“-Wanderroute<br />

angefügt <strong>und</strong> umbenannt in den „Fickeltünnesweg“.<br />

Das Highlight im <strong>Winter</strong> ist definitiv der Weihnachtsmarkt,<br />

der seit nun ungefähr 18 Jahren jährlich stattfindet.<br />

25 liebevoll aufgestellte Hütten laden neugierige Besucher<br />

<strong>und</strong> staunende Kinder ein, durch Allendorf zu bummeln<br />

<strong>und</strong> sich vom Weihnachtsfeeling anstecken zu lassen.<br />

„Ohne die große ehrenamtliche Unterstützung der Rentner<br />

hier wäre das gar nicht möglich“, erklärt der Ortsvorsteher.<br />

Es gibt auch ein Weihnachtskonzert <strong>und</strong> viele Angebote<br />

extra <strong>für</strong> Kinder. Der Weihnachtsmarkt findet am zweiten<br />

Adventswochenende statt. ■<br />

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38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


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„Heute will Frau Müller eine Glatze“<br />

Der Friseur-Salon „Agostino ú Varberú“ in <strong>S<strong>und</strong>ern</strong> feiert Jubiläum<br />

<strong>und</strong> bedankt sich bei seinen Gästen<br />

Wenn die leeren Whiskey-Flaschen auf dem<br />

Vorsprung im Salon sprechen könnten,<br />

dann würden sie Geschichten erzählen.<br />

Geschichten von ausschweifenden Männerr<strong>und</strong>en im<br />

Barbirie-Club. Von inspirierenden Gesprächen, bei einer<br />

Tasse Cappuccino. Und natürlich von den perfekten<br />

Frisuren, die Agostino Fullone mit seinem Team auf die<br />

Köpfe der K<strong>und</strong>en zaubert.<br />

Seit fünf Jahren ist „ú Varberú“ in einer alten Fabrikhalle<br />

aus den 1920er Jahren zuhause. Und Zuhause ist das<br />

Stichwort: Bei Agostino Fullone fühlt man sich gleich<br />

wie bei einem guten Fre<strong>und</strong>. Whisky, guter Grappa, …<br />

- dazu noch eine gute Rasur <strong>und</strong> den perfekten Haarschnitt.<br />

Bei „ú Varberú“ ist alles irgendwie anders. Aber anders<br />

ist gut <strong>und</strong> Agostino versprüht einfach italienischen<br />

Charme <strong>und</strong> Herzlichkeit. Er ist authentisch, genauso<br />

wie sein Konzept. „Wir machen es anders als alle anderen.<br />

Wir sind immer auf der Suche nach zeitgemäßen<br />

Produkten. Deswegen setzen wir jetzt auch in Sachen<br />

Haarfarbe <strong>und</strong> bei den Männerprodukten auf italienische<br />

Marken“, erklärt der Inhaber.<br />

hat, genauso wie die K<strong>und</strong>en. „Früher wusstest du, dass<br />

Frau Müller kommt <strong>und</strong> eine Dauerwelle will. Heute<br />

will Frau Müller aber vielleicht eine Glatze, weil sie das<br />

im Internet gesehen hat“, erklärt Agostino lachend<br />

<strong>und</strong> fügt hinzu: „Der Stammk<strong>und</strong>e ist eine aussterbende<br />

Art.“<br />

Deswegen will sich „Agostino ú Varberú“ – was auf<br />

Deutsch übrigens „Agostino der Barbier“ heißt – bei<br />

seinen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en bedanken. Eine große<br />

Party fand schon statt. Und vielleicht bleibt es auch<br />

nicht die letzte, denn die besten Partys finden doch<br />

immer spontan zuhause statt, oder?<br />

Weitere Informationen unter: www.uvarberu.de <strong>und</strong><br />

02933-8379673 ■<br />

„Der Stammk<strong>und</strong>e ist eine aussterbende Art“<br />

Dass sich aus der kargen Lagerhalle so ein Wohlfühlort<br />

entwickelt hat, war auch <strong>für</strong> Agostino nicht abzusehen.<br />

Vor allem, weil das Friseurgewerbe einen Wandel erlebt<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 39


Die geheime Rezeptur eines Lebenswerkes…<br />

… wird nicht verraten, aber zu einer kuriosen<br />

Bedingung eines Wirtshausverkaufs<br />

Inga Bremenkamp<br />

Tom Linke<br />

„W<br />

ir waren 1972 in<br />

Zandvoort in den<br />

Niederlanden im<br />

Urlaub. In einem hübschen Restaurant<br />

namens ‚Old Vienna‘ hat uns<br />

die Knoblauchsoße so gut geschmeckt,<br />

dass wir jeden Abend hingegangen<br />

sind. Das Rezept hat der Kellner uns<br />

damals trotz der vielen Besuche nicht<br />

verraten. Uns war damals direkt<br />

klar, dass wir diese Sauce dann<br />

irgendwie selbst hinkriegen müssen“,<br />

erzählt Ingrid Köster über die Entstehung<br />

der im Sauerland berühmten<br />

Knoblauchsoße.<br />

„Wir haben getüftelt<br />

<strong>und</strong> getüftelt, getan <strong>und</strong><br />

gemacht <strong>und</strong> die Soße am<br />

Ende hinbekommen.“<br />

Ingrid & Bruno Köster<br />

Das Tüfteln an der Rezeptur<br />

Ingrid Köster hat sich direkt nach<br />

diesem Urlaub - gemeinsam mit ihrem<br />

Mann Bruno - in die Küche gestellt.<br />

„Wir haben getüftelt <strong>und</strong> getüftelt,<br />

getan <strong>und</strong> gemacht <strong>und</strong> die Soße am<br />

Ende hinbekommen“, berichtet das<br />

Ehepaar, das seit dem Verkauf ihrer<br />

Freienohler Wirtschaft in Neheim<br />

wohnt. Serviert haben Ingrid <strong>und</strong><br />

Bruno Köster ihre Soße nach erfolgreicher<br />

Herstellung in ihrem Gasthof<br />

an der B<strong>und</strong>esstraße in Freienohl.<br />

„Eigentlich wollten wir unsere Soße<br />

vor allem zu Grillgerich ten servieren.<br />

Aber unsere Gäste hatten andere<br />

Pläne. Sie haben die Soße zu fast allem<br />

bestellt: Zu Weißbrot, zusammen mit<br />

einer Schüssel Chips. Und eigentlich<br />

zu allem, was denkbar ist“, berichtet<br />

Bruno Köster, der wie seine Frau sehr<br />

stolz <strong>und</strong> glücklich auf die Erfindung<br />

ihrer Soße ist, die sie selbst als Lebenswerk<br />

bezeichnen.<br />

Soße nur auf Vorbestellung<br />

„Die Bekanntheit unserer Knoblauchsauce<br />

ist peu à peu gewachsen.<br />

Irgendwann sind die Leute vorbeigekommen,<br />

um Soße <strong>für</strong> diverse Feten<br />

zuhause zu kaufen. Dieser Außer-<br />

Haus-Verkauf wurde immer größer -<br />

genau wie der ein oder andere Eimer,<br />

der über die Wirtschaftstheke ging“,<br />

sagt Ingrid Köster, die die Soße in<br />

größeren Mengen irgendwann nur<br />

noch auf Vorbestellung hat rausgeben<br />

können. „Die größte Bestellung, die<br />

wir mal hatten, war ein Fünf-Kilo-<br />

Eimer“, ergänzt Bruno Köster. „Das<br />

war teilweise schon verrückt“, sagen<br />

die Kösters, die ihr Restaurant am<br />

Freienohler Bahnhof, der einst der<br />

Knotenpunkt <strong>für</strong> die Postkutschen<br />

nach Eslohe war, im Juni 2015 aufgegeben<br />

<strong>und</strong> 2018 verkauft haben.<br />

„Bei all unseren Verkaufsgesprächen<br />

lag neben den Unterlagen auch ein<br />

Töpfchen unserer Soße auf dem<br />

40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Tisch. Die Knoblauchsauce <strong>und</strong><br />

Kösters – das gehört einfach zusammen.<br />

Die Interessenten waren durchweg<br />

begeistert - vor allem der jetzige<br />

Besitzer, Simon Neuhaus aus Rüthen,<br />

der die Immobilie nur gemeinsam<br />

mit dem Rezept unserer Soße hat<br />

kaufen wollen“, erzählt das Ehepaar,<br />

das seit dem Verkauf in Rente ist.<br />

Eine Soße aud die alle<br />

gewartet haben<br />

Die Idee, die Soße auch nach der<br />

Aufgabe des Wirtshauses weiterzuverkaufen,<br />

hatte übrigens Jochen<br />

Köster, einer der drei Kösters Söhne.<br />

„Jochen hat sich zwei Tage an<br />

unserem Schützenfest 2015 zu Hause<br />

hingesetzt <strong>und</strong> alles ausgerechnet<br />

<strong>und</strong> das Rezept bis ins kleinste<br />

Detail festgehalten“, berichtet<br />

Bruno Köster, der die Originalsauce<br />

daraufhin gemeinsam<br />

mit seiner Frau erstmals<br />

auf dem Herbstfest des<br />

Edeka-Marktes an<br />

der B<strong>und</strong>esstraße<br />

in Freienohl verkauft<br />

hat. „Wir<br />

hatten <strong>für</strong> den<br />

Familientag zehn<br />

Kilo Soße produziert<br />

<strong>und</strong> wurden vollkommen<br />

überrannt. Man hatte das Gefühl,<br />

die ganze Umgebung hätte nur<br />

auf den freien Verkauf dieser Soße<br />

gewartet. Ich weiß noch, dass wir<br />

ständig sagten: ‚Wir brauchen mehr<br />

Sauce, wir brauchen mehr Sauce –<br />

unbedingt‘“, berichten die Kösters<br />

von der Verkaufspremiere ihrer Soße<br />

an der B<strong>und</strong>esstraße. In den darauffolgenden<br />

Monaten hätten sie nur<br />

noch Soße produziert, ohne jemals<br />

daran geglaubt zu haben, dass sich<br />

die Geschichte um ihre Knoblauchsoße<br />

so entwickelt: „In dem ersten<br />

Vierteljahr nach dem Herbstfest<br />

haben wir wirklich nur noch Soße<br />

produziert <strong>und</strong> sie im Edeka-Markt<br />

verkauft. Das war Wahnsinn“, sagt<br />

die Rentnerin, die froh war, dass sie<br />

gemeinsam mit ihrem Mann nach<br />

der Wirtschaftsaufgabe noch eine<br />

Aufgabe hatte, die den Start ins Rentnerdasein<br />

sehr leicht gemacht hat.<br />

Die Wirtschaft geht,<br />

die Soße bleibt<br />

Der neue Besitzer der Wirtschaft<br />

- <strong>und</strong> des Soßenrezeptes - hat den<br />

Verkauf der Soße weiter ausgeweitet<br />

<strong>und</strong> beliefert mit ihr jetzt auch den<br />

Edeka-Markt in Warstein. „Das<br />

Restaurant wird leider nicht weitergeführt“,<br />

sagt Ingrid Köster.<br />

„Herr Neuhaus hat lange nach<br />

einem Betreiber gesucht <strong>und</strong><br />

keinen gef<strong>und</strong>en. Er wird<br />

die untere Etage des<br />

Hauses jetzt wohl<br />

zu Wohnungen<br />

umbauen“, führt<br />

die Sauerländerin<br />

fort, die ihre<br />

Soße mindestens<br />

einmal im<br />

Monat <strong>für</strong> sich<br />

<strong>und</strong> ihre Familie produziert.<br />

„Wenn ich meinen Sohn in Hamburg<br />

besuche, habe ich meist die<br />

Zutaten <strong>für</strong> die Soße mit im Koffer.<br />

Dann kochen wir im Norden<br />

gemeinsam, denn frisch schmeckt’s<br />

einfach am besten“, sagt Ingrid<br />

Köster, die mit ihrem Mann eine<br />

Soße kreiert hat, die eine ganze Region<br />

begeistert <strong>und</strong> deren Rezeptur<br />

natürlich nicht verraten wird. ■<br />

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„Das ist unser Friedhof“<br />

Bachumer Friedhofsverein ist ein Musterbeispiel<br />

<strong>für</strong> Engagement in einer starken Gemeinschaft<br />

Paul Senske<br />

Manfred Haupthoff<br />

Ein Dorf ohne eigenen Friedhof? Eigentlich kaum<br />

vorstellbar, aber dieses Schicksal drohte ausgerechnet<br />

dem „friedlichen Dörfchen“. Doch die Dorfgemeinschaft<br />

in <strong>Arnsberg</strong>-Bachum reagierte, handelte <strong>und</strong><br />

gründete einen Friedhofsverein, der seit dem 1. Januar<br />

2013 den Friedhof mit der herrlichen Linden-Allee <strong>und</strong><br />

dem einmaligen <strong>und</strong> persönlichen Charakter unterhält.<br />

Der Verein ist ein Musterbeispiel <strong>für</strong> ehrenamtliches <strong>und</strong><br />

lohnendes Engagement, das die Gemeinschaft des knapp<br />

900 Seelen zählenden Dorfes stärkt. „Das ist unser Friedhof“,<br />

sagt Winfried Kroll. „Er ist <strong>für</strong>s Dorf unverzichtbar.“<br />

Kroll ist zweiter Vorsitzender, einer der „Mentoren“ der<br />

Bachumer Initiative <strong>und</strong> von Beginn an dabei. Das gilt auch<br />

<strong>für</strong> Vereins-Chef Martin Risse sowie Beiratsmitglied Stefan<br />

Kemper, den ehemaligen <strong>und</strong> langjährigen Schützen-Oberst.<br />

Wenn sie über die Arbeit des Vereins sprechen, dann klingt<br />

auch berechtigter Stolz durch. „Wir haben inzwischen 300<br />

Mitglieder. Diese Zahl spricht <strong>für</strong> sich“, betont Risse. „Viele<br />

Einwohner wissen, wie wichtig ein Friedhof im Ort ist, als<br />

Stätte der Trauer <strong>und</strong> deren Bewältigung, des Friedens <strong>und</strong><br />

der Stille. Daher schätzen sie auch die Arbeit des Vereins<br />

<strong>und</strong> solidarisieren sich.“ Kemper berichtet, dass „auch viele<br />

Bergheimer inzwischen Mitglieder sind. Vor allem die älteren<br />

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42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


„Ein überschaubarer<br />

Friedhof mit einer<br />

herrlichen Lindenallee.“<br />

Winfried Kroll<br />

Einwohner wollen keinen weiten Weg zurücklegen, wenn sie<br />

das Grab ihrer verstorbenen Familienmitglieder besuchen<br />

wollen.“ Ein weiterer, gravierender Pluspunkt <strong>für</strong> den Friedhof<br />

„im friedlichen Dörfchen Bachum“ ist der besondere Charakter<br />

der Grabstätte. „Es ist ein sehr persönlicher, überschaubarer<br />

Friedhof mit einer herrlichen Linden-Allee, unserem Markenzeichen,<br />

<strong>und</strong> den Bänken. Die älteren Menschen kommen<br />

zu Fuß oder per Bus. Es ist ein Ort der Stille <strong>und</strong> der persönlichen<br />

Begegnung. Die Menschen kennen sich - im Gegensatz<br />

zu den großen Friedhöfen“, meint Kroll.<br />

Zahl der Beerdigungen nimmt zu<br />

Der Blick auf die Statistik verrät, dass die Zahl der Beerdigungen<br />

in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Waren es<br />

2011 noch sieben, stieg die Zahl im Jahr 2017 auf 17, ein Jahr<br />

später waren es 16. „Auch Bergheimer <strong>und</strong> sogar Neheimer<br />

sind inzwischen in Bachum beerdigt“, so Risse. Die geringe<br />

Anzahl an Beerdigungen <strong>und</strong> die Kosten von 16.000 Euro waren<br />

2011 die Gründe da<strong>für</strong>, dass die Stadt <strong>Arnsberg</strong> im Zuge<br />

der Konsolidierung der Stadtfinanzen den städtischen Friedhof<br />

in Bachum schließen bzw. keine Neubestattungen mehr<br />

zulassen wollte. „Das war <strong>für</strong> das Dorf ein Schock“, berichtet<br />

Kroll. „Wir haben daraufhin versucht, einen neuen Träger zu<br />

gewinnen <strong>und</strong> auch mit dem Gemeindeverband der katholischen<br />

Kirche gesprochen, der Versuch scheiterte aber.<br />

Dann haben wir das Dorf mobil gemacht, den städtischen<br />

Friedhof selbst zu betreiben.“<br />

Gespräche mit der Stadt wurden geführt, die nicht einfach,<br />

aber erfolgreich waren. „Unsere Botschaft an die Stadt: Wir<br />

packen an <strong>und</strong> machen es <strong>für</strong> die Hälfte der Kosten, also <strong>für</strong><br />

8.000 Euro, <strong>und</strong> verpflichten uns <strong>für</strong> eine langfristige Pflege“,<br />

so Risse. „Eine weitere Voraussetzung musste die Gründung<br />

eines Vereins sein.“ Die Gründungversammlung in der Schützenhalle<br />

am 15. Januar 2012 war ein riesiger Erfolg, 120<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 43


Bachumer traten dem Verein bei, die Arbeit nahm der Verein<br />

am 1. Januar 2013 auf. Die Prämisse: Der Friedhof bleibt<br />

städtisch, der Verein betreibt <strong>und</strong> pflegt ihn. „Die Kooperation<br />

mit der Stadt ist sehr gut“, betont Kemper. „Hebt die Stadt die<br />

Bestattungsgebühren an, werden auch die Zuschüsse <strong>für</strong> den<br />

Verein automatisch angehoben.“ Ausdrücklich loben die Verantwortlichen<br />

auch die „hervorragende Unterstützung“ durch<br />

den Bezirksausschuss Voßwinkel/Bachum.<br />

Drei Arbeitseinsätze im Jahr<br />

• Fensterbankbleche<br />

• Mauerabdeckungen<br />

• Dachabschlussprofile<br />

Garagen <strong>und</strong> Flachdächer<br />

Das Dorf <strong>für</strong> den Erhalt des Friedhofs mobil gemacht:<br />

(v. l.) Stefan Kemper,<br />

Stefan Risse <strong>und</strong> Winfried Kroll.<br />

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Die Arbeit des Friedhofsvereins läuft. „Wir haben uns in Meschede-Olpe<br />

<strong>und</strong> Olsberg-Wiemeringhausen umgesehen, dort<br />

gibt es auch Friedhofsvereine, die uns wertvolle Tipps gegeben<br />

haben“, erklärt Risse. Dreimal im Jahr - vor Ostern, Schützenfest<br />

<strong>und</strong> Allerheiligen - sind Arbeitseinsätze der Vereinsmitglieder<br />

angesetzt. Dabei geht es auch um die Überprüfung der<br />

Standfestigkeit der Gräber. Viele helfen mit. „Diese Resonanz<br />

unterstreicht den dörflichen Zusammenhalt“, so Kemper. Gepflegt<br />

werden auch die Gräber zweier unbekannter russischer<br />

Soldaten. Einige Arbeiten wie Baum- <strong>und</strong> Heckenschnitt <strong>und</strong><br />

Rasenmähen hat der Verein ausgeschrieben <strong>und</strong> an Fachbetriebe<br />

wie den Bachumer Garten- <strong>und</strong> Landschafsbau Gerke<br />

vergeben. Angestellt ist zudem eine 400-Euro-Kraft, die die<br />

Wege „top in Schuss hält“. Investiert hat der Verein ein neues<br />

Tor aus verzinktem Stahl, das ein altes Holztor ersetzt. Zudem<br />

wurde eine Hecke gepflanzt <strong>und</strong> der alte Zaun entfernt.<br />

Der Verein arbeitet weiter an einer sicheren Zukunftsperspektive.<br />

Er wünscht sich eine Ausweitung der bisher in Bachum<br />

zulässigen Bestattungsformen (Grab <strong>für</strong> Sarg oder Urne) -<br />

konkret teil- bzw. halbanonyme Bestattungen. „Wir können<br />

uns eine Fläche <strong>für</strong> Urnengräber vorstellen, auf der die einzelnen<br />

Grabstellen nicht gekennzeichnet sind, auf der aber die<br />

Namen der Verstorbenen auf einer Gedenktafel zu lesen sind“,<br />

sagt Risse. „Wir loten diese Möglichkeit aus.“<br />

Der Verein sorgt sich aber nicht nur um den Friedhof. Er<br />

richtet auch den Martinszug aus, kümmert sich um den<br />

Schnadegang <strong>und</strong> ist beim Dorffest am letzten Sonntag im<br />

September voll im Einsatz. „Wir Bachumer sind eine starke<br />

Gemeinschaft, die Menschen fühlen sich im friedlichen Dörfchen<br />

wohl. Der Friedhofsverein leistet dazu seinen Beitrag“,<br />

sagt Kroll. ■<br />

44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


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A.L.S. sieht sich im<br />

Jubiläumsjahr gerüstet <strong>für</strong><br />

Herausforderungen<br />

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ist die Abkürzung <strong>für</strong><br />

„Allgemeine Land- <strong>und</strong><br />

A.L.S.<br />

Seespedition“. Die weltweit<br />

tätige Firma mit Sitz in Hüsten,<br />

die in diesem Jahr ihr 30- jähriges<br />

Bestehen feiert, kann auf eine<br />

beeindruckende Erfolgsgeschichte<br />

zurückblicken. 1989 ging es mit vier<br />

Mitarbeitern los, heute beschäftigt<br />

A.L.S. 25 Mit arbeiter, die ein R<strong>und</strong>um-sorglos-Paket<br />

<strong>für</strong> die k<strong>und</strong>enbezogene<br />

Logistik schnüren. 2017<br />

bekam A.L.S. das TOP-100-Siegel<br />

<strong>und</strong> gehört damit zu den innovativsten<br />

Unternehmen Deutschlands.<br />

Geschäftsführer Christoph Dahlmann<br />

fühlt sich seiner Heimatstadt<br />

Hüsten sehr verb<strong>und</strong>en. Auf eine<br />

große Feier zum Jubiläum wurde<br />

verzichtet, stattdessen spendete die<br />

Firma Geld an das Hüstener Kinderheim<br />

Marienfrieden <strong>und</strong> an den<br />

Hospizverein <strong>Arnsberg</strong>/<strong>S<strong>und</strong>ern</strong><br />

sowie an drei überregionale Projekte.<br />

Dazu gab es vom 1. bis 3. November<br />

eine Firmen-Jubiläumsfahrt <strong>für</strong><br />

Mitarbei ter <strong>und</strong> ihren „Anhang“ nach<br />

Mainz. Auf dem Programm standen<br />

u. a. eine Flughafenbesichtigung in<br />

Frankfurt <strong>und</strong> eine Planwagen-Weinbergr<strong>und</strong>fahrt<br />

in Nierstein.<br />

Vor allem die Transportbranche steht<br />

wegen des BREXIT-Abkommens vor<br />

Veränderungen. Aber dank ständiger<br />

Weiterbildung <strong>und</strong> Spezialisierung<br />

<strong>für</strong>chtet die Hüstener Spedition<br />

A.L.S. die verschiedenen Szenarien<br />

nicht. ■<br />

Perfekt gefeiert: Bei der Firmen-Jubiläumsfahrt zum 30-jährigen Bestehen in der Nähe von Mainz<br />

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Wie Maria den Rudolf zur<br />

Krippe gebracht hat …<br />

Aus dem Leben eines leidenschaftlichen<br />

Krippensammlers<br />

Ü<br />

ber Krippen hatte Rudolf<br />

Brenke als junger Mann nur<br />

wenig nachgedacht. Und das,<br />

obwohl er in einer Schreinerei tätig<br />

war. Seine Frau Maria war es, die ihm<br />

„den Weg zu den Krippen geebnet hat.“<br />

Hier hat also eine Maria ihren Josef, äh<br />

Rudolf zu den Krippen gebracht.<br />

Christel Zidi<br />

Tom Linke<br />

„Hätte ich das besser nicht gemacht“,<br />

kommt der Ehefrau schon mal der<br />

Gedanke, wenn sich im Wohnzimmer<br />

Krippe über Krippe türmt. Aber<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich steht sie schon hinter<br />

seinem raumeinnehmenden Hobby. Es<br />

ist eine schöne Zeitbeschäftigung <strong>für</strong><br />

ihren Mann, aber auch eine sehr zeitaufwendige.<br />

Rudolf ist ein waschechter Hüstener.<br />

Vor 70 Jahren wurde er in der Ketteler -<br />

Straße geboren. Seine Frau Maria<br />

lernte er 1977 kennen. Die Wickederin<br />

arbeitete zu der Zeit in der „Karoline“,<br />

genauer gesagt in der „Kalten Küche“<br />

des Karolinenhospitals. 1980 bekam das<br />

Ehepaar sein erstes Kind, Tochter Sonja.<br />

Zwei Mädchen - Julia <strong>und</strong> Madeleine<br />

- sollten noch folgen. „Zu Kindern<br />

gehören Krippen“, ist auch heute noch<br />

die feste Überzeugung der sechsfachen<br />

Großmutter. Schon ihren Eltern war die<br />

Weihnachtskrippe enorm wichtig. Der<br />

Vater baute die Familienkrippe – wie es<br />

in den Nachkriegsjahren oft üblich war<br />

- noch selbst.<br />

Die erste Krippe des Paares stammt<br />

aus der ehemaligen Buchhandlung<br />

Seve rin. Stolz zeigt uns Rudolf Brenke<br />

diese Krippe, die noch heute zu seiner<br />

umfang reichen Sammlung gehört. Besonders<br />

stolz ist er auf ein Exemplar, das<br />

ihm seine nach Neuseeland ausgewanderte<br />

Tochter Julia geschickt hat.<br />

R<strong>und</strong> 20 Krippen beherbergt die<br />

Wohnung der Brenkes in der Vorweihnachtszeit.<br />

Dann, wenn es wieder<br />

46 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


darum geht, eine seiner Krippen<br />

auszustellen. So wie in diesem Jahr<br />

im Schaufenster des Schuhhauses<br />

Prange in Hüsten.<br />

Die erste Ausstellung<br />

1999 war es, als Rudolf Brenke<br />

zum ersten Mal auf einer Krippenausstellung<br />

war. Die Vosswinkeler<br />

Krippenausstellung hatte eine lange<br />

Tradition. Organisiert wurde sie von<br />

„Bertrams Gerhard“, dem Leiter der<br />

ehemaligen Kolpingfamilie Vosswinkel.<br />

Hier bekam Rudolf Brenke<br />

genügend Anregungen <strong>für</strong> seine<br />

Krippen, hier hat es ihn endgültig<br />

gepackt. Man könnte fast sagen, hier<br />

erfolgte die Initialzündung <strong>für</strong> den<br />

Krippensammler. Auch seine Exponate<br />

gelangten bald unter den fünf<br />

Höchstplatzierten <strong>und</strong> Prämierten.<br />

Seit fünf Jahren kümmert sich das<br />

Ehepaar regelmäßig darum, dass im<br />

Pfarrheim in der Goethestraße zu<br />

Heiligabend eine Krippe aufgestellt<br />

ist. Sie gehören zum Helferteam r<strong>und</strong><br />

um Pfarrer Jung, das sich darum<br />

kümmert, dass alleinstehende Menschen<br />

an Weihnachten nicht allein<br />

sein. Dass sie im dortigen Pfarrheim<br />

gemeinsam ein schönes Fest feiern<br />

können. Im Pfarrheim unter dem<br />

Tannenbaum mit der Weihnachtskrippe<br />

…<br />

Für Rudolf Brenke ist zwar nicht<br />

das ganze Jahr Weihnachten, aber<br />

das ganze Jahr Krippenzeit. Denn<br />

irgendwas muss ständig an seinen<br />

Krippen restauriert oder repariert<br />

wird. Da<strong>für</strong> macht er es sich nicht<br />

leicht, geht nicht ins Geschäft<br />

oder online <strong>und</strong> bestellt sich Entsprechendes.<br />

Nein, Rudolf Brenke<br />

hat den Recycling-Gedanken tief<br />

verinnerlicht. Ein altes, ausrangiertes<br />

Playmobil-Teil wird schnell<br />

mal umfunktioniert in einen Trog<br />

<strong>für</strong> die Krippentiere. Zahnstocher<br />

werden zum Zaun r<strong>und</strong> um die<br />

Krippen-Rindviecher. Seine jüngste<br />

Krippe ist aus einer alten Kokosnuss<br />

gebastelt, die mal als Futterschale <strong>für</strong><br />

seine Wellensittiche diente. Selbstverständlich<br />

wird sie auch bald<br />

ausgeleuchtet werden. Und auch um<br />

diese letzten Details kümmert sich<br />

Marias Rudolf besonders liebevoll.<br />

KKK – Krippen, Kirmes,<br />

Karneval<br />

Für ihn gibt nur weniges, das an den<br />

Stellenwert des Krippensammelns<br />

herankommt. Zum einen ist es die<br />

Hüstener Kirmes. Wenn es wieder<br />

heißt „Die Kirmes ist eröffnet“, hält<br />

ihn nichts mehr zuhause. Sein drittes<br />

Steckenpferd ist der Karneval, in<br />

der HüKaGe, der Hüstener Karnevalsgesellschaft<br />

fühlt es sich r<strong>und</strong>um<br />

wohl. Ein echter Hüstener eben.<br />

Rudolf Brenke gönnt sich kaum<br />

Ruhe. Während wir <strong>WOLL</strong>-Mitarbeiter<br />

gemütlich eine Tasse Kaffee<br />

mit seiner Frau trinken, läuft er im<br />

Wohnzimmer auf <strong>und</strong> ab. Den Kopf<br />

voller Ideen, wie er seine Krippen<br />

noch schöner gestalten kann… ■


DER SCHNEE IN DER BADEWANNE<br />

Ein ‚ganz blöder Spruch‘ machte Erich Roscher vor über 70 Jahren zu<br />

einem professionellen Skispringer<br />

Inga Bremenkamp<br />

Tom Linke<br />

Sauerländer LEUTE –<br />

Der MENSCH dahinter<br />

48 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


ier käme ich auch noch runter“,<br />

scherz te Erich Roscher locker <strong>und</strong> fröh-<br />

„H lich, als er mit einem seiner Kumpel vor<br />

über 70 Jahren nach dem Langlauftraining in Usseln<br />

den Skispringern beim Fliegen zuschaute. Willi Balkenohl<br />

hatte seinen Fre<strong>und</strong> Erich beim Wort genommen.<br />

Er stapf te los <strong>und</strong> meldete seinen Sportsfre<strong>und</strong> bei der<br />

Jury als Nachspringer an. „Wer A sagt, muss auch B sagen“,<br />

weiß Erich Roscher seitdem nur zu gut. „Aus der<br />

Nummer kam ich nicht mehr raus. Alle Helfer wussten<br />

Bescheid - also lieh ich mir breite Skier aus, setzte mich<br />

auf den Balken <strong>und</strong> hoffte nur, dass ich da irgendwie<br />

heile herunter komme“, erzählt der ehemalige Profispringer<br />

aus <strong>Arnsberg</strong>.<br />

Ein Spruch, ein Sprung, eine Karriere<br />

Heruntergekommen ist Erich Roscher. Und das nicht nur<br />

irgendwie, sondern beeindruckend gut. „Das war mein<br />

allererster Sprung. Ich bin direkt sehr weit geflogen. Fast<br />

so weit wie die aktiven Springer, die vor mir dran waren“,<br />

erinnert sich der heute 89-Jährige. Seine Kollegen, die<br />

im Auslauf auf den eigentlichen Langläufer warteten,<br />

glaubten ihren Augen kaum: „Die haben mich direkt<br />

gefragt, ob ich verrückt sei“, berichtet Erich Roscher <strong>und</strong><br />

schmunzelt. Dieser Sprung aus dem Nichts entging auch<br />

dem damaligen Regierungs präsidenten nicht. Er stattete<br />

den plötz lichen Newcomer direkt mit den damals sehr<br />

teuren Sprungskiern aus <strong>und</strong> sorgte da<strong>für</strong>, dass er einen<br />

maßgeschneiderten Anzug bekam. „Ich hatte ja nichts.<br />

Keine Schuhe, keine Skier - <strong>und</strong> dann das. Das war eine<br />

völlig verrückte, spontane <strong>und</strong> eigentlich ganz blöde<br />

Idee“, sagt Erich Roscher, der sich in den darauffolgenden<br />

Jahren bis zur Teilnahme an den internationalen Weltcupspringen<br />

in Willingen gekämpft hatte <strong>und</strong> wie die<br />

anderen professionellen Springer auch die Arme im Flug<br />

nach vorne zog <strong>und</strong> in der Luft versuchte, so lange wie<br />

möglich ruhig zu bleiben.<br />

Die zweite Heimat<br />

„In Willingen waren wir Deutschen im Gegensatz zu<br />

den Norwegern <strong>und</strong> Finnen ein ganz kleines Licht. Aber<br />

wir haben schon damals die Atmosphäre in dem Dörfchen<br />

genossen. Willingen war <strong>für</strong> mich direkt wie eine<br />

zweite Heimat“, erzählt Erich Roscher, der während der<br />

Wettkämpfe wie die meisten Skispringer bei Privatleuten<br />

im Upland untergekommen war. „Ich lag da in Betten,<br />

da konntest du mich schon gar nicht mehr drin sehen.<br />

Herrliche Feder betten. Unglaublich herzliche Leute. Und<br />

Schulkinder, die sich darum stritten, wer mir die Skier<br />

hoch an den Schanzentisch schleppen darf“, erinnert<br />

sich der Sauerländer, der in Prag geboren wurde <strong>und</strong> im<br />

Erzgebirge aufgewachsen ist – ein Fleckchen Erde, in dem<br />

die meisten übrigens schon mit Skiern geboren werden,<br />

wie Erich Roscher sagt.<br />

Der Schnee von der Heide<br />

Erich Roscher hat die Willinger beeindruckt <strong>und</strong> die<br />

Willinger haben Erich Roscher beeindruckt – mit ihrer<br />

Gastfre<strong>und</strong> lichkeit, ihrem Herz <strong>für</strong> das Skispringen <strong>und</strong><br />

verrückten Aktionen, die die Wett kämpfe das ein oder<br />

andere Mal vor dem Ausfall gerettet haben. „Das ganze<br />

Dorf stand hinter den Wettkämpfen. Die sind mit Kind<br />

<strong>und</strong> Kegel auf die Heide geklettert <strong>und</strong> haben den Schnee<br />

in Badewannen <strong>und</strong> Wäschekörben darunter geholt,<br />

wenn auf der Schanze <strong>und</strong> im Tal nicht genug lag, um<br />

springen zu können. Das war ein Dörfchen, vor dem man<br />

unglaublichen Respekt haben muss“, sagt Erich Roscher,<br />

dessen weitester Sprung auf der Mühlenkopfschanze über<br />

84 Meter ging, was <strong>für</strong> die damalige Zeit beachtlich war.<br />

Das Harz am Hintern<br />

„Die Bürger Willingens haben immer alles da<strong>für</strong> getan,<br />

dass wir springen können. Einmal war der Holzturm an<br />

der Schanze so vereist, dass an Springen nicht zu denken<br />

war. Da sind die Helfer kurzerhand losgelaufen <strong>und</strong><br />

haben im Wald auf dem Mühlenkopf eine Fichte geschlagen.<br />

Die haben sie unterhalb der eigentlichen Luke quer<br />

gelegt, sodass wir von dort aus starten konnten – mit<br />

ziemlich viel Harz am Hintern“, erzählt Erich Roscher<br />

<strong>und</strong> lacht.<br />

Die Skier auf den Schultern<br />

„Meine Hausschanze war in <strong>Winter</strong>berg. Um dahin zu<br />

kommen, bin ich morgens um 6 Uhr in der Früh von<br />

Wildshausen nach Oeventrop marschiert. Zu Fuß <strong>und</strong><br />

mit den Skiern auf den Schultern. Via Zug ging es dann<br />

weiter nach <strong>Winter</strong>berg, wo ich um 14 Uhr Training<br />

hatte. Abends ging es dann via Zug <strong>und</strong> ab Oeventrop<br />

natürlich wieder zu Fuß nach Hause. So was ist heute<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 49


„Willingen war <strong>für</strong> mich wie eine zweite Heimat.“<br />

<strong>und</strong>enkbar“, erzählt Erich Roscher. Um auch eine<br />

Schanze vor der Haustür zu haben, haben Erich Roscher<br />

<strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>e immer wieder eine Naturschanze auf<br />

dem Seltersberg in <strong>Arnsberg</strong> gebaut. „Das war mehr eine<br />

Spaßnummer, genau wie die Stadtmeisterschaften 1953.<br />

Wir hatten in <strong>Arnsberg</strong> schon damals wie heute zu wenig<br />

Schnee, weshalb die damalige Meisterschaft wohl die<br />

einzige in der Geschichte der Stadt bleiben wird“, sagt<br />

Erich Roscher, der die Meisterschaft am 08.02.1953 mit<br />

Sprüngen über 20 <strong>und</strong> 18 Metern <strong>für</strong> sich entschied <strong>und</strong><br />

bei den Wettkämpfen damals <strong>für</strong> <strong>Arnsberg</strong> 09 an den<br />

Start ging.<br />

Zeit <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Engagement eines ganzen Dörfchens,<br />

das den Schnee vor r<strong>und</strong> 70 Jahren aus Liebe zu den<br />

Wettkäm p fen auf der Mühlenkopfschanze auch mal in<br />

Badewannen von der Heide geholt hat. ■<br />

Der Förster der Schilder<br />

Erich Roscher, der seine Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Zeitungsartikel<br />

sorgfältig abgeheftet hat <strong>und</strong> auf diese Art <strong>und</strong> Weise<br />

gerne durch die alte Zeit blättert, ist vielen <strong>Arnsberg</strong>ern<br />

übrigens auch als ‚Förster der Schilder‘ bekannt: „Ich war<br />

nach meiner Karriere <strong>für</strong> die komplette Beschilderung<br />

der Straßen in Altarnsberg verantwortlich. Alles, was mit<br />

Schildern <strong>und</strong> Straßenmarkierungen zu tun hatte, habe<br />

ich gemacht“, berichtet der gelernte Autoschlosser, der<br />

im Januar 90 Jahre alt wird <strong>und</strong> bis heute gerne an das<br />

‚ständig volle Haus‘ in Willingen zurückdenkt. Erich Roscher<br />

ist ein sehr zufriedener <strong>und</strong> vor allem bescheidener<br />

Mann. Ein Mann, der dankbar ist <strong>für</strong> diese schöne alte<br />

50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


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Schöner wohnen im Sauerland<br />

Ansprechender Wohnraum ist in den begehrten Lagen des Sauerlands<br />

richtig knapp geworden. Besonders hoch ist die Nachfrage in<br />

<strong>Arnsberg</strong>-Neheim. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat sich das Briloner Immobilienunternehmen<br />

WGB Mainzer dazu entschieden, im Barthold-Cloer -<br />

Weg insgesamt 34 neue Eigentumswohnungen zu entwickeln.<br />

WGB Mainzer<br />

Dirk Bannenberg<br />

Wirtschaftszentrum Neheim<br />

Neheim ist <strong>für</strong> den gesamten Hochsauerlandkreis<br />

ein wirtschaftliches<br />

Zentrum. Die Fußgängerzone sowie<br />

die parallel liegende Apothekerstraße<br />

sind mit ihren Einzelhandelsgeschäften<br />

über die Region hinaus beliebt.<br />

In Neheim haben nicht nur viele<br />

attraktive Arbeitgeber aus der Industrie<br />

ihren Sitz, sondern auch etliche<br />

Firmen aus der New Economy, der<br />

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Im Kaiserhaus an der Möhnestrasse<br />

herrscht “Start-up” Feeling<br />

samt Co-Working Space <strong>und</strong> vielen<br />

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Das Projekt<br />

Die 34 Wohnungen werden voraussichtlich<br />

im Frühjahr 2021 fertiggestellt.<br />

Die 2-5 Zimmer Eigentumswohnungen<br />

haben dabei eine<br />

Wohnfläche zwischen 47 <strong>und</strong> 135<br />

Quadratmetern. Im Erdgeschoss sind<br />

Loggien vorhanden oder eine direkte<br />

Gartennutzung möglich. Im Obergeschoss<br />

haben die Wohnungen Balkone<br />

<strong>und</strong> die Dachgeschosswohnungen<br />

erhalten exklusive Dachterrassen.<br />

Fahrzeuge können in der Tiefgarage<br />

abgestellt werden <strong>und</strong> es gibt zusätzlich<br />

Fahrrad-Stellplätze <strong>und</strong> Kellerräume<br />

<strong>für</strong> die Bewohner. Die<br />

Wohnungen sind sowohl <strong>für</strong> Selbstnutzer<br />

als auch <strong>für</strong> Kapitalanleger<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 51


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Viel mehr als „nur“ Möbel<br />

Engagierte <strong>Ense</strong>r gründeten einen Verein, in dem<br />

alle gern anpacken<br />

Verena Sen<br />

Manfred Haupthoff<br />

„Wenn jemand<br />

eine Idee hat,<br />

sagen wir<br />

‘Probiert’s aus!’“<br />

Hans-Werner Neumann<br />

I<br />

ntegration, Ehrenamt, Dorfgemeinschaft<br />

– abgewetzte Schlagworte? – Von<br />

wegen! Bei „<strong>Ense</strong>r Möbel <strong>und</strong> Mehr e.V.“<br />

sind genau diese Begriffe Programm.<br />

Das wird im Gespräch mit dem ersten Vorsitzenden<br />

Hans-Werner Neumann, Bauingenieur<br />

im Unruhestand, ganz schnell deutlich.<br />

Es ist das „Mehr“ im Vereinsnamen,<br />

das den Unterschied macht.<br />

2015 eröffnete das Kaufhaus „<strong>Ense</strong>r Möbel<br />

<strong>und</strong> Mehr“. Damals gab die Caritas den<br />

Anschub als Antwort auf die Ankunft von<br />

über 250 Geflüchteten, die nach ihren oft<br />

traumatischen Fluchterlebnissen erst einmal<br />

vor dem Nichts standen. Kleidung, Möbel,<br />

Küchenutensilien <strong>und</strong> andere Dinge des<br />

täglichen Gebrauchs wurden gesammelt <strong>und</strong><br />

bei „<strong>Ense</strong>r Möbel <strong>und</strong> Mehr“ angeboten.<br />

In vielen Orten gab es zu dieser Zeit ähnliche<br />

Initiativen <strong>und</strong> Entwicklungen, aber in<br />

<strong>Ense</strong> ist daraus ein erstaunliches Pf<strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

den ganzen Ort entstanden.<br />

Uns macht’s einfach Freude!<br />

Als die Caritas sich 2017 aus der Leitung des<br />

Kaufhauses zurückzog, kam dann das „Mehr“<br />

zum Zuge. Die Gemeinde wollte das Projekt<br />

gerne weiterführen <strong>und</strong> Neumann gründete<br />

zusammen mit anderen engagierten <strong>Ense</strong>rn<br />

den Verein. Gemeinsam mit Georg Brucker<br />

stellt der 75-Jährige seither den Vorstand. 100<br />

Mitglieder sind dabei, die meisten davon schon<br />

in Rente, r<strong>und</strong> 60 Aktive packen regelmäßig<br />

mit an, viele der neuzugewanderten Nachbarn<br />

helfen auch fleißig mit. Während andere<br />

Vereine um ihren Fortbestand bangen, boomt<br />

„<strong>Ense</strong>r Möbel <strong>und</strong> Mehr“. Wie geht das?<br />

Neumann erklärt das <strong>Ense</strong>r Erfolgsgeheimnis<br />

so: „Uns macht’s einfach Freude! Und diese<br />

Begeisterung muss immer wieder aufrechterhalten<br />

werden. Man muss den Leuten eine<br />

Aufgabe geben <strong>und</strong> sie müssen selbst entscheiden<br />

dürfen. Wenn jemand eine Idee hat, sagen<br />

wir ‘Probiert’s aus!’ Und dann machen die das<br />

52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


<strong>und</strong> sind da<strong>für</strong> verantwortlich <strong>und</strong> dann klappt das auch. Man<br />

muss viele Leute kennen <strong>und</strong> selbst dabei sein, nicht nur eine<br />

große Schnauze haben“. So kommt es, dass zur regelmäßigen<br />

Kaffeer<strong>und</strong>e der acht Mitglieder des erweiterten Vorstands<br />

häufig an die 40 Leute kommen.<br />

Auf Augenhöhe<br />

Im Kaufhaus begegnet man sich auf Augenhöhe, es gibt nichts<br />

umsonst, aber je nach Geldbeutel gelten auch reduzierte Preise.<br />

Und ein netter Schnack <strong>und</strong> ein Tässchen Kaffee sind immer<br />

drin. Für Anfang September wird der 4000. Besucher erwartet,<br />

r<strong>und</strong> 10.000 St<strong>und</strong>en haben die ehrenamtlichen Mitglieder des<br />

Vereins letztes Jahr insgesamt geleistet.<br />

Neben dem sozialen Gedanken spielt auch Nachhaltigkeit eine<br />

große Rolle. „Wir sagen gr<strong>und</strong>sätzlich: ‘Nichts wegschmeißen,<br />

sondern kommt erst <strong>und</strong> lasst es uns reparieren’“. Besonders<br />

Reparaturen elektronischer Geräte hebt Neumann hervor. So<br />

hilft der kleine Ort <strong>Ense</strong> aktiv mit, den CO2-Fußabdruck des<br />

Sauerlands ein wenig zu verkleinern.<br />

Jeden Dienstag <strong>und</strong> Donnerstag ist das Kaufhaus geöffnet, jedes<br />

Mal ist ein Team von sechs bis acht Helfenden da. Reinhild<br />

Vornahl, Neumanns Stellvertreterin, <strong>und</strong> Gaby Becka, beide<br />

vom Team der ersten St<strong>und</strong>e, nehmen Spenden an <strong>und</strong> schauen,<br />

ob noch etwas aufgearbeitet werden muss. Solche Dinge<br />

kommen dann ins Repair-Café, <strong>und</strong> da geht’s erst richtig los!<br />

Nähmaschinen-Boom <strong>und</strong> Strick-Renaissance<br />

200 Meter weiter, im „Raum <strong>für</strong> Alle(s)“ helfen regelmäßig an<br />

die 30 Ehrenamtliche mit. Jeder ist <strong>für</strong> eine bestimmte Sache<br />

verantwortlich <strong>und</strong> erstattet in den 14-tägigen Vereinssitzungen<br />

Bericht über sein Ressort. Vom 22-jährigen Elektroniker bis<br />

zum 84-jährigen Schneidermeister ist jede Altersgruppe vertreten.<br />

500 Teile werden hier im Schnitt in einem Jahr repariert,<br />

letztes Jahr alleine 80 Nähmaschinen. „Manchmal bringen<br />

„Kommt erst mal her <strong>und</strong><br />

lasst es uns reparieren“<br />

die auch solche<br />

Kaffeemaschinen<br />

<strong>für</strong> teuer Geld“,<br />

schmunzelt Neumann,<br />

„aber dann<br />

wissen sie nicht, dass man die entkalken muss. Die muss man<br />

dann nur in Essigwasser legen, dann laufen sie wieder, <strong>und</strong> die<br />

wollten sie schon wegschmeißen“. Sogar ein altes Radio von<br />

1918 war schon dabei. Hier<strong>für</strong> wurden neue Röhren besorgt<br />

<strong>und</strong> dann hat es der junge Amar aus Syrien wieder flott gemacht.<br />

„Wir nehmen <strong>und</strong> reparieren alles, was man mit beiden<br />

Händen tragen kann. Nur Hausbesuche machen wir nicht“,<br />

bringt es Neumann auf den Punkt. Die K<strong>und</strong>en helfen mit<br />

oder trinken einen Kaffee <strong>und</strong> lernen so ganz nebenbei auch<br />

die anderen Aktivitäten im Repair-Café kennen. Die örtlichen<br />

Kindergärten kommen zu Besuch <strong>und</strong> schauen den Reparateuren<br />

über die Schulter, jeden zweiten Sonntag gibt es ein Senioren-Café.<br />

Auch das Tanzbein wird geschwungen, einmal im<br />

Monat trifft sich gleichzeitig eine Künstlergruppe. Einmal die<br />

Woche ist Spielenachmittag, Hilfe bei Antragsstellungen <strong>für</strong><br />

Geflüchtete ist eine Selbstverständlichkeit, alle zwei Wochen<br />

kommen knapp 30 Leute aus allen Generationen zum Stricken<br />

<strong>und</strong> Klönen, einmal im Monat wird Platt „gekuiert“ in der<br />

Plattdeutschen R<strong>und</strong>e…<br />

Wir helfen gerne<br />

Hans-Werner Neumann<br />

Neumann ist mit Herzblut bei der Sache <strong>und</strong> es gibt noch<br />

mehr, was ihn antreibt: „Einmal, dass man Erfahrungen gesammelt<br />

hat in vielen Bereichen. Die möchte man einfach gerne<br />

weitergeben, vor allem auch im sozialen Bereich. Mein Vater<br />

hat immer gesagt, ‚wir helfen gerne‘. Und Leute begeistern<br />

können, die auf der gleichen Wellenlänge sind.“ Diese Einstellung<br />

scheint den Geist der Vereinsmitglieder widerzuspiegeln.<br />

Manchmal ist ja auch weniger mehr, aber das gilt <strong>für</strong> die <strong>Ense</strong>r<br />

Möbel <strong>und</strong> Mehr ganz <strong>und</strong> gar nicht! ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 53


Wer ist der Mann auf dem Tuch?<br />

Wanderausstellung des Malteser-<br />

Ordens in <strong>S<strong>und</strong>ern</strong><br />

Gisela Wilms<br />

Sandra Peetz & Lia Miederhoff<br />

Anfang 2018 schrieb der<br />

S<strong>und</strong>eraner Thorsten<br />

Miederhoff eine E-Mail<br />

an Pfarrer Stefan Siebert. „Wäre<br />

das nicht auch etwas <strong>für</strong> <strong>S<strong>und</strong>ern</strong>?“<br />

fragte er <strong>und</strong> bezog sich damit auf<br />

eine Ausstellung der Malteser über<br />

das Turiner Grabtuch. Nach einigen<br />

Vorüberlegungen <strong>und</strong> einer gemeinsamen<br />

Fahrt nach Müns ter, wo die<br />

Exponate im Frühjahr letzten Jahres<br />

zu sehen waren, stand fest: „Das<br />

machen wir!“ Denn warum sollte<br />

die Nachbildung des berühmten<br />

Leinens <strong>und</strong> der anderen Gegenstände<br />

immer nur in Großstädten<br />

präsentiert werden? Warum nicht<br />

auch mal im ländlichen Bereich?<br />

Es folgten Gespräche mit Vertretern<br />

des Malteser-Ordens, die die Wanderausstellung<br />

2013 ins Leben gerufen<br />

hatte. Termine wurden abgesprochen,<br />

die in Frage kommenden Orte besichtigt,<br />

die gesamte Logistik geprüft.<br />

Im Herbst <strong>2019</strong> war es dann endlich<br />

so weit. Die Ausstellung wurde am 27.<br />

Oktober eröffnet <strong>und</strong> konnte bis zum<br />

3. Dezember in der Kirche St.-Johannes<br />

in <strong>S<strong>und</strong>ern</strong> besucht werden.<br />

Das am meisten untersuchte<br />

Stück Stoff<br />

Welche Intention verfolgen der<br />

Malteser Hilfsdienst als Projekt leiter,<br />

Pfarrer Stefan Siebert <strong>und</strong> der Unternehmer<br />

Thorsten Miederhoff? Geht<br />

es darum, ein viel diskutiertes Tuch<br />

den Sauerländern präsentie ren zu<br />

können, oder spielen andere Motive<br />

eine Rolle? Sowohl als auch lautet hier<br />

die Antwort. Das Grabtuch ist das am<br />

meisten untersuchte Stück Stoff in<br />

der Geschichte der Menschheit, allein<br />

von daher schon wert, ausgestellt zu<br />

werden. Im<br />

14. Jahrh<strong>und</strong>ert zum ersten Mal<br />

erwähnt, wird seit jener Zeit darüber<br />

diskutiert, wer auf dem 4 m x 1 m<br />

großen Tuch zu sehen ist. Ist es Jesus?<br />

Ist es echt oder ein Gemälde? Die<br />

Ergebnisse der Wissenschaft unterschiedlicher<br />

Fakultäten zu diesen<br />

Fragen sind beeindruckend, geben<br />

aber keine endgültigen Antworten.<br />

So hat man Blutspuren entdeckt,<br />

die von einem Menschen stammen,<br />

Pollen <strong>und</strong> Sporen von Pflanzen lassen<br />

54 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


sich in Ägypten verorten, Staubreste weisen auf die Gegend<br />

um Jerusalem hin. Gerichtsmediziner haben festgestellt, dass<br />

der Körper, der auf dem Stoff zu sehen ist, gefoltert wurde,<br />

die Blutstriemen auf dem Rücken schließen auf Geißelung,<br />

der Kopf zeigt blutige Verletzungen, wie vom Tragen einer<br />

Dornenkrone bzw. Dornenhaube. Eine W<strong>und</strong>e an der Seite<br />

ist dem Körper postmortal zugefügt worden. Der Mensch hat<br />

maximal 72 St<strong>und</strong>en in dem Tuch gelegen. Diese Indizien<br />

<strong>und</strong> noch viele andere stimmen mit den Beschreibungen aus<br />

der Bibel überein, sodass die Vermutung nahe liegt, es könnte<br />

sich um Jesus von Nazareth handeln. Allerdings kollidieren<br />

die Ergebnisse unter anderem mit der Datierung des Tuches.<br />

Untersuchungen haben ergeben, dass es im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

gewebt wurde. Aber auch diese Festlegung wird von<br />

einigen Fachleuten bezweifelt. Heute wird das Leinen unter<br />

High-Tech-Bedingungen im Turiner Dom aufbewahrt, nur zu<br />

besonderen Anlässen kann es die Öffentlichkeit bew<strong>und</strong>ern.<br />

Damals jedoch galten keine Vorsichtsmaßnahmen, demnach<br />

war es Verschmutzungen ausgesetzt. Nach wissenschaftlicher<br />

Auffassung kann eine Verunreinigung von 2 % reichen, um<br />

einen Gegenstand 1500 Jahre älter erscheinen zu lassen.<br />

“Durch die Visualisierung wird anschaulich,<br />

wie die Menschen unter<br />

der Hinrichtungsmethode gelitten<br />

haben.“ Thorsten Miederhoff<br />

Ein Foto, dessen Entstehung niemand erklären kann<br />

Während die meisten der bisher erlangten Erkenntnisse mehrere<br />

Deutungen zulassen, hat <strong>für</strong> eine weitere spektakuläre<br />

Entdeckung niemand eine Erklärung. 1898 fotografierte der<br />

Italiener Secondo Pia das Abbild <strong>und</strong> erlebte beim Entwickeln<br />

des Fotos eine Überraschung: Das Negativ zeigte so deutlich<br />

einen Mann, wie es normalerweise nur auf einem fertigen<br />

Bild, dem Positiv, der Fall ist. Ein Phänomen, das bis zum<br />

heutigen Tag niemand deuten kann.<br />

So viele Fragen, so viel Ungeklärtes, so viele verschiedene<br />

Meinungen. Wenn sich sogar die Kirche nicht festlegt, wer die<br />

Person auf dem Grabtuch ist, warum war es Thorsten Miederhoff<br />

<strong>und</strong> Stefan Siebert so wichtig, die Ausstellung nach<br />

<strong>S<strong>und</strong>ern</strong> zu holen? Im Gespräch mit den beiden Herren <strong>und</strong><br />

der Regional-Kuratorin der Malteser, Adelheid von Aulock,<br />

wird deutlich, dass es nicht um die Frage geht, ob es sich hier<br />

um authentische Exponate handelt. Vielmehr soll eine Auseinandersetzung<br />

mit dem Glauben angestoßen werden. Das<br />

Team hofft, dass die ausgestellten Gegenstände eine Eigendynamik<br />

entwickeln. Dornenhaube, Nägel, der nachgebildete<br />

Korpus <strong>und</strong> vor allem die Kopie des Turiner Grabtuches in<br />

Originalgröße sollen mit dem Betrachter korrespondieren. Es<br />

werden Vorgaben seitens der Veranstalter vermieden, die über<br />

die erklärenden Texte auf den Stelen hinausgehen. Erläuter<br />

Pfarrer Stefan Siebert <strong>und</strong> Thorsten Miederhoff (v.l.)<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 55


In der St. Johannes Kirche<br />

ungen der Personen, die die Besucher ehrenamtlich durch<br />

die Kirche begleiten, lassen Raum <strong>für</strong> Interpretationen.<br />

Die gesamte Ausstellung unterliege dem Konjunktiv, wie<br />

Frau von Aulock formulierte. „Könnte es so gewesen sein?<br />

Müsste ich anhand dessen, was ich gesehen habe, die<br />

Geschichte, die Bibel anders betrachten?“, sind zentrale<br />

Fragen, mit denen sich die Besucher auseinandersetzen<br />

sollen. „Wünschenswert wäre es, wenn die Person offen<br />

<strong>und</strong> ohne vorgefertigte Meinung die einzelnen Elemente<br />

betrachtet, sodass sich deren Wirkung voll entfalten kann“,<br />

so die Kuratorin.<br />

Die Qualen der Kreuzigung<br />

Ein weiteres Ziel, das die Initiatoren verfolgen, scheint<br />

losgelöst von der rein theologischen Sicht. Thorsten<br />

Miederhoff hat es bei seinem Besuch in Münster selbst<br />

erfahren. „Natürlich habe ich in der Vergangenheit schon<br />

einiges über die Kreuzigung gelesen. Aber zu sehen, wie<br />

die Dornenhaube gebaut ist, wie grauenvoll die Geißel<br />

ausschaut, ist etwas völlig anderes. Durch die Visualisierung<br />

wird auf erschreckende Weise anschaulich, wie<br />

die Menschen unter der Hinrichtungsmethode gelitten<br />

haben.“ Frau von Aulock ergänzt: „Ich glaube oder hoffe,<br />

dass unsere Besucher ein größeres Maß an Empathie entwickeln,<br />

wenn sie sich vergegenwärtigen, dass das Kapitel<br />

noch nicht der Vergangenheit angehört. Auch heute leben<br />

Menschen auf unserer Erde, die unbeschreiblichen Qualen<br />

ausgesetzt sind.“<br />

Nach Münster, Speyer, Düsseldorf, Köln <strong>und</strong> anderen<br />

großen Städten war die Ausstellung mitten in <strong>S<strong>und</strong>ern</strong> angekommen,<br />

bevor sie in den nächsten Jahren nach Südamerika<br />

<strong>und</strong> Russland gebracht wird. Vielleicht hat der ein oder<br />

andere Leser die Gelegenheit genutzt <strong>und</strong> sich die Kopien<br />

des viel diskutierten Turiner Grabtuches <strong>und</strong> der zur Kreuzigung<br />

gehörenden Gegenstände an geschaut. Und vielleicht<br />

sind die Eindrücke so nachhaltig, dass die gerade begonnene<br />

Weihnachtszeit zu etwas ganz Besonderem wird. ■<br />

FröhlicHe<br />

Weihnachten<br />

wünscht der etwas andere Baumarkt!<br />

56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong><br />

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Fern-<strong>WOLL</strong><br />

Köln, Miami, Toulouse oder Perth.<br />

Sauerland ist überall.<br />

Sonja Heller<br />

Im<br />

Fern-Woll geht es um die Sicht auf uns von außen.<br />

Auswärts lebende Sauerländer <strong>und</strong> Besucher, die von<br />

ganz woanders weg kommen: Was verbinden sie mit<br />

Worte, Orte, Land & Leute?<br />

· Sonderladungsträger <strong>und</strong> Transportgestelle<br />

<strong>für</strong> die Automobil- oder<br />

Automobilzulieferindustrie<br />

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oder Folienweiterverarbeitung<br />

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Ich bin Maja <strong>und</strong> bin nach meinem Abi <strong>für</strong> sechs Monate nach<br />

Australien gegangen. Wenn ich nicht reise, arbeite ich als Kellnerin<br />

in einem deutschen Restaurant südlich von Sydney.<br />

· Motorradgestelle <strong>für</strong> Hersteller von<br />

Motorrädern oder <strong>für</strong> den Versand <strong>für</strong><br />

Speditionen<br />

Worte<br />

Wandern.<br />

Orte<br />

Schlossruine <strong>Arnsberg</strong>. Kurze Spaziergänge oder Treffen mit Fre<strong>und</strong>en,<br />

zum Fotografieren oder Sonnenuntergang gucken – <strong>für</strong> mich<br />

bleibt es einer der schönsten Orte in meiner Heimatstadt.<br />

Land<br />

Die unzähligen Stauseen des Sauerlandes. Seit ich meinen Führerschein<br />

habe, nutze ich die Gelegenheiten spontan zum Möhne- oder<br />

Sorpesee zu fahren.<br />

Leute<br />

Mit den Menschen des Sauerlandes verbinde ich vor allem die<br />

Mitglieder meine Familie. Sie haben immer darauf geachtet, mir<br />

möglichst viel von der Heimat mitzugeben. Das Kennenlernen der<br />

Wanderwege, die Geschichte hinter einigen Dorf- <strong>und</strong> Städtenamen,<br />

oder die Erk<strong>und</strong>ung der Region – ohne sie wüsste ich heute nicht so<br />

viel über meine Heimat, das Sauerland. ■<br />

Auf dem Bruch 7<br />

59872 Meschede<br />

Tel.: 0291 130791-0<br />

info@juma-logistik.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 57<br />

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Matilda schwärmt <strong>für</strong> Bienen<br />

Susanne Köhlers Buch über <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Kleinen,<br />

die Großes bewirken<br />

Sonja Heller<br />

Manfred Haupthoff<br />

Susanne Köhler hat einen Auftrag. „Hier läuft<br />

etwas schief, hier muss etwas geschehen!“ denkt sie<br />

beim abendlichen Lesen eines Romans mit aktuellem,<br />

wissenschaftlichen Bezug. Sie spürt, dass sie sich<br />

engagieren muss. Zwar kennt sie sich als Polizistin mit<br />

Problemsituationen aus. Aber diesmal dreht sich der Fall<br />

nicht um Menschen, sondern um Bienen.<br />

Dass chinesische Kinder Bienen nur noch aus dem Fernseher<br />

kennen, hatte Susanne Köhler entsetzt. In ihrer abendlichen<br />

Lektüre erfuhr sie, dass die Bienenvölker durch Pestizide<br />

in großen Teilen Chinas so stark dezimiert worden waren,<br />

dass nun Menschen die Arbeit der Bienen übernehmen <strong>und</strong><br />

Blüten von Hand bestäuben müssen. Denn ohne Bestäubung<br />

gibt es kein Obst an den Bäumen. „Das ist so eine wichtige<br />

Sache <strong>und</strong> jeder sollte darüber Bescheid wissen, wie nachhaltig<br />

der Eingriff in die Natur mittlerweile ist“, meint Susanne<br />

Köhler. Die Polizistin musste nicht lange überlegen, wie dieser<br />

Fall zu lösen sei <strong>und</strong> entschied sich, ein Buch zu schreiben<br />

– ein Bienen-Buch <strong>für</strong> Eltern <strong>und</strong> Kinder.<br />

Von der Autorin zur Imkerin<br />

Obwohl sie keinerlei Erfahrung als Autorin hatte <strong>und</strong> bis zu<br />

dem Zeitpunkt ebenso wenig über Bienen wusste, entwickelte<br />

sie in kurzer Zeit eine Story. Darin findet das Mädchen<br />

Matilda eine fast leblose Biene <strong>und</strong> kümmert sich um sie. Sie<br />

lernt eine fre<strong>und</strong>liche Polizistin <strong>und</strong> den Imkersohn Milan<br />

kennen, der ihr viel Wissenswertes über Bienen erzählt. Zwei<br />

Monate benötigte die Autorin, den „Fall Biene“ zu Papier zu<br />

bringen. „Matilda schwärmt <strong>für</strong> Bienen“ lautet der zweideutige<br />

Titel des Buches. Unterstützung bekam Susanne Köhler<br />

von mehreren Hobby-Imkern, darunter ein Polizei-Kollege,<br />

der sie mit fachlichem Wissen unterstützte. Er machte mit<br />

ihr auch den Schritt von der Theorie zur Praxis, indem er<br />

Susanne Köhler zu ihrem ersten eigenen Bienenvolk verhalf.<br />

Da war das Buch längst fertig.<br />

Der Tanz der Bienen<br />

Ihr tatkräftiges Engagement <strong>für</strong> die Umwelt begeisterte auch<br />

Susanne Köhlers Umfeld. Mittlerweile bilden sie <strong>und</strong> fünf<br />

Nachbarn in Bachum eine kleine Imker-Gemeinschaft. Die<br />

Nachbarn <strong>und</strong> die kleine Protagonistin des Buches, Matilda,<br />

wissen jetzt genau, warum Bienen schwärmen <strong>und</strong> warum<br />

dies so immens wichtig <strong>für</strong> die Natur ist. Aber Susanne<br />

Köhler möchte dieses Wissen auch ganz direkt an Kinder<br />

vermitteln <strong>und</strong> plant bereits kleine Lesungen in den Gr<strong>und</strong>schulen.<br />

58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Erlös unterstützt Imkerverein<br />

Susanne Köhler <strong>und</strong> Alina Fabri<br />

Susanne Köhler verfolgt mit ihrem Buch nicht nur das Ziel,<br />

Kinder <strong>und</strong> auch Erwachsene <strong>für</strong> dieses wichtige Thema zu<br />

sensibilisieren. Mit einem Teil des Gewinns aus den Verkäufen<br />

von „Matilda schwärmt <strong>für</strong> Bienen“ wird sie einen<br />

hiesigen Imkerverein unterstützen. Sie wünscht sich <strong>für</strong> die<br />

Zukunft, dass die Bedeutung der Biene <strong>für</strong> die Natur den<br />

Menschen bewusster wird. Dass mehr Imker animiert <strong>und</strong><br />

Bienenvölker besser verteilt werden, um eine flächendeckendere<br />

Bestäubung zu ermöglichen. Der „Fall Biene“ ist <strong>für</strong> die<br />

Autorin also noch lange nicht abgeschlossen, weitere Geschichten<br />

sollen folgen. ■<br />

Dass ein solches Buch nicht nur durch seine Geschichte<br />

lebt, sondern auch durch Bilder, war der Bienen-Autorin<br />

schnell klar. Deswegen finden sich im Buch neben kleinen<br />

Szenen aus der Erzählung ebenfalls Sach-Zeichnungen zu<br />

den Verhaltensweisen der Bienen, wie zum Beispiel dem<br />

Schwänzeltanz. Allesamt wurden die Illustrationen von der<br />

Architekturstudentin Alina Fabri in niedlichen Buntstiftzeichnungen<br />

umgesetzt.<br />

Susanne Köhler wurde<br />

inspi riert von<br />

Maja L<strong>und</strong>es Roman<br />

„Die Geschichte der Bienen“.<br />

Matilda schwärmt<br />

<strong>für</strong> Bienen<br />

(Susanne Köhler)<br />

Matilda findet eine fast leblose<br />

Biene <strong>und</strong> kümmert sich<br />

um sie. Dabei lernt sie eine<br />

fre<strong>und</strong> liche Polizistin, einen<br />

Imker <strong>und</strong> dessen Sohn Milan<br />

kennen, der ihr das faszinierende<br />

Leben eines Bienenvolkes<br />

erklärt. Matilda erfährt<br />

spannende Hintergründe zu<br />

den Verhaltensweisen der Bienen,<br />

die nicht nur <strong>für</strong> Kinder<br />

interessant sind. Lesen <strong>und</strong><br />

staunen Sie selbst!<br />

Preis: 9,90€<br />

ISBN 978-3-948496-05-0<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 59


Schwungvoller Swing im Sauerland<br />

Das <strong>Arnsberg</strong>er Skyliner-Swingtett begeistert mit Jazzmusik vom Feinsten<br />

Manfred Haupthoff<br />

“It<br />

don’t mean a thing, if<br />

I ain’t got that Swing”<br />

(Duke Ellington)*<br />

Spielfreude mit viel<br />

Professionalität<br />

Das Skyliner Swingtett ist eine<br />

Formation von fünf Musikern, die<br />

in ihrer Stammbesetzung mit Piano<br />

(Elmar Nordmann), Schlagzeug<br />

(Michael Couley), Bass (Tibi Kühn),<br />

Saxophon (Joe Hafner) <strong>und</strong> Posaune<br />

(Martin Burgard), Jazz-Musik vergangener<br />

Tage wieder neu aufleben<br />

lassen. Bis auf einen haben alle Musik<br />

studiert <strong>und</strong> üben dieses Handwerk<br />

auch beruflich aus, sei es als Lehrer<br />

am Gymnasium oder an einer Musikschule.<br />

Im Anfang gibt es<br />

immer eine Idee<br />

Die Idee dazu kam Elmar Nordmann<br />

2015, als er in seiner Big Band des<br />

Gymnasiums Petrinum feststellte, dass<br />

in einigen der jungen Menschen ein besonderes<br />

musikalisches Potential steckt,<br />

das es zu fördern galt. Um die Fähigkeiten<br />

besonders auf dem Gebiet der<br />

Improvisation <strong>und</strong> Spielfertigkeit zu erweitern<br />

<strong>und</strong> zu fördern, gründete er eine<br />

Jazz-Combo, bei der der Nachwuchs<br />

immer wieder Gelegenheit bekommt,<br />

<strong>für</strong> einen gewissen Zeitraum bis hin<br />

zu einem Auftritt mitzuspielen. Inzwischen<br />

konnten zahlreiche junge Musikerinnen<br />

<strong>und</strong> Musiker zusammen mit<br />

dem Skyliner-Swingtett bei Auftritten<br />

mitwirken. Einige von ihnen haben Eingang<br />

gef<strong>und</strong>en in andere renommierte<br />

Bands oder haben mit den erworbenen<br />

Kenntnissen eigene Bands bis hin zur<br />

Big Band gründen können. Auch konnten<br />

einige sogar bei Studioaufnahmen<br />

des Skyliner-Swingtetts mitwirken <strong>und</strong><br />

diesen Bereich des Musik-Business live<br />

kennenlernen.<br />

Was wird denn so<br />

gespielt?<br />

Das Repertoire des Skyliner Swingtetts<br />

gründet sich vor allem auf die Swingmusik<br />

<strong>und</strong> den Latin-Jazz der 1930er Jahre<br />

bis heute <strong>und</strong> orientiert sich an großen<br />

Jazzmusikern wie Duke Ellington, Thelonious<br />

Monk, Dizzy Gillespie, Miles<br />

Davis, Charlie Parker u. a.; die dynamische<br />

Band gibt deren Musik ein neues<br />

zeitgenössisches Feeling.<br />

60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Von den „Alten“ lernen.<br />

Förderung ist Zukunft<br />

Doch dient die gemeinsame Leidenschaft<br />

zu einer vergangenen Musikära<br />

eben nicht allein zur musikalischen<br />

Umrahmung von Veranstaltungen. Eine<br />

besondere <strong>und</strong> wichtige Aufgabe sieht<br />

das von Elmar Nordmann gegründete<br />

Swingtett in der Förderung junger Musiker.<br />

So wird jungen Talenten immer<br />

wieder die Möglichkeit gegeben, in diesem<br />

<strong>Ense</strong>mble ihr Spiel, insbesondere im<br />

Bereich der Improvisation, zu entfalten.<br />

Die Jungen lernen von den Erfahrungen<br />

der Alten. Und dies nicht nur in der<br />

musikalischen Spielpraxis, sondern auch<br />

im Bereich der Aufführungspraxis, der<br />

Bühnenpräsenz, des Managements, der<br />

musikalischen Rechte u. v. m.<br />

Jazz ist mehr als Kult<br />

Wenn die fünf Musiker mal wieder<br />

eine Zeit lang unter sich sind, arbeiten<br />

sie an ihren diversen Unterhaltungsprogrammen,<br />

die nicht nur Vernissagen,<br />

Empfänge oder Festakte umrahmen. Im<br />

Programm ist auch eine Reise durch 80<br />

Jahre Jazzmusik, bei der die Zuhörer in<br />

einem musikalischen Vortrag Klassiker<br />

des Jazz - von den Dreißiger Jahren bis<br />

heute - präsentiert bekommen <strong>und</strong> zwischen<br />

den Stücken Interessantes über die<br />

Komponisten, Musiker <strong>und</strong> Songs dieser<br />

Zeit erfahren. ■<br />

Zu den Musikern:<br />

Elmar Nordmann (Piano<br />

/ Hammond-Orgel <strong>und</strong><br />

Band-Leader), studierte Musik<br />

an der Folkwanghochschule in<br />

Essen<br />

Martin Burgard (Posaune),<br />

studierte Musik an der Universität<br />

in Dortm<strong>und</strong><br />

Tibi Kühn (E-Bass),<br />

Profi-Musiker aus Rumänien<br />

<strong>und</strong> Inhaber einer priv.<br />

Musikschule in Iserlohn<br />

Michel James Couley (Schlagzeug),<br />

ehem. Berufsmusiker bei<br />

der britischen Armee, seit 1980<br />

Musikschullehrer<br />

Josef „Joe“ Hafner (Sopran-,<br />

Alt- <strong>und</strong> Tenor-Saxophon), seit<br />

den 70er Jahren Mitglied in diversen<br />

Bands <strong>und</strong> Big Bands als<br />

Solo-Saxophonist<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.skyliner-swingtett.com<br />

* Frei übersetzt: Ohne Swing hat nichts einen Sinn.<br />

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*2 Übernachtungen in einem<br />

Zimmertyp Ihrer Wahl<br />

*2x Sauerländer Verwöhn-Frühstück vom Buffet<br />

*2x 3-Gänge-Genussmenü<br />

Verwöhnprogramm:<br />

*1x Basisbehandlung „Harmonie“<br />

*1x Wohlfühlmassage, 30 Min.<br />

*Nutzung unseres originellen Saunadorfes inkl.<br />

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Pfeilschnell <strong>und</strong> über 60 Jahre jung<br />

In Soest stationierte englische Soldaten legten den Gr<strong>und</strong>stein<br />

<strong>für</strong> den Bogensport in Raum Soest/<strong>Arnsberg</strong><br />

Manfred Haupthoff<br />

1957, also vor über 60 Jahren, begann<br />

die Ära des Bogensports<br />

in Soest. Initiatoren waren die<br />

dort stationierten, englischen Soldaten. Das zog bald<br />

Kreise. Die Soester Polizei war ebenfalls sehr interessiert.<br />

Ein Verein gründete sich zeitnah.<br />

So fing es an...<br />

Im Soester Jahnstadion waren es zuerst die Engländer, die<br />

den Bogensport als Zeitvertreib <strong>und</strong> zu ihrer eigenen Ertüchtigung<br />

ausübten. Das sprach sich schnell herum <strong>und</strong> schon<br />

bald gesellten sich Polizisten aus Soest <strong>und</strong> Umgebung zu<br />

dieser Truppe. Durch die Verbindung der Soester Polizisten<br />

zu ihren <strong>Arnsberg</strong>er Kollegen gab es erste Kontakte aus dem<br />

Sauerland zum Soester Bogensportverein.<br />

Bald darauf bildete sich ein Ableger<br />

des Soester Vereins in Rumbeck<br />

Da es wirklich beschwerlich war, zum Training extra nach<br />

Soest zu fahren, bildete sich kurz darauf ein Ableger des<br />

Soester Muttervereins in Rumbeck. Sechs begeisterte Bogenschützen<br />

bildeten hier in der Rumbecker Anfangszeit das<br />

Vereinsleben ab. Besser gesagt, füllten es prächtig aus.<br />

Bei jedem Wetter wurde auf dem Trainingsgelände geübt.<br />

Das sprach sich schnell herum. Ein langsamer, aber kontinuierlicher<br />

Anstieg der Mitgliederzahlen aus allen Bevölkerungskreisen<br />

<strong>und</strong> Altersgruppen setzte ein. Dabei blieb der<br />

Soester Mutterverein weiterhin <strong>für</strong> Trainingsbögen, Scheiben,<br />

Pfeile <strong>und</strong> die gesamte weitere Vereinslogistik zuständig.<br />

62 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Der Bogensport in Rumbeck<br />

<strong>und</strong> Umgebung<br />

Der Einzugsbereich der Rumbecker Abteilung besteht<br />

zurzeit aus Meschede, <strong>S<strong>und</strong>ern</strong>, Oeventrop, Freienohl <strong>und</strong><br />

natürlich <strong>Arnsberg</strong>. Circa 60 Mitglieder sind es aktuell in<br />

Rumbeck. Alle Mitglieder der Rumbecker Bogenschützen<br />

eint eine große Freude an der gemeinsamen Sache.<br />

Es herrscht - bei allgemeiner <strong>und</strong> gegenseitiger Wertschätzung<br />

- eine ges<strong>und</strong>e Konkurrenz vor. Die älteren<br />

Schützen nehmen die Jungen „an die Hand“, geben dabei<br />

ihre Erfahrung, ihr Wissen <strong>und</strong> Können weiter. Stetes<br />

Üben <strong>und</strong> Lernen ist natürlich Bedingung. Bogensport ist<br />

eine Mischung aus ca. 80 Prozent Konzentration <strong>und</strong> 20<br />

Prozent Kraft. Spaß macht es natürlich auch. Und das bei<br />

jedem Wetter.<br />

Die gute Mischung macht den Verein aus! ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 63


„Kunststoff ist<br />

die Zukunft“<br />

Kunststoffbranche ein<br />

wichtiger Standortfaktor<br />

im Sauerland<br />

Paul Senske<br />

Inga Bremenkamp<br />

„K<br />

unststoff ist <strong>für</strong> mich mein Leben, da<br />

verdiene ich mein Geld mit <strong>und</strong> dazu<br />

noch alle 120 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter, die wir haben“, sagt Jens Frommberger.<br />

„Kunststoff ist die Zukunft.“ Gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Lars Frommberger <strong>und</strong> Knut Langer ist er<br />

Geschäftsführer der Firma Werner Langer GmbH &<br />

Co. KG aus Meschede-Berge, einem „Leuchtturm“<br />

der Kunststoffbranche im Hochsauerlandkreis. „Die<br />

Kunststoffbranche ist ein bedeutender Standortfaktor<br />

im Sauerland“, betont Lars Frommberger.<br />

Die Statistik des statistischen Landesamtes, IT. NRW,<br />

unterstreicht das: 2018 waren insgesamt 28 Firmen<br />

(ab 20 Mitarbeiter) in der Kunststoffbranche im Hochsauerlandkreis<br />

tätig <strong>und</strong> beschäftigten 2.693 Personen.<br />

Das waren drei Firmen mehr als 2017, das Plus bei den<br />

Beschäftigten betrug 8,5 Prozent. Der Umsatz betrug gut<br />

511 Millionen Euro (19,1 Prozent mehr als 2017), der<br />

(direkte) Export-Anteil lag bei r<strong>und</strong> 35 Prozent. „Auch<br />

die Kunststoffbranche im HSK hat <strong>für</strong> Wachstum gesorgt<br />

<strong>und</strong> ist ein wichtiger Arbeitgeber“, erklärt Stefan Severin,<br />

IHK-Geschäftsbereichsleiter <strong>für</strong> Volkswirtschaft, Kommunikation,<br />

Unternehmensförderung, International. „Die<br />

Industrie ist hier vielschichtig aufgestellt. Die Metall- <strong>und</strong><br />

Elektroindustrie sowie der Maschinenbau bilden zwar<br />

einen Schwerpunkt, dennoch sind wir alles andere als<br />

monostrukturiert. Das macht uns relativ krisenfest.“<br />

Firma Langer produziert 6.000 Kunststoffteile<br />

Die Firma Langer („Kompetenz in Kunststoff - Von der<br />

Idee bis zur Serie“) produziert in drei Schichten r<strong>und</strong><br />

6.000 hochwertige Kunststoff-Teile. Von der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Entwicklung über den Werkzeugbau <strong>und</strong> Spritzguss<br />

bis zur Montage von Baugruppen bietet der mit über<br />

30 verschiedenen Arbeitszeit-Modellen als „familien-<br />

64 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


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fre<strong>und</strong>liches Unternehmen“ zertifizierte <strong>und</strong> in Berge fest<br />

verwurzelte Weltmarktführer die komplette Prozesskette<br />

an. Produziert wird <strong>für</strong> die Bereiche Elektrotechnik,<br />

Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik, Freizeit <strong>und</strong> Sport, Werbemittel<br />

<strong>und</strong> Bürobedarf, Bauzubehör, Haushalt <strong>und</strong> Hospital<br />

sowie <strong>für</strong> die Leuchten-Industrie. Langer produziert u. a.<br />

auch <strong>für</strong> das Hüstener Lichttechnik-Unternehmen Trilux, GEMEINSAM FÜR<br />

zum Beispiel ein Leuchtenteil <strong>für</strong> eine LED-Lampe. UNSERE Lars ZUKUNFT<br />

Frommberger erklärt die Herstellung des Kunst stoffteils<br />

im sogenannten Spritzgussverfahren (Umformverfahren):<br />

„Das Material besteht aus Granulat, das sind kleine<br />

Körner. Die kommen in die Spritzgussmaschine, werden<br />

dort thermisch aufgewärmt <strong>und</strong> unter Druck in die Form<br />

eingepresst.“ Nach der Abkühlung wird das Werkzeug<br />

geöffnet <strong>und</strong> das Kunststoffteil entnommen. Qualitätskontrollen<br />

<strong>und</strong> Nachbearbeitungen sind weitere Schritte.<br />

Viele Produkte werden in Zusammenarbeit mit den<br />

K<strong>und</strong>en entwickelt.<br />

Dusch- <strong>und</strong> Brause schläuche von<br />

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Neu: <strong>WOLL</strong> mit<br />

digitalem WOW-Effekt<br />

Ein anderer „Leuchtturm“ der Kunststoffbranche ist die<br />

Firma Ramspott GmbH & Co. KG. aus Bestwig-Nuttlar.<br />

Das 1958 gegründete <strong>und</strong> in der dritten Generation<br />

von Heiner Ramspott geführte Unternehmen hat sich<br />

auf Herstellung <strong>und</strong> Vertrieb von Metall- <strong>und</strong> Kunststoffprodukten<br />

spezialisiert. Das Unternehmen liefert als<br />

innovativer Hersteller von Dusch- <strong>und</strong> Brauseschläuchen<br />

oder Kunststoffdichtungen eine große Palette an Sanitärprodukten.<br />

Die meisten Duschschläuche bestehen aus<br />

einem Verb<strong>und</strong> von Kunststoffschläuchen in Verbindung<br />

mit Metall ummantelungen. Auch die Oberteil-Klassiker<br />

aus der Ventiltechnik werden in Nuttlar produziert.<br />

Vertrieben werden die Badartikel über den Sanitär-Fachhandel<br />

<strong>und</strong> die Baumärkte. Ramspott genießt in der<br />

Branche einen glänzenden Ruf. Zahlreiche Erfindungen<br />

wie der Duschschlauch-Drehkonus wurden zu Patenten<br />

angemeldet.<br />

Die Kunststoff-Branche im Sauerland wächst. Die sogenannten<br />

polymeren Werkstoffe gelten als Wegbereiter <strong>für</strong><br />

ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen Fortschritt.<br />

Kaum ein anderer Werkstoff ist so vielfältig <strong>und</strong> innovativ<br />

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Olsberg-E leringhausen im Portrait<br />

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S A U E R L Ä N D E R W Ö R T E R<br />

Kniften<br />

Oben, aufm Balken!<br />

anbölken<br />

Schlawanzuch<br />

Mach die Döppen zu<br />

Buiterling<br />

meschugge<br />

wahne<br />

Buchse<br />

Prost<br />

döppen<br />

Jaust<br />

gammeln<br />

Wat krisse?<br />

Schluffen<br />

Spirenzkes<br />

beömmeln<br />

<strong>WOLL</strong><br />

Spökes<br />

Guck ma aufn Tacho…!<br />

betuppen<br />

Bumms<br />

Omma & Oppa<br />

Aufn Keks gehen<br />

umme Ecke<br />

Twersbraaken Nuckelpinne<br />

Mit Foffo!<br />

Ker<br />

rumschlarwenzeln<br />

Pannekauken<br />

Schmackes<br />

Ette<br />

Nachtpolter<br />

krabaftig<br />

Äppel<br />

Käsekauken<br />

schnöggelig<br />

Kannse ma sehen!<br />

Duseldüppen<br />

Schloiterbuchse<br />

De Oime<br />

rumschleutern<br />

röppen<br />

Ömmes<br />

Schnuck<br />

Wo kommse wech?<br />

Strakstich<br />

Wem hörsse?<br />

knatschen<br />

Dat biste selbst in Schuld!<br />

rumkrosen<br />

Kopp<br />

Hömma!<br />

Bin oppe!<br />

rumdrammen<br />

Hambummel<br />

Knüpp<br />

Poofe<br />

wech<br />

Fisematenten<br />

Pimpernellen<br />

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Jück<br />

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Ich krich die Pimpernellen...<br />

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Schmandfurt Töürfeln<br />

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Mauken<br />

Schochen<br />

Oschi<br />

knüppeldicke<br />

Klümpkes<br />

Pulle<br />

Mach die Döppen zu<br />

strack<br />

Mach hinne!<br />

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Inne Fritten<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 65


Gute Ausbildungschancen<br />

<strong>und</strong> findet<br />

sich so in vielen<br />

Produkten des Alltags<br />

wieder. Besonders in der Medizin sind Kunststoff-Artikel<br />

lebenswichtig.<br />

Ungeachtet dessen genießt Kunststoff, umgangssprachlich<br />

als Plastik bezeichnet, nicht den besten Ruf. Gr<strong>und</strong> ist der<br />

problematische ökologische Fußabdruck (Meeresmüll,<br />

Wegwerfmentalität, Plastikverpackungen, Entsorgung).<br />

„Die Themen Umweltschutz, Ressourcenschonung <strong>und</strong><br />

Recycling spielen bei uns eine große Rolle“, betont Jens<br />

Frommberger. „Jedes Teil hat bei uns einen Materialstempel.<br />

Man kann sehen, aus welchem Material es gemacht ist.<br />

Wir versuchen, Materialverschwendung in der Produktion<br />

zu vermeiden. Das heißt, wir setzen entweder einen Heisskanal<br />

an, den wir direkt auf den Artikel spritzen können,<br />

ohne einen Anguss. Wenn wir einen Anguss haben, dann<br />

fügen wir den dem Spritzprozess sofort wieder bei, indem<br />

wir eine Beistell-Mühle neben der Maschine haben.“<br />

Für die Geschäftsführer der Firma Langer steht fest:<br />

„Kunststoff hat Zukunft. Das hat auch B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

Peter Altmaier auf der jüngsten Kunststoffmesse in<br />

Düsseldorf gesagt“, so Jens Frommberger. „Bei Einwegverpackungen<br />

mag Kunststoff nicht der Weg der Wahl sein.<br />

Schauen wir aber zum Beispiel auf den Automobilbau.<br />

Alles soll leichter werden, das geht nicht mit Metall.“ Lars<br />

Frommberger fügt hinzu: „Wenn das Thema Nachhaltigkeit<br />

eine große Rolle spielt, Recycling-Ware genutzt <strong>und</strong><br />

der Kreislauf der Ware berücksichtigt wird, nicht alles auf<br />

der Deponie landet, sondern aufgearbeitet wird, dann hat<br />

Kunststoff eine gute Zukunft. Kunststoff macht Energie-Ersparnis<br />

möglich, die Bauteile werden leichter <strong>und</strong> die<br />

CO2-Bilanz ist in vielen Bereichen besser als bei Metall.“<br />

Als gut <strong>und</strong> zukunftssicher gelten auch die Ausbildungschancen<br />

in der heimischen Kunststoff-Branche.<br />

Der klassische Weg führt zum Verfahrensmechaniker<br />

<strong>für</strong> Kunststoff- <strong>und</strong><br />

Kautschuktechnik, darauf<br />

aufbauend zum Techniker<br />

<strong>und</strong> Meister. Ein anderer<br />

Weg ist die duale Ausbildung<br />

mit Studium<br />

der Kunststofftechnik.<br />

Auch Anlagemechaniker<br />

haben gute Chancen.<br />

Die Firmen<br />

setzen auf qualifizierten<br />

Nachwuchs<br />

<strong>für</strong> sichere <strong>und</strong><br />

attraktive Arbeitsplätze.<br />

■<br />

Kunststoffe (im Volksm<strong>und</strong> auch Plastik<br />

genannt) sind künstlich hergestellte Werkstoffe<br />

aus Makromolekülen. Sie werden synthetisch -<br />

aus dem Rohstoff Erdöl - oder halbsynthetisch<br />

- durch Modifikation natürlicher Polymere<br />

- hergestellt. Umgewandelte Naturprodukte<br />

sind zum Beispiel Gummi aus dem Saft der<br />

Gummibäume (Kautschuk) <strong>und</strong> Fasern, die<br />

aus Cellulose gewonnen werden. Die Technopolymere,<br />

wie sie auch genannt werden, unterteilen<br />

sich in drei Gruppen: Thermoplaste, die<br />

sehr formbar sind <strong>und</strong> wiederholt verwendet<br />

werden können, wie Plastikbecher. Duroplaste,<br />

die aus eher hartem <strong>und</strong> sprödem Material<br />

bestehen, das u. a. beim Steckdosen-Gehäuse<br />

zum Einsatz kommt. Die dritte Gruppe sind<br />

die Elastomere, die z. B. in Plastikschwämmen<br />

vorkommen.<br />

Der erste Kunststoff der Menschheitsgeschichte<br />

war das sogenannte Birkenpech.<br />

Es wurde durch Trockendestillation aus<br />

Birken rinde gewonnen <strong>und</strong> diente als Universalkleber.<br />

66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


- Anzeige -<br />

Was hat ein<br />

Gullideckel mit<br />

Kunststoff zu<br />

tun?<br />

Mescheder Spritzguss-Spezialisten sind Marktführer<br />

bei Modellzeichen <strong>für</strong> den Gießereibedarf<br />

Dirk Bannenberg<br />

S. Droste & Privat<br />

Man muss schon staunen,<br />

was unsere heimische<br />

Wirtschaft so alles herstellt.<br />

Riskieren wir zum Beispiel einen<br />

Blick nach Meschede-Berge, wo das<br />

Unternehmen Werner Langer GmbH<br />

& Co. KG seinen Sitz hat <strong>und</strong> mit<br />

derzeit 120 Mitarbeitern hochwertige<br />

Kunststoff-Spritzgussteile produziert.<br />

Unter anderem auch Modellzeichen.<br />

„Wer in Europa über einen Gullideckel<br />

geht, der geht mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit über eines unserer<br />

Modellzeichen <strong>für</strong> den Gießereibedarf“,<br />

erklärt Knut Langer, einer der<br />

drei Geschäftsführer.<br />

Modellzeichen werden zum Beispiel<br />

<strong>für</strong> Gussprodukte verwendet, die<br />

eine Kennzeichnung in Form einer<br />

Beschriftung, einer Nummer oder<br />

eines Emblems benötigen. Und weil<br />

Gullideckel nun einmal Gussprodukte<br />

sind <strong>und</strong> diese Beschriftung benötigen<br />

(z.B. mit welchem Gewicht sie<br />

belastet werden dürfen), schließt sich<br />

die Lücke zum Kunststoff-Teil aus<br />

Meschede.<br />

6.000 Produkte <strong>für</strong><br />

vielfältige Branchen<br />

Modellzeichen sind aber nur ein Teil<br />

der Produktpalette. Die K<strong>und</strong>en<br />

von Werner Langer kommen aus<br />

den unterschiedlichsten Branchen<br />

wie z.B. der Leuchtenindustrie, der<br />

Fördertechnik, der Medizin, der<br />

Elektrotechnik oder der Bauindustrie.<br />

“Unser Slogan lautet ´Von der<br />

Idee zur Serie´ <strong>und</strong> wir helfen so<br />

unseren K<strong>und</strong>en wirklich umfassend<br />

von der ersten Konstruktionszeichnung<br />

über den Werkzeugbau bis<br />

hin zur Weiterverarbeitung wie z.B.<br />

dem Bedrucken oder der Montage”,<br />

ergänzt Geschäftsführer Jens<br />

Frommberger. Mittlerweile werden so<br />

über 6.000 verschiedene Produkte bei<br />

Werner Langer produziert. ■<br />

Im Jahr 2018 gebaut:<br />

Die neue Logistikhalle in Meschede-Berge<br />

Jens Frommberger (li), Lars Frommberger (m)<br />

<strong>und</strong> Knut Langer sind die drei Geschäftsführer<br />

der Werner Langer GmbH & Co. KG<br />

Karriere mit Ausbildung<br />

Die Werner Langer GmbH & Co. KG bildet in fünf Berufen aus:<br />

• Industriekaufmann / -kauffrau<br />

• Werkzeugmechaniker/in Formentechnik<br />

• Verfahrensmechaniker/in <strong>für</strong> Kunststoff- <strong>und</strong> Kautschuktechnik<br />

• Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik<br />

Werner Langer GmbH & Co. KG<br />

Metall- <strong>und</strong> Kunststoffverarbeitung<br />

Auf dem Lohnsberg 6<br />

59872 Meschede-Berge<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 67


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Biofilm im Brauseschlauch?<br />

Bestwiger Unternehmen erhält Förderung <strong>für</strong><br />

den Einsatz ökologisch vorteilhafter Werkstoffe<br />

Dirk Bannenberg<br />

Jeder kennt ihn <strong>und</strong> jeder hat mindestens einen im Haushalt: Die Rede<br />

ist vom Brauseschlauch. Der Brauseschlauch ist eines dieser Produkte,<br />

über welches sich der Otto-Normalsauerländer keine Gedanken macht.<br />

Wir von <strong>WOLL</strong> treffen Heiner Ramspott, Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

der Ramspott GmbH & Co. KG <strong>und</strong> stellen sofort fest: Er gehört nicht<br />

zur “Otto-Normal”-Sorte, denn er beschäftigt sich jeden Tag intensiv mit<br />

Schläuchen <strong>für</strong> Dusche, Armatur & Co.<br />

Das Ding mit dem Biofilm<br />

Die meisten der heute angebotenen<br />

Brauseschläuche werden aus PVC<br />

gefertigt. Selbst Metallschläuche<br />

haben einen Kunststoff-Kern, da sonst<br />

die Wasserdichtigkeit nicht gegeben<br />

ist. PVC ist gr<strong>und</strong>sätzlich bestens geeignet<br />

<strong>für</strong> dieses Produkt, denn es ist<br />

wasserdicht, lange haltbar <strong>und</strong> dabei<br />

flexibel <strong>und</strong> trotzdem temperatur<strong>und</strong><br />

formstabil.<br />

Etwa 80 % der heute angebotenen<br />

Schläuche bestehen aus PVC – <strong>und</strong><br />

Ramspott GmbH & Co. KG<br />

das ist ein echtes Problem! Um das zu<br />

verstehen, muss man sich die Trinkwasserverordnung<br />

vom 1.8.2018 anschauen.<br />

Diese schreibt nämlich eine<br />

Vermeidung von Biofilmen in Brauseschläuchen<br />

vor. Biofilme be stehen<br />

aus einer Schleimschicht (Film),<br />

in der Mikroorganismen wie z. B.<br />

Bakterien, Algen oder Pilze gedeihen<br />

können. Die schlechte Nachricht<br />

lautet: PVC-Schläuche haben leider<br />

die Eigenschaft, dass sich darin diese<br />

Biofilme bilden können.<br />

Brauseschläuche aus<br />

dem Sauerland<br />

Die 1959 gegründete Ramspott<br />

GmbH & Co. KG produziert in Bestwig<br />

seit über 55 Jahren in nunmehr<br />

dritter Generation Dusch- <strong>und</strong> Brauseschläuche<br />

<strong>und</strong> bietet laut eigenen<br />

Angaben diesbezüglich deutschlandweit<br />

die größte Fertigungstiefe der<br />

gesamten Branche. Design, Langlebigkeit<br />

<strong>und</strong> hohe Funktionalität – das<br />

zeichnen die Ramspott-Produkte aus.<br />

Zum Programm gehören in erster Linie<br />

Kunststoff- <strong>und</strong> Metallschläuche<br />

sowie Robolatoren (Perlatoren), die<br />

mit allen gängigen Sanitärprodukten<br />

kompatibel sind. Die hier vorgestellte<br />

Entwicklung sowie zahlreiche<br />

weitere Patente <strong>und</strong> Geschmacksmuster<br />

dokumen tieren das innovative<br />

Gespür des Unternehmens. Mit<br />

seinen 60 Mitarbeitern produziert<br />

Ramspott ausschließlich <strong>für</strong> nationale<br />

<strong>und</strong> internationale Großhändler<br />

<strong>und</strong> Armaturenhe rsteller, so auch<br />

noch immer <strong>für</strong> ihren ersten Brauseschlauchk<strong>und</strong>en,<br />

den ebenfalls im<br />

Sauerland ansässigen Armaturenhersteller<br />

KLUDI.<br />

68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Dank TPE 30% weniger Material <strong>und</strong> keine Biofilme<br />

Im Gegensatz zu Schläuchen aus PVC, enthalten Schläuche<br />

aus thermoplastischen Elastomeren (TPE) keine Weichmacher.<br />

Biofilme finden hier somit kaum Nähr stoffe <strong>und</strong> haben quasi<br />

keine Chance. Der Haken: TPE ist je nach Härte entweder<br />

nicht so flexibel oder formstabil wie PVC. Ramspott ist es<br />

nun gelungen, dank einer innovativen Fertigungsanlage einen<br />

vielschichtigen Schlauch aus TPE zu entwickeln mit nahezu<br />

den selben Eigenschaften wie PVC – nur ohne Biofilm-Bildung.<br />

Außerdem kann u.a. auf Gr<strong>und</strong> der geringen Masse<br />

mit dem Einsatz von TPE über 30 % Energie <strong>und</strong> Rohmaterial<br />

eingespart werden, was die Ressourcen er heblich schont.<br />

Weiterhin sind vereinfachte Recycling-Verfahren aufgr<strong>und</strong> der<br />

chlorfreien Rohstoffbasis möglich.<br />

Erfolgreich in dritter Generation: Heiner Ramspott, Inhaber <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer der Ramspott GmbH & Co. KG in Bestwig<br />

EU-Förderung<br />

All diese Punkte haben dazu geführt, dass dieses besondere<br />

Fertigungsverfahren vom europäischen Fonds <strong>für</strong> regionale<br />

Entwicklung (EFRE) <strong>und</strong> dem LANUV* im Vorfeld gefördert<br />

wurde. Ramspott ist dabei eines von 24 geförderten Unternehmen<br />

in NRW (es gab insgesamt 40 Bewerber). Die hier vorgestellten<br />

Schläuche werden demnächst im Handel verfügbar<br />

sein. Man kann zu dieser großartigen Leistung nur herzlich<br />

gratulieren <strong>und</strong> auch ein bisschen stolz sein auf unsere Produkte<br />

“made in Sauerland.” ■<br />

* Landesamt <strong>für</strong> Natur, Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />

Stärker als man denkt<br />

EFRE steigert die Wettbewerbsfähigkeit von KMU<br />

Innovatives Produktionsverfahren zur<br />

Herstellung von PVC freien Brauseschläuchen<br />

© green-lens.de / C. Gelpke<br />

Wir haben ein Herstellungsverfahren <strong>für</strong> einen siebenlagigen TPE Schlauch in<br />

Vollchromoptik entwickelt, um im Bereich von Kunststoffbrauseschläuchen den<br />

umstrittenen Werkstoff PVC durch den ökologisch vorteilhaften Werkstoff TPE<br />

zu ersetzen.<br />

Dieses Projekt wird durch die Europäische Union <strong>und</strong> das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.<br />

www.efre.nrw.de<br />

www.wirtschaft.nrw.de<br />

Ramspott GmbH & Co. KG<br />

Briloner Straße 39<br />

D-59909 Bestwig<br />

Tel.: +49 2904 9709- 0<br />

Fax: +49 2904 9709-17<br />

E-Mail: info@ramspott.de<br />

www.ramspott.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 69


Der Herzschlag unter dem Sattel<br />

In der Wiege von Kathrin Müller lag eine große<br />

Portion Pferdeliebe, die sie heute zu einer erfolgreichen<br />

Springreiterin macht<br />

Inga Bremenkamp<br />

Inga Bremenkamp & Privat<br />

70 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


„W<br />

enn du beim Wettkampf<br />

im Einlass stehst<br />

<strong>und</strong> durch den Sattel<br />

spürst, wie das Herz deines Pferdes zu<br />

klopfen anfängt, dann weißt du, dass dein<br />

Partner heute alles richtig machen will <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> dich kämpfen wird“, beschreibt Kathrin<br />

Müller die letzten Sek<strong>und</strong>en vor einem Ritt<br />

durch den Parcour. Ab dann zählt <strong>für</strong> sie<br />

nur die Einheit zwischen Pferd <strong>und</strong> Reiter,<br />

die sie so fasziniert.<br />

Aus Angst wurde Passion<br />

„Kathrin hat auf einem Pferd gesessen, bevor<br />

sie überhaupt richtig laufen konnte“, erinnert<br />

sich Mama Andrea Müller. „Sie hat sich<br />

einfach ganz fest an der Mähne von Sabrina,<br />

unserem ersten Pony, festgekrallt. Ich hatte<br />

den Strick in der einen <strong>und</strong> den Kinderwagen,<br />

in dem Kathrins kleiner Bruder Philipp saß,<br />

in der anderen Hand“, erzählt die zweifache<br />

Mutter aus dem Familienleben der Müllers.<br />

„Für mich gab’s nie etwas anderes. Ich wollte<br />

einfach nie etwas anderes machen. Das ist<br />

schon eine richtige Passion“, erklärt Kathrin<br />

Müller, die den Gut Beringhof leitet. Ihre<br />

Eltern waren damals beide im Pferdesport<br />

aktiv <strong>und</strong> helfen bis heute fleißig auf dem<br />

Familienhof mit. „Von 52 Wochenenden<br />

im Jahr waren wir damals an mindestens 45<br />

Wochenenden alle gemeinsam auf einem Reitturnier<br />

irgendwo in Europa. Papa hat dann an<br />

den großen Turnieren <strong>und</strong> ich an den kleinen<br />

Kinderturnieren teilgenommen“, erinnert sich<br />

die Springreiterin, die in diesem Jahr bei den<br />

Deutschen Meisterschaften in Balve Bronze<br />

holte. „Springen wollte ich schon immer,<br />

wobei ich anfangs tatsächlich Angst davor<br />

hatte. Eine Passion ist das erst geworden, als<br />

ich auf Papas große Pferde durfte. Auf den<br />

kleinen Ponys waren die Sprünge immer<br />

etwas holpriger“, verrät Kathrin Müller, die<br />

gemeinsam mit ihren Eltern <strong>und</strong> 40 eigenen<br />

Pferden auf dem Beringhof in der Nähe von<br />

Voßwinkel lebt.<br />

Das Pferd, das sprang<br />

wie ein Hase<br />

Unter dem Sattel hat die 33-Jährige aktuell<br />

25 Pferde. 15 weitere sind entweder<br />

in Pension, haben frisch gefohlt oder<br />

sind kurz vor der Ausbildung zum<br />

Sprungpferd. Gemeinsam mit<br />

ihrem Papa Bernd hält Kathrin<br />

Müller immer wieder Ausschau<br />

nach jungen Pferden, in denen ein<br />

Talent zu schlummern scheint. „Wir<br />

scouten die Pferde <strong>und</strong> bilden sie dann<br />

aus. Es ist toll, wenn du mit einem Pferd<br />

arbeitest <strong>und</strong> im Parcour irgendwann merkst,<br />

dass es da unter dir gerade ‚klick‘ gemacht hat.<br />

Das ist ein erhebendes <strong>und</strong> tolles Gefühl“,<br />

berichtet Kathrin Müller, die täglich acht bis<br />

zehn Pferde trainiert. Auf der Suche nach<br />

tollen Nachwuchspferden sind ein gutes Auge<br />

<strong>und</strong> manchmal auch etwas Mut gefragt. „Vor<br />

drei Jahren habe ich meinen Hengst For Cash<br />

ziemlich günstig gekauft. Der war damals fast<br />

gar nicht reitbar <strong>und</strong> einige haben mich <strong>für</strong><br />

diese Entscheidung ein wenig ausgelacht. Ich<br />

aber habe da ein Talent gesehen. Ich wusste,<br />

dass er unglaublich gut werden kann, wenn<br />

er erst einmal verstanden hat, worum es<br />

geht“, sagt die studierte Sport- <strong>und</strong> Eventmanagerin.<br />

„For Cash ist anfangs immer ganz<br />

unklassisch gesprungen. Irgendwie hat<br />

er mich an einen Hasen erinnert. Er<br />

wollte immer alles richtig machen,<br />

ist immer höher gesprungen als<br />

er musste <strong>und</strong> ist dabei völlig verkrampft.<br />

Eines Tages hat er’s dann<br />

verstanden“, äußert sich Kathrin<br />

Müller über ihr Lieblingspferd, das<br />

heute ihr drittbestes im Stall ist.<br />

Die unberührte Pferdeseele<br />

Kathrin Müller ist mit Pferden groß geworden.<br />

Sie hat früh verstanden, dass ein<br />

Pony kein Sportgerät, sondern ein richtiger<br />

Spielkamerad ist, um den man sich gut kümmern<br />

muss. Aus diesem Gr<strong>und</strong>satz heraus ist<br />

ihre heutige Philosophie im Umgang mit den<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 71


Pferden entstanden: „Meine Stärke liegt darin,<br />

die Pferde als Reiterin so zu lassen wie sie<br />

sind. Ich versuche nicht, sie in ein bestimmtes<br />

Muster zu pressen. Jedes Pferd ist anders.<br />

Das ist genau wie bei uns Menschen“, erklärt<br />

Kathrin Müller <strong>und</strong> führt fort: „Ich kann ein<br />

Pferd nicht mit Kraft reiten. Das gegenseitige<br />

Vertrauen ist extrem wichtig. An diesem<br />

Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen“,<br />

weiß die junge Profireiterin, die überzeugt<br />

davon ist, dass nur ein ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> glückliches<br />

Pferd seine Bestleistung abrufen kann.<br />

bisherigen Erfolge bei nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Turnieren empfiehlt sich die Springreiterin<br />

auch immer wieder <strong>für</strong> den A-Kader<br />

von B<strong>und</strong>estrainer Otto Becker. „Mein ganz<br />

großer Traum ist einmal die Teilnahme am<br />

Chio in Aachen. Das wäre schon noch einmal<br />

eine andere Hausnummer“, verrät Kathrin<br />

Müller, die sich schon jetzt wieder<br />

auf den Moment freut, in dem das<br />

Herz ihres Pferdes unter<br />

dem Sattel zu tanzen<br />

anfängt. ■<br />

Der große Traum von Aachen<br />

Kathrin Müller hat mit sechs Jahren an ihrem<br />

ersten Reitturnier teilgenommen <strong>und</strong> viele<br />

Erfahrungen im Wettkampfparcour sammeln<br />

dürfen. Sie schaut <strong>und</strong> hört genau hin, was<br />

ihr sensibel ausgewähltes Pferd am jeweiligen<br />

Wettkampftag braucht: „Jedes Pferd hat<br />

einmal einen schlechten oder einen ganz<br />

besonders guten Tag. Ich spüre genau, ob ich<br />

mein Pferd kurz vor dem Wettkampf pushen<br />

oder bremsen muss. Das ist vermutlich<br />

ähnlich wie bei einem Fußballtrainer, der<br />

vor seiner Kabinenansprache ja auch schaut,<br />

wie es seinen Spielern heute genau geht“,<br />

verdeutlicht Kathrin Müller. Dank ihrer<br />

Susanne Köhler:<br />

Matilda schwärmt <strong>für</strong> Bienen<br />

ISBN: 978-3-948496-05-0<br />

9,90 Euro<br />

Matilda schwärmt <strong>für</strong> Bienen<br />

Matilda findet eine fast leblose Biene <strong>und</strong><br />

kümmert sich um sie. Dabei lernt sie eine<br />

fre<strong>und</strong>liche Polizistin, einen Imker <strong>und</strong> dessen<br />

Sohn Milan kennen, der ihr das faszinierende<br />

Leben eines Bienenvolkes erklärt.<br />

Lesen <strong>und</strong> staunen Sie selbst!<br />

Ein buntes Bienenbuch - nicht nur <strong>für</strong> Kinder!<br />

www.woll-verlag.de<br />

72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Hochwertige<br />

Lautsprecher<br />

aus dem Sauerland<br />

Mit der Kooperation zwischen ROSE-HANDWERK<br />

aus Meschede-Freienohl <strong>und</strong> der „Lautsprecher-<br />

Ikone“ Joachim Gerhard (Süsskindaudio) aus Brilon<br />

entsteht eine neue Lautsprecher-Marke „made in<br />

Sauerland“, die Joachim-Gerhard-Collection.<br />

Besuchen Sie uns – gönnen Sie sich puren Hörgenuss.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Manufaktur & Werksverkauf<br />

www.rose-handwerk.de · www.facebook.com/RoseHandwerk<br />

Zum Wasserturm 14<br />

59872 Meschede-Freienohl<br />

Telefon 02937 - 969 890<br />

www.hochwertige-lautsprecher.de<br />

www.joachim-gerhard-collection.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 73<br />

Ganzjährige Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 10 - 18 Uhr | Samstag: 10 - 14 Uhr | Sowie nach Vereinbarung


Seit 30 Jahren<br />

völlig abgehoben<br />

Das Ballonteam Sauerland<br />

aus Oeventrop ist eines der<br />

ältesten im Sauerland<br />

Anne von Heydebrand<br />

Philipp Nolte<br />

An<br />

seine erste Fahrt mit dem Heißluftballon<br />

kann sich Franz-Josef Hanses noch<br />

ganz genau erinnern. Aber nicht, weil sie<br />

besonders schön war. Im Gegenteil: Die Fahrt war alles<br />

andere als ein Highlight. „Ich war 1988 auf einer Firmenreise<br />

in Mexiko. Wir haben damals eine Fahrt mit einem<br />

uralten Ballon gemacht <strong>und</strong> nach 20 Minuten war alles<br />

schon wieder vorbei. Das war eher Strapaze als Erlebnis“,<br />

erinnert sich Hanses lachend zurück. Dass er 30 Jahre<br />

später Chef eines Ballonteams sein wird <strong>und</strong> über 800<br />

Ballonfahrten absolvieren würde, hätte er damals bestimmt<br />

nicht gedacht.<br />

Seine Einstellung zum Ballonfahren sollte sich erst ein Jahr<br />

später ändern. Damals stiftet die Firma Veltins den Segelfliegern<br />

vom Spatzennest in Oeventrop einen Heißluftballon.<br />

Seine erste Fahrt mit dem Ballon an Ostern 1989 bleibt<br />

Franz-Josef Hanses <strong>für</strong> immer in besonderer Erinnerung:<br />

„Damals war es bitterkalt. Wir hatten minus zehn Grad<br />

Außentemperatur <strong>und</strong> sind über den stillen Möhnesee<br />

gefahren. Der Ballon war damals noch nicht getauft <strong>und</strong> der<br />

Ballonführer hielt es <strong>für</strong> eine gute Idee, den Ballon in der<br />

Möhne zu taufen. Bei so einer Taufe berührt der Korb die<br />

Wasseroberfläche - doch der Plan ging schief. Wir waren bis<br />

zu den Knien im eiskalten Wasser <strong>und</strong> die Spaziergänger am<br />

Ufer dachten, dass wir mitsamt dem Ballon untergehen. Bei<br />

meiner anschließenden Taufe bekam ich dann auch meinen<br />

74 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Namen: Fürst Franz lustiger Tannenzapfenpflücker<br />

<strong>und</strong> mutiger Seefahrer vom Stausee zu<br />

Möhne.“<br />

Die Faszination ist noch heute<br />

ungebrochen<br />

Heute ist das Ballonteam Sauerland eines der<br />

ältesten Teams in der Umgebung <strong>und</strong> hat<br />

acht Mitglieder, die zum Teil seit der ersten<br />

St<strong>und</strong>e mit dabei sind. Dabei macht es <strong>für</strong> die<br />

Teammitglieder keinen Unterschied, wer Pilot<br />

ist <strong>und</strong> wer zur Bodenmannschaft gehört.<br />

„Jedes Teammitglied ist enorm wichtig. Ohne<br />

sie könnten wir den Ballon gar nicht in die<br />

Luft bekommen. Das Team hat einen starken<br />

Zusammenhalt. Vom Start bis zur Landung.<br />

Das ist das Tolle!“, macht es René Hanses<br />

deutlich. Der 32-Jährige ist auf dem Flugplatz<br />

in Oeventrop groß geworden <strong>und</strong> ebenfalls<br />

Ballonpilot. Obwohl er, wie sein Vater, sogar<br />

Freiballon-Fluglehrer ist, hat das Ballonfahren<br />

seine Faszination noch immer nicht verloren.<br />

„Die Ruhe beim Ballonfahren ist das Schönste.<br />

Man hat Zeit, sich Details anzuschauen.<br />

Man sieht jeden Garten <strong>und</strong> entdeckt immer<br />

etwas Neues. Außerdem ist man immer zu<br />

Randzeiten unterwegs <strong>und</strong> sieht die schönsten<br />

Sonnenauf- <strong>und</strong> untergänge“, beschreibt<br />

es René Hanses, der mit seiner Leidenschaft<br />

sogar Fre<strong>und</strong>in Linda Dressner angesteckt<br />

hat. Sie wird aktuell zur Ballonpilotin<br />

ausgebildet <strong>und</strong> ist dann eine der wenigen<br />

Frauen in Deutschland, die das Ballonfahren<br />

beherrschen.<br />

Stolz auf den bunten Ballon<br />

Der knallbunte Ballon des Teams fällt sofort<br />

auf, wenn er am Horizont schwebt <strong>und</strong> ist<br />

natürlich der große Stolz der Mannschaft.<br />

Der 3.400 Kubikmeter große Ballonschirm<br />

kann bis zu vier Personen im Korb tragen<br />

<strong>und</strong> wird besonders gepflegt. „So ein Ballon<br />

inklusive Korb <strong>und</strong> Zubehör kann schon mal<br />

bis zu 75.000 Euro kosten <strong>und</strong> ist dann <strong>für</strong><br />

ungefähr 500 Fahrten ausgelegt. Außerdem<br />

muss<br />

er jedes<br />

Jahr zum<br />

TÜV; Schäden<br />

an der Hülle muss<br />

immer eine Spezialfirma reparie ren. So etwas<br />

geht natürlich ins Geld. Wir starten deswegen<br />

auch kaum noch bei Sonnenaufgang, denn<br />

der Morgentau auf den Wiesen ist <strong>für</strong> den<br />

Ballon das Schlimmste“, erklärt Franz-Josef<br />

Hanses.<br />

Teilnahme an der Montgolfiade<br />

Auf ein Highlight freut sich das Team aber<br />

jedes Jahr ganz besonders: die Warsteiner<br />

Internatio nale Montgolfiade. Auch dieses Jahr<br />

war das Team dort vertreten, seine Teilnahme<br />

hat Tradition. „Wir waren schon 1989 mit<br />

dabei. Damals war es noch eine ganz kleine,<br />

familiäre Veranstaltung mit fünf oder sechs<br />

Ballons“, erinnert sich der 67-jährige Teamchef<br />

<strong>und</strong> erzählt, dass das Ballonteam Sauerland<br />

seitdem jedes Jahr an Europas größtem<br />

Heißluftballon-Wettbewerb teilgenommen<br />

hat. Die Leidenschaft zum Ballonfahren ist<br />

immer noch ungebrochen <strong>und</strong> seine Frau<br />

Birgit Hanses bringt es auf den Punkt: „Die<br />

Faszination <strong>für</strong> das Ballonfahren ist bei Groß<br />

<strong>und</strong> Klein da. Das ist einfach toll. Ich selbst<br />

schaue nach all den Jahren immer noch<br />

begeistert nach oben, wenn die Ballons am<br />

Horizont auftauchen.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 75


- Anzeige -<br />

Kameraüberwachung auf dem eigenen Gr<strong>und</strong>stück<br />

Was ist erlaubt, was nicht? Ein Gespräch mit Olsberger Datenschutzprofis.<br />

Einbruch – Vandalismus<br />

– Schmierereien. Gerade<br />

in der dunklen Jahreszeit<br />

ist das leider vermehrt ein Thema<br />

- auch hier bei uns im Sauerland.<br />

Als Abschreckung sind Überwachungskameras<br />

ein gutes Mittel <strong>für</strong><br />

Immobilienbesitzer. Doch was darf<br />

man eigentlich <strong>und</strong> was ist nicht<br />

erlaubt? Wir haben mit Benjamin<br />

Richter <strong>und</strong> Christoph Kleine von<br />

der Datenschutzfirma PROCOVA-<br />

GmbH aus Olsberg darüber<br />

gesprochen.<br />

“Gr<strong>und</strong>sätzlich darf man das eigene<br />

Einfamilienhaus <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stück<br />

mit einer Videokamera überwachen”,<br />

erklärt Richter. “Die Kamera dürfen<br />

Sie vorsorglich anbringen, um Diebe<br />

von einem Einbruch oder Sprayer<br />

von einem unerlaubten Graffiti abzuhalten.<br />

Dabei darf die Kamera allerdings<br />

nur auf das eigene Gr<strong>und</strong>stück<br />

gerichtet sein – nicht auf ein Nachbargr<strong>und</strong>stück<br />

oder auf gemeinsame<br />

Auffahrten. Eine solche Beobachtung<br />

würde das sogenannte Recht auf informationelle<br />

Selbstbestimmung des<br />

Nachbarn verletzen. Dieses Recht ist<br />

Bestandteil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts,<br />

das per Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

geschützt ist.”<br />

Öffentlicher Bereich<br />

Kameraüberwachungen von öffentlichen<br />

Bereichen vor dem Haus<br />

sind nur in seltenen Fällen zulässig.<br />

Wenn der Eigentümer allerdings<br />

wiederholt Opfer von Straftaten war<br />

<strong>und</strong> infolgedessen über die Gr<strong>und</strong>stücksgrenzen<br />

hinaus den Gehweg<br />

überwacht (z.B. um sein wiederholt<br />

mutwillig beschädigtes Fahrzeug zu<br />

überwachen), wiegt das Interesse des<br />

Eigentümers in der Regel mehr als<br />

das Interesse des allgemeinen Persönlichkeitsrechts.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte man gut sichtbar<br />

ein Schild aufhängen, dass der jeweilige<br />

Bereich überwacht wird. Das<br />

gilt auch <strong>für</strong> direkte Videoaufnahmen<br />

in der Wohnung. Jede Person, ob<br />

angestellte Servicekraft (Babysitter,<br />

Haushaltshilfe) oder auch Besucher<br />

müssen auf die Überwachung<br />

ausdrücklich <strong>und</strong> sehr transparent<br />

hingewiesen werden. Ausnahmen<br />

bilden hier konkrete Verdachtsfälle<br />

z.B. bei wiederholtem Diebstahl.<br />

76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Speicherung des aufgenommenen<br />

Materials<br />

“Man kann mithilfe der Überwachung auch Beweise<br />

sammeln, wenn man bereits von Diebstahl oder<br />

Sachbeschädigung betroffen war”, klärt uns der<br />

Datenschutzexperte Christoph Kleine auf <strong>und</strong> führt<br />

fort: “Aber bitte nicht die Aufnahmen selbst ins Internet<br />

stellen, um einen Einbrecher zu suchen. So ein<br />

privater Fahndungsaufruf ist verboten, denn er greift<br />

in das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Täters ein.<br />

Dieser kann Schadenersatz verlangen. Übergeben Sie<br />

das Filmmaterial am besten der Polizei, damit diese<br />

den Täter ermitteln kann.”<br />

Wie lange man das Videomaterial speichern darf,<br />

darüber äußert sich die DSGVO leider nur sehr<br />

schwammig. Hilfe zum Thema Datenschutz finden<br />

Sie bei Benjamin Richter <strong>und</strong> Christoph Kleine von<br />

PROCOVA aus Olsberg.<br />

Datenschutz <strong>für</strong> Sauerländer<br />

Unternehmen<br />

Anders als <strong>für</strong> Privatleute gelten in Unternehmen viel<br />

strengere Datenschutzbestimmungen - selbst bei Freiberuflern<br />

oder 1-Personen-Firmen. Sobald personenbezogene<br />

Daten automatisiert verarbeitet werden (<strong>und</strong> dies können<br />

auch „Laufzettel“ im Handwerk sein) gilt die DSGVO. Im<br />

Sauerland hat es sich die Firma PROCOVA zur Aufgabe<br />

gemacht, Unternehmen beim Thema Datenschutz als<br />

Berater <strong>und</strong> externen Datenschutzbeauftragter zu unterstützen.<br />

Als Datenschutz-Spezialisten aus der Praxis sind<br />

PROCOVA als Ausbildungsstätte <strong>für</strong> betriebliche Datenschutzbeauftragte<br />

als einzige in Südwestfalen TÜV-Rheinland<br />

zertifiziert. Allein im Jahr 2018 haben die beiden<br />

Geschäftsführer über 120 Datenschutzbeauftragte ausgebildet.<br />

Überdies sind Christoph Kleine <strong>und</strong> Benjamin Richter<br />

auch im Ehrenamt engagiert <strong>und</strong> zwar im Vorstand des<br />

<strong>2019</strong> neu gegründeten Marketingclubs Hochsauerland.<br />

Nehmen Sie gerne Kontakt auf - info@procova.de ■<br />

procova GmbH<br />

Christoph Kleine (links) <strong>und</strong> Benjamin Richter von der Firma PROCOVA aus<br />

Olsberg kennen sich mit Datenschutz <strong>und</strong> der DSGVO bestens aus.<br />

map-mark Brunskappeler Str. 20<br />

59939 Olsberg<br />

phone +49 (0)2985 9089316<br />

Tv www.procova.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 77


Der Verein der<br />

Eichholzfre<strong>und</strong>e<br />

prägt ein ganzes Viertel<br />

Markus Weber<br />

Philipp Nolte<br />

Sie widmen sich mit großem Enthusiasmus der<br />

Bewahrung <strong>und</strong> Erneuerung eines w<strong>und</strong>erschönen<br />

Natur- <strong>und</strong> Wohngebiets in <strong>Arnsberg</strong>, verlieren<br />

dabei aber auch das übrige Alt-<strong>Arnsberg</strong> nicht aus den<br />

Augen: Der Verein der Eichholzfre<strong>und</strong>e hat in den<br />

letzten Jahren mit seinen ehrenamtlichen Projekten das<br />

Eichholzviertel, also das Gebiet südlich des Neumarkts<br />

in Alt-<strong>Arnsberg</strong>, geprägt.<br />

Eine Nachbarschaftsinitiative veranstaltet seit 1982 das<br />

sogenannte „Eichholzfest“, das alle zwei Jahre auf dem<br />

Parkplatz des Kreishauses des HSK stattfindet <strong>und</strong> bei<br />

dem bis heute viele Vereins-Mitglieder, aktuelle<br />

<strong>und</strong> ehemalige Anwohner des Eichholzes, ein<br />

fröhliches <strong>und</strong> ausgelassenes Wiedersehen<br />

feiern. In einer „Nacht- <strong>und</strong> Nebel-Aktion<br />

bei Peter Havestadt (heutiger<br />

Ehrenvor sitzender des Vereins) in der<br />

Garage“, so der heutige 1. Vorsitzende<br />

Christoph Regniet, wurde dann im<br />

Jahr 2003 durch 14 Mitglieder der<br />

Nachbarschaftsinitiative der „Verein der<br />

Eichholzfre<strong>und</strong>e <strong>Arnsberg</strong> e.V.“ gegründet.<br />

„Kinderteich“ erstes Großprojekt<br />

Christoph Regniet wurde dann 2007 darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass die Bezirksregierung <strong>Arnsberg</strong> Fördermittel<br />

zur Pflege der Umwelt in Form sogenannter „Heimatschecks“<br />

bereitstellte <strong>und</strong> auch der Hochsauerlandkreis<br />

sich an Projekten der Naturschutzpflege mit einigen<br />

tausend Euro beteiligte. Bald war ein geeignetes Objekt<br />

gef<strong>und</strong>en: der idyllisch gelegene „Kinderteich“ im Eichholz.<br />

Der letzte von ehemals sieben Fischteichen des<br />

Klosters We dinghausen war zu dieser Zeit zugewuchert<br />

<strong>und</strong> unansehn lich, die Uferbefestigung nicht mehr als<br />

solche zu erkennen. Mit Hilfe heimischer Garten-Landschaftsbauunternehmen<br />

(<strong>und</strong> durch<br />

finanzielle Aufstockung der öffentlichen<br />

Fördermittel durch den Verein selbst)<br />

wurde das Ufer des Teiches komplett<br />

neu befestigt <strong>und</strong> mit Palisaden versehen,<br />

der Teich gereinigt <strong>und</strong> ein breiter<br />

Schotterweg angelegt.<br />

Auch zwei neue Ruhebänke wurden<br />

aufgestellt. So ist der nur einige Gehminuten<br />

vom Altstadtzentrum ent fernte Ort<br />

78 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


<strong>Arnsberg</strong> als Wächterin des Eichholzes thront.<br />

Auf Initiative des <strong>Arnsberg</strong>er Försters Wolfram Blanke<br />

wurde der Platz mit r<strong>und</strong>herum aufgestellten Sitzbänken<br />

versehen; außerdem wurde eine Schneise in den Wald<br />

geschlagen, so dass nunmehr eine freie Sicht vom Platz auf<br />

die <strong>Arnsberg</strong>er Neustadt besteht.<br />

Das Ehmsen-Denkmal , auch<br />

bekannt als „Flüsterhäuschen“<br />

wieder zu einem malerisch-verträumten Anziehungspunkt<br />

<strong>für</strong> Spaziergänger <strong>und</strong> Ruhesuchende geworden. Im Jahr<br />

<strong>2019</strong> wurden unter der Regie des Eichholzvereins übrigens<br />

erneut ergänzende Reparatur- <strong>und</strong> Reinigungsarbeiten am<br />

„Kinderteich“ vorgenommen.<br />

Der „Hexentanzplatz“ mit neuer Hexe<br />

Vom Kinderteich führt ein mäßiger Anstieg zu der mit<br />

265 Meter höchstgelegenen Stelle im Eichholz, dem<br />

„Hexentanz platz“. Christoph Regniet: „Bereits im 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert war der Platz ein beliebter Treffpunkt der<br />

Schüler des am Fuße des Eichholzwaldes gelegenen<br />

Gymnasiums Laurentianums. Wir haben uns<br />

daher entschlossen, diesem schönen <strong>und</strong><br />

prominenten Ort ein neues Gesicht zu<br />

geben <strong>und</strong> haben hier zu zum <strong>Arnsberg</strong>er<br />

Künstler Shapor Engineer (bekannt<br />

unter dem Namen „Kettensägen-Schnitzer“)<br />

Kontakt aufgenommen.“<br />

Es entstand nach den Vorgaben<br />

des Vereins eine markante große Hexe<br />

aus Holz, die nunmehr hoch oben über<br />

Eines der bekanntesten Denkmäler der<br />

Stadt <strong>Arnsberg</strong> ist das Ehmsen-<br />

Denk mal im Eichholz (aufgr<strong>und</strong><br />

seiner besonderen<br />

Akustik auch „Flüsterhäuschen“<br />

genannt), 1897<br />

vom Sauerländischen<br />

Gebirgs verein zu Ehren<br />

des Forst rats Ehmsen<br />

errichtet.<br />

Im Jahr 2011/2012 war eine<br />

umfangrei che Sanierung des<br />

Denk<br />

mals notwendig. Der hier<strong>für</strong> gebildeten Sanierungsgemeinschaft<br />

gehörte neben dem Land NRW als Eigentümer des<br />

Gr<strong>und</strong>stücks, dem SGV <strong>und</strong> der Stadt <strong>Arnsberg</strong> selbstverständlich<br />

auch der Verein „Eichholzfre<strong>und</strong>e e.V.“ an.<br />

Die im Kolonialstil erbaute Kuppel des Gebäudes, welche<br />

durch allmählichen Wassereintritt vom Einsturz bedroht<br />

war, wurde mit einem Stahlrahmen versehen, das Dach neu<br />

verputzt. Die Kosten der Sanie rung, die einen sechsstelligen<br />

Euro-Betrag erreichten, wurden von der Sanierungsgemeinschaft<br />

<strong>und</strong> der Kulturstiftung NRW getragen.<br />

Zudem wird das Ehmsen-Denkmal mindestens einmal im<br />

Jahr mit einem neuen, weißen Anstrich versehen, um die<br />

besondere Anziehungskraft zu erhalten.<br />

Der Wetterpilz im Eichholz<br />

Im Jahr 2015 hatte der damalige,<br />

mutmaßlich 100 Jahre alte Wetter-Unterstand<br />

ausgedient <strong>und</strong> musste aus<br />

Sicherheitsgründen abgerissen werden.<br />

„Wir mussten einfach handeln“, so<br />

der heutige Ehrenvorsitzende Peter<br />

Havestadt, „denn der alte Wetterpilz war<br />

völlig morsch <strong>und</strong> letztlich eine Gefahr <strong>für</strong><br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 79


die Schutzsuchenden“. Glücklicherweise funktionierten<br />

auch hier die Beziehungen, in diesem Fall zum Berufsbildungszentrum<br />

der Handwerkskammer. Bei der folgenden<br />

gemeinsamen Ortsbesichtigung wurde be schlossen, dass<br />

ein Zimmerer-Lehrgang aus dem 2. Lehrjahr unter Anleitung<br />

von Zimmerermeister Rudolf Schmidt die Bauausführung<br />

übernehmen würde, wobei die Materialkosten<br />

vom Eichholzverein getragen wurden.<br />

Die Arbeiten wurden pünktlich zum Eichholzfest 2015<br />

fertiggestellt; auch hier konnte der Eichholzverein, dessen<br />

Vereinszweck nicht umsonst mit<br />

„der Förderung der Kultur, des<br />

Umweltschutzes, der Brauchtumspflege<br />

<strong>und</strong> des Heimatgedankens<br />

in <strong>Arnsberg</strong>,<br />

insbesondere im Eichholzviertel“<br />

angegeben ist, mit<br />

großem Einsatz Sinnvolles<br />

<strong>für</strong> die Allgemeinheit erschaffen<br />

bzw. erhalten.<br />

Peter Havestadt<br />

Für die Zukunft gut aufgestellt<br />

Erfreulicherweise haben die Eichholzfre<strong>und</strong>e keine Nachwuchssorgen,<br />

von den heute circa achth<strong>und</strong>ertdreißig (!)<br />

Mitgliedern beleben auch zweih<strong>und</strong>ert der Alterskategorie<br />

„Unter 18“ den Verein, bei einem Jahresbeitrag von<br />

lediglich 5 Euro ein absolut erschwingliches Vergnügen.<br />

Und es gibt viele Ideen <strong>für</strong> die<br />

Zukunft… Was genau passieren<br />

wird, werden die Besucher<br />

des Eichholzes sicher bald<br />

erfahren <strong>und</strong> selbst erleben<br />

dürfen! ■<br />

80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Mokka-Zimtsterne<br />

Ohne Zimt ist Weihnachtsgebäck<br />

eigentlich kaum denkbar. Allein der<br />

Geruch löst eine gute Stimmung aus.<br />

Die heilende Wirkung von Zimt ist schon seit<br />

der Antike bekannt. Besonders bei Husten <strong>und</strong><br />

Schnupfen soll Zimt hilfreich sein. Außerdem ist<br />

sein Gehalt an Antioxidantien hoch, er regt den<br />

Appetit an, sorgt <strong>für</strong> eine gute Verdauung <strong>und</strong><br />

senkt den Blutzuckerspiegel. Allerdings darf man<br />

das Gewürz nur sparsam dosieren. ■<br />

Mokka-Zimtsterne<br />

(knapp 50 Stück)<br />

· 600 g gesiebten Puderzucker<br />

· 400 g Mandeln, gemahlen<br />

· 1 EL Zimt, 2 EL Espressopulver<br />

· 4 Eiweiße<br />

· Mokkabohnen<br />

250 g Puderzucker mit Mandeln, Zimt <strong>und</strong> 1 EL Espressopulvers<br />

mischen. 2 Eiweiße mit Knethaken einarbeiten. Teig auf einer mit<br />

Puderzucker bestäubten Arbeitsfläche ca. ½ cm dick ausrollen.<br />

Mit Sternförmchen ausstechen.<br />

1 EL Espressopulver mit 2 EL kochendem Wasser überbrühen,<br />

durchfiltern, abkühlen. 1 Eiweiß steif schlagen. Nach <strong>und</strong> nach<br />

den Rest des gesiebten Puderzuckers zufügen. 2 TL Espresso unterrühren.<br />

Sterne mit der Glasur bepinseln. Auf ein mit Backpapier<br />

belegtes Blech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad ca.<br />

15 Minuten backen, auf einem Kuchengitter auskühlen.<br />

Restlichen Puderzucker mit 1/2 Eiweiß glattrühren, in eine Spritztüte<br />

füllen <strong>und</strong> die Ränder der Sterne mit Guss verzieren.<br />

In die Mitte einen kleinen Klecks des Gusses spritzen <strong>und</strong> darauf<br />

die Mokkabohnen setzen.<br />

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Die letzten Mohikaner<br />

Die Brieftaubenzüchter von der Heimatliebe Neheim<br />

sind die letzten ihrer Art<br />

Anne von Heydebrand<br />

Tom Linke<br />

Die Tauben von Brieftaubenzüchter Jürgen<br />

Stoltenhoff gurren laut, als wir den Garten<br />

des 80-Jährigen in Neheim betreten. Aufgeregt<br />

flattern sie im Taubenschlag umher. „Sie nehmen jede<br />

Veränderung wahr <strong>und</strong> merken, wenn ein Fremder im<br />

Garten ist“, erklärt Stoltenhoff <strong>und</strong> er muss es wissen.<br />

Seit über 70 Jahren betreibt er den Brieftaubensport<br />

<strong>und</strong> er schwärmt noch heute von seiner Passion.<br />

Doch die Zeiten, in denen Brieftauben die „Renn pferde des<br />

kleinen Mannes“ waren, sind längst vorbei. Es ist schwer<br />

geworden <strong>für</strong> die Brieftaubenzüchter, denn der Nachwuchs<br />

fehlt. Jürgen Stoltenhoff <strong>und</strong> die Mitglieder von „Heimatliebe<br />

Neheim“ sind die letzten Taubenzüchter in der Umgebung.<br />

Vier Taubenschläge sind der Vereinigung geblieben,<br />

denn bei einem Durchschnittsalter von 80 Jahren, haben<br />

einige Mitglieder die Taubenzucht mittlerweile aufgegeben.<br />

Auch Jürgen Stoltenhoff hat die Zahl seiner Tiere reduziert.<br />

„Früher hatte ich im <strong>Winter</strong> 100 bis 110 Tauben in meinem<br />

Schlag. Heute sind es ungefähr 65 Vögel“, erklärt der Rentner,<br />

der sich um die Zukunft seines Hobbys sorgt.<br />

Kein Nachwuchs <strong>für</strong> den Taubensport<br />

Sorgen, die der 80-jährige nicht alleine trägt. Fast jede<br />

Reisevereinigung, unter der sich die sogenannten reisen den<br />

Schläge versammeln, klagt über einen immensen Mitgliederschw<strong>und</strong>.<br />

Sind es in der Reisevereinigung Oberruhrtal<br />

einmal über 80 Taubenschläge gewesen, waren es Anfang<br />

der 2000er Jahre nur noch 23. „Deswegen kam es 2003 zur<br />

Fusion mit der Reisevereinigung Werl. Wir waren dann auf<br />

einmal wieder 122 reisende Schläge, aber mittlerweile sind<br />

es auch nur noch 45“, erzählt Stoltenhoff. Im Ruhrgebiet,<br />

einst Brieftaubenhochburg, ist die Lage noch dramatischer<br />

<strong>und</strong> auch die Nachbarländer Belgien <strong>und</strong> die Niederlande<br />

haben das gleiche Problem. Da es überall an Züchternachwuchs<br />

mangelt, werden die Gebiete <strong>für</strong> Preisflüge immer<br />

größer <strong>und</strong> die Bedingungen dadurch immer unattraktiver.<br />

Trotzdem kämpfen die Züchter um Nachwuchs <strong>und</strong> auch<br />

Jürgen Stoltenhoff gibt nicht auf: „Wir haben so ein tolles<br />

Hobby, aber es ist auch kostspielig. Deshalb wollen wir es<br />

Jungzüchtern auch so leicht wie möglich machen. Wir stehen<br />

ihnen immer zur Seite <strong>und</strong> würden sogar Jungtauben<br />

kostenlos zur Verfügung stellen.“<br />

Schlagliebe – Bei Taube <strong>und</strong> Züchter<br />

Jürgen Stoltenhoff holt eine Taube aus seinem Schlag<br />

<strong>und</strong> hält sie auf dem Arm. Sie hat die Ringnummer 195<br />

<strong>und</strong> flattert aufgeregt mit den Flügeln. Als sie jedoch<br />

ihren Züchter erkennt, wird sie sofort ruhig <strong>und</strong> scheint<br />

sich wohlzufühlen. Und das ist auch ein Gr<strong>und</strong>, warum<br />

82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Brieftauben, trotz<br />

Distanzen von über<br />

600 Kilometern,<br />

immer wieder nach<br />

Hause zurückfinden.<br />

Die Schlagliebe <strong>und</strong><br />

die Liebe zum Züchter<br />

zieht die Tauben scheinbar magisch an. Eine Liebe, die<br />

Stoltenhoff momentan besonders zu spüren bekommt. „Ich<br />

habe eine Taube im Schlag, die richtig verliebt ist in mich“,<br />

erzählt er. „Immer, wenn ich den Stock betrete, fliegt sie zu<br />

mir <strong>und</strong> gurrt lautstark. Und sie hört erst auf, wenn ich sie<br />

streichele.“<br />

Auch Jürgen Stoltenhoff liebt seine Tauben <strong>und</strong> er erinnert<br />

sich noch genau an seine Lieblingstaube mit der Ringnummer<br />

101. „Mein Vater <strong>und</strong> ich haben 1948 mit der Brieftaubenzucht<br />

angefangen. Ein Jahr später haben wir dann am<br />

ersten Rennen nach Kriegsende teilgenommen <strong>und</strong> unsere<br />

Taube hat sofort den ersten Platz gemacht. Alle Nachbarn<br />

haben mitgefiebert. 1950 kam sie dann ohne Ring nach<br />

Hause. Irgendjemand muss ihr den Ring entfernt haben <strong>und</strong><br />

damit war sie <strong>für</strong> den<br />

Sport eigentlich wertlos.<br />

Aber sie durfte natürlich<br />

trotzdem bei uns<br />

bleiben“, erinnert sich<br />

der Brieftaubenzüchter<br />

an die Zeit von damals,<br />

in der die ganze Familie <strong>für</strong> den Sport eingespannt wurde.<br />

Die Zeiten haben sich geändert <strong>und</strong> heute boomt die Brieftaubenzucht<br />

vor allem in China <strong>und</strong> den Golfstaaten. Hier<br />

werden immense Summen <strong>für</strong> Wettkampftauben gezahlt,<br />

die über 100 km/h schnell fliegen können. Erst in diesem<br />

Jahr verkaufte ein belgischer Züchter eine Taube <strong>für</strong> 1,25<br />

Millionen Euro. Summen, über die Jürgen Stoltenhoff den<br />

Kopf schüttelt, denn <strong>für</strong> ihn zählt die Ges<strong>und</strong>heit der Tiere<br />

viel mehr als der Erfolg. „Wir machen uns viele Gedanken<br />

um die Zucht ges<strong>und</strong>er Tiere <strong>und</strong> wollen, dass es ihnen gut<br />

geht.“ Jürgen Stoltenhoff setzt Taube Nummer 195 zurück<br />

in den Schlag. Sie wurde erst in diesem Jahr geboren <strong>und</strong><br />

startet nächstes Jahr bei den Wertungsflügen. Und wer<br />

weiß, vielleicht ist sie ja auch mal eine Millionen-Taube. ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 83


Aus dem Leben<br />

eines Rechtsanwaltes<br />

Wie eine poetische Rechtspflegerin<br />

die Wogen glättete<br />

Gisela Wilms<br />

Sandra Peetz<br />

Einen Sauerländer bringt bekanntlich so leicht<br />

nichts aus der Ruhe. Übt man aber den Beruf<br />

eines Rechtsanwaltes aus, wird diese uns zugeschriebene<br />

Eigenschaft manchmal arg strapaziert. Dieter<br />

Wortmann, der in Altenhellefeld aufgewachsen ist,<br />

seit Jahren in Visbeck wohnt, in Hüsten arbeitet <strong>und</strong><br />

deshalb als waschechter Sauerländer bezeichnet werden<br />

kann, weiß davon ein Liedchen zu singen.<br />

Da gab es mal den Fall, in dem Wortmann Kosten<br />

erstattet haben wollte, weil er Beratungshilfe geleistet<br />

hatte. Bei der Beratungshilfe handelt es sich um eine<br />

Rechtsberatung, die der Hilfesuchende aufgr<strong>und</strong> finanzieller<br />

Notlage nicht selbst bezahlen kann <strong>und</strong> deshalb<br />

das Gericht in Vertretung der Landeskasse die Kosten<br />

übernimmt. Hier ahnt der k<strong>und</strong>ige Leser sicherlich<br />

schon, dass das nicht mit einem einfachen Anruf getan<br />

ist. So auch die Erfahrung in dem speziellen Fall von<br />

Dieter Wortmann. Nach umfangreichem Schriftverkehr<br />

mit der Behörde, in dem er mehrere Male an Eides<br />

statt versichern sollte, dass seine Angaben tatsächlich der<br />

Wahrheit entsprächen, schickte der Rechtsanwalt ein<br />

letztes Schreiben an das Gericht, um seinem Ärger über<br />

die Verfahrensweise Luft zu machen. Die Antwort<br />

erstaunte selbst den erfahrenen Juristen <strong>und</strong> wird hier -<br />

bis auf die Namen der Beteiligten - im Wortlaut wiedergegeben:<br />

Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Wortmann!<br />

In der Beratungshilfesache …….<br />

war das Verfahren nicht ganz ohne.<br />

Rein rechtlich ging´s um die Schuldenfrage<br />

- das war dabei die kleinste Plage.<br />

Die meiste Arbeit hat Ihnen das Gericht gemacht,<br />

das hätten Sie vorher nicht gedacht.<br />

Haben Sie sich verglichen oder nur besprochen?<br />

Schnell hatte der Bezirksrevisor Lunte gerochen.<br />

Der Fiskus wollt ´nen Nachweis sehn,<br />

da mussten Sie dann in sich gehen<br />

<strong>und</strong> mir versichern an Eides statt,<br />

dass man sich tatsächlich verglichen hat.<br />

Die Akten sind jetzt wegzuräumen,<br />

damit Sie vor Zorn nicht noch überschäumen.<br />

Doch recht haben Sie, man fragt sich zum Schluss,<br />

ob dieser Aufwand nun wirklich sein muss?!<br />

Ändern können wir´s leider nicht,<br />

Gesetz <strong>und</strong> Rechtsprechung sind hier der Bösewicht.<br />

Diesmal war es viel Arbeit <strong>für</strong> wenig Geld,<br />

manchmal es sich auch umgekehrt verhält!?<br />

Der Ausgang des Dramas ist Gott sei Dank fein,<br />

einige DM werden bald auf Ihrem Konto sein.<br />

Der Brief endete mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen der<br />

damaligen Rechtspflegerin.<br />

84 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


In der Beratungshilfesache ……..<br />

sei jetzt noch dieses ausgeführt,<br />

vorgetragen, proklamiert:<br />

Die Zeilen jetzt aus Februar<br />

die fanden wir ganz w<strong>und</strong>erbar.<br />

Der Anwalt, diesmal schwer gesch<strong>und</strong>en,<br />

empfand´s wie Balsam auf den W<strong>und</strong>en.<br />

Drum ist er jetzt auch ganz erpicht<br />

zu rufen: „Danke, Amtsgericht!“<br />

Der Alptraum ist jetzt schnell verflogen,<br />

geglättet haben sich die Wogen.<br />

Das harte Herz, es wurde weich,<br />

<strong>und</strong> alles nur durch Sie, Frau Teich. (Name von <strong>WOLL</strong> geändert)<br />

Nach dem Motto: „Das letzte Wort hat der<br />

Angeklagte bzw. der Betroffene“, antwortete<br />

Dieter Wortmann mit folgenden Zeilen:<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichem Gruß<br />

(Wortmann) Rechtsanwalt ■<br />

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Dieter Wortmann<br />

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Fachanwalt <strong>für</strong> Familienrecht<br />

Hartmut Wölfl<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt <strong>für</strong> Arbeitssrecht<br />

Fachanwalt <strong>für</strong> Bau- <strong>und</strong><br />

Architektenrecht<br />

Klaus Telgenbüscher<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt <strong>für</strong> Verkehrsrecht<br />

Fachanwalt <strong>für</strong> Strafrecht<br />

Dr. jur. Sabine Riechert-Rother<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin <strong>für</strong> Medizinrecht<br />

Thomas Landsknecht<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt <strong>für</strong> Arbeitsrecht<br />

Agnes Watermann-Willeke<br />

Rechtsanwältin <strong>und</strong> Notarin<br />

Fachanwältin <strong>für</strong> Arbeitsrecht<br />

Fachanwältin <strong>für</strong> Familienrecht<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 85


Fotografie: Björn Lülf<br />

www.bjoernluelf.com<br />

Der Christstollen<br />

Der ehemalige Sternekoch Jochen Lülf hat in Zusammenarbeit mit dem Willinger Gourmetbrot<br />

kreative Gerichte aus <strong>und</strong> mit Stollen kreiert.<br />

86 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Christstollen-Strudel mit Glühweinbirne<br />

Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen:<br />

Christstollen-Strudel<br />

• 200 g Christstollen<br />

• 75 g gehackte Walnüsse<br />

• 4 EL Orangenlikör<br />

• 6 getrennte Eier<br />

• 2 Orangen (Saft <strong>und</strong> Abrieb)<br />

• 1 TL Zimt<br />

• ½ TL Lebkuchengewürz<br />

• 75 g Puderzucker<br />

• 125 g Butter<br />

• 100 g gehackte Schokolade<br />

• 4 Strudelblätter<br />

Glühweinbirne<br />

• 4 Birnen<br />

• 100 ml Portwein<br />

• 100 ml Rotwein<br />

• 100 ml Apfelsaft<br />

• 80 g brauner Zucker<br />

• 3 Nelken<br />

• 1 Zimtstange<br />

• 2 Sternenanis<br />

• Orangenscheiben<br />

Christstollen-Strudel<br />

Christstollen in Würfel schneiden <strong>und</strong> mit den Walnüssen im<br />

Orangenlikör einweichen lassen. Hierzu eignet sich jeder Stollen,<br />

vorzugsweise gerne aus <strong>Arnsberg</strong>, <strong>S<strong>und</strong>ern</strong> oder <strong>Ense</strong>! Das Eigelb<br />

mit Zucker, Gewürzen, Orangenabrieb <strong>und</strong> Saft warm aufschlagen.<br />

Den eingeweichten Stollen, die weiche Butter <strong>und</strong> die<br />

Schokolade unterheben. Die sechs Eiweiße zu Eischnee schlagen<br />

<strong>und</strong> unterhe-ben. Die Strudelblätter in gebutterte Formen geben<br />

<strong>und</strong> die Masse einfüllen. Bei 160 Grad Umluft <strong>für</strong> 15 Minuten<br />

im Ofen backen.<br />

Glühweinbirne<br />

Aus Portwein, Rotwein, Apfelsaft <strong>und</strong> Gewürzen<br />

zaubern wir einen schmackhaften Glühwein:<br />

Die Birnen schälen <strong>und</strong> mit einem Ausstecher<br />

den Kern von unten entfernen. Die Birne<br />

soll ganz bleiben! Die Birnen anschließend<br />

im Sud garziehen. Zu guter Letzt den<br />

Glühwein mit Puddingpulver abbinden.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong> - 87


Das Team steht ungefähr da, wo das Denkmal demnächst stehen soll.<br />

Bosoko reitet gedankenverloren durch die Dämmerung.<br />

Er hatte in einem Waldstück seines<br />

Vaters Thankgrim nach dem Rechten gesehen,<br />

wo vor dem kommenden <strong>Winter</strong> Holz gemacht werden<br />

muss. So bemerkt er nicht die Schatten, die sich ihm<br />

nähern. Erst als sein Pferd unruhig schnaubt <strong>und</strong><br />

ausbricht, erkennt er die Gefahr. Doch da ist es schon<br />

lange zu spät. Bosoko wird brutal vom Pferd gerissen,<br />

stürzt zu Boden <strong>und</strong> ahnt, dass er den nächsten <strong>Winter</strong><br />

nicht erleben wird.<br />

Diese Tat ereignete sich vor r<strong>und</strong> 1200 Jahren im damaligen<br />

Hustene. Bosoko war brutal von dem Dorfbewohner<br />

Bruniko <strong>und</strong> dessen Söhnen überfallen <strong>und</strong> ermordet<br />

worden. Das Warum bleibt bis heute ein Geheimnis. Die<br />

Folgen der Tat waren jedoch maßgeblich <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

des kleinen Weilers Hustene. Denn Bosokos Vater<br />

Thankgrim machte trotz seiner Trauer einen entscheidenden<br />

Schritt, der das Dorf Hustene zu dem werden<br />

ließ, was es heute ist: Hüsten. Als Sühne <strong>für</strong> die schreckliche<br />

Tat war Bruniko verurteilt worden, seinen kompletten<br />

Besitz, Hof <strong>und</strong> Ländereien, an Thankgrim abzutreten.<br />

Doch Thankgrim reagierte mit einer weitsichtigen Geste:<br />

Er übertrug die komplette Liegenschaft dem Missionar<br />

Liudger. Liudger konnte dadurch in Hustene die erste<br />

christliche Gemeinde an der Ruhr gründen. Und Hustene<br />

wuchs.<br />

Thankgrim &<br />

Hustene<br />

Ein mysteriöser Mord im<br />

Mittelalter lässt den Weiler<br />

Hustene aufblühen<br />

Sonja Heller<br />

Marita Voss-Hageleit<br />

Stadtentwicklung durch Thankgrim<br />

Der kleine Weiler Hustene wurde zu einer bedeutenden<br />

Kirchengemeinde im Ruhr- <strong>und</strong> Röhrtal. Zu seinem<br />

Kirchspiel gehören unter anderem <strong>Arnsberg</strong>, Neheim<br />

<strong>und</strong> Herdringen. Hustene entwickelte sich über die<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte zu dem „Hüsten“, wie man es heute kennt.<br />

Dass Thankgrim quasi mitverantwortlich <strong>für</strong> diese<br />

„Stadtentwicklung“ war, brachte einige Hüstener auf die<br />

Idee, Bosokos besonnenem Vater ein Denkmal setzen zu<br />

wollen. Ende 2018 gründeten sie den Verein „Thankgrim<br />

Denkmal“.<br />

88 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>


Identifikation <strong>für</strong> Generationen schaffen<br />

Dem Verein ist es wichtig, diese <strong>für</strong> Hüsten so identitätsstiftende<br />

Historie zu bewahren <strong>und</strong> weiterzutragen. Die<br />

Aktion stößt auf Zuspruch - nicht nur bei den Bürgern<br />

vor Ort, sondern auch bei außerhalb lebenden, dem Ort<br />

verb<strong>und</strong>enen Hüstenern. So kam bereits nach einem Jahr<br />

mittels Spenden die Summe von 22.000 Euro zusammen.<br />

Um die benötigten 80.000 Euro zu erzielen, setzt<br />

der Vorstand zusätzlich auf öffentliche Fördermittel. Erst<br />

nach Erreichen dieses Ziels, möchte sich der Verein mit<br />

der konkreten Ausführung des Denkmals beschäftigen,<br />

welches aus drei lebensgroßen Bronzefiguren bestehen<br />

soll. Als Nebeneffekt erhofft man sich eine Aufwertung<br />

des Stadtbildes durch das hochwertige Kunstwerk.<br />

„Wir möchten Thankgrim ein Gesicht geben“<br />

Als ausführender Bildhauer <strong>für</strong> die Bronze-Installation<br />

konnte Boris Sprenger gewonnen werden, der <strong>für</strong> seine<br />

expressive Arbeitsweise <strong>und</strong> den Einsatz seiner Skulpturen<br />

im öffentlichen Raum bekannt ist. Er soll in einer szenischen<br />

Darstellung die Dramatik der Tat visualisieren <strong>und</strong><br />

mit seiner künstlerischen Handschrift den Bogenschlag<br />

von damals zum Heute finden – von einer Mordnacht in<br />

Hustene zu einem Tag im lebendigen, urbanen heutigen<br />

Hüsten.<br />

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