WOLL Magazin für Arnsberg, Sundern und Ense // Winter 2019

Sauerland 

Winter 2019 

28 

Worte, Orte, Land und Leute. 

Ausgabe für 

Arnsberg 

Sundern 

Ense 

Zauberhafter Winter 

im Sauerland 

Arnsberger Geschichte: 

Kloster Wedinghausen 

Sundern-Allendorf im Portrait 

Enser Verein Möbel und mehr 

Neu: WOLL mit 

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Liebe Leserinnen und Leser, 

auch in den letzten drei Monaten haben wir uns für Sie wieder auf die 

Suche nach spannenden Themen gemacht. 

Interessant war für uns festzustellen, mit welchen interessanten Hobbies 

die Menschen in unserer Heimat ihre Freizeit verbringen. Hochinteressant 

das Hobby von Guiseppe Mazza. Der Hachener ist mit seinem Metalldetektor 

auf der Suche nach Metallgegenständen mit geschichtlicher 

Bedeutung. Vor über 70 Jahren hat der Skispringer Erich Roscher sein 

Hobby zum Beruf gemacht. Für uns blickt er zurück auf viele schöne 

und erfolgreiche Jahre. Ebenfalls seit über 70 Jahren gibt es die Heimatliebe 

Neheim, einen Brieftaubenzüchter-Verein. 

Besondere Beachtung verdient auch die „Freizeitbeschäftigung“ der 

Jugendcaritas, die sich im Hospiz in Arnsberg ehrenamtlich engagiert. 

Viel Herzblut steckt auch im Café Inka in Arnsberg, wo der soziale Status 

absolut keine Rolle spielt. Seit Kurzem gibt es hier auch den „Fair- 

Teiler“, der Menschen in Not zugute kommt. Ehrenamtlich engagiert 

sind auch die Eichholzfreunde, die dafür sorgen, dass ihre Umgebung 

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noch schöner und attraktiver wird. 

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WOLL Winter 2019 - 3

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23 

52 

36 

Magazin für die Sauerländer Lebensart 

WOLL 

Worte, Orte, Land und Leute 

06 Winter-Schokolade 

08 Perspektive 

10 „Machen ist wie wollen, nur krasser“ 

12 Europa stressfrei entdecken 

14 Die Kerze hinter der Eingangstür 

18 Der „Sondierer“ Giuseppe M. 

21 Gegen kalte Füße hilft Wärme 

22 Hasse chehört…? 

23 Kloster Wedinghausen 

27 Die Rauhnächte 

28 „Die (fliegenden) Steine“ 

30 Der Jakobsweg unterm Weihnachtsbaum 

31 Winter-Waffeln 

32 Früher das Zuhause von Adelsgeschlechtern, 

heute das eines Reitvereins 

34 Ein Leben für die Kunst, Malerei & Grafik 

36 Ortsportrait Allendorf 

39 „Heute will Frau Müller eine Glatze“ 

40 Die geheime Rezeptur eines Lebenswerks… 

42 „Das ist unser Friedhof“ 

45 A.L.S. im Jubiläumsjahr 

46 Wie Maria den Rudolf zur Krippe gebracht hat… 

48 Der Schnee in der Badewanne 

51 Schöner wohnen im Sauerland 

52 Viel mehr als „nur“ Möbel 

54 Wer ist der Mann auf dem Tuch? 

57 Fern-WOLL 

58 Matilda schwärmt für Bienen 

60 Schwungvoller Swing im Sauerland 

62 Pfeilschnell und über 60 Jahre jung 

64 „Kunststoff ist die Zukunft“ 

67 Was hat ein Gullideckel mit Kunststoff zu tun? 

68 Biofilm im Brauseschlauch? 

70 Der Herzschlag unter dem Sattel 

74 Seit 30 Jahren völlig abgehoben 

76 Kameraüberwachung auf dem eigenen 

Grundstück 

78 Der Verein der Eichholzfreunde 

81 Mokka-Zimtsterne 

82 Die letzten Mohikaner 

84 Aus dem Leben eines Rechtsanwaltes 

86 Der Christstollen 

87 Christstollen-Strudel mit Glühweinbirne 

88 Thankgrim & Hustene 

90 Impressum 


Winter-Schokolade 

Die Tage sind kurz, die Nächte sind lang 

in den Wintermonaten. Schnell könnte 

man einer Winterdepression verfallen 

…. wenn es keine Schokolade gäbe. 

Denn dieses „Soulfood“ hat es wirklich in 

sich. Die dunkle Schokolade enthält Vitamin 

D, eben das Vitamin, das uns gerade in der 

dunklen Jahreszeit fehlt. Außerdem fanden 

Wissenschaftlicher heraus, dass die pflanzlichen 

Stoffe in der Schokolade schädliche 

freie Radikale neutralisieren. Dadurch träten 

Infektionen seltener auf. Außerdem würde sie 

das Risiko von Thrombosen, Herzinfarkt und 

Schlaganfall senken und unser Gehirn mit der 

zum Denken nötigen Energie versorgen. 

Haben wir doch irgendwie alles schon geahnt. 

Und dass Schokolade glücklich macht, wissen 

wir ja schon seit unserer Kindheit. ■ 

Rezept für vier Tassen Schokolade: 

· 150 g dunkle Schokolade (Kalorienbewusste 

nehmen die mit 60 % Kakaoanteil) 

· 1 Liter Vollmilch 

· Eine Prise Salz 

Zunächst die Schokolade zu kleinen Stückchen hacken 

und mit der Milch und dem Salz vermischen. Das 

Ganze in einem Topf kurz aufkochen und dann drei 

Minuten bei schwacher Hitze kochen lassen. Dabei 

ständig mit einem Löffel rühren. Wer es gern etwas 

dickflüssiger mag, lässt die Trinkschokolade zwei Minuten 

länger kochen. Dann etwas abkühlen lassen und 

mit einem Klecks geschlagener Sahne servieren. 

Wenn Sie jetzt die Schokolade bei einem romantischen 

Film oder guter Musik genießen, sind Wintertage 

auch bei Schmuddelwetter schön. (CZ) 

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6 - WOLL Winter 2019 

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Kinder lieben Schneeflocken 

und lassen sie gern auch mal 

“auf der Zunge zergehen”. 

Die filigranen Gebilde entstehen, 

wenn kleine, unterkühlte Wassertropfen 

gefrieren oder sich Wasserdampf 

direkt an umherschwebende Partikel 

anlagert und gefriert. 

Unterm Mikroskop betrachtet ist 

die Schönheit der Eiskristalle so 

atem beraubend, dass selbst die sonst 

so nüchternen Mathematiker ins 

Schwärmen geraten. 

Die drei Spatzen 

In einem leeren Haselstrauch, 

da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch. 

Verwirrende 

Weihnachtsbäume 

Ist es in Ihrer Familie auch noch 

üblich, das schöne alte Lied „O 

Tannenbaum“ anzustimmen? Eine 

schöne Tradition. 

Aber wissen Sie eigentlich auch 

genau, ob es sich bei Ihrem 

Weihnachtsbaum um einen echten 

Tannenbaum handelt? Oder ist es 

gar eine Fichte? 

Der Unterschied zwischen einer 

Tanne und einer Fichte ist ganz 

leicht zu erklären: Die Fichte sticht, 

die Tanne nicht. Auch von weitem 

ist der Unterschied leicht auszumachen: 

Während die Fichtenzapfen 

nach unten hängen, zeigen die 

der Tanne nach oben – wie Kerzen 

an einem Weihnachtsbaum. Das 

Wissen reicht aus, wenn sie einen 

Winterspaziergang machen und mit 

ihrem Wissen glänzen möchten. 

Auf dem Weihnachtsmarkt werden 

bei uns meist Nordmann-Tannen 

verkauft. Die sind oftmals etwas 

teuer. Und deren 

Nadeln stechen 

nicht... 

(cz) 

Der Erich rechts und links der Franz 

und mittendrin der freche Hans. 

Sie haben die Augen zu, ganz zu, 

und obendrüber, da schneit es, hu! 

Sie rücken zusammen dicht an dicht, 

so warm wie Hans hat’s niemand nicht. 

Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch. 

Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch. 

(Christian Morgenstern) 

WOLL Winter Herbst 2019 - 7

Perspektive Nr. 10 

Luftaufnahme des Freienohler Höhenweges 

S. Droste 

8 - WOLL Winter 2019


„Machen ist wie wollen, nur krasser“ 

W 

as vor zwei Jahren als Kegelclub begann, 

ist inzwischen ein Service-Club geworden. 

„Round-Table“ nennt sich die Gruppe von 

Männern im Alter von 18 bis 40 Jahren, die sich zum 

Ziel gesetzt hat, Gutes zu tun und das in erster Linie 

für unsere Region. 

Mit einem Service-Verein verbindet man zunächst Lions, 

Rotarier oder auch – das weibliche Pendant - den Zonta - 

Club. Aber Round-Tabler sind weitestgehend unbekannt. 

Noch, möchte man sagen, wenn man sich deren Aktivitäten 

ansieht. 

Christian Hengesbach ist zurzeit Präsident der Vereinigung, 

in der sich junge Männer aus Meschede und 

Arnsberg zusammengeschlossen haben. 2018 hatten sie 

die Voraussetzungen erfüllt, um einen „Tisch“ gründen 

zu können, von denen es in Deutschland über 200 gibt. 

17 Herren mit unterschiedlichen Berufen treffen sich seitdem 

alle zwei Wochen einmal in Meschede, ein anderes 

Mal in Arnsberg. Für viele der Teilnehmer bedeuten die 

Zusammenkünfte einen willkommenen Ausgleich zum 

Alltagsgeschäft, alle stehen aufgrund ihres Alters beruflich 

und familiär in Startpositionen. Jeder weiß, bzw. kann 

sich noch erinnern, dass diese Phase sehr viel Zeit und 

Energie in Anspruch nimmt. Umso erstaunlicher ist es da, 

dass sich ein junger Unternehmer wie Christian Hengesbach 

so engagiert. 

Bodenständige Sauerländer 

Jungs packen an 

Gisela Wilms 

Philipp Nolte 

Wir wissen, wo der Schuh drückt 

Was sind seine Beweggründe? „Es ist die Euphorie, die 

sich bei uns mit dem Gedanken breitmacht, etwas Sinnvolles 

für die Menschen in Meschede und Arnsberg zu 

tun. Viele Unternehmungen, die wir durchgeführt haben 

oder die noch in Planung sind, haben eng mit unserem 

persönlichen Umfeld zu tun. Wir sitzen an der Basis und 

wissen, wo der Schuh drückt. Wie bei der Aktion „Raus 

aus dem toten Winkel“, die wir mit Schulkindern geprobt 

haben. Sie durften in einem Lastwagen sitzen und 

merkten beim Blick in Rück- und Seitenspiegel, dass 

man manchmal Fußgänger oder Radfahrer übersehen 

kann. Aufgrund des Erfolges werden wir die Maßnahme 

bestimmt noch einmal machen.“ Das Zusammenwachsen 

der altersmäßig homogenen Gruppe tut ein Übriges dazu, 

dass jedes Mitglied gerne zu den Treffen kommt und sich 

einbringt. Aber auch die Erfahrungen, die man ohne 

den Club nicht hätte machen können, motivieren den 


Einzelnen. „Durch Besuche der anderen Vereinigungen 

in Deutschland und weltweit (Stichwort Networking) 

bekommen wir viele Anregungen. Darüber hinaus sind 

Freundschaften entstanden oder wurden neu belebt, 

sodass es auch ein persönlicher Gewinn ist“, weiß der 

Präsident zu berichten. 

Weihnachtspäckchenkonvoi 

Derzeit läuft der „Weihnachtspäckchenkonvoi“. Es 

wurden 25 Kindergärten und Schulen gefragt, ob sie bei 

der Aktion mitmachen möchten. Die Kinder werden 

dabei gebeten, gut erhaltenes Spielzeug in kleine Kartons 

zu verpacken, die von den Round-Tablern abgeholt 

werden. In Lebensmittelgeschäften und Betrieben 

liegen Flyer aus. Auch hier werden die Spenden abgeholt 

und anschließend nach Gütersloh, eine der zentralen 

Sammelstellen, gebracht. Von dort geht es dann weiter 

nach Rumänien, Moldawien, in die Ukraine und andere 

osteuropäische Länder. Teilweise begleitet einer der knapp 

4000 Round-Tabler die Transporte, womit er sicherstellt, 

dass die Päckchen dort ankommen, wo sie hingehören. 

Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass das Ganze mit 

sehr viel Aufwand verbunden ist. Dennoch sind die 

Mitglieder in diesem Fall mit der gleichen Begeisterung 

dabei wie bei den anderen Projekten. „Es macht einfach 

Spaß, tatkräftig zu unterstützen, Hilfe anzubieten, wo sie 

benötigt wird, und Erfolge zu sehen. So waren es anfangs 

200 Päckchen, die wir verschickt haben, letztes Jahr schon 

777“, berichtet Hengesbach stolz. Und was unterscheidet 

die Round-Tabler von anderen, wie den Lions oder 

Rotariern? „Bei uns ist durch die Begrenzung des Alters 

auf 40 Jahre gewährleistet, dass immer wieder neue Ideen 

durch junge Personen eingebracht werden, es ist also 

ein ständiger Erneuerungsprozess. Außerdem können 

wir anpacken, wir haben einige Handwerker in unserer 

Gruppe, mit denen wir zum Beispiel auch mal einen 

Haushalt aufgelöst haben. Wir wollen also nicht nur, wir 

machen auch. Nicht alle Aktionen sind unentgeltlich. 

Was wir einnehmen, fließt unserer Kasse zu, mit der wir 

dann weitere Projekte ermöglichen. Aus dem Grund sind 

wir gerade dabei, einen Förderverein ins Leben zu rufen, 

denn nur mit den Mitgliederbeiträgen können wir unsere 

Ideen nicht verwirklichen.“ 

Englische Clubs als Vorbild 

Bleibt noch die Frage, warum ausschließlich Männer 

Mitglied werden können. Zur Erklärung muss man an den 

Anfang des 20. Jahrhunderts zurückgehen. 1927 wurde 

der erste Round-Table nach Vorbild der engli schen Clubs 

gegründet, zu denen keine Frau Zutritt hatte. Mittlerweile 

ist das Prinzip jedoch insofern aufgeweicht, als dass es 

die „Ladies Circles“ gibt, die sich als Ergänzung zu den 

Round-Tablers sehen. Meist laufen deren Aktionen parallel, 

aber auch zunehmend kooperativ, wie beim RT Rheine. 

Hengesbach: „Bei vielen unserer Veranstaltungen, wie 

z. B. den Betriebsbesichtigungen, sind unsere Partnerinnen 

dabei, bei den von uns organisierten Familienfesten sowieso. 

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich unsere 

Damen zu einem Ladies Circle zusammenschließen, mit 

dem wir dann gemeinsam für die gute Sache arbei ten.“ 

Es läuft rund bei dem Round Table 234. Ihm und uns 

Sauerländern ist es zu wünschen, dass sich auch in der 

nächsten Zeit immer wieder junge Leute finden, die 

sowohl Spaß an Geselligkeit und Charity als auch an 

Reisen haben und bereit sind, über den eigenen Tellerrand 

hinauszuschauen. ■ 


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Europa stressfrei 

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Die Fahrer der Zacharias Reisen 

rollen mit ihren Bussen durch 

ganz Europa – mit viel Spaß 

und meist ohne Navi 

Inga Bremenkamp 

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„I Die Reiseleitung war perfekt. Und selbst das englische Wetter war perfekt. 

ch hab viele tolle Reisen als Fahrer begleiten dürfen. Aber diese eine nach 

Cornwall ist eine Fahrt, die ich nie vergessen werde. Die Gruppe war perfekt. 

Wir sind durchs ganze Cornwall gefahren, in jede Ecke hinein und hatten unglaublich 

schöne sieben Tage“, schwärmt Christos Vasdragiannis, der seit 2011 die Reise- und 

Linienbusse von und für Zacharias fährt. 

Video mit Firmenchef 

Gustav Zacharias hier mit 

der AXAR APP ansehen. 

Wenn das Fernweh anklopft 

„Wenn die Sommersaison mit all unseren Reisen zu Ende ist, atmen alle erst einmal ganz 

tief durch und freuen sich auf die Ruhe. Nach drei Wochen allerdings, fängt es schon wieder 

an zu kribbeln und alle wollen wieder los“, erzählt Gustav Zacharias, der Geschäftsführer 

des Omnibusbetriebes aus Freienohl, der von einem seiner 61 Mitarbeitern schmunzelnd, 

aber energisch korrigiert wird: „Nach drei Wochen? Nach zwei Tagen juckt es schon wieder. 

Das ist wirklich so“, versichert Christos Vasdragiannis. Der Betrieb umfasst einen Fuhrpark 

von 38 Bussen, von denen die Reisebusse alle vier bis fünf Jahre ausgetauscht werden. 

„Wir sind von Norwegen bis in die Spitze 

des italienischen Stiefels unterwegs, reisen 

durch ganz Europa und kommen monatlich 

mit unserem 44.000 Litertank nicht 

hin. Unser Familienbetrieb ist langsam 

gewachsen. Ich habe mich schon als Kind 

für das Geschäft interessiert und bin 


Moderner Arbeitsplatz, bestes Betriebsklima: 

Kamal Shaheen am Steuer eines Zacharias Fernbusses 

Stress als LKW-Fahrer? 

Quereinstieg möglich! 

Neue Kollegen (m/w/d) 

sind immer herzlich 

willkommen! 

mit 17 aufgrund meines schwerkranken Vaters schnell 

hineingerutscht“, berichtet Gustav Zacharias, der seine 

Kaufmannslehre im eigenen Betrieb absolviert hat. 

Die familiäre 

Atmosphäre 

„Wir helfen uns alle immer gegenseitig. Die Stimmung 

ist perfekt und wir haben ständig viel Spaß. Manchmal 

lachen wir uns richtig kaputt“, erzählt Christos Vasdragiannis, 

der neue Kollegen gerne unterstützt. „Für 

mich war es anfangs nicht ganz leicht. Ich wusste nicht, 

wo Sundern ist, wo Linnepe ist und wie ich nach Balve 

fahre“, berichtet Kamal Shaheen, der aus Syrien stammt 

und seit August Teil des Zacharias-Teams ist. „Meine 

neuen Kollegen haben mir sehr geholfen. Nicht nur 

Gustav Zacharias (m) mit seinen zufriedenen Mitarbeitern 

Christos Vasdragiannis (links) und Kamal Shaheen 

beim Kennenlernen der Strecken, sondern auch mit 

der allgemeinen Kommunikation oder dem System 

des Fahrkartenverkaufs“, führt der Neuling des Omnibusbetriebes 

fort. „Wir leiten Kamal step by step an 

und versuchen es, ihm möglichst leicht zu machen. Es 

sind viele Faktoren, die neu sind für ihn und an die er 

sich wie jeder Fahrer erst einmal gewöhnen muss. Aber 

er macht das unheimlich gut und bemüht sich“, sagt 

Gustav Zacha rias, der ständig auf der Suche nach neuen 

Gesichtern am Steuer seiner Busse ist. „Im Sommer 2020 

möchte ich einen neuen Auszubildenden einstellen und 

heiße jeden Interessenten herzlich willkommen“, verspricht 

der Unternehmer aus Freienohl. 

Arbeiten wo andere Urlaub machen 

Christos Vasdragiannis strahlt, als er auf dem Sitz seines 

Lieblingsbusses Platz nimmt und erzählt, dass er privat 

am liebsten in sein Heimatland Griechenland reist – via 

Auto und immer ohne Navi. „Ich weiß auf den Strecken 

immer ganz genau, wo man am besten tanken oder eine 

hübsche Pause machen kann. Wir Fahrer kennen viele 

schöne Ecken in ganz Europa, lernen ständig interessante 

Gäste und andere Kulturen kennen. Das ist toll“, führt 

Christos Vasdragiannis fort und spricht damit für das ganze 

Zacharias-Team, das im Linienverkehr von Brilon bis Holzwickede 

und auch auf seinen Reisen quer durch Europa 

stets mit ganz viel Spaß im Gepäck unterwegs ist. ■ 

Freienohler Str. 101 

59872 Meschede 

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DIE KERZE HINTER DER EINGANGSTÜR 

Im Hospiz in Arnsberg engagieren sich Jugendliche ehrenamtlich, 

regelmäßig und mit viel Herz 


am Eingang steht eine Kerze, die nur 

dann brennt, wenn an dem Tag oder in der 

„Direkt 

Nacht ein Gast gestorben ist. Mein Blick 

geht immer direkt Richtung Kerze, sobald ich hereinkomme. 

Natürlich habe ich dann sofort ein mulmiges Gefühl 

im Bauch. Aber ich weiß, dass ich im Hospiz nie alleingelassen 

werde, die Schwestern mich auffangen und mir 

ganz in Ruhe erzählen, was passiert“, sagt Simone Gerdes, 

die die Gruppe der ehrenamtlichen Jugendlichen leitet und 

koordiniert. 


Der beste Vanillepuddung 

Ihres Lebens 

Es gehört viel Mut dazu, wenn man sich mit dem Tod beschäftigt. 

Wenn man ihm ins Auge blickt oder einen Menschen 

begleitet, der weiß, dass er sterben wird. 24 Jugendliche 

tun genau das regelmäßig und freiwilllig und strahlen über 

das ganze Gesicht, wenn sie von ihrer Arbeit mit sterbenskranken 

Menschen erzählen. „Ich mache das hier definitiv richtig 

gerne. Ich gehe immer mit einem sehr guten Gefühl raus, weil 

ich weiß, dass ich Menschen, die im Sterben liegen, etwas 

Gutes getan habe“, erklärt Simone Gerdes und lächelt. „Im 

Hospiz ist keine traurige Stimmung. Natürlich gibt es traurige 

Momente. Aber es gibt auch richtig lustige und wunderschöne 

Momente. Wir spielen mit den Gästen ‘Mensch ärger Dich 

nicht’, lesen ihnen etwas vor oder tauschen uns mit ihnen und 

über den Alltag – und über die besten Kochrezepte – aus“, sagt 

die 22-Jährige, die seit 2011 im St. Raphael Hospiz mithilft. 

Simone Gerdes weiß, wie dankbar die Hospizgäste für ihr Engagement 

– und für ihre Kochkünste- sind. „Einer Dame habe 

ich einmal einen Vanillepudding gekocht. Dieser sei, so sagte 

sie, der beste Vanillepudding, den sie je in ihrem ganzen Leben 

gegessen habe. Da war ich schon berührt“, gibt die Arnsbergerin 

zu. Eine hübsch gefaltete Serviette, ein nettes Gespräch 

beim gemeinsamen Mittagessen oder eben ein leckerer Vanillepudding 

ist das, was manchmal den Menschen in der letzten 

Lebensphase hilft. 

Die wichtige Rolle 

der Schwestern 

Die Jugendlichen engagieren sich an einem Ort, an dem 

schwierige Situationen erwartbar sind. An einem Ort, an dem 

Menschen sterben. An einem Ort, an dem Menschen trauern. 

„Ich bin froh, dass wir hier tolle Schwestern haben, deren 

Wärme und Zuwendung wir immer spüren. Ich weiß, dass da 

immer jemand ist, mit dem ich über alles reden kann. Sobald 

mich etwas bedrückt, atme ich tief durch und spreche dann 

mit den Schwestern – oder mit meiner Mama zu Hause“, sagt 

Simone Gerdes, die es liebt, wenn die Gäste anfangen, aus ihrem 

Leben und von ihrer Kindheit zu erzählen. „Es ist einfach 

toll, wie sich die Jugendlichen bei uns engagieren. In der Welt 

da draußen ist so viel Chaos, da muss man ihnen ihr Engagement 

schon echt hoch anrechnen“, lobt Schwester Maria, die 

stets einen sorgsamen Blick auf die jungen Helferinnen hat. 

„Natürlich gibt es traurige Mo mente. 

Aber es gibt auch richtig lustige und 

wunderschöne Momente.“ 

Simone Gerdes 

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Spezialbehandlung 

In der Unterkunft aufgenommen werden nur Gäste, die eine 

weit fortgeschrittene und unheilbare Erkrankung in der letzten 

Phase ihres Lebens haben. „Für mich ist immer wichtig, dass 

das zwar hier der Ort ist, an dem Leute sterben, wir uns aber 

Ein gemeinsames Schnäpschen 

zum Schluss 

Allen Beteiligten ist wichtig, dass sich die Hospizgäste nie 

alleine fühlen und alle offen und ehrlich miteinander umgehen. 

„Der Tod wirkt hier einfach wie ein ganz normaler Teil 

des Lebens. Alle gehen offen mit ihm um und wir versuchen, 

diesen letzten Teil des Lebens für die Gäste ganz aktiv und so 

erträglich und schön wie möglich zu gestalten. Ich bemühe 

mich immer, dass die Gäste ihre letzten Momente genießen 

können“, sagt Simone Gerdes, die in Köln Sonderpädagogik 

studiert. Damit das gelingt, erfüllen die Schwestern und die 

Jugendlichen den Gästen möglichst jeden Wunsch. 

„Einmal wollte eine Dame noch einmal in einer größeren 

Runde ein kleines Schnäpschen trinken. Das haben wir 

natürlich gemacht“, berichtet Simone Gerdes von einem der 

sehr individuellen Wünsche. 

… und plötzlich sang sie mit – 

und das richtig laut 

tatsächlich mit den lebendigen Menschen beschäftigen. Die 

wollen nicht speziell behandelt werden und das tun wir auch 

nicht“, erklärt Viola Hartmann, für die die besondere Aufgabe 

eine Pause vom Alltag ist. „Die Arbeit im Hospiz entschleunigt 

unglaublich stark und bringt eine andere Sichtweise aufs 

Leben mit“, führt die 18-Jährige fort. 

„Andere Gäste wünschen sich noch ein allerletztes Mal ihr 

Lieblingsessen, andere möchten noch einmal mit dem Rollstuhl 

in die Kirche gefahren werden und wieder andere wünschen 

sich andere Hausschuhe als die, die es standardmäßig in 

der Unterkunft gibt“, erzählen die beiden Mitgliederinnen der 

Jugendcaritas, die sich beim Berichten von wertvollen Erinnerungen 

fast überschlagen: „Am Nikolaustag singen wir immer 

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viel mit den Gästen. Eine der Besucherinnen war grundsätzlich 

sehr wortkarg und sprach kaum ein Wort. Als wir dann 

aber gesungen haben, blühte sie richtig auf. Sie hat mitgesungen 

und wie! Richtig laut“, erzählt Simone Gerdes von 

einem besonderen Moment im Hospiz, in dem acht Gäste 

gleichzeitig aufgenommen werden können. 

Der einsame Mann mit den 

grünen Augen 

So wie der singenden Dame geht es aber natürlich nicht 

allen Gästen, die im St. Raphael wohnen. Manche können 

die Hilfe nur schwer annehmen und müssen ganz sensibel 

abgeholt werden: „Irgendwann blieb nach dem Frühstück 

ein Mann ganz alleine im Wohnzimmer sitzen. Ich setzte 

mich zu ihm. Aber er forderte mich auf zu gehen, weil er 

wisse, dass ich etwas anderes zu tun hätte, und er es gewohnt 

sei, allein zu sein. In dem Moment wusste ich mir 

nicht anders zu helfen und sprach das Offensichtlichste an, 

was mir einfiel. Ich sagte, dass er ja genauso grüne Augen 

habe wie ich und dass ich fände, dass das etwas ganz Besonderes 

sei – und das finde ich wirklich“, erzählt Sophie Pieper 

von einem sehr berührenden Augenblick im Hospiz. Die 

Jugendlichen erleben unglaublich viele solch berührender 

Augenblicke im Hospiz. Weil sie sich Zeit nehmen, ohne es 

zu wissen, den weltbesten Vanillepudding kochen und den 

schwierigen Situationen, die zum Leben nun einmal dazugehören, 

nicht aus dem Weg gehen, sobald die Kerze hinter 

der Eingangstür brennt. ■ 

Darum kümmert sich mein Vertrauensmann! 

Die Schnelle-Hilfe-Versicherung der LVM. 

Sebastian Fothen 

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Der „Sondierer“ 

Giuseppe M. 

Ein moderner Wünschelrutengänger 

Markus Weber 

Tom Linke 

Giuseppe Mazza, in Italien 

geboren, aber seit 36 

Jahren, wie er selber sagt, 

„überzeug ter Hachener“, sucht 

und findet mit seinem Detektor im 

Sauerland Eisen- und Metallteile 

von teils besonderer, geschichtlicher 

Bedeutung. WOLL sprach mit 

Guiseppe Mazza über seine Passion, 

die ihn unter die Erde und 

tief in die Vergangenheit führt. 

WOLL: Herr Mazza, wann waren Sie 

zuletzt mit dem Detektor unterwegs? 

Vor zwei Tagen. Die Saison geht langsam 

zu Ende, und ich bin froh, noch 

einmal eine Erlaubnis von einem 

Landwirt für ein freies Feld bekommen 

zu haben. Sobald eingesät wird, 

ist es eigentlich nicht mehr möglich, 

die Felder zu betreten. Allerdings 

sind „meine“ Landwirte bzw. Grundstückspächter 

großzügig. Wenn nur 

eine Zwischensaat, die untergegraben 

wird, ausgebracht ist, bzw. 

die Frucht bereits hochgewachsen 

ist, darf ich die Felder betreten. 

WOLL: Wie sind Sie eigentlich zu diesem 

spannenden Hobby gekommen? 

Ich durfte als kleines Kind einen 

Bekannten in Arnsberg mit seinem 

Detektor begleiten und war da schon 

begeistert. Endgültig infiziert hat 

mich aber ein Beitrag des Fernsehsenders 

„dmax“ im Jahr 2014 über 

Goldsucher im australischen Outback. 

Ich habe dann einfach - zu 

Beginn natürlich komplett unwissend 

- einen ersten Metalldetektor 

gekauft und im Internet recherchiert. 

Meine erste Reise führte mich in die 

Eifel, an einen Ort, wo im 2.Weltkrieg 

mehrere zehntausend Soldaten 

gefallen sind. Allerdings muss man 

wissen, dass eine Suche an Orten, 

wo sehr viel Munition und andere 

Kampfmittel im Boden sind, gefährlich 

ist und - ohne Genehmigung 

auch illegal sein kann. Mit meinem 

heutigen Wissen würde ich nicht 

mehr aufs Geratewohl lossuchen. 

WOLL: Wie wichtig ist in diesem 

Zusammenhang Ihre Ausrüstung, 

insbesondere natürlich 

der Detektor selbst? 

Außerordentlich wichtig. Inzwischen 

besitze ich das wohl führende Gerät 

am Markt mit einem LCD-Display 

zur Programmierbarkeit der Suchtiefe, 

wobei die unterschiedlichen 

Bodenbeschaffenheiten berücksichtigt 

werden können. Ganz wichtig ist die 

sogenannte Kleinteilempfindlichkeit, 

mit der auch Objekte im Zentimeter-Längen-Bereich 

entdeckt werden. 

Außerdem kann ein gutes Gerät wie das 

meine auch eine „Metallunterscheidung“ 

vornehmen: So werden Objekte 

aus Eisen bzw. Eisenschrott (welche 

regelmäßig nicht interessant sind) 

gegenüber interessanten Objekten aus 

Kupfer - wie beispielsweise Münzen - 

unterschieden und durch einen höheren 

oder dumpfe ren Ton am Gerät angezeigt. 

Die gleiche Funktion erfüllt 

eine optische Anzeige am Display: 

„Minus“ bedeutet Eisen oder Eisenschrott, 

bei Plus wird es interessant… 

WOLL: Wie kann man 

sich die Recherche vor einem 

Suchgang vorstellen? 

Wir haben im Sauerland das große 

Glück, dass es eine Vielzahl von 

sehr alten Dörfern und Gehöften 

gibt. So alt, dass ich dort tatsächlich 

schon Münzen aus dem 16. 

-18. Jahrhundert entdecken konnte. 

Natürlich spielt bei der Suche heutzutage 

auch das Internet eine Rolle; 

ich arbeite mit diversen Programmen, 

bei dem man einfach einen Filter über 

dort abgebildete heutige Landkarten 

zieht und so einen Einblick auf die 

entsprechenden historischen Karten 

im 19. Jahrhundert erhält. Zudem 

nutze ich ein vom Landschaftsverband 

Westfalen-Lippe (LWL) 

vorgegebenes Programm, welches es 

ermöglicht, meine Funde zu kartieren. 

Jeder meiner Funde wird mit einem 

Punkt auf der Karte versehen, 



und diese Karte leite ich dann an 

die Mitarbei ter des Institutes für 

Archäo logie zur Auswertung weiter. 

WOLL: Das hört sich nicht so 

an, als ob jeder Interessierte einfach 

loslaufen und suchen kann… 

Nein, ich habe hierfür eine offizielle 

Genehmigung des LWL, genauer des 

Amtes für Bodendenk malpflege. Zunächst 

war diese beschränkt auf den 

Raum Sundern. Seit Neuestem habe 

ich aber eine erweiterte Genehmigung 

für den ganzen Hochsauerlandkreis. 

WOLL: Was passiert eigentlich 

mit den Funden, dürfen 

Sie alles selbst behalten? 

Ich gebe eine Liste meiner Funde mit 

genauer Bezeichnung und Fotografien 

an den Archäologen des Landschaftsverbandes 

weiter. Dieser prüft die 

Funde in Bezug auf ihre historische 

Bedeutung. Sobald die Funde bis in 

das Mittelalter, das römische oder 

kel tische Zeitalter zurückreichen, 

erhebt die Behörde grundsätzlich 

Anspruch auf die Funde. 

Neulich habe ich einen sogenann ten 

„Grapenfuß“* gefunden. Allerdings 

sind diese Füße tatsächlich häufig abgebrochen. 

Der Fund ist somit nicht 

so außergewöhn lich, dass ich ihn 

hätte abgeben müssen - zum Glück! 

Außerdem zeige ich jeden mei ner 

Funde auch den Grundstückseigentümern. 

Zuletzt habe ich eine 

etwa 100 Jahre alte Münze, in die 

eine Ähre und der Sinnspruch „Sich 

regen bringt Segen“ eingeprägt sind, 

dem Landwirt, dem das Feld gehörte, 

als Glücksbringer geschenkt. 

In der Regel erheben die Eigentümer 

der Grundstücke aber 

keinen Anspruch auf die Funde. 

WOLL: Zum Schluss: Ihr interessantester 

Fund in der letzten Zeit ? 

Ich habe auf einem Gehöft im Sunderaner 

Raum ein altes Abzeichen 

gefunden. Beim Gespräch mit dem 

ansässigen Landwirt stellte sich heraus, 

dass die Fami lie im 2. Weltkrieg einen 

Philosophen beherbergt hat. Dieser 

hatte - was in der Familie noch gut 

in Erinnerung war - das Abzeichen 

auf dem Feld verloren. Die Freude 

über den Fund war natürlich riesengroß! 

Ich habe dann das Abzeichen 

versie gelt und der Familie überreicht. 

WOLL: Herr Mazza, vielen Dank 

für den ausführlichen Einblick in Ihr 

interessantes Hobby! ■ 

Anmerkungen: 

* Bronzener Fuß eines Kochtopfes aus 

Mittelalter oder früher Neuzeit. 

Drostenfeld 6-8 . 59759 Arnsberg-Hüsten . Telefon 02932/96440 . E-Mail: kanzlei@rae-majewski.de . www.rae-majewski.de 

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Gegen kalte Füße 

hilft Wärme von 

innen und außen. 

W 

ie schön wäre es jetzt, die kalten Füße dem 

prasselnden, wärmenden Kaminfeuer ein wenig 

entgegen zu strecken. Denn besonders wir 

Frauen leider ja oft unter Eisfüßen. Warum das so ist, 

lässt sich ganz einfach erklären: 4/5 der Körperwärme 

kommt von den Muskeln. Männer, die ja – meist – mehr 

Muskelmasse besitzen, leiden seltener daran. 

Aber gegen frostige Füße lässt sich einiges unternehmen. 

Sie können zum Beispiel Ihre Füße mit einem Igelball massieren. 

Auch hilft Kaltes Wassertreten in der Badewanne. 

Das hört sich erst mal paradox an, hilft aber ungemein. 

Angenehmer ist aber erst mal ein Holzasche-Fußbad. Dazu 

zwei Handvoll Holzasche (gibt’s auch in der Apotheke oder 

Drogerie) in eine Fußwanne mit 40 Grad heißem Wasser 

geben, umrühren und die Füße darin baden. Auch mit 

einem Zitronen-Salz-Senfmehl-Fußbad wird die Durchblutung 

angeregt. Dafür brauchen Sie zwei Zitronen, zwei 

Esslöffel Meersalz, 20 g Senfmehl und drei Tropfen Zimtöl. 

Und wenn Sie von innen etwas gegen die Kälte tun 

möchten, schneiden sie von frischem Ingwer sechs dünne 

Scheiben, dazu eine kleine aufgeschnittene Chilischote 

geben. Das Ganze mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 

gut zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und heiß 

trinken. (cz) ■ 

Für Ihr gesundes Unternehmen 

Elisabeth Schulte 

Martin Hengesbach 

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Hasse chehört…? 

Anke Kemper 

Lisbett, wat macht denn dein Friedel da 

mit dieser Gerätschaft bei euch im Chatten?“ 

„Sachma 

„Dat is seine neueste Errungenschaft, ein 

Metalldetektor.“ 

„Sach nur. Und wat macht er damit ausgerechnet im 

Winter?“ 

„Er sucht den Boden ab nach Metall.“ 

„Glaubt er, bei euch is ein Schatz vergraben oder wat?“ 

„Kann doch sein? Hat es doch schon oft chegeben, dat 

jemand alte Münzen jefunden hat. Dat wär doch wat. 

Der Fridel hat sich da chenau informiert, wo hier früher 

mal alte Jehöfte waren. Da findet man schon mal Münzen 

oder nen anderen Metalljedöns.“ 

„Und bei euch im Chatten war so ein Jehöft?“ 

„Jau Fine, so iset.“ 

„Und hat er denn schon wat Interessantes jefunden?“ 

„Erst gestern. Ein altes Nummernschild.“ 

„Ja wie jetzt? Wat denn für ein Nummernschild?“ 

„Na weißte doch, eines wo noch AR für Arnsberg draufsteht. 

Dat chibt es doch schon seit den 70ern nich mehr. 

Dat ist doch wohl ein Ereignis!“ 

„Es haut mich ausse Schuhe! Wat wollt ihr denn damit?“ 

„Weißichnich. Vielleicht kann man dat ja chut verkaufen. 

Und wenn nich, dann hängen wa uns dat inne Küche auf 

zur Deko, woll?“ 

„Schick. Und sonst hat er noch nichts jefunden? Ich 

meine jetzt sowat richtig Wertvolles?“ 

„Doch! Meine Lieblingsrosenschere. Die hatte ich letztes 

Jahr im Chatten verloren und nich wiederjefunden. Da 

hab ich mich abba jefreut, als er mir die jezeigt hat.“ 

„Dat wird ja imma besser! Die is doch sicha total verrostet.“ 

„Macht doch nix. Dat kriejen wa widda hin, hat der 

Friedel jesacht. Wenn de willst, Fine, kann der Friedel 

auch mal bei euch im Chatten suchen chehen.“ 

„Ne, lass ma. Wenn es nen Cherät chibt, wo de de 

Wühlmäuse mit findest, dann kannste mir Bescheid 

cheben, woll?“ ■ 


Die Geschichte 

schreibt sich fort in 

der „Stadt des 

schlafenden Riesen“ 

Was wäre geschehen, wenn... 

Christel Zidi 

Manfred Haupthoff 

Im 

Kloster Wedinghausen 

wird Geschichte nicht 

konserviert, sondern 

fortgeschrieben. Auf uralten Grundmauern 

werden Räume wieder 

zum Leben erweckt. Räume, die zu 

neuen Begegnungsstätten werden 

und gleichzeitig die Schätze aus der 

Vergangenheit bewahren. Propst Hubertus 

Böttcher zeigte uns auf einem 

Rundgang Geschichte und Zukunft 

des Klosters Wedinghausen. 

Man kann die Geschichte auch aus der 

Gegenwart interpretieren: Wenn der 

Arnsberger Graf Heinrich I. 

(* um 1128; † 1200) nicht das Sakrileg 

begangen hätte, seinen Bruder während 

einer Messe verhaften zu lassen und 

dieser Bruder nicht in der Haft verstorben 

wäre, gäbe es heute wahrscheinlich 

kein Kloster Wedinghausen. Und 

die Geschichte Arnsbergs wäre völlig 

anders verlaufen. Man kann sogar 

noch weiter gehen: Hätte Heinrich den 

Bruder nach der Messe verhaften lassen, 

sagen wir, irgendwo außerhalb des Kirchenumfelds, 

wäre die Nachricht heute 

allenfalls eine kleine Randnotiz in der 

Geschichte Arnsbergs wert. 

Der Erzbischof von Köln, Heinrich 

der Löwe (Herzog von Sachsen) und 

weitere Bischöfe Westfalens sannen auf 

Rache, eroberten und zerstörten 1166 

die Burg Arnsberg. 

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Heinrich musste fliehen. Durch die Fürsprache Kaiser Barbarossas 

und der Selbstdemütigung vor dem Kölner Erzbischof 

konnte Heinrich I. seine Herrschaft retten. Zur Sühne gründete 

er 1170 das Prämonstratenserstift Wedinghausen, das als 

„Kloster Wedinghausen“ in der Gegenwart mit überraschenden 

archäologischen Funden aufwartet: Hubertus Böttcher, 

Propst von St. Laurentius und Leiter des Pastoralen Raumes 

Arnsberg, ist begeisterter und begeisternder Experte, wenn es 

um die sensationellen Schätze seines Klosters Wedinghausen 

geht. Seine Führung beginnt mit der Tumba (Hochgrab), in 

welcher die Grafen Heinrich I. und sein Sohn, Heinrich der 

II. plus dessen Gemahlin Ermengard im 13. Jahrhundert beigesetzt 

wurden. Die Gruft befand sich ursprünglich mit dem 

darüber liegenden Hochgrab im Kapitelsaal des Klosters. 

Spätestens ab 1864 finden wir die Tumba in der nordöstlichen 

Ecke der Propsteikirche. Tumba und Gruft wurden seit 

2018 zum vielleicht letzten Mal geöffnet und bieten einige 

große Überraschungen: In der Tumba fanden sich tatsächlich 

Knochen, die derzeit in Kiel einer DNA-Untersuchung 

unterzogen werden, um den endgültigen Beweis dafür zu 

liefern, dass es sich tatsächlich um die Gebeine von Heinrich 

I., seinem Sohn und seiner Schwiegertochter handelt. Auf dem 

Hochgrab befinden sich die Liegefiguren Heinrichs II. und 

seiner Ehefrau Ermengard. Propst 

Böttcher weist auf ein winzig 

kleines, eingeritztes Zeichen 

in der Figur Heinrichs II. 

hin: „Sozusagen ein Vorläufer-Graffiti, 

dessen Entzifferung 

noch nicht gelungen ist.“ 

Dann schließt er den abgetrennten Raum, führt uns durch 

die wunderschöne Pfarrkirche. Hier steht eine Truhe, deren 

besonderer Bedeutung der Propst hervorhebt. Die Verbindung 

zwischen Arnsberg und dem Kölner Erzbischof war im 

18. Jahrhundert sehr eng. Als die französischen Revolutionstruppen 

1796 in Köln einmarschierten, floh das Domkapitel 

– mit insgesamt 32 Kutschen – ins Sauerland. In einer der 

mitgenommenen Truhen, die noch heute in der Pfarrkirche 

steht, befand sich der Domschatz. Bis 1803 wurden die 

Geschicke des Kölner Erzbistums von Arnsberg aus gelenkt. 

Später brachte man die Wertsachen zurück nach Köln. Erst 

danach wurde am Bau des Kölner Doms weitergearbeitet. 

Wer weiß, was geschehen wäre, wenn der Domschatz im 

Sauerland geblieben wäre …Noch heute steht der älteste, 

nicht steinerne Kölner Bischofsstuhl vor dem Hochaltar. Ein 

Scherenstuhl, gut gepolstert und für „gewichti g e “ Männer 

bestens geeignet. Selbstverständlich hatte der Bischof auch 

einen Bediensteten, der ihm selbigen auch stets hinterhertragen 

musste. In der St. Laurentius-Kirche gibt es viele 

Schätze zu bestaunen: Das Taufbecken, die Kanzel, die 

Altäre – das Fenster hinter dem Hochaltar, das aus dem Jahr 

1250 stammt, die besondere Muttergottes nahe der Schreine, 

das 900 Jahre alte romanische Kreuz, eines der ältesten im 

norddeutschen Raum … Die Geschichten, 

die uns Hubertus Böttcher dazu 

erzählt, sind beeindruckend und 

könnten gut einen weiteren Bericht 

füllen... Nach der Besichtigung der 

Sakristei betreten wir den freigelegten 

Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert. 


Einige der schönen Rötelzeichnungen sind noch zu erkennen 

und geben eine Vorstellung davon, wie prächtig es hier einst 

ausgesehen hat. Derzeit sind die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten 

in vollem Gange. Propst Böttcher erklärt, 

was hier gerade installiert wird: „Wir versuchen mit digitalen 

Medien zukünftigen Besuchern den Blick in die Vergangenheit 

zu ermöglichen.“ Durch ein Fenster können wir vom 

Kreuzgang in den Kapitelsaal blicken. Diesen Raum durften 

Frauen früher nicht betreten „Das Frauenfenster bot die Gelegenheit, 

ein wenig vom Geschehen mitzubekommen.“ 

In der Mitte des Kapitelsaals stand 

das Hochgrab, als Erinnerung daran, 

wer Gründer dieses Klosters war. 

Rund um die 2,10 Meter lange 

und 80 Zentimeter breite 

Gruft versammelten sich die 

Klosterbrüder, fanden hier 

ihre Identität. Die inzwischen 

archäologisch erforschte Gruft 

ist mit wertvoller Freskenmalerei 

verziert. „Eine in Flandern 

angesiedelte Grabgestaltung, die aus 

Westfalen bislang nicht bekannt war.“ 

Hier wird deutlich, dass Arnsberg schon im 

Mittelalter innerhalb eines überregionalen Raumes 

kulturellen Austausch betrieb. Die Gruft soll mit Glas abgedeckt 

werden, damit sie weiterhin zu besichtigen ist. Es gibt 

noch mehr zu bestaunen, gleich neben dem Kapitelsaal befand 

sich das Scriptorium (Schreibsaal), ausgestattet mit der 

ältesten Luftheizung des Mittelalters. „Sie stammt aus dem 

13. Jahrhundert und konnte einen circa 70 qm großen Raum 

auf 20 Grad erwärmen. Derzeit wird hier noch gegraben und 

archäologisch geforscht.“ 

Die Bedeutung Wedinghausens war in alter Zeit enorm 

hoch: „Hier war die intelligente Potenz der Grafschaft vertreten“, 

erzählt uns der Propst. Die Klosterbibliothek war 

eine der umfangreichsten im Westen, auch der Gero-Codex 

befand sich lange in deren Besitz. Das Scriptorium war 

überregional bekannt. Unter anderen arbeitete hier der 

aus London stam mende Richard von Arnsberg, 

der später seliggesprochen wurde. Kapitelund 

Schreibsaal gehen heute ineinander 

über. Wir gelangen von dort auf eine 

Art Terrasse mit einem wunderschönen 

Blick auf die gesamte Stadt. 

Die Archäologen fanden Hinweise 

darauf, dass sich die Vorgängerkirche 

hier befand. 

Demnächst entsteht hier der Klostergarten 

als Ort der Begegnung. Mit 

dem Gang in die obere Etage geht es 

auch hinein in die heutige Zeit. Hier entstehen 

Räume, die für die derzeit 15 Mitglieder 

der katholischen Glaubensgemeinschaft Schalom 

hergerichtet werden. „Sie möchten jungen Menschen eine 

Lebensperspektive vermitteln und auf kreative Art und Weise 

für die Frohe Botschaft Christi begeistern.“, erklärt uns 

Probst Böttcher, der diese Begeisterung teilt und lebt. Die 

Pfarrkirche und das Kloster sind von vielen Schulen um 


“In Wedinghausen war 

die intelligente Potenz der 

Grafschaft vertreten” 

geben, insgesamt rund 3000 Schüler gibt es hier in nächster 

Nähe. „Kann es sein, dass Geschichte – umgeben von all 

diesen Schulen – tot ist?“ fragte sich der Propst vor einigen 

Jahren. Nein, das kann und darf natürlich nicht sein. Mit 

seiner Begeisterungsfähigkeit und klaren Zielen konnte er erreichen, 

dass Kloster Wedinghausen zum größten Bauprojekt 

im Erzbistum Paderborn geworden ist. Die zwei Stunden mit 

dem Propst sind wie im Fluge vergangen. 


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Beim nächsten Gang durch die Stadt werden wir sie mit 

anderen Augen sehen. Propst Hubertus Böttcher bezeichnet 

Arnsberg als „schlafenden Riesen“. Eine treffende Bezeichnung 

angesichts dessen, was hier noch alles schlummert. 

Arnsberg hatte eine großartige Vergangenheit. Wer sich 

dessen bewusst ist, kann diesen Riesen auch wieder aus dem 

Schlaf wecken, die Zukunft bewusster gestalten. Ein Anfang 

ist im Kloster Wedinghausen gemacht. ■ 



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Die Rauhnächte 

Christel Zidi 

Wenn es in der Zeit zwischen dem 25. Dezember 

und 6. Januar mal besonders stürmisch wird, 

wundern Sie sich nicht. Die Wilde Jagd hat begonnen. 

Auch über die Berge des Sauerlandes saust das Wilde 

Heer im Sturmwind hinweg. Angeführt werden die wilden 

Gesellen von Wotan und Frau Holle. 

Kommt das Wilde Heer dann auf die Arnsberger Höhe, so 

lässt Wotan seinen Hund zurück, damit er den Schatz bei der 

Wodanseiche bewacht. Der Hund hat feurig glühende Augen 

und an seinem Hals klappert ein Knüppel. Ohne Ruhe läuft 

der Hund auf und ab. Wenn dann in der letzten Nacht das 

Wilde Heer zurückkommt, ruft Wotan hinunter durch Wind 

und Wetter: „Aeulke, willste met?“ Auf diesen Ruf seines 

Herrn hat der Knüppelhund nur gewartet. Augenblicklich 

schwingt er sich in die Luft und jagt mit dem Wilden Heer 

davon. 

Und das jedes Jahr aufs Neue. So steht es zumindest in dem 

Buch „Sagen des Sauerlandes“ von Fritz Kühn. 

Der germanische Mondkalender hatte nur 354 Tage, 12 

Monden entsprechend, nicht 12 Monaten wie unser heutiger 

Kalender. Der Unterschied betrug also elf Tage – oder eben 

12 Nächte. Und diese Tage wurden als „tote Tage“ zwischen 

den Jahren eingeschoben, als Zeit, in der nach alten Volksglauben 

das Geisterreich offen steht. 

Noch unsere Mütter und Großmütter mahnten, „zwischen 

den Jahren“ keine Wäsche aufzuhängen. Denn wer zu dieser 

Zeit Wäsche draußen aufhängt, läuft Gefahr, dass sich die 

Wilde Jagd darin verfängt. Oder dass Wotan ein Wäschestück 

mitnimmt und als zukünftiges Leichentuch für den 

Besitzer verwendet. 

Am besten also, wenn man es sich in diesen Nächten drinnen 

so richtig gemütlich hat und das Wilde Heer einfach vorbeifliegen 

lässt … ■ 

Rauhnacht 

Das Wort Rauhnacht leitet sich vom mittelhochdeutschen 

„rûch“ ab. Das bedeutet so viel wie 

haarig oder wild. Andere Quellen leiten Rauh von 

dem Wort Rauch ab. 


„Die (fliegenden) 

Steine“ 

Punkrockband aus Sundern mit Geschichte 

Markus Weber 

Philipp Nolte 

Schon der Probenraum ist 

außergewöhnlich: Wir treffen 

uns im ersten Stock des Lagerhauses 

eines bekannten Freienohler 

Bootsbauers. Sobald man den 

Fenstervorhang hinter dem etwas 

erhöht aufgebauten Schlagzeug beiseite 

zieht, blickt man auf diverse 

Yachten, die im Erdgeschoss gelagert 

sind. 

Ebenso außergewöhnlich wie dieser 

Anblick ist auch die Band mit ihrer 

Geschichte: Am 23.09.1991 gegründet, 

besteht sie heute aus vier Musikern, 

die - bei aller offensichtlicher 

Unterschiedlichkeit - vereint sind 

durch die unbedingte Begeisterung 

für ihre Musik. Musik, die neben 

dem erwähnten Punk/Rock auch 

immer für Elemente des Blues, des 

Deutschrock oder des Jazzrock offen 

ist. 

Mike, der Gitarrist, ist nach eigenem 

Bekunden seit 2006 ein „Mosaikstein 

der Steine“, damit dienstältestes Mitglied 

der Band und ihr Wortführer 

(„Der kann am besten reden!“) 

„Huster“, eigentlich Jens, Bassist, 

seit 2011 dabei, braucht hingegen 

wie viele seiner prominenten 

Bass-Kollegen nicht viele Worte, um 

sich auszudrücken. 

Max, Jahrgang 1996 und damit der 

Junior, besticht laut Aussagen seiner 

Kollegen durch „überragende Bühnenpräsenz“. 

Und schließlich Felix, der seit 

seinem Eintritt 2018 die Gruppe 

und das Publikum durch modernes 

und teilweise vom Jazzrock geprägtes 

Schlagzeugspiel begeistert. 

Aus der Reihe der vielen früheren 

Bandmitglieder sind zumindest zwei 

zu nennen: „Öpfi“, aus Sundern, 

Sänger und Gründungsmitglied 

der Band, und „Sunny“, ebenfalls 

aus dem Raum Sundern, der die 

Gruppierung in den Anfangs zeiten 

musikalisch geprägt hat. 

In den vie len Jahren gab es - auch 

bedingt durch die vielen personellen 

Veränderungen - Pausen und 

Gedanken ans Aufhören - aber Mike 

fasst hierzu in schönen Worten 

zusammen: „Für die Steine heißt 

es durchhalten, denn es ist zu viel 

Gutes dabei herausgekommen, um es 

komplett fallen zu lassen.“ 

Aus den „Fliegenden 

Steinen“ wurden 

„Die Steine“ 

Was hat es nun eigentlich mit dem 

interessanten Bandnamen „Fliegende 

Steine“ auf sich? 

Die Assoziation zu den „rollenden 

Steinen“, den Rolling Stones, liegt ja 

auf der Hand. Überraschung: „Nein, 

der Bandname entstand einfach so in 

den 90ern, ohne Bezug zu den weltberühmten 

Vorbildern. Wir hatten 

1992 auch einen ersten „Longplayer“ 

mit dem Namen „Steinschlag“ … 

und seit Max´ Zugang 2017 nennen 


wir uns tatsächlich nur 

noch „Die Steine“. Das 

wird auch vom Publikum 

gut angenommen.“ 

Laut Facebook-Eintrag steht die 

Gruppe für „rohe, eigenständige 

Rockmusik mit einem unordentlichen 

Schuss Punk“. Allerdings meint 

Max hierzu, dass die Musiker heute mit 

dem Wort Punk nicht vorrangig den Musikstil 

verbinden, sondern vielmehr „die Freiheit, das 

Lebensgefühl, welches das Wort Punk beinhaltet.“ 

Überhaupt ist es der Band ganz wichtig, musikalische 

Grenzen nicht als starr wahrzunehmen, sondern sie zu 

überschreiten, Einflüsse anderer Stilrichtungen zuzulassen, 

auch wenn das nicht immer allen gefällt. Vielleicht 

liegt hierin sogar das Geheimnis der „Steine“, und ihr 

„Durchhalten“ bis heute. Diese Begeisterung, sich zwischen 

den Genres zu tummeln und sich immer wieder 

neu zu erfinden. „Die Zuhörer dürfen also ruhig rätseln, 

welches halbe Dutzend Stilarten wir hier zusammengeworfen 

haben - und sich am Ergebnis erfreuen.“ Aktuell 

finden häufig Jazz- und Blues-Elemente Eingang in die 

Stücke der Band. 

Verbindendes Element bei all dem scheinbaren Durcheinander 

sind allerdings die feinfühligen deutschen Texte, 

welche früher wie heute mindestens gleichwertig zur 

Musik sind, manchmal sogar im Vordergrund stehen. 

Der vielbeschriebene „kreative Prozess“ beim Komponieren 

neuer Songs läuft, der entspannten Grundhaltung 

der Band entsprechend, sehr spielerisch ab: „Wir fangen 

zu zweit an, probieren etwas „sessionmäßig“ aus. Die 

anderen finden sich dazu. Und irgendwann schaffen wir 

es, die einzelnen Versatzstücke zu etwas Neuem zusammenzubinden.“ 

(Mike) 

Die Verbindung zur Heimat und das sauerländische 

Lebensgefühl finden sich in Songs wie „2,5 - ich fahr um 

den See“ (2009), einer Liebeserklärung an den Sorpesee, 

wieder. Andererseits ist auch Raum für musikalischpoetische 

Kritik, etwa an bisweilen doch arg engstirnige 

und kleinbürgerliche Mitmenschen („Auf´m Land“, 2012). 

Neue CD 2019/2020 

Das Warten der Fans, welche nach der CD „Marsyas“ 

(2012) auf einen Nachfolger hoffen, hat übrigens bald 

ein Ende - noch im Jahr 2019, spätestens zu Beginn des 

Jahres 2020, wird ein neues Opus der Rockband erscheinen. 

Die Vorbereitungen sind im vollen Gange. 

Zum Schluss noch eine Frage an jedes Bandmitglied: 

„Stellt euch vor, Ihr dürftet auftreten als Band eurer Wahl, 

mit einem Song eurer Wahl, am Ort eurer Wahl - was 

käme dabei heraus?“ Mike antwortet, wie aus der Pistole 

geschossen: „Coole Frage, ich wäre ACDC, und würde 

„Highway to Hell“ vor 30.000 Zuschauern im Madisons 

Square Garden in New York singen.“ Huster dazu, unnachahmlich 

trocken: „Ok, dann wäre ich dein Bassist.“ 

Felix würde eine intimere Atmosphäre wählen, einen 

„richtig geilen“ Jazz-Club in Aschaffenburg, 500 Leute, 

und „Indian Summer“ von Simon Phillips performen. 

Max muss auch nicht lange überlegen: „Ich wäre bei 

„Green Day“ und würde in Milton Keynes in England 

vor 150.000 Leuten „American Idiot“ singen.“ ■ 

Wichtig ist, musikalische Grenzen 

nicht als starr wahrzunehmen 

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Der Jakobsweg unterm 

Weihnachtsbaum 

Die Pilgercard Klassik - ein ganz 

besonderer Geschenktipp für die 

Weihnachtszeit 

Michael Vollmer 

infopoint.help 

Gerade zu Weihnachten, wenn man es sich 

zuhause und in der Familie oder mit Freunden 

so richtig gemütlich gemacht hat, schweifen 

die Gedanken manchmal ab - zum nächsten Urlaub. 

Der ein oder andere träumt vielleicht davon, auf den 

Jakobsweg zu gehen, den Camino zu pilgern … 

Aus unserer langjährigen Erfahrung können wir Ihnen 

sagen, dass dieser Weg einem ganz viel fürs Leben mitgibt. 

Die Landschaften und die Orte auf dem Pilgerweg 

nehmen einen gefangen. Die Begegnungen vor Ort mit 

Gleichgesinnten sind einzigartig und unbeschreiblich. Es 

sind nicht wenige Pilger, die sagen: Nach dem Weg, ist vor 

dem Weg. Es ist nichts mehr so, wie es mal war - und das 

ist gut so. 

Der Weg ist das Ziel und jeder sollte seine Erfahrungen 

sammeln und mitnehmen – das ist nach wie vor unser 

Motto. Aber wir wissen auch, dass einige Menschen sich 

den Wunsch, auf dem Camino zu wandern, aus Angst 

und Unentschlossenheit heraus nicht erfüllen. Das muss 

nicht sein. Denn wir von Infopoint.help können Ihnen 

helfen, den Weg kalkulierbarer und sicherer zu machen. 

Deshalb bieten wir Ihnen die Pilgercard Klassik an. 

Darin enthalten ist die Auslandskrankenversicherung für 

den Zeitraum Ihrer Pilgerreise von Santiago de Compostela 

bis nach Finisterre, bis zum „Ende der Welt“. Außerdem 

haben Sie den Medizinischen Begleitschutz ins Krankenhaus, 

das heißt, unser Service-Mitarbeiter vor Ort geht mit 

zur Aufnahme, erklärt in der Landessprache Ihr Problem 

und teilt Ihnen das weitere Vorgehen vor Ort mit. Auch 

wenn Sie sich auf dem Camino einmal verschätzt 

haben und dadurch zu spät zu einer Unterkunft 

gelangen - die bereits voll belegt ist - brauchen Sie 

nur die Nummer auf der Pilgercard Klassik anzurufen 

und wir von Infopoint.help helfen weiter. Auf 

der Homepage www.infopoint.help oder auch direkt 

unter www.pilgercard.de finden Sie alle Informationen 

zur Pilgercard Klassik. 

Das wäre doch ein tolles Weihnachtsgeschenk für alle 

künftigen Pilger! Wenn Sie die Karte zu Weihnachten 

– zum Preis von 50 Euro incl. Versand *- verschenken 

möchten, werden wir sie entsprechend weihnachtlich verpacken 

und an die gewünschte Adresse schicken. Ein kleines 

Paket, das nicht lange ausgepackt werden muss, den 

Beschenkten aber die Freunde ins Gesicht zaubert. Melden 

Sie sich bei uns, wenn Sie Ihren Lieben einen solchen Begleitschutz 

mit auf den Weg geben möchten. 

Wir vom Team Infopoint.help wünschen Ihnen eine 

gesunde und frohe Weihnachtszeit. 

*Infopoint.help wird hier unterstützt von 

www.ow-Verlag.de und www.maik-fuhr.ergo.de ■ 


Sunderner Str. 43 • 59821 Arnsberg 

0176 42436299 

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Winter-Waffeln 

Was gibt es Schöneres an 

einem Wintertag, als 

wenn man nach einem 

ausgiebigen Waldspaziergang in 

klarer Luft nach Hause kommt und 

es duftet nach frisch gebackenen 

Waffeln, nach „Haselnuss und 

Mandelkern“, wie es in dem alten 

Kinderlied heißt. ■ 

Damit Sie nicht lange suchen müssen, 

haben wir mal das passende Rezept 

rausgesucht: 

Feine Waffeln: 

250 Butter, 125 Zucker, ½ TL Zimt, 4 Eier, 150 g 

Mehl, 150 g Speisestärke, ½ TL Backpulver, 60 g 

geriebene Mandeln oder Haselnüsse. 

Butter, Zucker und Zimt schaumig rühren. Die 

Eier aufschlagen und nach und nach dazugeben. 

Kräftig schlagen. Mehl, Speisestärke, Backpulver 

und Mandeln/Haselnüsse mischen und zur 

Schaummasse geben. Den Teig 30 Minuten 

quellen lasen. Das Waffeleisen fetten 

und erhitzen und die Waffeln goldgelb 

backen. (cz) 

Dreihausen 

... unweit von Sorpe- und 

Möhnesee, nähe Ruhrradweg 

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eines Angehörigen umzugehen 

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Früher das Zuhause von 

Adelsgeschlechtern, heute das 

eines Reitvereins 

Wicheln bald 150 Jahre im Familienbesitz 

Carla Wengeler 

Tom Linke & Carla Wengeler 

Am sehr weit zurück. Aber auch das heutige Geschehen auf der Anlage ist ausreichend interessant, um 

4. April des nächsten Jahres hat man auf Wicheln einen Anlass anzustoßen: Das Gut feiert 150-jähriges 

Jubiläum. Grund genug, einmal in der Geschichte zu wühlen! Und die reicht in diesem Fall 

einmal bei Familie Henne, dem Geschäftsführer des Reitvereins Arnsberg Stefan Stakemeier und Pressewart Oliver 

Henker nachzufragen, was auf Gut Wicheln alles so passiert ist. 

Wichelns Geschichte 

„Generell gilt Wicheln als eine der 

ältesten Siedlungen im Kurkölnischen 

Sauerland“, berichtet Hubertus Henne. 

Denn die Wichelner Geschichte reicht 

bis ins Jahr 780 zurück. Damals kannte 

man es noch als „Wallburg Wicheln“. 

Die Ezzonen, die lothringischen Pfalzgrafen, 

hatten den Haupthof im Jahr 

1000 erworben. Danach ging das Anwesen 

durch viele Hände. Das Adelsgeschlecht 

der Rüdenberger, die Edelherren 

von Ardey und die niederadelige 

Familie von Wicheln bewohnten das 

Anwesen bis 1310, dann verkauften 

die Edelherren von Ardey Wicheln 

an den Erzbischof von Köln. Und die 

Geschichtsreise geht weiter: Von der 

Familie von Thülen gelangt Wicheln 

nach einem Gerichtsprozess im Jahr 

1626 in die Hände von Johan Wilhelm 

von Ledebur zu Wicheln. Die Familie 

wanderte später nach Kanada aus 

und somit gelangte das Gut 1726 an 

Clemens August I. von Bayern. Dann 

erwarb die hessische Regierung das 

Gut. Unterschiedliche Privatpersonen 

wurden weitere Besitzer des Gutes. 

Im Besitz der Familie Henne 

Familie Henne, genauer gesagt Caspar 

Henne, übernahm das Gut im 

Jahr 1870. Nächstes Jahr im April 

ist Wicheln dann schon 150 Jahr im 

Familienbesitz. Das Hauptgebäude 

von Gut Wicheln stürzte 1983 - während 

eines Sanierungsversuchs - zusammen. 

Das erhaltene Hauptportal 

steht heute unter Denkmalschutz und 

ziert die Müscheder Schützenhalle. 

Mit Friedrich Henne erhielt dann auch 

die Pferdezucht Einzug auf Wicheln. 

Nach der Abschaffung des Milchviehs 

kamen auch die ersten Pensionspferde. 

Hubertus Henne war es dann, der sich 

später für die Pensionspferde und gegen 

die eigene Zucht entschied. 

Landwirtschaft und Reitverein 

Von vielen anderen Reitvereinen unterscheidet 

sich Gut Wicheln dadurch, 


Hubertus Henne 

Oliver Henker 

dass es ein landwirtschaftlicher 

Betrieb ist, mit an die 35 Hektar 

Grünland. Auf dem Hof 

stehen neben Schulpferden und 

Rindvieh rund 50 Pensionspferde. 

Zur Anlage gehören neben 

Wald, Wiesen und Stallungen 

auch zwei Reithallen(20 x 40 und 

20 x 60 m) und zwei Reitplätze 

(46 x 85 m und 20 x 60 m). Im 

Reitverein Arnsberg, der im Jahr 

1972 gegründet wurde, gibt es 

aktuell 267 aktive Mitglieder, in 

sämtlichen Sparten des Reitsports. 

Dressur, Springen, Kutsche fahren 

und auch Voltigieren wird angeboten, 

so dass für wirklich jeden 

das Passende dabei ist. Eine Zeit 

lang konnte sogar Therapeu tisches 

Reiten angeboten werden. Reiten 

lernen kann man im Reitverein 

ab acht Jahren, begleiten wird es 

einen von da an vermutlich bis ins 

hohe Alter. Erst kürzlich konnte 

der Arnsberger Reitverein einen 

erfolgreichen Turniertag voller 

WBO Prüfungen verbuchen. „Am 

27.10. starteten um die 160 Reiterrinnen 

und Reiter in insgesamt 

zwölf Prüfungen“, berichtet Stefan 

Stakemeier. Das jährliche Highlight 

ist das große Sommerturnier 

im Juni, mit ungefähr 1.000 

Starts. Hier freute sich der Verein 

über den Sieg in der kombinierten 

Prüfung der Klasse A* für die 

„Wanderstandarte des Pferdesports 

im Sauerland e.V.“ ■ 

Stefan Stakemeier 

Silvia Henne 

Bernhard Henne 


Ein Leben für die 

Kunst, Malerei & Grafik 

Der Dipl. Designer Wolfgang 

Wagner und seine sehr spezielle, 

künstlerische Sicht der Dinge 


„In seinem 

Garten findet der 

Künstler Ruhe 

und Inspiration“ 

glaube, dass die Leute manchmal denken, allein die Tatsache, 

dass man eine Fotografie benutzt, um zu malen, produziere unvermeidlich 

ein bestimmtes Gemälde. Aber man kann nach einem Foto 

“Ich 

ebenso unterschiedliche Bilder malen wie nach der Natur.” 

(Chuck Close) 

Kunst und Garten 

Ich bin mit dem Arnsberger Künstler 

Wolfgang Wagner verabredet. Nicht 

ohne Grund findet das Gespräch 

in seinem Garten statt. Aber davon 

später mehr. 

Ein Meister von Licht und 

Schatten 

Wolfgang Wagner ist, was ich sehr 

schnell an ihm bemerke, ein äußerst 

bescheidener Mensch. Müsste er 

eigentlich gar nicht sein, denn was ich 

da so sehe von seiner Kunst, ist schon 

wirklich beachtlich und sehenswert. 

Subtile Darstellungen von Landschaften, 

eigenwillige Portraits von Menschen 

und immer wieder Einflüsse 

aus der ihn umgebenden Natur sind 

da zu sehen. Und dies stets perfekt 

ausgeführt. In Nuancen von Licht 

und Schatten, feinfühlig austariert. 

Meisterhaft eben. Inspirieren lässt er 

sich dabei von Fotografien und seiner 

Umwelt. 

Eine fundierte, künstlerische 

Ausbildung ist sehr hilfreich 

Der Absolvent der Fachhochschule 

Münster studierte von 1984 bis 

1990 visuelle Kommunikation mit 

dem Schwerpunkt Illustration. Das 

Studium hat Wolfgang Wagner dann 

als diplomierter Designer abgeschlossen. 

Es war eine Ausbildung „von 

der Pike auf“, die es Wagner später 

ermög lichte, in einem breiten Betätigungsfeld 

aktiv zu sein. Beruflich 

arbeitete der Künstler nach dem 

Studium mehrere Jahre in einer Werbeagentur. 

Durch die Mitgliedschaft 

in der Arnsberger Künstlergruppe 

SEPIA ergaben sich erste Kontakte 

zum Arnsberger Kulturbüro. Auch 

heute noch profitiert mancher Flyer, 

der vom Kulturbüro aufgelegt wird, 

von eben dieser Partnerschaft. Insbesondere 

an Flyern für den Arnsberger 

Kunstsommer oder die Phantasiewerkstatt 

hat Wolfgang Wagner hier 

bei Illustration und Layout maßgeblich 

mitgewirkt. 

Ein zweites Betätigungsfeld 

Aus ersten Anfängen entwickelte 

sich ein zweites großes Betätigungsfeld. 

Die Lehrtätigkeit als freier 

Kunstlehrer an Arnsberger Schulen 

wurde von den Schulen, aber auch 

insbesonders von den begeisterten 

Schülern gern angenommen und 

weitete sich im Laufe der Zeit immer 

mehr aus. Workshops im Arnsberger 

Kunstsommer und Zeichenkurse für 

Kinder und Jugendliche z. B. für die 

Phantasie werkstatt, kamen hinzu. 


Die künstlerische Freiheit 

ist ein hohes Gut 

Aller guten Dinge sind natürlich drei. Am Herzen liegen Wolfgang Wagner 

besonders seine freien, künstlerischen Arbeiten, die sich allesamt durch 

eine sehr speziell dichte Atmosphäre sowie eine eigenwillige und unverwechselbare 

Interpretation von naturalistischer Sichtweise auszeichnen. 

Wagner malt bevorzugt in Öl und Acryl, aber auch mit Wachsmalkreiden 

und in Mischtechnik. Die große künstlerische Freiheit dieses Künstlers 

besteht aber auch darin, nichts verkaufen zu müssen. So kann er malen 

und machen was er will, ohne den Zwang zu produzieren. Das führt zu 

einer großen Entspanntheit beim Erschaffen eines Werkes und kommt 

dadurch bestimmt auch der Qualität zugute. Auch bei Ausstellungen, 

Galerien und Museen hält sich Wolfgang Wagner bewusst sehr zurück. 

Er präsentiert sich auch nicht im Internet und den sozialen Medien wie 

Facebook und Co. 

Vielseitige Interessen 

Ein ganz großes Interessenfeld findet der Künstler in der ihn umgebenden 

Natur. Große Teile seiner freien Zeit verbringt Wolfgang Wagner im 

nahegelegenen Arnsberger Wald und in seinem Garten. Hier findet er 

Ruhe und Inspiration für seine künstlerische Arbeit. Zeit für Muße und 

Meditation. Zeit zum Nachdenken. Hier rei fen auch die meisten seiner 

künstle rischen Ideen. Tief beindruckt mache ich mich wieder auf den 

Heimweg und denke: Ein Leben für die Kunst, aber auch die Kunst zu 

leben, habe ich hier vorbildhaft vorgefunden. ■ 

Langscheid 

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50 von 1500 Allendorfern sorgen für 

150 Arbeitsplätze! 


S. Droste 

Die Vereine sorgen für ein 

gutes Miteinander 

Allendorf, das zwischen den Sunderaner Stadteilen 

Hagen und Stockum liegt, bekam bereits im Jahr 

1407 die Stadtrechte zugesprochen - die jedoch 

nie ausgeübt wurden. Deswegen wird der Ort auch als 

Titularstadt bezeichnet. „Im Jahr 1795 hat der Fuhrmann 

Friedrich Clute-Simon den Kölner Domschatz ins Kloster 

Wedinghausen gebracht“, berichtet Ortsvorsteher Anton 

Lübke über die Geschehnisse der Allendorfer Vergangenheit. 

Acht Jahre später wurden die Relikte dann wieder 

nach Köln gebracht. Erst im 20. Jahrhundert gab es erneut 

Schlagzeilen aus dem Ort – leider tragische: Im Juni 1940 

starben fünf Schulkinder bei einer Explosion und waren 

somit die ersten Ziviltoten des Zweiten Weltkrieges. Am 

11.04.1942, während sich die Wehrmacht im Ort versteckt 

hielt, starben nach einer Bombardierung Allendorfs 

42 Menschen. 

Söhne des Ortes 

Berühmte Persönlichkeiten sind in Allendorf aufgewachsen. 

Zum Beispiel Norbert Peters, ein katholischer 

Priester und Hochschullehrer. Auch Josef Droste stand 

im Dienst der Kirche; er war Zeit seines Lebens General- 


vikar im Erzbistum Paderborn. Kein Kirchenmann, aber 

trotzdem weit über Allendorfs Grenzen hinaus bekannt, war 

Hubert Clute-Simon, ein Profifußballer, der unter anderem 

bei Schalke 04 und Hertha BSC gespielt hat. Heute leben 

rund 1500 Einwohner in Allendorf, ungefähr 50 von ihnen 

sind selbstständig und sorgen für circa 150 Arbeitsplätze im 

Dorf. Ziemlich beeindruckend! Ohne Gewerbegebiet kann 

Allendorf eine hervorragende Infrastruktur bieten, bei der 

alles vorzufinden ist: Apotheke, Tankstelle und Blumengeschäft, 

um nur einige Beispiele zu nennen. 

Auch eine Grundschule mit Ganztagsbetreuung findet man 

im Ort. Ein Altenheim befindet sich derzeit noch im Aufbau 

und wird später 80 Senioren ein Zuhause bieten. 

Die „Alte Molke“ und andere Highlights 

Beliebt ist in Allendorf auch der Park mit Spielplatz. 

Übrigens der größte Spielplatz der Stadt Sundern. Ein 

bekannter Veranstaltungsort ist die „Alte Molke“, eine 

umgebaute Molkerei, die nun als Theaterbühne, für 

Konzerte und Comedy-Auftritte genutzt wird. Zirka zwölf 

überaus aktive Vereine gibt es in Allendorf: darunter der 


Park mit Spielplatz 

Der Fickeltünnes 

Schützenverein, der Sportverein mit fünf Jugendmannschaften 

und öffentlich zugänglichem Kunstrasenplatz, 

SGV, Kolping. Sie alle sorgen für ein gutes Miteinander. So 

kann auch der Musikverein im nächsten Jahr sein 100-jähriges 

Jubiläum feiern. 

„Allein der Heimatverein hat schon 400 Mitglieder. Das 

sagt schon was aus!“, findet auch Anton Lübke. Der Heimatverein 

„Fickeltünnes e.V.“ leitet seinen Namen vom 

Patron der Kirche ab, Sankt Antonius dem Einsiedler, der 

oftmals mit einem Schwein unterm Arm dargestellt wird. 

In unseren Breiten wird daraus umgangssprachlich eben 

der „Fickeltünnes“. 

Für die Zukunft hat sich Allendorf vorgenommen, die 

Parkanlage weiterhin aktiv zu halten und die Wandermöglichkeiten 

zu verbessern und bekannter zu machen. 

Unterstützend ist da die Tatsache, dass der 18 Kilometer 

lange Geschichtswanderweg mit 16 Stationen vom SGV 

2014 bis 2016 zum Weg des Jahres gekürt wurde. Darüber 

hinaus wurde er an die „Sauerland Höhenflug“-Wanderroute 

angefügt und umbenannt in den „Fickeltünnesweg“. 

Das Highlight im Winter ist definitiv der Weihnachtsmarkt, 

der seit nun ungefähr 18 Jahren jährlich stattfindet. 

25 liebevoll aufgestellte Hütten laden neugierige Besucher 

und staunende Kinder ein, durch Allendorf zu bummeln 

und sich vom Weihnachtsfeeling anstecken zu lassen. 

„Ohne die große ehrenamtliche Unterstützung der Rentner 

hier wäre das gar nicht möglich“, erklärt der Ortsvorsteher. 

Es gibt auch ein Weihnachtskonzert und viele Angebote 

extra für Kinder. Der Weihnachtsmarkt findet am zweiten 

Adventswochenende statt. ■ 

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Thomas Apel & Philipp Nolte 

„Heute will Frau Müller eine Glatze“ 

Der Friseur-Salon „Agostino ú Varberú“ in Sundern feiert Jubiläum 

und bedankt sich bei seinen Gästen 

Wenn die leeren Whiskey-Flaschen auf dem 

Vorsprung im Salon sprechen könnten, 

dann würden sie Geschichten erzählen. 

Geschichten von ausschweifenden Männerrunden im 

Barbirie-Club. Von inspirierenden Gesprächen, bei einer 

Tasse Cappuccino. Und natürlich von den perfekten 

Frisuren, die Agostino Fullone mit seinem Team auf die 

Köpfe der Kunden zaubert. 

Seit fünf Jahren ist „ú Varberú“ in einer alten Fabrikhalle 

aus den 1920er Jahren zuhause. Und Zuhause ist das 

Stichwort: Bei Agostino Fullone fühlt man sich gleich 

wie bei einem guten Freund. Whisky, guter Grappa, … 

- dazu noch eine gute Rasur und den perfekten Haarschnitt. 

Bei „ú Varberú“ ist alles irgendwie anders. Aber anders 

ist gut und Agostino versprüht einfach italienischen 

Charme und Herzlichkeit. Er ist authentisch, genauso 

wie sein Konzept. „Wir machen es anders als alle anderen. 

Wir sind immer auf der Suche nach zeitgemäßen 

Produkten. Deswegen setzen wir jetzt auch in Sachen 

Haarfarbe und bei den Männerprodukten auf italienische 

Marken“, erklärt der Inhaber. 

hat, genauso wie die Kunden. „Früher wusstest du, dass 

Frau Müller kommt und eine Dauerwelle will. Heute 

will Frau Müller aber vielleicht eine Glatze, weil sie das 

im Internet gesehen hat“, erklärt Agostino lachend 

und fügt hinzu: „Der Stammkunde ist eine aussterbende 

Art.“ 

Deswegen will sich „Agostino ú Varberú“ – was auf 

Deutsch übrigens „Agostino der Barbier“ heißt – bei 

seinen Kunden und Freunden bedanken. Eine große 

Party fand schon statt. Und vielleicht bleibt es auch 

nicht die letzte, denn die besten Partys finden doch 

immer spontan zuhause statt, oder? 

Weitere Informationen unter: www.uvarberu.de und 

02933-8379673 ■ 

„Der Stammkunde ist eine aussterbende Art“ 

Dass sich aus der kargen Lagerhalle so ein Wohlfühlort 

entwickelt hat, war auch für Agostino nicht abzusehen. 

Vor allem, weil das Friseurgewerbe einen Wandel erlebt 


Die geheime Rezeptur eines Lebenswerkes… 

… wird nicht verraten, aber zu einer kuriosen 

Bedingung eines Wirtshausverkaufs 


Tom Linke 

„W 

ir waren 1972 in 

Zandvoort in den 

Niederlanden im 

Urlaub. In einem hübschen Restaurant 

namens ‚Old Vienna‘ hat uns 

die Knoblauchsoße so gut geschmeckt, 

dass wir jeden Abend hingegangen 

sind. Das Rezept hat der Kellner uns 

damals trotz der vielen Besuche nicht 

verraten. Uns war damals direkt 

klar, dass wir diese Sauce dann 

irgendwie selbst hinkriegen müssen“, 

erzählt Ingrid Köster über die Entstehung 

der im Sauerland berühmten 

Knoblauchsoße. 

„Wir haben getüftelt 

und getüftelt, getan und 

gemacht und die Soße am 

Ende hinbekommen.“ 

Ingrid & Bruno Köster 

Das Tüfteln an der Rezeptur 

Ingrid Köster hat sich direkt nach 

diesem Urlaub - gemeinsam mit ihrem 

Mann Bruno - in die Küche gestellt. 

„Wir haben getüftelt und getüftelt, 

getan und gemacht und die Soße am 

Ende hinbekommen“, berichtet das 

Ehepaar, das seit dem Verkauf ihrer 

Freienohler Wirtschaft in Neheim 

wohnt. Serviert haben Ingrid und 

Bruno Köster ihre Soße nach erfolgreicher 

Herstellung in ihrem Gasthof 

an der Bundesstraße in Freienohl. 

„Eigentlich wollten wir unsere Soße 

vor allem zu Grillgerich ten servieren. 

Aber unsere Gäste hatten andere 

Pläne. Sie haben die Soße zu fast allem 

bestellt: Zu Weißbrot, zusammen mit 

einer Schüssel Chips. Und eigentlich 

zu allem, was denkbar ist“, berichtet 

Bruno Köster, der wie seine Frau sehr 

stolz und glücklich auf die Erfindung 

ihrer Soße ist, die sie selbst als Lebenswerk 

bezeichnen. 

Soße nur auf Vorbestellung 

„Die Bekanntheit unserer Knoblauchsauce 

ist peu à peu gewachsen. 

Irgendwann sind die Leute vorbeigekommen, 

um Soße für diverse Feten 

zuhause zu kaufen. Dieser Außer- 

Haus-Verkauf wurde immer größer - 

genau wie der ein oder andere Eimer, 

der über die Wirtschaftstheke ging“, 

sagt Ingrid Köster, die die Soße in 

größeren Mengen irgendwann nur 

noch auf Vorbestellung hat rausgeben 

können. „Die größte Bestellung, die 

wir mal hatten, war ein Fünf-Kilo- 

Eimer“, ergänzt Bruno Köster. „Das 

war teilweise schon verrückt“, sagen 

die Kösters, die ihr Restaurant am 

Freienohler Bahnhof, der einst der 

Knotenpunkt für die Postkutschen 

nach Eslohe war, im Juni 2015 aufgegeben 

und 2018 verkauft haben. 

„Bei all unseren Verkaufsgesprächen 

lag neben den Unterlagen auch ein 

Töpfchen unserer Soße auf dem 


Tisch. Die Knoblauchsauce und 

Kösters – das gehört einfach zusammen. 

Die Interessenten waren durchweg 

begeistert - vor allem der jetzige 

Besitzer, Simon Neuhaus aus Rüthen, 

der die Immobilie nur gemeinsam 

mit dem Rezept unserer Soße hat 

kaufen wollen“, erzählt das Ehepaar, 

das seit dem Verkauf in Rente ist. 

Eine Soße aud die alle 

gewartet haben 

Die Idee, die Soße auch nach der 

Aufgabe des Wirtshauses weiterzuverkaufen, 

hatte übrigens Jochen 

Köster, einer der drei Kösters Söhne. 

„Jochen hat sich zwei Tage an 

unserem Schützenfest 2015 zu Hause 

hingesetzt und alles ausgerechnet 

und das Rezept bis ins kleinste 

Detail festgehalten“, berichtet 

Bruno Köster, der die Originalsauce 

daraufhin gemeinsam 

mit seiner Frau erstmals 

auf dem Herbstfest des 

Edeka-Marktes an 

der Bundesstraße 

in Freienohl verkauft 

hat. „Wir 

hatten für den 

Familientag zehn 

Kilo Soße produziert 

und wurden vollkommen 

überrannt. Man hatte das Gefühl, 

die ganze Umgebung hätte nur 

auf den freien Verkauf dieser Soße 

gewartet. Ich weiß noch, dass wir 

ständig sagten: ‚Wir brauchen mehr 

Sauce, wir brauchen mehr Sauce – 

unbedingt‘“, berichten die Kösters 

von der Verkaufspremiere ihrer Soße 

an der Bundesstraße. In den darauffolgenden 

Monaten hätten sie nur 

noch Soße produziert, ohne jemals 

daran geglaubt zu haben, dass sich 

die Geschichte um ihre Knoblauchsoße 

so entwickelt: „In dem ersten 

Vierteljahr nach dem Herbstfest 

haben wir wirklich nur noch Soße 

produziert und sie im Edeka-Markt 

verkauft. Das war Wahnsinn“, sagt 

die Rentnerin, die froh war, dass sie 

gemeinsam mit ihrem Mann nach 

der Wirtschaftsaufgabe noch eine 

Aufgabe hatte, die den Start ins Rentnerdasein 

sehr leicht gemacht hat. 

Die Wirtschaft geht, 

die Soße bleibt 

Der neue Besitzer der Wirtschaft 

- und des Soßenrezeptes - hat den 

Verkauf der Soße weiter ausgeweitet 

und beliefert mit ihr jetzt auch den 

Edeka-Markt in Warstein. „Das 

Restaurant wird leider nicht weitergeführt“, 

sagt Ingrid Köster. 

„Herr Neuhaus hat lange nach 

einem Betreiber gesucht und 

keinen gefunden. Er wird 

die untere Etage des 

Hauses jetzt wohl 

zu Wohnungen 

umbauen“, führt 

die Sauerländerin 

fort, die ihre 

Soße mindestens 

einmal im 

Monat für sich 

und ihre Familie produziert. 

„Wenn ich meinen Sohn in Hamburg 

besuche, habe ich meist die 

Zutaten für die Soße mit im Koffer. 

Dann kochen wir im Norden 

gemeinsam, denn frisch schmeckt’s 

einfach am besten“, sagt Ingrid 

Köster, die mit ihrem Mann eine 

Soße kreiert hat, die eine ganze Region 

begeistert und deren Rezeptur 

natürlich nicht verraten wird. ■ 

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„Das ist unser Friedhof“ 

Bachumer Friedhofsverein ist ein Musterbeispiel 

für Engagement in einer starken Gemeinschaft 

Paul Senske 


Ein Dorf ohne eigenen Friedhof? Eigentlich kaum 

vorstellbar, aber dieses Schicksal drohte ausgerechnet 

dem „friedlichen Dörfchen“. Doch die Dorfgemeinschaft 

in Arnsberg-Bachum reagierte, handelte und 

gründete einen Friedhofsverein, der seit dem 1. Januar 

2013 den Friedhof mit der herrlichen Linden-Allee und 

dem einmaligen und persönlichen Charakter unterhält. 

Der Verein ist ein Musterbeispiel für ehrenamtliches und 

lohnendes Engagement, das die Gemeinschaft des knapp 

900 Seelen zählenden Dorfes stärkt. „Das ist unser Friedhof“, 

sagt Winfried Kroll. „Er ist fürs Dorf unverzichtbar.“ 

Kroll ist zweiter Vorsitzender, einer der „Mentoren“ der 

Bachumer Initiative und von Beginn an dabei. Das gilt auch 

für Vereins-Chef Martin Risse sowie Beiratsmitglied Stefan 

Kemper, den ehemaligen und langjährigen Schützen-Oberst. 

Wenn sie über die Arbeit des Vereins sprechen, dann klingt 

auch berechtigter Stolz durch. „Wir haben inzwischen 300 

Mitglieder. Diese Zahl spricht für sich“, betont Risse. „Viele 

Einwohner wissen, wie wichtig ein Friedhof im Ort ist, als 

Stätte der Trauer und deren Bewältigung, des Friedens und 

der Stille. Daher schätzen sie auch die Arbeit des Vereins 

und solidarisieren sich.“ Kemper berichtet, dass „auch viele 

Bergheimer inzwischen Mitglieder sind. Vor allem die älteren 

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„Ein überschaubarer 

Friedhof mit einer 

herrlichen Lindenallee.“ 

Winfried Kroll 

Einwohner wollen keinen weiten Weg zurücklegen, wenn sie 

das Grab ihrer verstorbenen Familienmitglieder besuchen 

wollen.“ Ein weiterer, gravierender Pluspunkt für den Friedhof 

„im friedlichen Dörfchen Bachum“ ist der besondere Charakter 

der Grabstätte. „Es ist ein sehr persönlicher, überschaubarer 

Friedhof mit einer herrlichen Linden-Allee, unserem Markenzeichen, 

und den Bänken. Die älteren Menschen kommen 

zu Fuß oder per Bus. Es ist ein Ort der Stille und der persönlichen 

Begegnung. Die Menschen kennen sich - im Gegensatz 

zu den großen Friedhöfen“, meint Kroll. 

Zahl der Beerdigungen nimmt zu 

Der Blick auf die Statistik verrät, dass die Zahl der Beerdigungen 

in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Waren es 

2011 noch sieben, stieg die Zahl im Jahr 2017 auf 17, ein Jahr 

später waren es 16. „Auch Bergheimer und sogar Neheimer 

sind inzwischen in Bachum beerdigt“, so Risse. Die geringe 

Anzahl an Beerdigungen und die Kosten von 16.000 Euro waren 

2011 die Gründe dafür, dass die Stadt Arnsberg im Zuge 

der Konsolidierung der Stadtfinanzen den städtischen Friedhof 

in Bachum schließen bzw. keine Neubestattungen mehr 

zulassen wollte. „Das war für das Dorf ein Schock“, berichtet 

Kroll. „Wir haben daraufhin versucht, einen neuen Träger zu 

gewinnen und auch mit dem Gemeindeverband der katholischen 

Kirche gesprochen, der Versuch scheiterte aber. 

Dann haben wir das Dorf mobil gemacht, den städtischen 

Friedhof selbst zu betreiben.“ 

Gespräche mit der Stadt wurden geführt, die nicht einfach, 

aber erfolgreich waren. „Unsere Botschaft an die Stadt: Wir 

packen an und machen es für die Hälfte der Kosten, also für 

8.000 Euro, und verpflichten uns für eine langfristige Pflege“, 

so Risse. „Eine weitere Voraussetzung musste die Gründung 

eines Vereins sein.“ Die Gründungversammlung in der Schützenhalle 

am 15. Januar 2012 war ein riesiger Erfolg, 120 

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Bachumer traten dem Verein bei, die Arbeit nahm der Verein 

am 1. Januar 2013 auf. Die Prämisse: Der Friedhof bleibt 

städtisch, der Verein betreibt und pflegt ihn. „Die Kooperation 

mit der Stadt ist sehr gut“, betont Kemper. „Hebt die Stadt die 

Bestattungsgebühren an, werden auch die Zuschüsse für den 

Verein automatisch angehoben.“ Ausdrücklich loben die Verantwortlichen 

auch die „hervorragende Unterstützung“ durch 

den Bezirksausschuss Voßwinkel/Bachum. 

Drei Arbeitseinsätze im Jahr 

• Fensterbankbleche 

• Mauerabdeckungen 

• Dachabschlussprofile 

Garagen und Flachdächer 

Das Dorf für den Erhalt des Friedhofs mobil gemacht: 

(v. l.) Stefan Kemper, 

Stefan Risse und Winfried Kroll. 

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Die Arbeit des Friedhofsvereins läuft. „Wir haben uns in Meschede-Olpe 

und Olsberg-Wiemeringhausen umgesehen, dort 

gibt es auch Friedhofsvereine, die uns wertvolle Tipps gegeben 

haben“, erklärt Risse. Dreimal im Jahr - vor Ostern, Schützenfest 

und Allerheiligen - sind Arbeitseinsätze der Vereinsmitglieder 

angesetzt. Dabei geht es auch um die Überprüfung der 

Standfestigkeit der Gräber. Viele helfen mit. „Diese Resonanz 

unterstreicht den dörflichen Zusammenhalt“, so Kemper. Gepflegt 

werden auch die Gräber zweier unbekannter russischer 

Soldaten. Einige Arbeiten wie Baum- und Heckenschnitt und 

Rasenmähen hat der Verein ausgeschrieben und an Fachbetriebe 

wie den Bachumer Garten- und Landschafsbau Gerke 

vergeben. Angestellt ist zudem eine 400-Euro-Kraft, die die 

Wege „top in Schuss hält“. Investiert hat der Verein ein neues 

Tor aus verzinktem Stahl, das ein altes Holztor ersetzt. Zudem 

wurde eine Hecke gepflanzt und der alte Zaun entfernt. 

Der Verein arbeitet weiter an einer sicheren Zukunftsperspektive. 

Er wünscht sich eine Ausweitung der bisher in Bachum 

zulässigen Bestattungsformen (Grab für Sarg oder Urne) - 

konkret teil- bzw. halbanonyme Bestattungen. „Wir können 

uns eine Fläche für Urnengräber vorstellen, auf der die einzelnen 

Grabstellen nicht gekennzeichnet sind, auf der aber die 

Namen der Verstorbenen auf einer Gedenktafel zu lesen sind“, 

sagt Risse. „Wir loten diese Möglichkeit aus.“ 

Der Verein sorgt sich aber nicht nur um den Friedhof. Er 

richtet auch den Martinszug aus, kümmert sich um den 

Schnadegang und ist beim Dorffest am letzten Sonntag im 

September voll im Einsatz. „Wir Bachumer sind eine starke 

Gemeinschaft, die Menschen fühlen sich im friedlichen Dörfchen 

wohl. Der Friedhofsverein leistet dazu seinen Beitrag“, 

sagt Kroll. ■ 


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A.L.S. sieht sich im 

Jubiläumsjahr gerüstet für 

Herausforderungen 

In Hüsten zuhause – 

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in der Welt unterwegs! 

In Hüsten zuhause – 

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ist die Abkürzung für 

„Allgemeine Land- und 

A.L.S. 

Seespedition“. Die weltweit 

tätige Firma mit Sitz in Hüsten, 

die in diesem Jahr ihr 30- jähriges 

Bestehen feiert, kann auf eine 

beeindruckende Erfolgsgeschichte 

zurückblicken. 1989 ging es mit vier 

Mitarbeitern los, heute beschäftigt 

A.L.S. 25 Mit arbeiter, die ein Rundum-sorglos-Paket 

für die kundenbezogene 

Logistik schnüren. 2017 

bekam A.L.S. das TOP-100-Siegel 

und gehört damit zu den innovativsten 

Unternehmen Deutschlands. 

Geschäftsführer Christoph Dahlmann 

fühlt sich seiner Heimatstadt 

Hüsten sehr verbunden. Auf eine 

große Feier zum Jubiläum wurde 

verzichtet, stattdessen spendete die 

Firma Geld an das Hüstener Kinderheim 

Marienfrieden und an den 

Hospizverein Arnsberg/Sundern 

sowie an drei überregionale Projekte. 

Dazu gab es vom 1. bis 3. November 

eine Firmen-Jubiläumsfahrt für 

Mitarbei ter und ihren „Anhang“ nach 

Mainz. Auf dem Programm standen 

u. a. eine Flughafenbesichtigung in 

Frankfurt und eine Planwagen-Weinbergrundfahrt 

in Nierstein. 

Vor allem die Transportbranche steht 

wegen des BREXIT-Abkommens vor 

Veränderungen. Aber dank ständiger 

Weiterbildung und Spezialisierung 

fürchtet die Hüstener Spedition 

A.L.S. die verschiedenen Szenarien 

nicht. ■ 

Perfekt gefeiert: Bei der Firmen-Jubiläumsfahrt zum 30-jährigen Bestehen in der Nähe von Mainz 

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Wie Maria den Rudolf zur 

Krippe gebracht hat … 

Aus dem Leben eines leidenschaftlichen 

Krippensammlers 

Ü 

ber Krippen hatte Rudolf 

Brenke als junger Mann nur 

wenig nachgedacht. Und das, 

obwohl er in einer Schreinerei tätig 

war. Seine Frau Maria war es, die ihm 

„den Weg zu den Krippen geebnet hat.“ 

Hier hat also eine Maria ihren Josef, äh 

Rudolf zu den Krippen gebracht. 

Christel Zidi 

Tom Linke 

„Hätte ich das besser nicht gemacht“, 

kommt der Ehefrau schon mal der 

Gedanke, wenn sich im Wohnzimmer 

Krippe über Krippe türmt. Aber 

grundsätzlich steht sie schon hinter 

seinem raumeinnehmenden Hobby. Es 

ist eine schöne Zeitbeschäftigung für 

ihren Mann, aber auch eine sehr zeitaufwendige. 

Rudolf ist ein waschechter Hüstener. 

Vor 70 Jahren wurde er in der Ketteler - 

Straße geboren. Seine Frau Maria 

lernte er 1977 kennen. Die Wickederin 

arbeitete zu der Zeit in der „Karoline“, 

genauer gesagt in der „Kalten Küche“ 

des Karolinenhospitals. 1980 bekam das 

Ehepaar sein erstes Kind, Tochter Sonja. 

Zwei Mädchen - Julia und Madeleine 

- sollten noch folgen. „Zu Kindern 

gehören Krippen“, ist auch heute noch 

die feste Überzeugung der sechsfachen 

Großmutter. Schon ihren Eltern war die 

Weihnachtskrippe enorm wichtig. Der 

Vater baute die Familienkrippe – wie es 

in den Nachkriegsjahren oft üblich war 

- noch selbst. 

Die erste Krippe des Paares stammt 

aus der ehemaligen Buchhandlung 

Seve rin. Stolz zeigt uns Rudolf Brenke 

diese Krippe, die noch heute zu seiner 

umfang reichen Sammlung gehört. Besonders 

stolz ist er auf ein Exemplar, das 

ihm seine nach Neuseeland ausgewanderte 

Tochter Julia geschickt hat. 

Rund 20 Krippen beherbergt die 

Wohnung der Brenkes in der Vorweihnachtszeit. 

Dann, wenn es wieder 


darum geht, eine seiner Krippen 

auszustellen. So wie in diesem Jahr 

im Schaufenster des Schuhhauses 

Prange in Hüsten. 

Die erste Ausstellung 

1999 war es, als Rudolf Brenke 

zum ersten Mal auf einer Krippenausstellung 

war. Die Vosswinkeler 

Krippenausstellung hatte eine lange 

Tradition. Organisiert wurde sie von 

„Bertrams Gerhard“, dem Leiter der 

ehemaligen Kolpingfamilie Vosswinkel. 

Hier bekam Rudolf Brenke 

genügend Anregungen für seine 

Krippen, hier hat es ihn endgültig 

gepackt. Man könnte fast sagen, hier 

erfolgte die Initialzündung für den 

Krippensammler. Auch seine Exponate 

gelangten bald unter den fünf 

Höchstplatzierten und Prämierten. 

Seit fünf Jahren kümmert sich das 

Ehepaar regelmäßig darum, dass im 

Pfarrheim in der Goethestraße zu 

Heiligabend eine Krippe aufgestellt 

ist. Sie gehören zum Helferteam rund 

um Pfarrer Jung, das sich darum 

kümmert, dass alleinstehende Menschen 

an Weihnachten nicht allein 

sein. Dass sie im dortigen Pfarrheim 

gemeinsam ein schönes Fest feiern 

können. Im Pfarrheim unter dem 

Tannenbaum mit der Weihnachtskrippe 

… 

Für Rudolf Brenke ist zwar nicht 

das ganze Jahr Weihnachten, aber 

das ganze Jahr Krippenzeit. Denn 

irgendwas muss ständig an seinen 

Krippen restauriert oder repariert 

wird. Dafür macht er es sich nicht 

leicht, geht nicht ins Geschäft 

oder online und bestellt sich Entsprechendes. 

Nein, Rudolf Brenke 

hat den Recycling-Gedanken tief 

verinnerlicht. Ein altes, ausrangiertes 

Playmobil-Teil wird schnell 

mal umfunktioniert in einen Trog 

für die Krippentiere. Zahnstocher 

werden zum Zaun rund um die 

Krippen-Rindviecher. Seine jüngste 

Krippe ist aus einer alten Kokosnuss 

gebastelt, die mal als Futterschale für 

seine Wellensittiche diente. Selbstverständlich 

wird sie auch bald 

ausgeleuchtet werden. Und auch um 

diese letzten Details kümmert sich 

Marias Rudolf besonders liebevoll. 

KKK – Krippen, Kirmes, 

Karneval 

Für ihn gibt nur weniges, das an den 

Stellenwert des Krippensammelns 

herankommt. Zum einen ist es die 

Hüstener Kirmes. Wenn es wieder 

heißt „Die Kirmes ist eröffnet“, hält 

ihn nichts mehr zuhause. Sein drittes 

Steckenpferd ist der Karneval, in 

der HüKaGe, der Hüstener Karnevalsgesellschaft 

fühlt es sich rundum 

wohl. Ein echter Hüstener eben. 

Rudolf Brenke gönnt sich kaum 

Ruhe. Während wir WOLL-Mitarbeiter 

gemütlich eine Tasse Kaffee 

mit seiner Frau trinken, läuft er im 

Wohnzimmer auf und ab. Den Kopf 

voller Ideen, wie er seine Krippen 

noch schöner gestalten kann… ■

DER SCHNEE IN DER BADEWANNE 

Ein ‚ganz blöder Spruch‘ machte Erich Roscher vor über 70 Jahren zu 

einem professionellen Skispringer 


Tom Linke 

Sauerländer LEUTE – 

Der MENSCH dahinter 


ier käme ich auch noch runter“, 

scherz te Erich Roscher locker und fröh- 

„H lich, als er mit einem seiner Kumpel vor 

über 70 Jahren nach dem Langlauftraining in Usseln 

den Skispringern beim Fliegen zuschaute. Willi Balkenohl 

hatte seinen Freund Erich beim Wort genommen. 

Er stapf te los und meldete seinen Sportsfreund bei der 

Jury als Nachspringer an. „Wer A sagt, muss auch B sagen“, 

weiß Erich Roscher seitdem nur zu gut. „Aus der 

Nummer kam ich nicht mehr raus. Alle Helfer wussten 

Bescheid - also lieh ich mir breite Skier aus, setzte mich 

auf den Balken und hoffte nur, dass ich da irgendwie 

heile herunter komme“, erzählt der ehemalige Profispringer 

aus Arnsberg. 

Ein Spruch, ein Sprung, eine Karriere 

Heruntergekommen ist Erich Roscher. Und das nicht nur 

irgendwie, sondern beeindruckend gut. „Das war mein 

allererster Sprung. Ich bin direkt sehr weit geflogen. Fast 

so weit wie die aktiven Springer, die vor mir dran waren“, 

erinnert sich der heute 89-Jährige. Seine Kollegen, die 

im Auslauf auf den eigentlichen Langläufer warteten, 

glaubten ihren Augen kaum: „Die haben mich direkt 

gefragt, ob ich verrückt sei“, berichtet Erich Roscher und 

schmunzelt. Dieser Sprung aus dem Nichts entging auch 

dem damaligen Regierungs präsidenten nicht. Er stattete 

den plötz lichen Newcomer direkt mit den damals sehr 

teuren Sprungskiern aus und sorgte dafür, dass er einen 

maßgeschneiderten Anzug bekam. „Ich hatte ja nichts. 

Keine Schuhe, keine Skier - und dann das. Das war eine 

völlig verrückte, spontane und eigentlich ganz blöde 

Idee“, sagt Erich Roscher, der sich in den darauffolgenden 

Jahren bis zur Teilnahme an den internationalen Weltcupspringen 

in Willingen gekämpft hatte und wie die 

anderen professionellen Springer auch die Arme im Flug 

nach vorne zog und in der Luft versuchte, so lange wie 

möglich ruhig zu bleiben. 

Die zweite Heimat 

„In Willingen waren wir Deutschen im Gegensatz zu 

den Norwegern und Finnen ein ganz kleines Licht. Aber 

wir haben schon damals die Atmosphäre in dem Dörfchen 

genossen. Willingen war für mich direkt wie eine 

zweite Heimat“, erzählt Erich Roscher, der während der 

Wettkämpfe wie die meisten Skispringer bei Privatleuten 

im Upland untergekommen war. „Ich lag da in Betten, 

da konntest du mich schon gar nicht mehr drin sehen. 

Herrliche Feder betten. Unglaublich herzliche Leute. Und 

Schulkinder, die sich darum stritten, wer mir die Skier 

hoch an den Schanzentisch schleppen darf“, erinnert 

sich der Sauerländer, der in Prag geboren wurde und im 

Erzgebirge aufgewachsen ist – ein Fleckchen Erde, in dem 

die meisten übrigens schon mit Skiern geboren werden, 

wie Erich Roscher sagt. 

Der Schnee von der Heide 

Erich Roscher hat die Willinger beeindruckt und die 

Willinger haben Erich Roscher beeindruckt – mit ihrer 

Gastfreund lichkeit, ihrem Herz für das Skispringen und 

verrückten Aktionen, die die Wett kämpfe das ein oder 

andere Mal vor dem Ausfall gerettet haben. „Das ganze 

Dorf stand hinter den Wettkämpfen. Die sind mit Kind 

und Kegel auf die Heide geklettert und haben den Schnee 

in Badewannen und Wäschekörben darunter geholt, 

wenn auf der Schanze und im Tal nicht genug lag, um 

springen zu können. Das war ein Dörfchen, vor dem man 

unglaublichen Respekt haben muss“, sagt Erich Roscher, 

dessen weitester Sprung auf der Mühlenkopfschanze über 

84 Meter ging, was für die damalige Zeit beachtlich war. 

Das Harz am Hintern 

„Die Bürger Willingens haben immer alles dafür getan, 

dass wir springen können. Einmal war der Holzturm an 

der Schanze so vereist, dass an Springen nicht zu denken 

war. Da sind die Helfer kurzerhand losgelaufen und 

haben im Wald auf dem Mühlenkopf eine Fichte geschlagen. 

Die haben sie unterhalb der eigentlichen Luke quer 

gelegt, sodass wir von dort aus starten konnten – mit 

ziemlich viel Harz am Hintern“, erzählt Erich Roscher 

und lacht. 

Die Skier auf den Schultern 

„Meine Hausschanze war in Winterberg. Um dahin zu 

kommen, bin ich morgens um 6 Uhr in der Früh von 

Wildshausen nach Oeventrop marschiert. Zu Fuß und 

mit den Skiern auf den Schultern. Via Zug ging es dann 

weiter nach Winterberg, wo ich um 14 Uhr Training 

hatte. Abends ging es dann via Zug und ab Oeventrop 

natürlich wieder zu Fuß nach Hause. So was ist heute 


„Willingen war für mich wie eine zweite Heimat.“ 

undenkbar“, erzählt Erich Roscher. Um auch eine 

Schanze vor der Haustür zu haben, haben Erich Roscher 

und seine Freunde immer wieder eine Naturschanze auf 

dem Seltersberg in Arnsberg gebaut. „Das war mehr eine 

Spaßnummer, genau wie die Stadtmeisterschaften 1953. 

Wir hatten in Arnsberg schon damals wie heute zu wenig 

Schnee, weshalb die damalige Meisterschaft wohl die 

einzige in der Geschichte der Stadt bleiben wird“, sagt 

Erich Roscher, der die Meisterschaft am 08.02.1953 mit 

Sprüngen über 20 und 18 Metern für sich entschied und 

bei den Wettkämpfen damals für Arnsberg 09 an den 

Start ging. 

Zeit und für das Engagement eines ganzen Dörfchens, 

das den Schnee vor rund 70 Jahren aus Liebe zu den 

Wettkäm p fen auf der Mühlenkopfschanze auch mal in 

Badewannen von der Heide geholt hat. ■ 

Der Förster der Schilder 

Erich Roscher, der seine Urkunden und Zeitungsartikel 

sorgfältig abgeheftet hat und auf diese Art und Weise 

gerne durch die alte Zeit blättert, ist vielen Arnsbergern 

übrigens auch als ‚Förster der Schilder‘ bekannt: „Ich war 

nach meiner Karriere für die komplette Beschilderung 

der Straßen in Altarnsberg verantwortlich. Alles, was mit 

Schildern und Straßenmarkierungen zu tun hatte, habe 

ich gemacht“, berichtet der gelernte Autoschlosser, der 

im Januar 90 Jahre alt wird und bis heute gerne an das 

‚ständig volle Haus‘ in Willingen zurückdenkt. Erich Roscher 

ist ein sehr zufriedener und vor allem bescheidener 

Mann. Ein Mann, der dankbar ist für diese schöne alte 


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Schöner wohnen im Sauerland 

Ansprechender Wohnraum ist in den begehrten Lagen des Sauerlands 

richtig knapp geworden. Besonders hoch ist die Nachfrage in 

Arnsberg-Neheim. Aus diesem Grund hat sich das Briloner Immobilienunternehmen 

WGB Mainzer dazu entschieden, im Barthold-Cloer - 

Weg insgesamt 34 neue Eigentumswohnungen zu entwickeln. 

WGB Mainzer 

Dirk Bannenberg 

Wirtschaftszentrum Neheim 

Neheim ist für den gesamten Hochsauerlandkreis 

ein wirtschaftliches 

Zentrum. Die Fußgängerzone sowie 

die parallel liegende Apothekerstraße 

sind mit ihren Einzelhandelsgeschäften 

über die Region hinaus beliebt. 

In Neheim haben nicht nur viele 

attraktive Arbeitgeber aus der Industrie 

ihren Sitz, sondern auch etliche 

Firmen aus der New Economy, der 

Werbung und anderen Dienstleistungen. 

Im Kaiserhaus an der Möhnestrasse 

herrscht “Start-up” Feeling 

samt Co-Working Space und vielen 

Events. 

Das Projekt 

Die 34 Wohnungen werden voraussichtlich 

im Frühjahr 2021 fertiggestellt. 

Die 2-5 Zimmer Eigentumswohnungen 

haben dabei eine 

Wohnfläche zwischen 47 und 135 

Quadratmetern. Im Erdgeschoss sind 

Loggien vorhanden oder eine direkte 

Gartennutzung möglich. Im Obergeschoss 

haben die Wohnungen Balkone 

und die Dachgeschosswohnungen 

erhalten exklusive Dachterrassen. 

Fahrzeuge können in der Tiefgarage 

abgestellt werden und es gibt zusätzlich 

Fahrrad-Stellplätze und Kellerräume 

für die Bewohner. Die 

Wohnungen sind sowohl für Selbstnutzer 

als auch für Kapitalanleger 

interessant. 

Weitere Informationen, Preise oder 

ein Exposée erhält man bei WGB 

Mainzer, Herr Schleich unter 

02961 – 97 64 30. ■ 


Gaby Becka, Hans-Werner Neumann und Reinhild Fornahl (v.l.) 

Viel mehr als „nur“ Möbel 

Engagierte Enser gründeten einen Verein, in dem 

alle gern anpacken 

Verena Sen 


„Wenn jemand 

eine Idee hat, 

sagen wir 

‘Probiert’s aus!’“ 

Hans-Werner Neumann 

I 

ntegration, Ehrenamt, Dorfgemeinschaft 

– abgewetzte Schlagworte? – Von 

wegen! Bei „Enser Möbel und Mehr e.V.“ 

sind genau diese Begriffe Programm. 

Das wird im Gespräch mit dem ersten Vorsitzenden 

Hans-Werner Neumann, Bauingenieur 

im Unruhestand, ganz schnell deutlich. 

Es ist das „Mehr“ im Vereinsnamen, 

das den Unterschied macht. 

2015 eröffnete das Kaufhaus „Enser Möbel 

und Mehr“. Damals gab die Caritas den 

Anschub als Antwort auf die Ankunft von 

über 250 Geflüchteten, die nach ihren oft 

traumatischen Fluchterlebnissen erst einmal 

vor dem Nichts standen. Kleidung, Möbel, 

Küchenutensilien und andere Dinge des 

täglichen Gebrauchs wurden gesammelt und 

bei „Enser Möbel und Mehr“ angeboten. 

In vielen Orten gab es zu dieser Zeit ähnliche 

Initiativen und Entwicklungen, aber in 

Ense ist daraus ein erstaunliches Pfund für 

den ganzen Ort entstanden. 

Uns macht’s einfach Freude! 

Als die Caritas sich 2017 aus der Leitung des 

Kaufhauses zurückzog, kam dann das „Mehr“ 

zum Zuge. Die Gemeinde wollte das Projekt 

gerne weiterführen und Neumann gründete 

zusammen mit anderen engagierten Ensern 

den Verein. Gemeinsam mit Georg Brucker 

stellt der 75-Jährige seither den Vorstand. 100 

Mitglieder sind dabei, die meisten davon schon 

in Rente, rund 60 Aktive packen regelmäßig 

mit an, viele der neuzugewanderten Nachbarn 

helfen auch fleißig mit. Während andere 

Vereine um ihren Fortbestand bangen, boomt 

„Enser Möbel und Mehr“. Wie geht das? 

Neumann erklärt das Enser Erfolgsgeheimnis 

so: „Uns macht’s einfach Freude! Und diese 

Begeisterung muss immer wieder aufrechterhalten 

werden. Man muss den Leuten eine 

Aufgabe geben und sie müssen selbst entscheiden 

dürfen. Wenn jemand eine Idee hat, sagen 

wir ‘Probiert’s aus!’ Und dann machen die das 


und sind dafür verantwortlich und dann klappt das auch. Man 

muss viele Leute kennen und selbst dabei sein, nicht nur eine 

große Schnauze haben“. So kommt es, dass zur regelmäßigen 

Kaffeerunde der acht Mitglieder des erweiterten Vorstands 

häufig an die 40 Leute kommen. 

Auf Augenhöhe 

Im Kaufhaus begegnet man sich auf Augenhöhe, es gibt nichts 

umsonst, aber je nach Geldbeutel gelten auch reduzierte Preise. 

Und ein netter Schnack und ein Tässchen Kaffee sind immer 

drin. Für Anfang September wird der 4000. Besucher erwartet, 

rund 10.000 Stunden haben die ehrenamtlichen Mitglieder des 

Vereins letztes Jahr insgesamt geleistet. 

Neben dem sozialen Gedanken spielt auch Nachhaltigkeit eine 

große Rolle. „Wir sagen grundsätzlich: ‘Nichts wegschmeißen, 

sondern kommt erst und lasst es uns reparieren’“. Besonders 

Reparaturen elektronischer Geräte hebt Neumann hervor. So 

hilft der kleine Ort Ense aktiv mit, den CO2-Fußabdruck des 

Sauerlands ein wenig zu verkleinern. 

Jeden Dienstag und Donnerstag ist das Kaufhaus geöffnet, jedes 

Mal ist ein Team von sechs bis acht Helfenden da. Reinhild 

Vornahl, Neumanns Stellvertreterin, und Gaby Becka, beide 

vom Team der ersten Stunde, nehmen Spenden an und schauen, 

ob noch etwas aufgearbeitet werden muss. Solche Dinge 

kommen dann ins Repair-Café, und da geht’s erst richtig los! 

Nähmaschinen-Boom und Strick-Renaissance 

200 Meter weiter, im „Raum für Alle(s)“ helfen regelmäßig an 

die 30 Ehrenamtliche mit. Jeder ist für eine bestimmte Sache 

verantwortlich und erstattet in den 14-tägigen Vereinssitzungen 

Bericht über sein Ressort. Vom 22-jährigen Elektroniker bis 

zum 84-jährigen Schneidermeister ist jede Altersgruppe vertreten. 

500 Teile werden hier im Schnitt in einem Jahr repariert, 

letztes Jahr alleine 80 Nähmaschinen. „Manchmal bringen 

„Kommt erst mal her und 

lasst es uns reparieren“ 

die auch solche 

Kaffeemaschinen 

für teuer Geld“, 

schmunzelt Neumann, 

„aber dann 

wissen sie nicht, dass man die entkalken muss. Die muss man 

dann nur in Essigwasser legen, dann laufen sie wieder, und die 

wollten sie schon wegschmeißen“. Sogar ein altes Radio von 

1918 war schon dabei. Hierfür wurden neue Röhren besorgt 

und dann hat es der junge Amar aus Syrien wieder flott gemacht. 

„Wir nehmen und reparieren alles, was man mit beiden 

Händen tragen kann. Nur Hausbesuche machen wir nicht“, 

bringt es Neumann auf den Punkt. Die Kunden helfen mit 

oder trinken einen Kaffee und lernen so ganz nebenbei auch 

die anderen Aktivitäten im Repair-Café kennen. Die örtlichen 

Kindergärten kommen zu Besuch und schauen den Reparateuren 

über die Schulter, jeden zweiten Sonntag gibt es ein Senioren-Café. 

Auch das Tanzbein wird geschwungen, einmal im 

Monat trifft sich gleichzeitig eine Künstlergruppe. Einmal die 

Woche ist Spielenachmittag, Hilfe bei Antragsstellungen für 

Geflüchtete ist eine Selbstverständlichkeit, alle zwei Wochen 

kommen knapp 30 Leute aus allen Generationen zum Stricken 

und Klönen, einmal im Monat wird Platt „gekuiert“ in der 

Plattdeutschen Runde… 

Wir helfen gerne 

Hans-Werner Neumann 

Neumann ist mit Herzblut bei der Sache und es gibt noch 

mehr, was ihn antreibt: „Einmal, dass man Erfahrungen gesammelt 

hat in vielen Bereichen. Die möchte man einfach gerne 

weitergeben, vor allem auch im sozialen Bereich. Mein Vater 

hat immer gesagt, ‚wir helfen gerne‘. Und Leute begeistern 

können, die auf der gleichen Wellenlänge sind.“ Diese Einstellung 

scheint den Geist der Vereinsmitglieder widerzuspiegeln. 

Manchmal ist ja auch weniger mehr, aber das gilt für die Enser 

Möbel und Mehr ganz und gar nicht! ■ 


Wer ist der Mann auf dem Tuch? 

Wanderausstellung des Malteser- 

Ordens in Sundern 

Gisela Wilms 

Sandra Peetz & Lia Miederhoff 

Anfang 2018 schrieb der 

Sunderaner Thorsten 

Miederhoff eine E-Mail 

an Pfarrer Stefan Siebert. „Wäre 

das nicht auch etwas für Sundern?“ 

fragte er und bezog sich damit auf 

eine Ausstellung der Malteser über 

das Turiner Grabtuch. Nach einigen 

Vorüberlegungen und einer gemeinsamen 

Fahrt nach Müns ter, wo die 

Exponate im Frühjahr letzten Jahres 

zu sehen waren, stand fest: „Das 

machen wir!“ Denn warum sollte 

die Nachbildung des berühmten 

Leinens und der anderen Gegenstände 

immer nur in Großstädten 

präsentiert werden? Warum nicht 

auch mal im ländlichen Bereich? 

Es folgten Gespräche mit Vertretern 

des Malteser-Ordens, die die Wanderausstellung 

2013 ins Leben gerufen 

hatte. Termine wurden abgesprochen, 

die in Frage kommenden Orte besichtigt, 

die gesamte Logistik geprüft. 

Im Herbst 2019 war es dann endlich 

so weit. Die Ausstellung wurde am 27. 

Oktober eröffnet und konnte bis zum 

3. Dezember in der Kirche St.-Johannes 

in Sundern besucht werden. 

Das am meisten untersuchte 

Stück Stoff 

Welche Intention verfolgen der 

Malteser Hilfsdienst als Projekt leiter, 

Pfarrer Stefan Siebert und der Unternehmer 

Thorsten Miederhoff? Geht 

es darum, ein viel diskutiertes Tuch 

den Sauerländern präsentie ren zu 

können, oder spielen andere Motive 

eine Rolle? Sowohl als auch lautet hier 

die Antwort. Das Grabtuch ist das am 

meisten untersuchte Stück Stoff in 

der Geschichte der Menschheit, allein 

von daher schon wert, ausgestellt zu 

werden. Im 

14. Jahrhundert zum ersten Mal 

erwähnt, wird seit jener Zeit darüber 

diskutiert, wer auf dem 4 m x 1 m 

großen Tuch zu sehen ist. Ist es Jesus? 

Ist es echt oder ein Gemälde? Die 

Ergebnisse der Wissenschaft unterschiedlicher 

Fakultäten zu diesen 

Fragen sind beeindruckend, geben 

aber keine endgültigen Antworten. 

So hat man Blutspuren entdeckt, 

die von einem Menschen stammen, 

Pollen und Sporen von Pflanzen lassen 


sich in Ägypten verorten, Staubreste weisen auf die Gegend 

um Jerusalem hin. Gerichtsmediziner haben festgestellt, dass 

der Körper, der auf dem Stoff zu sehen ist, gefoltert wurde, 

die Blutstriemen auf dem Rücken schließen auf Geißelung, 

der Kopf zeigt blutige Verletzungen, wie vom Tragen einer 

Dornenkrone bzw. Dornenhaube. Eine Wunde an der Seite 

ist dem Körper postmortal zugefügt worden. Der Mensch hat 

maximal 72 Stunden in dem Tuch gelegen. Diese Indizien 

und noch viele andere stimmen mit den Beschreibungen aus 

der Bibel überein, sodass die Vermutung nahe liegt, es könnte 

sich um Jesus von Nazareth handeln. Allerdings kollidieren 

die Ergebnisse unter anderem mit der Datierung des Tuches. 

Untersuchungen haben ergeben, dass es im 13. Jahrhundert 

gewebt wurde. Aber auch diese Festlegung wird von 

einigen Fachleuten bezweifelt. Heute wird das Leinen unter 

High-Tech-Bedingungen im Turiner Dom aufbewahrt, nur zu 

besonderen Anlässen kann es die Öffentlichkeit bewundern. 

Damals jedoch galten keine Vorsichtsmaßnahmen, demnach 

war es Verschmutzungen ausgesetzt. Nach wissenschaftlicher 

Auffassung kann eine Verunreinigung von 2 % reichen, um 

einen Gegenstand 1500 Jahre älter erscheinen zu lassen. 

“Durch die Visualisierung wird anschaulich, 

wie die Menschen unter 

der Hinrichtungsmethode gelitten 

haben.“ Thorsten Miederhoff 

Ein Foto, dessen Entstehung niemand erklären kann 

Während die meisten der bisher erlangten Erkenntnisse mehrere 

Deutungen zulassen, hat für eine weitere spektakuläre 

Entdeckung niemand eine Erklärung. 1898 fotografierte der 

Italiener Secondo Pia das Abbild und erlebte beim Entwickeln 

des Fotos eine Überraschung: Das Negativ zeigte so deutlich 

einen Mann, wie es normalerweise nur auf einem fertigen 

Bild, dem Positiv, der Fall ist. Ein Phänomen, das bis zum 

heutigen Tag niemand deuten kann. 

So viele Fragen, so viel Ungeklärtes, so viele verschiedene 

Meinungen. Wenn sich sogar die Kirche nicht festlegt, wer die 

Person auf dem Grabtuch ist, warum war es Thorsten Miederhoff 

und Stefan Siebert so wichtig, die Ausstellung nach 

Sundern zu holen? Im Gespräch mit den beiden Herren und 

der Regional-Kuratorin der Malteser, Adelheid von Aulock, 

wird deutlich, dass es nicht um die Frage geht, ob es sich hier 

um authentische Exponate handelt. Vielmehr soll eine Auseinandersetzung 

mit dem Glauben angestoßen werden. Das 

Team hofft, dass die ausgestellten Gegenstände eine Eigendynamik 

entwickeln. Dornenhaube, Nägel, der nachgebildete 

Korpus und vor allem die Kopie des Turiner Grabtuches in 

Originalgröße sollen mit dem Betrachter korrespondieren. Es 

werden Vorgaben seitens der Veranstalter vermieden, die über 

die erklärenden Texte auf den Stelen hinausgehen. Erläuter 

Pfarrer Stefan Siebert und Thorsten Miederhoff (v.l.) 


In der St. Johannes Kirche 

ungen der Personen, die die Besucher ehrenamtlich durch 

die Kirche begleiten, lassen Raum für Interpretationen. 

Die gesamte Ausstellung unterliege dem Konjunktiv, wie 

Frau von Aulock formulierte. „Könnte es so gewesen sein? 

Müsste ich anhand dessen, was ich gesehen habe, die 

Geschichte, die Bibel anders betrachten?“, sind zentrale 

Fragen, mit denen sich die Besucher auseinandersetzen 

sollen. „Wünschenswert wäre es, wenn die Person offen 

und ohne vorgefertigte Meinung die einzelnen Elemente 

betrachtet, sodass sich deren Wirkung voll entfalten kann“, 

so die Kuratorin. 

Die Qualen der Kreuzigung 

Ein weiteres Ziel, das die Initiatoren verfolgen, scheint 

losgelöst von der rein theologischen Sicht. Thorsten 

Miederhoff hat es bei seinem Besuch in Münster selbst 

erfahren. „Natürlich habe ich in der Vergangenheit schon 

einiges über die Kreuzigung gelesen. Aber zu sehen, wie 

die Dornenhaube gebaut ist, wie grauenvoll die Geißel 

ausschaut, ist etwas völlig anderes. Durch die Visualisierung 

wird auf erschreckende Weise anschaulich, wie 

die Menschen unter der Hinrichtungsmethode gelitten 

haben.“ Frau von Aulock ergänzt: „Ich glaube oder hoffe, 

dass unsere Besucher ein größeres Maß an Empathie entwickeln, 

wenn sie sich vergegenwärtigen, dass das Kapitel 

noch nicht der Vergangenheit angehört. Auch heute leben 

Menschen auf unserer Erde, die unbeschreiblichen Qualen 

ausgesetzt sind.“ 

Nach Münster, Speyer, Düsseldorf, Köln und anderen 

großen Städten war die Ausstellung mitten in Sundern angekommen, 

bevor sie in den nächsten Jahren nach Südamerika 

und Russland gebracht wird. Vielleicht hat der ein oder 

andere Leser die Gelegenheit genutzt und sich die Kopien 

des viel diskutierten Turiner Grabtuches und der zur Kreuzigung 

gehörenden Gegenstände an geschaut. Und vielleicht 

sind die Eindrücke so nachhaltig, dass die gerade begonnene 

Weihnachtszeit zu etwas ganz Besonderem wird. ■ 

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bleibt es einer der schönsten Orte in meiner Heimatstadt. 

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Die unzähligen Stauseen des Sauerlandes. Seit ich meinen Führerschein 

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Mitglieder meine Familie. Sie haben immer darauf geachtet, mir 

möglichst viel von der Heimat mitzugeben. Das Kennenlernen der 

Wanderwege, die Geschichte hinter einigen Dorf- und Städtenamen, 

oder die Erkundung der Region – ohne sie wüsste ich heute nicht so 

viel über meine Heimat, das Sauerland. ■ 

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Matilda schwärmt für Bienen 

Susanne Köhlers Buch über und für die Kleinen, 

die Großes bewirken 

Sonja Heller 


Susanne Köhler hat einen Auftrag. „Hier läuft 

etwas schief, hier muss etwas geschehen!“ denkt sie 

beim abendlichen Lesen eines Romans mit aktuellem, 

wissenschaftlichen Bezug. Sie spürt, dass sie sich 

engagieren muss. Zwar kennt sie sich als Polizistin mit 

Problemsituationen aus. Aber diesmal dreht sich der Fall 

nicht um Menschen, sondern um Bienen. 

Dass chinesische Kinder Bienen nur noch aus dem Fernseher 

kennen, hatte Susanne Köhler entsetzt. In ihrer abendlichen 

Lektüre erfuhr sie, dass die Bienenvölker durch Pestizide 

in großen Teilen Chinas so stark dezimiert worden waren, 

dass nun Menschen die Arbeit der Bienen übernehmen und 

Blüten von Hand bestäuben müssen. Denn ohne Bestäubung 

gibt es kein Obst an den Bäumen. „Das ist so eine wichtige 

Sache und jeder sollte darüber Bescheid wissen, wie nachhaltig 

der Eingriff in die Natur mittlerweile ist“, meint Susanne 

Köhler. Die Polizistin musste nicht lange überlegen, wie dieser 

Fall zu lösen sei und entschied sich, ein Buch zu schreiben 

– ein Bienen-Buch für Eltern und Kinder. 

Von der Autorin zur Imkerin 

Obwohl sie keinerlei Erfahrung als Autorin hatte und bis zu 

dem Zeitpunkt ebenso wenig über Bienen wusste, entwickelte 

sie in kurzer Zeit eine Story. Darin findet das Mädchen 

Matilda eine fast leblose Biene und kümmert sich um sie. Sie 

lernt eine freundliche Polizistin und den Imkersohn Milan 

kennen, der ihr viel Wissenswertes über Bienen erzählt. Zwei 

Monate benötigte die Autorin, den „Fall Biene“ zu Papier zu 

bringen. „Matilda schwärmt für Bienen“ lautet der zweideutige 

Titel des Buches. Unterstützung bekam Susanne Köhler 

von mehreren Hobby-Imkern, darunter ein Polizei-Kollege, 

der sie mit fachlichem Wissen unterstützte. Er machte mit 

ihr auch den Schritt von der Theorie zur Praxis, indem er 

Susanne Köhler zu ihrem ersten eigenen Bienenvolk verhalf. 

Da war das Buch längst fertig. 

Der Tanz der Bienen 

Ihr tatkräftiges Engagement für die Umwelt begeisterte auch 

Susanne Köhlers Umfeld. Mittlerweile bilden sie und fünf 

Nachbarn in Bachum eine kleine Imker-Gemeinschaft. Die 

Nachbarn und die kleine Protagonistin des Buches, Matilda, 

wissen jetzt genau, warum Bienen schwärmen und warum 

dies so immens wichtig für die Natur ist. Aber Susanne 

Köhler möchte dieses Wissen auch ganz direkt an Kinder 

vermitteln und plant bereits kleine Lesungen in den Grundschulen. 


Erlös unterstützt Imkerverein 

Susanne Köhler und Alina Fabri 

Susanne Köhler verfolgt mit ihrem Buch nicht nur das Ziel, 

Kinder und auch Erwachsene für dieses wichtige Thema zu 

sensibilisieren. Mit einem Teil des Gewinns aus den Verkäufen 

von „Matilda schwärmt für Bienen“ wird sie einen 

hiesigen Imkerverein unterstützen. Sie wünscht sich für die 

Zukunft, dass die Bedeutung der Biene für die Natur den 

Menschen bewusster wird. Dass mehr Imker animiert und 

Bienenvölker besser verteilt werden, um eine flächendeckendere 

Bestäubung zu ermöglichen. Der „Fall Biene“ ist für die 

Autorin also noch lange nicht abgeschlossen, weitere Geschichten 

sollen folgen. ■ 

Dass ein solches Buch nicht nur durch seine Geschichte 

lebt, sondern auch durch Bilder, war der Bienen-Autorin 

schnell klar. Deswegen finden sich im Buch neben kleinen 

Szenen aus der Erzählung ebenfalls Sach-Zeichnungen zu 

den Verhaltensweisen der Bienen, wie zum Beispiel dem 

Schwänzeltanz. Allesamt wurden die Illustrationen von der 

Architekturstudentin Alina Fabri in niedlichen Buntstiftzeichnungen 

umgesetzt. 

Susanne Köhler wurde 

inspi riert von 

Maja Lundes Roman 

„Die Geschichte der Bienen“. 

Matilda schwärmt 

für Bienen 

(Susanne Köhler) 

Matilda findet eine fast leblose 

Biene und kümmert sich 

um sie. Dabei lernt sie eine 

freund liche Polizistin, einen 

Imker und dessen Sohn Milan 

kennen, der ihr das faszinierende 

Leben eines Bienenvolkes 

erklärt. Matilda erfährt 

spannende Hintergründe zu 

den Verhaltensweisen der Bienen, 

die nicht nur für Kinder 

interessant sind. Lesen und 

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Schwungvoller Swing im Sauerland 

Das Arnsberger Skyliner-Swingtett begeistert mit Jazzmusik vom Feinsten 


“It 

don’t mean a thing, if 

I ain’t got that Swing” 

(Duke Ellington)* 

Spielfreude mit viel 

Professionalität 

Das Skyliner Swingtett ist eine 

Formation von fünf Musikern, die 

in ihrer Stammbesetzung mit Piano 

(Elmar Nordmann), Schlagzeug 

(Michael Couley), Bass (Tibi Kühn), 

Saxophon (Joe Hafner) und Posaune 

(Martin Burgard), Jazz-Musik vergangener 

Tage wieder neu aufleben 

lassen. Bis auf einen haben alle Musik 

studiert und üben dieses Handwerk 

auch beruflich aus, sei es als Lehrer 

am Gymnasium oder an einer Musikschule. 

Im Anfang gibt es 

immer eine Idee 

Die Idee dazu kam Elmar Nordmann 

2015, als er in seiner Big Band des 

Gymnasiums Petrinum feststellte, dass 

in einigen der jungen Menschen ein besonderes 

musikalisches Potential steckt, 

das es zu fördern galt. Um die Fähigkeiten 

besonders auf dem Gebiet der 

Improvisation und Spielfertigkeit zu erweitern 

und zu fördern, gründete er eine 

Jazz-Combo, bei der der Nachwuchs 

immer wieder Gelegenheit bekommt, 

für einen gewissen Zeitraum bis hin 

zu einem Auftritt mitzuspielen. Inzwischen 

konnten zahlreiche junge Musikerinnen 

und Musiker zusammen mit 

dem Skyliner-Swingtett bei Auftritten 

mitwirken. Einige von ihnen haben Eingang 

gefunden in andere renommierte 

Bands oder haben mit den erworbenen 

Kenntnissen eigene Bands bis hin zur 

Big Band gründen können. Auch konnten 

einige sogar bei Studioaufnahmen 

des Skyliner-Swingtetts mitwirken und 

diesen Bereich des Musik-Business live 

kennenlernen. 

Was wird denn so 

gespielt? 

Das Repertoire des Skyliner Swingtetts 

gründet sich vor allem auf die Swingmusik 

und den Latin-Jazz der 1930er Jahre 

bis heute und orientiert sich an großen 

Jazzmusikern wie Duke Ellington, Thelonious 

Monk, Dizzy Gillespie, Miles 

Davis, Charlie Parker u. a.; die dynamische 

Band gibt deren Musik ein neues 

zeitgenössisches Feeling. 


Von den „Alten“ lernen. 

Förderung ist Zukunft 

Doch dient die gemeinsame Leidenschaft 

zu einer vergangenen Musikära 

eben nicht allein zur musikalischen 

Umrahmung von Veranstaltungen. Eine 

besondere und wichtige Aufgabe sieht 

das von Elmar Nordmann gegründete 

Swingtett in der Förderung junger Musiker. 

So wird jungen Talenten immer 

wieder die Möglichkeit gegeben, in diesem 

Ensemble ihr Spiel, insbesondere im 

Bereich der Improvisation, zu entfalten. 

Die Jungen lernen von den Erfahrungen 

der Alten. Und dies nicht nur in der 

musikalischen Spielpraxis, sondern auch 

im Bereich der Aufführungspraxis, der 

Bühnenpräsenz, des Managements, der 

musikalischen Rechte u. v. m. 

Jazz ist mehr als Kult 

Wenn die fünf Musiker mal wieder 

eine Zeit lang unter sich sind, arbeiten 

sie an ihren diversen Unterhaltungsprogrammen, 

die nicht nur Vernissagen, 

Empfänge oder Festakte umrahmen. Im 

Programm ist auch eine Reise durch 80 

Jahre Jazzmusik, bei der die Zuhörer in 

einem musikalischen Vortrag Klassiker 

des Jazz - von den Dreißiger Jahren bis 

heute - präsentiert bekommen und zwischen 

den Stücken Interessantes über die 

Komponisten, Musiker und Songs dieser 

Zeit erfahren. ■ 

Zu den Musikern: 

Elmar Nordmann (Piano 

/ Hammond-Orgel und 

Band-Leader), studierte Musik 

an der Folkwanghochschule in 

Essen 

Martin Burgard (Posaune), 

studierte Musik an der Universität 

in Dortmund 

Tibi Kühn (E-Bass), 

Profi-Musiker aus Rumänien 

und Inhaber einer priv. 

Musikschule in Iserlohn 

Michel James Couley (Schlagzeug), 

ehem. Berufsmusiker bei 

der britischen Armee, seit 1980 

Musikschullehrer 

Josef „Joe“ Hafner (Sopran-, 

Alt- und Tenor-Saxophon), seit 

den 70er Jahren Mitglied in diversen 

Bands und Big Bands als 

Solo-Saxophonist 

Mehr Infos unter: 

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Pfeilschnell und über 60 Jahre jung 

In Soest stationierte englische Soldaten legten den Grundstein 

für den Bogensport in Raum Soest/Arnsberg 


1957, also vor über 60 Jahren, begann 

die Ära des Bogensports 

in Soest. Initiatoren waren die 

dort stationierten, englischen Soldaten. Das zog bald 

Kreise. Die Soester Polizei war ebenfalls sehr interessiert. 

Ein Verein gründete sich zeitnah. 

So fing es an... 

Im Soester Jahnstadion waren es zuerst die Engländer, die 

den Bogensport als Zeitvertreib und zu ihrer eigenen Ertüchtigung 

ausübten. Das sprach sich schnell herum und schon 

bald gesellten sich Polizisten aus Soest und Umgebung zu 

dieser Truppe. Durch die Verbindung der Soester Polizisten 

zu ihren Arnsberger Kollegen gab es erste Kontakte aus dem 

Sauerland zum Soester Bogensportverein. 

Bald darauf bildete sich ein Ableger 

des Soester Vereins in Rumbeck 

Da es wirklich beschwerlich war, zum Training extra nach 

Soest zu fahren, bildete sich kurz darauf ein Ableger des 

Soester Muttervereins in Rumbeck. Sechs begeisterte Bogenschützen 

bildeten hier in der Rumbecker Anfangszeit das 

Vereinsleben ab. Besser gesagt, füllten es prächtig aus. 

Bei jedem Wetter wurde auf dem Trainingsgelände geübt. 

Das sprach sich schnell herum. Ein langsamer, aber kontinuierlicher 

Anstieg der Mitgliederzahlen aus allen Bevölkerungskreisen 

und Altersgruppen setzte ein. Dabei blieb der 

Soester Mutterverein weiterhin für Trainingsbögen, Scheiben, 

Pfeile und die gesamte weitere Vereinslogistik zuständig. 


Der Bogensport in Rumbeck 

und Umgebung 

Der Einzugsbereich der Rumbecker Abteilung besteht 

zurzeit aus Meschede, Sundern, Oeventrop, Freienohl und 

natürlich Arnsberg. Circa 60 Mitglieder sind es aktuell in 

Rumbeck. Alle Mitglieder der Rumbecker Bogenschützen 

eint eine große Freude an der gemeinsamen Sache. 

Es herrscht - bei allgemeiner und gegenseitiger Wertschätzung 

- eine gesunde Konkurrenz vor. Die älteren 

Schützen nehmen die Jungen „an die Hand“, geben dabei 

ihre Erfahrung, ihr Wissen und Können weiter. Stetes 

Üben und Lernen ist natürlich Bedingung. Bogensport ist 

eine Mischung aus ca. 80 Prozent Konzentration und 20 

Prozent Kraft. Spaß macht es natürlich auch. Und das bei 

jedem Wetter. 

Die gute Mischung macht den Verein aus! ■ 

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„Kunststoff ist 

die Zukunft“ 

Kunststoffbranche ein 

wichtiger Standortfaktor 

im Sauerland 

Paul Senske 


„K 

unststoff ist für mich mein Leben, da 

verdiene ich mein Geld mit und dazu 

noch alle 120 Mitarbeiterinnen und 

Mitarbeiter, die wir haben“, sagt Jens Frommberger. 

„Kunststoff ist die Zukunft.“ Gemeinsam mit seinem 

Bruder Lars Frommberger und Knut Langer ist er 

Geschäftsführer der Firma Werner Langer GmbH & 

Co. KG aus Meschede-Berge, einem „Leuchtturm“ 

der Kunststoffbranche im Hochsauerlandkreis. „Die 

Kunststoffbranche ist ein bedeutender Standortfaktor 

im Sauerland“, betont Lars Frommberger. 

Die Statistik des statistischen Landesamtes, IT. NRW, 

unterstreicht das: 2018 waren insgesamt 28 Firmen 

(ab 20 Mitarbeiter) in der Kunststoffbranche im Hochsauerlandkreis 

tätig und beschäftigten 2.693 Personen. 

Das waren drei Firmen mehr als 2017, das Plus bei den 

Beschäftigten betrug 8,5 Prozent. Der Umsatz betrug gut 

511 Millionen Euro (19,1 Prozent mehr als 2017), der 

(direkte) Export-Anteil lag bei rund 35 Prozent. „Auch 

die Kunststoffbranche im HSK hat für Wachstum gesorgt 

und ist ein wichtiger Arbeitgeber“, erklärt Stefan Severin, 

IHK-Geschäftsbereichsleiter für Volkswirtschaft, Kommunikation, 

Unternehmensförderung, International. „Die 

Industrie ist hier vielschichtig aufgestellt. Die Metall- und 

Elektroindustrie sowie der Maschinenbau bilden zwar 

einen Schwerpunkt, dennoch sind wir alles andere als 

monostrukturiert. Das macht uns relativ krisenfest.“ 

Firma Langer produziert 6.000 Kunststoffteile 

Die Firma Langer („Kompetenz in Kunststoff - Von der 

Idee bis zur Serie“) produziert in drei Schichten rund 

6.000 hochwertige Kunststoff-Teile. Von der Konstruktion 

und Entwicklung über den Werkzeugbau und Spritzguss 

bis zur Montage von Baugruppen bietet der mit über 

30 verschiedenen Arbeitszeit-Modellen als „familien- 


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freundliches Unternehmen“ zertifizierte und in Berge fest 

verwurzelte Weltmarktführer die komplette Prozesskette 

an. Produziert wird für die Bereiche Elektrotechnik, 

Lager- und Fördertechnik, Freizeit und Sport, Werbemittel 

und Bürobedarf, Bauzubehör, Haushalt und Hospital 

sowie für die Leuchten-Industrie. Langer produziert u. a. 

auch für das Hüstener Lichttechnik-Unternehmen Trilux, GEMEINSAM FÜR 

zum Beispiel ein Leuchtenteil für eine LED-Lampe. UNSERE Lars ZUKUNFT 

Frommberger erklärt die Herstellung des Kunst stoffteils 

im sogenannten Spritzgussverfahren (Umformverfahren): 

„Das Material besteht aus Granulat, das sind kleine 

Körner. Die kommen in die Spritzgussmaschine, werden 

dort thermisch aufgewärmt und unter Druck in die Form 

eingepresst.“ Nach der Abkühlung wird das Werkzeug 

geöffnet und das Kunststoffteil entnommen. Qualitätskontrollen 

und Nachbearbeitungen sind weitere Schritte. 

Viele Produkte werden in Zusammenarbeit mit den 

Kunden entwickelt. 

Dusch- und Brause schläuche von 

Ramspott aus Nuttlar 

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Herbst Winter 2019 2018 

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Das Geschenk 


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Sundern: Samba aus dem Sauerland 

Enser Treckerliebe 

WOLL - mit Herz und Hand von 



Sundern 

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digitalem WOW-Effekt 

Ein anderer „Leuchtturm“ der Kunststoffbranche ist die 

Firma Ramspott GmbH & Co. KG. aus Bestwig-Nuttlar. 

Das 1958 gegründete und in der dritten Generation 

von Heiner Ramspott geführte Unternehmen hat sich 

auf Herstellung und Vertrieb von Metall- und Kunststoffprodukten 

spezialisiert. Das Unternehmen liefert als 

innovativer Hersteller von Dusch- und Brauseschläuchen 

oder Kunststoffdichtungen eine große Palette an Sanitärprodukten. 

Die meisten Duschschläuche bestehen aus 

einem Verbund von Kunststoffschläuchen in Verbindung 

mit Metall ummantelungen. Auch die Oberteil-Klassiker 

aus der Ventiltechnik werden in Nuttlar produziert. 

Vertrieben werden die Badartikel über den Sanitär-Fachhandel 

und die Baumärkte. Ramspott genießt in der 

Branche einen glänzenden Ruf. Zahlreiche Erfindungen 

wie der Duschschlauch-Drehkonus wurden zu Patenten 

angemeldet. 

Die Kunststoff-Branche im Sauerland wächst. Die sogenannten 

polymeren Werkstoffe gelten als Wegbereiter für 

ökonomischen, ökologischen und sozialen Fortschritt. 

Kaum ein anderer Werkstoff ist so vielfältig und innovativ 

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Frühling 2019 

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Magazin für die Sauerländer Lebensart 

WO L – mit Herz und Hand von 

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Das Bestwiger “Sündenwäldchen” 

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Olsberg-E leringhausen im Portrait 


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S A U E R L Ä N D E R W Ö R T E R 

Kniften 

Oben, aufm Balken! 

anbölken 

Schlawanzuch 

Mach die Döppen zu 

Buiterling 

meschugge 

wahne 

Buchse 

Prost 

döppen 

Jaust 

gammeln 

Wat krisse? 

Schluffen 

Spirenzkes 

beömmeln 


Spökes 

Guck ma aufn Tacho…! 

betuppen 

Bumms 

Omma & Oppa 

Aufn Keks gehen 

umme Ecke 

Twersbraaken Nuckelpinne 

Mit Foffo! 

Ker 

rumschlarwenzeln 

Pannekauken 

Schmackes 

Ette 

Nachtpolter 

krabaftig 

Äppel 

Käsekauken 

schnöggelig 

Kannse ma sehen! 

Duseldüppen 

Schloiterbuchse 

De Oime 

rumschleutern 

röppen 

Ömmes 

Schnuck 

Wo kommse wech? 

Strakstich 

Wem hörsse? 

knatschen 

Dat biste selbst in Schuld! 

rumkrosen 

Kopp 

Hömma! 

Bin oppe! 

rumdrammen 

Hambummel 

Knüpp 

Poofe 

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Fisematenten 

Pimpernellen 

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Tacken 

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Giebelfrigger 

Jück 

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Ich krich die Pimpernellen... 

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Schmandfurt Töürfeln 

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Klümpkes 

Pulle 

Mach die Döppen zu 

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Mach hinne! 

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Gute Ausbildungschancen 

und findet 

sich so in vielen 

Produkten des Alltags 

wieder. Besonders in der Medizin sind Kunststoff-Artikel 

lebenswichtig. 

Ungeachtet dessen genießt Kunststoff, umgangssprachlich 

als Plastik bezeichnet, nicht den besten Ruf. Grund ist der 

problematische ökologische Fußabdruck (Meeresmüll, 

Wegwerfmentalität, Plastikverpackungen, Entsorgung). 

„Die Themen Umweltschutz, Ressourcenschonung und 

Recycling spielen bei uns eine große Rolle“, betont Jens 

Frommberger. „Jedes Teil hat bei uns einen Materialstempel. 

Man kann sehen, aus welchem Material es gemacht ist. 

Wir versuchen, Materialverschwendung in der Produktion 

zu vermeiden. Das heißt, wir setzen entweder einen Heisskanal 

an, den wir direkt auf den Artikel spritzen können, 

ohne einen Anguss. Wenn wir einen Anguss haben, dann 

fügen wir den dem Spritzprozess sofort wieder bei, indem 

wir eine Beistell-Mühle neben der Maschine haben.“ 

Für die Geschäftsführer der Firma Langer steht fest: 

„Kunststoff hat Zukunft. Das hat auch Bundeswirtschaftsminister 

Peter Altmaier auf der jüngsten Kunststoffmesse in 

Düsseldorf gesagt“, so Jens Frommberger. „Bei Einwegverpackungen 

mag Kunststoff nicht der Weg der Wahl sein. 

Schauen wir aber zum Beispiel auf den Automobilbau. 

Alles soll leichter werden, das geht nicht mit Metall.“ Lars 

Frommberger fügt hinzu: „Wenn das Thema Nachhaltigkeit 

eine große Rolle spielt, Recycling-Ware genutzt und 

der Kreislauf der Ware berücksichtigt wird, nicht alles auf 

der Deponie landet, sondern aufgearbeitet wird, dann hat 

Kunststoff eine gute Zukunft. Kunststoff macht Energie-Ersparnis 

möglich, die Bauteile werden leichter und die 

CO2-Bilanz ist in vielen Bereichen besser als bei Metall.“ 

Als gut und zukunftssicher gelten auch die Ausbildungschancen 

in der heimischen Kunststoff-Branche. 

Der klassische Weg führt zum Verfahrensmechaniker 

für Kunststoff- und 

Kautschuktechnik, darauf 

aufbauend zum Techniker 

und Meister. Ein anderer 

Weg ist die duale Ausbildung 

mit Studium 

der Kunststofftechnik. 

Auch Anlagemechaniker 

haben gute Chancen. 

Die Firmen 

setzen auf qualifizierten 

Nachwuchs 

für sichere und 

attraktive Arbeitsplätze. 

■ 

Kunststoffe (im Volksmund auch Plastik 

genannt) sind künstlich hergestellte Werkstoffe 

aus Makromolekülen. Sie werden synthetisch - 

aus dem Rohstoff Erdöl - oder halbsynthetisch 

- durch Modifikation natürlicher Polymere 

- hergestellt. Umgewandelte Naturprodukte 

sind zum Beispiel Gummi aus dem Saft der 

Gummibäume (Kautschuk) und Fasern, die 

aus Cellulose gewonnen werden. Die Technopolymere, 

wie sie auch genannt werden, unterteilen 

sich in drei Gruppen: Thermoplaste, die 

sehr formbar sind und wiederholt verwendet 

werden können, wie Plastikbecher. Duroplaste, 

die aus eher hartem und sprödem Material 

bestehen, das u. a. beim Steckdosen-Gehäuse 

zum Einsatz kommt. Die dritte Gruppe sind 

die Elastomere, die z. B. in Plastikschwämmen 

vorkommen. 

Der erste Kunststoff der Menschheitsgeschichte 

war das sogenannte Birkenpech. 

Es wurde durch Trockendestillation aus 

Birken rinde gewonnen und diente als Universalkleber. 


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Was hat ein 

Gullideckel mit 

Kunststoff zu 

tun? 

Mescheder Spritzguss-Spezialisten sind Marktführer 

bei Modellzeichen für den Gießereibedarf 


S. Droste & Privat 

Man muss schon staunen, 

was unsere heimische 

Wirtschaft so alles herstellt. 

Riskieren wir zum Beispiel einen 

Blick nach Meschede-Berge, wo das 

Unternehmen Werner Langer GmbH 

& Co. KG seinen Sitz hat und mit 

derzeit 120 Mitarbeitern hochwertige 

Kunststoff-Spritzgussteile produziert. 

Unter anderem auch Modellzeichen. 

„Wer in Europa über einen Gullideckel 

geht, der geht mit hoher 

Wahrscheinlichkeit über eines unserer 

Modellzeichen für den Gießereibedarf“, 

erklärt Knut Langer, einer der 

drei Geschäftsführer. 

Modellzeichen werden zum Beispiel 

für Gussprodukte verwendet, die 

eine Kennzeichnung in Form einer 

Beschriftung, einer Nummer oder 

eines Emblems benötigen. Und weil 

Gullideckel nun einmal Gussprodukte 

sind und diese Beschriftung benötigen 

(z.B. mit welchem Gewicht sie 

belastet werden dürfen), schließt sich 

die Lücke zum Kunststoff-Teil aus 

Meschede. 

6.000 Produkte für 

vielfältige Branchen 

Modellzeichen sind aber nur ein Teil 

der Produktpalette. Die Kunden 

von Werner Langer kommen aus 

den unterschiedlichsten Branchen 

wie z.B. der Leuchtenindustrie, der 

Fördertechnik, der Medizin, der 

Elektrotechnik oder der Bauindustrie. 

“Unser Slogan lautet ´Von der 

Idee zur Serie´ und wir helfen so 

unseren Kunden wirklich umfassend 

von der ersten Konstruktionszeichnung 

über den Werkzeugbau bis 

hin zur Weiterverarbeitung wie z.B. 

dem Bedrucken oder der Montage”, 

ergänzt Geschäftsführer Jens 

Frommberger. Mittlerweile werden so 

über 6.000 verschiedene Produkte bei 

Werner Langer produziert. ■ 

Im Jahr 2018 gebaut: 

Die neue Logistikhalle in Meschede-Berge 

Jens Frommberger (li), Lars Frommberger (m) 

und Knut Langer sind die drei Geschäftsführer 

der Werner Langer GmbH & Co. KG 

Karriere mit Ausbildung 

Die Werner Langer GmbH & Co. KG bildet in fünf Berufen aus: 

• Industriekaufmann / -kauffrau 

• Werkzeugmechaniker/in Formentechnik 

• Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik 

• Fachkraft für Lagerlogistik 

Werner Langer GmbH & Co. KG 

Metall- und Kunststoffverarbeitung 

Auf dem Lohnsberg 6 

59872 Meschede-Berge 

Telefon +49 (0) 2903 9701 - 0 

info@werner-langer.de 

www.werner-langer.de 


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Biofilm im Brauseschlauch? 

Bestwiger Unternehmen erhält Förderung für 

den Einsatz ökologisch vorteilhafter Werkstoffe 


Jeder kennt ihn und jeder hat mindestens einen im Haushalt: Die Rede 

ist vom Brauseschlauch. Der Brauseschlauch ist eines dieser Produkte, 

über welches sich der Otto-Normalsauerländer keine Gedanken macht. 

Wir von WOLL treffen Heiner Ramspott, Inhaber und Geschäftsführer 

der Ramspott GmbH & Co. KG und stellen sofort fest: Er gehört nicht 

zur “Otto-Normal”-Sorte, denn er beschäftigt sich jeden Tag intensiv mit 

Schläuchen für Dusche, Armatur & Co. 

Das Ding mit dem Biofilm 

Die meisten der heute angebotenen 

Brauseschläuche werden aus PVC 

gefertigt. Selbst Metallschläuche 

haben einen Kunststoff-Kern, da sonst 

die Wasserdichtigkeit nicht gegeben 

ist. PVC ist grundsätzlich bestens geeignet 

für dieses Produkt, denn es ist 

wasserdicht, lange haltbar und dabei 

flexibel und trotzdem temperaturund 

formstabil. 

Etwa 80 % der heute angebotenen 

Schläuche bestehen aus PVC – und 

Ramspott GmbH & Co. KG 

das ist ein echtes Problem! Um das zu 

verstehen, muss man sich die Trinkwasserverordnung 

vom 1.8.2018 anschauen. 

Diese schreibt nämlich eine 

Vermeidung von Biofilmen in Brauseschläuchen 

vor. Biofilme be stehen 

aus einer Schleimschicht (Film), 

in der Mikroorganismen wie z. B. 

Bakterien, Algen oder Pilze gedeihen 

können. Die schlechte Nachricht 

lautet: PVC-Schläuche haben leider 

die Eigenschaft, dass sich darin diese 

Biofilme bilden können. 

Brauseschläuche aus 

dem Sauerland 

Die 1959 gegründete Ramspott 

GmbH & Co. KG produziert in Bestwig 

seit über 55 Jahren in nunmehr 

dritter Generation Dusch- und Brauseschläuche 

und bietet laut eigenen 

Angaben diesbezüglich deutschlandweit 

die größte Fertigungstiefe der 

gesamten Branche. Design, Langlebigkeit 

und hohe Funktionalität – das 

zeichnen die Ramspott-Produkte aus. 

Zum Programm gehören in erster Linie 

Kunststoff- und Metallschläuche 

sowie Robolatoren (Perlatoren), die 

mit allen gängigen Sanitärprodukten 

kompatibel sind. Die hier vorgestellte 

Entwicklung sowie zahlreiche 

weitere Patente und Geschmacksmuster 

dokumen tieren das innovative 

Gespür des Unternehmens. Mit 

seinen 60 Mitarbeitern produziert 

Ramspott ausschließlich für nationale 

und internationale Großhändler 

und Armaturenhe rsteller, so auch 

noch immer für ihren ersten Brauseschlauchkunden, 

den ebenfalls im 

Sauerland ansässigen Armaturenhersteller 

KLUDI. 


Dank TPE 30% weniger Material und keine Biofilme 

Im Gegensatz zu Schläuchen aus PVC, enthalten Schläuche 

aus thermoplastischen Elastomeren (TPE) keine Weichmacher. 

Biofilme finden hier somit kaum Nähr stoffe und haben quasi 

keine Chance. Der Haken: TPE ist je nach Härte entweder 

nicht so flexibel oder formstabil wie PVC. Ramspott ist es 

nun gelungen, dank einer innovativen Fertigungsanlage einen 

vielschichtigen Schlauch aus TPE zu entwickeln mit nahezu 

den selben Eigenschaften wie PVC – nur ohne Biofilm-Bildung. 

Außerdem kann u.a. auf Grund der geringen Masse 

mit dem Einsatz von TPE über 30 % Energie und Rohmaterial 

eingespart werden, was die Ressourcen er heblich schont. 

Weiterhin sind vereinfachte Recycling-Verfahren aufgrund der 

chlorfreien Rohstoffbasis möglich. 

Erfolgreich in dritter Generation: Heiner Ramspott, Inhaber und 

Geschäftsführer der Ramspott GmbH & Co. KG in Bestwig 

EU-Förderung 

All diese Punkte haben dazu geführt, dass dieses besondere 

Fertigungsverfahren vom europäischen Fonds für regionale 

Entwicklung (EFRE) und dem LANUV* im Vorfeld gefördert 

wurde. Ramspott ist dabei eines von 24 geförderten Unternehmen 

in NRW (es gab insgesamt 40 Bewerber). Die hier vorgestellten 

Schläuche werden demnächst im Handel verfügbar 

sein. Man kann zu dieser großartigen Leistung nur herzlich 

gratulieren und auch ein bisschen stolz sein auf unsere Produkte 

“made in Sauerland.” ■ 

* Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz 

Stärker als man denkt 

EFRE steigert die Wettbewerbsfähigkeit von KMU 

Innovatives Produktionsverfahren zur 

Herstellung von PVC freien Brauseschläuchen 

© green-lens.de / C. Gelpke 

Wir haben ein Herstellungsverfahren für einen siebenlagigen TPE Schlauch in 

Vollchromoptik entwickelt, um im Bereich von Kunststoffbrauseschläuchen den 

umstrittenen Werkstoff PVC durch den ökologisch vorteilhaften Werkstoff TPE 

zu ersetzen. 

Dieses Projekt wird durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert. 

www.efre.nrw.de 

www.wirtschaft.nrw.de 


Briloner Straße 39 

D-59909 Bestwig 

Tel.: +49 2904 9709- 0 

Fax: +49 2904 9709-17 

E-Mail: info@ramspott.de 

www.ramspott.de 


Der Herzschlag unter dem Sattel 

In der Wiege von Kathrin Müller lag eine große 

Portion Pferdeliebe, die sie heute zu einer erfolgreichen 

Springreiterin macht 


Inga Bremenkamp & Privat 


„W 

enn du beim Wettkampf 

im Einlass stehst 

und durch den Sattel 

spürst, wie das Herz deines Pferdes zu 

klopfen anfängt, dann weißt du, dass dein 

Partner heute alles richtig machen will und 

für dich kämpfen wird“, beschreibt Kathrin 

Müller die letzten Sekunden vor einem Ritt 

durch den Parcour. Ab dann zählt für sie 

nur die Einheit zwischen Pferd und Reiter, 

die sie so fasziniert. 

Aus Angst wurde Passion 

„Kathrin hat auf einem Pferd gesessen, bevor 

sie überhaupt richtig laufen konnte“, erinnert 

sich Mama Andrea Müller. „Sie hat sich 

einfach ganz fest an der Mähne von Sabrina, 

unserem ersten Pony, festgekrallt. Ich hatte 

den Strick in der einen und den Kinderwagen, 

in dem Kathrins kleiner Bruder Philipp saß, 

in der anderen Hand“, erzählt die zweifache 

Mutter aus dem Familienleben der Müllers. 

„Für mich gab’s nie etwas anderes. Ich wollte 

einfach nie etwas anderes machen. Das ist 

schon eine richtige Passion“, erklärt Kathrin 

Müller, die den Gut Beringhof leitet. Ihre 

Eltern waren damals beide im Pferdesport 

aktiv und helfen bis heute fleißig auf dem 

Familienhof mit. „Von 52 Wochenenden 

im Jahr waren wir damals an mindestens 45 

Wochenenden alle gemeinsam auf einem Reitturnier 

irgendwo in Europa. Papa hat dann an 

den großen Turnieren und ich an den kleinen 

Kinderturnieren teilgenommen“, erinnert sich 

die Springreiterin, die in diesem Jahr bei den 

Deutschen Meisterschaften in Balve Bronze 

holte. „Springen wollte ich schon immer, 

wobei ich anfangs tatsächlich Angst davor 

hatte. Eine Passion ist das erst geworden, als 

ich auf Papas große Pferde durfte. Auf den 

kleinen Ponys waren die Sprünge immer 

etwas holpriger“, verrät Kathrin Müller, die 

gemeinsam mit ihren Eltern und 40 eigenen 

Pferden auf dem Beringhof in der Nähe von 

Voßwinkel lebt. 

Das Pferd, das sprang 

wie ein Hase 

Unter dem Sattel hat die 33-Jährige aktuell 

25 Pferde. 15 weitere sind entweder 

in Pension, haben frisch gefohlt oder 

sind kurz vor der Ausbildung zum 

Sprungpferd. Gemeinsam mit 

ihrem Papa Bernd hält Kathrin 

Müller immer wieder Ausschau 

nach jungen Pferden, in denen ein 

Talent zu schlummern scheint. „Wir 

scouten die Pferde und bilden sie dann 

aus. Es ist toll, wenn du mit einem Pferd 

arbeitest und im Parcour irgendwann merkst, 

dass es da unter dir gerade ‚klick‘ gemacht hat. 

Das ist ein erhebendes und tolles Gefühl“, 

berichtet Kathrin Müller, die täglich acht bis 

zehn Pferde trainiert. Auf der Suche nach 

tollen Nachwuchspferden sind ein gutes Auge 

und manchmal auch etwas Mut gefragt. „Vor 

drei Jahren habe ich meinen Hengst For Cash 

ziemlich günstig gekauft. Der war damals fast 

gar nicht reitbar und einige haben mich für 

diese Entscheidung ein wenig ausgelacht. Ich 

aber habe da ein Talent gesehen. Ich wusste, 

dass er unglaublich gut werden kann, wenn 

er erst einmal verstanden hat, worum es 

geht“, sagt die studierte Sport- und Eventmanagerin. 

„For Cash ist anfangs immer ganz 

unklassisch gesprungen. Irgendwie hat 

er mich an einen Hasen erinnert. Er 

wollte immer alles richtig machen, 

ist immer höher gesprungen als 

er musste und ist dabei völlig verkrampft. 

Eines Tages hat er’s dann 

verstanden“, äußert sich Kathrin 

Müller über ihr Lieblingspferd, das 

heute ihr drittbestes im Stall ist. 

Die unberührte Pferdeseele 

Kathrin Müller ist mit Pferden groß geworden. 

Sie hat früh verstanden, dass ein 

Pony kein Sportgerät, sondern ein richtiger 

Spielkamerad ist, um den man sich gut kümmern 

muss. Aus diesem Grundsatz heraus ist 

ihre heutige Philosophie im Umgang mit den 


Pferden entstanden: „Meine Stärke liegt darin, 

die Pferde als Reiterin so zu lassen wie sie 

sind. Ich versuche nicht, sie in ein bestimmtes 

Muster zu pressen. Jedes Pferd ist anders. 

Das ist genau wie bei uns Menschen“, erklärt 

Kathrin Müller und führt fort: „Ich kann ein 

Pferd nicht mit Kraft reiten. Das gegenseitige 

Vertrauen ist extrem wichtig. An diesem 

Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen“, 

weiß die junge Profireiterin, die überzeugt 

davon ist, dass nur ein gesundes und glückliches 

Pferd seine Bestleistung abrufen kann. 

bisherigen Erfolge bei nationalen und internationalen 

Turnieren empfiehlt sich die Springreiterin 

auch immer wieder für den A-Kader 

von Bundestrainer Otto Becker. „Mein ganz 

großer Traum ist einmal die Teilnahme am 

Chio in Aachen. Das wäre schon noch einmal 

eine andere Hausnummer“, verrät Kathrin 

Müller, die sich schon jetzt wieder 

auf den Moment freut, in dem das 

Herz ihres Pferdes unter 

dem Sattel zu tanzen 

anfängt. ■ 

Der große Traum von Aachen 

Kathrin Müller hat mit sechs Jahren an ihrem 

ersten Reitturnier teilgenommen und viele 

Erfahrungen im Wettkampfparcour sammeln 

dürfen. Sie schaut und hört genau hin, was 

ihr sensibel ausgewähltes Pferd am jeweiligen 

Wettkampftag braucht: „Jedes Pferd hat 

einmal einen schlechten oder einen ganz 

besonders guten Tag. Ich spüre genau, ob ich 

mein Pferd kurz vor dem Wettkampf pushen 

oder bremsen muss. Das ist vermutlich 

ähnlich wie bei einem Fußballtrainer, der 

vor seiner Kabinenansprache ja auch schaut, 

wie es seinen Spielern heute genau geht“, 

verdeutlicht Kathrin Müller. Dank ihrer 

Susanne Köhler: 


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Matilda findet eine fast leblose Biene und 

kümmert sich um sie. Dabei lernt sie eine 

freundliche Polizistin, einen Imker und dessen 

Sohn Milan kennen, der ihr das faszinierende 

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Ganzjährige Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 10 - 18 Uhr | Samstag: 10 - 14 Uhr | Sowie nach Vereinbarung

Seit 30 Jahren 

völlig abgehoben 

Das Ballonteam Sauerland 

aus Oeventrop ist eines der 

ältesten im Sauerland 


Philipp Nolte 

An 

seine erste Fahrt mit dem Heißluftballon 

kann sich Franz-Josef Hanses noch 

ganz genau erinnern. Aber nicht, weil sie 

besonders schön war. Im Gegenteil: Die Fahrt war alles 

andere als ein Highlight. „Ich war 1988 auf einer Firmenreise 

in Mexiko. Wir haben damals eine Fahrt mit einem 

uralten Ballon gemacht und nach 20 Minuten war alles 

schon wieder vorbei. Das war eher Strapaze als Erlebnis“, 

erinnert sich Hanses lachend zurück. Dass er 30 Jahre 

später Chef eines Ballonteams sein wird und über 800 

Ballonfahrten absolvieren würde, hätte er damals bestimmt 

nicht gedacht. 

Seine Einstellung zum Ballonfahren sollte sich erst ein Jahr 

später ändern. Damals stiftet die Firma Veltins den Segelfliegern 

vom Spatzennest in Oeventrop einen Heißluftballon. 

Seine erste Fahrt mit dem Ballon an Ostern 1989 bleibt 

Franz-Josef Hanses für immer in besonderer Erinnerung: 

„Damals war es bitterkalt. Wir hatten minus zehn Grad 

Außentemperatur und sind über den stillen Möhnesee 

gefahren. Der Ballon war damals noch nicht getauft und der 

Ballonführer hielt es für eine gute Idee, den Ballon in der 

Möhne zu taufen. Bei so einer Taufe berührt der Korb die 

Wasseroberfläche - doch der Plan ging schief. Wir waren bis 

zu den Knien im eiskalten Wasser und die Spaziergänger am 

Ufer dachten, dass wir mitsamt dem Ballon untergehen. Bei 

meiner anschließenden Taufe bekam ich dann auch meinen 


Namen: Fürst Franz lustiger Tannenzapfenpflücker 

und mutiger Seefahrer vom Stausee zu 

Möhne.“ 

Die Faszination ist noch heute 

ungebrochen 

Heute ist das Ballonteam Sauerland eines der 

ältesten Teams in der Umgebung und hat 

acht Mitglieder, die zum Teil seit der ersten 

Stunde mit dabei sind. Dabei macht es für die 

Teammitglieder keinen Unterschied, wer Pilot 

ist und wer zur Bodenmannschaft gehört. 

„Jedes Teammitglied ist enorm wichtig. Ohne 

sie könnten wir den Ballon gar nicht in die 

Luft bekommen. Das Team hat einen starken 

Zusammenhalt. Vom Start bis zur Landung. 

Das ist das Tolle!“, macht es René Hanses 

deutlich. Der 32-Jährige ist auf dem Flugplatz 

in Oeventrop groß geworden und ebenfalls 

Ballonpilot. Obwohl er, wie sein Vater, sogar 

Freiballon-Fluglehrer ist, hat das Ballonfahren 

seine Faszination noch immer nicht verloren. 

„Die Ruhe beim Ballonfahren ist das Schönste. 

Man hat Zeit, sich Details anzuschauen. 

Man sieht jeden Garten und entdeckt immer 

etwas Neues. Außerdem ist man immer zu 

Randzeiten unterwegs und sieht die schönsten 

Sonnenauf- und untergänge“, beschreibt 

es René Hanses, der mit seiner Leidenschaft 

sogar Freundin Linda Dressner angesteckt 

hat. Sie wird aktuell zur Ballonpilotin 

ausgebildet und ist dann eine der wenigen 

Frauen in Deutschland, die das Ballonfahren 

beherrschen. 

Stolz auf den bunten Ballon 

Der knallbunte Ballon des Teams fällt sofort 

auf, wenn er am Horizont schwebt und ist 

natürlich der große Stolz der Mannschaft. 

Der 3.400 Kubikmeter große Ballonschirm 

kann bis zu vier Personen im Korb tragen 

und wird besonders gepflegt. „So ein Ballon 

inklusive Korb und Zubehör kann schon mal 

bis zu 75.000 Euro kosten und ist dann für 

ungefähr 500 Fahrten ausgelegt. Außerdem 

muss 

er jedes 

Jahr zum 

TÜV; Schäden 

an der Hülle muss 

immer eine Spezialfirma reparie ren. So etwas 

geht natürlich ins Geld. Wir starten deswegen 

auch kaum noch bei Sonnenaufgang, denn 

der Morgentau auf den Wiesen ist für den 

Ballon das Schlimmste“, erklärt Franz-Josef 

Hanses. 

Teilnahme an der Montgolfiade 

Auf ein Highlight freut sich das Team aber 

jedes Jahr ganz besonders: die Warsteiner 

Internatio nale Montgolfiade. Auch dieses Jahr 

war das Team dort vertreten, seine Teilnahme 

hat Tradition. „Wir waren schon 1989 mit 

dabei. Damals war es noch eine ganz kleine, 

familiäre Veranstaltung mit fünf oder sechs 

Ballons“, erinnert sich der 67-jährige Teamchef 

und erzählt, dass das Ballonteam Sauerland 

seitdem jedes Jahr an Europas größtem 

Heißluftballon-Wettbewerb teilgenommen 

hat. Die Leidenschaft zum Ballonfahren ist 

immer noch ungebrochen und seine Frau 

Birgit Hanses bringt es auf den Punkt: „Die 

Faszination für das Ballonfahren ist bei Groß 

und Klein da. Das ist einfach toll. Ich selbst 

schaue nach all den Jahren immer noch 

begeistert nach oben, wenn die Ballons am 

Horizont auftauchen.“ ■ 


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Kameraüberwachung auf dem eigenen Grundstück 

Was ist erlaubt, was nicht? Ein Gespräch mit Olsberger Datenschutzprofis. 

Einbruch – Vandalismus 

– Schmierereien. Gerade 

in der dunklen Jahreszeit 

ist das leider vermehrt ein Thema 

- auch hier bei uns im Sauerland. 

Als Abschreckung sind Überwachungskameras 

ein gutes Mittel für 

Immobilienbesitzer. Doch was darf 

man eigentlich und was ist nicht 

erlaubt? Wir haben mit Benjamin 

Richter und Christoph Kleine von 

der Datenschutzfirma PROCOVA- 

GmbH aus Olsberg darüber 

gesprochen. 

“Grundsätzlich darf man das eigene 

Einfamilienhaus und Grundstück 

mit einer Videokamera überwachen”, 

erklärt Richter. “Die Kamera dürfen 

Sie vorsorglich anbringen, um Diebe 

von einem Einbruch oder Sprayer 

von einem unerlaubten Graffiti abzuhalten. 

Dabei darf die Kamera allerdings 

nur auf das eigene Grundstück 

gerichtet sein – nicht auf ein Nachbargrundstück 

oder auf gemeinsame 

Auffahrten. Eine solche Beobachtung 

würde das sogenannte Recht auf informationelle 

Selbstbestimmung des 

Nachbarn verletzen. Dieses Recht ist 

Bestandteil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, 

das per Grundgesetz 

geschützt ist.” 

Öffentlicher Bereich 

Kameraüberwachungen von öffentlichen 

Bereichen vor dem Haus 

sind nur in seltenen Fällen zulässig. 

Wenn der Eigentümer allerdings 

wiederholt Opfer von Straftaten war 

und infolgedessen über die Grundstücksgrenzen 

hinaus den Gehweg 

überwacht (z.B. um sein wiederholt 

mutwillig beschädigtes Fahrzeug zu 

überwachen), wiegt das Interesse des 

Eigentümers in der Regel mehr als 

das Interesse des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. 

Grundsätzlich sollte man gut sichtbar 

ein Schild aufhängen, dass der jeweilige 

Bereich überwacht wird. Das 

gilt auch für direkte Videoaufnahmen 

in der Wohnung. Jede Person, ob 

angestellte Servicekraft (Babysitter, 

Haushaltshilfe) oder auch Besucher 

müssen auf die Überwachung 

ausdrücklich und sehr transparent 

hingewiesen werden. Ausnahmen 

bilden hier konkrete Verdachtsfälle 

z.B. bei wiederholtem Diebstahl. 


Speicherung des aufgenommenen 

Materials 

“Man kann mithilfe der Überwachung auch Beweise 

sammeln, wenn man bereits von Diebstahl oder 

Sachbeschädigung betroffen war”, klärt uns der 

Datenschutzexperte Christoph Kleine auf und führt 

fort: “Aber bitte nicht die Aufnahmen selbst ins Internet 

stellen, um einen Einbrecher zu suchen. So ein 

privater Fahndungsaufruf ist verboten, denn er greift 

in das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Täters ein. 

Dieser kann Schadenersatz verlangen. Übergeben Sie 

das Filmmaterial am besten der Polizei, damit diese 

den Täter ermitteln kann.” 

Wie lange man das Videomaterial speichern darf, 

darüber äußert sich die DSGVO leider nur sehr 

schwammig. Hilfe zum Thema Datenschutz finden 

Sie bei Benjamin Richter und Christoph Kleine von 

PROCOVA aus Olsberg. 

Datenschutz für Sauerländer 

Unternehmen 

Anders als für Privatleute gelten in Unternehmen viel 

strengere Datenschutzbestimmungen - selbst bei Freiberuflern 

oder 1-Personen-Firmen. Sobald personenbezogene 

Daten automatisiert verarbeitet werden (und dies können 

auch „Laufzettel“ im Handwerk sein) gilt die DSGVO. Im 

Sauerland hat es sich die Firma PROCOVA zur Aufgabe 

gemacht, Unternehmen beim Thema Datenschutz als 

Berater und externen Datenschutzbeauftragter zu unterstützen. 

Als Datenschutz-Spezialisten aus der Praxis sind 

PROCOVA als Ausbildungsstätte für betriebliche Datenschutzbeauftragte 

als einzige in Südwestfalen TÜV-Rheinland 

zertifiziert. Allein im Jahr 2018 haben die beiden 

Geschäftsführer über 120 Datenschutzbeauftragte ausgebildet. 

Überdies sind Christoph Kleine und Benjamin Richter 

auch im Ehrenamt engagiert und zwar im Vorstand des 

2019 neu gegründeten Marketingclubs Hochsauerland. 

Nehmen Sie gerne Kontakt auf - info@procova.de ■ 

procova GmbH 

Christoph Kleine (links) und Benjamin Richter von der Firma PROCOVA aus 

Olsberg kennen sich mit Datenschutz und der DSGVO bestens aus. 

map-mark Brunskappeler Str. 20 

59939 Olsberg 

phone +49 (0)2985 9089316 

Tv www.procova.de 


Der Verein der 

Eichholzfreunde 

prägt ein ganzes Viertel 

Markus Weber 

Philipp Nolte 

Sie widmen sich mit großem Enthusiasmus der 

Bewahrung und Erneuerung eines wunderschönen 

Natur- und Wohngebiets in Arnsberg, verlieren 

dabei aber auch das übrige Alt-Arnsberg nicht aus den 

Augen: Der Verein der Eichholzfreunde hat in den 

letzten Jahren mit seinen ehrenamtlichen Projekten das 

Eichholzviertel, also das Gebiet südlich des Neumarkts 

in Alt-Arnsberg, geprägt. 

Eine Nachbarschaftsinitiative veranstaltet seit 1982 das 

sogenannte „Eichholzfest“, das alle zwei Jahre auf dem 

Parkplatz des Kreishauses des HSK stattfindet und bei 

dem bis heute viele Vereins-Mitglieder, aktuelle 

und ehemalige Anwohner des Eichholzes, ein 

fröhliches und ausgelassenes Wiedersehen 

feiern. In einer „Nacht- und Nebel-Aktion 

bei Peter Havestadt (heutiger 

Ehrenvor sitzender des Vereins) in der 

Garage“, so der heutige 1. Vorsitzende 

Christoph Regniet, wurde dann im 

Jahr 2003 durch 14 Mitglieder der 

Nachbarschaftsinitiative der „Verein der 

Eichholzfreunde Arnsberg e.V.“ gegründet. 

„Kinderteich“ erstes Großprojekt 

Christoph Regniet wurde dann 2007 darauf aufmerksam 

gemacht, dass die Bezirksregierung Arnsberg Fördermittel 

zur Pflege der Umwelt in Form sogenannter „Heimatschecks“ 

bereitstellte und auch der Hochsauerlandkreis 

sich an Projekten der Naturschutzpflege mit einigen 

tausend Euro beteiligte. Bald war ein geeignetes Objekt 

gefunden: der idyllisch gelegene „Kinderteich“ im Eichholz. 

Der letzte von ehemals sieben Fischteichen des 

Klosters We dinghausen war zu dieser Zeit zugewuchert 

und unansehn lich, die Uferbefestigung nicht mehr als 

solche zu erkennen. Mit Hilfe heimischer Garten-Landschaftsbauunternehmen 

(und durch 

finanzielle Aufstockung der öffentlichen 

Fördermittel durch den Verein selbst) 

wurde das Ufer des Teiches komplett 

neu befestigt und mit Palisaden versehen, 

der Teich gereinigt und ein breiter 

Schotterweg angelegt. 

Auch zwei neue Ruhebänke wurden 

aufgestellt. So ist der nur einige Gehminuten 

vom Altstadtzentrum ent fernte Ort 


Arnsberg als Wächterin des Eichholzes thront. 

Auf Initiative des Arnsberger Försters Wolfram Blanke 

wurde der Platz mit rundherum aufgestellten Sitzbänken 

versehen; außerdem wurde eine Schneise in den Wald 

geschlagen, so dass nunmehr eine freie Sicht vom Platz auf 

die Arnsberger Neustadt besteht. 

Das Ehmsen-Denkmal , auch 

bekannt als „Flüsterhäuschen“ 

wieder zu einem malerisch-verträumten Anziehungspunkt 

für Spaziergänger und Ruhesuchende geworden. Im Jahr 

2019 wurden unter der Regie des Eichholzvereins übrigens 

erneut ergänzende Reparatur- und Reinigungsarbeiten am 

„Kinderteich“ vorgenommen. 

Der „Hexentanzplatz“ mit neuer Hexe 

Vom Kinderteich führt ein mäßiger Anstieg zu der mit 

265 Meter höchstgelegenen Stelle im Eichholz, dem 

„Hexentanz platz“. Christoph Regniet: „Bereits im 19. 

Jahrhundert war der Platz ein beliebter Treffpunkt der 

Schüler des am Fuße des Eichholzwaldes gelegenen 

Gymnasiums Laurentianums. Wir haben uns 

daher entschlossen, diesem schönen und 

prominenten Ort ein neues Gesicht zu 

geben und haben hier zu zum Arnsberger 

Künstler Shapor Engineer (bekannt 

unter dem Namen „Kettensägen-Schnitzer“) 

Kontakt aufgenommen.“ 

Es entstand nach den Vorgaben 

des Vereins eine markante große Hexe 

aus Holz, die nunmehr hoch oben über 

Eines der bekanntesten Denkmäler der 

Stadt Arnsberg ist das Ehmsen- 

Denk mal im Eichholz (aufgrund 

seiner besonderen 

Akustik auch „Flüsterhäuschen“ 

genannt), 1897 

vom Sauerländischen 

Gebirgs verein zu Ehren 

des Forst rats Ehmsen 

errichtet. 

Im Jahr 2011/2012 war eine 

umfangrei che Sanierung des 

Denk 

mals notwendig. Der hierfür gebildeten Sanierungsgemeinschaft 

gehörte neben dem Land NRW als Eigentümer des 

Grundstücks, dem SGV und der Stadt Arnsberg selbstverständlich 

auch der Verein „Eichholzfreunde e.V.“ an. 

Die im Kolonialstil erbaute Kuppel des Gebäudes, welche 

durch allmählichen Wassereintritt vom Einsturz bedroht 

war, wurde mit einem Stahlrahmen versehen, das Dach neu 

verputzt. Die Kosten der Sanie rung, die einen sechsstelligen 

Euro-Betrag erreichten, wurden von der Sanierungsgemeinschaft 

und der Kulturstiftung NRW getragen. 

Zudem wird das Ehmsen-Denkmal mindestens einmal im 

Jahr mit einem neuen, weißen Anstrich versehen, um die 

besondere Anziehungskraft zu erhalten. 

Der Wetterpilz im Eichholz 

Im Jahr 2015 hatte der damalige, 

mutmaßlich 100 Jahre alte Wetter-Unterstand 

ausgedient und musste aus 

Sicherheitsgründen abgerissen werden. 

„Wir mussten einfach handeln“, so 

der heutige Ehrenvorsitzende Peter 

Havestadt, „denn der alte Wetterpilz war 

völlig morsch und letztlich eine Gefahr für 


die Schutzsuchenden“. Glücklicherweise funktionierten 

auch hier die Beziehungen, in diesem Fall zum Berufsbildungszentrum 

der Handwerkskammer. Bei der folgenden 

gemeinsamen Ortsbesichtigung wurde be schlossen, dass 

ein Zimmerer-Lehrgang aus dem 2. Lehrjahr unter Anleitung 

von Zimmerermeister Rudolf Schmidt die Bauausführung 

übernehmen würde, wobei die Materialkosten 

vom Eichholzverein getragen wurden. 

Die Arbeiten wurden pünktlich zum Eichholzfest 2015 

fertiggestellt; auch hier konnte der Eichholzverein, dessen 

Vereinszweck nicht umsonst mit 

„der Förderung der Kultur, des 

Umweltschutzes, der Brauchtumspflege 

und des Heimatgedankens 

in Arnsberg, 

insbesondere im Eichholzviertel“ 

angegeben ist, mit 

großem Einsatz Sinnvolles 

für die Allgemeinheit erschaffen 

bzw. erhalten. 

Peter Havestadt 

Für die Zukunft gut aufgestellt 

Erfreulicherweise haben die Eichholzfreunde keine Nachwuchssorgen, 

von den heute circa achthundertdreißig (!) 

Mitgliedern beleben auch zweihundert der Alterskategorie 

„Unter 18“ den Verein, bei einem Jahresbeitrag von 

lediglich 5 Euro ein absolut erschwingliches Vergnügen. 

Und es gibt viele Ideen für die 

Zukunft… Was genau passieren 

wird, werden die Besucher 

des Eichholzes sicher bald 

erfahren und selbst erleben 

dürfen! ■ 


Mokka-Zimtsterne 

Ohne Zimt ist Weihnachtsgebäck 

eigentlich kaum denkbar. Allein der 

Geruch löst eine gute Stimmung aus. 

Die heilende Wirkung von Zimt ist schon seit 

der Antike bekannt. Besonders bei Husten und 

Schnupfen soll Zimt hilfreich sein. Außerdem ist 

sein Gehalt an Antioxidantien hoch, er regt den 

Appetit an, sorgt für eine gute Verdauung und 

senkt den Blutzuckerspiegel. Allerdings darf man 

das Gewürz nur sparsam dosieren. ■ 

Mokka-Zimtsterne 

(knapp 50 Stück) 

· 600 g gesiebten Puderzucker 

· 400 g Mandeln, gemahlen 

· 1 EL Zimt, 2 EL Espressopulver 

· 4 Eiweiße 

· Mokkabohnen 

250 g Puderzucker mit Mandeln, Zimt und 1 EL Espressopulvers 

mischen. 2 Eiweiße mit Knethaken einarbeiten. Teig auf einer mit 

Puderzucker bestäubten Arbeitsfläche ca. ½ cm dick ausrollen. 

Mit Sternförmchen ausstechen. 

1 EL Espressopulver mit 2 EL kochendem Wasser überbrühen, 

durchfiltern, abkühlen. 1 Eiweiß steif schlagen. Nach und nach 

den Rest des gesiebten Puderzuckers zufügen. 2 TL Espresso unterrühren. 

Sterne mit der Glasur bepinseln. Auf ein mit Backpapier 

belegtes Blech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad ca. 

15 Minuten backen, auf einem Kuchengitter auskühlen. 

Restlichen Puderzucker mit 1/2 Eiweiß glattrühren, in eine Spritztüte 

füllen und die Ränder der Sterne mit Guss verzieren. 

In die Mitte einen kleinen Klecks des Gusses spritzen und darauf 

die Mokkabohnen setzen. 

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Die letzten Mohikaner 

Die Brieftaubenzüchter von der Heimatliebe Neheim 

sind die letzten ihrer Art 


Tom Linke 

Die Tauben von Brieftaubenzüchter Jürgen 

Stoltenhoff gurren laut, als wir den Garten 

des 80-Jährigen in Neheim betreten. Aufgeregt 

flattern sie im Taubenschlag umher. „Sie nehmen jede 

Veränderung wahr und merken, wenn ein Fremder im 

Garten ist“, erklärt Stoltenhoff und er muss es wissen. 

Seit über 70 Jahren betreibt er den Brieftaubensport 

und er schwärmt noch heute von seiner Passion. 

Doch die Zeiten, in denen Brieftauben die „Renn pferde des 

kleinen Mannes“ waren, sind längst vorbei. Es ist schwer 

geworden für die Brieftaubenzüchter, denn der Nachwuchs 

fehlt. Jürgen Stoltenhoff und die Mitglieder von „Heimatliebe 

Neheim“ sind die letzten Taubenzüchter in der Umgebung. 

Vier Taubenschläge sind der Vereinigung geblieben, 

denn bei einem Durchschnittsalter von 80 Jahren, haben 

einige Mitglieder die Taubenzucht mittlerweile aufgegeben. 

Auch Jürgen Stoltenhoff hat die Zahl seiner Tiere reduziert. 

„Früher hatte ich im Winter 100 bis 110 Tauben in meinem 

Schlag. Heute sind es ungefähr 65 Vögel“, erklärt der Rentner, 

der sich um die Zukunft seines Hobbys sorgt. 

Kein Nachwuchs für den Taubensport 

Sorgen, die der 80-jährige nicht alleine trägt. Fast jede 

Reisevereinigung, unter der sich die sogenannten reisen den 

Schläge versammeln, klagt über einen immensen Mitgliederschwund. 

Sind es in der Reisevereinigung Oberruhrtal 

einmal über 80 Taubenschläge gewesen, waren es Anfang 

der 2000er Jahre nur noch 23. „Deswegen kam es 2003 zur 

Fusion mit der Reisevereinigung Werl. Wir waren dann auf 

einmal wieder 122 reisende Schläge, aber mittlerweile sind 

es auch nur noch 45“, erzählt Stoltenhoff. Im Ruhrgebiet, 

einst Brieftaubenhochburg, ist die Lage noch dramatischer 

und auch die Nachbarländer Belgien und die Niederlande 

haben das gleiche Problem. Da es überall an Züchternachwuchs 

mangelt, werden die Gebiete für Preisflüge immer 

größer und die Bedingungen dadurch immer unattraktiver. 

Trotzdem kämpfen die Züchter um Nachwuchs und auch 

Jürgen Stoltenhoff gibt nicht auf: „Wir haben so ein tolles 

Hobby, aber es ist auch kostspielig. Deshalb wollen wir es 

Jungzüchtern auch so leicht wie möglich machen. Wir stehen 

ihnen immer zur Seite und würden sogar Jungtauben 

kostenlos zur Verfügung stellen.“ 

Schlagliebe – Bei Taube und Züchter 

Jürgen Stoltenhoff holt eine Taube aus seinem Schlag 

und hält sie auf dem Arm. Sie hat die Ringnummer 195 

und flattert aufgeregt mit den Flügeln. Als sie jedoch 

ihren Züchter erkennt, wird sie sofort ruhig und scheint 

sich wohlzufühlen. Und das ist auch ein Grund, warum 


Brieftauben, trotz 

Distanzen von über 

600 Kilometern, 

immer wieder nach 

Hause zurückfinden. 

Die Schlagliebe und 

die Liebe zum Züchter 

zieht die Tauben scheinbar magisch an. Eine Liebe, die 

Stoltenhoff momentan besonders zu spüren bekommt. „Ich 

habe eine Taube im Schlag, die richtig verliebt ist in mich“, 

erzählt er. „Immer, wenn ich den Stock betrete, fliegt sie zu 

mir und gurrt lautstark. Und sie hört erst auf, wenn ich sie 

streichele.“ 

Auch Jürgen Stoltenhoff liebt seine Tauben und er erinnert 

sich noch genau an seine Lieblingstaube mit der Ringnummer 

101. „Mein Vater und ich haben 1948 mit der Brieftaubenzucht 

angefangen. Ein Jahr später haben wir dann am 

ersten Rennen nach Kriegsende teilgenommen und unsere 

Taube hat sofort den ersten Platz gemacht. Alle Nachbarn 

haben mitgefiebert. 1950 kam sie dann ohne Ring nach 

Hause. Irgendjemand muss ihr den Ring entfernt haben und 

damit war sie für den 

Sport eigentlich wertlos. 

Aber sie durfte natürlich 

trotzdem bei uns 

bleiben“, erinnert sich 

der Brieftaubenzüchter 

an die Zeit von damals, 

in der die ganze Familie für den Sport eingespannt wurde. 

Die Zeiten haben sich geändert und heute boomt die Brieftaubenzucht 

vor allem in China und den Golfstaaten. Hier 

werden immense Summen für Wettkampftauben gezahlt, 

die über 100 km/h schnell fliegen können. Erst in diesem 

Jahr verkaufte ein belgischer Züchter eine Taube für 1,25 

Millionen Euro. Summen, über die Jürgen Stoltenhoff den 

Kopf schüttelt, denn für ihn zählt die Gesundheit der Tiere 

viel mehr als der Erfolg. „Wir machen uns viele Gedanken 

um die Zucht gesunder Tiere und wollen, dass es ihnen gut 

geht.“ Jürgen Stoltenhoff setzt Taube Nummer 195 zurück 

in den Schlag. Sie wurde erst in diesem Jahr geboren und 

startet nächstes Jahr bei den Wertungsflügen. Und wer 

weiß, vielleicht ist sie ja auch mal eine Millionen-Taube. ■ 

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Aus dem Leben 

eines Rechtsanwaltes 

Wie eine poetische Rechtspflegerin 

die Wogen glättete 

Gisela Wilms 

Sandra Peetz 

Einen Sauerländer bringt bekanntlich so leicht 

nichts aus der Ruhe. Übt man aber den Beruf 

eines Rechtsanwaltes aus, wird diese uns zugeschriebene 

Eigenschaft manchmal arg strapaziert. Dieter 

Wortmann, der in Altenhellefeld aufgewachsen ist, 

seit Jahren in Visbeck wohnt, in Hüsten arbeitet und 

deshalb als waschechter Sauerländer bezeichnet werden 

kann, weiß davon ein Liedchen zu singen. 

Da gab es mal den Fall, in dem Wortmann Kosten 

erstattet haben wollte, weil er Beratungshilfe geleistet 

hatte. Bei der Beratungshilfe handelt es sich um eine 

Rechtsberatung, die der Hilfesuchende aufgrund finanzieller 

Notlage nicht selbst bezahlen kann und deshalb 

das Gericht in Vertretung der Landeskasse die Kosten 

übernimmt. Hier ahnt der kundige Leser sicherlich 

schon, dass das nicht mit einem einfachen Anruf getan 

ist. So auch die Erfahrung in dem speziellen Fall von 

Dieter Wortmann. Nach umfangreichem Schriftverkehr 

mit der Behörde, in dem er mehrere Male an Eides 

statt versichern sollte, dass seine Angaben tatsächlich der 

Wahrheit entsprächen, schickte der Rechtsanwalt ein 

letztes Schreiben an das Gericht, um seinem Ärger über 

die Verfahrensweise Luft zu machen. Die Antwort 

erstaunte selbst den erfahrenen Juristen und wird hier - 

bis auf die Namen der Beteiligten - im Wortlaut wiedergegeben: 

Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Wortmann! 

In der Beratungshilfesache ……. 

war das Verfahren nicht ganz ohne. 

Rein rechtlich ging´s um die Schuldenfrage 

- das war dabei die kleinste Plage. 

Die meiste Arbeit hat Ihnen das Gericht gemacht, 

das hätten Sie vorher nicht gedacht. 

Haben Sie sich verglichen oder nur besprochen? 

Schnell hatte der Bezirksrevisor Lunte gerochen. 

Der Fiskus wollt ´nen Nachweis sehn, 

da mussten Sie dann in sich gehen 

und mir versichern an Eides statt, 

dass man sich tatsächlich verglichen hat. 

Die Akten sind jetzt wegzuräumen, 

damit Sie vor Zorn nicht noch überschäumen. 

Doch recht haben Sie, man fragt sich zum Schluss, 

ob dieser Aufwand nun wirklich sein muss?! 

Ändern können wir´s leider nicht, 

Gesetz und Rechtsprechung sind hier der Bösewicht. 

Diesmal war es viel Arbeit für wenig Geld, 

manchmal es sich auch umgekehrt verhält!? 

Der Ausgang des Dramas ist Gott sei Dank fein, 

einige DM werden bald auf Ihrem Konto sein. 

Der Brief endete mit freundlichen Grüßen der 

damaligen Rechtspflegerin. 


In der Beratungshilfesache …….. 

sei jetzt noch dieses ausgeführt, 

vorgetragen, proklamiert: 

Die Zeilen jetzt aus Februar 

die fanden wir ganz wunderbar. 

Der Anwalt, diesmal schwer geschunden, 

empfand´s wie Balsam auf den Wunden. 

Drum ist er jetzt auch ganz erpicht 

zu rufen: „Danke, Amtsgericht!“ 

Der Alptraum ist jetzt schnell verflogen, 

geglättet haben sich die Wogen. 

Das harte Herz, es wurde weich, 

und alles nur durch Sie, Frau Teich. (Name von WOLL geändert) 

Nach dem Motto: „Das letzte Wort hat der 

Angeklagte bzw. der Betroffene“, antwortete 

Dieter Wortmann mit folgenden Zeilen: 

Mit freundlichem Gruß 

(Wortmann) Rechtsanwalt ■ 

Wagenbergstraße 2 

59759 Arnsberg-Hüsten 

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Dieter Wortmann 

Rechtsanwalt 

Heinrich Wömpner 

Rechtsanwalt 

Fachanwalt für Miet- und 

Wohnungseigentumsrecht 

Fachanwalt für Sozialrecht 

Andreas Kemper 

Rechtsanwalt und Notar 

Fachanwalt für Familienrecht 

Hartmut Wölfl 

Rechtsanwalt 

Fachanwalt für Arbeitssrecht 

Fachanwalt für Bau- und 

Architektenrecht 

Klaus Telgenbüscher 

Rechtsanwalt 

Fachanwalt für Verkehrsrecht 

Fachanwalt für Strafrecht 

Dr. jur. Sabine Riechert-Rother 

Rechtsanwältin 

Fachanwältin für Medizinrecht 

Thomas Landsknecht 

Rechtsanwalt 

Fachanwalt für Arbeitsrecht 

Agnes Watermann-Willeke 

Rechtsanwältin und Notarin 

Fachanwältin für Arbeitsrecht 

Fachanwältin für Familienrecht 


Fotografie: Björn Lülf 

www.bjoernluelf.com 

Der Christstollen 

Der ehemalige Sternekoch Jochen Lülf hat in Zusammenarbeit mit dem Willinger Gourmetbrot 

kreative Gerichte aus und mit Stollen kreiert. 


Christstollen-Strudel mit Glühweinbirne 

Zutaten für 4 Portionen: 

Christstollen-Strudel 

• 200 g Christstollen 

• 75 g gehackte Walnüsse 

• 4 EL Orangenlikör 

• 6 getrennte Eier 

• 2 Orangen (Saft und Abrieb) 

• 1 TL Zimt 

• ½ TL Lebkuchengewürz 

• 75 g Puderzucker 

• 125 g Butter 

• 100 g gehackte Schokolade 

• 4 Strudelblätter 

Glühweinbirne 

• 4 Birnen 

• 100 ml Portwein 

• 100 ml Rotwein 

• 100 ml Apfelsaft 

• 80 g brauner Zucker 

• 3 Nelken 

• 1 Zimtstange 

• 2 Sternenanis 

• Orangenscheiben 

Christstollen-Strudel 

Christstollen in Würfel schneiden und mit den Walnüssen im 

Orangenlikör einweichen lassen. Hierzu eignet sich jeder Stollen, 

vorzugsweise gerne aus Arnsberg, Sundern oder Ense! Das Eigelb 

mit Zucker, Gewürzen, Orangenabrieb und Saft warm aufschlagen. 

Den eingeweichten Stollen, die weiche Butter und die 

Schokolade unterheben. Die sechs Eiweiße zu Eischnee schlagen 

und unterhe-ben. Die Strudelblätter in gebutterte Formen geben 

und die Masse einfüllen. Bei 160 Grad Umluft für 15 Minuten 

im Ofen backen. 

Glühweinbirne 

Aus Portwein, Rotwein, Apfelsaft und Gewürzen 

zaubern wir einen schmackhaften Glühwein: 

Die Birnen schälen und mit einem Ausstecher 

den Kern von unten entfernen. Die Birne 

soll ganz bleiben! Die Birnen anschließend 

im Sud garziehen. Zu guter Letzt den 

Glühwein mit Puddingpulver abbinden. 


Das Team steht ungefähr da, wo das Denkmal demnächst stehen soll. 

Bosoko reitet gedankenverloren durch die Dämmerung. 

Er hatte in einem Waldstück seines 

Vaters Thankgrim nach dem Rechten gesehen, 

wo vor dem kommenden Winter Holz gemacht werden 

muss. So bemerkt er nicht die Schatten, die sich ihm 

nähern. Erst als sein Pferd unruhig schnaubt und 

ausbricht, erkennt er die Gefahr. Doch da ist es schon 

lange zu spät. Bosoko wird brutal vom Pferd gerissen, 

stürzt zu Boden und ahnt, dass er den nächsten Winter 

nicht erleben wird. 

Diese Tat ereignete sich vor rund 1200 Jahren im damaligen 

Hustene. Bosoko war brutal von dem Dorfbewohner 

Bruniko und dessen Söhnen überfallen und ermordet 

worden. Das Warum bleibt bis heute ein Geheimnis. Die 

Folgen der Tat waren jedoch maßgeblich für die Entwicklung 

des kleinen Weilers Hustene. Denn Bosokos Vater 

Thankgrim machte trotz seiner Trauer einen entscheidenden 

Schritt, der das Dorf Hustene zu dem werden 

ließ, was es heute ist: Hüsten. Als Sühne für die schreckliche 

Tat war Bruniko verurteilt worden, seinen kompletten 

Besitz, Hof und Ländereien, an Thankgrim abzutreten. 

Doch Thankgrim reagierte mit einer weitsichtigen Geste: 

Er übertrug die komplette Liegenschaft dem Missionar 

Liudger. Liudger konnte dadurch in Hustene die erste 

christliche Gemeinde an der Ruhr gründen. Und Hustene 

wuchs. 

Thankgrim & 

Hustene 

Ein mysteriöser Mord im 

Mittelalter lässt den Weiler 

Hustene aufblühen 

Sonja Heller 

Marita Voss-Hageleit 

Stadtentwicklung durch Thankgrim 

Der kleine Weiler Hustene wurde zu einer bedeutenden 

Kirchengemeinde im Ruhr- und Röhrtal. Zu seinem 

Kirchspiel gehören unter anderem Arnsberg, Neheim 

und Herdringen. Hustene entwickelte sich über die 

Jahrhunderte zu dem „Hüsten“, wie man es heute kennt. 

Dass Thankgrim quasi mitverantwortlich für diese 

„Stadtentwicklung“ war, brachte einige Hüstener auf die 

Idee, Bosokos besonnenem Vater ein Denkmal setzen zu 

wollen. Ende 2018 gründeten sie den Verein „Thankgrim 

Denkmal“. 


Identifikation für Generationen schaffen 

Dem Verein ist es wichtig, diese für Hüsten so identitätsstiftende 

Historie zu bewahren und weiterzutragen. Die 

Aktion stößt auf Zuspruch - nicht nur bei den Bürgern 

vor Ort, sondern auch bei außerhalb lebenden, dem Ort 

verbundenen Hüstenern. So kam bereits nach einem Jahr 

mittels Spenden die Summe von 22.000 Euro zusammen. 

Um die benötigten 80.000 Euro zu erzielen, setzt 

der Vorstand zusätzlich auf öffentliche Fördermittel. Erst 

nach Erreichen dieses Ziels, möchte sich der Verein mit 

der konkreten Ausführung des Denkmals beschäftigen, 

welches aus drei lebensgroßen Bronzefiguren bestehen 

soll. Als Nebeneffekt erhofft man sich eine Aufwertung 

des Stadtbildes durch das hochwertige Kunstwerk. 

„Wir möchten Thankgrim ein Gesicht geben“ 

Als ausführender Bildhauer für die Bronze-Installation 

konnte Boris Sprenger gewonnen werden, der für seine 

expressive Arbeitsweise und den Einsatz seiner Skulpturen 

im öffentlichen Raum bekannt ist. Er soll in einer szenischen 

Darstellung die Dramatik der Tat visualisieren und 

mit seiner künstlerischen Handschrift den Bogenschlag 

von damals zum Heute finden – von einer Mordnacht in 

Hustene zu einem Tag im lebendigen, urbanen heutigen 

Hüsten. 

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WOLL Magazin für Arnsberg, Sundern und Ense // Winter 2019

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