15.01.2020 Aufrufe

RUNNING - Das sportliche Laufmagazin

RUNNING – Das sportliche Laufmagazin hält Ausdauersportler mit ambitionierten Absichten auf dem Laufenden. Von detaillierten Trainingsplänen über aufwendig inszenierte Produkt-Tests bis hin zu den effektivsten Profi-Tipps – hier bekommt der Leser (vom absoluten Anfänger bis hin zum Ultra-Läufer) genau die Informationen, die er für seinen persönlichen Fortschritt braucht. Mitreißende Reportagen aus der ganzen Welt und die wichtigsten Szene-News sorgen für hohen Unterhaltungswert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Beurteilung von Neuheiten und Trends. Unterstützt von einem breitgefächerten Experten-Netzwerk aus renommierten Medizinern, Physiotherapeuten, Ernährungs- und Sportwissenschaftlern liefert RUNNING – Das sportliche Laufmagazin alle zwei Monate das perfekte Wissens-Paket für jeden Läufer. Die Webseite www.running-magazin.com ergänzt das Printmagazin perfekt.

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Von detaillierten Trainingsplänen über aufwendig inszenierte Produkt-Tests bis hin zu den effektivsten Profi-Tipps – hier bekommt der Leser (vom absoluten Anfänger bis hin zum Ultra-Läufer) genau die Informationen, die er für seinen persönlichen Fortschritt braucht. Mitreißende Reportagen aus der ganzen Welt und die wichtigsten Szene-News sorgen für hohen Unterhaltungswert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Beurteilung von Neuheiten und Trends. Unterstützt von einem breitgefächerten Experten-Netzwerk aus renommierten Medizinern, Physiotherapeuten, Ernährungs- und Sportwissenschaftlern liefert RUNNING – Das sportliche Laufmagazin alle zwei Monate das perfekte Wissens-Paket für jeden Läufer. Die Webseite www.running-magazin.com ergänzt das Printmagazin perfekt.

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JUBEL-FINISH: Auf den letzten

Metern beschleunigte Eliud

Kipchoge noch.

gischen Bedingungen, finanziert von einem

reichen Scheich oder so ähnlich.

Dies wurde dann tatsächlich zeitnah versucht,

in Monza auf der Formel-1-Strecke

in Oberitalien von dem Sportgiganten

Nike. Der Athlet war schon damals

der Kenianer Eliud Kipchoge. Er verpasste

die Zwei-Stunden-Marke um 25

Sekunden. In Wien versuchte man dann,

noch einmal die Umstände zu verbessern:

Der Parcours wurde frisch geteert,

der Lauf-Korridor markiert. Vor den

Läufern fuhr ein Führungsfahrzeug einher,

das einen Laserstrahl auf die Fahrbahn

projizierte, der Laufrichtung und

Pace vorgab. Keine Sekunde sollte vergeudet

werden. Unschärfen wie sie bei

jedem Wettkampf existieren – Abweichungen

von der Ideallinie, wechselnde

Untergründe, plötzliche 90-Grad-Kurven

– sollte es nicht mehr geben. Finanziert

wurde das Unterfangen durch den

Chemie-Konzern INEOS, die genauen

Kosten sind nicht bekannt.

PACEMAKER

Doch das alles reichte nicht. Engagiert

wurden 36 Top-Athleten, die als Pacemaker

in neun Gruppen abwechselnd

Eliud Kipchoge begleiteten und durch

ihre Positionen abschirmten. Gegen seitliche

Winde zum Beispiel, gegen jede

Form von Ablenkung und als psychologische

Stütze. Zwei Läufer befanden sich

immer hinter dem in weiß gekleideten

Haupt-Athleten, um für ihn, wie bei

einem Auto, Luftverwirbelungen im

Rücken zu minimieren. Wie oft das

Wechseln der Gruppen geübt wurde, ist

nicht bekannt, aber man sah, dass jeder

Schritt perfekt choreographiert war und

von einem Einsatzleiter auf einem Fahrrad

genau begleitet und jeweils angewiesen

wurde.

WIEN

Warum Wien? Angeblich hatte man zuerst

versucht, den Lauf in Großbritannien

zu planen, der Heimat des Sponsors.

Doch das britische Wetter war den

Strategen zu unbeständig. Im Herbst

herrschen im östlichen, eher kontinentalen

Europa die stabilsten Bedingungen.

Ebenfalls angeblich soll auch Berlin in

der Diskussion gewesen sein. Doch der

Gründer des Berlin-Marathon, Horst

Milde persönlich, soll Wien in die Diskussion

gebracht haben. Die Organisatoren

des Wien Marathon unterstützten

die INEOS 1:59 Challenge und landeten

damit zugleich einen Mega-PR-

Coup für den eigenen Lauf, schließlich

wird auch beim Wien Marathon auf der

Hauptallee gelaufen. Als Wien feststand,

ging alles überraschend und sehr unbürokratisch

schnell vonstatten, bis Kipchoge

sich am Dienstag ins Flugzeug

nach Europa setzen konnte.

MEDIENHYPE

Entsprechend wurden die Medien gefüttert:

Kipchoge beim Packen, beim Landen,

seine Pressekonferenz vor und nach

dem Lauf. Und vor allem das Motto, das

er mit seiner leisen eindringlichen

Stimme vertrat: „No human is limited“.

Man kann seine Grenzen überschreiten.

Darum ging es: Wo liegen die Grenzen

beim Marathonlaufen? Die Antwort seit

dem Samstag im Oktober: Unter zwei

Stunden – theoretisch. Unter den optimalsten

Bedingungen. Und natürlich

nur für ganz wenige Menschen. Kipchoge

selbst hat nach dem Lauf beim Interview

die Meinung vertreten, dass nach

ihm andere die Zwei-Stunden-Marke

ebenfalls unterbieten werden. Vielleicht

sogar bei einem regulären Wettkampf.

Das bleibt dahingestellt, feststellen lässt

sich, dass sich die Zeiten im Marathon

weiter verbessern. In Berlin hat der Äthiopier

Kenenisa Bekele die Rekordzeit

von Kipchoge mit 2:01:41 nur um zwei

Sekunden verpasst – zur Überraschung

auch von Fachleuten, war man doch davon

ausgegangen, dass der Weltrekord

von 2018 erstmal nicht in Gefahr geraten

dürfte. Und auch bei den Frauen

wurde an dem Wochenende im Oktober

dieses Jahr der Weltrekord verbessert.

Brigid Kosgei, ebenfalls aus Kenia, unterbot

den langjährigen Rekord von

Paula Radcliffe beim Chicago Marathon

und lief eine Zeit von 2:14:04 Stunden.

BEDEUTUNG?

Was diese Ereignisse bedeuten, bleibt

dem persönlichen Geschmack des Betrachters

überlassen. Wie kommt es in

kurzer Zeit zu immer weiterer Rekordverbesserung?

Wo ist auch bei aller Hilfestellung

die physische Grenze erreicht?

Und gibt es eine Relevanz für den „normalen“

Läufer? Kann er von den Spitzen-

Marathonis etwas lernen? Kipchoge

fasste es so zusammen: Glaubt an das Positive

beim Sport. Die Inspiration, wie

faszinierend Laufen sein kann, hat das

Ereignis in Wien vor den Augen von

120.000 Zuschauern, übertragen in die

ganze Welt, sicher geliefert.

RUNNING | 1/2020 | 41

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