RUNNING - Das sportliche Laufmagazin
RUNNING – Das sportliche Laufmagazin hält Ausdauersportler mit ambitionierten Absichten auf dem Laufenden. Von detaillierten Trainingsplänen über aufwendig inszenierte Produkt-Tests bis hin zu den effektivsten Profi-Tipps – hier bekommt der Leser (vom absoluten Anfänger bis hin zum Ultra-Läufer) genau die Informationen, die er für seinen persönlichen Fortschritt braucht. Mitreißende Reportagen aus der ganzen Welt und die wichtigsten Szene-News sorgen für hohen Unterhaltungswert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Beurteilung von Neuheiten und Trends. Unterstützt von einem breitgefächerten Experten-Netzwerk aus renommierten Medizinern, Physiotherapeuten, Ernährungs- und Sportwissenschaftlern liefert RUNNING – Das sportliche Laufmagazin alle zwei Monate das perfekte Wissens-Paket für jeden Läufer. Die Webseite www.running-magazin.com ergänzt das Printmagazin perfekt.
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Von detaillierten Trainingsplänen über aufwendig inszenierte Produkt-Tests bis hin zu den effektivsten Profi-Tipps – hier bekommt der Leser (vom absoluten Anfänger bis hin zum Ultra-Läufer) genau die Informationen, die er für seinen persönlichen Fortschritt braucht. Mitreißende Reportagen aus der ganzen Welt und die wichtigsten Szene-News sorgen für hohen Unterhaltungswert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Beurteilung von Neuheiten und Trends. Unterstützt von einem breitgefächerten Experten-Netzwerk aus renommierten Medizinern, Physiotherapeuten, Ernährungs- und Sportwissenschaftlern liefert RUNNING – Das sportliche Laufmagazin alle zwei Monate das perfekte Wissens-Paket für jeden Läufer. Die Webseite www.running-magazin.com ergänzt das Printmagazin perfekt.
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RUNNING TRAINING Schwitzen im Winter
RUNNING IN THE SNOW: Winterläufe werden immer beliebter.
Wissenswertes
SCHWEISS-FUNKTIONEN
KLIMASCHUTZ UND
DUFTNOTE
Um all die genannten Aufgaben zu erfüllen,
ist unser Körper mit zwei Schweißdrüsenarten
bestückt, die beide in der
Lederhaut – das ist eine Bindegewebsschicht
unter der Außenhaut – angesiedelt
sind. Die klare „Kühlflüssigkeit“,
also jener Schweiß, der beim Laufen
oder in der Sauna aus alle Poren strömt,
wird von sogenannten ekkrinen (d. h.,
nach außen abführenden), über fast die
gesamte Körperoberfläche verteilte
Schweißdrüsen produziert. Dagegen finden
sich apokrine (d. h. Sekret plus Zellbestandteile
absondernde) Schweißdrüsen
nur in Genital-, Achselhöhlen- und
Brustwarzenbereichen, um hier einen
nicht der Wärmeregulation, sondern der
zwischenmenschlichen Kommunikation
dienenden milchig-viskösen Duftschweiß
abzusondern. Dessen Geruch
bestimmt maßgebend das gegenseitige
„Sich-Riechen-Können“, entscheidet
über Sympathie und Antipathie beim
ersten Aufeinandertreffen. Der individuelle
Köpergeruch entsteht aber erst durch
die zersetzende Arbeit von Hautbakterien.
Dabei bilden sich im ekkrinen
Schweiß zum Teil übel riechende Butterund
Ameisensäure, wohingegen aus Inhaltsstoffen
von apokrinem Schweiß besondere
individuelle Duftnoten entstehen.
Frischer Schweiß ist geruchsneutral.
EKKRINES MULTITASKING
Um effektiv zu kühlen, können die ekkrinen
Schweißdrüsen beim Sommertraining
pro Stunde bis zu vier Liter Schweiß
produzieren. Aber auch ohne körperliche
Belastung und bei winterlichen Temperaturen
geben sie tagtäglich etwa 200 Milliliter
Schweiß ab. Ekkriner Schweiß ist
farb- und geruchsneutral und besteht zu
99 Prozent aus Wasser. Aber jeder kennt
den salzigen Geschmack und die Krustenbildung.
Neben Kochsalz wird über
den ekkrinen Schweiß auch ein Cocktail
aus Mineralien, Laktat, Harnstoff und
Aminosäuren ausgeschieden, der sowohl
für die Regulation des Mineralienhaushalts
als auch für die Ausscheidung von
Metaboliten relevant ist. Last, but not
least hat diese Mischung einen sauren
pH-Wert, der den Säureschutzmantel der
Haut stabilisiert, jene äußere Brandschutzmauer
gegen Krankheitserreger
und anorganische Schadstoffe.
Ekkrin: Regulation von Körpertemperatur und Flüssigkeitshaushalt
• Ausscheidung von Metaboliten (Wasser, CO2, Laktat, Harnstoff)
• Hautschutz/Immunabwehr (Hautflora, Säureschutzmantel. Dermicidin)
Apokrin: Non-verbale Kommunikation/Sexuallockstoffe
CHEMISCHE KEULE
DERMICIDIN
Im Hinblick auf die „Feindabwehr“ warten
die Schweißdrüsen noch mit einem
besonderen Schmankerl auf. Sie produzieren
das Peptid Dermicidin. Peptide
sind wie Proteine aus Aminosäuren aufgebaut,
nur kleiner, aber im Falle des
Dermicidin hoch funktionell. Auf der
Hautoberfläche macht es ungebetenen
Viren, Bakterien und Pilzen den Garaus.
Säureschutzmantel und Dermicidin
machen den Schweiß zu einem körpereigenen
Antibiotikum. Im Winter, wenn
Erreger Hochkonjunktur haben und
trockene Heizungsluft der Haut zusetzt,
ist diese Eigenschaft besonders wertvoll.
IM WINTER SCHWITZT
MAN HEIMLICH WEITER
Auch wenn der Winter noch so eisig ist,
wir sogar beim Training frösteln und die
Haut sich knochentrocken anfühlt, entsorgt
der Körper über Haut, Schleimhäute
und die Atmung pro Stunde und
Kilogramm seines Gewichts etwa einen
halben Milliliter Flüssigkeit. Binnen 24
Stunden ergibt das je nach persönlichem
Körpergewicht einen Flüssigkeitsverlust
zwischen einem halbem und über einem
Liter. Der Fachbegriff für dieses okkulte
Schwitzen lautet Perspiratio insensibilis
(PI). Wenn wir trainieren, steigt mit
Zunahme von Atem- und Herzfrequenz,
Stoffwechselrate und Körpertemperatur
auch die PI – im Winter sogar noch stärker
als im Sommer. Die Energie für die
Muskelarbeit wie auch für die Thermoregulation
wird aus dem Abbau von Fetten
und Kohlenhydraten gewonnen. Bei
deren vollständigem, aeroben Abbau in
den Zellkraftwerken (Mitochondrien)
bleiben letztlich Kohlendioxid und Wasser
übrig, deren Überschüsse unabhängig
von den Schweißdrüsen via Lunge und
Haut/Schleimhäuten abgeführt werden.
Da das winterliche Heizen zum Halten
der Körpertemperatur deutlich mehr
Energie frisst als das sommerliche Kühlen,
sind unser Grundumsatz und unser
Appetit auf Deftiges im Winter größer.
Wir verheizen bei Kälte mehr Fette und
Kohlenhydrate, produzieren also mehr
CO 2
und Wasser, was die PI ansteigen
lässt. Wenngleich die Schweißverluste im
Winter geringer sind, wird die Flüssigkeitsabgabe
beim Laufen in der Kälte
erfahrungsgemäß unterschätzt und das
Trinken vernachlässigt. Das Durstgefühl
eignet sich zwar durchaus zur Groborientierung,
doch ohne trockenen
Fotos: Armin Schirmaier
92 | RUNNING | 1/2020