15.01.2020 Aufrufe

RUNNING - Das sportliche Laufmagazin

RUNNING – Das sportliche Laufmagazin hält Ausdauersportler mit ambitionierten Absichten auf dem Laufenden. Von detaillierten Trainingsplänen über aufwendig inszenierte Produkt-Tests bis hin zu den effektivsten Profi-Tipps – hier bekommt der Leser (vom absoluten Anfänger bis hin zum Ultra-Läufer) genau die Informationen, die er für seinen persönlichen Fortschritt braucht. Mitreißende Reportagen aus der ganzen Welt und die wichtigsten Szene-News sorgen für hohen Unterhaltungswert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Beurteilung von Neuheiten und Trends. Unterstützt von einem breitgefächerten Experten-Netzwerk aus renommierten Medizinern, Physiotherapeuten, Ernährungs- und Sportwissenschaftlern liefert RUNNING – Das sportliche Laufmagazin alle zwei Monate das perfekte Wissens-Paket für jeden Läufer. Die Webseite www.running-magazin.com ergänzt das Printmagazin perfekt.

RUNNING – Das sportliche Laufmagazin hält Ausdauersportler mit ambitionierten Absichten auf dem Laufenden.
Von detaillierten Trainingsplänen über aufwendig inszenierte Produkt-Tests bis hin zu den effektivsten Profi-Tipps – hier bekommt der Leser (vom absoluten Anfänger bis hin zum Ultra-Läufer) genau die Informationen, die er für seinen persönlichen Fortschritt braucht. Mitreißende Reportagen aus der ganzen Welt und die wichtigsten Szene-News sorgen für hohen Unterhaltungswert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Beurteilung von Neuheiten und Trends. Unterstützt von einem breitgefächerten Experten-Netzwerk aus renommierten Medizinern, Physiotherapeuten, Ernährungs- und Sportwissenschaftlern liefert RUNNING – Das sportliche Laufmagazin alle zwei Monate das perfekte Wissens-Paket für jeden Läufer. Die Webseite www.running-magazin.com ergänzt das Printmagazin perfekt.

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nen. Für die Marathonis ist Berlin mehr

als einfach nur die Hauptstadt der Bundesrepublik.

Es gibt etwas Magisches an

diesem Ort. Es ist die schnellste Strecke,

auf der zahlreiche Weltrekorde gelaufen

wurden bis hin zur Fabelzeit von Eliud

Kipchoge im letzten Jahr. Aber Berlin ist

auch die Stadt der Ost-West-Teilung

und ihrer Überwindung, die Highlights

entlang der Strecke künden von einer

dramatischen Geschichte, die gut ausgegangen

ist. Auch das ist die Faszination

des Berlin-Marathon.

WEST-ÖSTLICHER

RUNDKURS

Die „Startrampe“ im Tiergarten ist imposant.

Von Ferne leuchtet den wartenden

Marathonis die Siegesgöttin auf der

1864 zu Ehren der „Einigungskriege“

errichteten Säule entgegen und gibt die

Richtung der ersten Kilometer vor. Auf

der „Straße des 17. Juni“ – dieser Feiertag

wurde inzwischen durch den 3. Oktober,

den Tag der Deutschen Einheit

ersetzt – geht es 2,5 Kilometer schnurgerade

aus. Der Parcours führt über die

Spree und Moabit zurück zum Kanzleramt

und weiter Richtung Mitte, also

durch den früheren Osten, heute das Regierungsviertel.

Die Läufermenge ist hier

bei den Startwellen 3 und 4 so dicht,

dass man nicht anders kann als sich den

Mitstreitern anzupassen.

UND WIEDER VON OST

NACH WEST

Bei Kilometer 11 ist die Gegend von Alexanderplatz

und Fernsehturm – einst als

Leistungsbeweis des Sozialismus errichtet

– erreicht. Erneut über die Spree gelangen

die Läufer über Strausberger Platz

und Moritzplatz nach Neukölln und

Kreuzberg und somit wieder in den Westen.

Dort geht es zur Halbmarathonmarke

nach Schöneberg und am dortigen

Rathaus vorbei, vor dem John F. Kennedy

seinen berühmten Satz prägte: „Ich

bin ein Berliner“. Die folgenden 13 Kilometer

führen ins Zentrum des früheren

Westens: den Ku-Damm mit seiner

heu te nostalgisch anmutenden Architektur

der 50er-Jahre – damals die ultimative

Eleganz des Wirtschaftswunders –

und die Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche,

die bis heute an den Krieg erinnert.

POTSDAMER PLATZ: Die Altersklasse-Athleten erreichten 2019 den

berühmten Platz im Regen.

POTSDAMER PLATZ

Wo heute der DB-Tower und das Sony-

Center stehen und sich die Besucher aus

asiatischen Metropolen vielleicht an ihre

Heimat erinnert fühlen, pulsierte bereits

in den 20er-Jahren das Berliner Leben

… bevor der Platz zu einer öden Brache

wurde, durch die die Mauer führte. Ihr

Verlauf ist heute im Asphalt kenntlich

gemacht. Die Läufer überqueren sie.

Auf der Leipziger Straße erhascht man

die knallgrüne Schrift des Spionage-

Museums (ein sehr passendes Museum

für Berlin und ein echter Tipp!). Und

der Zielkorridor lässt auch bei Regen

nichts zu wünschen übrig. Der Durchlauf

durchs Brandenburger Tor und das

Ziel kurz dahinter sind bewegende Momente.

Wer hätte das gedacht, als 280

Marathonis 1974 ihren ersten Wettkampf

in Berlin starteten, als in den

80er-Jahren ein US-Präsident forderte,

dieses Tor zu öffnen?

MARATHON DER

SUPERLATIVE

Nach dem Weltrekord von Eliud Kipchoge

hatte niemand erwartet, dass es in

diesem Jahr einen Rekordversuch geben

würde. Daher war die Sensation perfekt,

als der Äthiopier Kenenisa Bekele – zwischendurch

sogar auf Weltrekordkurs –

in 2:01:41 Stunden ins Ziel kam, lediglich

zwei Sekunden hinter der Top-Zeit

von 2018. Auch bei den Frauen kam die

Siegerin aus Äthiopien: Ashete Bekere

kam mit einer Zeit von 2:20:14 Stunden

ins Ziel. Melat Kejeta, die für Deutschland

startete, schaffte mit 2:23:57 Stunden

die Olympianorm für Tokio 2020.

Dies hatte sich auch Philipp Pflieger

(LG Telis Finanz Regensburg) zum Ziel

gesetzt, dessen Training sehr gut gelaufen

war. Leider musste er das Rennen verletzungsbedingt

abbrechen. Auch Anna

Hahner hatte auf der Strecke mit Problemen

zu kämpfen. Mit 2:36:34 Stunden

verpasste sie die Olympianorm.

RUNNING IN THE RAIN

Für die große Masse der Marathonis war

da das Rennen noch lange nicht vorbei

und der Regen setzte ein. Die Läufergemeinschaft

schweißte das eher noch

mehr zusammen. Mit Humor und guter

Laune zogen die Aktiven ihr Ding

durch. Dasselbe galt übrigens auch für

die rund 6.000 Helfer sowie die vielen

offiziellen und spontan-inoffiziellen

Musikquellen entlang der Strecke. Von

Läuferseite sei hier ein großes Danke

übermittelt. Auch vor der Organisation

kann man nur den (bei Läufern nicht

vorhandenen) Hut ziehen. Sie machte es

einem als Läufer leicht, von der Expo

und Startnummernausgabe über die

Blöcke bis hin zur Durchleitung im

Finisherbereich. Im Ziel war dann das

Erdinger Alkoholfrei nicht so ersehnt

wie die Möglichkeit, ein trockenes

Hemd aus dem Kleiderbeutel zu kramen.

In den folgenden Stunden und

Tagen sah man auf den Sozialen Medien

viele fröhliche Selfies mit einer mächtigen

Finisher-Medaille. Einmal muss

man in Berlin gelaufen sein.

RUNNING | 1/2020 | 73

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