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Institut für Marktorientierte Unternehmensführung - Ludwig ...

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2. Unternehmenskultur<br />

-3-<br />

In der betriebswirtschaftlichen Literatur existiert bislang keine allgemein anerkannte<br />

Definition des Begriffs „Unternehmenskultur“. Dieses Kapitel soll die Grundlagen der<br />

Thematik vermitteln. Es wird auch ein Überblick über die unterschiedlichen Vorgehensweisen<br />

zur Messung von Unternehmenskultur gegeben. Hierbei stehen insbesondere<br />

die quantitativen Verfahren im Vordergrund.<br />

2.1. Definition des Konstruktes „Unternehmenskultur“<br />

Seit Beginn des letzten Jahrhunderts haben sich mehrere Wissenschaftsdisziplinen mit<br />

der Erforschung von Phänomenen innerhalb menschlicher Gruppen und Organisationen<br />

befasst. Der Schwerpunkt dieser Arbeiten lässt sich unter dem einheitlichen Oberbegriff<br />

„Kultur“ zusammenfassen, der als „ein historisch entwickeltes, durch Sozialisationsund<br />

Lernprozesse geprägtes Regel- und Verhaltenswerk von sozialen Gruppen“ definiert<br />

wird (DILLER 2001, S. 1234). Im Laufe der Zeit entwickelten sich vornehmlich in<br />

der Anthropologie, (Sozial-)Psychologie und Soziologie bedeutende Arbeiten zu diesem<br />

Thema. 2 Eine Verknüpfung des Kulturbegriffs mit betrieblichen Organisationen und<br />

Unternehmen erfolgte jedoch erst Ende der 1970er Jahre. Durch Arbeiten wie z.B. PET-<br />

TIGREW (1979) oder PONDY/MITROFF (1979) fanden die Begriffe „Unternehmens-“ und<br />

„Organisationskultur“ auch Einzug in die betriebswirtschaftliche Literatur.<br />

Bislang existiert jedoch keine allgemein anerkannte und einheitliche Definition von<br />

„Unternehmenskultur“ (vgl. ROUSSEAU 1990, S. 153ff.; O’REILLY et al. 1991, S. 487). 3<br />

Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich unterschiedliche Auffassungen über den<br />

Begriff „Unternehmenskultur“ entwickelten, die von der grundsätzlichen Ausrichtung<br />

der jeweiligen Forscher bestimmt werden: SMIRCICH (1983, S. 342ff.) sowie ALLAIRE<br />

und FIRSIROTU (1984, S. 193ff.) weisen in ihren Artikeln darauf hin, dass das Phänomen<br />

Unternehmenskultur in der wissenschaftlichen Theorie aus zwei Blickwinkeln betrachtet<br />

werden kann. Unternehmenskultur kann einerseits als (externe bzw. interne) Variable<br />

behandelt werden. Kultur gilt dabei „als Teilerscheinung von Sozialgebilden, die in<br />

bestimmten Konfigurationen, Verhaltensweisen und auch Artefakten menschlicher<br />

Gruppen sichtbar zum Ausdruck kommt“ (DÜLFER 1991, S. 6). Der Forscher blickt da-<br />

2 Beispielhaft seien hier KATZ und KAHN (1978) aus dem Bereich der Psychologie und GEERTZ (1973)<br />

aus dem Bereich der Anthropologie genannt.<br />

3 KROEBER und KLUCKHOHN (1963) wiesen bereits Anfang der 1960er Jahre auf die Existenz von mindestens<br />

164 unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Kultur“ hin.

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