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UmweltJournal Ausgabe 2019-05

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INNOVATIONEN …<br />

2 <strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Oberflächenbelüfter und Tiefenbelüfter im Einsatz<br />

Die OÖ Umwelttage gehen in die vierte Runde<br />

Am 25. und 26. September <strong>2019</strong> finden die 4. OÖ Umwelttage in der Messe Ried – Halle 18 statt.<br />

Auch heuer wird ein vielseitiges<br />

Programm mit<br />

interessanten Expertenvorträgen,<br />

praktischen Live-Vorführungen<br />

und zahlreichen Fachausstellern<br />

geboten.<br />

Es sind alle Interessierten, die<br />

sich zum Thema „Errichtung,<br />

Instandhaltung und Sanierung<br />

von Rohrleitungsnetzen“ mit<br />

Fachleuten austauschen möchten,<br />

herzlich eingeladen, die<br />

OÖ Umwelttage zu besuchen.<br />

Der Eintritt ist kostenlos.<br />

Die OÖ Umwelttage –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

Die Rückmeldungen der letzten<br />

Veranstaltungen war so positiv,<br />

dass das Organisationsteam beschlossen<br />

hat, die Fachtagung auch<br />

heuer wieder durchzuführen.<br />

Das Ziel der OÖ Umwelttage<br />

ist, das Thema der Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen unseres<br />

Landes in den Fokus zu rücken.<br />

Durch die erstklassigen Vorträge<br />

und zahlreichen Aussteller<br />

werden dem Fachpublikum<br />

aktuelle Trends und technische<br />

Neuerungen in diesem Bereich<br />

präsentiert. Begleitend zu den<br />

Fachvorträgen gibt es darüber<br />

hinaus praktische Vorführungen,<br />

welche die Besucher live mitverfolgen<br />

können. So wird Theorie<br />

und Praxis optimal vereint.<br />

Rund 250 Besucher und<br />

mehr als 30 Aussteller kamen bereits<br />

zu den 1. OÖ Umwelttagen<br />

2016 nach Pucking. In den darauffolgenden<br />

Jahren konnten jeweils<br />

500 Besucher und 50 Aussteller<br />

verzeichnet werden.<br />

Zusätzlich wird in Zukunft<br />

auch verstärkt technischen<br />

Schulen die Möglichkeit geboten,<br />

sich über das Thema<br />

„Errichtung, Instandhaltung &<br />

Sanierung von Rohrleitungsnetzen“<br />

zu informieren, um<br />

eventuelle Berufspotentiale zu<br />

erkennen. Bereits im letzten<br />

Jahr wurde dieses Angebot<br />

von einigen Schulen<br />

gerne angenommen.<br />

Die 4. OÖ Umwelttage <strong>2019</strong><br />

in Ried<br />

Die OÖ Umwelttage finden<br />

jährlich an einem neuen<br />

Standort statt, um die Veranstaltung<br />

so abwechslungsreich<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

Somit werden immer wieder<br />

neue Regionen angesprochen.<br />

Dieses Jahr hat sich das Organisationskomitee<br />

für den<br />

Veranstaltungsort Ried im<br />

Innkreis entschlossen.<br />

Das Innviertel positioniert<br />

sich als wirtschaftlich attraktive<br />

Region. Innovative Unternehmen,<br />

Gemeinden und Institutionen<br />

bündeln hier ihre Kräfte.<br />

Die Fachtagung wird sich<br />

jedoch nicht nur auf das Umfeld<br />

Innviertel beziehungsweise<br />

Oberösterreich beschränken.<br />

Foto: OÖ Umwelttage<br />

Viele Aussteller und Fachbesucher<br />

kommen länderübergreifend<br />

aus Südtirol, Deutschland<br />

oder der Schweiz.<br />

Wertschöpfungskette einer Elektrofahrzeugbatterie<br />

#mission2030: Unser Beitrag zur E-Mobilität<br />

Laut den aktuellen Zahlen der Statistik Austria sind die Kfz-Neuzulassungen in Österreich im ersten Quartal <strong>2019</strong> um fast elf Prozent eingebrochen. Einzig der Sektor der<br />

E-mobilität verzeichnet ein ordentliches Plus von 59 Prozent.<br />

1 2 3<br />

1: Bettina Rutrecht | Studium Industrielle Umweltschutz- und Verfahrenstechnik an der Montanuniversität Leoben | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrsuhl AVAW | Leuchtturmprojekt eMPROVE |<br />

Fachschwerpunkt: Future Waste, Batterierecycling | 2: 3D Modell der Batterierecyclinganlage in Bremerhaven. | 3: Überreichung der Nominierungsurkunde. vlnr LR Hans Seitinger,<br />

Therese Schwarz Bettina Rutrecht, Prof. Roland Pomberger und Generalsekretär des BMNT Josef Plank<br />

Fotos: Montanuniversität Leoben<br />

Bei einem Anteil von zirka<br />

drei Prozent an der Gesamtmenge<br />

der Neuzulassungen<br />

mag das auf den ersten<br />

Blick marginal erscheinen, doch<br />

extrapoliert man diesen Zuwachs,<br />

werden die Auswirkungen klar ersichtlich.<br />

Die österreichische Abfallwirtschaft<br />

steht also vor neuen<br />

Herausforderungen, denn was<br />

passiert, wenn ein E-Fahrzeug<br />

sein Abfallende erreicht?<br />

Genau aus diesem Grund<br />

beschäftigt sich der Lehrstuhl<br />

für Abfallverwertungstechnik an<br />

der Montanuniversität schon<br />

seit mehreren Jahren mit diesem<br />

Thema. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft<br />

wurden Fragestellungen<br />

entlang der kompletten<br />

Wertschöpfungskette einer Elektrofahrzeugbatterie–<br />

angefangen<br />

bei der Sammlung, über die Lagerung<br />

und Sicherheit – bis zum<br />

Recycling, abgerundet durch die<br />

Themen Reuse, Second Life und<br />

Eco Design, behandelt.<br />

Als beeindruckendes Resultat<br />

wurde nach sechs Jahren intensiver<br />

Forschungsarbeit aus einem<br />

erst im Labormaßstab existierenden<br />

Prozess, und zwei weiteren<br />

Jahren Entwicklungsarbeit für<br />

das Upscaling, im Rahmen des<br />

Projekts eMPROVE ein industriell<br />

umsetzbarer Recyclingprozess<br />

für Lithium-Ionen-Batterien<br />

entwickelt. Dieser wurde Mitte<br />

2018 in Bremerhaven durch<br />

die Firma Saubermacher beziehungsweise<br />

deren Tochterfirma<br />

Redux realisiert.<br />

Die Anlage verarbeitet sämtliche<br />

Arten von Lithium-Ionen-<br />

Batterien und verfügt über eine<br />

Kapazität von 10.000 Tonnen<br />

pro Jahr. Mit dem innovativen,<br />

mehrstufigen Verfahren können<br />

Recyclingquoten von 60 bis<br />

70 Prozent erreicht werden. Diese<br />

liegen damit bei weitem über<br />

den gesetzlichen Zielwerten (in<br />

Österreich und Deutschland, bei<br />

50 Prozent).<br />

In den nächsten Jahren werden<br />

laut Studien etwa 2.000 bis<br />

3000 Tonnen Lithium-Ionen-<br />

Batterien pro Jahr erwartet. Mit<br />

prognostizierter Tendenz ab 2020<br />

stark steigend. Dennoch, mit dieser<br />

noch überschaubaren Menge<br />

an zu verwertendem Material lässt<br />

sich eine Großanlage nicht wirtschaftlich<br />

betreiben. Deshalb setzt<br />

die Anlage auf die Möglichkeit<br />

zwischen der Verarbeitung von<br />

herkömmlichen Gerätebatterien<br />

und Lithium-Ionen-Batteriern<br />

wechseln zu können. Wiedergewonnene<br />

Endprodukte sind<br />

Aluminium, Kupfer, Eisen und<br />

ein Konzentrat reich an Kobalt,<br />

Mangan und Nickel. Die Batterien<br />

werden vor dem Recycling<br />

entladen und die so gewonnene<br />

Energie in das betriebseigene<br />

Netz rückeingespeist. Alles wertvolle<br />

Beiträge zur Reduktion von<br />

klimawirksamem Kohlendioxid.<br />

Mit diesem erfolgreichen<br />

Recycling kann der ökologische<br />

Rucksack, den Lithium-Ionen-<br />

Batterien durch ihre Produktion<br />

bereits in die Nutzungsphase<br />

mitbringen, maßgeblich entlastet<br />

und die Elektromobilität mit<br />

gutem Gewissen vorangetrieben<br />

werden. Zusätzlich reduziert man<br />

die Gefahr, dass verbrauchte LIB<br />

in der falschen Recyclingroute<br />

landen oder auf illegale Art und<br />

Weise verfrachtet und unter<br />

geringen bis nicht vorhandenen<br />

Umweltschutzmaßnahmen deponiert,<br />

beziehungsweise in die<br />

Umwelt eingebracht werden.<br />

Dank der Förderung der FFG<br />

und des KLIEN-Fonds und den<br />

Begleitern der ersten Stunde<br />

wie Saubermacher war es möglich<br />

dieses langwierige Projekt<br />

zu finanzieren und umzusetzen.<br />

Belohnt wurde das ganze Team<br />

für sein jahrelanges Engagement,<br />

als erstes abfallwirtschaftliches<br />

Forschungsthema überhaupt,<br />

durch die Nominierung zum<br />

Staatspreis 2018 in der Kategorie<br />

Umwelt- und Energietechnologie<br />

und konnte sich somit gegen<br />

124 Mitbewerber durchsetzen.<br />

Doch das optimale Ziel ist<br />

noch nicht erreicht. Als kritisch<br />

eingestufte Rohstoffe wie Lithium<br />

und Kohlenstoff werden bislang<br />

aus wirtschaftlichen Gründen<br />

vernachlässigt, der Verbleib der<br />

restlichen (Lithium-Ionen-)Batterien,<br />

die nicht in der Sammlung<br />

landen, sowie die Entwicklung<br />

von innovativen Brandschutzkonzepten<br />

im Falle eines Lithium-<br />

Ionen-Batteriebrands sind nach<br />

wie vor offen. Hier herrscht definitiv<br />

noch Forschungsbedarf nach<br />

neuen Lösungsansätzen.

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