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UmweltJournal Ausgabe 2019-05

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8 ABLUFTTECHNIK<br />

<strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Abluftreinigung in Industrie und Landwirtschaft<br />

Biofilter: Kein Durchbrechen mehr<br />

Ein Anströmboden aus chemikalienbeständigem Recyclingkunststoff erhöht die Lebensdauer von Biofilteranlagen.<br />

Die hanit-Böden der HAHN Kunststoffe GmbH sind dabei problemlos in bestehende Flächen integrierbar.<br />

Biofilteranlagen ermöglichen<br />

eine kostengünstige<br />

und effiziente Geruchsund<br />

Schadstoffbeseitigung.<br />

Durch ihre einfache und natürliche<br />

Funktionsweise werden<br />

sie immer wichtiger für die<br />

Industrie, denn vor allem in großen<br />

Betrieben müssen Gerüche<br />

oder enorme Mengen schädlicher<br />

Luft umweltschonend<br />

gereinigt werden. Dabei wird<br />

die kontaminierte Abluft in den<br />

Filter geleitet und durchströmt<br />

dann das biologisch aktive Trägermaterial.<br />

Bei der folgenden<br />

bakteriellen Reinigung bildet<br />

sich eine chemisch stark belastete<br />

Umgebung im Filter. Deshalb<br />

sind resistente Materialen<br />

nicht nur bei den Anlagen selbst,<br />

sondern auch beim Filterboden<br />

erforderlich. Bisher verwendete<br />

Systeme bestehen zumeist aus<br />

Holz oder einem korrosiven<br />

Material, wie Metall und Beton.<br />

Die Folge hierbei, der Boden<br />

zersetzt sich schnell beziehungsweise<br />

wird porös. Dies führt zu<br />

Problemen bei der Instandhaltung<br />

und schlimmstenfalls ist<br />

ein Austausch des Filterbodens<br />

die Folge.<br />

Um dies zu vermeiden, hat<br />

die HAHN Kunststoffe GmbH<br />

ein ökologisches Gitterrostbodensystem<br />

entwickelt, das dem<br />

Mikroklima des Biofilters stand-<br />

hält. Aufgrund seiner chemischen<br />

Eigenschaften ist es besonders<br />

widerstandsfähig und langlebig.<br />

Die modulare Struktur ermöglicht<br />

es, den Boden aus dem<br />

patentierten Recyclingkunststoff<br />

hanit in jedes bestehende Biofiltersystem<br />

einzupassen.<br />

Temperaturfenster von<br />

-20 bis +50 Grad Celsius<br />

Aufgrund des geringen Wartungsaufwands<br />

und der Kosteneffizienz<br />

in Bezug auf Energiebedarf<br />

und Wasserverbrauch<br />

bieten Biofilter industriellen<br />

und landwirtschaftlichen Betrieben<br />

eine günstige Methode zur<br />

Abluftreinigung. Beim Durchströmen<br />

der Schüttung werden<br />

die Abluftinhaltsstoffe durch<br />

Sorptionsprozesse gelöst. Die<br />

nun freien Komponenten diffundieren<br />

in die Zellen der Bakterien<br />

und werden von diesen zu<br />

Verbindungen abgebaut, welche<br />

die Atmosphäre nicht belasten.<br />

Dabei entsteht im Filter aber<br />

ein anspruchsvolles Mikroklima.<br />

Die vorherrschende Temperatur<br />

von 35 Grad Celsius<br />

und die Luftfeuchtigkeit von<br />

nahezu 100 Prozent führen in<br />

Kombination mit den Bakterien<br />

immer zu Reaktionen mit dem<br />

Material, aus dem der Filter und<br />

sein Anströmboden bestehen.<br />

„Ist der Belüftungsboden aus<br />

Holz, wird dieses binnen kürzester<br />

Zeit zersetzt und brüchig,“<br />

bestätigt Ulrich Hering, Leiter<br />

des technischen Vertriebs bei<br />

der HAHN Kunststoffe GmbH.<br />

„Wird Stahl verwendet, ist eine<br />

teure Verzinkung notwendig.<br />

Nach einiger Zeit bildet sich<br />

aber Weißrost und der Korrosionsschutz<br />

lässt nach.“<br />

Thermoplastische Kunststoffe<br />

eignen sich hingegen durch ihre<br />

Materialbeständigkeit besonders<br />

gut als Trägerkomponente. Systeme<br />

aus Neukunststoff sind aufgrund<br />

ihrer Kostenstruktur meist<br />

sehr dünnwandig und daher nicht<br />

immer stabil genug, um über<br />

längere Zeit in solchen Anlagen<br />

zum Einsatz zu kommen. HAHN<br />

Kunststoffe hat deshalb mit hanit<br />

ein extrem widerstandsfähiges<br />

Recyclingmaterial aus Polyethylen<br />

(PE) und Polypropylen<br />

(PP) entwickelt, das als ökologischer<br />

Werkstoff für die Gitterrostböden<br />

dient. „Bei gängigen<br />

Produkten sind die Wandstärken<br />

um einiges dünner – oft nur zwei<br />

Millimeter. Wir erreichen mit hanit<br />

bis zu 20 Millimeter, was den<br />

Kunststoff besonders stabil und<br />

alterungsresistent macht und ein<br />

Temperaturfenster von minus<br />

20 bis plus 50 Grad Celsius ermöglicht“,<br />

erklärt Hering die Vorteile<br />

dieses Materials.<br />

Geometrie lässt große<br />

Anströmfläche zu<br />

1 2<br />

3 Fotos: HAHN Kunststoffe GmbH<br />

1: Jedes Segment lässt sich bei einer Höhe von acht Zentimeter ohne<br />

Werkzeug zu Revisionszwecken entnehmen, da die Elemente mit<br />

15 Kilogramm vergleichsweise leicht sind. | 2: Durch einen passgenauen<br />

Kopf mit Krone können Füße an jeder Stelle des Bodens<br />

arretiert werden. ) | 3: Biofilteranlagen ermöglichen eine kostengünstige<br />

und effiziente Geruchs- und Schadstoffbeseitigung. Die<br />

kontaminierte Abluft wird in den Filter geleitet und durchströmt<br />

dann das biologisch aktive Trägermaterial.<br />

In der Herstellung der Böden<br />

wird besonders darauf geachtet,<br />

keine Imprägnierungen zu verwenden<br />

und eine schadstofffreie<br />

Produktion zu gewährleisten.<br />

Die einzelnen Gittersegmente<br />

sind mit einem Meter Länge<br />

und 50 Zentimetern Breite so<br />

bemessen, dass sie mit geringem<br />

Aufwand zusammengesetzt<br />

werden können. Durch die offene<br />

Bauweise ist zudem eine<br />

Durchströmfläche von 32 Prozent<br />

realisierbar, womit sich<br />

der Gitterrost für die Filterung<br />

großer Abluftmengen eignet. Da<br />

das Material chemisch gesättigte<br />

Verbindungen enthält, reagiert<br />

der hanit-Recyclingkunststoff<br />

wasserabweisend, sodass es nicht<br />

zur Aufnahme aggressiver Stoffe<br />

kommen kann. Mit dieser witterungsbeständigen<br />

Materialvariante<br />

lässt sich ein permanenter<br />

Einsatz der Böden ohne Einschränkungen<br />

garantieren – ein<br />

Austauschen ist nicht notwendig.<br />

Zudem verhindert der spezielle<br />

Zuschnitt der Lüftungslöcher das<br />

Durchfallen von Filtermaterial.<br />

Jedes Segment lässt sich bei<br />

einer Höhe von acht Zentimetern<br />

ohne Werkzeug zu Revisionszwecken<br />

entnehmen, da die<br />

Elemente mit 15 Kilogramm vergleichsweise<br />

leicht sind. Die benötigte<br />

Tragkraft wird durch die<br />

Wabenstruktur an der Unterseite<br />

gewährleistet, da so die aufliegende<br />

Belastung gleichmäßig verteilt<br />

wird. Die Böden sind daher bis zu<br />

drei Tonnen befahrbar.<br />

Da hanit in der Beschaffenheit<br />

Holz sehr ähnlich ist, lässt es<br />

sich zudem leicht durch Bohren,<br />

Sägen, Schrauben und Nageln<br />

bearbeiten. Sollte ein hanit-<br />

Boden materialunabhängig ausgetauscht<br />

werden müssen, wird<br />

der Kunststoff einfach wiederverwendet:<br />

„Weil unser hanit<br />

mehrfach recycel- beziehungsweise<br />

schmelzbar ist, können<br />

Deponien entlastet werden“,<br />

resümiert Hering. <br />

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