65. Internationaler Springertag & 26. FINA Diving Grand Prix
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Nichts ist so beständig wie die Veränderung
Das Wasserspringen ist eine
traditionelle Sportart. Es ist seit
1904 Teil des olympischen
Programms, wird seit 1973 als
Weltmeisterschaft ausgetragen und
der Internationale Springertag findet
seit 1956 statt.
Im Laufe dieser Jahrzehnte hat sich
viel getan in dieser Sportart. Die
Sprungbretter wurden flexibler
(Wechsel von Holz zu
Aluminiumlegierung) und damit
Sprünge mit höherem
Schwierigkeitsgrad möglich. Neue
Disziplinen sind hinzugekommen
(Synchron, Mixed-Synchron),
Schwierigkeitsgrade wurden
überarbeitet und Regeländerungen
vorgenommen (z. B. Abzug bei zu
dichtem Springen). Im Turmspringen
beispielsweise, wo die höchste
Plattform weiterhin 10 m hoch ist,
werden die Sprünge immer
schwieriger. Wer bei den Herren zur
Weltspitze gehören will, muss einen
viereinhalbfachen Salto vorwärts in
seiner Serie präsentieren.
Veränderungen gab es auch
hinsichtlich der Outfits der Sportler.
In konservativen Zeiten gab es im
Regelwerk Festlegungen, die heute
zum Schmunzeln anregen: „Der
Schwimmanzug darf vorn nicht tiefer
als 11,5 cm, von der Brustbeingrube
gerechnet, ausgeschnitten sein und
nicht tiefer als 5 cm unterhalb der
Achselhöhle.
Der vordere Teil des Schrittes soll
nicht unter 5 cm breit sein und kann
in einer Kurve nach oben und hinten
um den Oberschenkel verlaufen. Der
höchste Punkt darf nicht weniger als
10 cm unter der Oberkante des
Hüftknochens liegen. Die Messwerte
gelten als Richtwerte und haben das
Ziel, anstößige Kleidung zu
vermeiden.“
Seit 1991 gibt es im DSV-Handbuch
Festlegungen dieser Art nicht mehr.
Neuerdings legt die FINA in ihren
Regularien fest, von welchen Firmen
die Sportler Badeanzüge bzw.
Badehosen tragen dürfen. Diese Liste
wird jährlich überarbeitet. Ganz
streng wird die Werbung auf der
Sportbekleidung begutachtet und
kontrolliert. Es gibt Festlegungen
über die Größe und den Platz der
Logos auf der Sportbekleidung.
Damit wird verhindert, dass die
Sportler als wandelnde Litfaßsäulen
auf den Sprunganlagen stehen.
Vor allem der Badeanzug unterstützt
den ästhetischen Genuss eines
Sprunges. Einen Fehlversuch kann er
allerdings nicht verhindern, auch
dann nicht, wenn sich die Athletin in
dem Badeanzug wohl fühlt. Einen
anderen Anzug würde eine Springerin
nie anziehen. Alles muss sitzen, auch
unter Wasser! Es ist den Athletinnen
auch erlaubt, im Zweiteiler zu
springen. Die Werbung darf dann
aber nur auf einem Teil angebracht
sein.
Im Synchronspringen tragen die
beiden Teilnehmer natürlich das
gleiche Modell. Für die Mixed-
Wettkämpfe halten die
Sportartikelhersteller Badeanzug und
Badehose aus demselben Stoff
bereit. An den Paaren liegt es dann,
mit sehr guten Sprüngen zu
beweisen, wie die Modelle
miteinander harmonieren.
Das Kampfgericht darf die
Sportbekleidung nicht mit in die
Bewertung der sportlichen Leistung
einbeziehen. Aber: Beim
Wasserspringen können der erste
und der letzte Eindruck entscheidend
sein. Wer strahlend auf dem Brett
steht, attraktiv gekleidet ist, alle
Blicke auf sich zieht und nach der
Flugphase spritzerlos eintaucht, hat
schon mehr als zwei Dinge richtig
gemacht.