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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe Dezember 2017

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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NATUR ERFAHREN<br />

JAHRESZEITLICHER KLEIDERWECHSEL<br />

Die Anpassung des Alpen­Schneehuhns<br />

an seinen unwirtlichen Lebensraum<br />

beschränkt sich aber nicht nur auf das<br />

Gefieder und das Verdauungssystem.<br />

<strong>Das</strong> Schneehuhn passt sich auch<br />

äusserlich an seine Umgebung an: Es<br />

wechselt dreimal im Jahr das Gefieder,<br />

um sowohl im weissen Schnee als<br />

auch im schneefreien Gelände optimal<br />

getarnt zu sein. Im Sommer ist das<br />

Brutkleid des Hahns graubraun<br />

marmoriert, dasjenige der Henne gelbbraun<br />

gesprenkelt. Im Herbst, nach<br />

der Brutzeit, ist das Gefieder beider<br />

Geschlechter gräulich und fein gemustert.<br />

Im Spätherbst schliesslich wird<br />

das Gefieder reinweiss, sodass die Vögel<br />

auf einem Schneefeld kaum zu sehen<br />

sind. Dank diesem Gefiederwechsel<br />

ist das Schneehuhn zu jeder Jahreszeit<br />

gut getarnt, was als Schutz vor<br />

Feinden wie dem Steinadler überlebenswichtig<br />

ist.<br />

OPFER DER KLIMAERWÄRMUNG?<br />

<strong>Das</strong> Schneehuhn ist also perfekt an die<br />

unwirtlichen Bedingungen im Hochgebirge<br />

angepasst und kann dort den<br />

im Winter herrschenden eisigen Temperaturen<br />

mühelos trotzen. Mit Wärme<br />

hingegen kommt es weit weniger gut zurecht.<br />

Bei Temperaturen über 15 Grad<br />

wird es den Vögeln bereits zu warm <strong>–</strong> sie<br />

suchen schattige Mulden mit kühlerem<br />

Mikroklima auf, legen sich in feuchten<br />

Sand oder sogar in fliessendes Wasser<br />

und geben durch Hecheln aktiv Wärme<br />

ab. Während die Tiere sich normalerweise<br />

auf einer Höhe zwischen 1800<br />

und 2700 Metern aufhalten, steigen<br />

sie im Sommer deutlich höher hinauf,<br />

wo es kühler ist. Doch die Möglichkeiten,<br />

höher zu steigen, um der Wärme zu<br />

entrinnen, sind begrenzt <strong>–</strong> irgendwann<br />

ist der Gipfel erreicht und es geht nicht<br />

mehr weiter. Die Aussichten für das<br />

Alpen­Schneehuhn sind deshalb düster:<br />

Modelle sagen voraus, dass sich in den<br />

nächsten fünfzig Jahren die Durchschnittstemperatur<br />

im Lebensraum<br />

der Art während der Brutzeit um fast<br />

vier Grad erhöhen könnte. Die Tiere<br />

müssten sich demnach um bis zu<br />

480 Meter in Richtung der Berggipfel<br />

verschieben. Bereits heute stellen die<br />

Beobachter fest, dass sich das Alpenschneehuhn<br />

in Richtung der Berggipfel<br />

verschiebt, in den Ost­ und Südalpen<br />

um 6 bis 9 Meter pro Jahr, in den Nordalpen<br />

um 2 bis 3 Meter pro Jahr. Die<br />

höheren Temperaturen führen dazu, dass<br />

auch die Waldgrenze höher hinaufsteigt,<br />

was den Lebensraum des Schneehuhns<br />

zwischen dem Wald und den vegetations<br />

losen Flächen über 3000 Metern<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15

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