Russland_05-2019
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nach dem Mittagessen ging es mit
dem Bus zur St. Peter & Paul Festung
am rechten Newa Ufer.
In der gleichnamigen Kathedrale
sind die sterblichen Überreste der
letzten Zarenfamilie bestattet.
Fast alle russische Zaren und Zarinnen
der Romanow-Dynastie von
Peter I. bis Nikolai II. und ihre Familienangehörige
sind hier beigesetzt.
Als Peter der Große 1725 starb,
war die Kathedrale noch nicht fertig.
Der Sarg mit dem Körper des Zaren
stand in einer provisorischen Holzkapelle
in der Kathedrale. Erst 1731
fand er in einem Grab rechts von
der Ikonostase seine letzte Ruhe.
Ganz in der Nähe ruht die Zarin Katharina
die Große. 1998 wurden in
einer Kapelle der Peter-Paul-Kathedrale
auch die Gebeine des letzen
Zaren von Russland Nikolaus II.
und seiner Familie beigesetzt.
Die Gesamthöhe des Turms mit
einem Engel auf der Spitze beträgt
122m. Die Kirche unterscheidet
sich deutlich von traditionellen russischen
Zwiebelturm-Kirchen. Da
Peter der Große dabei war, Russland
nach europäischem Vorbild
zu modernisieren, sollte auch die Hauptkathedrale
seines Reiches anders als die herkömmlichen Kirchen
sein, von außen und von innen. Es gibt auch
eine Kanzel und das ist für russisch-orthodoxe Kirchen
ungewöhnlich.
Die prächtige Ikonostase der Peter-Paul-Kathedrale
gleicht einem Triumphbogen und symbolisiert
den Sieg Russlands im Nordischen Krieg. Geschaffen
wurde das Meisterwerk in den 1720er Jahren
von Moskauer Handwerkern.
Die Ikonostase ist eine Wand, die den Altar vom
Hauptteil der Kirche abtrennt. Nur am Anfang des
Gottesdienstes umrunden die Priester den Innenteil
des Kirchenschiffes und tauchen den Raum in
eine Wolke von Weihrauch. Dann vollziehen sie
die Gebete und die heilige Handlung hinter der mit
Ikonen geschmückten Wand im Altarraum, der östlich
und gewöhnlich ein bis drei Stufen höher liegt.
Obwohl die Ikonostase meist fast raumhoch ist, berührt
sie die Decke nur selten. Das ermöglicht den
Gläubigen, die Worte oder den Gesang des Priesters
gut zu hören.
Täglich um 12 Uhr gibt es einen Kanonenschuss
von der Festungsmauer. Zu Zeiten Peter des Großen
ertönten oft Kanonenschüsse. Sie signalisierten
täglich zusätzlich den Anfang und das Ende der
Arbeitszeiten
bzw. warnten
vor Gefahren.
16 17