Russland_05-2019
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Am 25. Dezember 1812 verließ der letzte Soldat Napoleons
für immer die Grenzen Russlands. Am selben Tag unterzeichnete
Kaiser Alexander I. ein Manifest über die Errichtung einer
Kirche in Moskau, als Zeugnis des Dankes an Gott, das
Russland vor der ihm drohenden Gefahr gerettet wurde. Geweiht
sollte sie im Namen Christi des Erlösers werden.
Christ-Erlöser-Kathedrale
In ihren Entwürfen bemühten sich Architekten, Bildhauer
und Künstler um die Gestaltung der Kirche. Alexander I. entschied
sich für den Entwurf von Carl Witberg. Er sah eine
dreigeschossige Kirche mit drei Altären vor.
Die Arbeiten dauerten 66 Jahr, an der wohl wechselvollsten
Kirche Russlands. Der Monumentalbau forderte viele Opfer,
auch der Architekt sollte die Fertigstellung nicht erleben.
1825 stirb Alexander I. und Nicholai I. kommt an die Macht.
Der neue Zar stoppt die Bauarbeiten
umgehend, weil sie seiner Ansicht
nach viel zu überteuert und
zeitintensiv seien. Erst 1839 wurde
wieder weitergebaut.
Als die Bolschewiki 1917 die Macht
übernahmen, wurden landesweit
die Kirchen ihrer eigentlichen Funktion
beraubt. Es entstanden Lagerräume
und die Bausubstanzen verschlechterten
sich zusehend.
An Stelle der Christ-Erlöser-Kathedrale
sollte ein monumentaler
Rätepalast gebaut werden. Ende
1931 wurde die Kirche gesprengt.
Der Prestige-Neubau solle 500m
hoch werden und eine Lenin-Statue
mit einem fünfzackigen Stern
an der Spitze haben. Dazu kam es
nie.
Im Jahr 1990 wurde mit dem Wiederaufbau
der Kirche begonnen,
neun Jahre später war sie fertig.
Im Untergeschoss befindet sich ein
Saal für Sitzungen der obersten
Kirchengremien der Heiligen Synode
und der russisch orthodoxen
Kirchenversammlungen mit 1250
Plätzen in prunkvoller Ausstattung.
Die Darstellung einer Krönungszeremonie
an der Außenfassade der Kirche
68
Mit dem AUA-Flug von Moskau nach
Wien endete eine wunderschöne
Reise durch einen kleinen, aber geschichtsträchtigen
Teil von Russland.
Die Sauberkeit und Ordnung hat uns
sehr beeindruckt. Über aktuelle politische
und wirtschaftliche Angelegenheiten
haben wir uns nicht vertieft.
Die Menschen, die wir angetroffen haben,
waren mit ihrem Lebensumständen,
zwar nicht ganz zufrieden, aber
mit Fleiß und ein wenig Einfallreichtum
meinten sie ganz gut über die Runden
zu kommen.