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Russland_05-2019

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Samstag, 18. Mai St.Petersburg

Südwestlich von St. Petersburg liegt die Ortschaft

Puschkin. Für die 25 km brauchte der

Bus bei dichtem Verkehr fast eine Stunde. Die

lange Anreise hatte sich gelohnt. Vor uns lag in

prachtvoller Morgensonne die Sommerresidenz

der russischen Zaren. Der Katharinenpalast, benannt

nach Katharina I., übertrifft unsere Vorstellungen

bei Weitem.

Wir waren nicht die Einzigen, die in den Palast

wollten, aber geführte Touren haben hier einen

eigenen Eingang. Sicherheitsschleuse wie am

Flughafen und Überschuhe zum Schutz der Böden

waren obligatorisch.

Als Peter der Große ein zweites Mal

heiratete ließ er seiner Gattin, Katharina

I in Jahr 1717 eine Sommerresidenz

errichten. Elisabeth I, Tochter von Peter

den Großen aus erster Ehe, ließ diese

Residenz prunkvoll zu einem Palast ausbauen,

als sie nach dem Tod ihres Vaters

Zarin wurde.

Die Schwiegertochter von Elisabeth I,

Katharina II (später Katharina die Große)

bestieg den Zarentrohn nach dem ihr

Gatte, Zar Peter III einem Staatsstreich

zum Opfer fiel. Der mit viel Prunk und

Gold ausgestattete Sommerpalast entsprach

nicht ganz den modernen Vorstellungen

der neuen Herrscherin.

Katharina die Große ließ ihren Lieblingspalast

nach ihren Vorstellungen

umgestalten. Inspiriert von englischen

Landschaftsparks, mit wundervollen

Grünanlagen und römischen Thermen

entstand die Parkanlage. Sie liebte es

durch den Park zu flanieren, in einer der

Grotten mit ihren Liebhabern zu frühstücken

und die Ideen von Voltaire und

Montesquieu, beide französische Schriftsteller

und Philosophen, zu studieren.

Drei Badehäuser wurden errichtet. Das

kalte Bad mit den darüber liegenden

Achatzimmern ist eine Thermenanlage

nach römischen Vorbild. Der türkische

Bad-Pavillon steht im Gartenzentrum neben

einem lieblichen Teich.

Die Palastanlage beherbergt Speisesäle,

Prunkräume, Besprechungszimmer

und es werden Utensilien und Bilder der

Zarenfamilie ausgestellt. Der Spiegelsaal

wurde als Ballsaal verwendet.

Das Highlight der Führung war das

Bernsteinzimmer. In dem Raum ist das

fotografieren verboten. Ich respektiere

solche Wünsche und daher keine Bilder.

Die hier ausgestellte Wanddekoration ist

eine Nachbildung. Das Original wurde

im 2. Weltkrieg von den deutschen Besatzern

geraubt und gilt seither als verschollen.

Ursprünglich war der Wandverbau für

Schloss Charlottenburg in Berlin bestimmt,

wurde aber vom Preußenkönig

Friedrich I. an Peter den Großen im Austausch

für Soldaten mit Gardemaß und

einer Allianz gegen die Schweden verschenkt.

Die Raumhöhe in der Charlottenburg

war niedriger als das jetzige Bernsteinzimmer.

Aus diesem Grund ist auch beim

Nachbau der obere Rand bis zur Decke

nur braun-gefleckt bemalt.

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