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Fröbel entwickelte systematisch aufeinander<br />
aufbauende Spielmaterial, die sogenannten<br />
„Spielgaben“, vorrangig aus den geometrischen<br />
Formen Kugel, Walze <strong>und</strong> Würfel.<br />
Fröbels Spiel- <strong>und</strong> Lernmaterialien sind heute<br />
immer noch anerkannt. Um den Namen <strong>und</strong><br />
das Schaffen des bedeutenden Pädagogen<br />
stärker in den Focus der Öffentlichkeit zu<br />
rücken, haben sich Fröbel-Einrichtungen <strong>und</strong><br />
Fröbel-Liebhaber aus der Region zusammengeschlossen:<br />
Mit der Fröbel-Dekade beleuchten<br />
noch bis 2022 Themenjahre die verschiedensten<br />
Facetten von Fröbels Leben <strong>und</strong><br />
Werk. Fröbels Geburtstag, der 21. April, wird<br />
zu Ehren seiner pädagogischen Errungenschaften<br />
jedes Jahr als weltweiter Kindergarten-Tag<br />
begangen.<br />
www.froebeldekade.de<br />
Friedrich-Fröbel-Museum<br />
Die Wurzeln des Kindergartens findet man<br />
im thüringischen Blankenburg, wo am 28.<br />
Juni 1840 der erste „Allgemeine Deutsche<br />
Kindergarten“ eröffnet wurde. Heute lässt das<br />
Friedrich-Fröbel-Museum am authentischen<br />
Ort die Anfänge des Kindergartens lebendig<br />
werden. Es bezieht neben Fröbels pädagogischem<br />
Programm auch dessen Lebensweg<br />
mit ein. Kinder jeden Alters <strong>und</strong> Erwachsene<br />
können die Spiele <strong>und</strong> Spielgaben Friedrich<br />
Fröbels selbst ausprobieren, <strong>und</strong> etwa Mandalas<br />
aus bunten Legematerialien legen oder<br />
sich an den typischen Fröbeltechniken wie<br />
Prickeln, Flechten <strong>und</strong> Falten versuchen.<br />
www.froebelmuseum.de<br />
Spielgaben, Falt- <strong>und</strong> Fädeltechniken, die Mutter-<br />
<strong>und</strong> Koselieder <strong>und</strong> vieles andere mehr<br />
wecken Kindheitserinnerungen. Auch hier<br />
können Kinder die Fröbel-Beschäftigungen<br />
ganz praktisch ausprobieren.<br />
www.oberweissbach.de<br />
Vom Fröbelturm bis zum Fröbelblick:<br />
Natur entdecken<br />
Besucher können ihrem Bewegungs- <strong>und</strong><br />
Spieltrieb auch im Freien nachkommen oder<br />
einfach nur die Landschaft genießen, die Fröbel<br />
inspiriert hat. Auf dem Kirchberg, unweit<br />
von Oberweißbach, bietet der Fröbelturm<br />
einen imposanten Blick über die Fröbelstadt<br />
<strong>und</strong> den Thüringer Wald. An seinem Fuß<br />
lädt der Fröbelerlebnispfad Kinder dazu ein,<br />
ihre Umwelt auf einem Barfußweg, einer<br />
Baumtreppe oder in einem Insektenhotel<br />
zu entdecken. An der Bergstation der<br />
Oberweißbacher Bergbahn, in Lichtenhain,<br />
befindet sich der Fröbelwald. Entsprechend<br />
der Fröbelschen Philosophie vermitteln<br />
die Stationen hier spielerisch <strong>und</strong> lehrreich<br />
Informationen zum Wald <strong>und</strong> zur Geschichte<br />
des Schwarzatals.<br />
www.oberweissbacher-bergbahn.com<br />
Abwechslungsreiche Stationen mit Fröbels<br />
Spielgaben bietet auch der Fröbel R<strong>und</strong>wanderweg<br />
um Bad Liebenstein (www.bad-liebenstein.de)<br />
<strong>und</strong> Altenstein. Hier können kleine<br />
<strong>und</strong> große Wanderer verschiedene Spielaufgaben<br />
bewältigen – vom Terrassenplattenlegespiel<br />
bis zum „MusterBeat“, bei dem das<br />
Flechtmuster auf Fässern einen hörbaren<br />
Rhythmus entfaltet. Und nicht zuletzt können<br />
Wanderer am Fröbelblick zwischen Keilhau<br />
nach Blankenburg – dort, wo Fröbel an einem<br />
sonnigen <strong>Frühling</strong>stag des Jahres 1840 auf<br />
den sinnlichen Begriff „Kindergarten“ kam –<br />
die Aussicht genießen. Entlang des Weges zwischen<br />
Bad Blankenburg <strong>und</strong> dem Fröbelblick<br />
informieren Schautafeln über das Wirken <strong>und</strong><br />
Leben des großen Pädagogen.<br />
Ankersteine – das älteste<br />
Systemspielzeug der Welt<br />
Von den Fröbelschen Spielgaben inspiriert<br />
brachte übrigens der Rudolstädter Fabrikant<br />
Richter 1884 die pädagogisch wertvollen<br />
Anker Steinbaukästen auf den Markt – das<br />
älteste Systemspielzeug der Welt. Die Schatzkästen<br />
für große <strong>und</strong> kleine Baumeister<br />
traten ebenfalls wie der Kindergarten ihren<br />
Siegeszug vom Thüringer Wald um die ganze<br />
Welt an. Auch Albert Einstein <strong>und</strong> Erich<br />
Kästner spielten in ihrer Kindheit mit den<br />
Ankersteinen. Walter Gropius entdeckte sogar<br />
seine Lust am Gestalten <strong>und</strong> seine Begabung<br />
für räumliches Denken <strong>und</strong> Architektur dabei.<br />
Nach 135 Jahren werden die legendären Baukästen<br />
immer noch nach traditionellem Rezept<br />
von Hand in Rudolstadt hergestellt. 100<br />
Prozent natürliche Materialien, bestehend aus<br />
Kreide, Quarzsand, Farbpigmenten <strong>und</strong> Leinöl<br />
erfüllen zudem höchste ökologische Kriterien.<br />
www.ankerstein.de <br />
Fröbels Geburtshaus in Oberweißbach<br />
Das Haus, in dem der weltweit anerkannte<br />
Vorschulpädagoge am 21. April 1782 geboren<br />
wurde, ist heute ebenfalls für Besucher<br />
zugänglich. In dem etwa 400 Jahre alten<br />
schmucken Fachwerkhaus vermitteln mehrere<br />
Ausstellungsräume Wissenswertes über den<br />
größten Sohn der Stadt. Die ausgestellten<br />
180 Jahre Kindergarten – auf den Spuren von Friedrich Fröbel<br />
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