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SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 2020

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FOTOGRAFIN IRINA NEUMANN<br />

Seit sieben Jahren ist Irina Neumann selbstständige Fotografin in Bremen. Oft ist sie unterwegs, wird gebucht von Architekten und Bauherren, die die Qualität ihrer<br />

Bilder schon kennen- und schätzen gelernt haben.<br />

Irinas Lieblingssprache ist die Fotografie. Diese Sprache spricht sie mit<br />

einer unglaublichen Poesie und Präzession. Ihre Bilder stellen oft Räume<br />

dar. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Architektur und Interieur-Fotografie.<br />

Stöbert man durch ihr Portfolio, fällt ihre Handschrift auf: die Bilder<br />

nehmen Raum ein, ziehen einen in ihren Bann. Sie verfügen über<br />

eine wunderbare Klarheit und Struktur, über Licht und Wärme, ohne<br />

Schnörkel oder Tand zu benötigen. Weniger ist manchmal so viel mehr.<br />

Ich bin sehr beeindruckt, schon bevor wir uns treffen.<br />

An einem verregneten Nachmittag in einem kleinen, gemütlichen Café in<br />

Bremen ist es dann soweit. Eigentlich ist die Zeit knapp, doch gehört Irina<br />

zu dieser raren Sorte Mensch, die man trifft und auf Anhieb sympathisch<br />

findet – mit denen man spricht und sich richtig festquatschen kann: die<br />

Zeit vergeht im Flug. Irina weiß, was sie will, das merkt man schnell. Und<br />

sie erzählt gern in Bildern, „lieber als in Worten“, lacht sie.<br />

Zur Fotografie kommt sie über Umwege. Es gibt kein „… ich bin Autodidakt“,<br />

kein „… das Fotografieren liegt bei uns in der Familie“ oder „… ich<br />

hatte schon mit drei Jahren meine erste Kamera in der Hand“, wie man<br />

es so oft von anderen Fotografen hört. Das Interesse an stilvoller Fotografie<br />

ist zwar immer schon da, eine Begeisterung für schöne, ästhetische<br />

Aufnahmen schon immer präsent. Jedoch steht da eingangs auch ein „Das<br />

würde ich gern machen, aber ich kann es ja nicht“ im Wege.<br />

Ihre erste Ausbildung, ihr erster Job sind kaufmännischer Natur – sie kann<br />

gut mit Zahlen umgehen, da ist dies nach dem Schulabschluss zunächst<br />

naheliegend. Irgendwann kommen Zweifel, ein 9 to 5 Job, täglich dieselben<br />

Abläufe, dieselbe Routine - das kann noch nicht alles gewesen sein.<br />

„Jetzt machste nochmal was Neues“, denkt sie sich, wieder ist da der Gedanke<br />

an Fotografie.<br />

Mit einer gehörigen Portion Mut und starkem Willen begibt sie sich auf<br />

ihren neuen Weg. Sie sucht sich einen Lehrbetrieb im Bereich Fotografie,<br />

ein Werbestudio mit Fokus auf Produkt, Werbung, Architektur und Industrie.<br />

Mit „Null Vorkenntnissen“, wie sie lachend zugibt, „… ich hatte<br />

vorher noch nie eine Spiegelreflexkamera in der Hand und wusste nicht<br />

einmal, was eine Blende ist oder was ISO bedeutet …“, absolviert sie dort<br />

ihre Ausbildung. Eigentlich sind für eine Lehre in diesem Metier Vorkenntnisse<br />

erforderlich: Kamera und Photoshop sollten schon beherrscht,<br />

bestimmte Abläufe versiert ausgeübt werden. Diese Expertise hat Irina zu<br />

Beginn nicht, wohl aber ein Ziel und den unbedingten Willen, dieses zu<br />

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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2020</strong>

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