SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 2020
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HAPTIX – FÜHLSÄCKCHEN<br />
Schön bunt kommen die Fühlsäckchen daher. Sie sind aus Bio-Baumwolle und gefüllt mit hochwertigen Materialien wie Holzstäbe, Filzkugeln oder Baumwollkordel.<br />
Handgemachtes Spielzeug aus Schwachhausen. Viele kennen sie noch aus<br />
ihrer Kindheit: die kleinen mit Bohnen gefüllten Stoffsäckchen, mit viel<br />
Liebe von Oma genäht. Julia Bayer aus Schwachhausen hat das Traditionsspielzeug<br />
auf wunderbare Weise neu interpretiert: schön bunt, aus<br />
Bio-Baumwolle und gefüllt mit hochwertigen Materialien wie Holzstäbe,<br />
Filzkugeln oder Baumwollkordel. Die im Herzen Schwachhausens gefertigten<br />
Säckchen laden Babys und Kinder zum spielerischen Lernen ein. Besonders<br />
geeignet ist das Spielzeug für Kids im Alter von 0 bis 4 Jahre. Die<br />
Kleinsten machen erste Greiferfahrungen, die Größeren rätseln, welche<br />
Gegenstände sich wohl darin befinden. Und alle machen sich mit viel Fantasie<br />
ans Werk: Die Säckchen werden geworfen, gestapelt oder als Kissen<br />
für die Puppe genutzt.<br />
Kinder haben die Möglichkeit, durch die Säckchen ihre Sinne zu testen:<br />
Mit ihnen greifen und begreifen sie die Welt. Die haptische Wahrnehmung<br />
und das Ertasten von Gegenständen helfen Kindern und Erwachsenen<br />
außerdem bei der Entwicklung von Denkmustern, mit denen sie<br />
abstrakte Inhalte besser verstehen. „Ich wollte ein sinnvolles Spielzeug<br />
entwickeln, das Spaß macht und die Sinne schärft“, sagt haptix-Erfinderin<br />
Julia Bayer. Die gebürtige Österreicherin ist mit beruflichen Stationen<br />
in Wien, München und Kuala Lumpur viel herumgekommen und lebt<br />
seit Mitte 2016 in ihrer Wahlheimat Bremen. „Ich musste mich an die<br />
norddeutsche Kultur, das Wetter und die Art des Umgangs miteinander<br />
erst gewöhnen“, sagt Julia Bayer. „Anfangs hatte ich eine Moin-Hemmung,<br />
die ich aber abgelegt habe“, fügt sie lächelnd hinzu. Mittlerweile<br />
ist sie voll integriert und das sieht man ihr an: Ihre Lieblingsmütze ist von<br />
Werder. Auch der Stadtteil hat es ihr angetan. „Schwachhausen gefällt<br />
mir sehr, die Häuser erinnern mich an einige Wiener Bezirke“, so die<br />
Wahlbremerin. „Es ist ruhig, aber auch lebendig und hat ein besonderes<br />
Flair.<br />
Das erste Fühlsäckchen entstand zunächst aus einer Laune heraus, um<br />
ihrer Tochter Alma eine Freude zu machen. Es folgte das zweite, dritte<br />
und um eine "runde Sache daraus zu machen", wurde es letztendlich ein<br />
buntes Set mit zehn Säckchen. Nach der Geburt ihrer Tochter vor knapp<br />
zwei Jahren bemerkte Julia Bayer außerdem, wie viele Spielwaren aus<br />
Asien kommen. Auch aus dem Wunsch heraus, diesem Trend etwas entgegenzusetzen,<br />
entstand die Geschäftsidee für haptix. Der Plan: sinnstiftende<br />
Spielwaren aus Deutschland in hoher und nachhaltiger Qualität<br />
selbst zu produzieren und zu vertreiben. Ende 2019 brachte sie ihre Herzensprodukt<br />
dann auf den Markt. Bestseller ist das 10er-Set. Ganz alleine<br />
hat sie die Gründung des ersten eigenen Geschäfts nicht geschafft. Das<br />
Starthaus Bremen hat sie unterstützt, die zentrale Anlaufstelle für alle<br />
Gründungsinteressierten und jungen Unternehmen in Bremen und Bremerhaven.<br />
Die Beratung half Julia Bayer dabei, den Fokus auf wichtige<br />
Punkte wie die CE-Kennzeichnung von Spielzeugen zu richten. Das Logo,<br />
das auf der haptix-Verpackung abgedruckt ist, steht für Transparenz und<br />
Sicherheit.<br />
„Beim Fotoshooting für die Produktbilder haben die Eltern aus dem Kindergarten<br />
mitgeholfen“, erzählt Julia Bayer. Die Kinder, die auf der Homepage<br />
von haptix unter wwww.hapti-x.de zu sehen sind, kommen alle aus<br />
Schwachhausen und besuchen den gleichen Kindergarten wie Tochter<br />
Alma. Das liebevolle Design der Verpackung ist von Sabrina Glasmacher<br />
(www.s-sential.net), einer Mama aus Schwachhausen, die als freiberufliche<br />
Grafikdesignerin arbeitet und für die das Projekt haptix ebenfalls ein<br />
Herzensprojekt geworden ist.<br />
Inspiriert von der Wiener Vollpension, einem Café-Restaurant mit generationsübergreifenden<br />
Team, werden die Säckchen unter anderem von älteren<br />
Damen aus Schwachhausen handgefertigt. Dass „Omis“ die<br />
Säckchen nähen, hat laut Julia Bayer nur Vorteile: „Viele ältere Damen<br />
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