31.03.2020 Aufrufe

Info-DIREKT, Ausgabe 31

Hauptthema: "Die Grünen: Über den Tisch gezogen und nach rechts gerückt!" Interviews mit: Elmar Podgorschek (FPÖ), Gerhard Ruiss (IG Autoren), Karl Dreisiebner (Grüne), Karl Baron (DAÖ) Top Themen: Medien-Kritik, Fakten zum Bargeldverbot, Steuergeld für die Antifa, Argumente gegen Grenzöffnung für Minderjährige, Echter Naturschutz, Gedanken zur neuen Strache-Partei u.v.m. Jetzt um nur 38,50 Euro im Jahr abonnieren: www.info-direkt.eu/abo

Hauptthema: "Die Grünen: Über den Tisch gezogen und nach rechts gerückt!"
Interviews mit: Elmar Podgorschek (FPÖ), Gerhard Ruiss (IG Autoren), Karl Dreisiebner (Grüne), Karl Baron (DAÖ)
Top Themen: Medien-Kritik, Fakten zum Bargeldverbot, Steuergeld für die Antifa, Argumente gegen Grenzöffnung für Minderjährige, Echter Naturschutz, Gedanken zur neuen Strache-Partei u.v.m.
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Politik

lungsverkehrs mit Münzen und Scheinen entstehen werde.

Es drohe die totale Überwachung. Auch verwies er

das vermeintliche Argument der Bargeldabschaffungsbefürworter,

ohne Cash könne weitgehend die Organisierte

Kriminalität (OK) bekämpft werden, ins Reich der

Märchen. Bombenanschläge – wie in Brüssel und Paris

verübt – zum Beispiel kosteten heutzutage kaum noch

etwas. Und die Betrüger würden andere Wege wählen,

um ihre Gaunereien und Verbrechen durchzuführen: „Es

ist grenzenlos naiv anzunehmen, die OK brauche Bargeld

oder bediene sich desselben“, sagte der Referent. Selbst

bei der Schwarzarbeit gebe es Mittel und Wege, diese mit

Kreditkarte abzuwickeln. So könne etwa der Auftraggeber

mit der Karte Sachen erwerben, die dann der „Pfuscher“

bekomme.

Die Transaktionskosten würden bei Abschaffung des Bargeldes

steigen. Schneider erwähnte auch den Drogenhandel,

der circa die Hälfte aller kriminellen Aktivitäten

weltweit ausmache, ungefähr 500 Milliarden US-Dollar. Im

Falle der Beseitigung der Münzen und Scheine würden

die kriminellen Syndikate andere Wege und Mittel finden,

um ihr Geschäft fortzuführen.

Als echten großen Brocken nannte der Hochschullehrer

den weltweiten Finanz- und Steuerbetrug. Dieser mache

etwa 30 Porzent aus. Geld werde vor allen auf den

Kaimaninseln, in den USA und im Vatikan gewaschen. In

Österreich liege der Wert zwischen 25 und 48 Milliarden

Euro. Besonders einfach sei der Verkauf von Liegenschaften.

Hier werde viel manipuliert.

Kriminalität würde nicht sinken

Bei der Abschaffung des Bargeldes sinke die Kriminalität

nicht, erklärte Schneider. Denn die Ursache dafür

falle ja nicht weg. Die Bürger sollten selbst entscheiden,

wie sie zahlen wollten. In kaufen

den Nordstaaten herrsche

eine andere Mentalität. Die Leute dort hätten größeres

Vertrauen in den bargeldlosen Zahlungsverkehr.

Anstatt Münzen und Gelscheine abzuschaffen, sollten

Mit dem Sozialkredit-System versucht die Volksrepublik

China seine Bürger zu sozialeren Verhalten zu erziehen.

Dazu wird das Verhalten der Bürger allumfassenden

überwacht. Für gutes Verhalten bekommt man Punkte

gutgeschrieben, für unerwünschtes Verhalten hingegen

abgezogen. Personen mit hohem Punktestand

erhalten beispielsweise Vorteile bei der Vergabe von

Arbeitsplätzen, Wohnungen, Flug- und Zugtickets.

Personen mit niedrigen Punktestand

haben hier mit Sanktionen zu rechnen.

Zur Bewertung der einzelnen Personen

werden Informationen von privaten (Handelskonzerne,

Sozialmedia-Plattformen) und

staatlichen Datenbanken herangezogen und

ausgewertet. Bei seinem Vortrag in Linz erzählte

Friedrich Schneider, dass einer seiner chinesischen

Bekannten zu seiner erkrankten Mutter reisen musste,

weil er befürchtete, dass ihm der Staat sonst Punkte von

seinem Sozialkredit-Konto abziehen würde.

die Geheimdienste besser zusammenarbeiten, um die Kriminalität

effektiver bekämpfen zu können. Und gegen den

grassierenden Steuerbetrug empfahl der Redner einen

globalen Informationsaustausch sowie lobte das gut funktionierende

SWIFT-Abkommen zwischen der EU und den

USA, mit dem der Zahlungsverkehr überwacht und die Finanzierung

von Terrorismus aufgespürt werden soll. Nach

einer regen Diskussion endete die aufschlussreiche Veranstaltung,

die vom „Katholischen Bildungswerk“ (KBW) veranstaltet

wurde. II

„Dass man jemandem das

Konto wegnimmt, habe ich

von China nicht gehört“

Interview mit Friedrich Schneider

Nach seinem Vortrag hat Info-DIREKT Friedrich Schneider

drei Fragen zum Thema Bargeldverbot und totalitäre

Staaten gestellt.

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und bequem weiterlesen:

Info-DIREKT: Herr Professor, Sie haben in Ihrem Vortrag

auch China kurz angesprochen. Wie gefährlich ist es in

totalitären Systemen, dass der Zahlungsverkehr nicht nur

überwacht wird, sondern dass unliebsame Menschen

auch komplett vom Leben ausschließt, indem man ihnen

kein Bankkonto mehr gibt?

Schneider: Das ist ja bei uns auch ein Problem für mittellose

Menschen. In China hat jeder ein Konto, der Staat will

ihn ja überwachen. Da ist es eher umgekehrt.

österreichweit im

Zeitschriftenhandel bestellen

oder in einer von über 100 Trafiken sofort

Info-DIREKT: Als Sanktionsmöglichkeit sehen Sie das

also nicht, dass man jemandem sein Konto wegnimmt?

Schneider: Naja, sie nehmen ihm die Wohnung weg. Dass

man jemandem das Konto wegnimmt, habe ich von China

nicht gehört. Das wäre noch drakonischer, weil er ja nichts

mehr machen könnte.

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Info-DIREKT: Der kann sich dann nicht einmal mehr ein

Wurstsemmerl kaufen.

Schneider: Nein, gar nichts mehr – da haben Sie recht.

Aber das habe ich von China nicht gehört.

Ich bin mir nicht sicher, ob

die Chinesen das machen, aber

so genau weiß ich das nicht. Ich

habe mir nur das Sozialkredit-System

sehr genau angeschaut - und

das ist brutal.

Perfektionierte Überwachung: Wer unabhängiger Journalismus will,

Chinas Sozialkredit-System

muss diesen auch untersützen!

Info-DIREKT: Herzlichen Dank

fürs Gespräch.

Schneider: Bitte,

gerne geschehen! II

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