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SB_15.859N_11-2

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20<strong>11</strong><br />

Abschlussbericht<br />

DVS-Forschung<br />

Auftragschweißen von<br />

nanokristallin erstarrenden<br />

Eisenbasiswerkstoffen auf<br />

Aluminiumsubstraten<br />

mittels geregelter<br />

Kurzlichtbogentechnik


Auftragschweißen von<br />

nanokristallin erstarrenden<br />

Eisenbasiswerkstoffen auf<br />

Aluminiumsubstraten mittels<br />

geregelter Kurzlichtbogentechnik<br />

Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben<br />

IGF-Nr.: 15.859 N<br />

DVS-Nr.: 03.085<br />

TU Berlin, Füge- und Beschichtungstechnik<br />

Förderhinweis:<br />

Das IGF-Vorhaben Nr.: 15.859 N / DVS-Nr.: 03.085 der Forschungsvereinigung Schweißen und<br />

verwandte Verfahren e.V. des DVS, Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf, wurde über die AiF im<br />

Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen<br />

Bundestages gefördert.


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind online abrufbar<br />

unter: http://dnb.dnb.de<br />

© 2010 DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />

DVS Forschung Band 184<br />

Bestell-Nr.: 170293<br />

I<strong>SB</strong>N: 978-3-96870-183-7<br />

Kontakt:<br />

Forschungsvereinigung Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V. des DVS<br />

T +49 2<strong>11</strong> 1591-0<br />

F +49 2<strong>11</strong> 1591-200<br />

forschung@dvs-hg.de<br />

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung in andere Sprachen, bleiben<br />

vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages sind Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die<br />

Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nicht gestattet.


Schlussbericht<br />

der Forschungsstelle(n)<br />

Nr. 1 von 1, TU Berlin, Füge- und Beschichtungstechnik<br />

zu dem über die<br />

im Rahmen des Programms zur<br />

Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF)<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages<br />

geförderten Vorhaben 15.859 N<br />

Auftragschweißen von nanokristallin erstarrenden Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten<br />

mittels geregelter Kurzlichtbogentechnik<br />

(Bewilligungszeitraum: 01.<strong>11</strong>.2008 - 30.04.20<strong>11</strong>)<br />

der AiF-Forschungsvereinigung<br />

Schweißen<br />

Berlin, den 05.08.20<strong>11</strong><br />

Ort, Datum<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Johannes Wilden<br />

Name und Unterschrift des/der Projektleiter(s)<br />

an der/den Forschungsstelle(n)<br />

0910


Danksagungen<br />

Die Untersuchungen wurden aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

„Otto von Guericke“ e.V. (AiF) (AiF-Nr. 15.859 N/1) gefördert und Forschungsvereinigung<br />

Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS unterstützt. Für<br />

diese Förderung und Unterstützung sei herzlich gedankt.<br />

Wir danken gleichzeitig den Mitgliedern des projektbegleitenden Ausschusses für die<br />

technische Unterstützung, die Bereitstellung von Probenmaterial und die intensiven Diskussionen:<br />

Name<br />

Herr Dr. Frank Schreiber<br />

Herr Renè Herrmann<br />

Herr Marc Hübner<br />

Herr Dirk Becker<br />

Herr Robert Völkl<br />

Herr Steffen Petrauschke<br />

Herr Olaf Penning<br />

Herr Andreas Duda<br />

Herr Jürgen Kotschate<br />

Herr Martin Rothmann<br />

Herr Andreas Pelz<br />

Firma<br />

Durum Verschleiß-Schutz GmbH<br />

Brückner & Galley Motoreninstandsetzung GmbH<br />

EWM Hightech Welding GmbH<br />

Manfred Narr GmbH<br />

Völkl Motorentechnik GmbH<br />

Wilhelm Schmidt GmbH<br />

Welding Alloys Deutschland GmbH<br />

Berolina Metallspritztechnik Wesnigk GmbH<br />

Metallwerk Oetinger Berlin-Tempelhof GmbH<br />

PTW Group Germany<br />

Corodur Verschleiß-Schutz GmbH<br />

2


Zusammenfassung<br />

Durch Energieeinsparungsforderungen und durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Aluminiumtechnologie,<br />

wächst die technische Bedeutung von Aluminium immer weiter an. Problematisch<br />

beim Einsatz von Aluminium ist die geringe Härte und damit verbunden der geringe Widerstand<br />

gegen Verschleiß. Eine intelligente Lösung für einen partiellen Verschleißschutz ist das<br />

Auftragschweißen. Das Auftragschweißen von Stahl auf Aluminium wird gegenwärtig in der Literatur<br />

als nicht möglich betrachtet [31]. Doch neueste Entwicklungen in der Werkstofftechnologie<br />

und Schweißtechnik besitzen das Potential für eine solche Beschichtung. Die geregelte Lichtbogentechnik<br />

erlaubt einen gezielten Wärmeeintrag in das Substrat. Neuartige Eisenbasislegierungen<br />

begünstigen eine nanokristalline Erstarrung.<br />

In der vorliegenden Forschungsarbeit werden die Einflüsse der eingesetzten Verfahrenstechnik<br />

und Legierungszusammensetzung analysiert. Dazu wurden zunächst unterschiedliche Legierungszusammensetzungen<br />

mittels geregeltem Lichtbogen hinsichtlich ihrer Metallurgie und der<br />

grundsätzlichen Eignung zum Beschichten charakterisiert. Der Einfluss der Legierungselemente<br />

auf Phasensaumbreite, Aufmischgrad, Wärmeeinflusszone, Verschleißverhalten sowie Mikrohärte<br />

und Rissbildung konnten herausgearbeitet werden. Es wurde gezielt eine quantitative Bewertung<br />

der Eigenschaften angestrebt, um die verschieden legierten Auftragwerkstoffe zu bewerten.<br />

Es wurde deutlich, dass Bor und Chrom die Härte und damit auch die Verschleißbeständigkeit<br />

der Beschichtungen erhöhen. Aluminium hingegen verringert zwar den Aufmischgrad der<br />

Schicht, jedoch erhöht ein Zusatz von Aluminium auch die Gefahr der Rissbildung in der Schicht.<br />

In Absprache mit dem projektbegleitenden Ausschuss wurde eine Legierungsauswahl für die<br />

anschließende Panzerung geeigneter Beschichtungstechnologien (geregelte Impulslichtbogen<br />

mit Vor- und Nachwärmen) durchgeführt. Schließlich wurden an beschichteten Proben Verschleißuntersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. J. Wilden<br />

Verantwortlicher Projektleiter<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ..................................................................................................................... 6<br />

2 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung....................... 8<br />

2.1. Motivation ...........................................................................................................................9<br />

2.2. Zielstellung .......................................................................................................................10<br />

3 Stand der Technik ..................................................................................................... 13<br />

3.1 Verschleiß: Definition und Arte .........................................................................................13<br />

3.2 Auftragschweißverfahren..................................................................................................15<br />

3.3 Zusatzwerkstoffe zum Auftragschweißen.........................................................................18<br />

3.4 Auftragschweißen auf Aluminium .....................................................................................20<br />

3.5 Geregelte Lichtbogenverfahren ........................................................................................21<br />

3.5.1 Der coldArc®-Prozess ..................................................................................................22<br />

3.5.2 Der CP (Cold Prozess)-Prozess ...................................................................................24<br />

3.6 Eisen-Aluminium-System .................................................................................................26<br />

4 Vorgehensweise ........................................................................................................ 29<br />

5 Versuchsdurchführung............................................................................................. 31<br />

5.1 Auswahl des Substratswerkstoffes...................................................................................31<br />

5.2 Auswahl der Zusatzwerkstoffe..........................................................................................32<br />

5.3 Auswahl des Schutzgases................................................................................................34<br />

5.4 Anlagentechnik .................................................................................................................34<br />

5.4.1 Handhabungssystem....................................................................................................34<br />

5.4.2 Schweißstromquellen ...................................................................................................35<br />

5.4.3 Erfassung und Aufnahme der Messwerten..................................................................36<br />

6 Ergebnisse und Diskussion ..................................................................................... 38<br />

6.1 Auftragschweißungen mit unterschiedlichen Lichtbogenverfahren ..................................38<br />

6.1.1 Risse und intermetallischer Phasensaum.....................................................................39<br />

6.2 Auftragschweißen mit Vorwärmen....................................................................................42<br />

6.3 Untersuchungen mit unterschiedlichen Fülldrähten..........................................................46<br />

6.3.1 Spritzen und Risse........................................................................................................46<br />

6.3.2 Poren ............................................................................................................................49<br />

4


6.3.3 Intermetallischer Phasensaum .....................................................................................51<br />

6.3.4 Mikrohärte.....................................................................................................................56<br />

6.4 Entwicklung der Puffer- und Auftragswerkstoffe...............................................................57<br />

6.4.1 Pufferschichten.............................................................................................................57<br />

6.4.2 Auftragswerkstoffe........................................................................................................60<br />

6.5 Vermeiden von Schweißfehlern am Nahtanfang und –ende ............................................65<br />

6.6 Auftragschweißungen mit Pufferschichten .......................................................................66<br />

6.6.1 Risse.............................................................................................................................68<br />

6.6.2 Poren ............................................................................................................................69<br />

6.6.3 Intermetallischen Phasesaum.......................................................................................70<br />

6.6.4 Härteprüfung.................................................................................................................71<br />

6.7 Vor- und Nachwärmen......................................................................................................73<br />

6.7.1 Auftragschweißungen mit Pufferschicht .......................................................................75<br />

6.7.2 Auftragschweißungen ohne Pufferschicht ....................................................................77<br />

6.8 Verschleißmessung ..........................................................................................................79<br />

6.9 Nanokristallin Erstarrung der Fe-Basis Schicht ................................................................80<br />

7 Schlussfolgerungen.................................................................................................. 82<br />

7.1. Wissenschaftlich-technologischer Nutzen ........................................................................82<br />

7.2. Wirtschaftlicher Nutzen.....................................................................................................83<br />

7.3. Industrielle Anwendungsmöglichkeiten.............................................................................83<br />

8 Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................ 85<br />

9 Publikationen............................................................................................................. 89<br />

9.1 Veröffentlichungen............................................................................................................89<br />

9.2 Vorträge............................................................................................................................89<br />

10 Verzeichnisse ............................................................................................................ 90<br />

10.1 Literaturverzeichnis ..........................................................................................................90<br />

10.2 Abbildungsverzeichnis......................................................................................................94<br />

10.3 Tabellenverzeichnis..........................................................................................................97<br />

5


1 Einleitung<br />

In heutigen Anwendungen der industriellen Fertigung sind Bauteile vielfältigen Belastungen ausgesetzt.<br />

Besonders dem Verschleiß kommt hier ein besonderer Stellenwert zu, da dieser einen<br />

hohen Einfluss auf die Lebensdauer des Bauteils hat. Der Verschleißmechanismus Abrasion<br />

wirkt dabei im hier betrachteten Kontext am stärksten. Das verschleißbedingte Versagen eines<br />

Bauteils verursacht in den überwiegenden Fällen hohe Folgekosten. Diese entstehen vor allem<br />

durch Produktionsausfälle, Instandsetzungs- oder Neubeschaffungskosten. Moderne Beschichtungs-<br />

und Automatisierungstechniken können im Zusammenspiel zur wirtschaftlichen Reduzierung<br />

der anfallenden Kosten genutzt werden. Damit geht auch eine Effektivierung des gesamten<br />

Fertigungs-, Betriebs- und Instandhaltungsprozesses einher. Die starken Fortschritte der Automatisierungstechnik<br />

in den letzten Jahrzehnten schaffen im Zusammenhang mit leistungsfähigen,<br />

angepassten Beschichtungstechniken wirtschaftliche Werkzeuge. Auch durch immer höhere<br />

Präzision und die vielfältigen Möglichkeiten der Steuerungs- und Messtechnik erschließen sich<br />

diesen neue Einsatzgebiete. Bekannte Technologien, die bereits breite Verwendung im Verschleißschutz<br />

von stark beanspruchten Bauteilen der Stahl-, Agrar- oder chemischen Industrie<br />

Anwendung finden, müssen modifiziert werden. Die Erweiterung des Anwendungsspektrums<br />

erfordert prozesstechnische Untersuchungen und Anpassungen der Prozessstrategie an die veränderten<br />

Einsatz- und Umgebungsbedingungen.<br />

Als Querschnittstechnologie wird das Auftragschweißen in nahezu allen Industriebereichen direkt<br />

oder indirekt über beschichtete Teile eingesetzt. Steigende Anforderungen an einen verminderten<br />

Kraftstoffverbrauch, geringeren Unterhaltskosten und höherer Leistungsdichte von Fahrzeugen<br />

zwingen Hersteller quer durch alle Bereiche zu Masseeinsparungen. In der gegenwärtigen<br />

Energiesituation, wo die Problematik der in absehbarer Zeit zu Ende gehenden fossilen Energieträger<br />

immer stärker in die öffentliche Diskussion dringt, schärft sich immer mehr das Bewusstsein<br />

zur Energieeinsparung und bestimmt infolge das Denken und Handeln. Es ist ein Artefakt<br />

der Gegenwart. Ein weiterer wichtiger Punkt in der öffentlichen Debatte ist die CO 2 -Emission von<br />

Kraftfahrzeugen, welcher als wichtiger Grund für die Klimaerwärmung gesehen wird. Heutige<br />

Verbrennungskraftmaschinen in Kraftfahrzeugen aller Art haben prinzipbedingt eine deutliche<br />

CO 2 -Emission, da die Umsetzung der chemischen in mechanische Energie aus Kohlenwasserstoffen<br />

generiert wird. Um den Energieverbrauch von Fahrzeugen zu senken, ist die Reduzierung<br />

der Fahrzeugmasse ein wichtiger Aspekt. Ein starker Handlungsdruck entsteht durch die genannten<br />

Argumente auf Industrie und Wissenschaft, hier sind in kurzer Zeit effektive Lösungen<br />

zu finden.<br />

6


Die steigenden Anforderungen an den Fahrzeugbau und anderen Konstruktionen hinsichtlich<br />

Unterhaltskosten und Umweltverträglichkeit zwingen die Hersteller zunehmend zu Leichtbaukonstruktionen.<br />

Neben neuartigen hochfesten Stahlwerkstoffen kommen vor allem Al-Werkstoffe<br />

zum Einsatz. Al-Guss und Al-Knetlegierungen sind seit Jahrzehnten im Leichtbau etabliert. Gilt<br />

es Bauteilen aus solchen Materialien einen partiellen Verschleißschutz (Ventilsitze, Lagersitze<br />

usw.) zu realisieren, kommen häufig Inlays aus verschleißbeständigeren Werkstoffen zum Einsatz.<br />

Der Forderung nach Energieeinsparungen quer durch alle Bereiche des Lebens führt zu einem<br />

vermehrten Einsatz von Aluminiumlegierungen. Doch gerade ihre Verschleißbeständigkeit ist<br />

deutlich schlechter im Vergleich zu Stahlwerkstoffen. Eine ideale Lösung wäre eine Auftragschweißung<br />

an den Verschleißstellen aus hochfesten verschleißbeständigen Eisenbasiswerkstoffen<br />

durchzuführen. Das Auftragschweißen von Stahl auf Aluminium wird gegenwärtig in der<br />

Literatur als nicht möglich betrachtet [31]. Doch neueste Entwicklungen in der Werkstofftechnologie<br />

und Schweißtechnik besitzen das Potential für eine solche Beschichtung. Jüngste Werkstoffentwicklungen<br />

haben dazu geführt, dass einige Eisenbasiswerkstoffe verfügbar sind, die<br />

feinst- bis nanokristallin erstarren. Diese Werkstoffe zeigen eine hohe Verschleißbeständigkeit<br />

sowie eine extrem geringe Wärmeleitfähigkeit, was eine Verwendung als Verschleißschutz- bzw.<br />

Wärmedämmschicht möglich erscheinen lässt. Beim Beschichten von Al-Legierungen mit Eisenbasiswerkstoffen<br />

stellt die Bildung spröder intermetallischer Phasen ein Problem dar. Geregelte<br />

Kurzlichtbogentechnik ermöglicht hier jedoch einen definierten Energieeintrag, so dass das Aufschmelzen<br />

des Grundwerkstoffes minimiert und die Bildung der Phasen weitgehend unterdrückt<br />

werden kann.<br />

7


2 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung<br />

Durch Energieeinsparungsforderungen und durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Aluminiumtechnologie,<br />

wächst die technische Bedeutung von Aluminium immer weiter an. Aluminium<br />

ist aus der Automobilbranche, sowie beispielsweise auch der Luftfahrttechnik nicht mehr<br />

wegzudenken. Problematisch beim Einsatz von Aluminium ist die geringe Härte und damit verbunden<br />

der geringe Widerstand gegen Verschleiß. Sollen derartige Belastungen realisiert werden,<br />

wird aktuell meist die entsprechende Baugruppe oder das Bauteil aus Stahl gefertigt.<br />

Neben innovativen hochfesten Stahlwerkstoffen kommen gegenwärtig vermehrt Aluminium und<br />

Magnesiumlegierungen zum Einsatz. Bei der Reduzierung von Massen in statischen wie dynamischen<br />

Systemen darf es jedoch nicht dazu kommen, dass die äußeren Lasten, die zulässigen<br />

Spannungen der Bauteile mit den geforderten Sicherheiten überschreiten. Der Leichtbau und<br />

insbesondere der Ultraleichtbau ermöglichen deutliche Massereduzierungen in bestehenden<br />

Konstruktionen. Leichtbauwerkstoffe bewirken eine Gewichtsreduzierung, doch insbesondere<br />

ihre Verschleißeigenschaften im Vergleich zu Stahlwerkstoffen sind deutlich schlechter. An diesem<br />

Punkt wird klar, dass eine intelligente Kombination von Leichtbauwerkstoffen wie z.B. Aluminiumlegierungen<br />

mit Eisenbasiswerkstoffen eine deutliche Verlängerung der Laufzeiten ermöglicht.<br />

Eine solche Kombination kann das Beschichten von Aluminiumsubstraten mit hochlegierten<br />

Eisenbasiswerkstoffen durch Auftragschweißen sein.<br />

Eine aktuelle Problemstellung im heutigen Automobilbau ist der Betrieb von Verbrennungsmotoren<br />

mit unterschiedlichen Kraftstoffen. Soll ein Motor mit Benzin und Erdgas angetrieben werden,<br />

so ergibt sich z.B. für die Ventilsitze im Erdgasbetrieb ein höherer Verschleiß im Vergleich zum<br />

Benzinbetrieb. Ursache ist die fehlende „Dämpfungswirkung“ des Erdgases, wenn das Ventil<br />

gegen den Ventilsitz schlägt. Eine Minderung der Laufzeit des Zylinderkopfes ist die Folge. Die<br />

Hersteller müssen an der Stelle höherwertige Zylinderköpfe fertigen, damit beide Antriebsarten<br />

realisiert werden können. Dies bedeutet höhere Fertigungskosten und somit höhere Fahrzeugkosten.<br />

Um im Bereich des Ventilsitzes den erhöhten Verschleißbeanspruchungen entgegen zu<br />

wirken, werden Einsätze aus verschleißbeständigen Stahlwerkstoffen in die, aus einer Aluminiumgusslegierung<br />

gefertigten Zylinderköpfe, eingepresst. Damit verbunden muss in der Konstruktion<br />

Bauraum für den Einpreßling vorgesehen werden und eine Übermaßpassung gefertigt werden,<br />

welche den Thermozyklen im Betrieb standhalten muss. Dies verursacht Kosten und verlängert<br />

die Produktionszeit deutlich. Eine intelligentere Lösung für den partiellen Verschleißschutz<br />

wäre eine Auftragschweißung. Jedoch muss für eine praktische Umsetzung die Problematik<br />

der Bildung intermetallischer Phasen im Interface Beschichtung/Grundwerkstoff und die<br />

Größe des Schmelzbades während des Beschichtungsprozesses beherrscht werden. Gerade die<br />

8


Problematik der thermischen Spannungen während des Betriebs im Interface führt bei Nichtbeherrschen<br />

zum Versagen des Bauteils Somit stellen Leicht- und Verbundkonstruktionen neue<br />

Anforderungen an die Schweißtechnik, die mit konventionellen Schweißprozessen nicht erfüllt<br />

werden können.<br />

2.1. Motivation<br />

Um Aluminiumlegierungen vor Verschleiß und Korrosion zu schützen, ist eine Vielzahl von Oberflächenverfahren<br />

in verschieden Ausführungen bereits verfügbar. Nichtmetallische Überzüge wie<br />

Lacke und Deckfarben dienen zur Erhöhung der chemischen Beständigkeit und der Witterungsbeständigkeit<br />

sowie als Isolation bei Mischbauweise. Einen ausreichenden Schutz bieten sie nur,<br />

wenn das Anstrichmittel einen festhaftenden gegen mechanische Verletzungen genügend harten<br />

aber auch elastischen, rissfreien Schutzfilm gewährleistet.<br />

Steigen die mechanischen Beanspruchungen an die Oberfläche werden metallische Überzüge<br />

verwendet. Das Plattieren erfolgt abhängig vom Einsatzzweck. So wird mit Aluminium, Kupfer,<br />

nichtrostenden Stählen, Zinn, Zink, Blei oder Kadmium plattiert. Das Galvanisieren findet z.B. für<br />

Aluminiumzylinder in Verbrennungsmotoren Anwendung, wo es sich als das am besten geeignete<br />

Verfahren gegenüber den hohen mechanischen Belastungen aber auch den Thermozyklen<br />

vielfach durchgesetzt hat.<br />

Große Bedeutung hat das Aufspritzen von Stahl auf Aluminiumlegierungen erlangt. Im Bereich<br />

des Motorenbaus für Ventilsitze, Zylinderlaufflächen und als Gleitschicht auf Lagerflächen hat<br />

sich das Metallspritzen etabliert. Auch bei anderen Konstruktionen, bei denen Verschleißbeanspruchung<br />

durch gleitende Reibung auftritt, ist es häufig anzutreffen. Es hat den Vorteil, dass nur<br />

bestimmte Teile des Werkstückes lokal behandelt werden können. Ungeeignet sind Spritzschichten,<br />

wenn Schlag oder Walken auftreten, da ihre Güte und Haftfestigkeiten am Substrat nicht<br />

ausreichen.<br />

Eine Kurzübersicht der Oberflächenverfahren zum Schutz von Aluminiumlegierungen ist in Tabelle<br />

2.1 zu sehen.<br />

9


Tabelle 2.1: Übersicht der Oberflächenverfahren zum Schutz von Alu-Legierungen [43]<br />

Für das Beschichten der Alu-Bauteile ist es notwendig, neue Prozesse zu entwickeln, die extrem<br />

wenig Energie beim Schweißprozess in den Grundwerkstoff einbringen. Solch eine neue Technologie<br />

ist die geregelte Lichtbogentechnik. Ihre Entwicklung begann in den 80er Jahren des<br />

zurückliegenden 20. Jahrhunderts und wurde in den letzten Jahren zur Serienreife von verschiedenen<br />

Herstellern entwickelt. Sie stellt eine preiswerte Möglichkeit dar, manuell wie auch vollautomatisiert<br />

Auftragschweißungen herzustellen. Die Bildung spröder intermetallsicher Phasen<br />

kann somit begrenzt werden. Grundlage für dieses Potential ist der leistungskontrollierte Wärmeeintrag<br />

in den Grundwerkstoff. Neuartige Beschichtungswerkstoffe aus der Werkstofftechnologie<br />

auf Eisenbasis eröffnen neuartige Eigenschaften, da sie eine nanokristalline Erstarrung begünstigen.<br />

Außer einem hohen Verschleißschutz bieten sie je nach Gefügestruktur geringe Wärmeleitfähigkeiten,<br />

wie sie bisher nur von keramischen Wärmedämmschichten bekannt sind.<br />

2.2. Zielstellung<br />

Das Auftragschweißen von Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten mittels der geregelten<br />

Lichtbogentechnik stellt ein innovatives kostengünstiges Oberflächenverfahren für<br />

10


den Korrosions- und Verschleißschutz von Aluminiumwerkstoffen dar. Neueste Entwicklungen<br />

aus dem Bereich der Werkstofftechnologie bringen einzelne Eisenbasiswerkstoffe für die Fülldrahtanwendung<br />

hervor, die feinst- bzw. nanokristallin erstarren auch bei relativ geringen Abkühlraten.<br />

Erreicht wird dies durch Hinzugabe von Legierungselementen, welche die Keimbildungsrate<br />

signifikant erhöhen. Diese Werkstoffe besitzen das Potential hohe Verschleißbeständigkeit<br />

und eine geringe Wärmeleitfähigkeit zu erzielen. Das Beschichten von Aluminiumwerkstoffen mit<br />

derartigen Auftragstoffen mittels der geregelten Lichtbogentechnik ist neuartig. Bislang kann auf<br />

keine systematischen Untersuchungen zurückgegriffen werden.<br />

In einem ersten Schritt steht die Beherrschung des Prozesses im Vordergrund. Es ist erforderlich,<br />

Kenntnisse über die Prozesszusammenhänge zu gewinnen. Damit z.B. die Ausbildung des<br />

spröden intermetallischen Phasensaumes auf unter 5μm begrenzt werden kann, so dass die<br />

Haftzugfestigkeiten der Verbindung ausreichend groß genug sind, um thermische Spannungen<br />

im Interface während des Betriebs nicht so weit ansteigen zu lassen, dass es zur Rissbildung<br />

und damit zum Versagen des Bauteils kommt. Hierfür sind die Schweißparameter der Stromquellen<br />

und Parameter wie z.B. Brennerstellung, freies Elektrodenende (Stick Out), Art des Schutzgases,<br />

Schweißgeschwindigkeit, und Drahtfördergeschwindgikeit auf ihre Effekte und Wechselwirkungen<br />

hin systematisch zu analysieren.<br />

Wenn Aluminiumsubstrate mit Eisenbasiswerkstoffen beschichtet werden sollen, stellt der Energieeintrag<br />

ein wichtiges Kriterium dar. Denn er steht im Zusammenhang mit der Ausbildung des<br />

intermetallischen Phasensaums. Unterschiedliche Lichtbogenarten bewirken unterschiedliche<br />

Energieeinträge. Im Bereich der leistungskontrollierten MSG-Verfahren existieren unterschiedliche<br />

Umsetzungsvarianten zur Verminderung des Energieeintrags. Meist wird der Kurzlichtbogen<br />

als Grundlage verwendet und entsprechend modifiziert z. B. coldArc- oder CMT-Prozess. Es gibt<br />

Hersteller, die einen modifizierten Impulslichtbogen verwenden. Deshalb ist es Ziel dieses Forschungsprojektes<br />

einen modifizierten Kurzlicht- und einen modifiziertes Impulslichtbogenprozess<br />

zu untersuchen, um Erkenntnisse zu gewinnen, welcher besser für den betrachteten Beschichtungsprozess<br />

geeignet ist.<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist das Erarbeiten einer Beschichtungstechnologie zum Auftragschweißen<br />

nanokristallin erstarrender Eisenbasiswerkstoffe auf Aluminiumsubstraten mittels e-<br />

nergiereduzierter Kurzlichtbogentechnik. Das Auftragschweißen von eisenbasierten Hartlegierungen<br />

auf Aluminiumsubstraten zum Verschleißschutz bedeutet das Schmelzschweißen zweier<br />

Werkstoffe mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften und deutlich eingeschränkter<br />

Erfüllung der Löslichkeitsbedingungen für Metalle. Mit den konventionellen Lichtbogenprozessen<br />

des Metallschutzgasschweißens wird man den Anforderungen an diesen Schmelzschweißpro-<br />

<strong>11</strong>


zess aufgrund der Bildung intermetallischer Al x Fe y -Phasen und dem herrschenden Schmelzbadvolumen<br />

nicht gerecht. Mithilfe des minimierten Wärmeeintrags der sogenannten „kalten“ Lichtbogenfügeprozesse<br />

können die Schmelzbadgröße minimiert und hohe Abkühlgeschwindigkeiten<br />

erzielt werden, so dass den Ursachen der Nichtschweißbarkeit von Eisen und Aluminium entgegen<br />

gewirkt werden kann.<br />

Die Verwendung neuartiger Eisenbasislegierungen bietet eine nanokristalline Erstarrung, welche<br />

verbesserte Verschleiß- und Wärmedämmeigenschaften der Auftragschicht ermöglicht.<br />

Eine deutliche Minimierung des spröden intermetallischen Al x Fe y -Phasensaumes auf unter 10µm<br />

in der Grenzfläche Grundwerkstoff-Auftragschicht ist für die Schichthaftung und Gebrauchseigenschaften<br />

von entscheidender Bedeutung. Sie resultiert aus einem verringerten Wärmeeintrag<br />

und den damit verbundenen hohen Temperaturgradienten, so dass thermodynamisch die Ursache<br />

zur Bildung intermetallischer Al x Fe y -Phasen erheblich begrenzt wird.<br />

Eine zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis ist auf Grund des Bedarfes an verschleißbeständigen<br />

Funktionsschichten auf Aluminiumoberflächen insbesondere im Hinblick auf<br />

Masseeinsparungen zum Beispiel im Armaturen- und Fahrzeugbau zu erwarten. Weiterhin sprechen<br />

eine leichte Handhabung, die robuste Technologie und die im Verhältnis zu anderen Beschichtungsverfahren<br />

günstigen Anschaffungs- und Betriebskosten für das Auftragschweißen<br />

mittels energiereduzierter Lichtbogentechnik.<br />

12


3 Stand der Technik<br />

3.1 Verschleiß: Definition und Arte<br />

Maschinenelemente unterliegen im industriellen Einsatz starken Belastungen. Je nach Werkstoff<br />

ergeben sich daraus unterschiedlich starke Beanspruchungen. Mechanische, thermische und<br />

tribologische Beanspruchungen stellen die Hauptbelastungen dar.<br />

Mechanische Beanspruchungen infolge von Kräften und Momenten erzeugen Druck-, Zug-, Biege-<br />

oder Torsionsspannungen. Welche je nach Belastungsfall auch eine Superposition bilden<br />

können. Es resultieren daraus stets elastische Formänderungen des belasteten Körpers. Im Extremfall<br />

treten plastische Veränderungen oder gar der Bruch ein. Ein Versagen des Bauteils ist<br />

die Folge. Da nach Bernoulli über den gesamten Querschnitt des Körpers die Kräfte und Momente<br />

übertragen werden, wirken sich die Belastungen auf das ganze Bauteil aus. Tribologische Beanspruchungen<br />

wirken im Gegendazu der Oberfläche des Körpers. An den Stellen wo er mit anderen<br />

Gegenkörpern interagiert.<br />

Definition von Verschleiß nach DIN50230:<br />

Verschleiß ist der fortschreitende Materialverlust an der Oberfläche eines festen Körpers, hervorgerufen<br />

durch mechanische Ursachen, das heißt Kontakte und Relativbewegungen eines<br />

festen, flüssigen oder gasförmigen Gegenkörpers.<br />

Ursache für Verschleiß sind die Kontaktbedingungen der Oberflächen von Körpern. Wird eine<br />

Reduzierung des Verschleißes angestrebt, so müssen die Kontaktflächen geschützt werden. Die<br />

Verschleißbeständigkeit ist keine skalare Größe wie die Härte. Sie ist eine Systemeigenschaft<br />

des jeweiligen tribologischen Systems. Das Verschleißverhalten der beteiligten Körper wird durch<br />

Kenngrößen bestimmt (Tabelle 3.1). Es wird zuerst zwischen Volumen- und Oberflächeneigenschaften<br />

und dann zwischen Form- und Stoffeigenschaften unterteilt.<br />

Tabelle 3.1: Übersicht der Kenngrößen von tribologischen Systemen nach [43]<br />

13


Die Interaktionen in Verbindung mit den Eigenschaften der Verschleißpartner führen zum Verschleiß.<br />

Sie sind von Bedeutung. In Abbildung 3.1 ist die Einteilung der Wechselwirkungen zu<br />

sehen.<br />

Abbildung 3.1: Darstellung der Verschleißmechanismen nach [43]<br />

Durch Adhäsion werden auf Atomebene Verbindungen zwischen Grund- und Gegenkörper geschlossen<br />

und durch Relativbewegung der Partner wieder getrennt (auch „Fressen“ genannt). Es<br />

stellt das Haften der Reibpartner aneinander dar. Wird diese atomare Verbindung aufgelöst, so<br />

werden Elemente diverser Größenordnung von Atom über einzelne Kristallite bis zu Schichtbereichen<br />

aus den Körpern herausgerissen.<br />

Ein erstes Hilfsmittel stellt die Verwendung von Schmierstoffen zwischen den Kontaktflächen der<br />

Reibpartner dar. Ist der Einsatz dieses Hilfsmittel nicht möglich, kann durch geschickte Werkstoffauswahl<br />

der Verschleißpartner die Adhäsionswirkung gemindert werden. Die Reibzahl μ in<br />

ihren vielen Varianten ist ein Richtwert für die Adhäsionsneigung der Reibpartner nach [43].<br />

Verschleiß durch Tribooxidation entsteht durch chemische Reaktion der Reibpartner oder durch<br />

Reaktion der Partner mit den umgebenden Medien. Die Vermeidung wird durch Verwendung von<br />

Nicht- oder Edelmetallen ermöglicht als Reibpartner und durch Abschirmung vor oxidierenden<br />

Umgebungsmedien.<br />

Die Abrasion als häufigster Verschleißmechanismus ist Ursache für Bauteilausfälle und hohen<br />

Instandhaltungskosten z. B. im Bergbau. Abrasiver Verschleiß ist die Mikrozerspanung des<br />

Grund- und Gegenkörpers. Oberflächenrauheiten und ärtedifferenzen der Reibpartner rufen sie<br />

hervor. Die Rauheiten des „härteren“ Reibpartners wirken im irekten Kontakt der Oberflächen als<br />

eine unbestimmte Anzahl von „Mikroschneiden“, die den „weicheren“ Reibpartner zerspanen<br />

[43]. Eine Verminderung der Abrasion wird nur durch Härteerhöhung des zu schützenden Reib-<br />

14


partners realisiert. Cr-, Ti- und Nb-karbidhaltige Werkstoffe werden gegenwärtig vor abrasiven<br />

Verschleiß zu meist verwendet.<br />

Als letzter Verschleißmechanismus sei die Oberflächenzerrüttung genannt. Sie erklärt sich aus<br />

wechselnden Belastungen der Oberfläche (κ im Intervall [-1; 0[ ). Reibkräfte oder durch die im<br />

Betrieb des Körpers auftretenden Belastungen rufen diese hervor. Die Belastungen führen zur<br />

Materialermüdung und so zur Rissbildung. Die entstehenden Mikrorisse schwächen die Oberfläche<br />

und führen bei vermehrtem Auftreten zum Abtrennen einzelner Partikel oder aber ganzer<br />

Schichten. Das Mikrorisswachstum kann bei fehlender Mikrostützung zu Makrorissen führen, die<br />

in einem Bauteilversagen durch Bruch resultieren.<br />

Nach DIN 1910-100 werden Beschichtungen durch Auftragschweißen in drei Arten unterteilt. Die<br />

Gliederung richtet sich dem Hauptverwendungszweck. Man gliedert in Panzer-, Plattierund Pufferschichten.<br />

Somit werden die Beschichtungsarten als Schweißpanzern, Schweißplattieren und<br />

Puffern bezeichnet [44]. Panzerschichten werden bei abrasivem Verschleiß eingesetzt. Plattierschichten<br />

dienen der Erzeugung von chemisch beständigeren Oberflächen als die des Grundwerkstoffes<br />

und schützen so vor Tribooxidation. Pufferschichten werden aufgetragen, wenn artfremde<br />

Werkstoffe verbunden werden sollen. Sie sind gleichermaßen verbindbar mit Zusatz- und<br />

Grundwerkstoff. Heute können Funktionsflächen wirksam vor Verschleiß und Korrosion geschützt<br />

werden, wenn mit auf den Prozess und die Beanspruchung abgestimmten Werkstoffen<br />

gearbeitet wird.<br />

3.2 Auftragschweißverfahren<br />

Definition der Auftragschweißung nach DIN 1910-Teil 10:<br />

Durch Auftragschweißen hergestellte Beschichtungen bestehen aus der aufgetragenen Schicht,<br />

der Schmelzlinie (nur vorhanden, wenn Werkstoff aufgeschmolzen wird), der Wärmeeinflusszone<br />

(nur vorhanden, wenn durch die beim Schweißen eingebrachte Energie im festen Grundwerkstoff<br />

thermische Gefügeänderungen aufgetreten sind) und dem unbeeinflussten Grundwerkstoff (Abbildung<br />

3.2).<br />

15


Abbildung 3.2: Schematische Darstellung der Auftragschweißung nach DIN 1910-10 [44]<br />

Zum Beschichten von Substraten durch Schweißen werden großteils dieselben Verfahrensprinzipien<br />

angewendet wie beim Verbindungsschweißen. Unterschiede bestehen in den Schweißparametern,<br />

der Schweißausführung und den Zusatzwerkstoffen. Auftragschweißverfahren werden<br />

in Press- und Schmelzschweißverfahren nach DIN 1910 eingeteilt (Abbildung 3.3). Entsprechend<br />

des physikalischen Ablaufs wird das angewendete Prinzip in dieser Arbeit dem Schmelzschweißen<br />

zugeordnet. Industriell werden zur Herstellung von hochverschleißbeständigen Schutzschichten,<br />

je nach Fertigungsbedingungen und Verfügbarkeit das Autogenschweißen, das Lichtbogenhandschweißen,<br />

das Metall-Schutzgas- (MSG), das Open-Arc (OA)- und das Plasma-<br />

Pulver-Auftragschweißen (PTA) verwendet. Diese werden manuell, mechanisiert oder vollautomatisiert<br />

angewendet.<br />

Das Autogen-Auftragschweißen mit Wolfram-Schmelzcarbid-Pulver (WSC) und/oder WSCgefüllten<br />

Röhrchenstab oder umhülltem Kernstab stellt nach wie vor ein weltweit wichtiges Verfahren<br />

dar. Wegen der einfachen Handhabung und Aufbaus wird es weltweit auch unter schwierigen<br />

Bedingungen eingesetzt. Geringste Aufmischungen sind sein Hauptvorteil. Es wird mit<br />

neutraler Flamme gearbeitet. Es eignet sich sehr gut, lokale Panzerungen auf die Beanspruchungsflächen<br />

aufzutragen bei z.B. Bohrkronen oder Meißeln. Bei größeren Flächen wird es zunehmend<br />

durch das MSG-Schweißen ersetzt.<br />

Das Lichtbogenhandschweißen mit Hartlegierungen und WSC-gefüllten Röhrchenelektroden ist<br />

wegen seiner einfachen und robusten Handhabung ebenfalls stark verbreitet. Für großflächige<br />

Auftragschweißungen wie z.B. Walzen wird das MSG- bzw. Open-Arc- und PTA-<br />

Auftragschweißen verwendet. Die Schichtdicke beim MSG-Schweißen liegt zwischen 3- 5mm.<br />

Heute wird zunehmend die Variante des Impulslichtbogens für das MSG-Schweißen eingesetzt.<br />

16


So kann der Schweißprozess verbessert, die Aufmischung sowie die thermische Beanspruchung<br />

verringert werden.<br />

Das PTA-Schweißen hat in den letzten Jahren im Zuge der fortschreitenden Automatisierung in<br />

der Fertigung sowie der Qualitätssicherung an Bedeutung gewonnen. Es können verfahrensbedingt<br />

qualitativ hochwertige Schutzschichten mit Aufmischungsgraden bis zu unter 10% erreicht<br />

werden. Im Hochleistungsbereich kommen NiBSi-Legierungen mit 60 Gew.-% WSC zum Einsatz.<br />

Jedoch ist es sehr aufwendig und kostenintensiv gegenüber dem Fülldrahtschweißen. Schwer<br />

zugängliche Bereiche sind nur eingeschränkt beschichtbar [57].<br />

Abbildung 3.3: Einteilung der Auftragschweißverfahren nach DIN 1910 [44]<br />

Die Qualität einer Auftragschweißung wird maßgeblich vom Aufmischungsgrad bestimmt. Er gibt<br />

das prozentuale Verhältnis von aufgeschmolzenem Substrat zum Gesamtvolumen des aufgeschmolzenen<br />

Materials wieder und kann mittels Querschliff planimetrisch oder aber über das<br />

Verhältnis der chemischen Analyse von reinem Schweißzusatz, Grundwerkstoff und Schweißgut,<br />

bestimmt werden. Es wird i. A. eine geringe Aufmischung angestrebt, jedoch muss noch eine<br />

ausreichende Anbindung zwischen Schicht und Substrat gesichert sein. Die Aufmischung ist eine<br />

Kenngröße eines jeden Auftragschweißverfahrens. Zum Ausgleich der Aufmischung kommen<br />

überlegierte Schweißzusätze zum Einsatz oder die Auftragschweißung erfolgt mehrlagig, um die<br />

angestrebten Eigenschaften zu erzielen. Besonders beim Einsatz von artfremden Schweißzusätzen<br />

sollte der Aufmischungsgrad möglichst klein sein, damit die für den Oberflächenschutz benö-<br />

17


tigten Anteile an Legierungselementen in der Auftragsschicht erhalten bleiben. Es ist also wichtig,<br />

die Prozessparameter so einzustellen, dass eine geringe Einbrandtiefe und somit ein geringes<br />

Aufschmelzen des Substrates bewirkt wird.<br />

3.3 Zusatzwerkstoffe zum Auftragschweißen<br />

Die eingesetzten Schweißzusätze beim Auftragschweißen können in ihrer chemischen Zusammensetzung<br />

dem Grundwerkstoff gegenüber artgleich oder artfremd sein. Artfremde Schweißzusätze<br />

werden zum Panzern, Plattieren und Puffern benötigt.<br />

Im schweißtechnischen Handel ist zum Schutz vor abrasivem Verschleiß heute eine Vielzahl von<br />

Werkstoffen verfügbar. Hartlegierungen und Hartstoffe bilden die zwei wesentlichen Hauptgruppen.<br />

Hartlegierungen bilden eine homogene Schicht aus einem harten Werkstoff, dies unterstützt<br />

jedoch Mikrorissbildung. Hartstoffe wie Wolframkarbide werden als Fremdkörper in eine Matrix<br />

eines weicheren Werkstoffes eingelagert.<br />

Hartlegierungen bestehen aus diversen Komponenten. Da Hartstoffe selbst nicht an den Grundwerkstoff<br />

gebunden werden können, ist ein Matrixwerkstoff erforderlich. Dieser Umstand liefert<br />

aber auch den Vorteil, dass der Matrixwerkstoff eine Korrosionsbeständigkeit für die Schicht bewirken<br />

kann. Matrixwerkstoffe sind Kobalt, Nickel und Eisen. Silizium, Bor, oder Kohlenstoff werden<br />

ihnen als Metalloide hinzugegeben. Die Hartstoffe werden durch Hartstoffbildner wie Chrom,<br />

Wolfram, Vanadium oder Molybdän gebildet. Metalloide und Hartstoffbildner bilden dann im<br />

Schweißprozess Boride, Karbide oder Silizide, die eigentlichen Hartstoffe. Hartlegierungen werden<br />

nach der Art der sich bildenden Hartstoffe als karbidische (Eisen- und Kobaltbasislegierungen)<br />

oder boridisch-silizidische Legierungen (Nickelbasislegierungen) bezeichnet [45].<br />

Tabelle 3.2: Einteilung der Hartlegierungen [45]<br />

Der Anteil der Eisenbasislegierungen auf dem Markt ist in den vergangenen Jahren zunehmend<br />

gestiegen. Ursache ist der günstige Rohstoffpreis, welcher ein immer wichtiger werdender Kostenfaktor<br />

wird. Da Nickel- und Kobaltbasislegierungen sehr teuer sind, bilden Eisenbasislegie-<br />

18


ungen eine preiswerte Alternative. Durch Hartstoffbildner wie Chrom, Wolfram oder Molybdän<br />

bilden sich auch hier in Verbindung mit den o.g. Metalloiden Karbide und Boride, welche die<br />

Hartstoffphasen der Legierung bilden. Typisch für Fe-Basislegierungen ist die geringere Korrosionsbeständigkeit<br />

gegenüber Ni oder Co-Basislegierungen. Ihr Vorteil ist neben dem Preis in der<br />

Verarbeitung als artgleicher Zusatzwerkstoff für eine Vielzahl von Anwendungen zu sehen. Ihre<br />

Härte liegt je nach Legierung im Bereich zwischen 50 - 56 HRC [48]. Insofern sind sie gut für die<br />

Instandsetzung von Werkzeugen oder zum großflächigen Beschichten geeignet. Fe-<br />

Basislegierungen stellen eine preiswerte und qualitativ gute Alternative zu den etablierten Cooder<br />

Ni-Basislegierungen dar [49].<br />

Als Beschichtungswerkstoffe eröffnen neuartige nanokristallin erstarrende Fe- Basislegierungen<br />

vollkommen neue Eigenschaftsprofile. Außer der hohen Verschleißbeständigkeit können sie abhängig<br />

von der Gefügestruktur sehr geringe Wärmeleitfähigkeiten aufweisen, wie sie bislang nur<br />

von keramischen Wärmedämmschichten bekannt sind. So können sie gleichfalls die Funktion<br />

einer Wärmedämmschicht übernehmen.<br />

Hartstoffe entstehen aus der Verbindung von Hartstoffbildnern und Metalloiden. Der Hartstoffvolumenanteil<br />

ist entscheidend für die Härte der entstehenden Schicht. Nachteilig wirkt sich aus,<br />

dass mit steigender Härte meist die Sprödigkeit steigt und die Verformbarkeit sinkt [46]. Häufig<br />

werden Cr-, W- und V-Karbide bei Beschichtungen mit Hartstoffen wegen ihrer Härte und hohen<br />

Schmelztemperatur eingesetzt. Tabelle 3.3 beschreibt die relevanten Merkmale der wichtigsten<br />

Hartstoffe in der heutigen industriellen Anwendung.<br />

Tabelle 3.3: relevante Merkmale der wichtigsten Hartstoffe nach [45]<br />

Damit auf Aluminiumlegierungen verschleißfeste und korrosionsbeständige Beschichtungen mit<br />

den oben genannten Werkstoffen mittels Lichtbogentechnik aufgebracht werden können und die<br />

19


Rissbildung, Aufmischung, der intermetallische Phasensaum im Interface, die Schmelzbadgröße<br />

und die während des Betriebs auftretenden thermischen Spannungen im Interface zwischen A-<br />

luminiumsubstrat und Beschichtung beherrschbar werden, ist der Energieeintrag zu kontrollieren.<br />

Aufgrund des kontrollierten Wärmeeintrags besitzt die leistungskontrollierte Lichtbogentechnik<br />

das Potential, die Bildung intermetallischer Phasen zu begrenzen und die Schmelzbadgröße zu<br />

verringern.<br />

3.4 Auftragschweißen auf Aluminium<br />

Im Bereich hoher Verschleißbeanspruchungen können Leichtmetalle nur über aufwendige Verbundkonstruktionen<br />

mit Stahl eingesetzt werden. Aktuelle Entwicklungen befassen sich aus diesem<br />

Grund mit auftraggeschweißten Beschichtungen auf Al- und Mg-Substraten [61]. Zur örtlichen<br />

Erwärmung von Aluminium muss eine hohe Leistungsdichte im Lichtbogen vorliegen, um<br />

die schnelle Wärmeableitung auszugleichen. Weiterhin ist zu beachten, dass die stets hochschmelzende<br />

Oxidschicht das Benetzungsverhalten erheblich stört. Deshalb können nur<br />

Schweißverfahren, die neben einer hohen Leistungsdichte einen kathodischen Reinigungseffekt<br />

bewirken (MIG- oder PTA-Wechselpolung), eingesetzt werden [60]. Die bekannten Auftragschweißwerkstoffe,<br />

inklusive der zugemischten Hartphasen, besitzen alle eine spezifische Dichte,<br />

die deutlich oberhalb des Aluminiums liegt. Durch Beschichten würde es zu einer starken<br />

Masseerhöhung kommen, wodurch der Gewichtsvorteil schwindet. Die Haftfestigkeit wird außerdem<br />

meist durch spröde intermetallische Phasen gemindert.<br />

Der Einsatz von Aluminiummatrix-Beschichtungswerkstoffen (AlSi oder AlMgMn) mit Karbidzumischungen<br />

angepasster Dichte (TiC, SiC) führt zu einer starken Erhöhung der Verschleißbeständigkeit.<br />

Im Abrasivverschleißtest werden die Werte gehärteter Werkzeugstähle erreicht. Die Karbide<br />

sind gut eingebunden. Insgesamt ist bei Leichtmetallen Entwicklungsbedarf vorhanden, um<br />

prozesssichere Beschichtungstechnologien zu entwickeln. Zur Verbesserung der Matrixfestigkeit<br />

werden derzeit Untersuchungen zum Einsatz aushärtbarer Werkstoffvarianten durchgeführt [60].<br />

Aluminium wird u.a. wegen seines geringen Gewichts zunehmend eingesetzt. Zum Schutz gegen<br />

Verschleiß und Temperatureinflüsse sind dabei oftmals Auftragschweißungen nötig, wofür überwiegend<br />

Cu- und Si-haltige Legierungen eingesetzt werden [31]. Das Sprengschweißen wird<br />

zum Plattieren verwendet. Bei Metallkombinationen mit unterschiedlichen Schmelztemperaturen,<br />

wo keine Mischkristalle erzeugt werden und intermetallische Phasen sich bilden sollen, wird es<br />

vorzugsweise angewendet. Der Vorteil liegt in der Fertigung bisher noch nicht oder nur unter<br />

hohem Aufwand herstellbarer Verbundwerkstoffe. Dazu gehören Auftragschweißungen wie Titan<br />

20


auf Aluminium, Tantal auf Stahl und Verbindungen wie Aluminium mit Stahl [31]. Walzplattieren<br />

wird zum Verschleiß- und Korrosionsschutz von Aluminium mit Stählen eingesetzt, weil Aluminium-Stahl<br />

als nicht schweißbare Verbindung betrachtet wird [31].<br />

3.5 Geregelte Lichtbogenverfahren<br />

Im Kontext dieser Forschungsarbeit werden diejenigen Lichtbogenverfahren betrachtet, welche<br />

einen kontrollierten Wärmeeintrag ermöglichen. Die geregelte Lichtbogentechnik besitzt das<br />

Potential für eine kostengünstige technische Umsetzung des Auftragschweißens von verschleißbeständigen<br />

Legierungen z.B. auf Eisenbasis auf Aluminiumsubstrate, um die Bildung intermetallischer<br />

Phasen im Interface, die Größe des Schmelzbades während des Beschichtens und die<br />

während des Betriebs auftretenden thermischen Spannungen im Interface zwischen Aluminiumlegierung<br />

und Beschichtung zu beherrschen.<br />

Die leistungskontrollierten Lichtbogenverfahren haben in den letzten Jahren Marktreife erreicht<br />

und bieten kostengünstig die Möglichkeit, Auftragschweißungen manuell, teilmechanisiert oder<br />

automatisiert durchzuführen. Der kontrollierte Wärmeeintrag als Schlüsselfunktion ermöglicht die<br />

Bildung intermetallischer Phasen zu begrenzen und die Schmelzbadgröße einzuschränken.<br />

Schon in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde versucht den Kurzlichtbogen mit reduziertem<br />

Wärmeeintrag zu betreiben [13]. Doch es dauerte noch einige Jahre bis ein prozesssicherer<br />

MSG-Schweißprozess erzielt wurde. In den letzten Jahren wurden verschiedene leistungskontrollierte<br />

Lichtbogenverfahren auf Grundlage von energiearmen Lichtbögen wie dem Kurz- oder<br />

Impulslichtbogen entwickelt. Leistungskontrollierte MSG-Verfahren sind eine Weiterentwicklung<br />

der konventionellen MSG-Verfahren mit dem Ziel eines verminderten Wärmeeintrags. Am Anfang<br />

war es Ziel dünne Bleche prozesssicher zu fügen, später stand dann das Fügen im<br />

Dünnstblechbereich (0,8 bis 0,2mm) und aktuell erweitert sich der Anwendungsfokus auf beschichtete<br />

Bleche und Material-Mix-Verbindungen wie dem Auftragschweißen von Eisenbasiswerkstoffen<br />

auf Aluminiumsubstrate. Von modifizierten innerhalb der Stromquelle geregelten<br />

Kurzlichtbogenprozessen über einen mechanischen Eingriff in die Drahtfördereinrichtung bis zu<br />

Impulslichtbogenprozessen mit Polaritätswechsel oder gepulsten Kurzlichtbogenprozessen werden<br />

unterschiedliche Lösungsansätze verfolgt. Im Folgenden werden die ausgewählten leistungskontrollierten<br />

MSG-Verfahren näher beschrieben werden.<br />

21


3.5.1 Der coldArc®-Prozess<br />

Der coldArc®-Prozess stellt eine Variante der leistungskontrollierten Lichtbogenverfahren dar.<br />

Auf Grundlage des Kurzlichtbogens wurde ein Prozessablauf entwickelt, welcher vollkommen<br />

innerhalb Stromquelle geregelt wird. So wird gleichfalls ein manueller Einsatz ermöglicht. Ansatzpunkt<br />

des Prozesses für einen verminderten Wärmeeintrag, ist die aktive Einflussnahme auf<br />

das Wiederzünden des Lichtbogens. Der Spannungsverlauf bleibt wie beim konventionellen<br />

Kurzlichtbogenprozess erhalten.<br />

Die Spannung dient als Führungsgröße bei der Regelung der Stromstärke. Dazu wird die Spannung<br />

permanent gemessen und bei Änderungen über eine hochdynamische Momentanwertregelung<br />

geregelt. Mittels eines digitalen Signalprozessers (DSP) wird es möglich, die Stromstärke<br />

unmittelbar vor dem Wiederzünden in einem Zeitfenster von weniger als 1μs abzusenken und so<br />

Energie aus dem Lichtbogen herauszuziehen, so dass das Wiederzünden energiearm und sanft<br />

erfolgt [13].<br />

Damit sich in der Folge eine erneut ausreichend große Menge schmelzflüssigen Materials an der<br />

Drahtelektrodenspitze bilden kann, wird der Strom bis auf einen definierten Aufschmelzimpuls<br />

erhöht (Abbildung 3.4). Nach dem Wiederzünden wird nun die Stromstärke zu einem so genannten<br />

Aufschmelzimpuls kurzzeitig definiert hochgefahren. Im Anschluss wird der Strom dann wieder<br />

auf ein niedriges Niveau abgesenkt, um weiteres Aufschmelzen zu minimieren und der<br />

nächste Zyklus startet.<br />

22


Abbildung 3.4: Schematischer Werkstoffübergang und typischer Strom-<br />

Spannungsverlauf des coldArc-Prozesses [13]<br />

Der Verlauf der Lichtbogenleistung beim Wiederzünden ist in Abbildung 3.5 zu sehen. Die Vorteile<br />

des coldArc®-Prozesses im Vergleich zum normalen Kurzlichtbogen im Zeitpunkt des Wiederzündens<br />

und danach werden gut deutlich. Das Leistungsniveau liegt im Moment der Wiederzündung<br />

nicht nur geringer, es wird mit dem Zünden des Lichtbogen die Leistung dynamisch heruntergefahren<br />

und nach Erreichen eines stabilen Lichtbogens, zum definierten Aufschmelzen der<br />

Drahtelektrodenspitze impulsartig erhöht. Da der Werkstoffübergang relativ leistungsarm in Verbindung<br />

mit einem geringen Wärmeeintrag in der Aufschmelzphase erfolgt, bietet der coldArc®-<br />

Prozess neue Anwendungsbereiche gegenüber dem konventionellen Kurzlichtbogen. So wird<br />

z.B. das energiearme Löten mit Zusatzwerkstoffen auf Zinkbasis möglich. Weitere Anwendungsbereiche<br />

sind das Fügen von Stahl-Aluminiummischverbindungen und verzinkter Bleche. Untersuchungen<br />

zum Fügen von Dünnblechen und zur Bearbeitung zinkhaltiger Zusatzwerkstoffe belegen<br />

den Erfolg dieser Technologie [13], [14] und [17]. Im Dünnbleichbereich kann bis 0,3mm<br />

Blechdicke gefügt werden. Die Kombination von coldArc® mit Laser- oder Plasmaverfahren bieten<br />

deutlich höhere Prozessgeschwindigkeiten. Da keine direkte Wechselwirkung in der Prozesszone<br />

erfolgt, handelt es sich bei einer derartigen Kombination nicht um ein Hybridverfahren.<br />

Der Plasma- oder Laserstrahl dient der Verwärmung auf ca. 330-350°C des Werkstücks für den<br />

MIG-Prozess. So wird eine Verbesserung der Prozessbedingungen erzielt und die Prozesssicherheit<br />

steigt [36].<br />

23


Abbildung 3.5: Minimierte Lichtbogenleistung des coldArc-Prozesses zum<br />

Zeitpunkt des Wiederzündens des Lichtbogens [13]<br />

3.5.2 Der CP (Cold Prozess)-Prozess<br />

Der CP-Prozess ist eine Weiterentwicklung des Impulslichtbogenverfahrens. Ansatzpunkt der<br />

gezielten Wärmeeinbringung des geregelten Lichtbogenverfahrens ist die Kombination von positiver<br />

Pulsstromzeit mit negativer Grundstromzeit. Der Stromverlauf gliedert sich in drei Phasen<br />

(Abbildung 3.7). In der ersten Phase des Stromverlaufs, der Grundstromphase 1, erfolgt der E-<br />

nergieeintrag in den Grundwerkstoff und das Entfernen von Oxidschichten von der Oberfläche, in<br />

der zweiten Phase, der Pulsstromphase, kommt es zur nahezu spritzerfreien Tropfenablösung<br />

und die letzte Phase, die Grundstromzeit, ist gekennzeichnet durch die negative Polung des<br />

Lichtbogens und den damit verstärkt entstehenden Energieeintrag in die Drahtelektrodenspitze<br />

(Abbildung 3.6). Infolge der Minuspolung der Drahtelektrode entsteht ein diffuser Lichtbogenansatz,<br />

weshalb der Lichtbogen die Drahtspitze „umgreifen“ kann und sich so infolge ein neuer<br />

Tropfen bilden kann (Abbildung 3.6). Die negative Polung ermöglicht eine stärkere Drahterwärmung,<br />

so können höhere Abschmelzraten erreicht werden, welche in höhere Schweißgeschwindigkeiten<br />

umgesetzt werden können [37]. Dadurch wird eine Reduzierung der Streckenenergie<br />

und damit der eingebrachten Wärme erreicht. Breitere Schweißraupen werden möglich, was zu<br />

einer deutlichen Verbesserung der Spaltüberbrückung führt.<br />

24


Abbildung 3.6: Lichtbogenumgreifung der Drahtspitze bei Umpolung und<br />

Leistungsvergleich des CP-Prozesses [37]<br />

Anwendungsbereiche des CP-Prozesses sind das Fügen von Dünnblechen, Erzielung hoher<br />

Prozessgeschwindigkeiten (teilweise bis 3m/min Drahtvorschub bei 160cm/min Schweißgeschwindigkeit)<br />

bei gleichzeitiger Forderung nach guter Spaltüberbrückung und kleinen Drahtdurchmessern<br />

(≤ 1mm) sowie manuellen Schweißaufgaben [37]. Weiterhin kann der Prozess bei<br />

der Verarbeitung beschichteter Bleche, Leichtmetallen und für höherfeste Werkstoffe bei geringem<br />

Verzug eingesetzt werden. Als Vorteil zeigt sich der geringe Aufmischungsgrad des Zusatzwerkstoffes<br />

mit dem Grundwerkstoff [32].<br />

25


Abbildung 3.7: Stromverlauf (oben) und Tropfenablösung (unten) des CP-Prozess [37]<br />

3.6 Eisen-Aluminium-System<br />

Zunehmend werden Mischverbindungen z.B. im Fahrzeugbau verwendet. Ein direktes Schmelzschweißen<br />

dieser beiden Werkstoffe ist nicht möglich [31], da sich durch thermische Einwirkung<br />

und das Auftreten einer schmelzflüssigen Al-Phase spröde intermetallische Al-Fe-Phasen bilden.<br />

Abbildung 3.8 zeigt das binäre Phasendiagramm des Systems Eisen-Aluminium. Hier können<br />

sich drei intermetallische Phasen sowie zwei Überstrukturen bilden, die sich bis auf Raumtemperatur<br />

im thermodynamischen Gleichgewicht befinden. Diese Phasen sind FeAl 2 , Fe 2 Al 5 und FeAl 3<br />

sowie die Überstrukturen FeAl und Fe 3 Al. Bei hoher Abkühlrate von Aluminiumlegierungen mit<br />

hohem Al-Anteil ist das Entstehen zweier metastabiler Verbindungen bekannt, FeAl 6 und Fe 2 Al 9 .<br />

Das α- Eisen in festem Zustand basiert auf kubisch-raumzentrierten Eisen, wo bis zu 45 Atom-%<br />

Aluminium im α-Eisen gelöst sein können. Das feste γ-Eisen basiert auf kubischflächenzentriertem<br />

Eisen, wo bis zu 1.3 Atom-% Aluminium im γ-Eisen gelöst werden können. Fe 3 Al wird gebildet<br />

aus einer zweiten Phasenumwandlung des FeAl. Die Fe 2 Al 5 -Verbindung besteht aus 70-73<br />

Atom-% Aluminium dar. In der FeAl 3 -Verbindung liegen 74.5-76.6 Atom-% Aluminiumvor. In festem<br />

Aluminium können bis zu 0.03 Atom-% Eisen gelöst sein.<br />

26


Abbildung 3.8: Eisen-Aluminium-Phasendiagramm [26]<br />

Abbildung 3.9: Spezielle Punkte des Fe-Al-Systems [26]<br />

27


Aus dem Bereich der konventionellen Schweißtechnik ist jedoch bekannt, dass aufgrund ihrer<br />

hohen Härte diese Phasen zu einer Versprödung der Schweißnaht und zur Rissbildung im Phasensaum<br />

führen.<br />

Das Fe-Al-Phasendiagramm verdeutlicht, dass Eisen und Aluminium praktisch unlöslich ineinander<br />

sind. Bei jedem Mischungsverhältnis entstehen Al-Fe-Phasen. Die Erfahrung zeigt, dass ein<br />

Anteil von Al-Fe-Phasen im Schmelzgut über 10% zu vermeiden ist. Um eine Verbindung herzustellen,<br />

wird häufig auf Zink als Drahtwerkstoff zurückgegriffen. Das Aluminium wird partiell angeschmolzen,<br />

während der Stahl, um Sprödigkeit in der Schmelze zu verhindern, vom Lot nur<br />

benetzt wird. So entsteht auf der einen Seite eine Schweiß- und auf der anderen eine Lötverbindung.<br />

In Abbildung 3.10 sind eine Übersichtsaufnahme und ein Mikroschliff einer solchen Verbindung<br />

zu sehen, die mit einem Zn-Basislot im coldArc-Prozess gelötet wurde. Die Anwendung<br />

stammt aus dem Karosseriebau.<br />

Abbildung 3.10: Fügen von Aluminium-Stahl-Mischungen mit Drähten auf Zinkbasis,<br />

oben: Übersichtsaufnahme, links unten: Mikroschliff, rechts unten: PkW-Tür nach [27]<br />

28


4 Vorgehensweise<br />

Für die gestellte Aufgabe, das Auftragschweißen von Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten<br />

mittels der geregelten Lichtbogentechnik unter Verwendung eines neuartigen Fülldrahtes,<br />

welcher durch Keimbildner eine sehr hohe Keimbildungsrate erzeugt, um somit eine nanokristalliner<br />

Erstarrung zu bewirken, sind keine systematischen Untersuchungen in der Literatur zu finden.<br />

Um diese Aufgabe systematisch anzugehen, kann nur eine methodische Arbeitsweise zielführend<br />

sein. Grundlegende Überlegungen zum Schweißprozess müssen angestellt werden, um die<br />

Arbeitschritte für fundierte Aussagen und somit den zeitlichen Rahmen zu minimieren und die<br />

Versuche ergebnisorientiert durchzuführen.<br />

Mit zunehmender Stromstärke steigt die Abschmelzleistung an und der Einbrand wird größer.<br />

Allgemein ist die Stromstärke bei den meisten Stromquellen an den Drahtvorschub gekoppelt.<br />

Sie beeinflusst primär die Abschmelzleistung und die Einbrandtiefe. Aus physikalischen Gründen<br />

kann die Stromstärke aber nicht über eine vom Durchmesser abhängige obere Grenze hinausgehen,<br />

weil sich sonst, durch den ohmschen Widerstand des Drahtes bedingt, die Elektrode zu<br />

stark erwärmen würde und ausglüht. Die Lichtbogenspannung bestimmt die Lichtbogenart und<br />

den Tropfenübergang. Da versucht werden sollte im Bereich des Kurzlichtbogens zu arbeiten,<br />

der den Lichtbogen mit dem geringsten Wärmeeintrag darstellt (Abbildung 4.1), ist die Lichtbogenspannung<br />

für den verwendeten 1,6 mm Fülldraht in einem Bereich von 18-21V einzustellen.<br />

Die Lichtbogenspannung stellt keine geeignete Einstellgröße zur Beeinflussung der Nahtform<br />

dar. Zwar wird mit steigender Lichtbogenspannung die Naht breiter, doch die erhöhte Lichtbogenspannung,<br />

führt zu einem längeren Lichtbogen, was im Hinblick auf einen optimalen Schutz<br />

vor der Atmosphäre nicht empfehlenswert ist. Mit steigender Schweißgeschwindigkeit wird die<br />

Auftragsraupe schmaler und die Einbrandtiefe geht zurück. Aber hier sind enge Grenzen gesetzt.<br />

Bei zu langsamer Schweißgeschwindigkeit kann Schlacke vorlaufen, das Aluminiumsubstrat wird<br />

zu stark erwärmt und beginnt zu „kochen“. Ein unkontrollierbarer Prozess ist die Folge. Das verwendete<br />

Schutzgas nimmt über seine Eigenschaft der Ionisationsenergie gleichsam maßgeblich<br />

Einfluss auf den Prozess. Mit Hinblick auf die Ausbildung spröder intermetallischer Phasen und<br />

der möglichst geringen Erwärmung des Aluminiumsubstrates sollte ein „kaltes“ Schutzgas wie<br />

Argon verwendet werden. Hier ist die Höhe des Schutzgasvolumenstromes insbesondere bei<br />

nicht neutraler Brennerstellung zu beachten, um einen genügenden Schutz vor der Atmosphäre<br />

zu gewährleisten.<br />

29


Abbildung 4.1: Übersicht der Lichtbogenarten [34]<br />

Sinnvoll ist es zu Anfang, die ersten Schweißversuche auf artgleichem Werkstoff im Vergleich<br />

zum Auftragswerkstoff auf gleicher oder ähnlicher Blechdicke des anschließend verwendeten<br />

Aluminiumsubstrates (t=15mm) durchzuführen, um schneller geeignete Schweißparameter zu<br />

finden. Es empfiehlt sich aus Kostengründen auf Blechen des Baustahls S235JRG2 zu testen.<br />

Hier ist dann als erster Schritt eine Abstimmung der Schweißparameter wie z. B. Drahtvorschub,<br />

Schweißgeschwindigkeit und Lichtbogenspannung in einer Iterationsschleife vorzunehmen. Folgend<br />

können typenspezifische Schweißparameter der verschiedenen Stromquellentypen auf<br />

dem Stahlblech hinsichtlich ihres Effektes untersucht werden. Nachdem eine zufriedenstellende<br />

Nahtqualität auf dem Stahlblech erzielt worden ist und Erfahrungswerte mit den Schweißparametern<br />

der einzelnen Stromquellentypen hinsichtlich der Effekte und sinnvollen Einstellbereiche<br />

vorhanden sind, sollte auf das Aluminiumsubstrat gewechselt werden. Eine iterative Vorgehensweise,<br />

aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen der Versuche mit dem Stahlblech unter<br />

Berücksichtigung der Eigenschaften eines Aluminiumwerkstoffes, sollte für jeden einzelnen Parameter<br />

mit kleinen Änderungsschritten zielführend sein. Wichtig ist für die methodische Vorgehensweise<br />

nicht nur die Schweißparameter zu verändern, sondern auch unterschiedliche Zusatzwerkstoffe<br />

und Lichtbogenarten und ihren Einfluss auf die Schichtqualität zu untersuchen.<br />

30


5 Versuchsdurchführung<br />

5.1 Auswahl des Substratswerkstoffes<br />

Als Substratwerkstoff wurde im Rahmen dieser Arbeit die Aluminiumgusslegierung AlSi9Cu3<br />

verwendet. Die Wahl beruht auf einer zunächst primären Anwendung der Auftragschweißung im<br />

Motorenbau, da heutige Motorengehäuse und Zylinderköpfe hauptsächlich aus dieser Legierung<br />

im Sand- bzw. Kokillenguss gegossen werden [39]. Der Substratwerkstoff wurde in Masseln mit<br />

den Abmessungen ca. 600x82x52 mm geliefert. Für die Versuche wurden die Masseln quer in<br />

Scheiben geschnitten. Die Trennung erfolgte auf einer Horizontalbandsäge. Eine Versuchsprobe<br />

hat die Abmessungen ca. 80x52x15mm. Eine weitere Oberflächenbearbeitung erfolgte nicht. Vor<br />

jedem Schweißversuch wurden die Proben mit Alkohol gereinigt. Abbildung 5.1 stellt eine zeichnerische<br />

Beschreibung der Versuchsprobe dar. Die Materialdicke von 15 mm wurde gewählt, um<br />

eine hohe Abkühlungsgeschwindigkeit zu erzielen und somit eine nanokristalline Erstarrung zu<br />

begünstigen.<br />

Abbildung 5.1: oben: Versuchsprobe, unten: Massel<br />

31


Tabelle 5.1: Werkstoffanalyse der AlSi9Cu3-Masseln<br />

5.2 Auswahl der Zusatzwerkstoffe<br />

Zur Verbesserung der Eigenschaften der Beschichtung, der Prozessstabilität und der Umsetzung<br />

der Anwendungsanforderungen im industriellen Einsatz wurde für die vorliegende Arbeit erstmals<br />

ein Fülldraht alleinig mit geregelter Lichtbogentechnik verwendet. Da es bislang keine systematischen<br />

Untersuchungen zum vorliegenden Fügeprozess gibt und somit kein geeigneter Fülldraht<br />

am Markt erhältlich ist, erfolgte die Wahl in Abstimmung mit den Mitgliedern des pbA. Es wurden<br />

unterschiedliche Fülldrähte der Fa. Durum ausgewählt. Diese Fülldrähte hatten sich schon beim<br />

thermischen Spritzen bewährt. Zum Auftragschweißen und zum Einfluss der Aufmischung mit<br />

Aluminium auf die Schichteigenschaften lagen bis dahin keine Erfahrungen vor. Zum Einsatz<br />

kamen Fülldrähte SUNA 8A, SUNA 6, SUNA 6Al10 mit gemahlener und SUNA 6/3 mit gasverdüst<br />

hergestellter Pulverfüllung. Alle verwendeten Drähte haben einen Fe-Mantel. Die komplexe<br />

Zusammensetzung auf Fe-Basis soll im Prozess eine Erhöhung der Fließfähigkeit (Siliziumanteil),<br />

eine Absenkung der Schmelztemperatur (Boranteil), eine starke Unterkühlung der Schmelze<br />

und eine hohe Keimbildungsrate (→nanokristalline Erstarrung) bewirken. Die so entstehende<br />

nanokristalline Schicht auf Fe-Basis sollte einen ausgezeichneten Korrosionsschutz (Chromanteil),<br />

sehr gute Abrasionseigenschaften, wie auch verbesserte mechanische Eigenschaften bedingt<br />

durch eine nanokristalline Erstarrung aufweisen. Somit ist sie im Bereich des Auftragschweißens<br />

für verschleißbeständige Oberflächen sehr gut geeignet. Tabelle 5.2 enthält die<br />

chemische Zusammensetzung der Zusatzwerkstoffe.<br />

32


Elemente<br />

1,6 mm Fülldraht, Fe-Basis<br />

( in Gew.-%) SUNA 8 SUNA 6 SUNA 6/3 SUNA 6Al10<br />

Ni < 0,1 0,4 0,1 0,1<br />

Si 1,1 0,8 0,5 1,1<br />

Mn 0,9 0,8 0,2 0,9<br />

C < 0,1 0,1 0,4 0,2<br />

B 3,3 2,1 1,9 2,5<br />

Cr 30,9 25,9 8,9 30,5<br />

Al 0,1 - - 2,5<br />

V 0,2 - - 0,2<br />

W < 0,1 -<br />

2,6


5.3 Auswahl des Schutzgases<br />

Um eine gute Prozessstabilität und die gestellten Anforderungen der Beschichtung zu erreichen,<br />

enthält das Fülldrahtpulver eine Vielzahl von Elementen. Ein Abbrennen von Legierungselemen-<br />

ten ist unerwünscht, so dass nur inerte Prozessgase in Anwendung kommen sollten. Wegen den<br />

unterschiedlichen Schmelztemperaturen von Grund- und Zusatzwerkstoff und der Forderung<br />

einer nanokristallinen Erstarrung kommt einem geringen Wärmeeintrag, die alles entscheidende<br />

Bedeutung zu. Der Wärmeeintrag ist, so gering als möglich zu halten.<br />

Argon weist von den inerten Gasen ein kleines Ionisationspotential und die geringste thermische<br />

Leitfähigkeit auf, so kann mit niedrigerer Lichtbogenspannung geschweißt werden, was einen<br />

kleineren Wärmeeintrag in das Schmelzbad bedeutet. Wegen den unterschiedlichen Schmelztemperaturen<br />

von Grund- und Zusatzwerkstoff ist ein unruhiger Lichtbogen zu erwarten. Ein Argonanteil<br />

im Schutzgas oder reines Argon wirken dem entgegen. Aus diesem Grund kam reines<br />

Argon als Schutzgas zum Einsatz. Das Schutzgas wurde in handelsüblichen 60l Flaschen von<br />

der Fa. Air Liquide bezogen, welches unter dem Handelsnamen ARCAL 1 geführt wird. In Tabelle<br />

5.3 sind die wesentlichen Kenngrößen aufgeführt.<br />

Tabelle 5.3: relevante Kenngrößen für Argon<br />

5.4 Anlagentechnik<br />

5.4.1 Handhabungssystem<br />

Als Handhabungssystem wurde ein Industrieroboter der Fa. Reis, Typ RV60, verwendet. Hierbei<br />

handelt es sich um einen 6-Achs-Vertikalknickarm-Roboter. Dieser ermöglicht einen kontinuierlichen,<br />

reproduzierbaren Bewegungsablauf des Brennersystems und ist so Grundlange eines definierten<br />

Prozesses. Die Abbildung 5.3 stellt das Handhabungssystem mit appliziertem Brenner<br />

dar. Mittels eines Adapters am Gelenk der Achse 6 ist der Brenner am Roboter befestigt. Mittels<br />

des Adapters für den EWM-Brenner kann die Brenneranstellung von neutral, auf schleppend und<br />

stechend leicht variiert werden.<br />

34


Abbildung 5.3: Handhabungssystem für CLOOS- und EWM-Anlage<br />

5.4.2 Schweißstromquellen<br />

Zur Evaluierung der Prozessgrößen von energiereduzierten Lichtbogenverfahren wurden zwei<br />

verschiedene Stromquellen verwendet: Energiequelle der CLOOS Schweißtechnik GmbH, Typ<br />

GLC 353CP QUINTO II, und Schweißgerät der EWM Hightech Welding GmbH, Typ PHOENIX<br />

RC 330 coldArc.<br />

Die Bedienung der Pulsstromquelle der Fa. CLOOS erfolgt über ein integriertes LCD-Display mit<br />

Handrad. Das zur Verfügung gestellte Gerät war ein Prototyp mit einer vorprogrammierten Kennlinie,<br />

welche werkstoff-, schutzgas- und drahtdurchmesserabhängig ist. Das Invertergerät der Fa.<br />

EWM wird extern über eine Schnittstelle angesteuert. Eine Expertensoftware erlaubt das Erstellen<br />

individueller Kennlinien und das Einstellen sämtlicher Schweißprozessparameter. Drahtfördergeschwindigkeit<br />

und Spannungsoffset werden über ein separates Bedienteil eingestellt. So<br />

kann in den laufenden Schweißprozess eingegriffen werden.<br />

Die Zündung des Lichtbogens wurde programmgesteuert über eine Kopplung (OMI=Open Machine<br />

Interface) Roboter-Schweißstromquelle realisiert. So konnte ein immer gleicher Start- und<br />

Endzeitpunkt der Auftragsraupe gewährleistet werden. Dadurch ist die Auftragszeit nur von der<br />

Schweißgeschwindigkeit abhängig. Bei beiden Geräten erfolgte immer eine manuelle Einstellung<br />

der Parameter bei der praktischen Versuchsdurchführung.<br />

35


Abbildung 5.4: Verwendete Schweißstromquellen: links, CLOOS, Typ GLC 353CP; rechts,<br />

EWM Phoenix 330 coldArc<br />

5.4.3 Erfassung und Aufnahme der Messwerten<br />

Die Erfassung und Aufnahme von Messwerten ist die Grundlage jeglicher Versuchsauswertung.<br />

Zeitsynchron und digital erfolgte bei der Durchführung der vollfaktoriellen Versuchsreihen die<br />

Aufnahme von zwei Messwerten (Stromstärke, Spannung). Bei den Hochgeschwindigkeitsaufnahmen<br />

wurden synchron drei Messwerte (Stromstärke, Spannung, Triggerpegel) aufgenommen.<br />

Weitere Messwerte wurden vor oder nach den Versuchsreihen ermittelt. Die Aufzeichnung<br />

erfolgte mit der Software INSIGHT. Die Spannung wurde zwischen Brenner und Arbeitstisch abgenommen.<br />

Bis auf minimale Leistungsverluste, welche im Werkstoff des Probenträgers und der<br />

Drahtelektrode entstehen, entspricht der Messwert der über dem Lichtbogen abfallenden Spannung.<br />

Da bei der Mehrzahl der Versuche der Stromstärkebereich bis 450A lag, wurde ein Shunt<br />

im Bereich bis 500A verwendet. Der Shunt dient zum Umwandeln der analogen Stromstärkesignale<br />

in digitale auswertbare Spannungssignale. Dabei entspricht eine Spannung von 1V am koaxialen<br />

Analogausgang des Shuntes einer Stromstärke von 100A im gemessenen Leiter<br />

(=Massekabel).<br />

Messwert<br />

Messgerät<br />

Stromstärke<br />

Shunt<br />

Spannung Spannungsteiler 1:10<br />

Triggerpegel<br />

Messtaster<br />

Tabelle 5.4: Messwerte und Messgeräte<br />

36


Abbildung 5.5: Verwendete Messgeräte: links, Shunt; rechts, Spannungsteiler<br />

37


6 Ergebnisse und Diskussion<br />

6.1 Auftragschweißungen mit unterschiedlichen Lichtbogenverfahren<br />

Bei den Untersuchungen mit der EWM-Stromquelle konnte nur mit dem Parameter Regler-Faktor<br />

in Stellung 1 (Schweißspannung von 28V und geringe Stromstärke, damit kleineren Wärmeeintrag<br />

in den Grundwerkstoff) ansatzweise der coldArc-Prozess erreicht werden. Diese Wärme ist<br />

nicht ausreichend, um den Draht mit 1.6mm Durchmesser aufzuschmelzen. Der Regler-Faktor<br />

bietet 40 Einstellmöglichkeiten. Bereits ab Stellung 2 war ein kurzschlussbehafteter grobtropfiger<br />

Werkstoffübergang zu sehen. Die Tropfen bewegten sich heftig an der Drahtelektrodenspitze hin<br />

und her und gingen letztlich unter dem überwiegenden Einfluss der Schwerkraft ins Schmelzbad<br />

über. Dies deutet auf einen Übergangslichtbogen hin. Die gemessene Lichtbogenspannung von<br />

ca. 23V unterstreicht diese Aussage. Eine Tropfengröße mit dem ca. 2-3fachen des Drahtdurchmessers<br />

und eine Kurzschlussdauer von bis zu 32ms (Abbildung 6.1) widersprechen einem<br />

Sprühlichtbogen. Grundsätzlich ist es so, dass der Regler-Faktor erst wirkt, wenn der Aufschmelzimpuls<br />

beendet ist. In der Parametrisierungssoftware ist eine Spannungsvorgabe „USNorm“ für<br />

jede Drahtfördergeschwindigkeit hinterlegt. Dies ist der Sollwert für den Lichtbogenlängenregler.<br />

Eine Abweichung der Prozessspannung führt dann bei aktiviertem Regler-Faktor zu:<br />

a) Spannung U zu groß bewirkt Verkleinern der Stromstärke,<br />

b) Spannung U zu klein bewirkt Vergrößern der Stromstärke.<br />

Somit wirkt sich der Regler-Faktor auf den Gradienten (A/ms) der Stromänderung aus.<br />

Abbildung 6.1: Strom-Spannungsverlauf beim Kurzlichtbogen<br />

38


Die Oberfläche aller mit dem CP-Prozess geschweißten Proben ist nahezu spritzerfrei. Dies ist<br />

vor allem auf die geregelte Lichtbogentechnik, zu welcher auch der verwendete „cold prozess“<br />

der Firma Cloos zählt, zurückzuführen. Die Spritzerarmut liegt im geregelten Werkstoffübergang<br />

begründet. In der Phase nach dem Werkstoffübergang wird mit geringen Schweißströmen gearbeitet,<br />

um den Wärmeeintrag zu verringern. Das Wiederzünden des Lichtbogens mit geringer<br />

Energie vermindert die Spritzerbildung signifikant.<br />

Abbildung 6.2: Strom-Spannungsverlauf bei spritzenarmen Schweißungen<br />

6.1.1 Risse und intermetallischer Phasensaum<br />

Der Einsatz des ColdArc-Prozesses hatte das Ziel das Auftragschweißen von Eisen auf Aluminium<br />

mittels energiereduziertem Metallschutzgasschweißprozess zu untersuchen und die Prozesszusammenhänge<br />

zwischen Wärmeeintrag, Metallurgie und resultierenden Schichteigenschaften<br />

zu erklären. Hierbei wurde der Einfluss von Schweißparametern wie Schweißgeschwindigkeit,<br />

Drahtvorschub, Gasvolumenstrom, Regler-Faktor oder Impulsfrequenz auf die Auftragsnahteigenschaften<br />

wie Aufmischung, Einbrand, Phasensaumbreite untersucht. Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass die Prozessparameter Drahtvorschub, Regler-Faktor und Impulsnachbereitungszeit<br />

im untersuchten Prozessfenster einen großen Einfluss bewirkten. Das prozessstabile Auftragschweißen<br />

des verwendeten 1,6 mm Fülldrahtes mithilfe der energiereduzierten Kurzlichtbogentechnik,<br />

ColdArc®, auf ein Aluminiumsubstrat war ohne Vorwärmung nicht möglich. Auf der O-<br />

berfläche der Auftragsschicht treten Risse auf, Abbildung 6.3. Eine schmelzmetallurgische Benetzung<br />

ohne Vorwärmung wurde oberhalb des Leistungsbereiches des Kurzlichtbogens erzielt.<br />

Eine deutlich schwankende Kurzschlussfrequenz von 8 bis 40 Hz ist zu allen Zeitpunkten der<br />

Auftragschweißung festzustellen. Die hohen Stromstärken in den Kurzschlussphasen erschwe-<br />

39


en einen sicheren Werkstoffübergang, so dass in der Folge Nahtunregelmäßigkeiten zu beobachten<br />

sind. Die unzureichende Aufschmelzung des Metallpulvers hat eine unvollständiges in<br />

Lösung gehen von Bor zur Folge. Die beabsichtigte Absenkung der Schmelztemperatur ist somit<br />

nur bedingt möglich.<br />

Abbildung 6.3: Risse beim energiereduzierten Kurzlichtbogenschweißen<br />

Schweißparameter: v S = 0,50 m/min; v D = 3,50 m/min; U S = 25,0 V; I S = 180 A; Substrat: AC-<br />

AlSi9Cu3; Draht: SUNA 8; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Im Hinblick auf anwendungsgerechte rissfreie Auftragschweißungen ohne Vorwärmung sind die<br />

besten Ergebnisse mit der energiereduzierten AC-Impulslichtbogentechnik, MSG Pulse CP, erzielt<br />

worden. Gasverdüst hergestellte Metallpulver als Drahtfüllung wirken sich infolge homogener<br />

Partikelgröße und Elementverteilung positiv auf die Verarbeitbarkeit aus. Aus Sicht der Metallurgie<br />

ist festzustellen, dass Bor zur Absenkung der Schmelztemperatur und besseren Fließfähigkeit<br />

der Schmelze benötigt wird. Der auftretende Temperaturgradient beim Erstarren der<br />

Schmelze in System Eisen-Aluminium ist zu groß und führt ansonsten zu Schweißeigenspannungen,<br />

welche von der Metallmatrix nicht mehr aufgenommen werden können und Risse die<br />

Folge sind. Die Bildung niedrigschmelzender Eutektika ist nicht auszuschließen, so dass diese<br />

an der Kristallisationsfront aufgestaut werden. Die Rissbildung erfolgt, wenn durch Schrumpfung<br />

Spannungen entstehen, die der dünne Film der Restschmelze nicht übertragen kann. Solche<br />

Risse sind meist makroskopisch ausgebildet und reichen bis zur Nahtoberfläche, Abbildung 6.4.<br />

Abbildung 6.4: Risse beim energiereduzierten Impulslichtbogenschweißen<br />

Schweißparameter: v S = 0,65 m/min; v D = 4,90 m/min; t P = 2,30 ms; I Grund = 80 A; Substrat:<br />

AC-AlSi9Cu3; Draht: SUNA 8; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Ein Vergleich der Wärmeeinträge und Phasensaumbreiten beider Lichtbogenarten macht deutlich,<br />

dass der Wärmeeintrag beim Kurzlichtbogen kleiner die Phasensaumbreite jedoch um ca.<br />

10 % größer ist (Abbildung 6.5), so dass der Wärmeeintrag nicht allein die Bildung des intermetallischen<br />

Phasensaums bestimmt.<br />

40


Abbildung 6.5: Elementverteilung bei den eingesetzten Lichtbogenverfahren<br />

Der Aufmischungsgrad ist bei beiden Lichtbogenarten mit durchschnittlich ca. 52% deutlich größer<br />

als erwartet. Der schmelzflüssige Zustand bleibt zu lang erhalten an, dadurch halten die Konvektionsströmungen<br />

zu lang und bewirken eine hohe Aufmischung. Schweißverfahren und<br />

Schweißparameter bestimmen die Höhe des Aufmischungsgrades. Die Energiedichte des Lichtbogens<br />

ist demnach gering und begünstigt somit eine hohe Aufmischung. Wie Abbildung 6.5<br />

verdeutlicht erfolgt eine deutliche Aufmischung mit dem Grundwerkstoff. Nur ca. 5 μm neben<br />

dem Interface Beschichtung/Grundwerkstoff der mit Impulslichtbogen beschichteten Proben ist<br />

im Grundwerkstoff fast kein Eisen aber in der Schicht ca. 21% Aluminium nachzuweisen. Bei den<br />

mit Kurzlichtbogen beschichteten Proben beträgt dieser Wert ca. 19%. Das Interface selbst wird<br />

beim Impulslichtbogen aus einem ca. 4-10 μm und beim Kurzlichtbogen ca. 3-15 μm ungleichmäßig<br />

breitem Phasensaum gebildet. Durch eine angepasste Prozessführung konnte die Bildung<br />

des mittleren Phasensaumes beim Kurzlichtbogen auf 4μm (Abbildung 6.6 links) und beim Impulslichtbogen<br />

bis auf unter 2μm begrenzt werden, Abbildung 6.6, rechts.<br />

41


Abbildung 6.6: Phasensaumbreite bei den eingesetzten Lichtbogenverfahren<br />

Eine Vergleichbarkeit der beiden Lichtbogenarten ist für die weiteren Versuche sehr wichtig. Tendenziell<br />

ist der mittlere Wärmeeintrag für die mit EWM-Stromquelle beschichteten Schichten im<br />

Vergleich zur CLOOS-Stromquelle ca. 30% geringer. Die Stromstärke liegt ebenfalls ca. 30%<br />

höher bei gleichem Drahtvorschub und gleicher Schweißgeschwindigkeit. Die Differenz erklärt<br />

sich aus den unterschiedlichen Lichtbogenarten. Der geregelte Kurzlichtbogen der EWM-<br />

Stromquelle bringt weniger Wärme in das Substrat ein als der leistungskontrollierte Impulslichtbogen<br />

der CLOOS-Stromquelle, wenngleich darauf hingewiesen werden muss, dass ein typischer<br />

Kurzlichtbogen nicht realisiert werden konnte. Es handelte sich vielmehr in seiner dargestellten<br />

Eigenschaft, mit einem grobtropfigen Werkstoffübergang, einer Lichtbogenspannung von<br />

23V und einer Hin- und Herbewegung um die Drahtelektrodenspitze, um einen Übergangslichtbogen.<br />

Während die CLOOS-Stromquelle in der gewünschten Lichtbogenart, leistungskontrollierter<br />

Impulslichtbogen, die Auftragschweißung ermöglichte, war dies mit der EWM-Stromquelle<br />

nicht möglich. Der typische coldArc-Prozess konnte nicht realisiert werden, stattdessen kam es<br />

zu einem Übergangslichtbogen. Die verwendete EWM-Stromquelle, PHOENIX 330, ermöglicht<br />

nur für einige Millisekunden Stromstärken oberhalb von 400A. Anhand des Strom-Spannungs-<br />

Verlaufs kann vermutet werden, dass diese Stromstärken nicht ausreichen, um eine entsprechend<br />

hohe Stromdichte zu erzielen, damit bei dem verwendeten 1.6mm Fülldraht ein ausreichend<br />

hoher Pinch-Effekt entsteht, der eine Tropfenablösung bewirkt.<br />

Aus diesem Grund wird bei weiteren Versuchen nur mit dem CP-Prozess eingesetzt.<br />

6.2 Auftragschweißen mit Vorwärmen<br />

Bei den Untersuchungen ohne Vorwärmen konnte keine Prozessstabilität bei Anwendung eines<br />

geregelten Kurzlichtbogenprozesses erreicht werden. Um diese zu erzielen, werden die Al-<br />

42


Substrate vorgewärmt. Zum Einsatz kommen zwei Prozesse, auf der einen Seite der AC-WIG-<br />

(Abbildung 6.7) und auf der anderen Seite der Plasma-Lichtbogen (Abbildung 6.8).<br />

Abbildung 6.7: Auftragschweißen mit WIG-Vorwärmen<br />

Abbildung 6.8: Auftragschweißen mit Plasma-Vorwärmen<br />

Bei den Auftragsschweißversuchen mit Vorwärmen wurde deutlich, dass der Plasma-Prozess<br />

wegen einer örtlich zu begrenzten Wärmeeinbringung im Vergleich zum WIG-Lichtbogen ungeeignet<br />

ist, sodass das Substrat nicht ausreichend vorgewärmt wird und eine Anbindung ausbleibt.<br />

Diese konnte erst unter Einsatz des leistungsstärkeren Mischlichtbogens erzielt werden<br />

(Abbildung 6.9). Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums und des fokussierteren<br />

Plasmastrahles ergibt sich ein größerer Temperaturgradient, so dass für den zeitlich lokal nachlaufenden<br />

MIG-Prozess eine kleinere Substrattemperatur als bei WIG-Vorwärmung resultiert,<br />

somit herrschen für die Benetzung ungünstigere Randbedingungen. Der Ansatz zur Vergrößerung<br />

des Plasmastrahldurchmessers für eine bessere Vorwärmung und Oxidschichtentfernung,<br />

bewirkt durch eine größere Plasmadüse, hat aufgrund des fokussierteren Wirkstrahles im Vergleich<br />

zum WIG-Prozess die Bildung eines zu großen Schmelzbades zur Folge, woraus ein un-<br />

43


erwünscht hoher Einbrand mit hoher Aufmischung resultiert. Ab 80A Plasmastrom entstehen<br />

Einbrandlöchern, Abbildung 6.10.<br />

Abbildung 6.9: Strom-Spannungsverlauf des Mischlichtbogens beim Plasma-<br />

Vorwärmen<br />

Abbildung 6.10: Lichtbogenspur beim Plasma-Vorwärmen<br />

Schweißparameter: v S = 0,50 m/min; v D = 5,50 m/min; U S = 27,5 V; I S = 180 A; I Pl = 100 A<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Draht: SUNA 8; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Bei Verwendung einer zeitlich lokal vorlaufenden Substratvorwärmung wurde mit dem WIG-<br />

Prozess eine temporäre Prozessstabilität nach ca. 3 s der Auftragschweißung erzielt. Die Lichtbogenspur<br />

des WIG-Prozesses ist im Vergleich zum Plasma-Prozess breiter und kontinuierlich.<br />

Die geringere Energiedichte des WIG-Lichtbogens und die breitere Lichtbogensäule wirken sich<br />

damit positiv auf die Prozessstabilität aus. Ein prozessstabiler geregelter Kurzlichtbogen wurde<br />

mit bis zu 33Hz Kurzschlussfrequenz erzielt, Abbildung 6.<strong>11</strong>.<br />

44


Abbildung 6.<strong>11</strong>: Stabiler Strom-Spannungsverlauf beim WIG-Vorwärmen<br />

Mit WIG-Vorwärmung wurde eine bessere Aktivierung des Substrates erzielt und damit trotz der<br />

hochschmelzenden Oxidschicht des Aluminiums und das Schmelzbadvolumen infolge des kleinen<br />

Energieeintrages des Kurzlichtbogens eine schmelzmetallurgische Benetzung und rissarme<br />

Nahtoberfläche ermöglicht, Abbildung 6.12. Vergleichend ist aus den Untersuchungen festzustellen,<br />

dass eine kleinere Schweißspannung von 23,5 V für den Kurzlichtbogenprozess bei WIGund<br />

27,5 V bei Plasma-Vorwärmung erforderlich war, um eine Benetzung zu bewirken. Dies bedeutet,<br />

dass bei Vorwärmung mittels Plasma eine höhere Streckenenergie nötig ist, um eine Benetzung<br />

zu erreichen. Deshalb wird für die weiteren Untersuchungen auf Plasma-Vorwärmung<br />

verzichtet.<br />

Abbildung 6.12: Auftragschweißnaht mit WIG-Vorwärmen<br />

45


6.3 Untersuchungen mit unterschiedlichen Fülldrähten<br />

Um die Prozessstabilität und qualitativ hochwertige Auftragsschichten zu erzielen, wurden neue<br />

Fülldrähte entwickelt. Neben der Zusammensetzung formgeschlossener Fülldrähte wurde durch<br />

eine neue Herstellungsart der Pulverfüllung im Hinblick auf verbesserte Homogenität der Partikelgröße<br />

und Elementverteilung im Metallpulver verwendet. Mit dem Ziel einer erhöhten Prozessstabilität<br />

wurden die Fülldrahtlegierungen Fe30,9Cr3,3B1,1Si0,1C0,1Al (SUNA 8)<br />

Fe25,9Cr2,1B0,8Si0,1C (SUNA 6) und Fe30,5Cr2,5B2,5Al1,1Si0,2C (SUNA 6 Al 10) mit gemahlener<br />

sowie die Legierung Fe8,9Cr2,6W1,9B1,3Nb0,5Si0,4C (SUNA 6/3) mit gasverdüst<br />

hergestellter Pulverfüllung unter Anwendung der energiereduzierten Impulslichtbogentechnik,<br />

MSG Pulse CP, untersucht. War es bei den durchgeführten Auftragschweißungen mithilfe des<br />

Kurzlichtbogenprozesses ColdArc® erforderlich mit Substratvorwärmung zur Erzielung einer Benetzung<br />

zu arbeiten, so konnte beim energiereduzierten AC-Impulslichtbogen, MSG Pulse CP,<br />

darauf verzichtet werden.<br />

Hierbei war das Ziel neben der Erzielung von Prozessstabilität, die Bestimmung der Streckenenergien<br />

für eine Benetzung mit den neuen Auftragwerkstoffen, die Wirkung des mittels gasverdüst<br />

hergestellten Pulvers des Fülldrahtes Fe8,9Cr2,6W1,9B1,3Nb0,5Si0,4C auf die Verarbeitbarkeit<br />

sowie die Schichteigenschaften wie Riss- und Porenbildung, Härte, Wärmeleitfähigkeit<br />

und Verschleißverhalten aller verwendeten Eisenbasisqualitäten zu ermitteln.<br />

6.3.1 Spritzebildung und Risse<br />

Die Auftragschweißungen wurden ohne Substratvorwärmung durchgeführt. Während das Metallpulver<br />

aller übrigen Fülldrähte durch Mahlen hergestellt wurde, wurde das Pulver mit der Zusammensetzung<br />

Fe8,9Cr2,6W1,9B1,3Nb0,5Si0,4C für den Fülldraht SUNA 6/3 gasverdüst gefertigt.<br />

Die Auswertung der Spritzeranzahl auf den Proben wurde bei den bereits mit der Drahtbürste<br />

gereinigten Proben durchgeführt. So ist sichergestellt das auch nur Spritzer, die fest auf der O-<br />

berfläche haften, berücksichtigt werden. Abbildung 6.13 zeigt die Anzahl der auf der Substratoberfläche<br />

gefundenen Spritzer im Mittel. Auffallend wenig Spritzer zeigten die Schweißungen<br />

mit dem gasverdüsten Fülldraht SUNA 6/3.<br />

46


Abbildung 6.13: Spritzer beim Auftragschweißen mit unterschiedlichen Fülldrähten<br />

Beim optischen Erscheinungsbild werden nur die an der Oberfläche sichtbaren Risse berücksichtigt.<br />

Die Auswertung erfolgte analog zu der der Spritzer. In Abbildung 6.14 sind typische Oberflächenrisse<br />

in der Auftragschicht zu sehen.<br />

Abbildung 6.14: Risse an der Auftragsoberfläche<br />

Schweißparameter: v S = 0,55 m/min; v D = 5,00 m/min; t P = 2,30 ms; I Grund = 80 A; Substrat:<br />

AC-AlSi9Cu3; Draht: SUNA 6; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Auffällig bei allen betrachteten Rissen an der Oberfläche aller Proben ist, dass sie nur senkrecht<br />

zur Schweißrichtung auftreten, ihre Spannweite umfasst die ganze Naht. Risse längs, entlang<br />

der Naht kommen nicht vor. Begründet werden kann dies damit, dass dieses Kaltrisse sind. Diese<br />

bilden sich durch zu hohe Zugeigenspannungen in der Naht aufgrund der Volumenabnahme<br />

des Werkstoffes durch die Abkühlung. Es kann keine Anhäufung in einem bestimmten Nahtbereich<br />

(Anfang oder Ende) beobachtet werden. Die Risse sind gleichmäßig über die gesamte<br />

Länge verteilt. In Abbildung 6.15 wurde die mittlere Anzahl der auftretenden Oberflächenrisse je<br />

47


Auftragschicht aufgetragen. Das einfache Auszählen der Anzahl ist hier gerechtfertigt, da die<br />

Risse die gesamte Nahtbreite überspannen.<br />

Aus Sicht der Fertigungstechnik ist Verarbeitbarkeit des gasverdüsten Drahtes SUNA 6/3 infolge<br />

kleinster Tropfenbildung und deutlich kleinerer Streckenenergie von 3,44 kJ/cm am besten. Dies<br />

ist so zu erklären, dass die homogenen Partikel gleichmäßig aufschmelzen und so den Tropfenübergang<br />

begünstigen. Außerdem neigen die runden, gasverdüsten Partikel nicht zur Agglomeration<br />

was sich zusätzlich positiv auf das gleichmäßige Aufschmelzverhalten auswirkt. Wie die<br />

Ergebnisse erkennen lassen, konnte die Risslänge mit diesem Fülldraht nicht verringert werden.<br />

Mit der Zusammensetzung Fe25,9Cr2,1B0,8Si0,1C (SUNA 8) wurde die kleinste Gesamtrisslänge<br />

erzielt.<br />

Abbildung 6.15: Oberflächenrisse beim Auftragschweißen mit unterschiedlichen Fülldrähten<br />

Die Anzahl der auftretenden Oberflächenrisse korreliert mit der durchschnittlichen Risslänge in<br />

der Auftragschicht im Querschliff. Auch im Querschliff zeigte der SUNA 6 Al 10 die höchste Rissigkeit<br />

aller untersuchten Auftragwerkstoffe, Abbildung 6.16.<br />

Risse in Auftragsschichten können als Kalt- und Heißrisse entstehen. Heißrisse bilden sich aufgrund<br />

der niedrigschmelzende Phasen im Korngrenzenbereich. Die Rissbildung erfolgt durch<br />

Schrumpfspannungen, die der dünne Film der Restschmelze nicht übertragen kann. Solche Risse<br />

sind meist makroskopisch ausgebildet und reichen bis zur Oberfläche der Naht. Die in den<br />

Schliffbildern (Abbildung 6.17) dargestellte Risse deuten darauf hin, dass es sich um Heißrisse<br />

handelt.<br />

48


Abbildung 6.16: Rissigkeit in der Auftragschicht bei unterschiedlichen Fülldrähten<br />

Abbildung 6.17: Makroskopische Risse in der Auftragschicht<br />

Schweißparameter: v S = 0,62 m/min; v D = 5,20 m/min; t P = 1,78 ms; I Grund = 100 A; Substrat:<br />

AC-AlSi9Cu3; Draht: SUNA 6Al10; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Eine weitere Ursache zur Rissbildung ist der Wasserstoff. Wasserstoff kann durch feuchtes<br />

Schweißpulver in das Schmelzbad gelangen. Zunächst liegt er gelöst vor, bei der Abkühlung wird<br />

er ausgeschieden. Dies geschieht auf den Zwischengitterplätzen oder als Gasblase. Dies stellt<br />

eine Schwächung des Gitters dar und es führt zu Mikrorissen.<br />

6.3.2 Poren<br />

Die Bildung von Hohlräumen, dazu zählen Gasblasen (Poren) und Lunker, ist eher prozesstechnisch<br />

als metallurgisch zu beeinflussen. Lunker entstehen, durch Volumenänderung infolge des<br />

49


Erkaltens des Werkstoffes. Poren hingegen entstehen, wenn durch das Erstarren der Schmelze<br />

die Gaslöslichkeit sprunghaft abnimmt. Es kommt zum Ausgasen. Ist die Abkühlgeschwindigkeit<br />

gering, können die Poren aufsteigen und die Schmelze verlassen.<br />

Abbildung 6.18: Poren in der Wärmeeinflusszone<br />

Schweißparameter: v S = 0,55 m/min; v D = 5,00 m/min; t P = 1,75 ms; I Grund = 80 A; Substrat:<br />

AC-AlSi9Cu3; Draht: SUNA 6; Argon 4.6, 22 l/min<br />

In Abbildung 6.18 sind Poren in der Nähe des Phasensaums zu sehen, zu erkennen sind sie<br />

anhand der Form im Inneren des gut belichteten Hohlraums. Poren besitzen glatte Wandstrukturen,<br />

bei Lunkern hingen sind dendritische Strukturen zu beobachten. Poren sind sowohl in der<br />

Auftragschicht (in Abbildung 6.18 der hellere Bereich, unten) als auch in der Wärmeeinflusszone<br />

zu finden. Poren werden in der noch flüssigen Schmelze vor der Erstarrungsfront hergetrieben.<br />

Dies erklärt, warum sich die Poren im Bereich vor dem Phasensaum stauen. Während die Auftragschicht<br />

schon erstarrt ist, sind Teile des Aluminiums noch flüssig. Die Erstarrungsfront im<br />

Aluminium bewegt sich auf die Auftragschicht zu. Mit Erreichen der Auftragschicht können die<br />

Gasblasen nicht weiter an die Oberfläche aufsteigen, da diese schon erstarrt ist.<br />

In Abbildung 6.19 sind typische Querschliffe, die mit gleichen Parametern, aber unterschiedlichen<br />

Fülldrähten beschichtet waren, dargestellt. Bei der mit SUNA 8 beschichteten Probe (Abbildung<br />

6.19 links) ist eine deutliche Ansammlung von Poren im Bereich des Phasensaums zu erkennen.<br />

Die Risse verteilen sich typischerweise am Rand der Naht, sowie im Bereich des Phasensaums.<br />

In Abbildung 6.19 rechts ist ein Querschliff einer mit SUNA 6Al10 beschichteten Probe<br />

gezeigt. Hier ist eine deutlich geringere Neigung zur Porenbildung zu erkennen, jedoch ist die<br />

Rissigkeit in der Schicht deutlich höher. Die Anzahl der Poren bei allen untersuchten Proben mit<br />

der Beschichtung des SUNA 6Al10 ist am geringsten und des SUNA 8 am hochsten, Abbildung<br />

6.20.<br />

50


Abbildung 6.19: Porenbildung bei unterschiedlichen Fülldrähten<br />

Schweißparameter: v S = 0,50 m/min; v D = 5,20 m/min; t P = 1,95 ms; I Grund = 90 A; Substrat:<br />

AC-AlSi9Cu3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Abbildung 6.20: Porenverteilung in der Auftragschicht bei unterschiedlichen Fülldrähten<br />

6.3.3 Intermetallischer Phasensaum<br />

Die Breite, sowie die Zusammensetzung des Phasensaums stellt eine wichtige Beurteilungsmöglichkeit<br />

der Verbindungsqualität dar. Im Phasensaum existieren spröde intermetallische Phasen<br />

der Form Fe x Al x . Wegen des damit verbundenen Risikos der Rissbildung sollte die Phasensaumbreite<br />

minimiert werden. Die Rissanfälligkeit eines breit ausgebildeten Phasensaums unter Belastung<br />

ist höher einzuschätzen als die eines schmalen Saumes. Da die Phasensaumbreite eine<br />

Schlüsselrolle für die Nahtanbindung spielt, wurde sie anhand von lichtmikroskopischen Bildern<br />

analysiert und ausgewertet. In Abbildung 6.21 ist die Breite des Phasensaums dargestellt. Zur<br />

51


Verdeutlichung der Schwankungen in der Phasensaumbreite ist zusätzlich die Standartabweichung<br />

mit aufgeführt. Eine höhere Standartabweichung zeigt eine höhere Differenz der Saumbreiten.<br />

Diese ist sowohl negativ für die Anbindung der Naht als auch für die Aussagefähigkeit<br />

der Messwerte. Auffällig ist, dass der SUNA 6/3 und der SUNA 6 Al 10 bei nahezu gleich niedriger<br />

Phasensaumbreite auch eine geringe Sandartabweichung zeigen. Ein gleichmäßig schmaler<br />

Phasensaum besitzt homogene Eigenschaften und damit eine geringere Gefahr der Rissbildung<br />

und damit schließlich eine höhere Stabilität.<br />

Abbildung 6.21: Phasensaumbreite und zugehörige Standartabweichung in Abhängigkeit<br />

von unterschiedlichen Fülldrähten<br />

Abbildung 6.22 zeigt REM Aufnahmen des Phasensaums bei 400-facher Vergrößerung. Es handelt<br />

sich um Rückstreuelektronenbilder. Gut zu erkennen sind die lamellenartigen Siliziumausscheidungen<br />

der Aluminiumlegierung in der Wärmeeinflusszone. Der Saum ist etwas heller dargestellt<br />

als das Substrat, weil dieser eine Mischung der Elemente aus Auftragschicht und<br />

Grundwerkstoff ist. Die Abbildungen zeigen unterschiedliche Ausbildungen des Phasensäums.<br />

Jedoch kann nicht davon ausgegangen werden, dass die jeweilige Ausbildung typisch für diese<br />

Legierung ist. Eine Homogenität des Phasensaumes über einen größeren Bereich hinweg existiert<br />

nicht.<br />

Die dunklen großflächigen Bereiche in Abbildung 6.22 zeigen einen erhöhten Aluminiumanteil.<br />

Ein Linescan (Elementanalyse von auf einer Line liegenden einzelnen Punkten) über einen solchen<br />

dunklen Bereich in der Auftragschicht des SUNA 6 Al 10 verdeutlicht diese Aussage (Abbildung<br />

6.23). Es ist zu erkennen, dass der Eisenanteil im hellen Bereich höher ist als im dunkleren.<br />

Einzelne Peaks für Silizium in der WEZ erklären sich damit, dass in diesem Falle einzelne Punktmessungen<br />

auf die Siliziumausscheidungen gefallen sind. Es sind hohe Aluminium- und Silizi-<br />

52


umanteile in der Auftragschicht zu finden. Daraus kann auf eine hohe Aufmischung geschlossen<br />

werden, jedoch liegt keine Diffusion von Eisen oder Chrom in Richtung Substratwerkstoff vor.<br />

a) b)<br />

c) d)<br />

Abbildung 6.22: REM-Aufnahmen der Phasensaumbreite bei unterschiedlichen<br />

Fülldrähten<br />

a- SUNA 8; b- SUNA 6; c- SUNA 6/3; d- SUNA 6Al10<br />

Es existieren lediglich im Randbereich des Substrats Ausscheidungen mit phasensaumähnlicher<br />

Zusammensetzung in Form von Inseln (s. Abbildung 6.22). Eine quantitativ aufgeschlüsselte A-<br />

nalyse des Phasensaums einer SUNA 6 Beschichtung ist Abbildung 6.24 und Tabelle 6.1 zu entnehmen.<br />

Ein Atomanteil von 72,5% Fe deutet auf die intermetallischen Phasen Fe 2 Al 5 und FeAl 3<br />

hin. Fe 2 Al 5 kann bis zu 73 At% und FeAl 3 bis zu 76 At% Aluminium lösen.<br />

53


Abbildung 6.23: Linescan im Bereich des Phasensaums der mit SUNA 6Al10 beschichteten<br />

Auftragsnaht<br />

54


Abbildung 6.24: Phasensaumanalyse der mit SUNA 6 beschichteten Auftragsnaht<br />

Messpunkte<br />

Elemente, in A%<br />

Al Si Cr Fe<br />

P 09 72.48 12.45 3.32 <strong>11</strong>.72<br />

P 10 98.21 0.71 0.00 0.08<br />

P <strong>11</strong> 72.59 12.17 5.40 9.72<br />

P 12 40.32 6.56 17.10 36.02<br />

Tabelle 6.1: Elementverteilung an den gemessenen Punkten in Abbildung 6.24<br />

Im Hinblick auf eine gezielte Weiterentwicklung des Zusatzwerkstoffes zur Vermeidung von Rissen<br />

erfolgte REM Untersuchungen an Auftragschweißungen. Die Phasenanalyse mittels EBSD<br />

verdeutlicht, dass die Rissbildung nicht direkt mit Bereichen erhöhter Konzentration an intermetallischen,<br />

boridischen oder karbidischen Phasen zurückzuführen ist (Abbildung 6.25). Diese Untersuchungen<br />

deuten darauf hin, dass für die Weiterentwicklung der Legierungen, geringere Gehalte<br />

interstitiell gelöster Atome in der Matrix anzustreben sind.<br />

Abbildung 6.25: Rissbildung in der mit SUNA 6 beschichteten Auftragschweißnaht<br />

55


6.3.4 Mikrohärte<br />

Härtemessungen werden bevorzugt für die Charakterisierung des Verschleißwiderstands angewendet,<br />

da ihre Durchführung verhältnismäßig einfach und gut automatisierbar ist. Die durchschnittliche<br />

Härte der Auftragschichten ist mit rund 770HV0.1 bzw. für den SUNA 6/3 mit<br />

680HV0.1 hoch (siehe Tabelle 6.2). Damit eignen sich prinzipiell alle 4 Beschichtungen hervorragend<br />

für Verschleißschutzschichten. Zum Vergleich: die Härte des unbeschichteten Grundwerkstoffes<br />

beträgt etwa 80HV0.1. Die Wärmeleitfähigkeit von Aluminium ist rund fünfmal höher als<br />

die von niedrig legiertem Stahl, im Vergleich zu hoch legiertem Stahl ist sie ca. 15-mal höher. Die<br />

resultierende Abkühlgeschwindigkeiten der Auftragschicht unterstützen die nanokristalline Erstarrungt.<br />

Mikrohärte in HV 0.1 SUNA 8 SUNA 6 SUNA 6/3 SUNA 6Al10<br />

Anzahl der Messpunkte ca.50 ca.50 ca.50 ca.50<br />

Mittelwert 767 774 680 781<br />

Standartabweichung 126 97 105 107<br />

Spannweite 654 554 512 523<br />

Minimum 557 575 509 415<br />

Maximum 12<strong>11</strong> <strong>11</strong>19 1021 938<br />

Tabelle 6.2: Relevante Merkmale der Härtemessung<br />

In Abbildung 6.26 die für die alle vier Auftragschichten gemessene Mikrohärte aufgezeichnet.<br />

Abbildung 6.26: Mikrohärte der Auftragschicht bei unterschiedlichen Fülldrähten<br />

Auffallend ist die deutlich geringere Härte des SUNA 6/3. An der Werkstoffanalyse der verwendeten<br />

Drähte erkennt man, dass dieser Draht im Vergleich zu den anderen niedrig legiert ist. Der<br />

Gewichtsanteil an Chrom liegt nur bei 8,9% und der des Bors bei 1,9%. Ausschlaggebend für die<br />

56


Härte einer Stahllegierung sind die enthaltenen Karbide, Boride und Silizide. Die Karbidbildung<br />

ist aber aufgrund des geringen Kohlenstoffanteils (< 0,4 Gew.-%) stark eingeschränkt. Die wenigen,<br />

sich bildenden Wolfram- und Molybdäncarbide spielen keine große Rolle für die Härte der<br />

SUNA 6/3 Auftragschichten. Die höchste Härte von 781HV0.1 erreichte die Beschichtung mit<br />

dem SUNA 6Al10. Dies ist zurückzuführen auf den Aluminiumanteil des Fülldrahtes. Der schon<br />

im Draht enthaltene Aluminiumanteil bringt auch einen erhöhten Anteil in der Beschichtung mit<br />

sich. Da nur ein begrenzter Anteil Aluminium im Eisen gelöst werden kann, führt dies bei höherem<br />

Aluminiumanteil zur Ausscheidung intermetallischer Phasen. Diese intermetallischen Phasen<br />

sind hart und spröde. Daher erklärt der höhere Aluminiumanteil des SUNA 6Al10 die hohe<br />

Härte der Beschichtung.<br />

6.4 Entwicklung der Puffer- und Auftragswerkstoffe<br />

6.4.1 Pufferschichten<br />

Zur Lösung der Rissproblematik wurden Pufferschichten entwickelt. Ziel ist es, in der Pufferschicht<br />

die Spannungen abzubauen. Auf Grund der Legierungsbildung mit dem Al Grundwerkstoff<br />

einerseits und dem Fe Auftragwerkstoff andererseits wurden unterschiedliche Cu-<br />

Basiswerkstoffe untersucht, da Kupfer mit sehr vielen Metallen eine lückenlose Mischkristallreihe<br />

bzw. ausgedehnte Mischkristallbereiche bildet.<br />

Um qualitativ hochwertige Auftragschweißungen mit dem derzeitigen Stand der Technik für e-<br />

nergiereduzierte Metallschutzgasschweißprozesse zu erreichen, wurden Versuche mit Pufferwerkstoffen<br />

auf Kupferbasis durchgeführt. Bei den ersten Versuchen wurden zwei Cu-Basis Pufferwerkstoffen<br />

CuSi3 und CuAl8 in Drahtform (Ø1.2 mm) eingesetzt. Wie von den Schliffbildern<br />

zu sehen ist, dass mit dem Pufferwerkstoff CuAl8 eine feinere Schuppung und deutlich weniger<br />

Rissbildung entsteht, Abbildung 6.27 rechts.<br />

Abbildung 6.27: Pufferschichten: CuSi3, links; CuAl8, rechts<br />

57


Pufferschichten müssen so eine Legierungszusammensetzung haben, dass man mit dem die<br />

Temperaturgradienten beim Erstarren und Schweißeigenspannungen, auch die Bildung intermetallischer<br />

Phasen in der Puffer- und Auftragschicht reduzieren kann. Für eine Legierungsentwicklung<br />

wurden Pufferschichten auf Cu-Basis mittels Calphad-Berechnungen (Calculation of Phase<br />

Diagrams) entwickelt und untersucht. Ein Pufferwerkstoff mit Silizium und variierender Aluminiumaufmischung<br />

(5-30 %) zeigt bereits ab ca. 6% Al verstärkte Al-Cu-Phasenbildung. Der 3% Si-<br />

Anteil führt zur Bildung von Fe-Si-Phasen und Ausscheidung vom reinen Silizium, Abbildung 6.<br />

28. Bei den Cu-Al-Pufferwerkstoffen bringt die Aufmischung mit Fe bei 10 % Al, 73 % Cu, 0,5 %<br />

Si und 10 % Al, 50 %Cu, 3 % Si keinen zusätzlichen Sprödphasenanteil (Abbildung 6.29). auch<br />

bei Cu-Ni-Pufferwerkstoffen bringt die Aufmischung (Al-Anteil < 10 Gew.-%) mit Eisen keine weiteren<br />

spröden Phasen. Eine zunehmende Aluminiumaufmischung führt verstärkt zur Bildung von<br />

spröden Phasen, Abbildung 6.30.<br />

Abbildung 6.28: Phasen-Berechnungsdiagramm für die Cu-Al-Pufferschicht<br />

58


Abbildung 6.29: Phasen-Berechnungsdiagramm für die Cu-Si-Pufferschicht<br />

Abbildung 6.30: Phasen-Berechnungsdiagramm für die Cu-Ni-Pufferschicht<br />

Nach der Analyse der Phasenberechnungen und Ergebnisse der Testversuche wurde festgestellt,<br />

dass die Aluminiumaufmischung der Cu-Basis-Pufferschicht 10 Gew.-% nicht überschreiten<br />

soll, sonst entstehen vermehrt spröde Phasen. Der Eisenanteil im Pufferwerkstoff bewirkt<br />

59


keine erhöhte Sprödphasebildung, dagegen muss man einen Siliziumanteil über 3 % im Pufferwerkstoff<br />

wegen Fe-Si-Phasen vermeiden. Aus diesem Grund wurden zwei weitere Cu-<br />

Basisdrähte, AlBz9Fe und AlBz5Ni2 mit 1.2 mm Durchmesser, als Pufferwerkstoff untersucht.<br />

Hierbei zeigen die mit AlBz5Ni2 geschweißten Pufferschichten ohne Poren und Rissen gute Ergebnisse,<br />

Abbildung 6.31. Auch die REM-Bilder zeigen eine gute metallurgische Vermischung<br />

zwischen Pufferschicht und Al-Substrat und eine dünnen intermetallischen Phasensaum, Abbildung<br />

6.32. Alle Versuche wurden mit der energiereduzierten Impulslichtbogentechnik, MSG Pulse<br />

CP, durchgeführt.<br />

Abbildung 6.31: Porenarme und rissfreie Pufferschicht mit AlBz5Ni2<br />

Schweißparameter: v S = 1,20 m/min; v D = 4,70 m/min; U P = 30 V; I Grund = 80 A; t P =1,55 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Abbildung 6.32: REM-Aufnahme von Pufferschicht mit AlBz5Ni2<br />

Schweißparameter wie im Bild 6.31.<br />

6.4.2 Auftragswerkstoffe<br />

Die durchgeführte Mikrosondenanalytik des Fülldrahtes SUNA 6/3 gibt zu erkennen, dass das<br />

Element Bor zur Schmelzpunktabsenkung und besseren Fließfähigkeit an Chrom gebunden ist,<br />

60


Abbildung 6.33. Ein unvollständiges Aufschmelzen des Metallpulvers, wie es aus den Hochgeschwindigkeitsvideoaufnahmen<br />

erkennbar wird, bewirkt somit kein vollständiges Lösen von Bor<br />

vom Chrom. Somit darf angenommen werden, dass der Schmelzpunkt und das Schmelzintervall<br />

der Fülldrahtzusammensetzung nicht den Erwartungen entsprechen, sondern deutlich höher und<br />

breiter im realen Prozess ausfallen.<br />

Abbildung 6.33: Indizierung der Borbindung im Pulver des Drahtes SUNA 6/3<br />

Elektronmikroskopische Untersuchungen zur Ursache der Rissbildung (Abbildung 6.34) zeigen,<br />

dass eine Aluminiumaufmischung in der Auftragschicht bis 29 Gew.-% (Tabelle 6.3) infolge der<br />

Größe des Schmelzbadvolumens vorliegt.<br />

Abbildung 6.34: Rissbildung in intermetallischen Phasen<br />

Schweißparameter: v S = 0,55 m/min; v D = 5,90 m/min; U P = 28 V; I Grund = 80 A; t P = 2,30 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

61


Tabelle 6.3: Elementanalyse in der Auftragsschicht<br />

Eine Aluminiumaufmischung von 28 At.-% in der Schicht führt zur Bildung spröder Eisen-<br />

Aluminium-Mischkristalle und intermetallischer Al x Fe y -Phasen in der Auftragschicht. Zur Verifikation<br />

dieser Hypothese wurde im Folgenden die Electron Back Scatter Diffration-Analytik (EBSD)<br />

zur Phasenanalyse angewendet. Aufgrund gleicher Kristallstruktur und ähnlicher Gitterabstände<br />

des Eisen-Aluminium-Mischkristalls und der intermetallischen Fe-Al-Phase kann jedoch nicht mit<br />

hinreichender Sicherheit indiziert werden, welche Phase im Einzelnen vorliegt (Abbildung 6.35).<br />

Die zusammenfassende Betrachtung der Ergebnisse aus EDX und EBSD deuten auf vermehrte<br />

Eisen-Aluminium-Mischkristallbildung in der Auftragschicht hin.<br />

Abbildung 6.35: EBSD-Analyse einer Auftragschweißung<br />

62


Die Schmelzpunktabsenkung des Fülldrahtes ist eine Maßnahme zur Verringerung der Aluminiumaufmischung<br />

in der Auftragschicht und Rissbeherrschung. Diese Erkenntnis erfordert für ein<br />

besseres Verständnis Berechnungen zu den Liquidus- und Solidustemperaturen mit und ohne<br />

Bor. Hier wurden Fülldrähte mittels Calphad-Berechnungen (Calculation of Phase Diagrams)<br />

entwickelt und untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Bor und Silizium senkend auf die<br />

Schmelztemperatur wirken, Abbildung 6.36. Ein Boranteil über 1,6 Gew.-% im Fülldraht sollte<br />

aufgrund der verstärkten Bildung boridischer Phasen vermieden werden. Ein Aluminiumanteil bis<br />

20 Gew.-% im Fülldraht hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Schmelztemperatur, im<br />

Hinblick auf die Eisen-Aluminium-Mischkristallbildung sollte er jedoch vermieden werden.<br />

Um den Einfluss weiterer Legierungselemente wie Mangan und die Bedeutung von Bor und Silizium<br />

auf die Schmelztemperatur und das Schmelzintervall zu evaluieren und somit ein besseres<br />

Verständnis für die Legierungsentwicklung des Auftragwerkstoffes zu gewinnen, wurden weitere<br />

Eisenbasislegierungen verarbeitet, darunter niedrig schmelzende Legierungen wie<br />

Fe32,0Ni8,0Si1,6B0,1C (Stein A863M) und Fe30,0Ni8,0Si2,0Mn1,6B0,1C (Stein A867M), Abbildung<br />

6.37. Die Schliffbilder zeigen weniger Poren und Einbrandkerben, Abbildung 6.38.<br />

Abbildung 6.36: Phasenberechnungsdiagramm des Drahtes SUNA 6/3 mit und ohne Bor<br />

und Chrom<br />

63


Abbildung 6.37: Berechnungsdiagramm der Solidus- und Liquidustemperaturen der untersuchten<br />

Drähte<br />

Abbildung 6.38: Auftragsschicht mit niedrig schmelzendem Draht Stein A863M<br />

Schweißparameter: v S = 0,55 m/min; v D = 3,90 m/min; U P = 24 V; I Grund = 90 A; t P = 1,65 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Nach den CalPhaD-Berechnungen und Testversuchen wurde der Fülldraht SUNA 6/3 mit der<br />

Zusammensetzung Fe 8,9Cr 2,6W 1,9B 1,3Nb 0,5Si 0,4C für die weiteren Untersuchungen eingesetzt.<br />

Der Draht hat:<br />

• die kleinste Schmelztemperatur von 938°C und benötigt damit wenig Energie zum<br />

Aufschmelzen<br />

• den größten Fe-Mischkristallanteil von 83,5 Gew.-%<br />

• den kleinsten Anteil karbidischer Phasen mit 0,3 Gew.-%<br />

• einen spritzerfreien und stabilen Schweißprozess<br />

• gleichmäßige Auftragschweißnähte<br />

64


6.5 Vermeiden von Schweißfehlern am Nahtanfang und –ende<br />

Aluminium hat eine geringe Dichte und ist ein guter Wärmeleiter. Durch diese Eigenschaft kommt<br />

es bei Schweißbeginn zu Kaltstellen, die Rissbildung verursachen (Abbildung 6.39). Deshalb<br />

wird zu Schweißbeginn mittels einer durch die Stromquelle unterstützten Funktion eine höhere<br />

Schweißleistung abgerufen. Dadurch wird das Grundmaterial bereits während der Zündphase<br />

aufgeschmolzen. Ist genügend Wärme ins Schmelzbad eingebracht, wird auf die nominelle<br />

Schweißleistung abgesenkt. Zum Ende der Schweißnaht läuft die Wärme vor und wegen des<br />

resultierenden Wärmestaus entstehen Endkrater mit Rissen, Abbildung 6.39.<br />

Abbildung 6.39: Fehlerstellen am Nahtanfang und –ende<br />

Schweißparameter: v S = 1,50 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 30 V; I Grund = 90 A; t P = 1,6 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Wegen der guten elektrischen Leitfähigkeit des Aluminiums ist der Übergangswiderstand zwischen<br />

Fülldrahtende und Substratoberfläche relativ gering und die Erwärmung dort entsprechend<br />

niedrig. Deshalb ist es sinnvoll, mit einem in der Höhe und Zeit definierten Stromimpuls zu zünden.<br />

Bei der Zündung des Lichtbogens ist der Einbrand auf dem noch kalten Alu-Substrat noch<br />

gering und es kommt dadurch an dieser Stelle zu Einbrandfehlern. Aus diesem Grund wird kurzzeitig<br />

mit erhöhter Schweißenergie gestartet. Nach Start der Schutzgasströmung bewegt sich der<br />

Draht mit programmierter Geschwindigkeit und zündet beim Berühren der Substratsoberfläche<br />

mit dem programmierten Zündstrom (Startparameter) den Lichtbogen. Anschließend wird für eine<br />

einstellbare Zeit mit erhöhter Schweißenergie gestartet, um Kaltstellen zu vermeiden. Erst danach<br />

wird auf das eigentliche Arbeitsprogramm (Hauptparameter) umgeschaltet, Abbildung 6.40.<br />

Abbildung 6.40: Parameterprogrammierung zur Schweißfehlervermeidung<br />

65


Bei den Auftragschweißversuchen war es das Ziel, den sich am Ende der Auftragsnaht ausbildenden<br />

Krater so klein wie möglich zu halten, um Endkraterlunker und –risse zu vermeiden. Für<br />

diesen Zweck wird ein Endprogramm (Endparameter) benutzt, so dass man für eine bestimmte<br />

Zeit die Strommenge und gleichzeitig den Drahtvorschub reduziert und damit eine geringeren<br />

Wärmeeinbringung ins Substrat resultiert. Mit dem Einsatz der Parameterprogrammierung wurden<br />

Fehlerstellen am Nahtanfang und –ende vermieden, Abbildung 6.41. Bei der Parametereingabe<br />

werden nur die Hauptparameter gezeigt.<br />

Abbildung 6.41: Vermeidung der Fehlerstellen am Nahtanfang und –ende<br />

Schweißparameter: v S = 1,50 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 30 V; I Grund = 80 A; t P = 1,6 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

6.6 Auftragschweißungen mit Pufferschichten<br />

Die Ergebnisse mit der Pufferschicht und anschließender Panzerung lassen eine rissarme Auftragschicht<br />

erkennen, Abbildung 6.42. Der Draht SUNA 6/3 weist dabei eine gute Verarbeitbarkeit<br />

im Hinblick auf den Werkstoffübergang auf. Nach dem Panzern delaminierte die Puffer- und<br />

Funktionsschicht. Die Delamination ist im Bereich der Grenzschicht Substrat und Pufferschicht<br />

lokalisiert. Die Auftragsschicht ist nahezu rissfrei.<br />

Abbildung 6.42: Auftragschweißen mit Pufferschicht (Kurzlichtbogen)<br />

Schweißparameter: v S = 0,50 m/min; v D = 3,00 m/min; U S = 16 V; I S = 160 A; Substrat: AC-<br />

AlSi9Cu3; Pufferwerkstoff: CuSi3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Die Kombination aus Puffer- und Auftragwerkstoff ist schweißbar und eine Pufferschicht auf Kupferbasis<br />

ermöglicht das Auftragschweißen von Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten<br />

mittels energiereduzierter Lichtbogentechnik. Die energiereduzierte Impulslichtbogentechnik,<br />

66


MSG Pulse CP, zeigt hier bessere Ergebnisse mit dem Pufferwerkstoff AlBz5Ni2. Die Schliffbilder<br />

verdeutlichen einen gleichmäßigen Nahtverlauf und wenig Rissbildung mit dem Pufferwerkstoff,<br />

Abbildung 6.43.<br />

Abbildung 6.43: Auftragschweißen mit Pufferschicht (Impulslichtbogen)<br />

Schweißparameter: v S = 1,50 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 30 V; I Grund = 90 A; t P = 1,6 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Die Ergebnisse der elektronmikroskopischen Analyse verdeutlichen, dass der Grundwerkstoff mit<br />

der Fe-Schicht weniger Aufmischung hat. Der höchste Fe Anteil ist in der Übergangszone, Abbildung<br />

6.44. Die geringe Aufmischung des Grundwerkstoffes kann man mit der Impulsnachbereitungszeit<br />

erklären. Die Impulsnachbereitungszeit im CP-Prozess beeinflusst betragsmäßig letztlich<br />

den Stromstärkeanteil am Wärmeeintrag. Sie umfasst die Zeit vom Lösen des Tropfens an<br />

der Drahtelektrode bis zum Übergang in den Grundwerkstoff. Eine Erhöhung dieser Zeit bedeutet<br />

eine Absenkung der Stromstärke und eignet sich damit zum Minimieren des Wärmeeintrags.<br />

Abbildung 6.44: Elektronmikroskopische Analyse de Schicht (Impulslichtbogen)<br />

67


Die Größe der Wärmeeinflusszone hängt vom Wärmeeintrag ab. Eine breite WEZ deutet auf<br />

einen hohen Wärmeeintag mit geringer Energiedichte hin. Messungen zeigen, dass bei mit dem<br />

Pufferwerkstoff geschweißten Auftragsschweißnähten des gasverdüsten SUNA 6/3 sich die<br />

schmalste WEZ ausbildet, Abbildung 6.45.<br />

Abbildung 6.45: WEZ bei mit Pufferschicht gepanzerten Auftragsschweißnähten<br />

6.6.1 Risse<br />

Mit der Pufferschicht wurden die Risse in der Auftragsschicht reduziert, aber rissfreie Schweißnähte<br />

konnten nicht erzielt werden. Der auftretende Temperaturgradient beim Erstarren der<br />

Schmelze beim System Eisen-Aluminium ist zu groß und führt somit zu Schweißeigenspannungen,<br />

welche von der Metallmatrix nicht mehr aufgenommen werden können und Risse sind die<br />

Folge (Abbildung 6.46).<br />

Abbildung 6.46: Risse bei mit Pufferschicht gepanzerten Auftragsschweißnähten<br />

Schweißparameter: v S = 1,20 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 29 V; I Grund = 85 A; t P = 1,55 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

68


In der Wärmeeinflusszone treten Aufschmelzrisse (Abbildung 6.47) auf, hier schmelzen auf den<br />

Korngrenzen abgelagerte niedrigschmelzende Phasen auf. Die Risse entstehen hier auch durch<br />

Spannungen beim Schrumpfen.<br />

Abbildung 6.47: Risse in der WEZ bei Auftragsschweißnähten mit Pufferschicht<br />

Schweißparameter: v S = 1,20 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 29 V; I Grund = 85 A; t P = 1,55 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Aus Sicht der Fertigungstechnik verdeutlichen die Untersuchungsergebnisse, dass eisenbasierte<br />

1,6 mm Fülldrähte auf Aluminiumsubstraten mittels energiereduzierter Lichtbogentechnik gegenwärtig<br />

ohne Vorwärmung und langsame Abkühlung nicht zu verarbeiten sind.<br />

6.6.2 Poren<br />

Niedrigere Schweißgeschwindigkeiten führen zu einem großen Wärmeeintrag. Eine große Wärmemenge<br />

verursacht die Entstehung von vielen Rauchpartikeln, die den Schmelzbadschutz<br />

durch Schutzgas stören. Um den Schmelzbadschutz gewährleisten zu können, wurde die<br />

Schutzgasmenge erhöht. Dies führt zu Turbulenzen, wenn eine zu große Schutzgasmenge eingestellt<br />

wird. Die Schutzgasströmung verwirbelt und Gasanteile dringen ins Schmelzbad ein. Die<br />

Wärmemenge eines großen Schmelzbades erhitzt das umgebenden Gas (Schutzgas oder Luft),<br />

die die Turbulenzen auslöst. Durch diese Turbulenzen wird das erhitzte Gas in das Schmelzbad<br />

transportiert und damit entstehen Poren, Abbildung 6.48.<br />

69


Abbildung 6.48: Poren bei mit Pufferschicht gepanzerten Auftragsschweißnähten<br />

Schweißparameter: v S = 1,20 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 29 V; I Grund = 85 A; t P = 1,55 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Legierungen mit einem hohen Anteil an niedrig schmelzenden Phasen in der Pufferschicht, vor<br />

allem Zn, sind mit diesem Prozess nur bedingt schweißbar. Die Verdampfung der niedrig schmelzenden<br />

Bestandteile führt zur Porenbildung in der Auftragsschicht.<br />

Eine weitere Ursache der Porenbildung ist die Abkühlgeschwindigkeit. Ein kleines Schmelzbad<br />

kühlt so schnell ab, dass die Gasblasen keine Zeit haben, um im flüssigen Metall aufzusteigen –<br />

Poren sind die Folge. Um diese zu vermeiden, muss das Schmelzbad andere Bedingungen zum<br />

Entgasen haben, z.B. langsamer Abkühlen.<br />

6.6.3 Intermetallischer Phasesaum<br />

Der Phasensaum ist häufig als deutliche Grenzschicht zwischen Einbrandfläche und Substrat<br />

erkennbar (Abbildung 6.49), doch partiell sind seine Grenzen nicht deutlich zu erkennen. Da seine<br />

Bildung vom Abkühlverhalten des Substrates und dem Wärmeeintrag abhängig ist, zeigt sich<br />

an Stellen mit geringer Abkühlrate, dort wo die Einbrandfläche wie eine U-Form in das Substrat<br />

einschmilzt, ein ausgeprägter Phasensaum. Dieser beträgt dann oft ein Vielfaches der Stellen mit<br />

hoher Abkühlungsrate.<br />

70


Abbildung 6.49: Ausbildung des Phasensaums bei mit Pufferschicht gepanzerten<br />

Auftragsschweißnähten<br />

Schweißparameter: v S = 1,30 m/min; v D = 3,40 m/min; U P = 28 V; I Grund = 90 A; t P = 1,70 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Bei den meisten Proben bilden sich direkt im Phasensaum Mikrorisse aus. Die Bildung der Mikrorisse<br />

im Phasensaum ist absolut unregelmäßig. Abbildung 6.50 links zeigt einen schmalen Phasensaum<br />

ohne Riss, bei der Probe in Abbildung 6.50 rechts hat sich trotz des breiten Phasensaums<br />

kein Riss gebildet. Der Phasensaum ist aufgrund seiner Sprödigkeit sehr rissanfällig. Die<br />

entstehenden Risse sind Kaltrisse, welche durch Eigenspannungen infolge der Werkstoffschrumpfung<br />

bei der Abkühlung entstehen.<br />

Abbildung 6.50: Phasensaum mit Mikrorissen bei mit Pufferschicht gepanzerten Auftragsschweißnähten<br />

6.6.4 Härteprüfung<br />

Der Mikrohärte stellt hinsichtlich der angestrebten nanokristallin Erstarrung unter Verwendung<br />

eines innovativen Fülldrahtes auf Eisenbasis ein wichtiges Nachweiskriterium dar. Es ist tenden-<br />

71


ziell zu erkennen, dass ein geringerer Wärmeeintrag eine Erhöhung der Mikrohärte begünstigt.<br />

Um die Messungenauigkeiten gewährleisten zu können, ist die Durchführung den Härtemessungen<br />

über die Auftragsschichtdicke und quer zur Auftragsschicht sinnvoll. In Abbildung 6.51 ist<br />

eine Härtemessreihe über die gesamte Schicht einer Auftragschweißung zu sehen. Der Messanfang<br />

über die Auftragsschichtdicke war 0.15 mm unterhalb der Nahtoberfläche. Die Messwerte<br />

wurden in einem Abstand von 0.1mm aufgenommen. Nach ca. 2.2 mm endete die Auftragsschicht.<br />

Ab hier beginnt die Pufferschicht. Der Phasensaum schloss sich an und die WEZ endete<br />

bei ca. 3.3 mm Abstand von der Nahtoberfläche. Das Alu-Substrat begann nach 3.5 mm Abstand<br />

von der Nahtoberfläche. Im Phasensaum konnte ein Härtewert von bis zu 772 HV0.1 gemessen<br />

werden. Der Mittelwert der Mikrohärte in der Schweißnaht liegt bei 854 HV 0.1 und im Phasensaum<br />

mit WEZ bei 707 HV0.1.<br />

Beim Substratwerkstoff tritt in der Wärmeeinflusszone vornehmlich eine Entfestigung durch grobe<br />

Ausscheidungen aus dem übersättigten Mischkristall bzw. eine Vergröberung der inkohärenten<br />

Ausscheidungen auf. Hier ist also die Wärmeeinflusszone die schwächste Stelle der Verbindung.<br />

Insbesondere wegen der bei der schnellen Abkühlung des Substrates entsteht unvermeidlichen<br />

Aufhärtung. Dies verdeutlicht die Härtemessung quer zur Auftragsschweißnaht, Abbildung,<br />

6.52. Im Gegensatz dazu zeigt der Pufferwerkstoff ein völlig anderes Verhalten. Gegenüber den<br />

aushärtbaren Substrat- und Auftragswerkstoffen zeichnet sich die Pufferschicht infolge der Legierungselemente<br />

durch eine geringe Aufhärtung aus. Die beim Panzern eingebrachte Wärme wirkt<br />

hier vornehmlich wie ein Lösungsglühen, die Abkühlung des Substrates nach dem Schweißen<br />

wegen der guten Wärmeleitfähigkeit wie eine langsame Abkühlung.<br />

Abbildung 6.51: Linienhärtemessung über die Auftragsschichttiefe<br />

Schweißparameter: v S = 1,50 m/min; v D = 3,70 m/min; U P = 32 V; I Grund = 100 A; t P = 1,66 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

72


Abbildung 6.52: Linienhärtemessung quer zur Auftragsschweißnaht<br />

Schweißparameter: v S = 1,50 m/min; v D = 3,70 m/min; U P = 32 V; I Grund = 100 A; t P = 1,66 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min<br />

Die durchgeführten Flächenhärtemessungen an der Oberfläche sollten Aussagen über die Härteverteilung<br />

in den oberflächennahen Bereichen der Auftragschichten generieren. Jedoch sind<br />

die Schwankungen zwischen den einzelnen Messwerten zu hoch, um mögliche Tendenzen, wie<br />

z.B. Abnahme der Härte mit zunehmender Entfernung von der Oberfläche, zu erkennen (Abbildung<br />

6.53). Beschichtungen weisen hohe Schwankungen zwischen den Messwerten auf. Der<br />

starke Unterschied der Härtewerte innerhalb einer Probe kommt durch eine grobkörnigere Verteilung<br />

der Hartphasen in der Beschichtung zustande.<br />

Abbildung 6.53: Flächenhärtemessung<br />

6.7 Vor- und Nachwärmen<br />

Die Versuchergebnisse zum Vorwärmen mit WIG- und Plasmaverfahren zeigen, dass das lokale<br />

Vorwärmen die Rissentstehung an der Auftragsoberfläche aber auch in der Schicht nicht verhin-<br />

73


dert. Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums wird die vorgewärmte Spur schnell<br />

abgekühlt. Anschließendes Auftragschweißen bringt viel Wärme ins Substrat ein und damit bleibt<br />

keine Zeit, um die Spannungen abzubauen. Um dies zu verhindern, wurden Vorwärmversuche<br />

durchgeführt. Die Versuche zur Substratvorwärmung erfolgten hierbei nicht zeitlich lokal vorlaufend,<br />

sondern das Substrat wurde ganzheitlich in einem Ofen bis 250°C, 10 min vorgewärmt. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass die Risse an der Auftragsoberfläche und in der Schicht weitgehend reduziert<br />

wurden, aber rissfreie Schichte konnten nicht erzielt werden, Abbildung 6.54.<br />

Abbildung 6.54: Auftragsschweißnaht mit Pufferschicht und Vorwärmen<br />

Schweißparameter: v S = 1,30 m/min; v D = 3,70 m/min; U P = 30 V; I Grund = 90 A; t P = 1,60 ms;<br />

Substrat: AC-AlSi9Cu3; Auftragwerkstoff: SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min; Vorwärmetemperatur:<br />

250°C<br />

Aufgrund unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeiten und Schmelztemperaturen der Auftrag- und<br />

Substratwerkstoffe entstehen nach der Abkühlung Risse, die mit einem Vorwärmen nicht zu vermeiden<br />

sind. Es wird deutlich, dass die Teile nach dem Panzern langsamer abgekühlt werden<br />

müssen. Um die langsame Abkühlung zu erzielen, wurden Versuche durchgeführt und die Temperaturen<br />

und Haltezeiten für das Vor- und Nachwärmen optimiert. Die geschweißten Teile wurden<br />

sofort nach dem Panzern in den Ofen gelegt und langsam abgekühlt. Abbildung 6.55 zeigt<br />

das Prozessfenster für rissfreie Auftragschweißungen mit und ohne Pufferschicht.<br />

Abbildung 6.55: Vor- und Nachwärmebedingungen<br />

74


Die Untersuchungen zeigten, dass ein Vorwärmen über 200°C und Nachwärmen nicht unter<br />

150°C erforderlich sind, um die Rissentstehung zu vermeiden.<br />

6.7.1 Auftragschweißungen mit Pufferschicht, Vor- und Nachwärmen<br />

Mit den in Abbildung 6.55 dargestellten Bedingungen konnten Panzerungen mit Pufferschichten<br />

ohne Oberflächenrisse erzielt werden (Abbildung 6.56 links). Das Vorwärmen über 200°C ermöglicht<br />

die Erhöhung der Diffusionsgeschwindigkeit der intermetallischen Phasenbildner. Von der<br />

Abbildung 6.56, rechts ist zu erkennen, dass die Breite des spröden intermetallischen Phasensaums<br />

sich vermindert hat.<br />

Abbildung 6.56: Auftragsschweißnaht mit Pufferschicht, Vor- und Nachwärmen<br />

Schweißparameter: v S = 1,50 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 30 V; I Grund = 90 A; t P = 1,60 ms;<br />

AC-AlSi9Cu3; AlBz5Ni2; SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min;<br />

Vorwärmeparameter: T V =250°C; t H1 =10min;<br />

Nachwärmeparameter: T N =200°C; ΔT=10°C/min; t H2 =10min<br />

Abbildung 6.57: Phasensaumbreite bei einer mit Pufferschicht, Vor- und Nachwärmen<br />

gepanzerten Auftragsschweißnaht (Parameter wie in Abbildung 6.56)<br />

Die Messungen bestätigen, dass die Breite des spröden intermetallischen Phasensaums unter<br />

4μm ist, Abbildung 6.57. Mit Vor- und Nachwärmen entstehen bessere Entgasungsbedingungen,<br />

die die Porenzahl in der Schicht vermindern (Abbildung 6.58). Solche Proben weisen auch keine<br />

Risse in der Schicht auf.<br />

75


Abbildung 6.58: Riss- und Porenfreie Auftragsschweißnaht mit Pufferschicht, Vorund<br />

Nachwärmen (Parametern sind wie in Abbildung 6.56)<br />

Aufgrund der niedrigeren Schweißgeschwindigkeit wird eine höhere Wärme eingetragen, woraus<br />

ein höherer Aufmischungsgrad der Pufferschicht mit der Auftragsschicht und damit eine niedrigere<br />

Härte resultiert. Bei alle anderen Proben wurde eine höhere Härte, ca. 850 HV0.1 gemessen,<br />

Abbildung 6.59. Abbildung 6.60 zeigt, dass der höchste Härtewert im dünnen Phasensaum entsteht.<br />

Aufgrund des Borgehaltes im Auftragwerkstoff kann angenommen werden, dass Boride<br />

einen Haupteffekt bei der Härtebildung spielen.<br />

Abbildung 6.59: Linienhärtemessung quer zur Auftragsschicht<br />

(Parametern sind wie in Abbildung 6.56)<br />

76


Abbildung 6.60: Linienhärtemessung über die Auftragsschichttiefe<br />

(Parametern sind wie in Abbildung 6.56)<br />

6.7.2 Auftragschweißungen ohne Pufferschicht und mit Vor- und Nachwärmen<br />

Um die gewonnenen Erkenntnisse aus den Ergebnissen von Auftragschweißungen mit Pufferschicht<br />

auf das Auftragschweißen ohne Pufferschicht mit Fe-Basis Zusatzwerkstoff auf Alu-<br />

Substrate zu übertragen, wurden Versuche mit Vor- und Nachwärmen durchgeführt. Die äußeren<br />

Bedingungen und Gerätetechnik wurden dabei nicht verändert. Aus bisherigen Versuchen ohne<br />

Vor- und Nachwärmen war bekannt, dass die Rissbildung an der Auftragsoberfläche und in der<br />

Auftragsschicht nicht zu vermeiden ist. Mit dem Vorwärmen wird eine Erhöhung der maximalen<br />

Löslichkeit der den intermetallischen Phasensaum bildenden Elemente in der Alu-Matrix (Entstehung<br />

von höherer Härte) ermöglicht und damit die Ausscheidungen vollständig auflöst. Durch<br />

langsame Abkühlung nach einem genau definierten Temperatur-Zeit-Ablauf werden innere<br />

Spannungen vermindert und die Abkühlgeschwindigkeit bzw. Wärmeabfuhr von der Fe-Schicht<br />

in Richtung Al wird verlangsamt. Diese Effekte des Vor- und Nachwärmens ermöglichen es, rissfreie<br />

Auftragschweißnähte zu erzielen, Abbildung 6.61.<br />

Abbildung 6.61: Auftragsschweißnaht mit Vor- und Nachwärmen ohne Pufferschicht<br />

Schweißparameter: v S = 1,20 m/min; v D = 3,30 m/min; U P = 32 V; I Grund = 90 A; t P = 1,60 ms;<br />

AC-AlSi9Cu3; SUNA 6/3; Argon 4.6, 22 l/min;<br />

Vorwärmeparameter: T V =250°C; t H1 =10min;<br />

Nachwärmeparameter: T N =200°C; ΔT=10°C/min; t H2 =10min<br />

77


Die Abbildung 6.62 zeigt die Schweißnahtgefüge mit guter Qualität.<br />

Abbildung 6.62: Gefüge von einer mit Vor- und Nachwärmen ohne Pufferschicht<br />

gepanzerten Auftragsschweißnaht (Parameter wie in Abbildung 6.61)<br />

Die Aufmischung des Aluminiums in der Auftragsschweißnaht ohne Pufferschicht ist geringer, als<br />

die mit Pufferschicht geschweißten. Langsame Abkühlung mit Ofen beeinflusst die Größe, Form<br />

und Verteilung von Karbidbildner. Die wenigen, sich bildenden Wolfram- und Molybdäncarbide<br />

spielen keine große Rolle für die Härte der Auftragschichten. Viel höher ist die Bedeutung der<br />

schon im Draht enthaltenen Boride. Die vorhandenen Chromboride besitzen eine extrem hohe<br />

Härte. Die Auftragschichten weisen Härte quer zur Auftragsnaht von über <strong>11</strong>00 HV0.1 auf, Abbildung<br />

6.63.<br />

Abbildung 6.63: Linienhärtemessung quer zur Auftragsschicht<br />

(Parametern sind wie in Abbildung 6.61)<br />

Abbildung 6.64 zeigt eine Linienhärtemessung über die Auftragschichttiefe. Der dargestellte Härteverlauf<br />

ist typisch für alle untersuchten Proben. Die Messung startet 0,15 mm unter der Oberfläche<br />

der Auftragschicht. In der Schicht sind die Härtewerte relativ konstant. Bei ca. 2,5mm ist<br />

der Phasensaum erreicht. Die Härte steigt um bis zu 1200 HV0.1 an. An den Phasensaum<br />

78


schließt sich die Wärmeeinflusszone an. Die Härte liegt hier im Bereich von 400-500 HV 0.1. Das<br />

unbeeinflusste Grundmaterial beginnt bei ca. 3,5mm. Hier liegt die Härte bei etwa 70 HV 0.1. Bei<br />

einigen Proben wurden im oberflächennahen Bereich auch überdurchschnittlich hohe Härten<br />

nachgewiesen. Allerdings konnte keine Regelmäßigkeit derartiger Phänomene beobachtet werden.<br />

Abbildung 6.64: Linienhärtemessung über die Auftragsschichttiefe<br />

(Parametern sind wie in Abbildung 6.61)<br />

6.8 Verschleißmessung<br />

Die Untersuchungen des Verschleißwiderstandes mittels eines Stift-Scheibe Tribometers lassen<br />

anwendungsorientierte Schlüsse auf die Verschleißeigenschaften der verwendeten Auftragstoffe<br />

zu. Die Messungen zur Verschleißbeständigkeit gegen abrasiven Verschleiß wurden mit einem<br />

Tribometer der Firma Wazau mit einer Drehzahl 124 min -1 gemacht. Die Versuche wurden mit<br />

einem Verschleißweg von 100 m auf handelsüblichem SiC-Papier mit der Körnung P80 vorgenommen.<br />

Die Fixierung der Schleifscheiben erfolgte mit Klettverschluss, so konnte für jede Probe<br />

eine neue Schleifscheibe eingesetzt werden, um Verfälschungen aus abstumpfendem Schleifpapier<br />

zu vermeiden.<br />

Die Messungen zum Widerstand gegen abrasiven Verschleiß wurden durchgeführt um eine bessere<br />

Abschätzung über das reale Verschleißverhalten machen zu können. Aussagen zur Härte<br />

sollen mit den Ergebnissen der Verschleißmessung verglichen werden. In Abbildung 6.65 wurde<br />

der abrasive Abtrag den Ergebnissen aus der Mikrohärtemessung gegenübergestellt. Der höchste<br />

Volumenabtrag war bei der Auftragschicht mit Pufferschicht festzustellen. Ohne Vor- und<br />

Nachwärmen beträgt er 3,4 cm³, mit Vor- und Nachwärmen 2,3 cm 3 . Den niedrigsten Abtrag weisen<br />

die Beschichtungen ohne Pufferschicht aber mit Vor- und Nachwärmen mit 1,4 cm³ auf. Dieser<br />

Wert beträgt ohne Vor- und Nachwärmen ca. 2 cm 3 .<br />

79


Abbildung 6.65: Härte und Verschleiß in Abhängigkeit von Pufferschicht und Vor- und<br />

Nachwärmen<br />

6.9 Nanokristalline Erstarrung der Fe-Basis Schicht<br />

Die hohe Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums begünstigt eine schnelle Ableitung der zugeführten<br />

Wärme. Hierdurch entstehen günstige Bedingungen für die Erzielung einer hohen Härte. Die<br />

Härtewerte bei den ohne Pufferschicht und ohne Vor- und Nachwärmen gepanzerten Proben<br />

werden von bis zu 1200 HV0.1 erzielt. Dies deutet auf eine feinstkristalline Erstarrung hin. In Abbildung<br />

6.66 sind Strukturen zu erkennen, deren Abmessungen in nm Bereich liegen.<br />

Es zeigt sich tendenziell, dass mit der geregelten Lichtbogentechnik die Arbeitstemperaturen<br />

gesenkt und hohe Abkühlraten realisiert werden können. So kann mit den verwendeten innovativen<br />

nanokristallin erstarrenden Eisenbasislegierungen potentiell eine nanokristallin Erstarrung<br />

erreicht werden. Dadurch werden besser angepasste Verschleißeigenschaften erreicht, als durch<br />

die Verwendung der bisherigen Oberflächenverfahren erzielt werden kann.<br />

80


Abbildung 6.66: Hinweise auf Nanostrukturen in der Auftragsschicht<br />

81


7 Schlussfolgerungen<br />

7.1. Wissenschaftlich-technologischer Nutzen<br />

Um das Ziel der Gewichtsreduktion weiter zu verfolgen, werden im Fahrzeugbau verstärkt Aluminiumbauteile<br />

eingesetzt. Aluminium hat gegenüber Stahl den Vorteil der etwa um zwei Drittel<br />

geringeren Dichte und der besseren Korrosionsbeständigkeit. Ein Nachteil von Aluminium ist die,<br />

aufgrund der geringeren Härte, geringere Verschleißbeständigkeit. Beim Einsatz von Aluminium,<br />

z. B. im Motorenbau oder im Fahrgestell tauchen Herausforderungen im Bereich der partiellen<br />

Verschleißschutzschichten auf.<br />

Durch umfassende Untersuchungen der Riss- und Porenentstehung, der intermetallischen Phasensaumbreite,<br />

des Aufschmelz- und Erstarrungsverhaltens der Legierungen konnte eine für den<br />

Beschichtungsprozess optimale Legierungszusammensetzung entwickelt werden. Dieser Fülldraht<br />

SUNA 6/3 mit der Zusammensetzung Fe8,9 Cr2,6 W1,9 B1,3 Nb0,5 Si0,4 C0,1 unterscheidet<br />

sich von den anderen eingesetzten Fülldrähten durch einen erhöhten Wolfram- und Borgehalt.<br />

Die Metallfüllung des Drahtes wurde durch Gasverdüsten hergestellt und damit die Homogenität<br />

der Partikelgröße und Elementverteilung im Metallpulver verbessert. Infolge kleiner Tropfenbildung<br />

und kleinerer Streckenenergie resultiert eine bessere Verarbeitbarkeit. Im vorliegenden<br />

Forschungsvorhaben konnte nachgewiesen werden, dass sich die ausgewählte Auftraglegierung<br />

für das Auftragschweißen auf Aluminiumsubstraten mittels geregelter Impulslichtbogentechnik<br />

eignet und sich dadurch die Verschleißbeständigkeit beschichteter Aluminiumteile steigern<br />

lässt.<br />

In weiterem Projektverlauf wurden die Möglichkeiten untersucht, qualitative Auftragschichten<br />

ohne Pufferschichten herzustellen. Ergebnisse der ohne Pufferschicht durchgeführten Auftragschweißungen<br />

zeigten, dass mit entsprechenden Vor- und Nachwärmebedingungen eine rissfreie<br />

und porenarme Auftragschicht zu erzielen ist.<br />

Zu den Ergebnissen zählen:<br />

Vertiefte Erkenntnisse zum Prozessverlauf beim Auftragschweißen ohne Pufferschichten<br />

sowie mit Vor- und Nachwärmen und zum Prozessverständnis der Vorgänge beim Aufschmelzen<br />

und Abkühlen unterschiedlicher Fülldrähte sowie ihr Einfluss auf die Auftragschichtqualität<br />

(Risse, Poren, intermetallischer Phasensaum)<br />

Wissenschaftlich begründete Empfehlungen für die Parameterauswahl, Beschichtungstechnologie<br />

und Prozessgrenzen zum Beschichten von Aluminiumwerkstoffen mit nanokristallin<br />

erstarrenden Eisenbasislegierungen<br />

82


7.2. Wirtschaftlicher Nutzen<br />

Obwohl die hervorragende Verschleißbeständigkeit von Eisenbasislegierungen bereits seit einigen<br />

Jahren bekannt ist, werden beim Aluminiumbeschichten aufgrund geringer Wärmeleitfähigkeiten<br />

bisher nur keramische Schichten eingesetzt. Im Sinne einer Verbesserung der Auftragsschichtqualität<br />

unter Aspekten der Kostenreduzierung und Standzeiterhöhung sind Beschichtungen<br />

auf Fe-Basis, die vergleichbare Verschleißeigenschaften gewährleisten, von besonderem<br />

Interesse. Um Beschichtungen aus nanokristallin erstarrenden Eisenbasislegierungen erzeugen<br />

zu können, müssen Auftragwerkstoffe und geeignete Lichtbogenprozesse zur Verfügung gestellt<br />

werden. Dazu wurden während des Projektverlaufs durch Mitglieder des projektbegleitenden<br />

Ausschusses Fülldrähte mit gasverdüster sowie gemahlener Füllung zur Panzerung und Kupferbasislegierungen<br />

als Massivdraht entwickelt, die größtenteils heute kommerziell erwerblich und<br />

somit für Lohnbeschichter, auch für andere Anwendungen verfügbar sind.<br />

Der während des Projekts durchgeführte umfangreiche Vergleich der Beschichtungstechnologien<br />

(z. B. Kurz- und Impulslichtbogentechnik mit Vor- und Nachwärmen) erleichtert es kleinen und<br />

mittleren Beschichtungsunternehmen einen geeigneten Prozess auszuwählen und verdeutlichen<br />

die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren beim Beschichten mit diesen neuartigen Legierungen.<br />

Die Nutzung der angestrebten Forschungsergebnisse bringt kleinen und mittleren Unternehmen<br />

folgende Vorteile:<br />

neue Geschäftsfelde für Lohnbeschichter<br />

neue Produkte (Drähte für Puffer- und Auftragschichten) für Werkstoffhersteller<br />

Verminderung des Konstruktionsgewichts und damit der Gesamtkosten<br />

7.3. Industrielle Anwendungsmöglichkeiten<br />

Das vorliegende Forschungsvorhaben beinhaltet eine Vielzahl von industriellen Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Um einem möglichst weiten Spektrum potenzieller Anwender einen Einblick in die<br />

Forschungsergebnisse zu bieten, wurden die Ergebnisse publiziert (DVS-Berichte, Band 264,S.<br />

373-378; Band 267, S.12-17). Um den Transfer der Projektergebnisse über DVS-Arbeitsgruppen<br />

zu vereinfachen, wurden die erzielten Ergebnisse beim Fachausschuss der FA03 (Lichtbogenschweißen)<br />

des DVS regelmäßig vorgestellt und diskutiert. Gleichzeitig wurden die Ergebnisse<br />

auf zahlreichen nationalen und internationalen Konferenzen in Form von Vorträgen und Postern<br />

sowie den dazugehörigen Veröffentlichungen im Tagungsband präsentiert (International Thermal<br />

83


Spray Conferenz in Singapur; 5. DVS –Kolloquium Lichtbogenschweißen in Duisburg). Das große<br />

Interesse der Wirtschaft an diesem Thema konnte in einem ständig wachsenden projektbegleitenden<br />

Ausschuss beobachtet werden.<br />

Für kmU besteht die Möglichkeit, anhand der im Bericht dargestellten Ergebnisse Eisenbasisbeschichtungen<br />

auf unterschiedlichen Aluminiumlegierungen kostengünstig herzustellen bzw. mit<br />

geringem experimentellem Aufwand die ausgearbeiteten Prozessstrategien auf ihre Anwendung<br />

zu projizieren. Die wirtschaftlichen Vorteile bestehen vor allem in der leichten Handhabbarkeit,<br />

der hohen Energieeffizienz und den damit verbundenen niedrigen Prozesskosten. So ist beispielsweise<br />

bei der Herstellung von Ventilsitzen eine Verkürzung der Fertigungsfolge möglich.<br />

Bisher wurden sowohl die Al-Guss als auch die Inlays mit Passungen versehen, welche in weiteren<br />

Prozessschritten aufgeschrumpft und/oder eingepresst wurden. Mit der Bereitstellung einer<br />

Technologie zum Beschichten der Aluminiumbauteile kann die Fertigungsfolge auf Beschichten<br />

und Endbearbeiten reduziert werden. Ein Ventilsitz aus speziellem Sintermetall kostet ca. 80<br />

EUR inklusive Montage und Fräsen (Quelle: Großewächter Racing Parts). Mit geeigneter Beschichtungstechnologie<br />

des Aluminiumsubstrates von Fe-Basis Legierungen können die Kostenabsenkungen<br />

auf ca. 25 % geschätzt werden. Ökologische Bilanzierungen von mit Fe-Basis Legierungen<br />

beschichteten Aluminiumventilsitzen ergeben eine ca. 15 % höhere Energiebilanz bei<br />

der Herstellung gegenüber normalen Stahl- oder Titanventilsitzen, jedoch eine deutlich positivere<br />

Bilanz zugunsten des Aluminiumbauteiles bei Bilanzierung über den gesamten Lebenszyklus<br />

infolge der Gesamtkosteneinsparungen.<br />

Weiterhin ergeben sich Vorteile aufgrund verlängerter Lebensdauer und verringerter Instandhaltungskosten.<br />

84


8 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Ziel des Forschungsvorhabens war es, eine Beschichtungstechnologie zum Auftragschweißen<br />

nanokristallin erstarrender Eisenbasiswerkstoffe auf Aluminiumsubstraten mittels energiereduzierter<br />

Lichtbogentechnik zu erarbeiten. Dazu war es zunächst erforderlich, für das Beschichten<br />

geeignete Legierungszusammensetzungen und Lichtbogentechnik zu bestimmen.<br />

Eine Aktivität zur Weiterentwicklung im Bereich Beschichten stellt das Auftragschweißen von<br />

neuartigen nanokristallin erstarrenden Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten mittels<br />

geregelter Lichtbogentechnik dar. Die untersuchten innovativen Auftragwerkstoffe besitzen Potential<br />

als Verschleißschutzschichten auf Aluminiumsubstraten. Der geregelte Lichtbogen als<br />

noch relativ junge aber zukunftsweisende Technologie stellt ein Verfahren zur Verfügung, welches<br />

für das Auftragen von Fülldrähten auf Aluminiumsubstrate geeignet ist.<br />

Eisenbasislegierungen mit hohen Chrom- und Borgehalt erwiesen sich für das Auftragschweißen<br />

auf Alu-Substraten als ungeeignet. Da der Schmelzpunkt diese Legierungen im Vergleich zum<br />

Aluminium sehr hoch ist, resultiert ein Spannungszustand, der Rissbildung an der Schichtoberfläche<br />

aber auch in der Schicht verursacht. Aufgrund des hohen Energieeintrags in den Grundwerkstoff<br />

führt die auftretende Aluminiumaufmischung der Auftragschicht zur Bildung spröder<br />

Eisen-Aluminium-Mischkristalle und intermetallischen Al x Fe y -Phasen in der Funktionsschicht.<br />

Weitere Ursache hierfür ist das große Schmelzbadvolumen.<br />

Aus Sicht der Metallurgie ist festzustellen, dass Bor zur Absenkung der Schmelztemperatur und<br />

besseren Fließfähigkeit der Schmelze benötigt wird. Aus diesem Grund wurde für das Beschichten<br />

eine Legierung ausgewählt, deren Schmelztemperatur mit ca. 938 °C deutlich unter einer<br />

Legierung ohne Bor liegt. Um den Einfluss weiterer Legierungselemente wie Mangan und die<br />

Bedeutung von Bor und Silizium auf die Schmelztemperatur und das Schmelzintervall zu evaluieren,<br />

wurden weitere Eisenbasislegierungen verarbeitet, darunter niedrig schmelzende Legierungen.<br />

Bis zu 2 Gew.-% Mangan im Auftragwerkstoff bewirkten gleichzeitig eine Erhöhung der Festigkeit<br />

ohne Zähigkeitsabfall, so dass nur sehr geringe Eigenspannungen im Interface induziert<br />

wurden. Die Mikrohärtemessungen lieferten mittlere Härtewerte oberhalb von 850 HV 0.1. Aufgrund<br />

des Borgehaltes im Auftragswerkstoff kann angenommen werden, dass Boride einen<br />

Haupteffekt bei der Härtebildung spielen.<br />

Aus Sicht der Fertigungstechnik verdeutlichen die Untersuchungsergebnisse, dass eisenbasierte<br />

1,6 mm Fülldrähte auf Aluminiumsubstraten mittels energiereduzierter Kurzlichtbogentechnik<br />

gegenwärtig ohne Vorwärmung nicht zu verarbeiten sind. Eine deutlich schwankende Kurz-<br />

85


schlussfrequenz von 8 bis 40 Hz ist zu allen Zeitpunkten der Auftragschweißung festzustellen.<br />

Die hohen Stromstärken in den Kurzschlussphasen erschweren einen sicheren Werkstoffübergang,<br />

so dass in der Folge Nahtunregelmäßigkeiten zu beobachten sind. Die unzureichende<br />

Aufschmelzung des Metallpulvers hat ein unvollständiges Lösen der Legierungselemente zur<br />

Folge. Allerdings konnten hier rissfreie Schichten nicht erzielt werden.<br />

Die Ergebnisse mit der Pufferschicht und anschließender Panzerung lassen eine rissarme Auftragschicht<br />

erzielen. Nach dem Panzern delaminierte Puffer- und Funktionsschicht. Die Delamination<br />

ist im Bereich der Grenzschicht Substrat und Pufferschicht lokalisiert. Dieses Ergebnis<br />

verdeutlicht, dass die Kombination aus Puffer- und Auftragwerkstoff schweißbar ist und eine Pufferschicht<br />

auf Kupferbasis das Auftragschweißen von Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten<br />

mittels energiereduzierter Lichtbogentechnik ermöglicht. Hier bleibt die Rissbildung immer<br />

noch eine ungelöste Problemstelle. Denn der auftretende Temperaturgradient beim Erstarren der<br />

Schmelze beim System Eisen-Aluminium ist zu groß und führt somit zu Schweißeigenspannungen,<br />

welche von der Metallmatrix nicht mehr aufgenommen werden können. Die Bildung niedrigschmelzender<br />

Eutektika ist nicht auszuschließen, so dass diese an der Kristallisationsfront aufstaut.<br />

Die Rissbildung erfolgt, wenn durch Schrumpfung Spannungen entstehen, die der dünne<br />

Film der Restschmelze nicht übertragen kann. Dies deutet darauf hin, dass die erfolgreiche Anbindung<br />

ohne Vor- und Nachwärmung aufgrund der fehlenden Aktivierung der Substratoberfläche<br />

und unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten der Substrats- und Auftragswerkstoffe nicht<br />

erzielt werden kann.<br />

Um eine qualitativ hochwertige Auftragschicht erzielen zu können, wurden die Teile vor- und<br />

nachgewärmt. Mit Vorwärmetemperaturen über 200 °C und Nachwärmetemperaturen ab 150 °C<br />

konnten Auftragschweißungen mit Pufferschichten ohne Oberflächenrisse erzielt werden. Das<br />

Vorwärmen hat ermöglicht die Diffusionsgeschwindigkeit der intermetallischen Phasenbildner zu<br />

erhöhen und die Breite des intermetallischen Phasensaums zu vermindern. Hier wurde eine Breite<br />

des spröden intermetallischen Phasensaums unter 4μm gemessen. Die Porenzahl in der<br />

Schicht wurde aufgrund besserer Entgasungsbedingungen durch Nachwärmen deutlich reduziert.<br />

Höherer Aufmischungsgrad der Pufferschicht mit der Auftragsschicht verursacht eine niedrigere<br />

Härte, ca. 800 HV0.1. Höchste Härtewerte entstehen im dünnen Phasesaum.<br />

Um die Erzeugung einer qualitativen Auftragschweißung von Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten<br />

zu ermöglichen, wurden Untersuchungen ohne Pufferschichten durchgeführt.<br />

Durch geschickte Werkstoffwahl für die Auftragschicht mit Vor- und Nachwärmen und energiereduziertem<br />

CP-Prozess konnten rissfreie und porenarme Schichten erzielt werden. Die Ergebnisse<br />

verdeutlichen, dass mittels der geregelten Lichtbogentechnik mit Vor- und Nachwärmen (lang-<br />

86


same Abkühlung) die Bildung von Rissen und des spröden intermetallischen Phasensaums deutlich<br />

verringert werden kann. Das Vorwärmen ermöglicht die maximale Löslichkeit der den intermetallischen<br />

Phasensaum bildenden Elemente in der Alu-Matrix zu erhöhen. Damit wurden die<br />

Ausscheidungen vollständig aufgelöst. Durch langsame Abkühlung nach einem genau definierten<br />

Temperatur-Zeit-Ablauf werden innere Spannungen vermindert und die Abkühlgeschwindigkeit<br />

bzw. Wärmeabfuhr von der Fe-Schicht in Richtung Al wird verlangsamt. Die Problematik der<br />

verminderten Haftzugfestigkeit im Betrieb infolge thermischer Spannungen im Interface zwischen<br />

Substrat und Beschichtung, durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der<br />

Werkstoffpaarung Aluminium-Eisen verursacht, wird so beherrschbar. Die REM-Untersuchungen<br />

zeigen, dass die Aufmischung des Aluminiums in der Auftragsschweißnaht ohne Pufferschicht im<br />

Vergleich zu den die mit Pufferschicht geschweißten geringer ist. Durch langsame Abkühlung mit<br />

Ofen wurden die Größe, Form und Verteilung von Karbidbildner beeinflusst. Hier hat der schon<br />

im Draht enthaltenen Boride entscheidende Bedeutung. Die Auftragschichten ohne Pufferschichten<br />

weisen Härte quer zur Auftragsnaht von über <strong>11</strong>00 HV0.1 auf.<br />

In den REM-Aufnahmen lassen sich Hinweise auf Nanokristallite finden. Es konnte lokal ein Härtemesswert<br />

von <strong>11</strong>97 HV 0.1 in der Auftragschicht gemessen werden. Somit kann die Annahme,<br />

dass der verwendete neuartige Eisenbasiswerkstoff fein bzw. nanokristallin erstarrt, gestützt<br />

werden. Eine nanokristalline Erstarrung bewirkt eine deutliche Erhöhung der Härtewerte im Vergleich<br />

zur konventionellen Erstarrung. Gleichsam hat die hohe Wärmeleitfähigkeit von Aluminium<br />

zu einer schnellen Ableitung der zugeführten Wärme geführt und die feinstkristalline Erstarrung<br />

begünstigt.<br />

Durch Beschichten eines Ventilsitzes können bei der Herstellung die Prozesse, wie Sintern, Ü-<br />

bermaßpassung, Unterkühlung und Einlegen der Ventilsitzscheibe eingespart werden. Ökologische<br />

Bilanzierung eines beschichteten Aluminiumventilsitzes ergibt eine ca. 15 % höhere Energiebilanz<br />

bei der Herstellung gegenüber normalen Stahl- oder Titanventilsitzen. Durchgeführte<br />

Vergleichsberechnungen zeigen, dass das Beschichten eines Ventilsitzes Absenken der Herstellungskosten<br />

von ca. 25 % im Vergleich zur heutigen Ventilsitzherstellung ermöglicht. Verkürzung<br />

der Fertigungsprozesskette und höhere Energiebilanz durch das Auftragschweißen führen zur<br />

Senkung der Gesamtkosten des Energieverbrauchs und Verringerung der Kosten für die Herstellung<br />

von Ventilsitzen.<br />

Die vorliegenden Untersuchungen wurden aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

Otto von Guericke e.V. (AiF) (AiF-Nr. 15.859 N/1 / DVS-Nr.: 03.085) gefördert und von<br />

87


der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS unterstützt. Für<br />

die Unterstützung sei herzlich gedankt.<br />

Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. J. Wilden<br />

Verantwortlicher Projektleiter<br />

88


9 Publikationen<br />

9.1 Veröffentlichungen<br />

J. Wilden, V. Drescher, O. Lehmann: Coating of aluminium components with iron-based nanocrystalline<br />

solidifying materials to improve wear resistance; DVS-Berichte 264;<br />

2010, S. 373-378; DVS Media GmbH, Düsseldorf; I<strong>SB</strong>N: 978-3-87155-590-9<br />

J. Wilden, V. Drescher, O. Lehmann: Auftragschweißen von nanokristallin erstarrenden Eisenbasiswerkstoffen<br />

auf Aluminiumsubstraten mittels energiereduzierter Lichtbogentechnik;<br />

DVS-Berichte 267; 2010, S. 12-17; DVS Media GmbH, Düsseldorf;<br />

I<strong>SB</strong>N: 978-3-87155-592-3<br />

9.2 Vorträge<br />

J. Wilden: Auftragschweißen von nanokristallin erstarrenden Eisenbasiswerkstoffen auf Aluminiumsubstraten<br />

mittels geregelter Kurzlichtbogentechnik; 5. DVS-Kolloquium<br />

Lichtbogenschweißen, Duisburg, 23 März 20<strong>11</strong><br />

89


10 Verzeichnisse<br />

10.1 Literaturverzeichnis<br />

[1] Momeni, K.: Vergleich von Füll- und Massivdrähten beim Metall-Aktivgas-Schweißen,<br />

Fortschr.-Ber. VDI Reihe 2 Nr. 360, VDI-Verlag, Düsseldorf 1985<br />

[2] Schellhase, M.: Der Schweißlichtbogen – technologisches Werkzeug, 1. Auflage, VEB<br />

Verlag Technik, Berlin 1985<br />

[3] CLOOS Schweißtechnik GmbH, Bedienungsanleitung QUINTO GLC 353CP Cold Process,<br />

Version: B 5.00, Rev. 1 GK, Stand:09/2007<br />

[4] Domke, W.: Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung, 10. Auflage, Cornelsen Verlag, Berlin<br />

1994<br />

[5] Burrekoven, M., Saad, A., Riedel, G., Rix, M.: Labor für Optimierung eines Zerspannprozesses<br />

am Beispiel des Drehens, Fachhochschule Frankfurt am Main, Fachbereich Informatik<br />

und Ingenieurwissenschaften, Labor für Werkzeugmaschinen<br />

[6] Füssel, U.: Fertigungstechnik I, Fügetechnik, Vorlesungsskript, Institut für Produktionstechnik<br />

[7] Wesling, V., Reiter, R.: Fertigungstechnik II, Vorlesungsskript, Technische Universität<br />

Clausthal, Institut für Schweisstechnik und Trennende Fertigungsverfahren<br />

[8] Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho: Output control of SC welding power source, Pat.Nr. US<br />

4546234, Kobe Steel, Japan 1984<br />

[9] The Lincoln Electric Company: STT – Surface Tension Transfer, Pat.Nr.: EP0324960 B1,<br />

USA 1989 und EP 1232825 A3, USA 2002<br />

[10] Goecke, S.-F., Dorn, L.: Untersuchungen zum Einfluss der Prozessregelung und Schutzgaszusammensetzung<br />

auf Spritzerbildung und Nahtgeometrie beim MAGKurzlichtbogen<br />

von Stahl-Dünnblech untern 0,5mm Dicke, Final Report DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)<br />

Do 202/26-3, 2000<br />

[<strong>11</strong>] Huismann, G.: Direct control of the material transfer, the Controlled Short Circuiting (CSC) -<br />

MIG-Prozess, ICAWT 2000: Gas Metal Arc Welding for the 21st Century, Dec. 6-8, 2000,<br />

Orlando, Florida<br />

[12] Iwatani, S.; Ogata, Y.; Uenishi, K.; Kobayashi, K.F.; Tsuboi, A.; Laser cladding of Fe-Cr-C<br />

alloys on A5052 aluminum alloy using diode laser; Materials Transactions, JIM Band 46;<br />

2005; Heft 6; Seite 1341-1347<br />

[13] Goecke, S. F.; „Energiereduziertes Lichtbogen-Fügeverfahren für wärmeempfindliche<br />

Werkstoffe“, DVS-Berichte Band 237; pp 43-48<br />

90


[14] Dorn, L.; Goecke, S.-F.; “Advantages of reduced heat input during ChopArc-welding and<br />

brazing for coated and combined metals for light weight vehicles”, DVM-Tag 2001,<br />

Fuegetechnik im Automobilbau, May 2001, Berlin<br />

[15] Trommer, G.; CMT-Schweißprozess in der Praxis; Fronius International GmbH<br />

[16] Fronius Deutschland GmbH, Internetrecherche vom 02. April 2009,<br />

http://fronius.com/cps/rde/xchg/SID-<br />

BE772145FA3474EB/fronius_international/hs.xsl/79_9399_DEU_HTML.htm<br />

[17] Dorn, L.; Goecke, S.-F.; ChopArc – MSG Lichtbogenschweißen für den Ultraleichtbau,<br />

Fraunhofer IRB Verlag, 2005, A3-A16, A21-A23<br />

[18] Branagan, D.J.; Marshall, M.C.; Meacham, B.E.; Formation of nanoscale composite coatings<br />

via HVOF and wire-arc spraying; ITSC May 2-4 2005 Basel, S.908-913<br />

[19] Hoffmeister H.-W.; Schnell, C.: Leichtmetallkurbelgehäuse mit nanokristalliner Spritzschicht.<br />

In VDI Berichte 1906, 237-246, (2006)<br />

[20] Holister, P.; Vas, C. R.; Harper, T.; Nanocrystalline Materials, Technologie White Papers nr.<br />

4; Cientifica, Ltd. (2003)<br />

[21] Branagan, D. J.; Swank, W. D.; Haggard, D. C.; Fincke J.R.; Wear-Resistant Amorphous<br />

and Nanocomposite Steel Coatings, Metalurg. and Mater. Trans. A, 32A, (2001), 2615-<br />

2621<br />

[22] Shin, D.; Gitzhofer, F.; Moreau, C.; Development of metal based thermal barrier coatings<br />

(MBTBCs) for low heat rejection diesel engines; ITSC May 2-4 2005 Basel, S.915-919<br />

[23] Wilden, J.; Bergmann, J.P.; Dolles, M.; Muether, R.; Goecke, S.-F.; Cladding with new short<br />

arc devices, ITSC 2006, Seattle, USA<br />

[24] Anonym; Yamaha verbessert Design des Ventilsitzes durch neues Verbindungsverfahren;<br />

Metal Powder Report; Band 52 1997; Heft 10; Seite 16-17<br />

[25] Gadow, R.; Robotic thermal spray process coats cylinder bores in engines; Advanced Materials<br />

& Processes; Band 162; 2004; Heft 8; Seite 59-60<br />

[26] McCune, R.C.; Thermal spraying of cylinder bore surfaces for aluminium engine blocks;<br />

Welding Journal, New York; Band 74; 1995; Heft 8; Seite 41-47<br />

[27] DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.: Schweißen und<br />

Schneiden 2005, DVS-Berichte Band 237, Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

DVS-Verlag GmbH, Düsseldorf 2005<br />

[28] Bruckner, J., Himmelbauer, K.: „Cold Metal Transfer“ – Ein neuer Prozess in der Fügetechnik,<br />

DVS-Berichte Band 237, Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren DVS-Verlag<br />

GmbH, Düsseldorf 2005<br />

[29] Matthes, K.-J., Richter, E.: Schweißtechnik, Schweißen von metallischen Konstruktionswerkstoffen,<br />

2. Auflage, Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 2003 Carl Hanser<br />

Verlag München Wien<br />

91


[30] RWTH Aachen Universität, Institut für Schweißtechnik und Fügetechnik, Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

U. Reisgen, AiF-Nr. 14.815N / DVS-Nr. 6.055 – Zwischenbericht zum 17.04.2008<br />

[31] Dilthey, U.: Schweißtechnische Fertigungsverfahren 1, Schweiß- und Schneidtechnologien,<br />

3. Auflage, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2006<br />

[32] Wilden, J., Bartout, D., Hofmann, F.: Lichtbogenfügeprozesse, Stand der Technik und Zukunftspotential,<br />

DVS-Berichte, Band 249, Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

DVS-Verlag GmbH, Düsseldorf 2008<br />

[33] Hofmann, F.: Abschlussbericht der TU Berlin im Projekt „Gepulste Lichtbogenfügeprozesse“,<br />

Vortrag zur 4. Sitzung des projektbegleitenden Ausschusses, PPT, 30.<strong>11</strong>.2007<br />

[34] Goecke, S.-F., Metzke,E., Spille-Kohoff, A., Langula, M.: ChopArc MSGLichtbogenschweißen<br />

für den Ultraleichtbau, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2005<br />

[35] Bruckner, J.: Der CMT (Cold Metal Transfer)-Prozess – Vorteile in der industriellen Anwendung<br />

und Weiterentwicklungen, Die Verbindungsspezialisten 2007, DV<strong>SB</strong>erichte Band 244,<br />

DVS Verlag GmbH, Düsseldorf 2007<br />

[36] Wilden, J.; Bergmann, J.P., Reich, S., Veron, F., Möller, L., Goecke, S.-F.: Methoden und<br />

Strategien zum flussmittelfreien Fügen von Mischverbindungen durch Kombination der geregelten<br />

Lichtbogentechnik und Lasertechnik, DVS-Berichte Band 240, DVS-Verlag GmbH,<br />

Düsseldorf 2006<br />

[37] Brock, P.: Der MSG-CP-Prozess – Verfahrensprinzip, Gerätetechnik, Bedienungskonzept,<br />

Vortrag zum Erfahrungsaustausch „Die kalten Verfahren oder Möglichkeiten den Energieeintrag<br />

beim MSG-Schweißen zu reduzieren, München 2007<br />

[38] Firmenskript der LINCOLN ELECTRIC COMPANY: GMAW Welding Guide, Gas Metal Arc<br />

Welding Guidelines, Cleveland Ohio 09.2006,<br />

http://content.lincolnelectric.com/pdfs/products/literature/c4200.pdf (Stand vom 18.05.2009)<br />

[39] Protokoll: Treffen des projektbegleitenden Ausschusses des Vorhabens: „Auftragschweißen<br />

von nanokristallin erstarrenden Eisen-Basis-Werkstoffen auf Aluminiumsubstraten mittels<br />

geregelter Kurzlichtbogentechnik„, AiF-Nr.: 15.859 N/1 Laufzeit: 01.<strong>11</strong>.2008 –<br />

30.04.20<strong>11</strong>, 12.09.2008, 13.00 – 14.00 Uhr, TU Berlin<br />

[40] Wilden, J., Bergmann, J.P., Reich, S., Dolles, M., Dal-Canton, S.: Controlled short arc<br />

technology for cladding aluminium components with minimized heat input, TU Ilmenau, Institute<br />

of production engineering, Neuhaus 1, Ilmenau 2007<br />

[41] Linß,G.: Qualitätsmanagement für Ingenieure, Carl Hanser Verlag, München 2002<br />

[42] Kleppmann, W.: Taschenbuch Versuchsplanung, Produkte und Prozesse optimieren, 2.<br />

Auflage, 2001 Carl Hanser Verlag München Wien<br />

[43] Kunst, H.: Verschleiß metallischer Werkstoffe und seine Veränderung durch Oberflächenschichten,<br />

Expert-Verlag, Grafenau 1982<br />

92


[44] DIN 1910 Schweißen und verwandte Prozesse – Begriffe – Teil 100: Metallschweißprozesse<br />

mit Ergänzungen zu DIN EN 14610: 2005. Beuth Verlag, Berlin 2006<br />

[45] Ellermeier, J.: Metallurgisch technologische Untersuchungen von Hartlegierungen für das<br />

Plasma-Pulver-Auftragschweißen, Shaker Verlag, Aachen 1996<br />

[46] Lugscheider, E., Morkramer, U., Vännmann, C.: Gefügeausbildung beim Auftragen von<br />

hartstoffverstärkten Nickelbasislegierungen durch Plasma-Pulver-Schweißen, DVS-<br />

Berichte Band 175, Schweißen und Schneiden 1996<br />

[47] Ruthardt, R.: Hartstoffe, Hartstoffschichten, Werkzeuge, Verschleißschutz, Firmenschrift<br />

der Werkstoff-Informationsgesellschaft mbH, Hamburg 1997<br />

[48] Dilthey, U., Pavlenko, A., Ellermeier, J.:Einfluss von Legierungselementen auf die Beschichtungsqualität<br />

beim Plasma-Pulver-Auftragschweißen von Großmotorventilen mit Nickel-<br />

und Kobaltbasislegierungen, DVS-Berichteband 175, Schweißen und Schneiden 1996<br />

[49] Hejwowski, T. et al: Sliding wear resistance of Fe-, Ni and Co-based alloys for plasma<br />

deposition, Publikation in Vacuum, Volume 80, Elsevier Science Ltd., 2006<br />

[51] Draugelates, U. et al.:Verschleißschutz gegen komplexe Beanspruchung durch Plasma-<br />

Pulver-Auftragschweißen mit einstellbaren Hartstoffeinlagerungen, DV<strong>SB</strong>erichte Band 175,<br />

Schweißen und Schneiden 1996<br />

[52] Techel, A.: Gefüge und Eigenschaften von hartstoffverstärkten Laserstrahl-beschichtungen<br />

auf Stahl und Titan, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2001<br />

[53] Probst, H.: Kompendium der Schweißtechnik, Band 2 – Schweißmetallurgie, DVSVerlag,<br />

Düsseldorf 2001<br />

[54] Gebert, A., Wesling, V., Heinze, H., Reiter, R.: Entwicklung vanadiumkarbidhaltiger<br />

Schweißzusatzwerkstoffe auf Nickelbasis zum Schutz gegen Verschleiß und Korrosion, AIF<br />

Forschungsvorhaben 2003<br />

[55] Schreiber, F.: Wolfram-Schmezcarbid im Verschleißschutz: Besonderheiten bei der<br />

schweißtechnischen Verarbeitung und Qualitätssicherung, Firmenschrift der DURUM Verschleiss-Schutz<br />

GmbH, Krefeld<br />

[56] Tremmer, D., Wahl, W.: Verschleißschutz durch Auftragschweißen, DVS-Bericht Nr. 176,<br />

1996<br />

[57] Schreiber, F.: Verschleißschutz durch Auftragschweißen: Werkstoffauswahl und Anwendungstechnik,<br />

Firmenschrift der DURUM Verschleiss-Schutz GmbH<br />

[58] Nan, C-W.; Birringer, R.; Clarke D. R.; Gleiter, H.; Effective thermal conductivity of particulate<br />

composites with interfacial thermal resistance; J. Appl. Phys. 81; 10, 15 May 1997<br />

[59] Bückle, H.: Mikrohärteprüfung und ihre Anwendung, Verlag Berliner Union, Stuttgart 1965<br />

[60] Bach, F.-W., Laarmann, A., Möhwald, K., Wenz, T.: Moderne Beschichtungsverfahren,<br />

2005 Wiley-VCH Verlag GmbH&Co.KGaA<br />

93


10.2 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 3.1: Darstellung der Verschleißmechanismen nach [43]............................................. 14<br />

Abbildung 3.2: Schematische Darstellung der Auftragschweißung nach DIN 1910-10 [44] ........ 16<br />

Abbildung 3.3: Einteilung der Auftragschweißverfahren nach DIN 1910 [44] .............................. 17<br />

Abbildung 3.4: Schematischer Werkstoffübergang und typischer Strom- .................................... 23<br />

Spannungsverlauf des coldArc-Prozesses [13]............................................................................ 23<br />

Abbildung 3.5: Minimierte Lichtbogenleistung des coldArc-Prozesses zum ................................ 24<br />

Zeitpunkt des Wiederzündens des Lichtbogens [13].................................................................... 24<br />

Abbildung 3.6: Lichtbogenumgreifung der Drahtspitze bei Umpolung und .................................. 25<br />

Leistungsvergleich des CP-Prozesses [37].................................................................................. 25<br />

Abbildung 3.7: Stromverlauf (oben) und Tropfenablösung (unten) des CP-Prozess [37] ........... 26<br />

Abbildung 3.8: Eisen-Aluminium-Phasendiagramm [26] .............................................................. 27<br />

Abbildung 3.9: Spezielle Punkte des Fe-Al-Systems [26] ............................................................ 27<br />

Abbildung 3.10: Fügen von Aluminium-Stahl-Mischungen mit Drähten auf Zinkbasis................. 28<br />

Abbildung 4.1: Übersicht der Lichtbogenarten [34] ...................................................................... 30<br />

Abbildung 5.1: oben: Versuchsprobe, unten: Massel................................................................... 31<br />

Abbildung 5.2: Verwendete Drähte mit entsprechenden Fülldrahtpulver ..................................... 33<br />

Abbildung 5.3: Handhabungssystem für CLOOS- und EWM-Anlage .......................................... 35<br />

Abbildung 5.4: Verwendete Schweißstromquellen: links, CLOOS, Typ GLC 353CP; rechts, EWM<br />

Phoenix 330 coldArc .................................................................................................................... 36<br />

Abbildung 5.5: Verwendete Messgeräte: links, Shunt; rechts, Spannungsteiler .......................... 37<br />

Abbildung 6.1: Strom-Spannungsverlauf beim Kurzlichtbogen .................................................... 38<br />

Abbildung 6.2: Strom-Spannungsverlauf bei spritzenarmen Schweißungen ............................... 39<br />

Abbildung 6.3: Risse beim energiereduzierten Kurzlichtbogenschweißen................................... 40<br />

Abbildung 6.4: Risse beim energiereduzierten Impulslichtbogenschweißen ............................... 40<br />

Abbildung 6.5: Elementverteilung bei den eingesetzten Lichtbogenverfahren............................. 41<br />

Abbildung 6.6: Phasensaumbreite bei den eingesetzten Lichtbogenverfahren ........................... 42<br />

Abbildung 6.7: Auftragschweißen mit WIG-Vorwärmen ............................................................... 43<br />

Abbildung 6.8: Auftragschweißen mit Plasma-Vorwärmen .......................................................... 43<br />

Abbildung 6.9: Strom-Spannungsverlauf des Mischlichtbogens beim Plasma-Vorwärmen......... 44<br />

Abbildung 6.10: Lichtbogenspur beim Plasma-Vorwärmen ......................................................... 44<br />

Abbildung 6.<strong>11</strong>: Stabiler Strom-Spannungsverlauf beim WIG-Vorwärmen.................................. 45<br />

Abbildung 6.12: Auftragschweißnaht mit WIG-Vorwärmen .......................................................... 45<br />

Abbildung 6.13: Spritzer beim Auftragschweißen mit unterschiedlichen Fülldrähten................... 47<br />

Abbildung 6.14: Risse an der Auftragsoberfläche ........................................................................ 47<br />

Abbildung 6.15: Oberflächenrisse beim Auftragschweißen mit unterschiedlichen Fülldrähten.... 48<br />

94


Abbildung 6.16: Rissigkeit in der Auftragschicht bei unterschiedlichen Fülldrähten .................... 49<br />

Abbildung 6.17: Makroskopische Risse in der Auftragschicht...................................................... 49<br />

Abbildung 6.18: Poren in der Wärmeeinflusszone ....................................................................... 50<br />

Abbildung 6.19: Porenbildung bei unterschiedlichen Fülldrähten ................................................ 51<br />

Abbildung 6.20: Porenverteilung in der Auftragschicht bei unterschiedlichen Fülldrähten........... 51<br />

Abbildung 6.21: Phasensaumbreite und zugehörige Standartabweichung in Abhängigkeit von<br />

unterschiedlichen Fülldrähten ...................................................................................................... 52<br />

Abbildung 6.22: REM-Aufnahmen der Phasensaumbreite bei unterschiedlichen........................ 53<br />

Fülldrähten ................................................................................................................................... 53<br />

Abbildung 6.23: Linescan im Bereich des Phasensaums der mit SUNA 6Al10 beschichteten<br />

Auftragsnaht................................................................................................................................. 54<br />

Abbildung 6.24: Phasensaumanalyse der mit SUNA 6 beschichteten Auftragsnaht ................... 55<br />

Abbildung 6.25: Rissbildung in der mit SUNA 6 beschichteten Auftragschweißnaht ................... 55<br />

Abbildung 6.26: Mikrohärte der Auftragschicht bei unterschiedlichen Fülldrähten....................... 56<br />

Abbildung 6.27: Pufferschichten: CuSi3, links; CuAl8, rechts ...................................................... 57<br />

Abbildung 6.28: Phasen-Berechnungsdiagramm für die Cu-Al-Pufferschicht.............................. 58<br />

Abbildung 6.29: Phasen-Berechnungsdiagramm für die Cu-Si-Pufferschicht.............................. 59<br />

Abbildung 6.30: Phasen-Berechnungsdiagramm für die Cu-Ni-Pufferschicht.............................. 59<br />

Abbildung 6.31: Porenarme und rissfreie Pufferschicht mit AlBz5Ni2.......................................... 60<br />

Abbildung 6.32: REM-Aufnahme von Pufferschicht mit AlBz5Ni2................................................ 60<br />

Abbildung 6.33: Indizierung der Borbindung im Pulver des Drahtes SUNA 6/3........................... 61<br />

Abbildung 6.34: Rissbildung in intermetallischen Phasen............................................................ 61<br />

Abbildung 6.35: EBSD-Analyse einer Auftragschweißung........................................................... 62<br />

Abbildung 6.36: Phasenberechnungsdiagramm des Drahtes SUNA 6/3 mit und ohne Bor und<br />

Chrom........................................................................................................................................... 63<br />

Abbildung 6.37: Berechnungsdiagramm der Solidus- und Liquidustemperaturen der untersuchten<br />

Drähte........................................................................................................................................... 64<br />

Abbildung 6.38: Auftragsschicht mit niedrig schmelzendem Draht Stein A863M......................... 64<br />

Abbildung 6.39: Fehlerstellen am Nahtanfang und –ende ........................................................... 65<br />

Abbildung 6.40: Parameterprogrammierung zur Schweißfehlervermeidung................................ 65<br />

Abbildung 6.41: Vermeidung der Fehlerstellen am Nahtanfang und –ende................................. 66<br />

Abbildung 6.42: Auftragschweißen mit Pufferschicht (Kurzlichtbogen)........................................ 66<br />

Abbildung 6.43: Auftragschweißen mit Pufferschicht (Impulslichtbogen)..................................... 67<br />

Abbildung 6.44: Elektronmikroskopische Analyse de Schicht (Impulslichtbogen) ....................... 67<br />

Abbildung 6.45: WEZ bei mit Pufferschicht gepanzerten Auftragsschweißnähten ...................... 68<br />

Abbildung 6.46: Risse bei mit Pufferschicht gepanzerten Auftragsschweißnähten ..................... 68<br />

Abbildung 6.47: Risse in der WEZ bei Auftragsschweißnähten mit Pufferschicht ....................... 69<br />

95


Abbildung 6.48: Poren bei mit Pufferschicht gepanzerten Auftragsschweißnähten..................... 70<br />

Abbildung 6.49: Ausbildung des Phasensaums bei mit Pufferschicht gepanzerten<br />

Auftragsschweißnähten................................................................................................................ 71<br />

Abbildung 6.50: Phasensaum mit Mikrorissen bei mit Pufferschicht gepanzerten<br />

Auftragsschweißnähten................................................................................................................ 71<br />

Abbildung 6.51: Linienhärtemessung über die Auftragsschichttiefe............................................. 72<br />

Abbildung 6.52: Linienhärtemessung quer zur Auftragsschweißnaht .......................................... 73<br />

Abbildung 6.53: Flächenhärtemessung........................................................................................ 73<br />

Abbildung 6.54: Auftragsschweißnaht mit Pufferschicht und Vorwärmen.................................... 74<br />

Abbildung 6.55: Vor- und Nachwärmebedingungen..................................................................... 74<br />

Abbildung 6.56: Auftragsschweißnaht mit Pufferschicht, Vor- und Nachwärmen ........................ 75<br />

Abbildung 6.57: Phasensaumbreite bei einer mit Pufferschicht, Vor- und Nachwärmen<br />

gepanzerten Auftragsschweißnaht............................................................................................... 75<br />

Abbildung 6.58: Riss- und Porenfreie Auftragsschweißnaht mit Pufferschicht, Vor- und<br />

Nachwärmen ................................................................................................................................ 76<br />

Abbildung 6.59: Linienhärtemessung quer zur Auftragsschicht ................................................... 76<br />

Abbildung 6.60: Linienhärtemessung über die Auftragsschichttiefe............................................. 77<br />

Abbildung 6.61: Auftragsschweißnaht mit Vor- und Nachwärmen ohne Pufferschicht ............... 77<br />

Abbildung 6.62: Gefüge von einer mit Vor- und Nachwärmen ohne Pufferschicht gepanzerten<br />

Auftragsschweißnaht.................................................................................................................... 78<br />

Abbildung 6.63: Linienhärtemessung quer zur Auftragsschicht ................................................... 78<br />

Abbildung 6.64: Linienhärtemessung über die Auftragsschichttiefe............................................. 79<br />

Abbildung 6.65: Härte und Verschleiß in Abhängigkeit von Pufferschicht und Vor- und<br />

Nachwärmen ................................................................................................................................ 80<br />

Abbildung 6.66: Hinweise auf Nanostrukturen in der Auftragsschicht.......................................... 81<br />

96


10.3 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 2.1: Übersicht der Oberflächenverfahren zum Schutz von Aluminiumlegierungen ......... 10<br />

Tabelle 3.1: Übersicht der Kenngrößen von tribologischen Systemen nach [43]......................... 13<br />

Tabelle 3.2: Einteilung der Hartlegierungen ................................................................................. 18<br />

Tabelle 3.3: relevante Merkmale der wichtigsten Hartstoffe nach [45]......................................... 19<br />

Tabelle 5.1: Werkstoffanalyse der AlSi9Cu3-Masseln ................................................................. 32<br />

Tabelle 5.2: chemische Zusammensetzung der Zusatzwerkstoffe .............................................. 33<br />

Tabelle 5.3: relevante Kenngrößen für Argon .............................................................................. 34<br />

Tabelle 5.4: Messwerte und Messgeräte ..................................................................................... 36<br />

Tabelle 6.1: Elementverteilung an den gemessenen Punkten in Abbildung 6.23 ........................ 55<br />

Tabelle 6.2: Relevante Merkmale der Härtemessung .................................................................. 56<br />

Tabelle 6.3: Elementanalyse in der Auftragsschicht .................................................................... 62<br />

97


I<strong>SB</strong>N: 978-3-96870-183-7

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