altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Mai/Juni 2020

ein Bild komplett leergefegter
Regale schafften. Auffallend ist
auch das veränderte Verhalten
der einkaufenden Menschen an
sich: „Viele bringen kein einziges
Wort mehr raus, weil sie Angst
haben, beim Reden zu spucken.“
Andere laufen mit Mundschutz,
wieder andere nahezu komplett
vermummt durch die Gassen zwischen
den Regalen. „Was anfangs
natürlich gewöhnungsbedürftig
war und von anderen Kunden belächelt
wurde, aber letztlich nur
sinnvoll und angebracht ist“, sagt
der Einzelhandelskaufmann, der
selbst die schlimmsten Arbeitstage
seines bisherigen Lebens
mitmacht. Während die Bürger
eigentlich zuhause bleiben und
Menschenmassen meiden sollen,
ist er der Meute ausgesetzt.
Einerseits verständlich, weil das
Recht und die Möglichkeit auf Lebensmittel
unbedingt aufrechterhalten
bleiben muss. „Aber man
fühlt sich trotzdem in eine Ecke
gedrängt und von der Regierung
auch ein wenig im Stich gelassen.“
Strengere Einkaufs-Regeln
von Seiten der Politik wären aus
Sicht der Einzelhandelskaufleute
wünschenswert gewesen. „Erst
mit uns reden, klare Regeln aufstellen,
und dann an die Öffentlichkeit
treten und den Notstand
ausrufen.“ Denn noch immer gibt
es Leute, die wie eh und je zwischen
7 und 9 Uhr morgens den
Supermarkt betreten, um – „das
habe ich mir extra auf einem Notizblock
notiert, weil ich es kaum
fassen konnte“ – schier nichtige
Kleinigkeiten einzukaufen, die
nicht mal den Lebensmittelbedarf
eines Tages decken. Einer kaufte
beispielsweise eine Flasche Cola
Mix. Ein weiterer eine Semmel,
vier Dosen Cola und eine Packung
Gummibärchen. Wieder ein anderer
zwei Packungen Milch und
einen kleinen Sack Kartoffeln. Der
Einzelhandelskaufmann rät an
dieser Stelle zum Einkauf in vernünftigen
Rationen. „Ideal wäre
sicherlich einmal die Woche mit
der entsprechenden Menge an
Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen,
die man sonst noch
so braucht im Alltag von Montag
bis Sonntag.“
Mehr Respekt und
Anerkennung!
So oder so wünscht sich der Einzelhandelskaufmann
des Schongauer
Supermarktes natürlich auch, dass
diese Krise möglichst schnell und
verhältnismäßig glimpflich zu
Ende geht. „Wir alle arbeiten seit
Wochen und Monaten über unserem
Limit, hatten im Grunde seit
dem Weihnachtsgeschäft keinen
Tag Urlaub.“ Allein des Dauerstresses
und der Sorge wegen,
Bewirb dich über unser
Bewerberportal unter:
www.hochland-group.com/schueler
Leere Regale: Dieses Foto
entstand Mitte / Ende März in
einem Supermarkt.
sich jederzeit durch den Kontakt
mit Kunden aus unterschiedlichsten
Kreisen mit dem Corona-Virus
anstecken zu können, „kannst du
dich gar nicht fit fühlen und voll
leistungsfähig sein“. Obendrein
gleicht die Stimmung in den Supermärkten
der einer Beerdigung –
viele Menschen kommen zusammen,
aber keiner hat einen Grund
zu lachen, Anlass zu sprechen.
In der Tat befinden sich vor allem
Pfleger, Mediziner und Supermarkt-Verkäufer
in einer äußerst
Werde Azubi
bei Hochland!
Unser Ausbildungsangebot
unangenehmen Zwickmühle, in
der derzeit niemand gerne stecken
möchte: Einerseits sollen alle
Menschen so gut es geht zuhause
bleiben, Kontakt zu anderen Menschen
meiden. Andererseits wird
es von Politik und Gesellschaft
größtenteils als Selbstverständlichkeit
angesehen, dass Supermarktverkäufer
weiterhin „ganz
normal“ ihren Job ausüben. Mehr
Respekt, Anerkennung und Rückendeckung
von Politik, Gesellschaft
und Arbeitgebern hätten
die Pflegekräfte, Mediziner und
Supermarktverkäufer in jedem
Falle verdient in Zeiten dieser unsichtbaren
Gefahr, deren wahres
gesundheitliches und wirtschaftliches
Ausmaß noch lange nicht
abschätzbar ist.
js
• Milchtechnologe (m/w/d)
• Milchwirtschaftlicher Laborant (m/w/d)
• Mechatroniker (m/w/d)
• Industriemechaniker (m/w/d)
• Elektroniker (m/w/d) für Betriebstechnik
Deine Ansprechpartnerin:
Monika Vogler, Ausbildungsleiterin
monika.vogler@hochland.com
Tel.: 08381 502-334
mai / juni 2020 | 57