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32 • Waffenmarkt-Intern 7/2010
Der große Kleinkaliber-Markt
Die klassischen DSB-Wettbewerbe bilden aus der
Sicht des Händlers schon längst nicht mehr das
Hauptgeschäft bei Kleinkaliber. Neue Wettbewerbe
mit Kurz- und Langwaffen vom Westernschießen
bis hin zu KK-IPSC hauchen diesem
Markt neues Leben ein.
Firmen wie SIG Sauer bieten komplette Einsteiger-Sets für KK-IPSC
Rugers Bestseller "10-22" wird von AKAH
als für den sportlichen Einsatz fertig getuntes
Sondermodell "Speed-X" geliefert.
Der Verkauf von klassischen KK-Matchwaffen für die DSB-Wettbewerbe
mit Gewehr und Pistole stagniert seit Jahren. Dazu kommt
noch, daß die Ausrüstung der Spitzenschützen oftmals durch Sponsoren
am regulären Fachhandel vorbeiläuft. Seit einigen Jahren erfährt
das Marktsegment im Kaliber .22 lfB jedoch neue Impulse durch
neue Wettbewerbe der kleineren Schießsportverbände. Drei große
Trends sind auszumachen: das IPSC-Schießen mit KK-Pistolen, der
Boom der Wettbewerbe mit KK-Selbstladebüchsen, und die Westernschützen
entdecken ebenfalls die .22er-Disziplinen.
Seit 2008 betreibt der BDS IPSC mit Kleinkaliberwaffen und erlebt –
soweit zugelassene Schießstände vorhanden sind – eine Erfolgsstory.
Geschossen wird in zwei Klassen, wobei in der offenen Klasse auch optische
Visierungen erlaubt sind. Wie wichtig die Industrie die Entwicklung
des KK-IPSC einschätzt, sieht man daran, daß namhafte Pistolenbauer,
wie beispielsweise Walther oder SIG Sauer, kurze Zeit nach Ausrichtung
der ersten Schießen bereits mit speziellen Waffen am Markt
präsent waren. Was der KK-IPSC-Schütze benötigt, ist eine Waffe, die
wie die großen Brüder und Schwestern gehandhabt wird. Die auf das
KK-IPSC optimierte Pistole läßt sich auf zweierlei Wegen finden. Zum
einen kann eine vorhandene großkalibrige Gebrauchspistole oftmals
durch am Markt präsente Wechselsysteme umgerüstet werden. Die
Waffengeschichte kennt dazu zahlreiche
Beispiele. Man denke an
die ACE-Wechselsysteme für die
Colt Government. Neben Colt bieten
zahlreiche Hersteller .22er-
Wechselsysteme für 1911er an.
Hierzulande populär ist das .22er-
Wechselsystem "Kadet" für die CZ
75. Die seit einigen Monaten von
SIG-Sauer lancierten .22er-Wechselsysteme
für die bekannten
Dienstpistolen P 220, P226, P 228
und P 229 zielen direkt auf KK-
IPSC. Einige namhafte europäische Waffenbauer nahmen vorhandene
Sportpistolen als Ausgangsbasis und optimierten diese für KK-IPSC. So
diente die bewährte Hämmerli X-ESSE als Ausgangsbasis für die neue
X-ESSE IPSC, Walther ließ aus der SP 22 die SP 22 IPSC werden. Von
SIG-Sauer kommt als solides Einsteigermodell die "Mosquito". Eine
weitere Alternative bietet die österreichische Firma ISSC mit ihrer Modellreihe
ISSC M22. CZ-Importeur Frankonia bietet mit dem Modell CZ
75 Sport III eine optimierte KK-IPSC-Pistole der gehobenen Preisklasse.
Aktuell machen auch komplette .22er-Pistolen im 1911er-
Design von sich Reden. Da kommt von der deutschen Firma GSG
eine 1911er in .22 lfB, und auch die italienische Firma Chiappa lanciert
seit einigen Monaten eine
ganze Baureihe ihres Modells
1911-22. Weit verbreitet sind seit
einigen Jahren Wettbewerbe für
KK-Selbstladebüchsen. Zu den Favoriten
gehört die Ruger 10/22,
Klassiker in "kleinem Gewand":
Die Kleinkaliber-1911er von GSG
Auch im Westernschießen
gewinnt KK zunehmend
mehr Anhänger.
von der es eine breite Anzahl an Varianten gibt – die simple Laufbefestigung
macht dieses Modell für die Waffentuner ideal. Aktuell interessant
ist eine fertig getunte Sonderausführung von AKAH. Fast
alle namhaften US-Gewehrbauer haben KK-Selbstladebüchsen im
Sortiment – beispielsweise Remington mit der Baureihe 597, zumal
eine breite Palette an Modellen angeboten wird. Auch europäische
Hersteller, wie beispielsweise Anschütz mit dem Modell 525, sind am
Markt präsent. Von Umarex/Walther kommen gleich mehrere Modell-