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RE KW 18

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SEIT 1922<br />

B ÜCHER<br />

Die kleinen Ablenkungen<br />

Leichte Lektüre, die Unterhaltung verspricht<br />

(mel) Ab und an sucht auch der<br />

gekonnteste Leser und Bücherwurm<br />

nach einer leichten Ablenkung,<br />

ohne beim Lesen unbedingt<br />

das Wörterbuch oder<br />

Google befragen zu<br />

müssen. Romane, die in<br />

einer einfachen Sprache<br />

geschrieben sind, verhelfen<br />

zwar dem Leser<br />

einen schnelleren Einstieg<br />

in das Geschehen,<br />

fordern jedoch vom<br />

Autor viel Fingerspitzengefühl<br />

und eine sehr<br />

präzise Beschreibung.<br />

Die Kunst besteht darin,<br />

die Figuren und<br />

Orte so detailgetreu wie<br />

möglich zu schildern,<br />

um dem Leser die Möglichkeit<br />

zu geben, selbst<br />

in die Geschichte versetzt<br />

zu werden. Egal,<br />

ob Abenteuerroman<br />

oder Krimi, manchmal<br />

möchte der Leser<br />

selbst in die Rolle des<br />

Helden oder Schurken<br />

schlüpfen können. Der<br />

Tiroler Autor Joe Fischler<br />

punktet auch im<br />

zweiten Teil seiner Krimireihe<br />

„Die Toten vom Lärchensee“<br />

rund um den freundlichen<br />

und stets unglücklich verliebten<br />

Inspektor Arno Bussi mit Charme<br />

und Witz bei der Beschreibung<br />

aller Beteiligten. So rutscht man<br />

schnell in das Dorfgeschehen rund<br />

um die Mordermittlungen ein und<br />

wird zu einem Mitglied des Dorfs.<br />

In der Neuerscheinung wird der<br />

Wiener Inspektor bereits nach<br />

einem Jahr erneut zu einem Fall<br />

nach Tirol geordert und höchstpersönlich<br />

vom Innenminister um<br />

Aufklärung in einem mysteriösen<br />

Fall gebeten. Der allseits bekannte<br />

Seewirt wurde vor fünf Jahren<br />

nachts von jemandem betäubt und<br />

in den Lärchensee geworfen, wo er<br />

„Die Toten vom Lärchensee“<br />

von Joe<br />

Fischler, auf 316 Seiten<br />

vom kiwi Verlag<br />

ertrank. Arno Bussi wird gebeten,<br />

den Fall neu aufzurollen, da die Ermittlungen<br />

ins Stocken geraten waren.<br />

Kurz nach dem Eintreffen des<br />

Inspektors, der als Alpen-Columbo<br />

bekannt<br />

wurde, verschwindet<br />

ein weiterer Einwohner.<br />

Mit Spannung führt<br />

der Autor die Leser<br />

ans Ziel, wobei eine<br />

„Aufgetaut“ von David<br />

Safier, auf 322 Seiten<br />

vom Kindler Verlag<br />

Erhältlich bei<br />

TYROLIA<br />

Liebesgeschichte zum<br />

Schmunzeln nicht fehlen<br />

durfte. Beim Titel,<br />

der Illustrierung und<br />

dem Klappentext zur<br />

Neuerscheinung von<br />

David Safiers Roman<br />

„Aufgetaut“ wird der<br />

Leser schon durch die<br />

Skurrilität zum Hineinstöbern<br />

aufgefordert.<br />

Zu Beginn lernt der<br />

Leser Felix kennen, einen<br />

alleinerziehenden<br />

Vater, der sich mit seiner<br />

Tochter auf einer<br />

Kreuzfahrtreise befindet,<br />

um sich eine Auszeit<br />

zu gönnen. Während<br />

der Reise möchte<br />

er allerdings auch an einer<br />

neuen Idee für seine<br />

Start-up-Firma arbeiten. Bereits im<br />

zweiten Kapitel wird die Erzählung<br />

von einem umhertreibenden Eisblock<br />

unterbrochen. Um das ganze<br />

noch unglaublicher zu machen,<br />

erkennt die Schiffsbesatzung darin<br />

eine eingefrorene Steinzeitfrau<br />

sowie ein Babymammut, die geborgen<br />

und im Kühlraum an Bord<br />

untergebracht werden. Jedoch tauen<br />

Urga sowie ihr pelziger Freund<br />

Tör auf und machen das Schiff<br />

unsicher. Eine Irrfahrt durch die<br />

Meere beginnt und verbindet Vater<br />

und Tochter mit der merkwürdigen<br />

Bekanntschaft. Schnell erkennt Felix<br />

durch die Klarheit von Urgas<br />

Fragen, wie einfach es wäre, Glück<br />

und Zufriedenheit zu finden.<br />

www.tyrolia.at<br />

G LANZLICHTER<br />

Urlaub auf Balkonien<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

Liebe Freunde der grenzenlosen<br />

Freiheit! Ein Freund von mir<br />

sagte unlängst: Das Schlimmste<br />

an Corona ist die eingeschränkte<br />

Reisetätigkeit. Ich verstehe ihn.<br />

Er ist beruflich international aktiv<br />

und musste seine Arbeit zuletzt<br />

im Home-Office absolvieren. Er<br />

erledigte seine Geschäfte über Videokonferenzen.<br />

Bei mir ist das<br />

anders. Ich mache heuer Urlaub<br />

auf Balkonien. Das bisschen Welt,<br />

das ich brauche, schaue ich mir im<br />

Fernsehen an. Ich nütze die Abgeschiedenheit<br />

zum Philosophieren.<br />

Natürlich wünsche auch ich mir,<br />

dass die Ausgangssperren bald ein<br />

Ende haben. Die neue Normalität,<br />

wie unser Kanzler das nennt, soll<br />

die Wirtschaft so rasch wie möglich<br />

wieder ankurbeln. Wir brauchen<br />

die Arbeit, um zu leben. Und das<br />

Geld, das jetzt für Soforthilfen ausgegeben<br />

wurde, muss rasch wieder<br />

verdient werden. Global, regional<br />

und lokal. Wo liegen die Grenzen<br />

des Machbaren? Die Krankheit Covid-19<br />

hat uns gezeigt, dass das Nationale<br />

rasch in den Vordergrund<br />

tritt, wenn das Internationale zur<br />

Bedrohung wird. Der Mensch<br />

schützt sich vor dem Virus, das<br />

keine Grenzen kennt, indem er die<br />

Grenzen schließt. Ähnliches passierte<br />

ja schon bei der Flüchtlingskrise.<br />

Letztlich grenzt der Mensch<br />

fieberhaft den Menschen aus. Wirtschaftlich<br />

kann uns umgekehrt die<br />

Welt nicht groß genug sein. Der<br />

Handel blüht. Kaum eine Volkswirtschaft<br />

erzielt Gewinne ohne<br />

Export. Doch wir transportieren<br />

nicht nur Waren. Auch Menschen.<br />

Den Transit empfinden wir als Problem.<br />

Den Import von Fleisch und<br />

Blut als Chance. Speziell in Tirol,<br />

wo der Tourismus einen beträchtlichen<br />

Faktor für unseren Wohlstand<br />

darstellt. Grenzbalken sind<br />

da kontraproduktiv. Und Balkone<br />

auch keine Dauerlösung. Ich hoffe,<br />

dass mein Freund bald wieder reisen<br />

kann. Während ich Zuhause<br />

bleibe. Meinhard Eiter<br />

Corona-Krise: Externe Experten beleuchten Krisenarbeit<br />

(tamt) Eine Kommission bestehend<br />

aus externen Experten wird das Krisenmanagement<br />

der Tiroler Landesregierung<br />

seit Ausbruch der Corona-Pandemie untersuchen.<br />

Über die Zusammensetzung<br />

des Gremiums werden die Regierungsparteien<br />

in den kommenden Tagen gemeinsam<br />

mit oppositionellen Klubobleuten<br />

beraten, versprechen Jakob Wolf von<br />

der Volkspartei und Gebi Mair von den<br />

Grünen in einer Aussendung: „Unser<br />

gemeinsames Ziel muss es in Tirol sein,<br />

dass wir alle Entscheidungen im Sinne<br />

eines professionellen Fehlermanagements<br />

sorgfältig analysieren und daraus für die<br />

Zukunft die richtigen Schlüsse ziehen.“<br />

Weniger Geld „verbrennen“<br />

„raus aus Öl“ und Sanierungsoffensive 2020<br />

Die im Vorjahr stark nachgefragte Förderungsaktion „raus aus<br />

Öl“ wird auch 2020 fortgesetzt und im Rahmen der bundesweiten<br />

Sanierungsoffensive neu aufgelegt.<br />

Die Förderungsaktion soll Betrieben<br />

und Privaten den Umstieg von<br />

fossil betriebener Raumheizung auf<br />

ein nachhaltiges Heizungssystem erleichtern.<br />

Damit setzt das Bundesministerium<br />

für Klimaschutz, Umwelt,<br />

Energie, Mobilität, Innovation und<br />

Technologie (BMK) einen weiteren,<br />

wesentlichen Schritt zur Klimaneutralität<br />

2040.<br />

DIE FÖRDERUNGSAKTION.<br />

„raus aus Öl“ ist Teil der kommenden<br />

Sanierungsoffensive für Betriebe<br />

und Private, für die insgesamt rund<br />

142,7 Millionen Euro zur Verfügung<br />

stehen. Davon sind 100 Millionen<br />

Euro für den Kesseltausch und die<br />

Förderungsaktion „raus aus Öl“ reserviert.<br />

Angesichts der aktuellen<br />

Lage und der damit einhergehenden<br />

Fokussierung auf unbürokratische<br />

Vorgehensweisen wird sich an den<br />

bisherigen Förderungskriterien wenig<br />

ändern. Es sind lediglich Vereinfachungen<br />

im Bereich der Antragstellung<br />

geplant. Somit können auch<br />

Leistungen, die ab dem 1. Jänner<br />

2020 erbracht wurden, zur Förderung<br />

eingereicht werden. ANZEIGE<br />

AUSSERFERNER<br />

RUNDSCHAU Seite 6 NACHRICHTEN<br />

29./30. April 2020

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